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Die vorliegende Erfindung betrifft
im Allgemeinen ein rekombinantes Virus. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein rekombinantes Vaccinia-Virus oder andere Virus-Vektoren,
in die karzinoembryonales Antigen eingesetzt wurde, die in der Lage
sind, eine aktive Immunantwort hervorzurufen.
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Karzinoembryonales Antigen (CEA)
ist ein stark glycolysiertes Protein von 180.000 Dalton, das in
den meisten Gastrointestinalkarzinomen einschließlich einer großen Zahl
primärer
und metastatischer Kolon- und Rektumtumore exprimiert wird und auch
in einigen normalen, aus dem Entoderm entwickelten Geweben auftritt,
allerdings in sehr viel niedrigeren Konzentrationen.
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CEA wurde das erste Mal 1965 beschrieben,
das Gen wurde jedoch bis 1987 weder isoliert, noch seine Sequenz
bestimmt (siehe Oikawa et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 142:
511–518
(1987)). CEA ist eins der meistuntersuchten der onkofetalen, Tumor-assoziierten
Antigene. CEA wurde klinisch bei der postoperativen Überwachung
von Patienten nach Primärtumorresektion
verwendet. Außerdem
wurden monoklonale anti-CEA-Antikörper erfolgreich in der diagnostischen
Darstellung von Kolonprimärtumoren
angewandt, sowie in der Immunolokalisation metastatischer Erkrankungen
(siehe z. B. Sikorska et al., Cancer Det. Prev. 12: 321–355 (1988);
Goldenberg et al., „Cancer
diagnosis and therapy with radiolabeled antibodies." In: C. W. Vogel
(ed.), Immunoconjugates: Antibody Conjugates in Radioimaging and
Therapy of Cancer, S. 259–280.
New York: Oxford University Press, 1987; Mach et al., Immunol. Today
2: 239–249
(1981)).
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Während
CEA im Allgemeinen als in Menschen nur schwach immunogen betrachtet
wird (kein Anzeichen für
eine humorale oder zellvermittelte Immunität auf CEA in normalen oder
Krebspatienten ist festgestellt worden), betrifft die vorliegende
Erfindung die gleichzeitige Verabreichung von CEA mit einem starken
Immunogen, um eine Anti-CEA-Antwort
in vivo hervorzurufen, d. h. in der Tumorimmuntherapie.
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Das Vaccinia-Virus ist stark immunogen
und ruft sowohl humorale, als auch zellvermittelte Antworten hervor;
es ist auch in der Lage, Tumorantigene mit Major-Histocompatibility-Complex-Antigenen
von Zellen anzubieten. Außerdem
ist die Verwendung des rekombinanten Vaccinia-Virus in vivo vorteilhaft
aufgrund seiner Sicherheit, Wirksamkeit und seines Preises. Die
Virulenz des Virus kann durch Verwendung unterschiedlicher Stämme des
Virus verringert werden; Zerstörung
des viralen Thymidinkinase-Gens (TK) oder von Teilen davon führt ebenfalls
zu einem stark attenuierten Vaccinia-Virus; das Virus ist über lange
Zeiträume
stabil und kann leicht großen
Bevölkerungsteilen
verabreicht werden; die Entwicklungskosten eines Impfstoffes mit
Vaccinia als Vektor sind geringer, als die vieler anderer Verfahren
der Impfstoffentwicklung; außerdem
können
rekombinante Vaccinia-Viren bei Personen angewandt werden, die vorher
dem Vaccinia-Virus ausgesetzt waren, ohne dass die Immunogenität des gemeinsam
mit ihm verabreichten Antigens verringert würde.
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In der Vergangenheit wurden rekombinante
Vaccinia-Virus-Konstrukte gegen eine Reihe infektiöser Krankheiten,
darunter Hepatitis B, Herpes-simplex-Virus, Parainfluenza Typ 3
und Lassafiebervirus, präpariert und
effektiv verwendet (Moss et al., Nature 311: 67–69 (1984); Wachsman et al.,
Biosci. Rep. 8: 323–334 (1988);
Spriggs et al., J. Virol. 62: 1293–1296 (1988); bzw. Fisher-Hoch
et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 86: 317–321 (1989)). Schutz gegen
Tumorkontakt wurde ebenfalls in Tiermodellen unter Verwendung rekombinanter
Vaccinia-Viren gezeigt (siehe Lathe et al., Nature (London) 326:
878–880
(1987); Bernards et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 84: 6854–6858 (1987);
Estin et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 85: 1052–1056 (1988)).
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht Verfahren
zur Behandlung von Karzinomen, die das CEA-Protein exprimieren,
einschließlich
gastrointestinaler und anderer Karzinome, die CEA exprimieren, unter
Verwendung eines rekombinanten CEA-Vaccinia-Virus. „Karzinombehandlung" wird definiert als
Anregung des Immunsystems gegen Karzinomzellen, die CEA emprimieren,
durch Verabfolgen (Immunisierung oder Impfung) eines rekombinanten
CEA/Vaccinia-Virus, der eine Immunantwort auf CEA hervorruft, an
einen Patienten Die Erfindung wird in Übereinstimmung mit den beigefügten Ansprüchen definiert.
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Diese Erfindung betrifft rekombinante
Viren, die das Human-Tumor-assoziierte Antigen CEA exprimieren.
Erfindungsgemäße Viruskonstrukte
exprimieren ein Protein (CEA), das von monoklonalen anti-CEA-Antikörpern erkannt
wird. Außerdem
ruft das rekombinante Virus eine humorale und/oder zellvermittelte
Immunantwort gegen CEA hervor, wenn es in vivo verwendet wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung umfasst ein rekombinantes CEA-Vaccinia-Virus mit der Bezeichnung rV-CEA,
das durch Einsetzen eines Sma-I-Restriktionsendonukleasefragmentes
von CEA von 2,4 Kilobasen (kb) (das die vollständige Kodierungssequenz für CEA enthält – ein Kodierungsbereich von
2.106 Nucleotiden, einschließlich
eines Teils der beiden nicht translatierten Bereiche 51 und 31)
in ein Vaccinia-Virus-Genom durch homologe Rekombinantion konstruiert
wurde. Das entstehende Virus exprimiert CEA an der Oberfläche infizierter
Zellen.
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Diese Erfindung ermöglicht dem
rV-CEA-Konstrukt oder einem anderen Vaccinia-Virus-CEA-Konstrukt, das
den allgemeinen Prinzipien entsprechend präpariert wurde, die hierin beschrieben
werden, als Therapiemittel in der Behandlung von Human-Karzinomen, die CEA
exprimieren, zu dienen.
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1 ist
ein schematisches Diagramm des PSC11-CEA-Plasmid-Konstruktes. Eine
Sma-I-Spaltstelle zur Einsetzung fremder genetischer Segmente liegt
unmittelbar neben dem Vaccinia-p7.5-Promotor, der den Viruspromotor
mit der Startstelle des klonierten Gens ausrichtet. Das LacZ-Gen
von E. coli, das für β-Galaktosidase
kodiert, unterliegt der Regelung des p11-Promotors des Vaccinia-Virus.
Das LacZ-Gen und die Sma-1-Klonierungsstelle befinden sich innerhalb
eines Segmentes der rechten (TK-R) und linken (TK-L) Thymidinkinase-Gensequenzen
von Vaccinia. Diese Virussequenzen steuern die Insertion des rekombinanten Plasmids
in das TK-Gen des Wildtyp-Vaccinia-Virus.
Vaccinia-TK ist ein nicht essentielles Virusgen und homologe Rekombinantion
mit dem PSC-11-Klonierungsplasmid führt zu einem TK-freien Virus
(1A). Das Insertionsgensegment
ist ein CDNA-Klon von CEA, das 95 Basenpaare des nicht translatierten
Bereiches 5' enthält, 264
Basenpaare des nicht translatierten Bereiches 3' und 2.106 Basenpaare Kodierungssequenzen.
P1 und P2 sind Primer,
die zur DNA-Amplifikation durch PCR verwendet werden. Die CDNA wurde
in die Sma I- Klonierungsstelle
von PSC-11 durch Ligation glatter Enden gebunden (1B). Das entstehende chimäre Konstrukt,
bezeichnet mit PSC 11-CEA, wurde durch Restriktionsendonukleasekartierung
mit Bam H1 orientiert.
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2 zeigt
Plaques, die mit rekombinantem Vaccinia-CEA-Virus beimpft wurden.
Die Gewebekulturplatten zeigen eine konfluente einschichtige Kultur
von HuTK-143B-Zellen,
die mit (A) dem Wildtyp-Virus, V-WR, oder (B) dem rekombinanten
Vaccinia-CEA-Virus,
rV-CEA, infiziert wurden. Die Ausbreitung der Virusinfektion erfolgte
in Medien, die mit 25 μl/ml
BUDR und 300 μg/ml
X-Gal supplementiert waren. Rekombinante Viren erzeugen unter diesen
Bedingungen sichtbare blaue Flecken.
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3 ist
eine Analyse durch Southern-Blot des rekombinanten Vaccinia-CEA-Virus.
V-WR und rV-CEA
wurden mit Hind III verdaut und mit (A) einer radioaktiv markierten
Vaccinia-Virus-DNA-Sonde oder (B) einer radioaktiv markierten β-Galaktosidase-DNA-Sonde hybridisiert.
Southern-Blot (A) zeigt das Fehlen des Hind III J-Fragmentes von
5,1 Kilobasen (kb) im rV-CEA-Konstrukt. Southern-Blot (B) zeigt
die Anwesenheit eines Hind III Fragmentes von 9,2 Kilobasen (kb),
das das β-Galaktosidase-Gen
enthält,
das das rekombinante Plasmid-Konstrukt im Hind III J-Fragment von
Vaccinia repräsentiert.
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4 zeigt
den Nachweis des rekombinanten Virus durch direkte Plaquehybridisierung.
(A) V-WR, (B) rV-CEA, oder (C) rekombinantes Vaccinia-β-Galaktosidase-Virus
wurden von einer einschichtigen Zellkultur abgenommen und auf eine
Nylonmembran übertragen
und mit einer radioaktiv markierten CEA- Sonde hybridisiert.
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5 ist
eine Analyse von rekombinantem Vaccinia-CEA-Virus durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR).
Virusplaques wurden ausgestochen und unter Verwendung von Primern,
die aus dem 5'-
und dem 3'-Ende
des CEA-Gens konstruiert wurden, einer PCR-Analyse unterworfen.
Aliquote Mengen der PCR-Reaktion wurden einer Elektrophorese unterworfen,
auf eine Nylonmembran übertragen
und mit einer radioaktiv markierten CEA-Sonde hybridisiert. Spur
1: CEA-positive Kontrollprobe; Spuren 2–9: einzelne Isolate von rekombinantem
Vaccinia-Virus (rV-CEA); Spur 10: Wildtyp (V-WR).
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6 zeigt
den immunologischen Nachweis von CEA in Zellen unter Verwendung
von monoklonalem anti-CEA-Antikörper
COL-1 zur Immunofluoreszenz-Färbung
und die entsprechenden Licht-Mikrophotographien einer mit dem Vaccinia-Virus
infizierten einschichtigen Zellkultur. Tafel (A) ist eine Licht-Mikrophotographie von
HuTK-143B-Zellen,
die mit rekombinantem Vaccinia-Virus (rV-CEA) infiziert wurden.
Tafel (B) ist die Immunofluoreszenz-Färbung von HuTK–143B-Zellen,
die mit rekombinanten Vaccinia-Viren
(rV-CEA) infiziert und mit monoklonalem Antikörper COL-1 behandelt wurden.
Tafel (C) ist eine Licht-Mikrophotographie von HuTK-143B-Zellen,
die mit Wildtyp-Viren (V-WR) infiziert wurden. Tafel (D) ist die
Immunofluoreszenz-Färbung von
HuTK–143B-Zellen, die mit Wildtyp-Viren
(V-WR) infiziert und mit monoklonalem Antikörper COL-1 behandelt wurden.
Tafel (E) ist eine Licht-Mikrophotographie von HuTK–143B-Zellen,
die mit rekombinantem Vaccinia-Virus (rV-CEA) infiziert wurden.
Tafel (F) ist die Immunofluoreszenz-Färbung von HuTK–143B-Zellen,
die mit rekombinanten Vaccinia-Viren
(rV-CEA) infiziert und mit monoklonalem Antikörper B72.3 behandelt wurden.
