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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Onkologie. Speziell
gewährt
die vorliegende Erfindung neuartige Impfstoffe zur Verwendung bei
der Behandlung von klarzelligen Nierenkarzinomen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
klarzellige Nierenkarzinom (RCC), das oftmals auch bezeichnet wird
als Nierenkrebs, "hypernephrom" oder Adenkarzinom
der Niere macht etwa 85% aller primären renalen Neoplasmen aus.
Jährlich
werden näherungsweise
25.000 neue Fälle
mit 10.000 Todesfällen
in den Vereinigten Staaten diagnostiziert. Bedauerlicherweise bleibt
die Prognose von Patienten mit rekurrierenden oder metastatischen
klarzelligen Nierenkarzinom gering. Die Chemotherapie und Radiotherapie
haben bei dieser Erkrankung keine oder eine nur geringe Wirkung
und es gibt keinerlei Standard-Chemotherapie, hormonelle oder immunologische
Programme bei rekurrierendem oder metastatischem Nierenkrebs.
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Die
im Allgemeinen zum Einsatz gelangenden Programme der Chemotherapie
umfassen die Verwendung von Vinblastinsulfat mit oder ohne Verwendung
von Nitrosoharnstoffen. Interferone sind mit sehr begrenztem Erfolg
angewendet worden. Interleukin 2 (Aldesleukin) ist für die Behandlung
ausgewählter
Patienten mit metastatischem klarzelligen Nierenkarzinom anerkannt.
Bei 255 Patienten ist eine Gesamt-Ansprechrate von 15% festgestellt
worden, die jedoch sowohl von schweren Nebenreaktionen begleitet
war als auch einigen behandlungsbedingten Todesfällen. Andere Behandlungsmöglichkeiten
für Patienten
mit fortgeschrittener Erkrankung befinden sich bestenfalls im Untersuchungsstadium.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
eine neue Vorgehensweise für
die Behandlung von klarzelligen Nierenkarzinomen. Speziell betrifft
die vorliegende Erfindung die Entdeckung, dass ein chimäres Molekül, das einen
granulozytenmakrophagenkolonie-stimulierenden Faktor (GM-CSF) gebunden
an dem nierenkrebsspezifischen Antigen G250 aufweist, ein hochwirksames "Vakzin" liefert, welches
zu einer Immunantwort führt,
die direkt gegen klarzelligen Nierenkrebs gerichtet ist. Dieses
chimäre
Molekül
kann als ein traditionelles Vakzin oder bei adoptiven immuntherapeutischen
Anwendungen eingesetzt werden. Nucleinsäuren, die ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein
codieren, können
als bloße
DNA-Vakzine verwendet werden oder können verwendet werden, um eine
Zelle in ein adoptives immuntherapeutisches Behandlungsprogramm
zu transfizieren.
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
daher in einer der Ausführungsformen
ein Konstrukt, welches ein nierenkrebsspezifisches Antigen G250
gebunden an einen granulozytenmokrophagenkoloniestimulierenden Faktor
(GM-CSF) aufweist. Der GM-CSF ist bevorzugt ein Human-GM-CSF oder
ein biologisch aktives Fragment und/oder Mutant davon. Ähnlich ist
das G250-Antigen bevorzugt ein Human-G250-Antigen. In einer der bevorzugten
Ausführungsformen
ist das G250-Antigen kovalent an dem GM-CSF gebunden (direkt oder über einen
Linker). Bevorzugte Linker werden durch die Nucleotidsequenz gcggcg
codiert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind das G250-Antigen
und der GM-CSF Komponenten eines Fusionsproteins (chemisch aufgebaut
oder rekombinant exprimiert). In derartigen Fusionsproteinen sind
das G250-Antigen und der GM-CSF direkt verbunden oder mehr bevorzugt über einen
Peptid-Linker einer Länge
im Bereich von 2 bis etwa 50 und mehr bevorzugt von etwa 2 bis etwa
20 und am meisten bevorzugt von etwa 2 bis etwa 10 Aminosäuren gebunden.
Einer der bevorzugten Peptid- Linker
ist -Arg-Arg-. Einer, der besonders bevorzugt ist, hat die SEQ ID
Nr. 1 (ausgenommen das His6-Tag).
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In
einer anderen Ausführungsform
gewährt
die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung, welche die hierin
beschriebenen chimären
Moleküle
aufweist, sowie ein pharmazeutisch duldbares Streckmittel oder einen
solchen Exizipienten.
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Ebenfalls
gewährt
die vorliegende Erfindung eine Nucleinsäure (z.B. eine DNA oder eine
RNA), die ein Fusionsprotein codiert, welches ein nierenkrebsspezifisches
Antigen G250 gebunden an dem granulozytenmakrophagenkolonie-stimulierenden
Faktor (GM-CSF) aufweist. Das G250 ist vorzugsweise ein Human-G250 (oder
ein antigenes Fragment oder ein krebsspezifisches Epitop davon).
In ähnlicher
Weise ist der GM-CSF bevorzugt ein Human-GM-CSF oder ein biologisch
wirksames Fragment davon. In einer der bevorzugten Ausführungsformen
codiert die Nucleinsäure
ein Fusionsprotein, worin das G250-Antigen und der GM-CSF direkt gebunden
oder mehr bevorzugt über
einen Peptidlinker einer Länge
im Bereich von 2 bis etwa 50 und mehr bevorzugt von etwa 2 bis etwa
20 und am meisten bevorzugt von etwa 2 bis etwa 10 Aminosäuren gebunden sind.
In bestimmten Ausführungsformen
kann die Nucleinsäure
vorzugsweise einen Linker codieren, bei dem es sich um einen -Arg-Arg-
handelt. Eine der bevorzugten Nucleinsäuren ist die Nucleinsäure SEQ
ID Nr.: 2. In einigen bevorzugten Ausführungsformen ist die Nucleinsäure eine
Nucleinsäure,
die das Polypeptid von SEQ ID Nr.: 1 codiert. Die Nucleinsäure ist
bevorzugt eine Expressionskassette, und in bestimmten Ausführungsformen
ist die Nucleinsäure
in einem Vektor vorhanden (z.B. einen Baculovirus-Vektor).
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
ebenfalls eine Wirtszelle, die mit einer oder mit mehreren der Nucleinsäuren transfiziert
ist, wie sie hierin beschrieben wurden. Bevorzugt ist die Wirtszelle
eine eukaryotische Zelle und am meisten bevorzugt eine Insektenzelle.
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
ebenfalls Verfahren zum Herstellen eines Antitumorvakzins. Die Verfahren
umfassen bevorzugt ein Inkultumehmen einer mit einer Nucleinsäure transfizierten
Zelle, die ein chimäres
GM-CSF-G250-chimäres
Molekül
unter Bedingungen codiert, unter denen die Nucleinsäure ein G250-GM-CSF-Fusionsprotein
exprimiert, sowie das Gewinnen des Fusionsproteins. Wiederum ist
die Zelle vorzugsweise eine eukaryotische Zelle und mehr bevorzugt
eine Insektenzelle (z.B. ein SF9).
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In
einer anderen Ausführungsform
gewährt
die vorliegende Erfindung Verfahren zum Induzieren einer Immunantwort
gegen das G250-nierenspezifische Antigen und/oder eine Zelle, die
das G250-nierenspezifische
Antigen zeigt und/oder irgendeine Krebszelle, die ein G250-Antigen
exprimiert und/oder eine Antigen-Kreuzreaktion mit einem G250-Antigen.
Die Verfahren umfassen das Aktivieren einer Zelle des Immunsystems
mit einem Konstrukt, welches ein nierenkrebsspezifisches Antigen
(G250) gebunden an einen granulozytenmakrophagenkolonie-stimulierenden
Faktor (GM-CSF) aufweist, wodurch das Aktivieren eine Immunreaktion
gewährt,
die sich gegen das G250-Antigen richtet. In einigen Ausführungsformen
umfasst das Aktivieren das Kontaktieren eines Antigens, das eine
Zelle darstellt (z.B. ein Monozyt oder eine dendritische Zelle), mit
dem Konstrukt (chimäres
Molekül).
