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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung von oder den Schutz
gegen Melanom unter Verwendung einer oder mehrerer Melanom-Tumorzellinien
als einem Impfstoff, die mehrere geteilte immundominante Melanomantigene
exprimieren. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Verwendung einer allogenen Melanomzellinie als einem Impfstoff.
Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine Melanomzellinie, die
geteilte immundominante Melanomantigene exprimiert, und eine Zusammensetzung,
die Zellen der Melanomzellinie umfaßt.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
wird im allgemeinen angenommen, daß Tumorzellen mehrere spezielle
Veränderungen
in dem Zellgenom, das für
ihren krebsartigen Phänotyp
verantwortlich ist, enthalten. Diese Veränderungen beeinflussen die
Expression oder Funktion von Genen, die das Zellwachstum und -differenzierung
kontrollieren. Beispielsweise werden diese Mutationen typischerweise
in Onkogenen oder positiven Effektoren der Zelltransformation, wie
ras, und in Tumorsuppressionsgenen (oder rezessiven Onkogenen),
die negative Wachstumsregulatoren codieren, beobachtet, wobei der
Verlust der Funktion davon zur Expression eines transformierten Phänotyps führt. Solche
rezessiven Onkogene umfassen p53, p21, Rb1, DCC, MCC, NFI und WTI.
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Die
Immuntherapie ist ein wirksamer therapeutischer Ansatz zur Behandlung
von Krebs. Die Immuntherapie basiert auf der Voraussetzung, daß das Versagen
des Immunsystems, spontan entstehende Tumore abzustoßen, mit
dem Versagen des Immunsystems, gebührend auf Tumorantigene zu
reagieren, verbunden ist. In einem funktionierenden Immunsystem
werden Tumorantigene verarbeitet und auf der Zell oberfläche im Rahmen
der Haupthistokompatibilitätskomplex-(MHC)-Moleküle der Klasse
I und II exprimiert, die bei Menschen auch „menschliche Leukozyten-assoziierte"-(HLA)-Moleküle genannt
werden. Komplexe von MHC-Molekülen
der Klasse I und II mit Antigenpeptiden werden von CD8+-
bzw. CD4+-T-Zellen erkannt. Diese Erkennung
erzeugt eine Reihe von sekundären
Zellsignalen und die parakrine Freisetzung von spezifischen Zytokinen
oder löslichen
sogenannten „Biological
Response Modifiers",
die Wechselbeziehungen zwischen Zellen vermitteln und die Wirtsabwehr
stimulieren, um die Krankheit zu bekämpfen. Die Freisetzung von
Zytokinen führt
dann zur Vermehrung von Antigen-spezifischen T-Zellen.
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Daher
involviert die aktive Immuntherapie die Injektion von Tumorzellen,
um entweder eine neue oder eine verbesserte systemische Immunantwort
zu erzeugen. Die Fähigkeit
dieses immuntherapeutischen Ansatzes, eine systemische T-Zellenreaktion
gegen einen Tumor zu verstärken,
ist vorher offenbart worden, siehe beispielsweise unter anderem
Internationale Anmeldung WO 92/05262, Fearon et al., Cell, 60, 397–403 (1990) und
Dranoff et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 90, 3539–43 (1993). Die injizierten
Tumorzellen werden normalerweise verändert, um ihre Immunogenität zu verstärken, wie
durch Beimischung mit nicht-spezifischen Hilfsmitteln oder durch
genetische Modifikation der Zellen, um Zytokine zu exprimieren,
oder anderen immuncostimulierenden Molekülen. Die eingesetzten Tumorzellen
können
autolog sein, d. h. aus demselben Wirt stammen, wenn er behandelt
wird. Wechselweise können
die Tumorzellen MHC-angepaßt
sein, oder aus einem anderen Wirt mit denselben oder mindestens
einigen von denselben MHC-Komplexmolekülen stammen.
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Die
meisten Ganzzellen-Krebsimpfstoffe werden unter Verwendung der eigenen
Tumorzellen des Patienten hergestellt. Es gibt zwei Gründe für die Verwendung
solcher autologen Impfstoffe. Erstens ist, basierend auf den Ergebnissen
mit Maustumoren, vorher davon ausgegangen worden, daß jeder
Tumor Tumor-assoziierte Antigene (TAA) exprimiert, die für jeden
Tumor des Patienten einzigartig sind. Da zweitens die T-Zellerkennung
sowohl von dem MHC-Genpaar als auch von dem speziellen Antigen abhängt, umgeht
die Verwendung von Zellen aus einem eigenen Tumor des Patienten
jede Notwendigkeit zur Anpassung von Tumor- oder MHC-Antigenen.
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Jedoch
ist die in vitro-Expansion von frischen humanen Tumorexplantaten,
die zur Herstellung von autologen Tumorzellimpfstoffen notwendig
sind, arbeitsintensiv, technisch anspruchsvoll und häufig für die meisten
histologischen Typen von humanen Tumoren selbst mit hoch spezialisierten
Forschungseinrichtungen unmöglich.
Außerdem
ist die Herstellung eines Impfstoffes aus dem Tumor jedes Patienten
sehr kostspielig. Es gibt ebenso eine wesentliche Wahrscheinlichkeit,
daß sich
nach dem ausgedehnten Durchgang von autologen Zellen in Kultur die
antigene Zusammensetzung von solchen Zellen in bezug auf den primären Tumor,
aus dem die Zellinie stammt, verändern
wird, was die Zellen als einen Impfstoff unwirksam macht. Während diese
Veränderung
mit allen bestehenden Zellinien in bezug auf die Verwendung von
autologen Zellen als einem Tumorimpfstoff häufig ist, wird es möglicherweise
die Aufrechterhaltung von Gefrierstämmen von jeder zu Anfang isolierten
Zellinie für
jeden Patienten, der unter Verwendung dieses Ansatzes behandelt
wird, erfordern.
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Die
neuesten Ergebnisse von Huang et al., Science, 264, 961–65 (1994),
sind für
die Behandlung von Krebs unter Verwendung von Impfstoffen relevant.
Vor der Studie von Huang et al. basierten die Tumorimpfstoff-Strategien
auf dem Verständnis,
daß die
Impftumorzellen als die Antigen-präsentierenden Zellen (APCs) fungieren,
die die Tumorantigene auf ihren MHC-Molekülen der Klasse I und II darstellen
und direkt den T-Zellarm der Immunantwort aktivieren. Im Gegensatz
dazu zeigen die Ergebnisse von Huang et al., daß die professionellen APCs
des Wirts eher als die Impftumorzellen den T-Zellarm der Immunantwort
immunologisch aktivieren. In der Studie von Huang et al. ziehen
die Tumorimpfstoffzellen, die das Zytokin GM-CSF ausscheiden, den
Bereich der Tumorknochenmarks-abgeleiteten APCs heran. Die Knochenmark-abgeleiteten
APCs nehmen das gesamte Zellprotein des Tumors zur Verarbeitung
auf, und präsentieren
dann das/die Antigenpeptid(e) auf seinen/ihren MHC-Molekülen der
Klasse I und II. In dieser Weise aktivieren die APCs sowohl die CD4+- als auch die CD8+-T-Zellarme
des Immunsystems, was zur Erzeugung einer systemischen Antitumor-Immunantwort
führt,
die für
die Antigenepitope des Wirtstumors spezifisch sind. Diese Ergebnisse
lassen darauf schließen,
daß es
nicht not wendig sein muß,
autologe oder MHC-angepaßte
Tumorzellen bei der Krebsbehandlung zu verwenden.
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Es
ist ebenso als relevant für
die Verwendung von Tumorimpfstoffen bestätigt worden, daß T-Zellen der
kritische Mediator der systemischen Antitumorimmunität sind,
die durch Tumorimpfstoffe induziert wird (untersucht von Pardoll,
Trends in Pharmacological Sciences, 14, 202–08 (1993)). Daher erfordert
die Herstellung eines universellen Tumorimpfstoffes, d. h. einem
Impfstoff, der auf die Mehrheit von Patienten mit einem speziellen
Typ an Krebs anwendbar ist, das Wissen über die Existenz von geteilten
immundominanten Tumorantigenen, die durch die T-Zellen erkannt werden.
Gegenwärtig
sind die geteilten immundominanten Tumorantigene, die durch die
T-Zellen erkannt werden, in nur einem humanem Krebs, Melanom, identifiziert
worden. Melanom ist ein malignes Neoplasma, abgeleitet von Zellen,
die zur Bildung von Melanin fähig
sind, und kann in der Haut von jedem Teil des Körpers, in den Augen oder weniger
gewöhnlich
in der Schleimhaut der Geschlechtsorgane, After, Mundhöhle oder
anderen Stellen auftreten. Melanome metastasieren weit verbreitet, und
die regionalen Lymphknoten, Leber, Lungen und Gehirn sind wahrscheinlich
involviert. Primäres
malignes Melanom der Haut ist die führende Ursache für den Tod
von allen Krankheiten, die in der Haut entstehen. Es wird angenommen,
daß das
metastatische Melanom gegen die Behandlung resistent ist. Tatsächlich umfaßt das effektivste
Einzelmittel zur Behandlung von disseminiertem Melanom, Dacarbazin
(Dimethyltriazenoimidazolcarboxamid oder DTIC) ein teilweises Nachlassen
in nur 20% der Fälle
und eine vollständige
Reaktion in weniger als 5% der Fälle
(Fitzpatrick et al., „Malignant
Melanoma of the Skin",
In Harrisons's Principles
of Internal Medicine, Braunwald et al., Hrsg., elfte Auflage (McGraw-Hill
Book Company: NY, 1987) 1595–97).