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7 vergleicht
die anti-CEA-Antikörperantwort
in Mäusen,
die mit Wildtyp- und rekombinantem CEA-Vaccinia-Virus immunisiert
wurden. Acht Wochen alte, weibliche C57/BL6-Mäuse, 10 pro Gruppe, wurden
dreimal in 14-tägigen
Abständen
durch intraperitoneale Injektion von 100 μl Rohlysat immunisiert, das 1·108 pfu Vaccinia-Virus (V-WR) oder dessen rekombinantes
Derivat (rV-CEA) enthielt. Serumproben wurden 2 Wochen nach der
Primärimmunisierung
und 1 Woche nach der dritten Immunisierung abgenommen. Anti-CEA-Antikörper wurde
durch „enzyme-linked
immunosorbent assay" (ELISA)
quantifiziert.
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8 zeigt
die Wirkung der Verabreichung des CEA-Vaccinia-Konstruktes auf das
Wachstum einer Maus-Adenokarzinom-Zelllinie, der Human-CEA transduziert
wurde, das sie exprimiert. Zehn weibliche C57/BL6-Mäusen pro
Gruppe wurden subkutan 2·105 Maus-Kolonkarzinom-Tumorzellen MCA38 injiziert,
die CEA exprimieren. Sieben Tage später wurde ihnen durch Schwanzhautritzung
entweder 10 μl
1·1010 pfu Wildtyp- (V-WR) oder rekombinantes
(rV-CEA) Vaccinia-Virus verabreicht, gefolgt von zwei weiteren Inokulationen im
Abstand von 14 Tagen. Subkutane Tumor wurden in zwei Dimensionen
wöchentlich
gemessen und die Volumina nach der Formel Breite2·Länge : 2
berechnet. Tafel (A) zeigt das Tumorwachstum 10 einzelner Mäuse, denen
das Wildtyp-Vaccinia-Virus (V-WR) inokuliert wurde. Tafel (B) zeigt
das Wachstum von Tumoren 10 einzelner Mäuse, denen das rekombinante
Vaccinia-Virus (rV-CEA), das Human-CEA enthält, übertragen wurde.
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9 stellt
die Vorbeugung gegen das subkutane Wachstum einer Maus-Adenokarzinom-Zelllinie
dar, der Human-CEA transduziert wurde, das sie exprimiert, nach
drei Immunisierungen unter Verwendung des rekombinanten CEA-Vaccinia-Konstruktes. Zehn
weibliche C57/BL6-Mäuse
pro Gruppe wurden durch Schwanzhautritzung mit 10 μl rohem Wildtyp-
(V-WR) oder rekombinantem (rV-CEA) Vaccinia-Virus immunisiert. Jede Immunisierung
wurde im Abstand von 14 Tagen verabreicht. Die Impfungen erfolgten
an den Tagen –30, –16, –2. Zwei
Tage nach der letzten Immunisierung wurden subkutan 2·105 MCA38-Kolonkarzinomzellen transplantiert,
die Human-CEA exprimieren. Tafel (A) zeigt das Tumorwachstum bei
10 einzelnen Tieren, die mit Wildtyp-Virus (V-WR) immunisiert wurden.
Tafel (B) zeigt das Wachstum von Tumoren bei 10 Tieren, die mit
dem rekombinanten Vaccinia-Virus (rV-CEA), der Human-CEA enthält, immunisiert
wurden.
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10 zeigt
die Wirkung der Verabreichung von Cyclophosphamid in Verbindung
mit dem rekombinanten CEA-Vaccinia-Konstrukt auf das Wachstum einer
Maus-Adenokarzinom-Zelllinie dar, die Human-CEA exprimiert. Den
weiblichen C57/BL6-Mäusen
wurde Cyclophosphamid (100 mg/kg) durch intraperitoneale Injektion
zwei Tage vor der Implantation des Tumors verabreicht. 2·105 MCA38-Adenokarzinomzellen, die Human-CEA
exprimieren, wurden durch subkutane Injektion transplantiert und
zwei Tage später
wurden durch Schwanzhautritzung entweder 10 μl 1·1010 pfu
Wildtyp- (V-WR)
oder rekombinantes (rV-CEA) Vaccinia-Virus verabreicht, gefolgt
von zwei weiteren Inokulationen im Abstand von 14 Tagen. Subkutane
Tumore wurden in zwei Dimensionen wöchentlich gemessen und die
Volumina berechnet. Tafel (A) zeigt das Tumorwachstum bei 10 einzelnen
Mäusen,
denen Cyclophosphamid verabreicht und der Wildtyp-Vaccinia-Virus
(V-WR) inokuliert wurde. Tafel (B) zeigt das Wachstum von Tumoren
bei 10 einzelnen Mäusen,
denen das rekombinante Vaccinia-Virus (rV-CEA), das Human-CEA enthält, inokuliert
wurde. Die Pfeile bezeichnen die Tage der Vaccinia-Inokulationen.
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11 zeigt
die Wirkung der Verabreichung von rekombinantem Human-Interleukin-2
(rh IL-2) und rekombinantem CEA-Vaccinia-Konstrukt auf das Wachstum
einer Maus-Adenokarzinom-Zelllinie,
die Human-CEA exprimiert. Fünf
Mäusen
pro Gruppe wurden 2·105 MCA38-Maus-Adenokarzinom-Zelllen, die Human-CEA
exprimieren, transplantiert. Rekombinantes Human-Interleukin-2 (rh
IL-2) wurde zweimal täglich durch
Intraperitoneale Injektion (25.000 Einheiten/Injektion) an den Tagen
+1, +2, +3, +4 nach Tumortransplantation verabreicht. 10 μl von 1·1010 pfu entweder Wildtyp- (V-WR) oder rekombinantes
(rV-CEA) Vaccinia-Virus wurden am Tag +2 durch Schwanzhautritzung
verabreicht. Zwei weitere Übertragungen
erfolgten im Abstand von 14 Tagen. Die Pfeile bezeichnen Immunisierungstage
und die Sterne die Tage der Injektionen von rekombinantem Human-Interleukin-2
(rh IL-2). Tafel (A) stellt Tumorwachstum in Tieren dar, die nur
rekombinantes Human-Interleukin-2 (rh IL-2) erhielten. Tafel (B)
stellt Tumorwachstum bei Tieren dar, denen während 42 Tagen rh IL-2 und
Wildtyp-Vaccinia-Virus
(V-WR) verabreicht wurden. Tafel (C) stellt Tumorwachstum bei Tieren dar,
denen rh IL-2 und rekombinantes Vaccinia-Virus (rV-CEA) verabreicht
wurde.
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12 zeigt
die Wirkung einer vorherigen Impfung mit dem rekombinanten CEA-Vaccinia-Konstrukt auf
das Wachstum einer transplantierten Maus-Adenokarzinom-Zelllinie, die Human-CEA
exprimiert. Zehn Mäuse
pro Gruppe wurden durch Schwanzhautritzung mit 10 μl von 107 PFU entweder V-NYC (Tafeln A und C) oder
rV (NYC) – CEA
(Tafeln B und D) geimpft. Drei Impfungen erfolgten im Abstand von
14 Tagen. Sieben Tage nach der letzten Impfung (Tag 0) wurden 2·105 Tumorzellen durch subkutane Inokulation
transplantiert. Tafeln A und B stellen die Wachstumsraten der CEA
nicht exprimierenden Zelllinie MC-38 dar und die Tafeln C und D
zeigen die Wachstumsrate der CEA-exprimierenden Tumore MC-38-CEA-2.
Wöchentliche
Messungen erfolgten in zwei Dimensionen.
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13 stellt
die Behandlung von Mäusen
dar, die CEA-transduzierte und nicht transduzierte MC-38-Maus-Kolon-Adenokarzinome
aufwiesen mit rV (NYC) – CEA.
Zehn Mäusen
pro Gruppe wurden subkutan 2·105 MC-38-Zellen (Tafeln A und B) oder CEA-transduzierte
MC-38-CEA-2-Zellen (Tafeln C und D) am Tag 0 injiziert. Sieben Tage
später
wurden die Tiere durch Schwanzhautritzung mit 10 μl von 107 PFU entweder V-NYC (Tafeln A und C) oder
rV (NYC) – CEA
(Tafeln B und D) geimpft. Zwei weitere Impfungen erfolgten im Abstand
von 14 Tagen an den Tagen 21 und 35. Die Tumore wurden wöchentlich
in zwei Dimensionen gemessen.
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14 stellt
Antikörper-Antworten
auf Inokulationen mit rekombinantem Vaccinia-Virus bei Affen dar. Die
Tiere wurden an den Tagen 1, 42, 84 (Pfeile) entweder mit V-NYC
(leere Symbole) oder rV(NYC) – CEA (ausgefüllte Symbole)
geimpft. Anti-CEA-Antikörper wurde
zu verschiedenen Zeitpunkten durch ELISA quantifiziert.
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15 zeigt
die Spezifizität
der Antikörper-abhängigen zellulären Zytotoxizitäts-(ADCC)Aktivität von menschlichen
PBMC (peripheren mononukleären
Zellen des Blutes) durch rV-CEA-induzierte Affenantiseren. (A) Seren,
die von Affen erhalten wurden, die zweimal mit rV-CEA inokuliert
wurden, wurden in einem ADCC-Assay auf Aktivität gegen Mäusetumorzellen getestet, die
das CEA-Protein exprimieren. Vor dem Zusatz von menschlichen PBMC
wurden die Zielzellen (1·104) für
eine Stunde bei 37°C
mit Seren vor Immunisierung (leere Symbole) oder mit Seren, die
21 Tage nach der zweiten Immunisierung (ausgefüllte Symbole) gewonnen wurden,
in einer Verdünnung
von 1 : 50. Die Seren wurden auf ADCC-Aktivität gegen eine mit CEA transfizierte (Quadrate)
Maus-Kolonkarzinom-Zellinie oder nicht-transduzierte Kontroll-Tumorzellen
(Kreise) getestet. (B) Das Gleiche, wie A, außer dass menschliche Effektorzellen
für 18
Stunden mit IL-2 (100 U/ml) vorbehandelt wurden. Die Seren wurden
auf ADCC-Aktivität gegen
eine mit CEA transfizierte Maus-Kolonkarzinom-Zelllinie getestet.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein rekombinantes Virus, das einen Vaccinia-Vektor oder andere Virusvektoren
umfasst, in die karzinoembryonales Antigen (CEA) eingesetzt wurde,
wobei dieses rekombinante Virus CEA oder ein antigenes Fragment
davon an der Oberfläche
von mit ihm infizierten Zellen exprimiert und wobei dieses rekombinante
Virus in vivo eine Immunantwort hervorruft, die gegen CEA und CEA
exprimierende Zellen gerichtet ist. Vorzugsweise kommt das Vaccinia-Virus
aus einem V-WR- oder NYC-Stamm, in den für CEA kodierende DNA oder immunogene
Fragmente davon eingesetzt oder rekombiniert wurden, oder es können andere
attenuierte Human-Vaccinia-Virus-Stämme verwendet werden. Die Präparation
rekombinanter Vaccinia-Präparate
zur Verwendung als Immunogene wird beispielsweise in den US-Patenten
Nr. 4 722 848 und 5 017 487 und in der PCT- Veröffentlichung
WO 87/022 038 beschrieben. Das Vaccinia-Virus kann einen Promotor
enthalten, der die CEA-Expression erhöht, z. B. synthetischen späten Promotor
des Plasmids PMJ601 (Davison, A. J. & Moss, B., Nucl. Acids Res. 18: 4285–4286 (1990)).
Andere Virus-Vektoren können ebenfalls
verwendet werden, wie dem Fachmann deutlich sein wird. Diese umfassen
beispielsweise Baculovirus (beschrieben z. B. in der Veröffentlichung
des EPA
EP 228 036 ),
Human-Adenovirus, SV40, Geflügelpocken-
oder Rinder-Papillomavirus, in die für CEA kodierende DNA oder der
gewünschte
immunogene Teil davon eingesetzt wurde.
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Zusätzlich kann das CEA ein einziges
oder multiples immunodominantes T-Zellen-Epitop aufweisen. Ein CEA/Vaccinia-Virus
bestehend aus rV-CEA wurde beim ATCC angemeldet und erhielt die
Zugangsnummer VR 2323. Die CEA-Sequenz ist in Oikawa et al., Biochem.
Biophys. Res. Comm. 142: 511–518
(1987) beschrieben und die Charakterisierung von cDNA-Klonen, die
für Human-CEA
kodieren, ist in Zimmerman et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 84: 2960–2964 (1987)
beschrieben. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung können die Sequenzen aus der
ganzen oder aus antigenen Abschnitten der CEA-Sequenz abgeleitet
werden. Die Nucleotid- oder Aminosäurensequenzen können geändert oder
antigene Abschnitte identifiziert und in die erfindungsgemäßen rekombinanten
Impfstoff-Präparate
entsprechend Techniken eingesetzt werden, die dem Fachmann vertraut
sind.