In bestimmten Ausführungsformen
ist die aktivierte Zelle ein zytotoxisches T-Lymphozyt (CTL) oder
ein tumorinfiltrierendes Lymphozyt usw. Das Aktivieren kann auch
das Kontaktieren eines Lymphozyten des peripheren Bluts (PBL) oder
einen tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL) mit dem Konstrukt umfassen.
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Das
Kontaktieren kann in vivo oder ex vivo (z.B. in vitro) stattfinden.
In zahlreichen Ausführungsformen umfasst
das Aktivieren das Laden eines Antigens, das eine Zelle darstellt
(APC), mit einem ein G250 aufweisenden Polypeptid. Die Aktivierung
kann auch das Transfizieren einer Zelle (z.B. ein PBL, ein APC,
ein TIL, eine klarzellige Nierentumorzelle usw.) mit einer Nucleinsäure umfassen,
die ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein
codiert. Das Verfahren kann ferner das Infundieren von Zellen (z.B.
zytotoxische T-Lymphozyten)
zurück in
den Säuger
umfassen.
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In
einer noch anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Hemmen der Proliferation
oder des Wachstums einer transformierten (z.B. neoplastischen) Nierenzelle
gewährt.
Das Verfahren umfasst das Aktivieren einer Zelle des Immunsystems
mit einem Konstrukt, das ein nierenkrebsspezifisches Antigen (G250)
gebunden an dem granulozytenmakrophagenkoloniestimulierenden Faktor (GM-CSF)
aufweist, wodurch das Aktivieren eine Immunreaktion vermittelt,
die gegen das G250-Antigen gerichtet ist und die Immunreaktion das
Wachstum oder die Proliferation einer transformierten Nierenzelle hemmt.
In einer der bevorzugten Ausführungsformen
ist die transformierte Nierenzelle eine klarzellige Nierenkrebszelle
(z.B. ein massiver Tumor, ein disperser Tumor oder eine metastatische
Zelle). Das Aktivieren kann das Kontaktieren eines Antigens, das
eine Zelle darstellt (z.B. eine dendritische Zelle) mit dem Konstrukt
umfassen. In die aktivierte Zelle einbezogen können beispielsweise die Folgenden
sein, ohne auf diese beschränkt
zu sein: ein zytotoxisches T-Lymphozyt (CTL), ein tumorinfiltrierendes
Lymphozyt (TIL) usw. In bestimmten Ausführungsformen umfasst das Aktivieren
das Injizieren (oder das Verabreichen auf andere Weise) an einem
Vertreter der Säuger
ein oder mehrere der Folgenden: ein Polypeptid, welches ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein
aufweist: dendritische Zellen, gepulst mit einem GM-CSF-G250-Fusionsprotein;
ein Gentherapie-Konstrukt (z.B. Adenvirus, "Gutless"-Adenovirus, Retrovirus, Lentivirus,
Adeno-assoziiertes Virus, Vakciniavirus usw.), welches eine Nucleinsäure aufweist,
die ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein codiert, einen ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein exprimierenden
Dendriten, eine Tumorzelle (z.B. RCC), die ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein exprimiert,
einen Fibroblast, der ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein exprimiert, eine
nackte GM-CSF-G250-DNA, ein Transfektionsreagenz (z.B. ein kationisches
Lipid, ein Dendrimer, ein Liposom usw., die eine Nucleinsäure enthalten
oder mit dieser komplex gebunden sind, die ein GM-CSF-G250-Polypeptid codiert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Aktivieren das
Aktivieren isolierter Dendritzellen/PMBCs. In einer anderen Ausführungsform
umfasst das Aktivieren das Kontaktieren (in vivo oder ex vivo) eines
Lymphozyten des peripheren Bluts (PBL) oder eines tumorinfiltrierenden
Lymphozyten (TIL) mit dem Konstrukt. Die peripheren Blutzellen und/oder
dendritischen Zellen und/oder Monozyten werden vorzugsweise in den
Patienten infundiert.
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
außerdem
ein Verfahren zum Hemmen der Proliferation oder des Wachstums einer
transformierten Nierenzelle, die ein G250-Antigen trägt. Das
Verfahren umfasst das Entfernen einer Immunzelle aus einem Wirt
eines Vertreters der Säuger;
das Aktivieren der Immunzelle durch Kontaktieren der Zelle mit einem
Protein, das ein nierenkrebsspezifisches Antigen (G250) gebunden
an dem granulozytenmakrophargenkolonie-stimulierenden Faktor (GM-CSF)
oder ein Fragment davon aufweist; wahlweise das Expandieren der
aktivierten Zelle; und das Infundieren der aktivierten Zelle in
einen Organismus, der eine transformierte Nierenzelle enthält, die
ein G250-Antigen trägt.
In bestimmten Ausführungsformen
umfasst das Aktivieren das Kontaktieren der Zelle mit einem oder
mehreren der Folgenden: mit einem Polypeptid, das ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein
aufweist; mit dendritischen Zellen, gepulst mit einem GM-CSF-G250-Fusionsprotein;
ein Gentherapie-Konstrukt (z.B. Adenvirus, "Gutless"-Adenovirus, Retrovirus, Lantivirus,
Adeno-assoziiertes Virus, Vakzinvirus usw.), welches eine Nucleinsäure aufweist,
das ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein codiert, ein Dendrit, der ein
GM-CSF-G250-Fusionsprotein
exprimiert, eine Tumorzelle (z.B. RCC), die ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein
exprimiert, einen Fibroblast, der ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein
exprimiert, eine GM-CSF-G250-nackte DNA, ein Transfektionsreagenz
(z.B. kationisches Lipid, Dendrimer, Liposom usw., die eine Nucleinsäure enthalten
oder komplex gebunden sind mit dieser, die ein GM-CSF-G250-Polypeptid
codiert). In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Aktivieren
das Aktivieren isolierter dendritischer Zellen/PMBCs. In einer anderen
Ausführungsform
umfasst das Aktivieren das Kontaktieren (in vivo oder ex vivo) eines
Lymphozyten des peripheren Bluts (PBL) oder eines tumorinfiltrierenden
Lymphozyten (TIL) mit diesem Konstrukt. Die Zellen des peripheren
Bluts und/oder dendritische Zellen und/oder Monozyten werden vorzugsweise
in den Patienten infundiert. Das Entfernen kann das Isolieren und
Inkultumehmen von Lymphozyten und/oder Monozyten aus peripherem
Blut und/oder dendritischen Zellen aus dem Wirt des Vertreters der
Säuger
umfassen. Die Infusion kann das Infundieren der kultivierten Zellen
oder aktivierter Zellen umfassen, die unter Verwendung der kultivierten
Zellen erzeugt wurden, und zwar in den Wirt, aus welchem die Immunzellen
entnommen wurden.
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In
einer noch anderen Ausführungsform
gewährt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Behandeln eines Patienten,
der einen klarzelligen Nierenkrebs hat. Das Verfahren umfasst das
Sensibilisieren von antigenpräsentierenden
Zellen (z.B. PBMCs, dendritische Zellen usw.) in vitro mit einer
zur Sensibilisierung wirksamen Menge eines chimären Fusionsproteins, welches
ein nierenkrebsspezifisches Antigen (G250) gebunden an dem granulozytenmakrophagenkoloniestimulierenden
Faktor (GM-CSF) aufweist; und das Verabreichen an einen Patienten,
der klarzelligen Nierenkrebs hat oder Metastasen, einer therapeutisch
wirksamen Menge der das sensibilisierte Antigen präsentierenden
Zellen. In besonders bevorzugten Ausführungsformen sind die das Antigen
präsentierenden
Zellen in Bezug auf die Person autolog oder allogen mit angepasster MHC.
In bestimmten Ausführungsformen
umfasst das Sensibilisieren das Kontaktieren von Lymphozyten oder Monozyten
des peripheren Bluts oder von dendritischen Zellen mit G250-GM-CSF-Fusionsprotein.