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Die
geteilten immundominanten Melanomantigene, die durch T-Zellen erkannt
werden, fallen in zwei Kategorien. Eine Kategorie von Antigenen
umfaßt
Proteine, die in Melanomzellen hergestellt werden, und nicht in
irgendwelchen anderen reifen Geweben, mit Ausnahme von Testis, hergestellt
werden. Diese sogenannten tumorspezifischen geteilten Antigene umfassen
die Antigene der MAGE-Familie, MAGE-1 und MAGE-3. Von diesen zwei
Antigenen scheint MAGE-3 verbreiteter hergestellt und immundominanter
als MAGE-1 zu sein. MAGE-3 wird ebenso in anderen nicht-melanotischen Tumoren,
wie kleinzelligem Lungenkarzinom (SCLC), nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom
(Nicht-SCLC), Plattenzellkarzinom des Kopfes und Nackens (SCCHN), Dickdarmkarzinom
und Brustkrebs, hergestellt. Ebenso wird MAGE-1 in Brustkrebs, Glioblastom, Neuroblastom,
SCLC und medullärem
Karzinom der Schilddrüse
hergestellt. Die andere Kategorie von geteilten Melanomantigenen
umfaßt
spezifische Differenzierungsantigene der Melanozytabstammung. Diese
Abstammungs-spezifischen Differenzierungsantigene werden in Melanozyten
und ihrem malignen Gegenpart, Melanom, hergestellt und werden in
keinen anderen Zellen oder Geweben, die bis heute identifiziert
sind, hergestellt. Diese Differenzierungsantigene umfassen MART-1/Melan-A,
Tyrosinase, GP75 und GP100. Diese Melanomantigene sowie andere Antigene
(beispielsweise kürzlich
identifizierte tumorspezifische mutierte Antigene, die als geteilt
nachgewiesen werden können
oder nicht) werden außerdem
in Tabelle 1 beschrieben. Es ist ebenso wahrscheinlich, daß weitere
geteilte immundominante Melanome identifiziert werden.
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Tabelle 1. Melanomantigene,
die durch T-Zellen erkannt werden
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I. Melanozyt-abstammende
spezifische Differenzierungsantigene
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- gp100
- MART-1/Melan-A
- TRP1 (gp75)
- Tyrosinase
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II. Tumorspezifische geteilte
Antigene
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- MAGE-1
- MAGE-3
- BAGE
- GAGE-1,2
- GnT-V
- p15
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III. Tumorspezifische
mutierte Antigene
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Das
Wissen über
diese geteilten Melanomantigene würde das Potential bereitstellen,
entweder eine einzelne Melanomzellinie, die alle exprimiert, oder
eine Mehrheit der geteilten Melanomantigene oder eine Reihe von
Melanomzellinien, die zusammen alle exprimieren, oder eine Mehrheit
von diesen Antigenen zu identifizieren. Wenn solche Melanomzellinien
identifiziert werden könnten,
würden
diese Zellinien, wenn sie als ein Impfstoff eingesetzt werden würden, mindestens
eines teilen und in den meisten Fällen mehrere Antigene mit Melanomen
aus so gut wie jedem Patienten mit Melanom teilen. Die vorliegende
Erfindung stellt die Verwendung von solchen Zellinien bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von Krebs, insbesondere Melanom,
bereit, die nicht auf die Verwendung von autologen oder MHC-angepaßten Tumorzellen
angewiesen ist, und die die Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten,
die mit einer solchen Verwendung verbunden sind, vermeidet. Diese
und andere Gegenstände
und Vorteile der vorliegenden Erfindung sowie zusätzliche
erfinderische Merkmale werden aus der nachstehenden Beschreibung
der Erfindung offensichtlich.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der Erfindung
wird die Verwendung einer modifizierten Melanomzelle bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von oder dem Schutz gegen Melanom
in einem Säugerwirt
bereitgestellt, wobei die modifizierte Melanomzelle:
- (a) mehr als ein geteiltes immundominantes Melanomantigen exprimiert;
- (b) zum Produzieren eines erhöhten Niveaus an Zytokin in
bezug auf eine nicht-modifizierte
Melanomzelle fähig
ist; und
- (c) zum Säugerwirt
allogen ist.
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Die
Melanomzelle ist nicht notwendigerweise an den Wirt MHC-angepaßt.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine
modifizierte Melanomzelle zur Verwendung in der Erfindung kann durch
(a) Erhalten einer Melanomzellinie, die mehr als ein geteiltes immundominantes
Melanomantigen exprimiert; und (b) Modifizieren der Melanomzelle,
um sie zum Produzieren eines erhöhten
Niveaus an Zytokin in bezug auf die nicht-modifizierte Melanomzellinie
fähig zu
machen, erhalten werden. Die so erhaltenen modifizierten Zellen
werden einem Säugerwirt,
der das Melanom aufweist oder in bezug auf die Entwicklung eines
Melanoms gefährdet
ist, verabreicht. Das verabreichte Melanom ist nicht notwendigerweise
an den Wirt MHC-angepaßt.
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Melanom
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Die
Verwendung gemäß der Erfindung
kann eingesetzt werden, um Melanom zu behandeln oder davor zu schützen. Das „Behandeln
von Melanom" gemäß der Erfindung
umfaßt
das Verabreichen der hierin dargestellten Melanomzellinien einem
Wirt für
den Zweck, eine therapeutische Antwort zu bewirken. Diese Behandlung
kann zusammen mit anderen Mitteln zur Behandlung von Melanom durchgeführt werden
(beispielsweise chirurgische Entfernung einer primären Läsion). Insbesondere
ist eine therapeutische Antwort eine systemische Immunantwort (beispielsweise
eine T-Zell-Antwort)
auf Melanomantigene, wie hierin weiter beschrieben. Eine solche
Antwort kann durch Beobachten der Abschwächung des Melanomwachstums
und/oder der Melanomregression bewertet werden. Das „Melanomwachstum" umfaßt eine
Erhöhung
der Melanomgröße und/oder
der Anzahl von Melanomen. Die „Melanomregression" umfaßt eine
Verringerung der Melanommasse. Der „Schutz gegen Melanom" gemäß der Erfindung
umfaßt
das Verabreichen der hierin dargestellten Melanommzellinien einem
anfälligen
Wirt (beispielsweise Wirte mit schlechter Toleranz für Sonnenlicht,
(Patienten mit fehlgebildeten Nävi
oder großen
angeborenen melanozytischen Nävi,
Patienten, die der Resektion einer primären Melanomläsion unterliegen,
usw.) für
den Zweck der Verhinderung der Bildung eines neuen Melanoms.
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Das „Melanom" gemäß der Erfindung
umfaßt
maligne Tumoren, die aus Melanozyten in der Haut oder anderen Stellen
entstehen, und die dunkle Pigmente enthalten können. Der Ausdruck umfaßt beispielsweise derartige
Krebsarten, die in primären Tumoren
lokalisiert sind, sowie Melanomzellen, die nicht in Tumoren lokalisiert
sind, die sich von einem Tumor lokal durch Invasion von benachbartem
Gewebe erstrecken und die metastasieren.
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Die
Verwendung gemäß der Erfindung
zur Behandlung von oder zum Schutz gegen Melanom kann effektiv unter
Verwendung einer breiten Vielzahl von unterschiedlichen Wirten durchgeführt werden.
Beispielsweise kann das Verfahren bei verschiedenen Tierwirten eingesetzt
werden, aber wird vorzugsweise bei Säugerwirten eingesetzt, einschließlich Nagetieren,
Affen, Schimpansen, Katzen, Hunden, Huftieren (wie Wiederkäuern oder
Schweinen) sowie insbesondere humanen Wirten, ist aber nicht darauf
beschränkt.
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Melanomzellinie
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Wie
hierin beschrieben, umfaßt
eine „Melanomzellinie" Zellen, die anfangs
aus einem Melanom abgeleitet wurden. Eine Melanomzellinie kann aus
irgendeinem Melanom abgeleitet werden. Diese Zellen unterliegen
typischerweise einigen Veränderungen,
wie daß sie
theoretisch ein unbestimmtes Wachstum in der Kultur aufweisen, d.
h. im Gegensatz zu den nicht-krebsartigen Zellen, die nur für einen
begrenzten Zeitraum kultiviert werden können.
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Eine
Melanomzellinie, die in der Erfindung eingesetzt wird, kann durch
irgendein Mittel erhalten werden, aber wird vorzugsweise durch ein
Verfahren erhalten, umfassend die Schritte (a) des Erhaltens einer
Probe eines Melanoms aus einem Säugerwirt,
(b) des Bildens einer Einzelsuspension aus der Melanomprobe, (c) des
Pelletierens der Melanomzellen, (d) des Überführens der Melanomzellen in
Gewebekultur unter Verwendung der sterilen Standardkulturtechnik,
und (e) des Haltens der Melanomzellen in Gewebekultur unter Bedingungen,
die das Wachstum der Melanomzellen ermöglichen, wie hierin weiter
beschrieben.
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Spezieller
wird die Probe eines Melanoms typischerweise zum Zeitpunkt des chirurgischen
Eingriffs erhalten. Die Melanomprobe wird im wesentlichen unter
Verwendung steriler Techniken und in einer solchen Weise, daß Gewebeschäden minimiert werden,
behandelt und manipuliert. Die Gewebeprobe wird vorzugsweise auf
Eis in einem sterilen Behälter
gelegt und in eine Laborlaminarströmungsbox übertragen. Der Anteil des Melanoms,
der zur Isolation einer Melanomzellinie eingesetzt werden soll,
wird aus der Probe entfernt, und der Rest des Melanoms wird vorzugsweise
bei einer geeigneten Temperatur, beispielsweise –70°C, gelagert.