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In einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die das oben beschriebene rekombinante Virus enthält und eine)
pharmazeutisch vertretbares) Verdünnungsmittel, Trägersubstanz
oder Exzipiens. Die pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung enthält das rekombinante
CEA/Vaccinia-Virus in einer Menge, die in Abhängigkeit vom Verabreichungsweg ausgewählt wurde.
Bevorzugte Verabreichungswege schließen intravenöse, intraperitoneale,
Hautabschürfungs-,
orale, subkutane oder intradermale Wege ein. Der Fachmann wird es
schätzen,
dass Mengen, die nach irgendeinem bestimmten Behandlungsprotokoll
verabreicht werden müssen,
leicht bestimmt werden können. Es
wäre zu
erwarten, dass, geeignete Mengen im Bereich von 105 pfu
bis 109 pfu liegen.
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Die vorliegende Erfindung macht ein
Verfahren zur Behandlung von ein Karzinom aufweisenden Patienten
möglich,
bei denen Zellen des Karzinoms CEA exprimieren, das das Verabfolgen
des oben beschriebenen rekombinanten Virus an den Patienten umfasst.
Insbesondere handelt es sich bei den Karzinomzellen um gastrointestinale,
Brust-, Pankreas-, Blasen-, Eierstock-, Lungen- oder Prostata-Karzinomzellen,
die CEA-Epitope exprimieren. Das oben genannte Verfahren kann vorzugsweise
außerdem
die Verabreichung eines Modifikators der biologischen Antwort (Biological
Response Modifier) mit dem rekombinanten Virus umfassen. Vorzugsweise
wird der Modifikator der biologischen Antwort aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Interleukin-2 (IL-2), Interleukin-6 (IL-6), Interferon, Tumornekrosefaktor
(TNF) und Cyclophosphamid besteht, deren Präparation oder Verfügbarkeit
dem Fachmann bekannt ist. Beispielsweise wird die Präparation
von rekombinantem Human-IL-2 im Einzelnen in den US-Patenten Nr.
4 738 927 und 4 992 367 beschrieben, und die Expression von TNF
wird im Einzelnen in US-Patent Nr. 4 650 674 beschrieben. Das oben
beschriebene Verfahren kann außerdem
die Verabreichung eines Adjuvans mit dem rekombinanten Virus umfassen.
Ein Fachman wird schätzen,
dass die zu verabfolgenden Mengen für irgendein bestimmtes Behandlungsprotokoll
leicht bestimmt werden können.
Geeignete Adjuvantien umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
anorganische Gele, z. B. Aluminiumhydroxid, Alaun, oberflächenaktive
Substanzen, wie Lysolecithin, Pluronic Polyole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen
und dergleichen.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht ebenfalls
ein Verfahren zur Stimulierung des Immunsystems eines Säugetiers
gegen CEA zum Zweck der Vorbeugung gegen die Bildung und das Wachstum
von Karzinomzellen, umfassend das Verabfolgen des oben beschriebenen
rekombinanten Virus an das Säugetier
in einer ausreichenden Menge, um die genannte Stimulierung zu bewirken.
Der Vaccinia-Virus kann aus dem NYC-Stamm stammen oder mit einem attenuierten
Human-Vaccinia-Virus-Stamm rekombiniert sein. Das oben beschriebene
Verfahren kann vorzugsweise außerdem
die Verabreichung eines Modifikators der biologischen Antwort mit
dem rekombinanten Virus umfassen (vorzugsweise wird der Biological
Response Modifier aus der Gruppe ausgewählt, die aus Interleukin-2
(IL-2), Interleukin-6 (IL-6), Interferon, Tumornekrosefaktor (TNF)
und Cyclophosphamid besteht). Das oben beschriebene Verfahren kann
außerdem
die Verabreichung eines Hilfsstoffes mit dem rekombinanten Virus umfassen.
Ein Fachman wird schätzen,
dass die zu verabfolgenden Mengen für irgendein bestimmtes Behandlungsprotokoll
leicht bestimmt werden können.
Die bevorzugten Verabreichungswege sind die oben beschriebenen.
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Die vorliegende Erfindung wird detaillierter
in den folgenden nicht-einschränkenden
Beispielen beschrieben.
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BEISPIEL 1
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Konstruktion
von rekombinantem Vaccinia-Virus-CEA
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Rekombinante Vaccinia-Viren wurden
im Allgemeinen so konstruiert, wie von Mackett et al. („The construction
and characterization of vaccinia virus recombinants expressing foreign
genes." In: D. M.
Glover (Hrsg.) DNA Cloning A Practical Approach, Seiten 191–211. Oxford
Press (1985)) beschrieben. Insbesondere wurde ein cDNA-Klon für Human-CEA
aus einer Menschen-Kolontumorzellenbank isoliert. Poly-A+-RNA aus GEO-Zellen
(Laboratory of Tumor Immunology and Biology, NCl) wurde isoliert,
cDNA durch reverse Transkription synthetisiert und mit DNA-Polymerase
doppelsträngig
gemacht. Linker, die die Restriktionsenzymstellen, Hind III und
Bam H1 enthalten, wurden an die cDNA ligiert und in den direktionalen
Klonierungsvektor λ-orf-8
eingesetzt (nach den von Meissner et al.; PNAS 84: 4171–4175 (1987)
beschriebenen Verfahren). Rekombinierte Plaques, die CEA enthalten,
wurden unter Verwendung von Nucleinsäuren-Hybridisierungsverfahren
nachgewiesen. Positive Plaques wurden gereinigt und sequenziert.
Es wurde festgestellt, dass ein Klon von 2,8 Kilobasen (kb) den
gesamten Kodierungsabschnitt für
CEA (2.106 Nucleotide) enthielt und über 100 Nucleotide des nicht
translatierten 5'-Abschnittes,
einschließlich
des Poly-A°-Schwanzes. Ein Sma
I-Fragment von 2,4 Kilobasen (kb) wurde aus diesem Klon isoliert
und durch Ligation mit glatten Enden in die Sma I-Spaltstelle des
Spender-Plasmids pSC-11 ligiert. Die Orientierung des Plasmidinserts
wurde durch Endonuklease-Verdauung mit Bam H1 und Analyse bestimmt.
Das erhaltene Plasmid-Konstrukt wurde mit PSC 11-CEA bezeichnet
(1).
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Homologe Rekombination von PSC 11-CEA
mit einem Vaccinia-Virus, das ein nichtwesentliches TK-Gen im Hind
III J-Fragment enthält,
des chimären
Virus (siehe Mackett et al., Id.; PNAS 79: 7415–7419 (1982)). Die Anwesenheit
des LacZ-Gens von PSC 11-CEA, das für β-Galaktosidase kodiert, im rekombinanten
Virus, stellte ein Auswahlverfahren zur Verfügung.
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Das rekombinante Virus rV-CEA wurde
folgendermaßen
konstruiert: Eine Gewebekulturschale von 60 mm von nahezu konfluenten
CV-1-Zellen, Nierenzellen der afrikanischen Grünen Meerkatze (ATCC Nr. CCL 70),
wurden mit ungefähr
0,20 Plaque-bildenden Einheiten/Zelle (pfu/Zelle) V-WR während ungefähr zwei Stunden
bei 37°C
infiziert. Während
des Voranschreitens der Infektion wurde ein Niederschlag von PSC 11-CEA-DNA
unter Verwendung von 1 Milliliter (ml) Transinfektionspuffer (0,14
M NaCl, 5 mM KCl, 1 mM Na2HPO4,
0,1% Dextrose und 20 mM HEPES (4[2-Hydroxethyl]-1-piperazin-ethansulfonsäure), pH-Wert
auf 7,0–7,1
eingestellt, 5 μg
chimäre
PSC-11-CEA-Plasmid-DNA und 1 μg
Vaccinia-Virus-DNA als Träger
präpariert.
Diese Lösung
wurde gemischt und ungefähr
50 μl 2,5
-molares CaCl2 hinzugefügt, das Gemisch leicht geschüttelt und
ungefähr
20 Minuten bei Raumtemperatur gelagert, während die DNA ausfällte.
-
Nach der Infektion wurde das virale
Inokulum von der einschichtigen CV-1-Kultur abgesaugt, die dann zweimal
mit 1 × Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(PBS) gespült
wurde. Der DNA-Niederschlag wurde der CV-1-Schicht tropfenweise
hinzugefügt
und ungefähr
30 Minuten bei Raumtemperatur auf den Zellen belassen, woraufhin
5 ml frisches Kulturmedium (Dulbeccos Medium; Gibco/BRL), supplementiert
mit 5% Kälberfötusserum
(FCS), zugesetzt und die Zellen bei 37°C ungefähr drei Stunden lang inkubiert
wurden. Das Medium wurde dann von der Schale abgesaugt und durch
5 ml frisches Medium, supplementiert mit 5% FCS, ersetzt und die
Zellen erneut bei 37°C
inkubiert, diesmal für
ungefähr
48 Stunden.
-
Nach der Inkubation wurden die Zellen
ins Kulturmedium geschabt und durch Zentrifugieren gesammelt. Das
Zellpellet wurde in 0,5 ml MEM (Minimal Essential Media; Gibco/BRL)
resuspendiert. Die erzeugten Viren wurden aus den Zellen durch drei
Gefrier-Auftau-Zyklen freigesetzt, gefolgt von Sonifikation der
Zellen in einem 450W-Wasserbad-Sonicator für 1 Minute.
-
Die erzeugten Viren ebenso, wie die
V-WR-Wildtyp-Vergleichsprobe, wurden auf konfluenten einschichtige
Kulturen von HuTK–143B-Zellen plattiert,
einer Human-Osteosarkom-Zelllinie
mit fehlendem Thymidinkinase-Gen (ATCC Nr. CRL 8303), in Anwesenheit
von 25 μg/ml
5-Bromodeoxyuridin (BuDR; erhalten von Boehringer Mannheim Biochemikalien)
und 300 μg/ml
5-Bromo-4-chloro-3-indoyl-β-D-Galaktosidase
(X-Gal; Gibco/ BRL). Rekombinante Virusklone wurden nach Wachstum
auf den HuTK–143B-Zellen
ausgewählt,
wie es durch die Bildung blauer Plaques sichtbar wird (2B).
-
Die Plaques wurden dann isoliert
und der erzeugte Virus durch fünf
Zyklen Plaque-Reinigung
unter ähnlichen
Auswahlbeding-ungen gereinigt, wie sie oben beschrieben wurden.
Lysate mit hohem Titer der gereinigten isolierten Viren wurden durch
aufeinanderfolgende Übergabe
in T-Flaschen nach Standardtechniken bereitet (siehe Mackett et
al.; (1982), supra). Im Allgemeinen wurden Titer von 1·108 pfu/ml bis 1·109 pfu/ml erhalten.
Die Viren wurden bei –70°C gelagert.
-
BEISPIEL 2
-
Prüfung
-
Die DNA von rekombinantem CEA-Vaccinia-Virus
wurde extrahiert und die Virusgenome durch Restriktionsendonuklease-Verdauung
mit Hind III und Southern-Blot
analysiert. Für
die Zwecke dieser Darstellung wird nur auf das bevorzugte rekombinante
Vaccinia-Virus-CEA-Isolat rV-CEA Bezug genommen.
-
Um Proben rekombinanter und Vergleichs-Wildtyp-Virus-DNA
zu erhalten, wurden fast konfluente einschichtige Kulturen von HuTK-143B-Zellen
mit ungefähr
30 pfu/Zelle V-WR
oder rV-CEA infiziert, im Allgemeinen wie oben beschrieben. Die
Entwicklung der Infektionen wurden solange zugelassen, bis maximale
zytopathische Wirkung beobachtet wurde, ungefähr 24 Stunden, woraufhin die
Zellen ins Kulturmedium geschabt, durch Zentrifugieren pelletiert
und in ungefähr
50 μl 1 × PBS resuspendiert
wurden.