In bestimmten Ausführungsformen
umfasst das Sensibilisieren das Kontaktieren von PBL, TIL, Monozyten,
dendritischen Zellen mit einem G250-GM-CSF-Polypeptid und/oder das
Transfektieren dendritischer Zellen, APC, RCC, Fibroblasten, mit
einer Nucleinsäure,
die das chimäre
Fusionsprotein codiert.
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DEFINITIONEN
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Der
Begriff "G250-GM-CSF" bezieht sich auf
chimäres
Molekül,
welches ein nierenkrebsspezifisches Antigen G250 gebunden an einem
granulozytenmakrophagenkoloniestimulierenden Faktor aufweist. Bei
der Bindung kann es sich um eine chemische Konjugation (direkt oder über einen
Linker) handeln, oder das chimäre
Molekül
kann ein Fusionsprotein sein (rekombinant exprimiert oder zusammengesetzt
durch Kondensation der zwei betreffenden Moleküle). Die Bezeichnung "G250-GM-CSF" umfasst Ausführungsformen,
wo das G250 und der GM-CSF terminal gebunden sind oder an einer
inneren Stelle und umfasst die Bindung des G250-Moleküls entweder
an dem Amino-Terminus
oder Carboxyl-Terminus des GM-CSF. Darüber hinaus kann der Begriff
chimäre
Moleküle umfassen,
die Fragmente oder Mutanten von G250 aufweisen, wobei die G250-Fragmente
das Epitop erhalten, welches durch Antikörper erkannt wird, die speziell
auf klarzellige Karzinoms zielen, die das G250-Antigen tragen. In ähnlicher
Weise kann der Begriff chimäre
Moleküle
umfassen, welche Fragmente oder Mutanten von GM-CSF aufweisen, wo
der GM-CSF die biologische Wirksamkeit des nativen GM-CSF bewahrt (z.B.
durch Rezeptoren erkannt wird, welche den nativen GM-CSF erkennen, und/oder ähnliche
mitogene Aktivität
zeigt, usw.).
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Die
Begriffe "Polypeptid", "Peptid" und "Protein" werden hierin austauschbar
verwendet, um ein Polymer von Aminosäure-Resten zu bezeichnen. Die
Begriffe gelten für
Aminosäure-Polymere,
bei denen ein oder mehrere Aminosäure-Reste ein künstliches
chemisches Analog einer entsprechenden, in der Natur auftretenden
Aminosäure
sind, sowie natürlich
auftretende Aminosäure-Polymere.
In den Begriff einbezogen sind auch Varianten der traditionellen
Peptidbindung, welche die Aminosäuren
vereint, die das Polypeptid aufbauen.
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Die
Begriffe "Nucleinsäure" oder "Oligonucleotid" oder grammatikalische Äquivalente
beziehen sich hierin auf 'mindestens
zwei miteinander kovalent gebundener Nucleotide. Eine Nucleinsäure der
vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise einsträngig oder doppelsträngig und
wird in der Regel Phosphodiester-Bindungen enthalten, obgleich in
einigen Fällen,
wie nachfolgend ausgeführt
wird, Nucleinsäure-Analoga
einbezogen sind, die andere Grundgerüste haben können, aufweisend beispielsweise
Phosphoramid (Beaucage et al. (1993), Tetrahedron 49(10):1925) und
Fundstellen hierin; Letsinger (1970) J. Org. Chem. 35:3800; Sprinzl
et al. (1977) Eur. J. Biochem. 81: 579; Letsinger et al. (1986)
Nucl. Acids Res. 14: 3487; Sawai et al. (1984) Chem. Lett. 805,
Letsingeret al. (1988) J. Am. Chem. Soc. 110: 4470; and Pauwels
et al. (1986) Chemica Scripta 26: 1419), Phosphorthioat (Mag et
al. (1991) Nucleic Acids Res. 19:1437; und
US-Paten-5 644 048 ), Phosphordithioat
(Briu et al. (1989) J. Am. Chem. Soc. 111:2321, O-Methylphophoroamidit-Bindungen
(siehe Eckstein, Oligonucleotides und Analogues: A Practical Approach,
Oxford University Press), und Peptid-Nucleinsäure-Gerüste und Bindungen (siehe Egholm
(1992) J. Am. Chem. Soc. 114:1895; Meier et al. (1992) Chem. Int. Ed.
Engl. 31: 1008; Nielsen (1993) Nature, 365: 566; Carlsson et al.
(1996) Nature 380: 207). Andere analoge Nucleinsäuren schließen solche mit positiven Grundgerüsten ein
(Denpcy et al. (1995) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 6097); nichtionische
Grundgerüste
(
US-P-5 386 023 ,
5 637 684 ,
5 602 240 ,
5 216 141 und
4 469 863 ; Angew. (1991) Chem. Intl.
Ed. English 30: 423; Letsinger et al. (1988) J. Am. Chem. Soc. 110:4470;
Letsingeret al. (1994) Nucleoside & Nucleotide 13:1597; Chapters Kapitel
2 und 3, ASC Symposium Series 580, "Carbohydrate Modifications in Antisense
Research", Ed. Y.S.
Sanghui and P. Dan Cook; Mesmaeker et al. (1994), Bioorganic & Medicinal Chem.
Lett. 4: 395; Jeffs et al. (1994) J. Biomolecular NMR 34:17; Tetrahedron
Lett. 37:743 (1996)) sowie Non-ribose-Grundgerüste, einschließlich solche,
wie sie beschrieben wurden in den
US-P-5
235 033 und
5 034 506 ,
und in den Kapiteln 6 und 7, ASC Symposium Series 580, Carbohydrate
Modifications in Antisense Research, Ed. Y.S. Sanghui und P. Dan
Cook. Nucleinsäuren,
die einen oder mehrere carbocyklische Zucker enthalten, sind ebenfalls
in die Definition von Nucleinsäuren
einbezogen (siehe Jenkins et al. (1995), Chem. Soc. Rev. S. 169–176). Mehrere
Nucleinsäuren
wurden beschrieben in Ravels, C & E
Neves, 2. Juni 1997, S. 35. Diese Modifikationen des Ribosephosphat-Grundgerüsts können zur
Erleichterung der Hinzufügung
weiterer Teile vorgenommen werden, wie beispielsweise Etikette oder
um die Stabilität
und Halbwertzeit derartiger Moleküle in physiologischen Umgebungen
zu erhöhen.
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Der
Begriff "Immunzelle" bezieht sich auf
eine Zelle, die zur direkten oder indirekten Teilnahme an einer
Immunantwort in der Lage ist. Immunzellen schließen T-Zellen, B-Zellen, dendritische
Zellen, zytotoxische T-Zellen, turmorinfiltrierende Lymphozyten
usw. ein, ohne auf diese beschränkt
zu sein.
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Wie
hierin verwendet, schließt
der Begriff "Aktivieren" (z.B. Aktivieren
einer Zelle oder Aktivieren einer Immunantwort) eine direkte Aktivierung
durch Kontakt mit dem Konstrukt oder durch indirekte Aktivierung durch
Kontakt mit dem Konstrukt oder antigenen Fragment über ein
Antigenpräsentierende
Zelle (z.B. eine dendritische Zelle) ein.
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Ein "Fusionsprotein" bezeichnet ein Polypeptid,
das durch Vereinen der zwei oder mehreren Polypeptide über eine
Peptidbindung gebildet wird, die zwischen dem Amino-Terminus des
einen Polypeptids und dem Carboxyl-Terminus des anderen Polypeptids
gebildet wird. Das Fusionsprotein kann durch chemisches Koppeln
der aufbauenden Polypeptide gebildet werden oder kann als ein einzelnes
Polypeptid von einer Nucleinsäuresequenz
ausgedrückt
werden, die ein einzelnes aufbauendes Fusionsprotein codiert. Ein
einzelnes Fusionsprotein ist ein Fusionsprotein, das über ein
einzelnes aufbauendes Polypeptid-Gerlist verfügt.