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Unter
Verwendung einer Einzellsuspension wird die Suspension durch enzymatisches
Aufschließen der
Zellen vorzugsweise über
Nacht gebildet. Beispielsweise wird die Probe in einer Lösung suspendiert,
die Kollagenase enthält.
Die Lösung
kann ebenso DNAse und/oder Hyaluronidase enthalten. Das Zellkulturmedium
kann eingesetzt werden, um das Aufschließen durchzuführen. Die
resultierende Einzelzellsuspension wird pelletiert, und die Pellets
werden in einem kleinen Volumen an Gewebekulturmedium resuspendiert.
Die resuspendierten Zellen werden dann vorzugsweise in das Gewebekulturmedium
geimpft, das für
das Wachstum der Zellen in Kultur bei einer Dichte von etwa 5 × 105 Tumorzellen/ml geeignet ist.
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Abwechselnd
wird die frische Tumorprobe in kleine Stücke zerschnitten, die direkt
in die Kultur gegeben werden. Dieses andere bevorzugte Verfahren
zur Isolierung einer Melanomzellinie umfaßt die Schritte (a) Erhalten
einer Probe von Melanom aus einem Säugerwirt, (b) Zerschneiden
der Probe, um Fragmente davon zu erhalten, (c) Überführen der Fragmente des frischen
Tumors in die Gewebekultur und (d) Halten der Melanomzellen in Gewebekultur
unter Bedingungen, die das Wachstum der Zellen ermöglichen.
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Ungeachtet
der verwendeten Mittel, um die Melanomzellen in die Gewebekultur
zu übertragen
(und alle Mittel können
eingesetzt werden, wie einem Fachmann bekannt ist), können die
Kulturen, wenn einmal übertragen,
bei etwa 35 bis 40°C
in der Gegenwart von 5 bis 8% CO2 gehalten
werden. Vorzugsweise ist das Medium, das für das Zellwachstum eingesetzt
wird, eines, das einen breiten Anwendungsbereich zur Unterstützung des
Wachstums von vielen Typen an Zellkulturen aufweist, beispielsweise
ein Medium, das ein Bicarbonatpuffersystem und verschiedene Aminosäuren und
Vitamine nutzt. Optimalerweise ist das Medium RPMI-1640-Medium,
das wünschenswerterweise
mit Rinderserum (beispielsweise fetalem Rinderserum) vorzugs weise
bei einer Konzentration von etwa 5 bis etwa 20% angereichert worden
ist. Das Medium kann verschiedene zusätzliche Faktoren, wenn notwendig,
enthalten, beispielsweise wenn sie für das Wachstum der Melanomzellen
oder zur Aufrechterhaltung der Melanomzellen in einem undifferenzierten
Zustand erforderlich sind. Das Medium und die Mediumkomponenten
sind ohne weiteres erhältlich
und können
beispielsweise von kommerziellen Lieferanten erhalten werden. Die
Tumorzellkulturen können
zugeführt
und rekultiviert werden, wenn notwendig, beispielsweise typischerweise
alle 1 bis 10 Tage. Die Tumorzellen können ebenso der Differenzialtrypsinisierung
unterzogen werden, um andere Zellen (beispielsweise Stromazellen)
zu entfernen, die die primären
Tumorkulturen überwachsen
können.
Ebenso kann die Unterdrückung
der Fibroblastüberwachsung
durch Anreichern des Kulturmediums mit Choleratoxin (beispielsweise
10 ng/ml) erreicht werden.
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Wenn
anscheinend eine im wesentlichen gereinigte Kultur der Melanomzellen
erhalten worden ist (wie beispielsweise durch das Aussehen oder
Wachstumsverhalten der Kulturen beurteilt), können verschiedene Tests, wenn
notwendig oder wünschenswert,
durchgeführt
werden, um die Reinheit der Kulturen zu bestätigen. Beispielsweise kann
dies durch Flußzytometrie
oder Immunozytologie bestätigt
werden, um die Expression von Melanom-assoziierten Proteinen oder
Gangliosiden zu bestätigen.
Dies wird unter Verwendung von Antikörpern durchgeführt, die
ohne weiteres erhältlich
und dem Fachmann bekannt sind.
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Geteilte Immundominante
Melanomantigene
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Tests
können
an Zellen der Melanomzellinie durchgeführt werden, um zu bestätigen, daß die Melanomzellinie
geteilte immundominante Antigene produziert (d. h. „exprimiert"). Gemäß der Erfindung
exprimiert die Melanomzellinie mehr als ein geteiltes immundominantes
Melanomantigen, wie hierin beschrieben, oder wie später identifiziert.
Der Ausdruck „geteilt" bezieht sich auf
die Tatsache, daß die
Antigene, die für
einen speziellen Tumor eines Individuums einzigartig sind, nicht
für einen
allgemein anwendbaren Impfstoff nützlich sind; eher sind Antigene
erforderlich, die von mehreren (d. h. mehr als einem) speziellen
Tumortypen gemeinsam genutzt werden. Der Ausdruck „immundominant" bezieht sich auf
die Tatsache, daß aus
Gründen
der Verarbeitung, Bindung an MHC oder anderem, bestimmte Antigene
fähig sind,
effizienter durch T-Zellen von geimpften Wirten erkannt zu werden.
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Insbesondere
wird vorzugsweise gemäß der Erfindung
bestätigt,
daß Tumorinfiltrierende
Lymphozyten die Melanomzellinie von mehr als einem Patienten und
optimalerweise mehr als drei Patienten erkennen. Außerdem werden
die RNA-Expression und/oder Proteinproduktion von geteilten immundominanten
Melanomantigenen wünschenswerterweise
unter Verwendung von Standardtechniken, die im Stand der Technik
bekannt sind und hierin weiter beschrieben werden (beispielsweise
PCR-basierende Assays,
Northern- und Western-Assays, andere Immunassays und dergleichen),
beurteilt.
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Gemäß der Erfindung
werden die geteilten immundominanten Melanomantigene vorzugsweise
aus der Gruppe, bestehend aus Melanozyten-spezifischen Differenzierungsantigenen
und Tumor-spezifischen geteilten Antigenen, wie hierin definiert,
oder die zu einem späteren
Zeitpunkt identifiziert werden, ausgewählt. Insbesondere umfassen
wünschenswerterweise
die geteilten immundominanten Melanomantigene ein oder mehrere Melanozyten-spezifische
Differenzierungsantigene und ein oder mehrere Tumor-spezifische
geteilte Antigene. Optimalerweise exprimiert die Melanomzellinie
mindestens drei geteilte immundominante Melanomantigene. In einer
bevorzugten Ausführungsform
werden die geteilten immundominanten Melanomantigene aus der Gruppe,
bestehend aus MAGE-1-, MAGE-3-, MART-1/Melan-A-, Tyrosinase-, gp75-,
gp100-, BAGE-, GAGE-1-, GAGE-2-, GnT-V- und p15-Antigenen, ausgewählt.
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Die
Melanomzellinie kann ebenso Tumor-spezifische mutierte Antigene
umfassen. Beispielsweise können
die Melanomzellinien vorzugsweise das b-Catenin-tumorspezifische
mutierte Antigen umfassen. Ebenso können die Melanomzellinien vorzugsweise
das MUM-1-tumorspezifische mutierte Antigen umfassen. Ebenso können die
Melanomzellinien das CDK4-tumorspezifische mutierte Antigen umfassen.
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Vorzugsweise
zeigt die Melanomzellinie, die als ein Impfstoff in der Erfindung
eingesetzt wird, eine stabile Produktion von geteilten immundominanten
Melanomantige nen mit fortlaufendem Durchgang. Insbesondere exprimiert
vorzugsweise die Melanomzellinie das MAGE-3-Antigen zusammen mit
einem anderen geteilten immundominanten Melanomantigen. Wünschenswerterweise
exprimiert die Melanomzellinie zwei geteilte immundominante Antigene,
die aus der Gruppe, bestehend aus MAGE-3-, Tyrosinase-, MART-1/Melan-A-, gp75-
und gp100-Antigenen, ausgewählt
werden. Noch bevorzugter exprimiert die Melanomzellinie drei geteilte
immundominante Antigene, die aus der Gruppe, bestehend aus MAGE-3-,
Tyrosinase-, MART-1/Melan-A, gp75- und gp100-Antigenen, ausgewählt werden.
Wünschenswerterweise
exprimiert die Melanomzellinie vier geteilte immundominante Antigene,
die aus der Gruppe, bestehend aus MAGE-3-, Tyrosinase-, MART-1/Melan-A,
gp75- und gp100-Antigenen
ausgewählt
werden. Optimalerweise exprimiert die Melanomzellinie die MAGE-3-,
Tyrosinase-, MART-1/Melan-A-, gp75- und gp100-Antigene. Insbesondere
ist die Melanomzellinie, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
angewendet wird, vorzugsweise 526-MEL oder 624-MEL.