-
Jeder Probe wurden 300 μl Niedrigsalzpuffer
(20 mM Tris-HCl, [Tris (hydroxymethyl) aminomethan], auf einen pH-Wert
von 8,0 gepuffert, 10 mM EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) und
0,75% SDS (Natriumdodecylsulfat) und 20 μl Proteinase K (10 mg/ml von
Boehringer Mannheim Biochemikalien) zugesetzt und gemischt. Das
Gemisch wurde über
Nacht bei 37°C
unter Schütteln
inkubiert, zweimal mit einem Gemisch aus Phenol und Chloroform und
zweimal mit Chloroform alleine extrahiert. Natriumazetat mit pH-Wert
5,0 wurde bis 0,3 N zugesetzt und zwei Volumina Ethanol hinzugefügt, um die
DNA auszufällen.
Die DNA wurde durch Zentrifugieren gesammelt und zweimal mit 70%
Ethanol gewaschen, getrocknet und analysiert, wie unten beschrieben.
-
BEISPIEL 3
-
Analyse mit
Restriktions-Endonuklease
-
DNA aus V-WR und rV-CEA wurde mit
der Endonuklease Hind III den Angaben des Herstellers (Gibco/BRL)
entsprechend verdaut, über
Nacht einer Elektrophorese auf einem 0,6%-igen Agarosegel bei 45
Volt ausgesetzt, die DNA auf eine Biotran-Nylonmembran (ICN) übertragen und mit einer 32P-dCTP-markierten Vaccinia-Virus-DNA-Sonde hybridisiert.
Vaccinia-Virus-DNA wurde nach diesem bewährten Verfahren isoliert. 20
A260-Eineiten gereinigtes Wildtyp-Vaccinia-Virus
(≈50 μg) wurden
in 50 mM Tris-HCl; pH = 7 – 8
[Tris (hydroxymethyl) aminomethan] auf ein Endvolumen von 1,2 ml
gebracht. Dieser Lösung
wurden 0,1 ml 10%-iges SDS (Natriumdodecylsulfat), 0,2 ml 60%-ige
Saccharose, 0,4 ml Proteinase K (10 mg/ml; Boehringer Mannheim Biochemikalien)
zugesetzt und sie wurde 4 Stunden bei 37°C inkubiert. Diese Lösung wurde
zweimal mit dem gleichen Volumen mit 50 mM Tris-HCl mit pH = 7 – 8 gesättigtem
Phenol extrahiert und einmal mit Phenol/Chloroform (1 : 1). Ein
Zehntel des Volumens 1-molares Natriumazetat (pH = 7,0) und 2,5
Volumen Ethanol wurden zugesetzt und die DNA bei –20°C über Nacht
ausfällen
gelassen. Die DNA wurde durch Zentrifugieren gesammelt, der Überstand
abgesaugt und das Pellet mit 95%-igem Ethanol gewaschen und an der
Luft getrocknet. Das getrocknete Pellet wurde in 100 μl H2O resuspendiert und die Konzentration durch
Absorption bei 260 nm bestimmt. Fünfundzwanzig ng dieser DNA
wurden mit 32P-dCTP unter Verwendung des „Random Primers
DNA Labelling"-Systems
von Gibco/BRL entsprechend den Herstelleranweisungen mit 32P-dCTP markiert. Die Filter wurden über Nacht
bei 37°C
in 40%-igem Formamid (Clonetech) und 5 × Denhardt-Puffer (0,1% Ficoll
400 (Sigma); 0,1 Polyvinyl-pyrrolidin (Sigma) und 0,1% BSA (Rinderserumalbumin;
Boehringer Mannheim Biochemikalien); 3 × SSC (0,45 M NaCl; 0,045 M
Natriumcitrat), 2,5% Dextran-Sulfat (Sigma) und 0,1 mg/ml denaturierter
Lachssperma-DNA (Lofstrand Laboratories) vorhybridisiert. 1·106 cpm/ml mit dCTP markierte denaturierte
Vaccinia-Virus-Sonde
wurde zugesetzt und bei 37°C
unter Schütteln über Nacht
hybridisiert. Der Filter wurde zweimal für fünfzehn Minuten in 2 × SSC und
0,1% SDS bei Raumtemperatur und dann zweimal für fünfzehn Minuten in 0,1 × SSC, 0,1%
SDS bei 65°C
gewaschen. Dem Blot wurde vier Stunden lang Röntgenfilm ausgesetzt, der entwickelt
und auf die Anwesenheit eines 5,1-Kilobasen-Bandes entsprechend dem
Hind III J-Fragment des Wildtyps analysiert wurde.
-
V-WR-DNA zeigte ein typisches Vaccinia-Virus-Restriktionsmuster
(siehe McCarron et al., Virol. 86: 88–101 (1978)) einschließlich eines
5,1-Kilobasen-Bandes, das dem Hind III J-Fragment entspricht. Dagegen zeigte
rV-CEA-DNA aufgrund der Einsetzung des chimären Plasmid-Konstrukts in das
TK-Gen des Virus nicht das 5,1-Hind III-Band.
-
Wie in 3A gezeigt,
hybridisierte ein Hind III J-Fragment von 5,1-Kilobasen in der Wildtyp-V-WR-DNA
mit der Vaccinia-Virus-DNA-Sonde. In diesem Größenbereich wurde in der rV-CEA-DNA
kein entsprechendes Band gefunden. In der rV-CEA-DNA fehlt also
eindeutig das Hind III J-Fragment von 5,1-Kilobasen.
-
Zur Bestimmung der Größe des rekombinanten
J-Fragmentes wurden Southern Blots, die mit Hind III verdaute V-WR-,
rV-CEA- und Humangenom-DNA enthielten, mit einer 32P-dCTP-markierten
Sonde an das β-Galaktosidase-Gen
von E. coli hybridisiert. Die Polymerasekettenreaktion (PCR) wurde
unter Verwendung zweier spezifischer Oligomere von 20 Basen (5' GGGAAAACCCTGGCGTTACC
3' und 5' TCGAATCAGCAACGGCTTGC
3') als Primer ausgeführt, die
ein Fragment des β-Galaktosidase-Gens
von 1 Kilobase (kb) banden. Dies wurde einer PCR mit VSC 8 unterworfen,
das 1-Kilobasen-Band wurde aus einem 0,8%-igen Agarosegel ausgeschnitten
und unter Verwendung des „Random
Primers Labelling"-Systems
von Gibco/BRL entsprechend den Herstelleranweisungen markiert; Folge übernommen
von Shapira et al., Gene 25: 71–82 (1983).
-
Wie in 3B dargestellt,
ist das β-Galaktosidase-Gen
im rekombinanten Virus anwesend, wie das deutliche Band bei 9,2
kb im Blot der Virus-DNA von rV-CEA beweist. Dieses Ergebnis ist
konsistent mit der erwarteten Größe des rekombinanten
Hind III J-Fragmentes. Das β-Galaktosidase-Gen
fehlt im Wildtyp-Vaccinia-Genom und in der Humangenom-DNA.
-
BEISPIEL 4
-
Analyse durch
Plaque-Hybridisierung
-
Die Anwesenheit des CEA-Gens im Genom
des rekombinanten Vaccinia-Virus wurde durch Analyse durch DNA-Hybridisierung
und Polymerase-Kettenreaktion (PCR) nachgewiesen.
-
In der Hybridisierungsuntersuchung
wurden nahezu konfluente einschichtige Kulturen von HuTK–143B-Zellen,
die in 60 mm großen
Gewebekulturschalen gezüchtet
worden waren, mit ungefähr
10 pfu/Zelle rV-CEA, mit V-WR als negativer Vergleichsprobe und
rekombinantem Vaccinia-β-Galaktosidase-Virus
(VSC 8; erhalten von Dr. Bernard Moss, NIAID, Bethesda, MD) als
positiver Vergleichsprobe infiziert. VSC 8 ist ein rekombinantes
Vaccinia-Virus, das das LacZ-Gen von E. coli, eingesetzt ins TK-Gen
von Vaccinia, enthält
(Chakrabarti et al., Mol. Cell. Biol. 5: 3403–3409 (1985)). Die infizierten
Zellen wurden bei 37°C
für ungefähr 24 Stunden
inkubiert und nach der Inkubation wurde die Virus-DNA direkt durch
zehnminütiges
unmittelbares Auflegen der Membran auf die Einschicht-Zellkultur
auf Nylonmembranen übertragen.
Nach Beendigung der DNA-Übertragung
wurde die Membrane von der Platte entfernt, denaturiert, neutralisiert
und in 2 × SSC (0,3
M NaCl, 0,03 M Natriumcitrat) für
mehrere Minuten eingeweicht. Danach wurde die DNA mit der Membran durch
Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlung (UV) während ungefähr 2 Minuten unter Verwendung
einer DNA-Übertragungslampe
(Foto Dyne, New Berlin, WI) vernetzt. Nach der UV-Bestrahlung wurde
die Membran mit einer 32P-dCTP-markierten
CEA-Sonde hybridisiert und über
Nacht Röntgenfilm
damit belichtet. Die CEA-Probe war ein PST I-Fragment von 560 Basenpaaren,
ausgeschnitten aus dem Vektor pGEM 7 (Dr. John Shively, City of
Hope, Duarte, Kalifornien). Fünfundzwanzig
ng dieses Fragmentes wurden mit dCTP32 unter Verwendung
des „Random
Primers Labelling"-Systems
von Gibco/BRL entsprechend den Herstelleranweisungen markiert. Die
Sonde wurde wie oben beschrieben an die Blots hybridisiert.
-
Wie 4 zeigt,
hybridisierten die rV-CEA-Plaques (4B)
gut mit der CEA-Sonde, während
die V-WR- (4A) und die
VSC-8-Plaques (4C) dies
nicht taten.
-
BEISPIEL 5
-
Analyse durch
Polymerase-Kettenreaktion
-
Für
die Untersuchungen mit PCR wurden nahezu konfluente einschichtige
Kulturen von HuTK–143B-Zellen in 60 mm
großen
Gewebekulturschalen gezüchtet,
mit ungefähr
10 pfu/Zelle rV-CEA oder V-WR infiziert und bei 37°C für ungefähr 24 Stunden
inkubiert. Nach der Infektion wurden die einschichtigen Kulturen
mit Agarose-Überschichten
bedeckt, wodurch die Orte der Virus-Plaques auf der Schale fixiert
werden. Einzelne Plaques wurden dann durch Zahnstocher-Übertragung
isoliert, in ungefähr
1 ml 1 × PBS
ohne Kalzium oder Magnesium gebracht und ungefähr 10 Minuten gekocht, gefolgt
von Abkühlung
auf Eis.
-
Eine Standard-Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) wurde nach den Herstelleranweisungen unter Verwendung des
von Cetus Corp. gelieferten Amplifizierungskits ausgeführt. Für diese
Untersuchung wurden Oligonukleotid-Primer konstruiert, die den gesamten
CEA-cDNA-Abschnitt erkennen, um als Primer für die PCR-Reaktion zu dienen,
d. h. Primer wurden aus dem 5'-
und dem 3'-Ende
des CEA-Gens konstruiert (siehe 1A,
P1 und P2). Eine
Wildtyp-Vaccinia-Virus-Plaque wurde als negative Vergleichsprobe
verwendet.
-
Nach 30 Zyklen Virus-Amplifikation
wurde eine Elektrophorese von Proben jedes Plaque-Isolates auf einem
1%-igen Agarosegel vorgenommen, auf eine Nylonmembran übertragen
und wie oben beschrieben mit der radioaktiv markierten CEA-Sonde
hybridisiert. Die Ergebnisse sind in 5 dargestellt.
Alle rekombinanten Isolate und die positive CEA-Vergleichsprobe
(Spuren 1–9)
hybridisierten mit der CEA-Gen- Sonde,
während
die DNA des Wildtyp-Vaccinia-Virus (Spur 10) keinerlei Hybridisierung
zeigte.
-
BEISPIEL 6
-
Proteinexpressions-Analyse
-
CEA-Proteinexpression und Lokalisierung
wurden durch Immunofluoreszenz-Färbung
von mit V-WR und rV-CEA infizierten Zellen unter Verwendung des
monoklonalen Antikörpers
COL-1, einem monoklonalen Maus-Antikörper, der gegen CEA gerichtet
ist und mit CEA reagiert (Muraro et al., Cancer Res. 45: 5769–5780 (1985))
bestimmt. Zum Testen der CEA-Proteinexpression wurden nahezu konfluente
einschichtige Kulturen von HuTK–143B-Zellen
mit 30 pfu/Zelle V-WR oder rV-CEA inokuliert und bei 37°C ungefähr 5 Stunden
inkubiert. Das Virus-Inokulum wurde dann von den Zellen abgesaugt
und die einschichtige Kultur dreimal mit 1 × PBS gewaschen. Die Zellen
wurden dann bei Raumtemperatur in ungefähr 30 Minuten unter Verwendung
einer frisch präparierten
Lösung
von 2% Paraformaldehyd in PBS fixiert. Nach der Fixierung wurden
die Zellen dreimal mit Minimal Essential Medium (MEM; Gibco/BRL)
gewaschen und mit 1% BSA in PBS in ungefähr 30 Minuten „blockiert".