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Ein "Spacer" oder "Linker", wie hierin in Verbindung
mit einem Fusionsprotein verwendet, bedeutet ein Peptid, das die
Proteine vereint, die das Fusionsprotein ausmacht. Im Allgemeinen
hat ein Spacer keine biologische Aktivität außer das Vereinen der Proteine
oder die Bewahrung eines gewissen Mindesabstandes oder anderer räumlicher
Beziehungen zwischen ihnen. Die einen Teil eines Spacers bildenden
Aminosäure
lassen sich auch so auswählen,
dass eine bestimmte Eigenschaft des Moleküls beeinflusst wird, wie beispielsweise das
Falten, die Nettoladung oder die Hydrophobizität des Moleküls.
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Ein "Spacer" oder "Linker", wie hierin in Verbindung
mit einem chemisch konjugierten chimären Molekül verwendet, bezeichnet jedes
beliebige Molekül,
welches die aufbauenden Moleküle
des chemisch konjugierten chimären
Moleküls
verknüpft/verbindet.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
eine RT-PCR-Analyse von RCC-Tumorzellen:
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2 veranschaulicht
eine FACS-Analyse von dendritischen Zellen, deriviert von anhaftenden PBMC-Kulturen.
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3 veranschaulicht
die Hinaufregulation von HLA-Antigen in dendritischen Zellen durch GM-CSF-G250-Fusionsprotein.
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4 veranschaulicht
die Cytotoxizität
von Masse-PMBC, moduliert durch G250-GM-CSF-Fusionsprotein (Patient 1).
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5 veranschaulicht
die Cytotoxizität
von Masse-PBMC, moduliert durch GM-cSF/G250-Fusionsprotein (Patient 2).
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6A, 6B und 6C veranschaulichen
die Expression und Reinigung von GM-CSF-G250-Fusionsprotein, wobei 6A ein
immunohistochemisches Anfärben
für G250-
und GM-CSF-Expression mit Anti-G250 und Anti-GM-CSF-Antikörpern-Sf-9-Zellen
infektiert mit und ohne Fusionsgen rekombinantem Baculovirus in 100-facher
Vergrößerung. 6B zeigt
eine Western-Blot-Analyse von 6xHis-markierten GM-CSF-G250-Fusionsprotein,
eluiert aus einer Ni-NTA-Affinitätssäule unter
Verwendung von Anti-GM-CSF-Antikörper
(L = Laden, BT = Durchbruch, W = Wäsche). 6C zeigt
ein mit Coomassiv-Blau gefärbtes
SDS-PAGE von Fusionsprotein, eluiert aus einer Ni-NTA-Affinitätssäule (Spur
1) und weiter gereinigt mit SP-Sepharose/FPLC (Spur 2 und Spur 3).
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7A und 7B zeigen
einen Vergleich der funktionellen Aktivität von rekombinantem GM-CSF und gereinigtem
GM-CSF-G250-Fusionsprotein. Die GM-CSF-Aktivität wurde unter Verwendung der GM-CSF-abhängigen Human-Zelllinie,
TF-1 gemessen. Die TF-1-Zellen (2 × 104/Mulde/ml) wurden in Gegenwart
von seriell verdünnter
Menge von (7A) rekombinantem GM-CSF kultiviert
oder (7B) wie angegeben vom GM-CSF-G250-Fusionsprotein
gereinigt. Nach 5-tägigen
Inkubation wurden die Kulturen mit 0,1 mCi tritiiertem Thymidin
für weitere
12 Stunden gepulst. Die Kulturen wurden sodann geerntet und das
eingebaute Thymidin durch Szintilationszählen gemessen.
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8A, 8B und 8C zeigen
die immunmodulatorischen Wirkungen von Fusionsprotein auf dendritische
Zellen. 8A zeigt eine Zweifarben-durchflusszytometrische
Analyse dendritischer Zellen, die aufgezogen sind in GM-CSF (800
U/ml) plus IL-4 (1.000 U/ml) oder Fusionsprotein (FP) plus IL-4.
Die Zellen wurden mit FITC und PS-konjugierten Antikörpern gegen
Zelloberflächenmarkern
von DC wie angegeben markiert. Die Zellen, die größer waren
als Lymphozyten wurden selektiv gesperrt, und negative Kontrollen
entsprachen dem Markieren mit einem Isotyp-angepassten Kontroll-Antikörper. Diese
Analyse ist repräsentativ
für 5 DC-Kulturen. 8B zeigt
eine durchflusszytometrische Analyse von HLA-Antigenen von DC, aufgezogen in GM-CSF
plus IL-4 oder Fusionsprotein plus IL-4. Mit primärem Antikörper (HLA
Klasse I oder Klasse II) markierte Zellen und FITC-konjugierte sekundäre Antikörper. Diese
Analyse ist repräsentativ
für vier
verschiedene DC, deriviert von vier RCC-Patienten. 8C zeigt
eine zweifarbige durchflusszytometrische Analyse von DC, exprimiert
CD83+ CD19-, die
unter den angegebenen Bedingungen kultiviert wurden. Die Daten bedeuten
ein Triplikat; Säulen,
SD. Diese Analyse ist repräsentativ
für vier
verschiedene DC, deriviert von vier RCC-Patienten.
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9 zeigt
einen Zeitverlauf der Cytokin-mRNA-Expression in PBMC, das mit einem GM-CSF-G250-Fusionsprotein
(FP) (2,7 mg/107 Zellen) für
unterschiedliche Zeitdauer entsprechend den Angaben behandelt und
anschließend
für die
halbquantitative RT-PCR-Analyse geerntet wurde. Die 32P-markierten
PCR-Produkte wurden mit Hilfe der Elektrophorese durch ein 7%iges
Acrylamid-Gel getrennt. Die Gele wurden getrocknet und einer Autoradiographie
unterworfen. Es wurde ein titrierter Standard aus verdünnten RNA-Proben
extrahiert aus PBMC, behandelt mit FP für 24 Stunden hergesellt.
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10A, 10B und 10C zeigen das Wachstum und die Cytotoxizitätsprofile
von patientenderivierter PBMC, stimuliert mit GM-CSF-G250-Fusionsprotein. 10A zeigt die Wachstumsausdehnung von PBMC (Patient
#1), induziert durch verschiedene immunmodulatorische Strategien
entsprechend den Angaben. Es wurden Zellkulturen mit FP am Tag 0,
Tag 6, Tag 12 und Tag 18 stimuliert. Das Kulturmedium wurde wöchentlich
ausgewechselt, wobei jedoch das Volumen konstant gehalten wurde.
Die Zellzählungen
wurden am Tag 20 vorgenommen. Die Expansion wurde berechnet durch
Division der abschließenden
Zellzahlen pro ml mit Zellzahlen pro ml beimpft am Tag 0 (3 × 105 Zellen/ml).
Die Daten sind Mittelwerte des Triplikats; Säulen, SD. Diese Analyse ist
repräsentativ
für vier
verschiedene PBMC-Kulturen, deriviert von vier RCC-Patienten, die
ein ähnliches
Wachstumsprofil zegten. 10B zeigt
die Cytotoxizität
von PBMC (Patient #1) gegen autologe normale Nierenzellen, primäre Tumorzellen
und Lymphknoten-derivierte Tumorzellen. Die Cytotoxizität wurde
ermittelt mit Hilfe eines 18-h 51 Cr-Freisetzungsassays am Tag 21.
Die tötende
Wirksamkeit wurde ausgedrückt
in Form von lytischen Einheiten pro 106 Effektorzellen. Die lytischen
Einheiten sind als die Zahl von Effektorzellen definiert, die zum
Induzieren von 30% Lyse in der Lage sind. Die spontane Freisetzung
für ein Tumortarget
betrug < 20% der
maximalen Freisetzung. Die Daten sind Mittelwerte des Triplikats;
Säulen,
SD. 10C zeigt die Hemmung der Cytotoxizität gegen
autologe LN-Tumorzellen durch Antikörper, spezifisch auf T-Zellen und HLA-Antigene.