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Zytokin
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In
der vorliegenden Erfindung ist die Melanomzellinie modifiziert worden,
um sie zum Produzieren eines erhöhten
Niveaus an Zytokin in bezug auf die nicht-modifzierte Melanomzellinie
fähig zu
machen. Ein „Zytokin" ist, wie dieser
Ausdruck von einem Fachmann verstanden wird, irgendein immunmodulierendes
Protein (einschließlich
ein modifiziertes Protein, wie ein Glykoprotein), das die Reaktionsfähigkeit
eines Wirtsimmunsystems für
ein Melanom, das in dem Wirt vorliegt, verstärkt. Vorzugsweise ist das Zytokin
selbst nicht immunogen für
den Wirt, und verstärkt
die Immunität
durch Aktivieren oder Verstärken
der Aktivität
von Zellen des Immunsystems.
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Wie
hierin verwendet, umfaßt
ein Zytokin solche Proteine wie Interferone, Interleukine (beispielsweise IL-1
bis IL-17), Tumornekrosefaktor (TNF), Erythropoietin (EPO), Makrophagen-Kolonie-Stimulierungsfaktor (M-CSF),
Granulozyten-Kolonie-Stimulierungsfaktor (G-CSF) und Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-Stimulierungsfaktor
(GM-CSF), ist aber nicht darauf beschränkt. Vorzugsweise ist das Zytokin
GM-CSF.
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„Modifizieren" einer Melanomzellinie
gemäß der Erfindung
umfaßt
die Übertragung
von genetischem Material, das zum Verleihen von erhöhter Expression
eines Zytokins von Interesse fähig
ist. Das genetische Material kann in der Form von nackter DNA oder
einem „Vektor" vorliegen, umfassend
ein DNA-Molekül,
wie ein Plasmid, Virus oder anderes Vehikel, das ein oder mehrere
heterologe oder rekombinante DNA-Sequenzen enthält, beispielsweise ein Zytokin-Gen
oder Zytokin-Codierungssequenz von Interesse unter der Kontrolle
eines funktionellen Promotors und möglicherweise ebenso eines Enhancers,
und das fähig
ist, als Vektor zu fungieren, wie der Ausdruck von einem Fachmann
verstanden wird. Geeignete Virusvektoren umfassen Affenvirus 40,
Rinder-Papillomavirus, Epstein-Barr-Virus, Adenovirus, Herpesvirus,
Pockenvirus, Moloney-Maus-Leukämie-Virus,
Harvey-Maus-Sarkom-Virus und Rous-Sarcom-Virus, sind aber nicht
darauf beschränkt.
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Der
Bezug auf einen Vektor oder andere DNA-Sequenzen als „rekombinant" bestätigt nur
die Verknüpfung
von DNA-Sequenzen, die typischerweise nicht verbunden sind, wie
aus der Natur isoliert. Ein „Gen" ist irgendeine Nukleinsäuresequenz,
die für
ein Protein oder ein naszierendes mRNA-Molekül codiert. Während ein
Gen Co dierungsequenzen plus irgendwelche nicht-codierende (beispielsweise
Regulationssequenzen) umfaßt,
umfaßt
eine „Codierungssequenz" keine nicht-codierende
DNA. Ein „Promotor" ist eine DNA-Sequenz,
die die Bindung von RNA-Polymerase lenkt und dadurch die RNA-Synthese
beschleunigt. „Enhancer" sind cis-agierende
Elemente von DNA, die die Transkription von benachbarten Genen stimulieren
oder inhibieren. Ein Enhancer, der die Transkription inhibiert,
wird auch „Silencer" genannt. Enhancer
unterscheiden sich von den DNA-Bindungsstellen für Sequenz-spezifische DNA-Bindungsproteine,
die nur in dem Promotor gefunden werden (die auch „Promotorelemente" genannt werden),
indem Enhancer in jede Richtung und über Abstände von mehreren Kilobasenpaaren
(kb), selbst von einer Stellung stromabwärts einer transkribierten Region,
fungieren können.
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Ein
beliebiger geeigneter Vektor kann eingesetzt werden, der zum Einbringen
von Nukleinsäuren
in eukaryontische Melanomzellen, oder bevorzugter, tierische Melanomzellen,
wie Säuger,
beispielsweise humane Melanomzellen, geeignet ist. Vorzugsweise
ist der Vektor mit der Melanomzelle kompatibel, ist beispielsweise
zum Verleihen der Expression des Zytokin-Gens oder -Codierungssequenz
fähig,
und wird in der Melanomzelle stabil aufrechterhalten oder relativ
stabil aufrechterhalten. Wünschenswerterweise
umfaßt
der Vektor einen Replikationsursprung. Vorzugsweise umfaßt der Vektor
ebenso eine sogenannte „Markerfunktion", durch die der Vektor
identifiziert und ausgewählt
werden kann (beispielsweise ein Antibiotikaresistenzgen). Wenn eine
Zytokin-Codierungssequenz (im Gegensatz zu einem Zytokin-Gen mit
ihrem eigenen Promotor) übertragen
wird, enthält
der Vektor optimalerweise ebenso einen Promotor, der zum Antreiben
der Expression der Codierungssequenz fähig ist, und der mit der Codierungssequenz
operativ verbunden wird. Eine Codierungssequenz wird mit einem Promotor „operativ
verbunden" (beispielsweise
wenn sowohl die Codierungssequenz als auch der Promotor zusammen
ein natives oder rekombinantes Zytokin-Gen bilden), wenn der Promotor
zum Lenken der Transkription der Codierungssequenz fähig ist.
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Wie
hierin verwendet, umfaßt
das „Zytokin-Gen" oder die „Codierungssequenz" Zytokin-Genom- oder cDNA-Sequenzen,
größere und
kleinere Sequenzen und Mutationen davon, ob isoliert aus der Natur
oder synthetisiert im gesamten oder teilweise, solange die Gen-
oder Codierungssequenz zum Exprimieren fähig ist oder zum Exprimieren
zu einem Protein mit der charakteristischen Funktion des Zytokins
fähig ist,
d. h. der Fähigkeit,
die Wirtsimmunantwort zu stimulieren. Die Mittel zum Modifizieren
von Gen- oder Codierungssequenzen sind in der Technik allgemein
bekannt, und können
ebenso mittels den kommerziell erhältlichen Kits erreicht werden
(beispielsweise New England Biolabs, Inc., Beverly, MA; Clontech,
Palo Alto, CA). Die Zytokin-Gen oder -Codierungssequenz kann von
einer geeigneten Quelle sein, beispielsweise isoliert aus einer Säugerspezies,
wie dem Menschen. Vorzugsweise umfaßt die Zytokin-Gen oder -Codierungssequenz
jedoch eine GM-CSF-Sequenz, insbesondere eine humane oder murine
GM-CSF-Gen- oder Codierungssequenz, einschließlich einer humanen oder murinen
GM-CSF-cDNa-Sequenz (beispielsweise wie von Cantrell et al., Proc.
Natl. Acad. Sci., 82, 6250 bis 54 (1985) beschrieben).
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Bei
den rekombinanten Vektoren der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise
alle richtigen Transkriptions-, Translations- und Verarbeitungssignale
(beispielsweise Splicing- und Polyadenylierungssignale) korrekt
auf dem Vektor angeordnet, so daß die Zytokin-Gen oder -Codierungssequenz
geeignet in den Melanomzellen, in die sie eingebracht wird, transkribiert
und translatiert wird. Die Manipulation solcher Signale, um die
entsprechende Expression in den Wirtszellen zu gewährleisten,
liegt innerhalb des Wissens und der Fachkenntnisse eines Fachmanns.
Während
ein Zytokin-Gen
durch (d. h. operativ verbunden an) seinen eigenen Promotor kontrolliert
wird, kann ein anderer Promotor, einschließlich einem konstitutivem Promotor
wie beispielsweise Adenovirus Typ 2-(Ad2)- oder Typ 5-(Ad5)-Major-Late-Promoter
(MLP) und dreiteiliger Leader, Zytomegalievirus-(CMV)-Intermediate-Early-Promoter/Enhancer,
Rous-Sarkom-Virus-Long-Terminal-Repeat (RSV-LTR) und andere, eingesetzt
werden, um die Expression der Zytokin-Codierungssequenz zu erzielen.
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Abwechselnd
kann ein Gewebe-spezifischer Promotor (d. h. ein Promotor, der vorwiegend
in einem gegebenen Gewebe aktiviert wird und zur Expression eines
Genproduktes in dem Gewebe führt,
wo es aktiviert wird) in dem Vektor verwendet werden. Solche Promotoren
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, die Elastase I-Genkontrollregion,
die in Pankreas-Azinuszellen aktiv ist, wie von Swift et al., Cell,
38, 639–46 (1984)
und MacDonald, Hepatology, 7, 425–515 (1987) beschrieben; die
Insulin-Genkontrollregion, die in Pankreas-Betazellen aktiv ist,
wie von Hanahan, Nature, 315, 115–22 (1985) beschrieben; den
Hepatozyt-spezifischen Promotor für Albumin oder Alpha-1-Antitrypsin,
beschrieben von Frain et al., Mol. Cell. Biol., 10, 991–99 (1990)
und Ciliberto et al., Cell, 41, 531–40 (1985); und die Albumin-
und Alpha-1-Antitrypsin-Genkontrollregionen, die beide in der Leber
aktiv sind, wie von Pinkert et al., Genes and Devel., 1, 268–76 (1987)
und Kelsey et al., Genes and Devel., 1, 161–71 (1987) beschrieben.
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Ebenso
kann ein Melanom-spezifischer Promotor, verwandt mit dem karzinoembryonalen
Antigen für Dickdarmkrebs,
beschrieben von Schrewe et al., Mol. Cell. Biol., 10, 2738–48 (1990),
in dem Vektor verwendet werden. Entlang derselben Zellinien können Promotoren,
die bei unterschiedlichen Entwicklungsstadien selektiv aktiviert
werden (beispielsweise werden Globingene bei Embryos und Erwachsenen
unterschiedlich transkribiert), zur Gentherapie von bestimmten Typen
von Krebs eingesetzt werden.