-
Im Anschluss an die obige Behandlung
wurden die fixierten, blockierten Zellen durch Zusatz von 1 μg/ml monoklonalem
Antikörper
COL-1 oder monoklonalem Antikörper
B72.3 (Laboratory of Tumor Immunology and Biology, NCl) behandelt,
einem negativen Maus-Vergleichsantikörper, der nicht mit CEA reagiert,
und bei Raumtemperatur für
ungefähr
1 Stunde geschüttelt.
Die Zellen wurden dann fünfmal
mit 1 × PBS
gewaschen und fluorochromierter Anti-Maus-Sekundär-Antikörper von Ziegen (Kierkegaard
und Perry Laboratories Inc) in einer Verdünnung von 1 : 100 zugesetzt.
Nach ungefähr
30 Minuten wurden die Zellen fünfmal
mit 1 × PBS
gewaschen und die Expression und die Lokalisierung von CEA in den
Zellen im Immunofluoreszenz-Mikroskop
bestimmt. Die Immunofluoreszenz-Färbung war binnen 5 Stunden
nach der ersten Virusinfektion maximal. Weitere Inkubation mit dem
Virus führte
zur Zytolyse infizierter Zellen und Abbau von Membranprotein.
-
Wie in den 6A und 6B dargestellt,
zeigten mit rekombinantem Vaccinia-Virus (rV-CEA) infizierte Zellen
mit monoklonalem Antikörper
COL-1 bei Fluoreszenz deutliche Verfärbung der Zellenoberfläche, da
der rekombinante Vaccinia-Virus (rV-CEA) CEA in der Zellmembran
infizierter Zellen exprimiert, in Übereinstimmung mit der normalen
Lokalisierung von CEA in der Zelle. Dagegen zeigten Zellen, die
mit Wildtyp-Vaccinia-Virus (V-WR) infiziert waren, keinerlei Immunofluoreszenz-Färbung mit
COL-1 (6C und D). Immunofluoreszenz-Färbung mit dem im Isotyp übereinstimmenden,
negativen Vergleichsantikörper
B72.3 rief keinerlei Abbildung bei Zellen hervor, die mit dem rekombinanten
Vaccinia-Virus (rV-CEA) infiziert waren ( 6E und F).
-
BEISPIEL 7
-
Analyse durch ELISA
-
Acht Wochen alte, weibliche C57/BL6-Mäuse (Frederick
Cancer Research Facility), 10 pro Testprobe, wurden dreimal in 14-tägigen Abständen durch
intraperitoneale Injektion (IP) von 100 μl rohem Lysat inokuliert, das
ungefähr
1·108 pfu Wildtyp (V-WR) oder rekombinantes Vaccinia
(rV-CEA) enthielt.
-
Ungefähr zwei Wochen nach der ersten
Injektion und eine Woche nach einer dritten Injektion wurde jeder
Maus Blut abgenommen und die Seren abgetrennt. Wie in Tabelle 1
unten und 7 dargestellt,
entwickelten die Mäuse
ungefähr
14 Tage nach Inokulation Antikörper-Titer
gegen CEA, eine Antwort, die durch weitere Immunisierungen erhöht wurde.
-
Tabelle
1
Immunantwort auf Human-CEA-Antigen und Vaccinia-Virus-Antigene
in mit rV-CEA und V-WR immunisierten Mäusen
-
Anti-CEA- und anti-Vaccinia-Virus-Antikörper wurden
in den Seren durch „enzymelinked
immunosorbent assay" (ELISA)
folgendermaßen
quantifiziert: Eine 96-Kavitäten-Mikrotiterplatte
wurde mit 100 μl
Wildtyp- (V-WR-) Antigen (d. h. ungefähr 1·107 Virusteilchen)
in 0,1-molarem Natriumkarbonatpuffer, pH = 9,6, über Nacht beschichtet. Die
Platten wurden dann mit 1% BSA in Tris-gepufferter Salzlösung (TBS)
blockiert, die 0,1% Glutaraldehyd enthielt, dreimal in PBS gewaschen
und ungefähr
1 Stunde bei Raumtemperatur mit dem oben erhaltenen Mausserum inkubiert.
-
Mausserum-Antikörper, die sich an das V-WR-Vaccinia-Antigen
banden, wurden unter Verwendung des „Immuno Select Kit" von Gibco/BRL nachgewiesen.
Dieses Kit erlaubt den Nachweis von Kaninchen- oder Maus-Primärantikörpern, polyklonalen
oder monoklonalen, die zu auf einem festen Träger immobilisierten Antigenen
gehören.
Ein biotinylierter (Ziegen-anti-Maus-) Sekundärantikörper ist an ein Streptaviden-Alkaliphosphatase-Konjugat
gebunden und dieser vorgeformte Komplex wird der ELISA-Platte nach
dem Primärantikörper zugesetzt.
Die Platten wurden mit Tris-gepufferter Salzlösung (TBS) gewaschen und der
sich ergebende alkalische Phosphatase-Komplex unter Verwendung des chromogenen
pNPP (p-Nitrophenylphosphat) nachgewiesen. Die Reaktion wurde durch
Zusatz von Natriumhydroxid abgebrochen und Probenabsorption bei
405 nm mit einem ELISA-Ablesegerät
(Bio-Tek Microplate Reader, Modell EL 310) abgelesen. Ein polyklonaler
Kaninchen-anti-Vaccinia-Antikörper (zur
Verfügung
gestellt von Dr. Mark Buller, NIAID, Bethesda, MD) wurde als positive
Vergleichsprobe auf den anti-Vaccinia-Platten verwendet.
-
Ähnliche
Verfahren folgten unter Verwendung von CEA als Test-Antigen. 96-Kavitäten-Mikrotiterplatten
wurden mit 100 μl
(250 ng) gereinigtem CEA-Protein (International Enzyme, San Diego,
CA) gereinigt und bei 37°C über Nacht
gelagert. Die Platten wurden dann mit 1% BSA in TBS blockiert. Dann
wurde das oben beschriebene ELISA-Verfahren ausgeführt, abgesehen davon, dass
monoklonaler Antikörper
COL-1 als positiver Vergleichs-Antikörper verwendet wurde.
-
Die Ergebnisse dieser Tests wurden
zusammengestellt und eine Standardkurve aufgestellt, die die A405-Ablesungen
mit der Menge zugesetzten monoklonalen Antikörpers COL-1 korreliert. Die
Menge in jeder Experimentprobe anwesenden CEAspezifischen Antikörpers wurde
dann aus den A405-Ablesungen im linearen Bereich, die mit den geeigneten
Verdünnungen
erhalten wurden, in Äquivalente
monoklonalen Antikörpers umgerechnet
und die anti-Vaccinia-Antikörperproduktion
mit der anti-CEA-Antikörperproduktion
korreliert. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in 7 zusammengefasst.
-
Im ELISA-Test wurde die Antwort in
vivo von Mäusen
auf den Vaccinia-Virus selbst auch durch Test auf anti-Vaccinia-Antikörper gemessen,
um sicherzustellen, dass die Mäuse
angemessen mit dem Vaccinia-Virus immunisiert worden waren. Tabelle
1 zeigt die Antikörper-Antwort
auf den Vaccinia-Virus und zeigt deutlich, dass die Mäuse ein
angemessenes Virus-Inokulum erhalten hatten.
-
Für
diese Untersuchung in vivo erhielt eine Vergleichsgruppe von Mäusen in
zweiwöchigem
Abstand 1·108 pfu/ml Wildtyp-Vaccinia-Virus (V-WR). Diese
Mäuse entwickelten
eine ähnliche
Antikörper-Antwort
auf den Vaccinia-Virus, wie die mit dem rekombinanten Virus (rV-CEA)
behandelten Tiere. Die Vergleichstiere entwickelten keine Antikörperantwort
auf CEA (Tabelle 1; 7).
Keine der geimpften Mäuse
wies in der 42-tägigen
Beobachtungszeit nach der Immunisierung Anzeichen von Toxizität auf.
-
Diese Daten legen nahe, dass Inokulation
eines rekombinanten Vaccinia-Virus (rV-CEA) das Immunsystem befähigt, Human-CEA
zu erkennen und eine humorale Immunantwort gegen das Antigen hervorzubringen.
-
BEISPIEL 8
-
Therapie-Untersuchungen
-
Vier bis fünf Wochen alten, weiblichen
C57/BL6-Mäusen,
erhalten von der Frederick Cancer Research Facility, wurden durch
subkutane Injektion 2·105 MCA38-Maus-Adenokarzinomzellen inokuliert, die
mit dem Human-CEA-Gen transduziert worden waren. Es ist gezeigt
worden, dass diese Zellen das Human-CEA-Gen exprimieren, das COL
1-Epitope enthält.
Zehn Tieren pro Gruppe wurden durch Schwanzhautritzung 7 Tage nach
der Tumorimplantation 10 μl
rohen Lysates inokuliert, das 1·1010 pfu
Wildtyp, V-WR oder rekombinantes Vaccinia, rV-CEA, enthielt. Die
zweite und die dritte Immunisierung erfolgten in Abständen von
14 Tagen. Die Tiere wurden wöchentlich
auf die Anwesenheit von Tumoren untersucht. Die Tumore wurden mit
Hilfe von Kalibern in zwei Dimensionen gemessen und das Volumen
nach der Formel Breite2 × Länge : 2 berechnet.
-
8 zeigt
die Ergebnisse des Wachstums von 7 Tage alten subkutanen Tumoren
von 10 einzelnen Mäusen,
denen entweder Wildtyp-Vaccinia-Virus (V-WR; 8A) oder rekombinantes Vaccinia-Virus
(rV-CEA, 8B) verabreicht
worden war. Tiere, die das rekombinante, Human-CEA enthaltende Vaccinia-Virus
erhalten hatten, erfuhren eine dramatische Verringerung des Tumorwachstums
im Verlauf von 42 Tagen; außerdem entwickelten
zwei der Tiere, die das rekombinante Vaccinia (rV-CEA) erhalten
hatten, nie einen Tumor. Diese Tumor-freien Tiere wurden dann erneut
mit 2·105 mit CEA transduzierten MCA38-Zellen kontaktiert.
Auch nach 90 Tagen waren sie noch Tumorfrei. Dagegen entwickelten
Tiere, denen Wildtyp-Virus (V-WR) verabreicht wurde, schnell wachsende
Tumore. Tiere, die kein Vaccinia-Konstrukt erhalten hatten, entwickelten
ebenfalls Tumore und deren Wachstumsrate ähnelte der der Tiere, denen
Wildtyp-Vaccinia (V-WR) verabreicht worden war.
-
BEISPIEL 9
-
Untersuchung zur Vorbeugung
-
Fünf
bis sechs Wochen alten, weiblichen C57/BL6-Mäusen, erhalten von der Frederick
Cancer Research Facility, wurden dreimal im Abstand von vierzehn
Tagen 10 μl
rohen Lysates, das 1·1010 pfu Virus enthielt, inokuliert. Zehn Tiere
pro Gruppe erhielten entweder das Wildtyp-Vaccinia-Virus (V-WR)
oder das rekombinante Vaccinia-Virus (rV-CEA). Zwei Tage nach der
letzten Immunisierung wurden 2·105 MCA38-Maus-Adenokarzinomzellen, denen das Human-CEA-Gen
transduziert worden war, subkutan in die Mäuse transplantiert. Die Tiere
wurden wöchentlich
auf Tumoranwesenheit untersucht. Die Tumore wurden mit Hilfe von
Kalibern in zwei Dimensionen gemessen und das Volumen nach der Formel
Breite2 × Länge : 2 berechnet.
-
9 zeigt
die Ergebnisse des Wachstums von subkutanen Tumoren von 10 einzelnen
Mäusen
nach drei Immunisierungen mit entweder dem Wildtyp-Vaccinia-Virus
(V-WR; 9A) oder dem
rekombinanten Vaccinia-Virus (rV-CEA; 9B).
Es ergab sich nicht nur eine dramatische Verringerung des Tumorwachstums,
sondern Immunisierungen mit rekombinanten Vaccinia (rV-CEA) verzögerten das
Einsetzen des Tumorwachstums um 7–10 Tage. Dagegen wiesen die
Tiere, denen Wildtyp-Virus (V-WR) verabreicht worden war, über die
gesamte Beobachtungszeit von 56 Tagen schnell wachsende Tumore auf.