Die Tumor-Targetzellen oder PBMC wurden vorbehandelt mit dem entsprechenden
Antikörper
entsprechend den Angaben vor dem Cytotoxizitätsassay. Daten, Mittelwerte
des Triplikats; Säulen,
SD. D; hat quantitative RT-PCR-Analyse von G250-mRNA-Expression
durch normale Niere, primären Tumor
und LN-derivierten Tumor vom Patienten #1.
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11A und 11B zeigen
Fusionsprotein, induziert, G250-markiert und MHC-beschränkte T-Zellenimmunität. 11A zeigt Cytotoxizität von PBMC gegen autologe und
allogene Tumortargets entsprechend den Angaben. PBMC-Kulturen wurden
vorbehandelt mit IL4 (1.000 U/ml) und FP (0,34 mg/ml) oder IL-4
und GM-CSF (800 U/ml) für
eine Woche und anschließend
restimuliert mit IL-2 und FP oder IL-2 und GM-CSF wöchentlich.
Die Cytotoxizität
wurde bestimmt durch 18-h 51 Cr-Freisetzungsassay
am Tage 35. Die Cytotoxizität gegen
autologen Tumortarget wurde gemessen in Gegenwart von Isotyp-Kontrollantikörper oder
Antikörpern, die
für HLA-Klasse
I, HLA-Klasse II, CD3, CD4 oder CD8 spezifisch sind. Daten, Mittelwerte
des Triplikats; Säulen,
SD. 11B zeigt eine phänotypische
Analyse von FP-moduliertem PBMC, die Antitumorwirksamkeit exprimiert.
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12 zeigt
eine Karte des Vektors pCEP4/GMCSF-G250, worin das rekombinante
Gen zwischen KpnI und XhoI insertiert ist.
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13 – Digestion
und Elektrophorese von pCEP4/GMCSF-G250 Spur 1; pCEP4/GMCSF-G250. Spur 2: pCEP4/GMCSF-G250
degeriert mit KpnI und XhoI. M: Molekulargewicht-Marker (1 kb PLUS
DNA Leiter (Gibco)).
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
ein neuartiges Vorgehen für
die Behandlung (z.B. Milderung der Symptome) eines klarzelligen
Nierenkarzinoms oder irgendeiner Krebsart, das ein G250-Antigen
exprimiert (z.B. Zervixkarzinom) oder das eine Antigen-Kreuzreaktion
mit G250 exprimiert. Speziell nutzt die vorliegende Erfindung ein
chimäres
Molekül,
das ein nierenkrebsspezifisches Antigen (G250) gebunden an einem
granulozytenmakrophagenkolonie-stimulierenden Faktor (GM-CSF) aufweist.
Ohne an eine spezielle Theorie gebunden sein zu wollen, wird angenommen,
dass dieses chimäre
Molekül
zu zwei Arten von Aktivität
führt.
Die Vakzination mit fortgeschrittenem klarzelligen Nierenkarzinom
unter Verwendung eines chimären G250-GM-CSF-Moleküls führt zu einer
Aktivierung der dendritischen Zellen (DC) des Patienten, bei denen
es sich um die stärksten
ein Antigen präsentierenden
Zellen handelt. Die dendritischen Zellen nehmen den GM-CSF auf,
z.B. über
den GM-CSF-Rezeptor, und das gebundene G250-Antigen wird über seine
Bindung an dem GM-CSF co-transportiert. Die dendritischen Zellen
verarbeiten das G250-Antigen
und präsentieren das
G250-Peptid auf HLA Klasse I, welches dann G250-spezifische zytotoxische
T-Zellen (CD3+ CD8+)
aktiviert, die in der Lage sind, G250-positive Nierenkrebszellen
zu lysieren.
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Zusätzlich oder
alternativ wird das G250-Peptid auf HLA Klasse II-Zellen präsentiert,
die G250-spezifische T-Helferzellen aktivieren, die dann die tötende Wirksamkeit
von CTL's aktivieren
oder aufrechterhalten.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann eine Nucleinsäure,
die ein G250-GM-CSF-Konstrukt codiert, als "nacktes DNA"-Vakzin verabreicht werden. Bei dieser
Vorgehensweise wird eine Nucleinsäure, die ein G250-GM-CSF-Fusionsprotein
codiert, in den Organismus/Patienten z.B. intramuskulär injiziert.
Die Nucleinsäure
wird im Inneren des Organismus exprimiert und führt zu der Erzeugung eines
G250-GM-CSF-Fusionsproteins,
welches dann entsprechend der vorstehenden Beschreibung eine gegen
das klarzellige Nierenkarzinom gerichtete Immunanwort auslöst.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die chimären
G250-GM-CSF-Moleküle
in einer Adoptiv-Immuntherapie zur Anwendung gelangen. In diesem
Fall wird das chimäre
Molekül
(Fusionsprotein) oder eine Nucleinsäure, die das chimäre Molekül codiert,
verwendet, um Lymphozyten (z.B. T-Zellen) ex vivo zu aktivieren.
Die aktivierten Lymphozyten werden gegebenenfalls ex vivo expandiert
und anschließend
zurück
in den Patienten re-infundiert, wo sie G250-positive Tumorzellen
(z.B. Zellen von klarzelligem Nierentumor oder von einem Cervixkarzinom)
speziell angreifen und lysieren.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
nutzt die vorliegende Erfindung eine oder mehrere der folgenden
Formulierungen:
- 1. Ein Polypeptid, das ein
GM-CSF-G250-Fusionsprotein aufweist;
- 2. dendritische oder andere Zellen, gepulst mit einem Polypeptid,
das ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein aufweist;
- 3. GM-CSF-G250-codierende Nucleinsäuren in einem "Gentherapie"-Vektor (z.B. Adenvirus, "Gutless"-Adenovirus, Retrovirus,
Lantivirus, Adeno-assoziiertes Virus, Vaccinia-Virus usw.);
- 4. dendritische Zellen, transfiziert mit einer GM-CSF-G250-codierenden
Nucleinsäure
(z.B. über
ein rekombinantes Virus, Plasmid-DNA-Transfektion, u.dgl.);
- 5. Tumorzellen (z.B. RCC-Zellen), die eine Nucleinsäure aufweisen,
die ein Polypeptid codiert, welches ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein
aufweist;
- 7. eine Nucleinsäure,
die ein GM-CSF-G250 (z.B. "nackte
DNA") codiert, und
- 8. eine Nucleinsäure,
die ein Polypeptid codiert, das einen GM-CSF-G230-Komplex gebunden
mit einem Transfektionsmittel aufweist (z.B. DMRIE/DOPE-Lipid, Dendrimere
usw.).
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Jede
dieser Formulierungen kann direkt an einen Organismus verabreicht
werden (z.B. an einen Vertreter der Säuger, der einen Krebs hat,
welcher ein G250-Antigen exprimiert oder eine Antigen-Kreuzreaktion zu
einem G250-Antigen) oder kann in Verbindung mit einer adoptiven
Immuntherapie verwendet werden. In der letzteren Vorgehensweise
werden in der adoptiven Immuntherapie bevorzugt Zellen genutzt,
die von peripherem Blut deriviert sind (z.B. Lymphozyten des peripheren
Bluts (PBL's), oder
Zellen, die von einem Tumor deriviert sind (z.B. tumorinfiltrierende
Lymphozyten (TIL's)).
Die Verabreichung der Formulierung führt zu einer Aktivierung und
Ausbreitung von G250-markierten zytotoxischen T-Zellen in PBMC-
oder TIL-Kulturen. Eine Infusion der G250-markierten CTL's in den Patienten
führt zu
der Entwicklung und Aufrechterhaltung einer G250-gerichteten Immunantwort.
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Die
vorstehend identifizierten Formulierungen lassen sich auch direkt
an einem Vertreter der Säuger in
einer "in vivo"-Vakzination verabreichen.
Auf diese Weise können
beispielsweise GM-CSF-G250-Polypeptide
oder solche Polypeptide codierende Nucleinsäure an den Organismus als "traditionelle" Vakzine verabreicht werden.