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Eine
andere Option ist, einen induzierbaren Promotor zu verwenden, wie
den IL-8-Promotor,
der auf TNF reagiert, oder den 6-16-Promotor, der auf Interferone
reagiert, oder andere ähnliche
Promotoren zu verwenden, die auf andere Zytokine oder andere Faktoren,
die in einem Wirt vorhanden sind, reagieren, oder der exogen verabreicht
werden kann. Die Verwendung eines Zytokin-induzierbaren Promotors
weist den zusätzlichen
Vorteil der selbstinduzierbaren Expression eines Zytokin-Gens auf.
Gemäß der Erfindung
kann irgendein Promotor durch Mutagenese verändert werden, so lange er die
gewünschte
Bindungsfähigkeit
und Promotorstärke
aufweist.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung einen Vektor bereit, der eine Nukleinsäuresequenz
umfaßt,
die ein Zytokin codiert, wie oben definiert, und der in dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden kann. Insbesondere stellt
die vorliegende Erfindung einen rekombinanten Vektor bereit, der
eine Nukleinsäuresequenz
umfaßt,
die ein humanes GM-CSF codiert. Daher stellt vorzugsweise die vorliegende
Erfindung den Vektor bereit, der als pcDNA3/Neo-GM-CSF bezeichnet wird, wie hierin weiter
beschrieben.
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In
der vorliegenden Erfindung kann die nackte DNA oder der rekombinante
Vektor eingesetzt werden, um eine Zytokin-Gen oder -Codierungssequenz
zu einer Zelle in vitro zu überführen, die
vorzugsweise eine Zelle einer bestehenden Melanomzellinie ist. Verschiedene
Verfahren können
zum Zuführen
von neuem genetischem Material zu Zellen in vitro eingesetzt werden.
Beispielsweise umfassen solche Verfahren Elektroporation, Membranfusion
mit Liposomen, Hochgeschwindigkeitsbombardierung mit DNA-beschichteten
Mikroprojektilen, Inkubation mit Calciumphosphat-DNA-Niederschlag, DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion, Infektion mit modifizierten Virusnukleinsäuren, direkte
Mikroinjektion in Einzelzellen und dergleichen. Andere Verfahren
sind verfügbar
und sind dem Fachmann bekannt. Daher stellt die vorliegende Erfindung
eine im wesentlichen gereinigte Melanomzellinie bereit, worin die
Zellinie modifiziert worden ist, um sie zum Produzieren eines erhöhten Niveaus
an Zytokin (vorzugsweise GM-CSF) in bezug auf die nicht-modifizierte
Melanomzellinie fähig zu
machen.
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Das
Niveau an Zytokin, das durch die modifizierte Melanomzelle prodziert
wird, ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung zum Zweck der Erhaltung
einer immunstimulierenden Antwort wichtig. Vorzugsweise produziert
die modifizierte (beispielsweise transfizierte oder transformierte)
Melanomzellinie ein Niveau an Zytokin, das das Beobachtete für die nicht-modifizierte
(d. h. parentale) Melanomzellinie übersteigt. Noch bevorzugter
stellt die modifizierte Melanomzellinie ein Niveau an Zytokin bereit,
das zur Zytokinsekretion von mehr als 36 ng/106 Zellen/Tag
führt.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ebenso die Behandlung von oder den Schutz gegen Melanom, wobei das
Zytokin nicht durch die verabreichten Melanomzellen, aber durch
einige andere Mittel bereitgestellt wird. Diese Ausführungsform
umfaßt
bloß (a)
das Erhalten einer Melanomzellinie, die mehr als ein geteiltes immundominantes
Melanomantigen exprimiert, und (b) das Verabreichen der Melanomzellinie
einem Säugerwirt,
der Melanom aufweist oder in bezug auf die Entwicklung eines Melanoms
gefährdet
ist. In dieser Ausführungsform
der Erfindung wird die Melanomzellinie vor der Verabreichung nicht
modifiziert, um sie zum Produzieren eines erhöhten Niveaus an Zytokin fähig zu machen.
Statt dessen wird Zytokin durch einige andere bekannte Mittel bereitgestellt.
Beispielsweise können
Zellen der Melanomzellinie mit Zytokin, das in Mikrokugeln (siehe
beispielsweise Golumbek et al., Cancer Research, 53, 1–4 (1993))
oder Liposomen (siehe beispielsweise Nabel et al., Proc. Natl. Acad.
Sci., 90, 11307–11
(1993)) eingekapselt ist, verabreicht werden.
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Verabreichung
der Melanomzellinie
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Die „Verabreichung" von Zellen der Melanomzellinie
einem Säugerwirt
bezieht sich auf die tatsächliche physikalische
Einbringung der Melanomzellen, insbesondere den modifizierten (d.
h. Zytokin-produzierenden) Melanomzellen in den Wirt. Ein beliebiges
und alle Verfahren zum Einbringen der Melanomzellen in den Wirt werden
gemäß der Erfindung
in Betracht gezogen; das Verfahren ist von keinem speziellen Mittel
zur Einbringung abhängig
und sollte nicht so aufgefaßt
werden. Mittel zur Einbringung sind dem Fachmann allgemein bekannt,
und mehrere solcher Einbringungsmittel werden hierin veranschaulicht.
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Während erwartet
wird, daß die
verabreichte Melanomzellinie einige MHC-Antigene gemeinsam mit dem
Wirtsmelanom aufweisen kann, ist es für den Zweck dieser Erfindung
nicht notwendig, daß die
verabreichte Melanomzelle und der Wirt irgendwelche MHC-Antigene
gemeinsam haben. Folglich umfaßt
die vorliegende Erfindung die Verabreichung einer Melanomzellinie,
die allogen (d. h. aus einem anderen Individuum) zu einem Wirt ist,
und die nicht notwendigerweise an den Wirt MHC-angepaßt ist.
Gemäß dieser
Erfindung ist eine Melanomzellinie an einen Wirt „nicht
MHC-angepaßt", wenn sie keine
MHC-Antigene gemeinsam mit dem Wirt teilt, oder wenn sie keines
der MHC-Antigene mit dem Wirt teilt, die typischerweise MHC-angepaßt sind,
wenn allogene Melanomzellimpfstoffe verwendet werden (beispielsweise
MHC-Antigene der
Klasse I, insbesondere HLA-A2).
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Ebenso
wird vorzugsweise die Melanomzellinie (beispielsweise die modifizierte
Melanomzellinie) vor der Verabreichung bestrahlt, um die Zellreplikation
und mögliche
Melanombildung in vivo zu verhindern. Zur Bestrahlung von Melanomzellen
werden die Melanomzellen typischerweise geerntet, zu einem Teströhrchen in
flüssigem
Medium überführt und
bei Raumtemperatur unter Verwendung einer 137Cs-Quelle
bestrahlt. Vorzugsweise werden die Zellen bei einer Dosisrate von
etwa 50 bis etwa 200 rd/min, bevorzugter etwa 120 bis etwa 140 rd/min
bestrahlt. Vorzugsweise werden die Zellen mit einer Gesamtdosis,
die ausreichend ist, um die Mehrheit von Zellen zu inhibieren, vorzugsweise
etwa 100% der Zellen, aus der Vermehrung in vitro bestrahlt. Daher
werden die Zellen wünschenswerterweise
mit einer Gesamtdosis von etwa 10.000 bis 30.000 rd bestrahlt.
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Außerdem wird
die Melanomzellinie (beispielsweise die modifizierte Melanomzellinie)
vor der Verabreichung behandelt, um ihre Immunogenität zu verstärken. Vorzugsweise
umfaßt
diese Behandlung, wie hierin beschrieben, eine weitere Genmanipulation,
wie beispielsweise die Einbringung von anderem Zytokin oder immuncostimulierenden
Funktionen oder beispielsweise Mischung mit nicht-spezifischen Hilfsmitteln,
einschließlich
komplettem oder inkomplettem Freund'schen Adjuvans, Emulsionen, die aus
bakteriellen und mycobakteriellen Zellwandkomponenten bestehen,
und dergleichen, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Folglich
können
die allogenen Melanomzellinien verwendet werden, um die Patienten
mit Melanomen für
den Zweck der Erzeugung einer systemischen Antimelanomimmunantwort
gegen das eigene Melanom des Patienten zu impfen. In dem Maße, daß MAGE-3
ebenso in anderen nicht-melanotischen Tumoren, wie SCLC, Nicht-SCLC, SCCHN, Dickdarmkrebs
und Brustkrebs, produziert wird und daß MAGE-1 ebenso bei Brustkrebs,
Glioblastoma, Neuroblastoma, SCLC und medullärem Karzinom der Schilddrüse hergestellt
wird, können
allogene Melanomzellinien gemäß der Erfindung,
die MAGE-3- und/oder MAGE-1-Antigene exprimieren, ebenfalls zur
Behandlung dieser anderen nicht-melanotischen Tumore eingesetzt
werden.
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Um
die Verabreichung zu erleichtern, kann eine allogene Melanomzelline
gemäß der Erfindung,
insbesondere eine modifizierte allogene Melanomzellinie, die vor
der Verabreichung behandelt worden ist, um ihre Immunogenität zu verstärken, zu
einer pharmazeutischen Zusammensetzung gemacht werden oder zur Verabreichung
in vivo mit entsprechenden Trägern
oder Verdünnungsmitteln
geeignet implantiert werden, die außerdem pharmazeutisch akzeptabel
sein können.