-
BEISPIEL 10
-
Therapie mit
Vaccinia und Cyclophosphamid
-
Vier bis fünf Wochen alte, weibliche C57/BL6-Mäuse, erhalten
von der Frederick Cancer Research Facility, wurden mit Cyclophosphamid
(100 mg/kg) durch intraperitoneale Injektion behandelt. Zwei Tage
nach dieser Injektion wurden 2.105 MCA38-Maus-Adenokarzinomzellen,
denen das Human-CEA-Gen transduziert worden war, durch subkutane
Injektion transplantiert. Zehn Tieren pro Gruppe wurden zwei Tage
nach Tumor-Implantation 10 μl
rohen Lysates inokuliert, das 1·1010 pfu
Wildtyp-, V-WR- oder rekombinantes Vaccinia-Virus, rV-CEA, enthielt.
Die zweite und die dritte Virus-Inokulation erfolgten in 14-tägigen Abständen. Die Tiere
wurden wöchentlich
auf die Anwesenheit von Tumoren untersucht. Die Tumore wurden mit
Hilfe von Kalibern in zwei Dimensionen gemessen und das Volumen
nach der Formel Breite2 × Länge : 2 berechnet.
-
Cyclophosphamid ist ein Alkylierungsmittel,
von dem angenommen wird, dass es Immunantworten in Tumor-kranken
Tieren und Menschen moderiert. Es ist bekannt, dass Suppressor-T-Zellen
auf diesen Stoff in Konzentrationen empfindlich sind, die auf andere
Subpopulationen von Lymphozyten keine Wirkung haben. Dieser Stoff
kann daher vielleicht die zelluläre
Wirts-Immunerkennung und -antworten gegen Tumorzellen verstärken. Wir
zeigen, dass Immunmodulation des Wirts-Immunsystems mit Cyclophosphamid,
das vor der Impfung verabreicht wird, die Antitumor-Antwort auf
die Immunisierungen verstärken
kann.
-
10 zeigt
die Ergebnisse des Wachstums von Human-CEA exprimierenden MCA38-Tumoren in Tieren,
denen Cyclophosphamid und Vaccinia-Immunisierungen verabreicht wurden.
Zehn einzelnen Tieren wurden 3 Immunisierungen mit entweder Wildtyp-Vaccinia (V-WR; 10A) oder rekombinantem
(rV-CEA; 10B) nach Tumorimplantation
verabreicht. Tiere, die Cyclophosphamid und rekombinantes Vaccinia (rV-CEA)
erhielten, zeigten eine dramatische Größenverringerung der Tumore über 49 Tage.
Zwei Tiere bildeten keine Tumore aus. Diese Tiere wurden dann erneut
mit 2·105 MCA38-Maus-Adenokarzinomzellen, die CEA exprimieren,
kontaktiert und entwickelten 120 Tage nach dem Kontakt keine Tumore.
Dagegen wurde das Tumorwachstum in Tieren, denen das Wildtyp-Vaccinia
(V-WR) und Cyclophosphamid verabreicht worden war, nicht abgebrochen.
Auch Tiere, die keine Vaccinia, aber Cyclophosphamid erhielten,
unterbanden nicht das Tumorwachstum.
-
BEISPIEL 11
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Therapie mit Vaccinia
und rekombinantem Human-Interleukin-2
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Vier bis fünf Wochen alte, weibliche C57/BL6-Mäuse, erhalten
von der Frederick Cancer Research Facility, wurden durch subkutane
Injektion von 2 μ105 MCA38-Maus-Adenokarzinomzellen inokuliert, die
Human-CEA exprimieren. An den Tagen +1, +2, +3 und +4 nach Tumortransplantation
wurden den Mäusen 25.000
Einheiten gereinigtes rekombinantes Human-Interleukin-2 (rh IL-2;
Cetus Corp.), 3,6·106 Einheiten/mg, zweimal täglich durch intraperitoneale
Injektion verabreicht. Ebenfalls am Tag +2 wurden den Tieren durch Schwanzhautritzung
10 μl von
1·1010 pfu entweder Wildtyp(V-WR) oder rekombinantes
Vaccinia-Virus (rV-CEA) verabreicht. Die beiden nächsten Immunisierungen
erfolgten im Abstand von 14 Tagen. Die Tiere wurden wöchentlich
auf die Anwesenheit von Tumoren untersucht. Die Tumore wurden mit
Hilfe von Kalibern in zwei Dimensionen gemessen und das Volumen
nach der Formel Breite2 × Länge : 2 berechnet.
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Mitunter wurden Antitumor-Wirkungen
sowohl in Maustumor-Modellen, als auch in der Behandlung von Menschen
mit metastatischem Krebs bei Verwendung hoher Dosen individueller
rekombinanter Zytokine erzielt. So haben beispielsweise Rosenberg
et al. (N. Eng. J. Med. 131: 1485–1492, 1985) Tumorrückbildung bei
Verwendung hoher Dosen von Interleukin-2 allein oder in Verbindung
mit adaptiver Zelltherapie bei Mäusen und
Menschen erreicht. Interleukin-2 ist ein Protein, das von aktivierten
Helfer-T-Lymphozyten
abgegeben wird. Es ist wesentlich für die Entwicklung durch Antigen
ausgelöster
T-Lymphozyten und zytotoxischer T-Zellen, die bei Malignität häufig gehemmt
werden. Es ist gezeigt worden, dass die durch Interleukin-2 (IL-2)
entwickelten zytotoxischen T-Zellen in vivo Antitumor-Aktivität behalten.
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Interleukin-2 fördert auch das Wachstum natürlicher
Killerzellen (NK) und stärkt
in vivo die natürliche Maus-Killerzellen-Zytotoxizität. Es wurde
gezeigt, dass Immunmodulation des Immunsystems des Wirtes durch
rekombinantes Human-Interleukin-2 (rh IL-2), das vor der Impfung
mit dem rekombinanten Impfstoff verabreicht wurde, Antitumor-Antworten verstärkte.
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11 stellt
die Wirkung der Verabreichung von rekombinantem Interleukin-2 (rh
IL-2) und rekombinantem Vaccinia-Virus (rV-CEA) auf das Wachstum
von MCA38-Maus-Adenokarzinomzellen,
die Human-CEA exprimieren, dar. Fünf Tieren pro Gruppe wurde
rekombinantes Human-Interleukin-2 (rh IL-2) allein (11A) verabreicht, oder rekombinantes
Human-Interleukin-2 und folgende Immunisierungen mit entweder Wildtyp-Vaccinia-Virus
(V-WR; 11B), oder rekombinantem
Vaccinia-Virus (rV-CEA; 11C)
durch Schwanzhautritzung 2 Tage nach der Tumortransplantation. Tiere,
die rekombinantes Human-Interleukin-2 (rh IL-2) und das rekombinante
Vaccinia-Virus (rV-CEA) erhielten, zeigten eine dramatische Verringerung
des Tumorwachstums im Laufe von 42 Tagen. Dagegen entwickelten Tiere,
denen das rekombinante Human-Interleukin-2
(rh IL-2) und Wildtyp-Virus (V-WR) oder rekombinantes Human-Interleukin-2 (rh
IL-2) alleine verabreicht wurde, schnell wachsende Tumore.
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BEISPIEL 12
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Konstruktion
und Test rekombinanter Vaccinia-CEA unter Verwendung des New-York-City-Stammes von
Vaccina
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Ein rekombinantes CEA-Vaccinia-Virus
wurde unter Verwendung des Vaccina-Virus-Stammes des New York City Board of Health,
erhalten von ATCC (Nr. VR-325; Rockville), hergestellt. Das rekombinante
Virus, bezeichnet mit rV (NYC)-CEA, wurde durch homologe Rekombination
des PSC 11-Plasmids, das das Human-CEA-Gen enthält, hergestellt, wie im Allgemeinen
in Beispiel 1 oben beschrieben wurde. Das PSC 11-Plasmid enthielt
das LacZ-Gen von E. coli unter der Kontrolle des späten Promotors
p-11 des Vaccinia-Virus. Die Verwendung dieses Plasmids stellte
ein Auswahl-Verfahren zum Erhalten rekombinanter Virus-Teilchen
zur Verfügung.
Die Expression von rV (NYC)-CEA wurde durch Western-Blot-Analyse
unter Verwendung von monoklonalem Antikörper COL-1 nachgewiesen. Das
Virus wurde in Spinner-Kulturen
auf HeLa-Zellen gezüchtet,
direkt durch Zentrifugieren pelletiert und auf 20–40% Saccharose-Gradient
nach Mackett et al., J. Virol. 49: 857–864, gereinigt.
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Die Molekulargewichte des CEA-Produktes,
das von den rekombinanten Konstrukten rV(NYC)-CEA und rV(WR)-CEA
exprimiert wurde, wurden durch Western-Blot-Analyse unter Verwendung
von monoklonalem anti-CEA-Antikörper-COL-1
bestimmt. Das Produkt von 180 Kilodalton von gereinigtem Human-CEA
und CEA, das in einem Extrakt der anerkannten Human-Kolonkarzinom-Zelllinie
GEO festgestellt wurde, wurden als Vergleichsproben verwendet. Extrakte
von Zellen, die mit V-NYC, rV(NYC)-CEA, V-WR und rV(WR)-CEA infiziert
worden waren, wurden ebenfalls auf Membranen übertragen und mit COL-1 analysiert.
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Die mit rV(NYC)-CEA infizierten Zellen
exprimierten ein Produkt von 90 Kilodalton, während die mit dem Wildtyp V-NYC
oder V-WR infizierten Zellen keine Anwesenheit von CEA zeigten.
Auf der anderen Seite exprimierten mit rV(WR)-CEA infizierte Zellen
Produkte von 90 und 180 Kilodalton, die mit COL-1 reagierten. Die
Gründe
für die
Variante beim Expressionsprodukt sind gegenwärtig nicht bekannt; Northern-Blot-Analyse von mit entweder
rV(NYC)-CEA oder rV(WR)-CEA infizierten BS-C-1-Zellen ergab mRNA-Arten
von 2,4 bis 2,5 kb, was zeigt, dass das gesamte CEA-Transkript in
diesen Zellen vorhanden war.
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Das stärker attenuierte rV(NYC)-CEA-Konstrukt
wurde verwendet, um die Entwicklung von Tumortransplantaten in einem
Tiermodell zu verhüten.
Die MC-38-Kolonkarzinomzellen mit und ohne das transduzierte Human-CEA-Gen
wurden verwendet, um festzustellen, ob Antitumor-Wirkungen gegen
CEA gerichtet waren. Der Wildtyp V-NYC wurde ebenfalls als Vergleichs-Immunogen
verwendet, um sicherzustellen, dass die erzeugten schützenden
Immunantworten die Folge des Human-CEA-Gens waren, das in den NYC-Vaccinia-Stamm
eingesetzt worden war.
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Wie in den 12A und 12B dargestellt,
verliehen weder das Wildtyp-, noch das rekombinante Vaccinia-Konstrukt
ohne CEA-Insert irgendeinen Schutz gegen das Wachstum transplantierter,
nicht mit CEA transduzierter Tumorzellen. Tumore aller zehn Mäuse jeder
Gruppe wuchsen schnell mit ungefähr
derselben Rate. Nicht transduzierte und mit CEA transduzierte MC-38
Tumore wuchsen mit ähnlichen
Raten in Vergleichstieren, die keine Vaccinia-Inokulation erhalten
hatten, und mit derselben Rate, wie Tumore, die in Mäusen wuchsen,
die Inokulationen von Wildtyp-Vaccinia (V-NYC) erhalten hatten.
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12C und 12D vergleichen die Effektivität von V-NYC
gegenüber
rV(NYC)-CEA in der Hemmung der Transplantation von mit CEA transduzierten
Kolonkarzinomzellen. Wie in 12C zu
sehen, wuchsen in Mäusen,
die mit dem Wildtyp V-NYC geimpft waren, 8/10 der transplantierten
Tumore schnell und gegebenenfalls wuchsen alle 10 Tumore. Dagegen
wuchsen keine Tumore in irgendeiner der 10 mit dem rV(NYC)-CEA-Konstrukt geimpften
Mäuse.
Darüber
hinaus blieben diese mit rV(NYC)-CEA immunisierten Mäuse für 120 Tage
nach ihrer ersten Tumor-Belastung Tumor-frei; am Tag 120 wurden
sie mit 1·106 mit CEA transduzierten Tumorzellen kontaktiert
und blieben wieder über
eine weitere Beobachtungszeit von 120 Tagen Tumor-frei. Es wurde
keine Toxizität
aufgrund der Verabreichung von rV(NYC)-CEA oder V-NYC beobachtet.