Die anderen, vorstehend identifizierten immunogenen Formulierungen
sind jedoch ebenfalls in hohem Maße in vivo wirksam und können ebenfalls
an einen Organismus als "Vakzin" "direkt" verabreicht werden. Damit können beispielsweise
dendritische Zellen, gepulst mit einem GM-CSF-G250-Fusionsprotein, dendritische oder
andere Zellen, transfiziert mit einer Nucleinsäure, die ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein
codiert, Gentherapie-Vektoren, die ein GM-CSF-G250-Polypeptid codieren,
insgesamt an einem Organismus verabreicht werden, wo sie eine Population
von G250-gerichteten zytotoxischen T-Zellen induzieren und aufrechterhalten.
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Eine
Entdeckung der vorliegenden Erfindung bestand darin, dass die G250-GM-CSF-chimären Moleküle beispielsweise
bei Anwendung in vivo als ein Vakzin oder in einer adoptiven immuntherapeutischen
Form eine besonders heftige Immunreaktion erzeugen, die speziell
auf klarzellige Nierenkarzinome gerichtet ist. Die Vorgehensweise
führt zu
dem Tod oder zur Hemmung neoplastischer Nierenzellen unabhängig davon,
ob sie verteilt (z.B. motile metastatische Zellen) sind oder aggregiert
sind (z.B. in einem massiven Tumor). Diese Methoden können die
Verabreichung anderer Mittel begleiten (z.B. immunmodulatorische
oder zytotoxische Mittel, wie beispielsweise Cytokine oder Medikamente).
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Es
gilt als selbstverständlich,
dass die Verfahren der vorliegenden Erfindung keine vollständige Tumoreliminierung
von Bedeutung zeigen müssen
(z.B. eine "Heilung"). Selbst eine geringfügige Verminderung
der Wachstumgeschwindigkeit eines Tumors und/oder die Ausbreitung
metastatischer oder anderer neoplastischer Zellen kann eine klinisch
relevante Verbesserung der Qualität und/oder der Lebensdauer
sein. Selbstverständlich
ist auf Grund der hohen Wirksamkeit, die beobachtet wurde, zu erwarten,
dass die Verfahren der vorliegenden Erfindung ein signifikantes
oder vollständiges
Maß an
Remission speziell dann bieten können, wenn
sie in Verbindung mit anderen Behandlungsformen zur Anwendung gelangen
(z.B. Chirurgie, Chemotherapie, Interleukin-Therapie, TGFβ- oder IL-10-Antisense-Therapie usw.).
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I. G250-GMCSF-CHIMÄRE MOLEKÜLE UND DEREN EXPRESSION
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In
der vorliegenden Erfindung wird ein chimäres Molekül genutzt, welches ein G250-nierenkrebsspezifisches
Antigen gebunden an einem granulozytenmakrophagenkolonie-stimulierenden
Faktor (GM-CSF) aufweist, um eine zellvermittelte Immunantwort gerichtet
auf klarzellige Nierenkrebszellen zu induzieren. In einem chimären Molekül werden
zwei oder mehrere Moleküle,
die in ihrem nativen Zustand separat bestehen, miteinander unter
Erzeugung eines einzelnen Moleküls
verbunden, das über
die gewünschte
Funktionalität
aller seiner aufbauenden Moleküle
verfügt.
In diesem Fall sind die aufbauenden Moleküle das G250-Antigen bzw. der
GM-CSF. Das G250 stellt ein Epitop bereit, das präsentiert
wird (z.B. den T-Zellen) und zur Aktivierung und Expansion solcher
Zellen führt
sowie zu der Bildung von zytotoxischen Zellen (z.B. zytotoxische
T-Lymphozyten, tumorinfiltrierende Lymphozyten (TIL's) usw.), die auf
Tumorzellen gerichtet sind, die das G250-Antigen tragen. Der GM-CSF
wirkt sowohl zur Stimulation von Komponenten des Immunsystems (z.B.
Monozyten, dendritische Zellen, NK, PMN, PBMC usw.) als auch zur
Vermittlung der Aufnahme des assoziierten G250-Antigens durch dendritische Zellen.
Darüber
hinaus kann der GM-CSF speziell in adoptiven immuntherapeutischen
Maßnahmen
als ein Adjuvans wirken.
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Die
Bindung des G250-Antigens an den GM-CSF kann direkt erfolgen (z.B.
als eine kovalente Bindung) oder kann indirekt erfolgen (z.B. über einen
Linker). Darüber
hinaus können
das G250-Antigen und die GM-CSF-Proteine über eine chemische Modifikation
der Proteine gebunden sein oder sie können als ein rekombinantes
Fusionsprotein exprimiert sein. Detaillierte Methoden zum Erzeugen
der einzelnen Komponenten und des chimären Moleküls werden nachfolgend ausgeführt.
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Das
G250-nierentumorspezifische Antigen ist dem Fachmann auf dem Gebiet
bekannt (siehe beispielsweise den Oosterwijk et al. (1996) Molecular
characterization of the Renal Cell Carcinomaassociated antigen G250,
Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 37: 461; Uemura et al., (1994) Internal
Image Anti-Idiotype
Antibodies Related to Renal-Cell Carcinoma-Associated Antigen G250,
Int. J. Cancer, 56: 609–614).
Die G250-Nucleinsäuresequenz
ist für
die Öffentlichkeit
verfügbar
(siehe beispielsweise die GenBank, Hinterlegungsnummer X66839).
-
In ähnlicher
Weise ist die Nucleinsäuresequenz
von GM-CSF (z.B. Human-GM-CSF) der Fachwelt gut bekannt (siehe beispielsweise
GenBank, Hinterlegungsnummer E02287).
-
Unter
Anwendung der bekannten Sequenzinformation können Nucleinsäuren, die
G250, GM-CSF oder einen chimären
G250-GM-CSF codieren, unter Anwendung von Standardmethoden erzeugt
werden, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind. Beispielsweise
kann/können
Nucleinsäure(n)
geklont oder amplifiziert werden mit Hilfe von in vitro-Methoden,
wie beispielsweise der Polymerasekettenreaktion (PCR), der Ligasekettenreaktion
(LCR), dem transkriptionsbasierten Amplifikationssystem (TAS), das
selbsterhaltende Sequenz-Replikationssystem (SSR) usw. Dem Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet ist eine große
Vielzahl von Methoden des Klonen und der in vitro-Amplifikation
bekannt.
-
Beispiele
für diese
Methoden und Arbeitsanweisungen, die ausreichend sind, um den Fachmann über die
vielfältigen
Vorgehensweisen des Klonen zu unterrichten finden sich bei Berger
und Kimmel, Guide to Molecular Cloning Techniques, Methods in Enzymology
152 Academic Press, Inc., San Diego, CA (Berger); Sambrook et al.
(1989) Molecular Cloning – A
Laborstory Manual (2. Ausgabe.), Bd. 1–3, Cold Spring Harbor Laborstory,
Cold Spring Harbor Press, NY, (Sambrook et al.); Current Protocols
in Molecular Biology, F.M. Ausubel et al., Herausg., aktuelle Protokolle,
ein gemeinsames Unternehmen zwischen Greene Publishing Associates,
Inc., und John Wiley & Sons,
Inc., (1994, ergänzt)
(Ausubel); Cashion et al., in der
US-P-5
017 478 und Carr in dem EP-P-0 246 864.
-
Beispiele
für Methoden,
die zur Unterweisung von Personen hinlänglich sind, die auf dem Gebiet
der in vitro-Amplifikationsmethoden Erfahrungen haben, finden sich
bei Berger, Sambrook und Ausubel sowie bei Mullis et al., (1987)
in der
US-P-4 683 202 ;
PCR Protokoll A Guide to Methods and Applications (Inns et al. Herausg.)
Academic Press Inc. San Diego, CA (1990) (Inns); Arnheim & Levinson (1.
Oktober 1990) C&EN 36–47; The
Journal Of NIH Research (1991) 3: 81–94; (Kwoh et al. (1989) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86: 1173; Guatelli et al. (1990) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 87, 1874; Lomell et al. (1989) J Clin. Chem., 35:
1826; Landegren et al., (1988) Science, 241: 1077–1080; Van
Brunt (1990) Biotechnology, 8: 291–294; Wu and Wallace, (1989)Gene,
4: 560; und Barringer et al. (1990) Gene, 89: 117.