Die Mittel zur Herstellung einer solchen Zusammensetzung oder eines
Implantats sind in der Technik beschrieben worden (siehe beispielsweise
Remingtons's Pharmaceutical
Sciences, 16. Auflage, Mack, Hrg. (1980)). Wo geeignet, kann eine
Melanomzellinie zu einem Präparat
in halbfester oder flüssiger
Form, wie Kapseln, Lösung,
Injektion, Inhalationsmittel oder Aerosol, auf die übliche Weise
für ihre
jeweilige Verabreichungsweise formuliert werden. Mittel, die in
der Technik bekannt sind, können
genutzt werden, um die Freisetzung und Absorption der Zusammensetzung
zu verhindern oder zu minimieren, bis das Zielgewebe oder -organ
erreicht wird, oder um die Zeitfreisetzung der Zusammensetzung zu gewährleisten.
Vorzugsweise wird jedoch eine pharmazeutisch akzeptable Form eingesetzt,
die die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung nicht nachteilig
beeinflußt.
Daher kann die Melanomzellinie wünschenswerterweise
zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung gemacht werden, die ein
Mineralsalzmedium, vorzugsweise Hank'sche Mineralsalzlösung oder normale Salzlösung, umfaßt.
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Daher
stellt die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereit, die einen pharmazeutisch akzeptablen Träger und Zellen einer Melanomzellinie gemäß der Erfindung
oder irgendeiner anderen Melanomzellinie, die ein oder mehrere geteilte
immundominante Antigene exprimiert, wie hierin beschrieben, umfaßt. Vorzugsweise
stellt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit,
die einen pharmazeutisch akzeptablen Träger und eine Melanomzellinie
umfaßt,
wobei die Melanomzellinie insbesondere 526-MEL oder 624-MEL ist,
das modifiziert worden ist, um ein erhöhtes Niveau an Zytokin, optimalerweise
GM-CSF, zu produzieren. Die Erfindung stellt ebenso eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, die vorzugsweise einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger
und Zellen von einer Vielzahl der Melanomzellinien gemäß der Erfindung
umfaßt.
Beispielsweise umfaßt
die Zusammensetzung vorzugsweise Zellen von mehr als einer Zellinie
gemäß der Erfindung
und umfaßt
optimalerweise Zellen von mehr als einer Zellinie, umfaßt beispielsweise
526-MEL- und 624-MEL-Zellen, oder umfaßt Zellen, die aus der Gruppe,
bestehend aus 526-MEL, 624-MEL und einer anderen Zellinie, ausgewählt sind.
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Bei
der pharmazeutischen Dosierungsform kann eine Zusammensetzung allein
oder in geeigneter Verbindung sowie in Kombination mit anderen pharmazeutisch
aktiven Verbindungen und Verfahren zur Behandlung verwendet werden.
Beispielsweise kann bei der Anwendung eines Verfahrens der vorliegenden
Erfindung zur Behandlung von Krebs, insbesondere zur Behandlung
von Melanom, diese Behandlung zusammen mit anderen Mitteln zur Behandlung
von Krebs, insbesondere Melanom, eingesetzt werden, beispielsweise
der chirurgischen Amputation, Bestrahlung, Chemotherpahie und dergleichen.
In bezug auf die Chemotherapie kann eine Zusammensetzung gemäß der Erfindung
zusätzlich
zur Verwendung von Dacarbazin, Dactinomycin, Carmustin, Procarbazin,
Vinblastin und Interferon sowie anderen Arzneimitteln, die zur Behandlung von
Melanom verwendet werden, eingesetzt werden.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann
mittels verschiedener Wege und an verschiedenen Stellen eines Säugerkörpers, insbesondere
beim Menschen, zugeführt
werden, um eine spezielle Wirkung zu erreichen. Ein Fachmann wird
erkennen, daß,
obwohl mehr als ein Weg zur Verabreichung verwendet werden kann,
ein spezieller Weg eine unmittelbare und effektivere Reaktion als
ein anderer Weg bereitstellen kann. Lokale oder systemische Zufuhr
kann durch die Verabreichung, umfassend die Auftragung oder Instillation
der Formulierung in Körperhöhlen, Inhalation
oder Insufflation eines Aerosols, oder durch parenterale Einführung, umfassend
intramuskuläre,
intravenöse,
intraportale, intrahepatische, peritoneale, subkutane oder intradermale
Verabreichung, erreicht werden. Vorzugsweise wird die Zufuhr durch
subkutane oder intradermale Verabreichung erreicht.
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Eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann in einer Einheitsdosierungsform
bereitgestellt werden, wobei jede Dosierungseinheit, beispielsweise
eine Injektion, eine vorbestimmte Menge der Zusammensetzung allein
oder in geeigneter Kombination mit anderen Wirkstoffen enthält. Der
Ausdruck „Einheitsdosierungsform", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf physikalisch einzelne Einheiten, die als Einheitsdosierungen
für Menschen
und Tiere geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorbestimmte Menge
der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung allein oder in Kombination
mit anderen Wirkstoffen, berechnet in einer Menge, die ausreichend
ist, um die gewünschte
Wirkung zu erzeugen, zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Verdünnungsmittel,
Träger
oder Vehikel, wo geeignet, enthält.
Die Beschreibungen für
die neuen Einheitsdosierungsformen der vorliegenden Erfindung hängen von
der speziellen Pharmakodynamik ab, die mit der pharmazeutischen
Zusammensetzung in dem speziellen Wirt verbunden ist.
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Vorzugsweise
liegt eine ausreichende Anzahl der modifizierten Melanomzellen in
der Zusammensetzung vor und wird in den Wirt eingeführt, so
daß die
Expression von Zytokin durch die Wirtszelle und anschließende Rekrutierung
von APCs an der Melanomstelle zu einer größeren Immunantwort des vorhandenen
Wirtsmelanoms führt,
als es sonst in Abwesenheit der Behandlung führen würde, wie hierin weiter erläutert. Folglich sollte
die Menge an verabreichten Impfstoffzellen den Verabreichungsweg
berücksichtigen
und sollte so sein, daß eine
ausreichende Anzahl der Melanomzellen eingebracht wird, um so die
gewünschte
therapeutische (d. h. immunpotenzierende) Antwort zu erreichen.
Außerdem
können
die Mengen von jedem Wirkstoff, der in den hierin beschriebenen
Zusammensetzungen enthalten ist (beispielsweise die Menge pro jede
Zelle, die kontaktiert werden soll, oder die Menge pro bestimmtes
Körpergewicht),
bei unterschiedlichen Anwendungen variieren. Im allgemeinen sollte
die Konzentration von modifizierten Melanomzellen vorzugsweise ausreichend
sein, um in dem Wirt, der behandelt wird, mindestens etwa 1 × 106 bis etwa 1 × 109 Melanomzellen,
noch stärker bevorzugt
etwa 1 × 107 bis etwa 5 × 108 Melanomzellen
bereitzustellen, obwohl jede geeignete Menge auch darüber, beispielsweise
mehr als 5 × 108, oder darunter, beispielsweise weniger
als 1 × 107 Zellen, genutzt werden kann.
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Diese
Werte stellen die allgemeine Führung
des Bereiches von jeder Komponente bereit, die von dem praktischen
Arzt beim Optimieren des Verfahrens der vorliegenden Erfindung für die Praxis
der Erfindung genutzt wird. Die Angabe hierin von diesen Bereichen
schließt
keineswegs die Verwendung einer höheren oder niedrigeren Menge
einer Komponente aus, wie es bei einer speziellen Anwendung garantiert
wird. Beispielsweise kann die tatsächliche Dosis und der Plan
in Abhängigkeit
davon, ob die Zusammensetzungen zusammen mit anderen pharmazeutischen
Zusammensetzungen verabreicht werden, oder in Abhängigkeit
der zwischenindividuellen Unterschiede der Pharmakokinetik, der
Arzneimitteldisposition und des Stoffwechsels variieren. Ein Fachmann
kann ohne weiteres irgendwelche notwendigen Einstellungen gemäß der Dringlichkeit der
speziellen Situation vornehmen. Außerdem kann sich die effektive
Menge der Zusammensetzungen durch die Analogie zu anderen Verbindungen,
die dafür
bekannt sind, das Wachstum von Krebszellen, insbesondere Melanomzellen,
zu inhibieren, weiter angleichen.
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Ein
Fachmann kennt ebenso Mittel, um eine therapeutische (d. h. systemische
Immun-) Antwort auf die Verabreichung einer Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung zu überwachen.
Insbesondere kann die therapeutische Antwort durch Überwachung
der Abschwächung
des Melanomwachstums und/oder der Melanomrückbildung beurteilt werden.
Die Abschwächung
des Melanomwachstums oder die Melanomrückbildung als Antwort auf die
Behandlung kann unter Verwendung mehrerer Endpunkte, die dem Fachmann
bekannt sind, einschließlich
beispielsweise der Anzahl an Melanomen, der Melanommasse oder -größe oder
der Reduktion/Verhinderung der Metastase, überwacht werden. Diese beschriebenen
Ausführungsformen
umfassen keineswegs alles, wobei weitere Wege zur Durchführung der
Erfindung, um die spezielle Anwendung anzupassen, dem Fachmann offensichtlich
sein werden.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele stellen die vorliegende Erfindung weiter dar,
aber sollen natürlich
ihren Umfang in keiner Weise einschränken.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel stellt das Verfahren zur Erhaltung und Kultivierung der
Melanomzellinien dar, die mehr als ein geteiltes immundominantes
Melanomantigen exprimieren.