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Es wurde auch gezeigt, dass Impfung
mit dem rV(NYC)-CEA-Konstrukt in der Tumorbehandlung wirksam ist,
d. h. das Wachstum gebildeter Tumore hemmt. Tumore wurden sieben
Tage vor Behandlung mit rekombinantem Vaccinia-Virus Tieren transplantiert.
Wie in den 13A und 13B zu sehen, waren die Wachstumsraten
der MC-38-Karzinomzellen (nicht mit CEA transduziert) ähnlich,
unabhängig
davon, ob die V-NYC- oder rV(NYC)-CEA-Konstrukte für die Behandlung
verwendet wurden. Ähnliche
Tumor-Wachstumsraten wurden auch an Mäusen beobachtet, die die mit
CEA transduzierten MC-38-Zellen trugen, wenn sie mit dem Wildtyp-V-NYC
behandelt wurden (13C).
Dagegen wurde jedoch stark verringertes Tumor-Wachstum in allen 10
Tumore tragenden Mäusen
festgestellt, die mit dem rV(NYC)-CEA-Konstrukt behandelt wurden
(13D). Darüber hinaus
wurden drei Tiere in dieser Gruppe, die in vier Monaten keine Tumore
entwickelten, erneut mit 1·106 mit CEA transduzierten MC-38-Zellen kontaktiert
und blieben über
eine zusätzliche
Beobachtungszeit von 120 Tagen Tumor-frei. Nicht mit CEA transduzierte
MC-38-Tumore, die gleichzeitig auf der gegenüberliegenden Seite implantiert
wurden, wuchsen an der Stelle. Keine Toxizität aufgrund der Verabreichung
von rV(NYC)-CEA wurde bei den behandelten Tieren beobachtet.
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Die Art der vom rV(NYC)-CEA-Vaccinia-Impfstoff
hervorgerufenen Immunantwort wurde untersucht. Wie Tabelle 2 zu
entnehmen, betrugen die Serum-Titer auf CEA bei Mäusen, denen
rV(NYC)-CEA verabreicht worden war, von 1 : 700 bis 1 : 5.250 (Mittelwert
1 : 2.255), während
Titer bei oder unter 1 : 20 (Mittelwert ≤:1 : 82) in allen 14 Mäusen beobachtet
wurden, die mit V-NYC inokuliert worden waren, und bei allen 24
Seren vor Inokulation. Alle Seren in der Gruppe vor Inokulation
und in Gruppen, die mit einem der Vaccinia-Konstrukte inokuliert
worden waren, waren auch negativ oder schwach positiv in der Reaktivität auf Ovalbumin,
mit Ausnahme einer Maus mit einem Titer von 1 : 750. Die Dynamik
des Anwachsens der Antikörper-Titer
nach Inokulation mit rV(NYC)-CEA wurde ebenfalls beobachtet. Nach
der ersten Inokulation gab es einen leichten Anstieg des anti-CEA-Titers,
der nach der zweiten und dritten Inokulation mit rV(NYC)-CEA stark
anwuchs.
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Tabelle
2
Reaktivität
von Seren, die aus mit rV(NYC)-CEA und V-NYC inokulierten Mäusen stammten,
gegen gereinigtes CEA und Ovalbumin
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Humorale Antwort von Mäusen, die
mit rV(NYC)-CEA und Wildtyp rV-NYC inokuliert worden waren. C57/BL6-Mäuse wurden
dreimal durch Schwanzhautritzung mit 107 pfu
gereinigten rV(NYC)-CEA oder V-NYC inokuliert. Beginnend mit 1 :
50, fünffache
Verdünnungen
von Seren, die vor der Immunisierung abgenommen worden waren (mit „Vor" bezeichnet) und
am Tag 35 nach Immunisierung wurden durch ELISA auf Reaktivität mit gereinigtem
CEA und Vergleichsantigen, Ovalbumin, getestet. Individuelle Serum-Titer
wurden als Verdünnungsfaktor
bei einer optischen Dichte (A490) von 0,5 bestimmt.
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Zellvermittelte Immunantworten auf
das rV(NYC)-CEA-Konstrukt wurden unter Verwendung von Tests auf
Spättyp-Hypersensibilität (DTH),
Lymphozytenvermehrung und Zytotoxizität gemessen. DTH-Reaktionen wurden
in Mäusen
bestimmt, die entweder zwei- oder dreimal mit rV(NYC)-CEA oder V-NYC
durch Schwanzhautritzung (10 μl
von 107 pfu) in 14-tägigem Abstand inokuliert worden
waren. Sechs Tage nach der letzten Vaccinia-Inokulation wurden in
eine Pfote bestrahlte, nicht transduzierte MC-38-Zellen injiziert
(20 μl mit
5·105 MC-38-Zellen in PBS) und in die andere
bestrahlte, mit CEA transduzierte MC-38-Zellen (5·105 MC-38-CEA-2-Zellen in PBS). Die Dicke der
Pfoten wurde 48 Stunden nach der Belastung gemessen.
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Keine oder geringe Unterschiede zwischen
den Pfoten wurden bei Mäusen
festgestellt, denen PBS-Vergleichslösung injiziert worden war,
und die dann zur Bestimmung von Bezugslinienwerten verwendet wurden. Ähnliche
negative Werte wurden erhalten, als Mäusen zweimal das V-NYC-Konstrukt
inokuliert wurde. Zwei von zehn Mäusen, denen zweimal rV(NYC)-CEA
injiziert wurde, zeigten eine gewisse Differential-Schwellung in
der Pfote, in die die mit CEA transduzierten Tumorzellen injiziert
worden waren. Mäuse,
denen dreimal V-NYC-Konstrukt injiziert worden war, zeigten eine
geringe oder keine DTH-Antwort auf die mit CEA transduzierten Tumore,
während
die Mehrheit der Mäuse
(14/20), denen dreimal rV(NYC)-CEA-Konstrukt injiziert wurde, eine
Differential-DTH-Reaktivität auf die
mit CEA transduzierten Tumorzellen zeigten. Der Unterschied in den
DTH-Ergebnissen nach drei Injektionen von rV(NYC)-CEA gegenüber dem
V-NYC-Konstrukt war
statistisch signifikant (p < 0,001,
Student-Test). Die Ergebnisse zeigten also, dass drei Verabreichungen von
rV(NYC)-CEA deutlich effektiver waren, als zwei Verabreichungen
(p-Wert von <0,001
gegenüber <0,01), für die Bewirkung
einer DTH-Reaktion
auf mit Human-CEA transduzierte Tumorzellen.
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Zur Einschätzung der Lymphozytenvermehrung
in Antwort auf Impfung mit rV(NYC)-CEA wurden T-Zellen aus der Milz
aus nicht immunisierten oder immunisierten Mäusen 28 Tage nach der dritten
und letzten Impfung auf funktionelle Kompetenz und Antigenspezifizität, angegeben
durch Vermehrung in Antwort auf verschiedene Stimuli, untersucht
(Tabelle 3). Von den drei Gruppen getesteter T-Lymphozyten antworteten nur die von
mit rV(NYC)-CEA immunisierten Mäuse
auf lösliches
CEA. Die Antigenspezifizität
wurde unter Verwendung von Ovalbumin bestimmt, einem irrelevanten
löslichen
Antigen, das keine Lymphozyten von diesen Mäusen stimulierte. Zusätzlich zu
CEA antworteten Lymphozyten aus rV(NYC)-CEA-Mäusen
auf durch UV-Bestrahlung inaktivierte Vaccinia-Viren bei Erinnerungs-Kontakt
in vitro. Außerdem
zeigten Lymphozyten aus Mäusen,
die V-NYC erhielten, aber nicht von nicht immunisierten Mäusen, Reaktivität auf durch
UV-Bestrahlung inaktivierte Vaccinia-Viren, wodurch Spezifizität auf dieses
Virus-Antigen und funktionelle Kompetenz der V-NYC-Gruppe bestätigt wurde.
Schließlich
antworteten alle drei Gruppen von Lymphozyten stark auf Con A als
allgemeinen Maßstab
für funktionelle
Kompetenz von T-Zellen. Immunisierung mit rV(NYC)-CEA, aber nicht
V-NYC, bewirkte also eine T-Zellen-Antwort auf CEA, was mit einer
Antitumorwirkung in vivo korreliert.
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Tabelle
3
Lymphozytenvermehrungs-Antworten von mit V-NYC oder rV(NYC)-CEA
immunisierten Mäusen
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Um die Anwesenheit einer durch den
Impfstoff induzierten anti-CEA-Zytotoxizitäts-Antwort in den Tieren zu bestimmen,
wurden T-Lymphozyten aus der Milz direkt von mit V-NYC oder rV(NYC)-CEA
immunisierten Mäusen
5 Tage nach einem zweiten Kontakt mit Vaccinia isoliert, da die
Anregung zytotoxischer Lymphozyten kurz nach einer Auffrischung
maximal sein sollte. Die in Tabelle 4 angegebenen Ergebnisse zeigen,
dass Lymphozyten von mit rV(NYC)-CEA, nicht aber mit V-NYC immunisierten
Mäusen
die Lyse von MC-38-CEA-2-Tumorzellen vermittelten, die das verwandte
Antigen aufweisen. Dagegen konnten unter ähnlichen Inkubationsbedingungen
mit beiden Effektor-Gruppen nur Hintergrundniveaus lytischer Aktivität gegen MC-38,
das CEA-negative Tumorziel, festgestellt werden. In Anwesenheit
von Con A, das Antigenspezifische Erkennung umgeht und Lektin-abhängige zelluläre Zytotoxizität erleichtert,
lysierten beide Effektor-Gruppen wirksam MC-38, was bestätigt, dass
Lymphozyten von Mäusen,
die V-NYC erhalten, lytisch aktiv waren und dass die Tumorzelllinie
nicht an sich gegen Lyse resistent war.
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Tabelle
4
Durch zytotoxische Lymphozyten vermittelte Lyse bei CEA exprimierenden
Tumoren
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BEISPIEL 13
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Immunogenität und Sicherheit von rV(NYC)-CEA-Impfstoffen
bei Primaten Untersuchungen wurden ausgeführt, um die Immunantwort zu
bestimmen, die von rV(NYC)-CEA-Impfstoff bei Primaten hervorgerufen wird,
und um die Sicherheit eines derartigen Impfstoffs einzuschätzen.
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Zwölf erwachsene, männliche
Rhesusaffen (Macaca mulatta), 5 bis 7 Jahre alt, wurden verwendet.
Die Affen wurden entweder drei- oder viermal in Abständen von
6 Wochen durch Hautritzung mit 10 μl oder 50 μl gereinigtem Virus immunisiert,
die 1·108 oder 5·108 Plaquebildungseinheiten
(plaque forming units, pfu) von entweder rV(NYC)-CEA oder V-NYC
enthielten. Vier Tiere erhielten 1·108 pfu
rV(NYC)-CEA, vier Tiere erhielten 5·108 pfu
rV(NYC)-CEA und vier Tiere erhielten 5·108 pfu
V-NYC. Das Immunisierungsprotokoll ist im Einzelnen in Tabelle 5
angegeben.
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Tabelle
5
Inokulationsprotokoll von Rhesusaffen mit dem rekombinanten
CEA- und Wildtyp-Vaccinia-Virus
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Sicherheit: Der Bereich der Läsionen,
die mit den Impfstoffen behandelt wurden, wurde 24 Stunden nach
jeder Inokulierung analysiert. Im Allgemeinen wurden stärkere Schwellungen
nach den ersten beiden Inokulationen festgestellt, als nach der
dritten oder vierten Inokulation. Die Dauer der Läsionen nach
jeder Immunisierung war jedoch ungefähr dieselbe. Örtliche
Lymphknotenschwellungen nach der Impfung waren in einigen Affen
nach der ersten Immunisierung stärker,
als nach der zweiten, dritten oder vierten Immunisierung. Im Allgemeinen
wurden keine Unterschiede in den Parametern bei Verwendung von rV(NYC)-CEA-
oder V-NYC-Impfstoff festgestellt.
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Affen, die das Wildtyp-Vaccinia-Virus
erhielten, wurden mit den Affen, die das rekombinante Vaccinia-Virus
erhielten, in Hinsicht auf Temperatur, Gewicht, örtliche Lymphadenopathie und
die Anwesenheit von Splenomegalie und Nepatomegalie verglichen.