-
Darüber hinaus
wird in Beispiel 1 das Klonieren und die Expression eines GM-CSF-G250-Fusionsgens beschrieben.
Obgleich das Klonieren und die Expression eines rekombinanten Fusionsproteins
veranschaulicht sind, wird davon ausgegangen, dass die G250- und
GM-CSF-Proteine erworben werden können und/oder rekombinant exprimiert
werden können
und anschließend
entsprechend der nachfolgenden Beschreibung chemisch gekoppelt werden
können.
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Die
G250- und GM-CSF-Moleküle
können
miteinander in jeder beliebigen Reihenfolge vereint werden. Damit
lässt sich
das G250 entweder mit dem Amino-Terminus oder dem Carboxy-Terminus
des GM-CSF verbinden. Wo die Moleküle chemisch konjugiert sind,
müssen
sie nicht über
ihren Enden miteinander verbunden sein und können an jeder beliebigen zugänglichen
terminalen oder inneren Stelle verbunden werden.
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Das
G250 und der GM-CSF können
in einer beliebigen Reihe von Möglichkeiten
verbunden werden, die dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt sind.
Im typischen Fall sind das G250 und der GM-CSF entweder direkt oder über einen
Linker (Spacer) konjugiert. Da es sich in einer der Ausführungsformen
bei beiden Molekülen
um Polypeptide handelt, wird die rekombinante Exprimierung des chimären Moleküls als ein
Einketten-Fusionsprotein bevorzugt, das gegebenenfalls einen Peptid-Spacer
zwischen dem GM-CSF und dem G250 enthält.
-
Möglichkeiten
zum chemischen Konjugieren von Molekülen sind auf dem Fachgebiet
gut bekannt. Polypeptide enthalten im typischen Fall eine Vielzahl
funktioneller Gruppen, z.B. Carbonsäure(COOH-)-Gruppen oder freie
Amin(NH2)-Gruppen, die zur Reaktion mit
einer geeigneten funktionellen Gruppe an einem Effektormolekül verfügbar sind,
um den Effektor daran zu binden.
-
Alternativ
können
das G250 und/oder der GM-CSF derivatisiert werden, um zusätzliche
reaktive funktionelle Gruppen zu exponieren oder zu binden. Die
Derivatisierung kann die Bindung einer beliebigen Reihe von Linker-Molekülen umfassen,
wie sie beispielsweise verfügbar
sind bei Pierce Chemical Company, Rockford, Illinois.
-
Ein "Linker", wie er hierin verwendet
wird, ist ein Molekül,
das zum Verbinden des G250 und des GM-CSF verwendet wird. In bevorzugten
Ausführungsformen
ist der Linker zur Erzeugung kovalenter Bindungen sowohl des G250
als auch des GM-CSF in der Lage. Geeignete Linker sind dem Fachmann
auf dem Gebiet gut bekannt und schließen beispielsweise geradkettige
oder verzweigte Kohlenstoff-Linker ein, heterocyclische Kohlenstoff-Linker
oder Peptid-Linker, ohne auf diese beschränkt zu sein. In bestimmten
Ausführungsformen
können
die Linker mit Aminosäuren
verbunden sein, die über
ihre Seitengruppen (z.B. über
eine Disulfid-Brücke
zu Cystein) ein G250 und/oder GM-CSF aufweisen. Allerdings werden
die Linker in einer bevorzugten Ausführungsform mit dem α-Kohlenstoff-Amino-
und Carboxyl-Gruppen der terminalen Aminosäuren verbunden. Der Linker
kann bifunktionell sein, kann eine funktionelle Gruppe aufweisen,
die mit einem Substituenten an dem G250 reaktionsfähig ist,
und eine andere funktionelle Gruppe, die mit einem Substituenten
an dem GM-CSF reaktionsfähig
ist. Alternativ lassen sich G250 und/oder der GM-CSF so derivatisieren,
dass sie mit einem "monofunktionellen" Linker reagieren
(siehe hierzu beispielsweise die
US-P-4
671 958 und
4 659 839 bezüglich der
Prozeduren zur Erzeugung von reaktionsfähigen Gruppen an Peptiden).
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die chimären
Moleküle
der vorliegenden Erfindung Fusionsproteine. Das Fusionsprotein kann
auf chemischem Wege synthetisch dargestellt werden, indem Standardmethoden
der chemischen Peptidsynthese zur Anwendung gelangen oder indem
sie mehr bevorzugt rekombinant exprimiert werden. Wo beide Moleküle relativ
kurz sind, kann das chimäre
Molekül
synthetisch als ein einzelnes angrenzendes Polypeptid dargestellt
werden. Eine bevorzugte Methode zur chemischen Synthese der Polypeptide
der vorliegenden Erfindung ist die Synthese in der festen Phase,
worin die T-terminale Aminosäure
der Sequenz an einem unlöslichen
Träger
gebunden wird, gefolgt von einer sequentiellen Hinzufügung der
verbleibenden Aminosäure
in der Sequenz. Methoden für
die Synthese in fester Phase wurden beschrieben von Barany und Merrifield,
Solid-Phase Peptide Synthesis; S.. 3-284 in The Peptides: Analysis,
Synthesis, Biology. Bd. 2: Special Methods in Peptide Synthesis,
Part A., Merrifield, et al. J. Am. Chem. Soc., 85: 2149–2156 (1963),
und Stewart et al., Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Ausgabe Pierce
Chem. Co., Rockford, III. (1984).
-
In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform werden die chimären Fusionsproteine
in der vorliegenden Erfindung synthetisch unter Anwendung der Methode
der rekombinanten DNA dargestellt. In der Regel umfasst dieses das
Erzeugen einer DNA-Sequenz, die das Fusionsprotein codiert, das
Einsetzen der DNA in eine Expressionskassette unter der Kontrolle
eines speziellen Promotors, das Exprimieren des Proteins in einen
Wirt, das Isolieren des exprimierten Proteins und nach Erfordernis
das Renaturieren des Proteins.
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Die
das Fusionsprotein der vorliegenden Erfindung (GM-CSF-G250) codierende
DNA kann mit Hilfe jeder geeigneten Methode hergestellt werden und
einschließlich
beispielsweise dem Klonieren und der Restriktion geeigneter Sequenzen
oder mit Hilfe der direkten chemischen Synthese nach Methoden, wie
beispielsweise die Phosphotriester-Methode von Narang et al., Meth.
Enzymol. 68: 90–99
(1979); die Phosphodiester-Methode von Brown et al., Meth. Enzymol.
68: 109–151
(1979); die Diethylphoramidit-Methode
von Beaucage et al., Tetra. Lett., 22: 1859–1862 (1981) und die Methode
mit Hilfe eines festen Trägers
nach der
US-P-4 458 066 .
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Die
chemische Synthese erzeugt ein einsträngiges Oligonucleotid. Dieses
lässt sich
in eine doppelsträngige
DNA mit Hilfe der Hybridisierung mit einer komplementären Sequenz
umwandeln oder durch Polymerisation mit einer DNA-Polymerase unter
Verwendung des einzelnen Stranges als ein Template. Der Fachmann
wird erkennen, dass, obgleich sich die chemische Synthese der DNA
auf Sequenzen von etwa 100 Basen beschränkt, durch Ligation kürzerer Sequenzen
längere
Sequenzen erhalten werden können.
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Alternativ
lassen sich Subsequenzen klonieren und die entsprechenden Subsequenzen
unter Anwendung von Restriktionsenzymen abspalten. Die Fragmente
können
anschließend
unter Erzeugung der gewünschten
DNA-Sequenz ligiert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden zum DNA-Codieren von Fusionsproteinen der vorliegenden Erfindung
Methoden der DNA-Amplifikation angewendet, wie beispielsweise die
Polymerasekettenreaktion (PCR), wie in den Beispielen 1 und 2 veranschaulicht
ist. So wird beispielsweise GM-CSF unter Verwendung von Primer amplifiziert,
die EcoRI- und NotI-Stellen (3' bzw.