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Melanomzellinien
wurden aus chirurgischen Resektionsproben erhalten. Standardmittel,
wie zuvor beschrieben und wie einem Fachmann bekannt, wurden eingesetzt,
um die Zellinien zu isolieren (siehe beispielsweise Freshney, Culture
of Animal Cells (3. Auflage) Wiley-Liss, Inc., NY (1993)). Insbesondere
wurden die Tumoren in Einzellsuspensionen durch enzymatischen Aufschluß mit Kollagenase,
DNAse und Hyaluronidase über
Nacht dispergiert, und wurden in RPMI 1640, das 10% fetales Rinderserum
(FKS) enthielt, kultiviert. Die Zellen wurden dann in Kultur unter
Anwendung der sterilen Standardgewebekulturtechnik vermehrt.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel beschreibt eine Charakterisierung der Melanomzellinien,
die mehr als ein geteiltes immundominantes Melanomantigen exprimieren.
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Die
Gegenwart von geteilten immundominanten Antigenen in einer Melanomzellinie
kann bestätigt werden,
indem gezeigt wird, daß T-Zellen
von Patienten mit Melanom, die das eigene Melanom des Patienten erkennen,
ebenso die spezielle in Frage stehende allogene Melanomzellinie
erkennen werden. Um diese Bestimmung durchzuführen, muß Teilen von mindestens einem
MHC-Antigen der Klasse I zwischen dem Patienten, von dem die T-Zellen
stammen, und der Melanomlinie, die getestet werden soll, stattfinden.
Eines der besten MHC-Antigene, das für diese Zwecke verwendet wird,
ist HLA-A2, da es in ungefähr
50% der Kaukasier exprimiert wird.
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Daher
wurden frische Tumorsuspensionen über Ficoll-Hypaque-Gradienten
(Lymphocyte Separation Medium, Organon Technical Corporation, Durham,
North Carolina) geleitet, um T-Zell-Populationen zu isolieren und
wachsen zu lassen, die das Melanom erkennen. Die Gradientengrenzflächen, die
lebensfähige
Tumorzellen und Lymphozyten enthalten, wurden gewaschen, auf eine
Gesamtzellkonzentration von etwa 2,5 bis etwa 5,0 × 105 Zellen pro ml eingestellt und in Vollmedium
kultiviert. Vollmedium besteht aus RPMI 1640 mit 10% hitzeinaktiviertem
humanem Serum vom Typ AB, 50 IU/ml Penicillin und 50 mg/ml Streptomycin
(Biofluids, Rockville, MD), 50 mg/ml Gentamicin (GIBCO Laboratories,
Chagrin Falls, OH), 10 mM HEPES-Puffer (Biofluids) und 2 mM L-Glutamin
(MA Bioproducts, Walkersville, MD). Das Medium wurde mit 6000 IU/ml
IL-2 und dem Überstand
aus LAK-Zellkulturen angereichert. Die Kulturen wurden bei 37°C in einer
feuchten 5%igen CO2-Atmosphäre in einer
Vielzahl von Gewebekulturbehältern,
einschließlich
24-Lochplatten und 175 cm2 Kolben, gehalten.
Unter diesen Umständen
wuchsen tumorinfiltrierende T-Zellen selektiv. Tumorinfiltrierende Lymphozyt-(TIL)-Kulturen
wurden in IL-2 für
mindestens vier Wochen vermehrt.
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Für die Analyse
der TIL-Erkennung der Melanomzellinien (Topalian et al., J. Immunol.,
142, 3714 (1989)) wurde die zytolytische Aktivität des kultivierten TIL gegen
diese Zellinien unter Verwendung der vierstündigen 51Cr-Release-Assays
bewertet. Abwechselnd wurde die spezifische Sekretion von Zytokinen
durch TIL, das mit Tumorzellen cokultiviert wurde, überwacht.
Die Ergebnisse dieser Experimente werden in Tabelle 2 gezeigt.
-
Tabelle
2. Lyse von HLA-A2
+-Melanomen durch HLA-A2-eingeschränktes Melanom
TIL
-
Wie
in Tabelle 2 gezeigt, wurden TIL-Kulturen von acht unterschiedlichen
HLA-A2+-Patienten
(d. h. TIL 620, TIL 1073, TIL 1143, TIL 1235, TIL 501, TIL 660,
TIL 1074 und TIL 1128) gegen sieben unterschiedliche bestehende
Melanomzellinien (d. h. 526-MEL, 553-MEL, 624-MEL, 677-MEL, 697-MEL,
1102-MEL und 1011-MEL) sowie eine bestehende Fibroblastzellinie
(560-Fibro) und die Daudi-Lymphom-Zellinie getestet. Zwei der Tumorzellinien,
d. h. 526-MEL und 624-MEL, wurden durch alle der TIL-Kulturen erkannt,
wie durch die spezifische Lyse in einem Chrom-Release-Assay von > 10% bei einem Verhältnis von
Wirkung zu Targettumorzelle (E : T) von 40 bestimmt. Andere der
Melanomzellinien, außer
1011-MEL (HLA-A2 negativ), wurden durch die Mehrheit oder von mindestens
einer der TIL-Kulturen erkannt.
-
526-MEL
und 624-MEL wurden durch Umkehrtranskriptions-Polymerase-Kettenreaktion
(RT-PCR) oder Northern-Blot für
die Expression der MZ2-E- (oder MAGE-1-), MZ2-D- (oder MAGE-3-),
MART-1/Melan-A-, GP100- und GP75-Antigene getestet. Die Zellinien
wurden hinsichtlich der Tyrosinaseproduktion mittels Erkennung durch
eine Tyrosinase-spezifische Helfer-T-Zellinie bewertet. Die Zellinien
wurden ebenso hinsichtlich der Expression von GD3 durch Färbung mit
einem speziellen monoklonalen Antikörper bewertet. Die Ergebnisse
dieser Experimente werden in Tabelle 3 dargestellt.
-
Tabelle
3. Expression von geteilten Melanomantigenen durch Melanomzellkulturen
-
Beide
Zellinien exprimierten alle gemeinsamen geteilten Antigene, die
durch diese Assays mit der Ausnahme von MAGE-1-Antigen getestet
wurden, wie in Tabelle 3 dargestellt.
-
Diese
Ergebnisse bestätigen,
daß die
526-MEL- und 624-MEL-Melanomzellinien die Mehrheit der immundominanten
geteilten Melanomantigene exprimieren. Die Ergebnisse bestätigen außerdem,
daß die
hierin beschriebenen Verfahren eingesetzt werden können, um
eine Melanomzellinie zu erhalten und/oder zu identifizieren, welche
ein oder mehrere geteilte immundominante Melanomantigene exprimiert.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel stellt das Verfahren zum Modifizieren einer Melanomzellinie
dar, welche mehr als ein geteiltes immundominantes Melanomantigen
exprimiert, um eine erhöhte
Menge an Zytokin zu erhalten. Der Zytokin-Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-Stimulierungsfaktor
(GM-CSF) ist möglicherweise
wirksamer als andere Zytokine beim Erzeugen einer systemischen Antimelanomantwort
in vorklinischen Melanommodellen (siehe beispielsweise Dranoff et
al., Proc. Natl. Acad. Sci., 90, 3539– 42 (1993)). Folglich wurden
die Melanomzellinien modifiziert, um GM-CSF zu sekretieren. Die
Melanomzellinien 526-MEL und 624-MEL, die in Beispiel 1 beschrieben
wurden, wurden als Vertreter einer allogenen Melanomzellinie eingesetzt,
die mehr als ein geteiltes immundominantes Melanomantigen exprimiert.
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Um
die Manipulation der Zellinien zu erleichtern, wurde ein rekombinantes
humanes GM-CSF-Gen zu pcDNA3/Neo (Invitrogen) kloniert. Der resultierende
rekombinante Vektor wird fortan als pcDNA3/Neo-GM-CSF bezeichnet.
Alle Klonierungsreaktionen und DNA-Manipulationen wurden unter Verwendung
von Verfahren durchgeführt,
die dem Fachmann allgemein bekannt sind, und die in der Technik
beschrieben worden sind (siehe beispielsweise Maniatis et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage (Cold Spring Harbor Laboratory,
NY, (1982))). Enzyme, die bei diesen Reaktionen eingesetzt werden,
wurden von kommerziellen Lieferanten erhalten (beispielsweise New
England Biolabs, Inc., Beverly, MA; Clontech, Palo Alto, CA; Boehringer
Mannheim, Inc., Indianapolis, IN; usw.) und wurden gemäß den Empfehlungen der
Hersteller verwendet.