Geringe Temperaturerhöhungen
wurden in allen Tieren nach der Impfung festgestellt. Eine geringe örtliche
Lymphadenopathie wurde über
mehrere Wochen nach den Immunisierungen beobachtet, es gab jedoch
keinen Hinweis auf Gewichtsverlust, Hepatomegalie oder Splenomegalie
in irgendeinem der Tiere und keine Unterschiede zwischen mit Vergleichs-
und rekombinantem Impfstoff geimpften Tieren. Die Tiere wurden auf
vollständiges
Blutbild, Differentialblutbild, die Leber (Serumalbumin, Bilirubin,
SGOT, SGPT und γ-Glutamyl-transpeptidase)
und die Nieren (Niveaus von Harnstoftstickstoff und Serumcreatin
im Blut) betreffende Zusammensetzung untersucht, die alle in allen
Tieren über
den ganzen Untersuchungszeitraum normal blieben, bzw. es wurden
keine signifikanten Unterschiede zwischen mit rekombinantem Impfstoff
geimpften und mit Wildtyp geimpften Tieren beobachtet.
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Affen- (und Human-) Granulozyten
wurden auf die Expression von nicht spezifischem Kreuzreaktions-Antigen
(NCA) und CEA bestimmt. Es wurde gezeigt, dass das CEA-Gen zur Immunoglobulin-Gen-Familie
gehört
und eine gewisse Homologie zu Proteinen aufweist, die auf einigen
normalen Erwachsenengeweben exprimiert werden, wie etwa NCA, das
auf normalen Human-Granulozyten vorkommt. Es wurde früher nicht gezeigt,
dass CEA auf Human-Granulozyten exprimiert wird. Die Möglichkeit
der Einleitung einer immunologischen Kreuzreaktivität auf NCA
wurde durch Differential-Blutbild und ELISA bestimmt. Es gab keinen
Unterschied in den Differentialblutbildern irgendwelcher der geimpften
Tiere und es wurden keine anti-NCA-Antworten durch Impfung mit rV(NYC)-CEA
eingeleitet. Die Oberflächen-Expression
von NCA auf Affen-Granulozyten wurde
durch Durchflusszytometrie unter Verwendung monoklonaler B6.2-Antikörper (von
denen früher
gezeigt worden ist, dass sie mit Human-NCA reagieren; Horan Hand
et al., Int. J. Biol. Mackers 7: 1–15 (1992) und B1.1-Antikörper bestimmt
(von denen früher
gezeigt worden ist, dass sie mit einem Epitop reagieren, das NCA und
CEA gemeinsam ist; Kuroki et al., Int. J. Cancer 44: 208–218 (1989)).
Beide Antikörper
zeigten signifikante Oberflächen-Reaktivität auf NCA
an der Oberfläche
der Affen-Granulozyten. Immunisierung der Tiere mit einem rekombinanten
Vaccinia-Virus, das CEA exprimiert, rief keinerlei sichtbare Immunantworten
gegen NCA-Epitope hervor.
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Immunogenität: Immunisierte Affen wurden
auf humorale und zelluläre
Immunantworten getestet, die durch rV(NYC)-CEA eingeleitet wurden.
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Seren jedes der Affen wurden in ELISA
auf Immunoreaktivität
auf CEA, NCA und Ovalbumin (OVA) als Vergleichsantigen analysiert.
Anti-CEA-Antikörper
wurde mit ELISA unter Verwendung von Mikrotiterplatten quantifiziert,
die mit 100 ng gereinigtem CEA, NCA (gereinigt aus rohen Perchlorsäure-Auszügen normaler menschlicher
Lunge nach Koroki et al., Cancer Res. 211: 713–720 (1981)) oder Ovalbumin
(Sigma, St. Louis) in PBS beschichtet waren. Die Platten wurden
mit 5% BSA in PBS blockiert, getrocknet und bei –20°C bis zur Verwendung gelagert.
Die Platten wurden mit verschiedenen Verdünnungen von Affen-Seren, sowie
monoklonalem Antikörper
COL-1 als Standard-Vergleichsprobe für eine Stunde bei 37°C inkubiert.
Die Platten wurden gewaschen und Antikörper mit auf mit Meerrettich-Peroxidase
konjugiertem Ziegen-Anti-Mensch--IgG
Fc spezifischen Antiseren (1 : 8000; Southern Biotechnology Inc.,
Birmingham, AL), gefolgt von einer Inkubation über 10 Minuten mit 100 μl 2,8 mM
o-Phenylendiamin-dihydrochlorid
in 0,015% Wasserstoffperoxid in 0,17 Phosphat-Citrat-Puffer, pH = 5,0,
nachgewiesen. Die Reaktionen wurden durch Zusatz von 25 μl 4N-Schwefelsäure abgebrochen
und die Absorption bei 490 nm unter Verwendung eines ELISA-Microplattenlesers
von Bio-Tek abgelesen.
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Die in Tabelle 6 angegebenen Ergebnisse
zeigen, dass alle Seren vor Immunisierung negativ auf alle drei
Antigene waren. Am Tag 28 nach der ersten Immunisierung wurden starke
Antikörper-Titer
(größer als
1 : 1.000 Serum-Verdünnung)
gegen CEA in zwei der acht mit rV(NYC)-CEA inokulierten Affen beobachtet.
Am Tag 49, eine Woche nach der ersten Auffrischung, wurden Antikörper-Titer
von oder größer als
1 : 250 Serum-Verdünnung
bei allen acht Affen beobachtet, die das rV(NYC)-CEA erhielten und
bei keinem der Affen, die V-NYC erhielten. Ähnliche Ergebnisse wurden am
Tag 63 beobachtet. Am Tag 91 (sieben Tage nach der zweiten Auffrischung)
wurden Antikörper-Titer
größer als
1 : 1.000 Serum-Verdünnung
bei allen sieben getesteten Affen festgestellt, die rV(NYC)-CEA
erhielten, mit Titern größer als
oder gleich 1 : 5.800 bei vier Affen. Eine Immunantwort auf NCA
von 1 : 1250 wurde bei einem der acht Affen, die rV(NYC)-CEA erhielten,
am Tag 91 beobachtet, es wurde jedoch bei diesem Aften auch eine
gewisse Reaktivität
auf OVA festgestellt. Zwei andere Affen, einer, der V-NYC erhielt
und einer, der rV(NYC)-CEA erhielt, zeigten ebenfalls einen gewissen
Antikörper-Titer
gegen NCA am Tag 91; identische Titer wurden jedoch auch gegen OVA
festgestellt, was eine potentielle nicht spezifische Reaktivität nahelegt.
Es wird also deutlich, dass das rV(NYC)-CEA eine starke Antwort
auf auf CEA exprimierte Epitope in Rhesusaffen bei geringer oder
ohne Antwort auf NCA-spezifische Epitope hervorrief. Der Zeitverlauf
der Antwort gegen CEA ist in 14 dargestellt.
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Eine Serumprobe von einem Affen 35
Tage nach der ersten Impfung mit rV-CEA wurde durch Western Blot
auf Reaktivität
auf CEA, NCA und Ovalbumin analysiert. Es zeigte sich in den Blots,
dass das Antiserum gereinigtes CEA erkennt, nicht aber Ovalbumin
oder gereinigtes NCA. Von demselben Affen stammende Seren vor Immunisierung
stellten kein CEA, NCA oder Ovalbumin fest. Monoklonale Antikörper COL-1
und B6.2, die CEA bzw. NCA erkennen, wurden als positive Vergleichsproben
verwendet.
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Die biologische Aktivität der Immunglobuline,
die vom rV(NYC)-CEA-Impfstoff hervorgerufen werden, wurde durch
Antikörper-unabhängige Zytotoxizitäts-Tests
analysiert, in denen menschliche periphere mononukleäre Zellen
des Blutes als Effektoren und mit Human-CEA transduzierte Maus-Tumorzelllinien
als Ziele dienten. Nicht transduzierte Zellen dienten als Vergleichsproben.
Wie in 15A dargestellt,
wurde spezifische Lyse der CEA exprimierenden Tumorzellen bei Verwendung
des Serums eines Affen festgestellt, der mit rV(NYC)-CEA immunisiert
worden war, während
keine Lyse bei Verwendung nicht transduzierter Tumorzellen als Zielen
beobachtet wurde. Keine Lyse wurde mit Vorimpfungsseren festgestellt
oder mit Seren von einem Affen, der mit V-NYC inokuliert worden
war. Wie in 15B dargestellt,
wurde die Aktivität
der Seren von mit rV(NYC)-CEA immunisierten Affen unter Verwendung
von mit IL-2 aktivierten menschlichen peripheren mononukleären Zellen
des Blutes verstärkt.
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Zelluläre Immunantworten, die durch
rV(NYC)-CEA hervorgerufen worden waren, wurden durch Tests auf Spättyp-Hypersensitivitäts-Antworten
(DTH) und Lymphozyten-Vermehrung bestimmt. Die DTH-Antworten wurden
durch Hauttests 7 Tage nach der letzten Immunisierung bestimmt.
Gereinigtes CEA (Vitro Diagnostics, Littleton, CO) und Ovalbumin
(Sigma, St. Louis, MO) wurden in einer Konzentration von 100 μg in 0,1
ml PBS intrakutan injiziert. Als positiver Vergleichstest wurden
1·107 pfu mit UV-Bestrahlung (254 nm für 10 Minuten) inaktivierter
Vaccinia-Viren injiziert. Schwellungen und Erytheme wurden 48 Stunden
später
gemessen und Punch-Biopsien von positiven Antworten vorgenommen
und der DTH-Charakter der Reaktion durch histopathologische Untersuchung
bestätigt.
Die Ergebnisse zeigten, dass alle sieben Affen, die rV(NYC)-CEA
erhielten, immunogen und vier von fünf Affen, die den Vergleichstest
mit V-NYC erhielten, immunogen mit einer positiven DTH auf die Injektion
von inaktiviertem V-NYC-Vaccinia-Virus
antworteten, während
keiner der zwölf
Aften auf die Vergleichsantigenbelastung mit Ovalbumin antwortete.
Keiner der Affen, die mit V-NYC inokuliert wurden, antwortete auf
CEA als Test-Antigen, während
sieben von acht Affen, die mit rV(NYC)-CEA immunisiert wurden, mit
DTH-Reaktionen auf die Injektionen von CEA-Antigen reagierten. Diese
Ergebnisse sind in 16 dargestellt.
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Für
die Tests auf Lymphozyten-Vermehrung wurden von immunisierten Affen
sechs oder zwölf
Monate nach ihrer letzten Immunisierung PBMC (periphere mononukleäre Zellen
des Blutes) isoliert. PBMC wurden aus heparinisiertem Blut unter
Verwendung von Lymphozyten-Trennmedium isoliert und PBMC wurden
durch Ausplattieren von 2·105 Zellen pro Kavität in 0,2 ml RPMI 1640, supplementiert
mit 10% durch Wärme
inaktiviertem Kälberfötusserum,
in 96-Kavitäten-Platten
mit flachem Boden (Costar, Cambridge, MA) 6 Tage lang mit dem entsprechenden
Antigen oder 3 Tage lang mit Concanavalin A (Con A; Sigma) kultiviert.
Die Zellen wurden für
die letzten 18–24
Stunden der Inkubation mit 1 μCi
pro Kavität
[3H]-Thymidin (New England Nuclear) inkubiert
und mit einem PHD-CeII-Harvester (Cambridge Technology, Cambridge,
MA) geerntet. Die eingefügte
Radioaktivität
wurde durch Flüssigkeits-Szintillations-Spektroskopie
(Beckman LS 3801) gemessen und die Ergebnisse von dreifachen Kavitäten gemittelt
und als Mittelwert ± Standardmessfehler
angegeben.
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Die Ergebnisse, dargestellt in Tabelle
7, zeigten, dass alle Affen gut antworteten, unabhängig davon, ob
sie rV(NYC)-CEA oder V-NYC erhielten. Geringe oder keine auf CEA
spezifische Lymphozytenantworten im Vergleich mit Ovalbumin wurden
bei den mit V-NYC immunisierten Affen festgestellt. Gegenüber Ovalbumin zeigten
sich jedoch Differentialantworten auf CEA bei den drei Affen, die
mit rV(NYC)-CEA immunisiert waren, sogar 12 Monate nach der letzten
Immunisierung. Diese Ergebnisse und die DTH-Ergebnisse beweisen
also die Fähigkeit
des rV(NYC)-CEA-Impfstoffes, spezifische zelluläre Antworten auf CEA hervorzurufen.
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