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Das
Plasmid pcDNA3/Neo-GM-CSF enthält
die humane GM-CSF-Zytokin-Codierungssequenz unter der Kontrolle
des Zytomegalovirus-Promotors (CMV), und enthält ebenso das Neomycin-resistente
Gen, das durch einen separaten CMV-Promotor kontrolliert wird. Der
CMV-Promotor wurde eingesetzt, da er fähig ist, ein relativ hohes
Niveau an Genexpression in den meisten eukaryontischen Zellen anzutreiben
(Boshart et al., Cell, 41, 521–30
(1985)). Anfängliche
Studien unter Verwendung dieses Vektors zur Genübertragung zu einer humanen
Melanomzellinie bestätigen,
daß nach
der Selektion hinsichtlich der Neomycinbeständigkeit sekretierte Niveaus
von GM-CSF von mehr als 36 ng/106 Zellen/Tag
erreicht wurden. Diese anfänglichen
Studien bestätigen,
daß das
pcDNA3/Neo-GM-CSF-Plasmid in eukaryontischen Zellen funktionell
ist. Außerdem
ist dies die Dosis von GM-CSF, die erforderlich ist, um eine genaue
Antimelanom-Immunantwort in einem Mausmodell zu erzeugen. Verdünnungsexperimente
unter Verwendung von unterschiedlichen Konzentrationen der Melanomzellen,
die entweder mit einem von Retroviren stammenden Vektor, der ein
GM-CSF-Gen trägt,
transduziert wurden oder nicht, bestätigen, daß in dem B16-F10-Melanomsystem die
GM-CSF-Sekretion unter 36 ng/106 Zellen/Tag
die wirksame Antimelanomimmunität
nicht erzeugt, die bei Sekretionsniveaus über diesem Schwellenwert gesehen
wurden. Diese Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit der Zufuhr
von hohen und anhaltenden Niveaus von GM-CSF direkt an der Stelle
der Impfmelanomzellen, die die Quelle des relevanten Melanomantigens
sind.
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Die
526-MEL- und 624-MEL-Zellinien wurden mit pcDNA3/Neo-GM-CSF durch
die Calciumphosphatverfahrensweise transfiziert. Für diese
Experimente wurde 526-MEL
beim Kulturdurchgang 32 transfiziert, und 624-MEL wurde beim Kulturdurchgang
28 transfiziert. Die GM-CSF-Niveaus wurden durch ELISA bestimmt. Die
Ergebnisse dieser Experimente werden in Tabelle 4 dargestellt.
-
Tabelle
4. GM-CSF-Sekretion durch transfizierte Melanomzellinien
-
Das
GM-CSF-Sekretionsniveau, das für
die 526-MEL-Zellinie beobachtet wurde, betrug weniger als 10 ng/106 Melanomzellen/Tag. Es ist möglich, daß die GM-CSF-Sekretion für die 526-MEL-Zellinie
unter Verwendung eines unterschiedlichen Expressionsvektors zur
Transfektion oder durch Selektieren der Melanomzellinien mit höheren Expressionsniveaus
erhöht
werden kann. Im Vergleich dazu betrug das GM-CSF-Sekretionsniveau,
das für
die Melanomzellinie 624-MEL beobachtet wurde, über 80 ng/106 Melanomzellen/Tag. Nicht-transfizierte
Melanome sekretierten keine meßbaren
Mengen an GM-CSF.
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Die
Verfahren, die in diesem Beispiel eingesetzt werden, können auch
angewendet werden, um Melanomzellinien zu erzeugen, die zum Produzieren
erhöhter
Mengen an anderen Zytokinen fähig
sind, und mit anderen Melanomzellinien angewendet werden können, wobei
alle auch als Impfstoffe eingesetzt werden können.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel stellt weitere Studien dar, die die GM-CSF-Verabreichung
an einen Wirt betreffen.
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Weitere
Studien bestätigen,
daß die
GM-CSF-Sekretion der bekannten Paracrinphysiologie dieses Zytokins
entsprechen muß.
Insbesondere muß die
Sekretion an der Stelle der relevanten Antigene (d. h. der Melanomzellen)
vorliegen, wie in dem vorhergehenden Beispiel beschrieben, und hohe
Niveaus müssen
für mehrere
Tage anhalten (siehe beispielsweise Dranoff et al., supra; Golumbek
et al., supra). Jedoch scheint es, daß die Melanomzelle selbst nicht
die Quelle der GM-CSF-Sekretion sein muß (Golumbek et al., supra).
Immunologischer Schutz und histologische Infiltrate, die ähnlich denen
sind, die mit retroviral-transduzierten Zytokin-exprimierenden Melanomzellen
gesehen wurden, können
erzeugt werden, wenn GM-CSF langsam aus biologisch abbaubaren Polymeren,
die mit der Melanomzelle coinjiziert werden, freigesetzt wird. Wenn
außerdem
ein zweiter nicht-kreuzreagierender Tumor mit dem GM-CSF-sekretierenden
Melanom coinjiziert wird, kann der immunologische Schutz gegen beide
Tumoren erzeugt werden. Einfache Injektion von löslichem GM-CSF zusammen mit
Melanomzellen stellt jedoch keine anhaltenden lokalen Niveaus dieses
Zytokins bereit, und erzeugt keine systemische Immunität (Golumbek
et al., supra). Daher wurde die Wirksamkeit der Verwendung einer
allogenen Melanomzelle, die nicht an die Wirtszelle zur Zufuhr von
Zytokin in vivo MHC-angepaßt
wurde, untersucht.
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Bei
Mäusemodellen
wurde demonstriert, daß die
Antimelanomimmunität,
die mit der Zufuhr von GM-CSF durch umstehende allogene Melanomzellen
erzeugt wird, mit der vergleichbar ist, die erreicht wird, wenn
GM-CSF durch die Targetmelanomzelle selbst zugeführt wird. Speziell wurden in
diesen Experimenten BALB/c-Mäuse
subkutan mit bestrahlten CT26-Kolonkarzinomzellen, mit GM-CSF, zugeführt durch
entweder retroviral-transduzierte CT26-Zellen oder durch retroviral-transduzierte
alloge ne B16-F10-Zellen, geimpft. Zwei Wochen später wurden die Mäuse mit
Injektionen des Wildtyp-Stammes CT26 erneut angeregt. Die CT26-Kolonkarzinomzellinie
verfügt über eine
gewisse innere Immunogenität;
jedoch wurde ein größerer Schutzgrad
gesehen, wenn GM-CSF an der Impfstelle sekretiert wurde, ob nun
durch die syngenetischen oder allogenen Zellen. Während unklar
ist, zu welchem Grad oder durch welchen Mechanismus die allogenen
Melanomzellen die Anti-CT26-Immunität verstärken können, lassen diese Daten stark
darauf schließen,
daß die allogene
Zufuhr von GM-CSF im Rahmen der vorliegenden Erfindung wahrscheinlich
mindestens genauso effektiv wie die autologe Melanomzufuhr ist.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel stellt die erfindungsgemäße Behandlung von Krebs durch
Verabreichen einer Melanomzellinie, welche ein oder mehrer geteilte
immundominante Melanomantigene exprimiert, und vorzugsweise allogen
ist und nicht notwendigerweise an den Wirt MHC-angepaßt ist,
an einen Wirt dar.
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Melanomzellinien,
die GM-CSF vorzugsweise bei Niveaus größer als 36 ng/106 Melanomzellen/Tag sekretieren,
werden erhalten und eingesetzt. Die modifizierten Melanomzellen
werden aus den Gewebekulturkolben durch Trypsinierung geerntet.
Die Zellen werden unter Verwendung normaler Salzlösung gewaschen, pelletiert
und in Hank'scher
Mineralsalzlösung
oder einer anderen Salzlösung,
die zur Einbringung in vivo geeignet ist, resuspendiert. Die Zellen
werden bei einer Konzentration von etwa 1 × 106 bis
etwa 1 × 108 Melanomzellen/ml resuspendiert. Etwa 0,1
bis etwa 0,5 ml dieses Resuspensionsgemisches werden als ein Impfstoff
eingesetzt. Daher werden vorzugsweise etwa 1 × 106 bis
etwa 1 × 109 Melanomzellen injiziert und optimalerweise
etwa 1 × 107 bis etwa 5 × 108 Melanomzellen
werden in toto injiziert. Während
die modifizierten Melanomzellen subkutan in die Maus injiziert werden,
werden die Zellen beim Menschen vorzugsweise intradermal injiziert.
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Vor
der Injektion können
die modifizierten Melanomzellen bestrahlt werden, beispielsweise
unter Verwendung einer 137Cs-Quelle. Eine
solche Bestrahlung verhindert die Replikation der Tumorzellen, ermöglicht es
aber den Zellen, GM-CSF zu se kretieren und für mindestens eine Woche in
Kultur stoffwechselaktiv zu bleiben. Vorzugsweise kann die Bestrahlung
unter Verwendung einer 137Cs-Quelle bei
einer Dosisrate von etwa 120 bis 140 rd/min durchgeführt werden,
um eine Gesamtdosis von etwa 15.000 rd zuzuführen. Die modifizierten Melanomzellen
können
ebenso verändert
werden, um ihre Immunogenität
zu verstärken.
Beispielsweise können
die Zellen außerdem
genetisch manipuliert werden (beispielsweise durch Einfügen eines
anderen Zytokins oder anderen Immun-stimulierenden Nukleinsäuresequenzen,
beispielsweise ein anderes Zytokin als oder zusätzlich zu GM-CSF) oder können mit
nicht-spezifischen Hilfsmitteln gemischt werden (beispielsweise komplettem
oder inkompletten Freund'schen
Adjuvans, Emulsionen, die aus bakteriellen und mycobakteriellen Zellwandkomponenten
bestehen, und dergleichen).
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Die
Erfindung kann bei Säugern
(insbesondere bei Menschen) mit Melanom oder denen, die in bezug auf
die Entwicklung von Melanom gefährdet
sind, verwendet werden. Es wird ebenso erwartet, daß der Patient vor
oder zusätzlich
zur (d. h. gleichzeitig oder unmittelbar nach) Immuntherapie, wie
hierin beschrieben, mit einer Anzahl von Verfahren behandelt werden
kann, wie sie zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden, beispielsweise
der chirurgischen Resektion, Bestrahlung, Chemotherapie und dergleichen.