5') einführen, wobei
G250-cDNA mit Primern amplifiziert wird, die NotI und His-stop-GbL
II (5' bzw. 3') einführen. Die
Amplifikationsprodukte sind legiert (GM-CSF-NotI-G250-His-stop-Bgl
II).
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Die
in Beispiel 1 veranschaulichten Konstrukte führen einen Linker (gcggcg)
zwischen den Nucleinsäuren,
die G250 und GM-CSF codieren, ein. Die Linkersequenz wird verwendet,
um GM-CSF und G250 um einen ausreichenden Abstand voneinander zu
trennen und zu gewährleisten,
dass in einer bevorzugten Ausführungsform
jede Domäne
richtig in die sekundären
und tertiären
Strukturen eingefaltet wird. Bevorzugt zeigen Peptidlinkersequenzen,
die eine flexible verlängerte
Konformation annehmen, keine Neigung zum Entwickeln einer geordneten
sekundären
Struktur, die mit den funktionellen GM-CSF- und G250-Domänen in Wechselwirkung
treten könnte.
Typische Aminsäuren
in flexiblen Proteinregionen schließen Gly, Asn und Ser ein. Man
könnte
von nahezu jeder beliebigen Permutation von Aminosäuresequenzen,
die Gly, Asn und Ser enthalten, erwarten, dass sie die vorgenannten
Kriterien für
eine Linkersequenz erfüllen.
In der Linkersequenz können
andere, nahezu neutrale Aminosäuren,
wie beispielsweise Thr und Ala, ebenfalls verwendet werden. Damit
sind zusätzlich
zu denen in Beispiel 1 veranschaulichten Aminosäuresequenzen als Linker für GM-CSF und
G250 nützlich,
die den Gly
4 SerGly
5 Ser-Linker
(SEQ ID Nr.: 3) einschließen,
der in der
US-P-5 108 910 verwendet
wird, oder eine Reihe von vier (Ala Gly Ser)-Resten (SEQ ID Nr.:
4) usw. Noch andere Aminosäuresequenzen,
die als Linker zur Anwendung gelangen können, wurden offenbart von
Maratea et al. (1985), Gene 40: 39–46; Murphy et al. (1986) Proc.
Nat'l. Acad. Sci.
USA 83: 8258–62;
US-P-4 935 233 und
US-P-4 751 180 .
-
Die
Länge der
Peptidlinkersequenz kann variieren, ohne die biologische Wirksamkeit
des Fusionsproteins wesentlich zu beeinträchtigen. In einer der bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird eine Peptidlinkersequenz einer Länge von
etwa 2 Aminosäuren
verwendet, um für
eine geeignete Trennung funktioneller Proteindomänen zu sorgen, obgleich auch
längere
Linkersequenzen verwendet werden könnten. Die Linkersequenz kann
eine Länge
von 1 bis 50 Aminosäure
haben. In den am meisten bevorzugten Aspekten der vorliegenden Erfindung
hat die Linkersequenz eine Länge
von etwa 1 bis 20 Aminosäuren.
In den hierin offenbarten speziellen Ausführungsformen hat die Linkersequenz
von etwa 2 bis etwa 15 und vorteilhaft von etwa 2 bis etwa 10 Aminosäuren. Peptidlinkersequenzen
sind in den Fusionsproteinen der vorliegenden Erfindung nicht notwendigerweise
erforderlich.
-
Im
Allgemeinen wird der Spacer keine andere spezielle biologische Wirksamkeit
haben als diejenige, die Proteine zu vereinen oder einen gewissen
Mindestabstand zu bewahren oder andere räumliche Beziehungen zwischen
ihnen. Allerdings lassen sich die aufbauenden Aminosäuren des
Spacers so auswählen,
dass eine bestimmte Eigenschaft des Moleküls, wie beispielsweise das
Falten, die Nettoladung oder die Hydrophobizität, beeinflusst werden.
-
Wo
angestrebt wird, entweder das G250 oder GM-CSF oder das G250-GM-CSF-Fusionsprotein
rekombinant zu exprimieren, werden die Nucleinsäuresequenzen, die das gewünschte Protein
codieren, im typischen Fall funktionsfähig mit geeigneten transkriptionellen
oder translationellen regulatorischen Elementen verknüpft. Die
regulatorischen Elemente schließen
im typischen Fall einen Transkriptionspromotor ein, eine wahlweise
Operatorsequenz zum Kontrollieren der Transkription, eine Sequenz,
die geeignete mRNA-ribosomale Bindungsstellen codiert, Sequenzen,
die die Terminierung der Transkription und der Translation kontrollieren.
Die Fähigkeit,
sich in einem Wirt zu replizieren, die normalerweise durch einen
Ursprung der Replikation übertragen
wird, und eine Auswahl eines Gens zur Erleichterung der Erkennung
von Transformanten können zusätzlich mit
einbezogen werden.
-
Die
Nucleinsäuresequenzen,
die Fusionsproteine codieren, lassen sich in einer Vielzahl von
Wirtszellen exprimieren, einschließlich E. coli und andere bakterielle
Wirte sowie eukaryotische Wirtszellen, einschließlich Hefe-, Insektenzellen
(z.B. SF9-Zellen) und verschiedene andere eukaryotische Zellen,
wie beispielsweise die COS-, CHO- und HeLa-Zelllinien sowie Muelom-Zelllinien,
ohne auf diese beschränkt
zu sein. Das rekombinante Proteingen wird funktionsfähig mit
entsprechenden Expressions-Kontrollsequenzen
für den
jeweiligen Wirt verknüpft.
Bei E. coli schließt
dieses einen Promotor ein, wie beispielsweise den T7, trp oder Lambda-Promotoren,
eine Ribosom-bindende Stelle und bevorzugt ein Transkriptionsterminationssignal.
Bei eukaryotischen Zellen schließen die Kontrollsequenzen einen
Promotor und bevorzugt einen Enhancer ein, der von Immunoglobulin-Genen,
SV40, Cytomegalovirus usw. deriviert ist, sowie eine Polyadenylierungssequenz,
wobei ein Spleiß-Donator
und Akzeptorsequenzen einbezogen sein können. In einer der besonders
bevorzugten Ausführungsformen
wird das GM-CSF-G250-Fusionsgen
in ein Polyhedrin-Genlocus-basierenden Baculovirus-Transfervektor
insertiert (z.B. pVL 1393, verfügbar
bei PharMingen) und in Insektenzellen exprimiert (z.B. SF9-Zellen).
-
Die
Plasmide der Erfindung können
in die gewählte
Wirtszelle mit Hilfe gut bekannter Methoden transferiert werden,
wie beispielsweise mit Hilfe einer Calciumchlorid-Transformation
für E.
coli und einer Calciumphosphat-Behandlung oder Elektroporation für Mammalia-Zellen.
Die mit Hilfe der Plasmide transformierten Zellen lassen sich anhand
der Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Antibiotika auswählen,
die durch Gene vermittelt wird, die auf den Plasmiden enthalten
sind, wie beispielsweise die amp-, gpt-, neo- und hyg-Gene.
-
Sobald
die rekombinanten Fusionsproteine exprimiert sind, können sie
nach Standardprozeduren, wie sie auf dem Fachgebiet bekannt sind,
gereinigt werden, einschließlich
Ausfällung
mit Amoniumsulfat, his-Anhang-Fang, Affinitätssäulen, Säulenchromatographie, Gelelektrophorese
u.dgl. (siehe allgemein R. Scopes, Protein Purification, Springer-Verlag,
N.Y. (1982), Deutscher, Methods in Enzymology, Bd. 182: Guide to
Protein Purification., Academic Press, Inc. N.Y. (1990)). Bevorzugt
sind weitgehend reine Zusammensetzungen mit mindestens etwa 90 bis
95% Homogenität
und für
pharmazeutische Anwendungen mit 98 bis 99% oder mehr Homogenität, die am
meisten bevorzugt sind. Die Polypeptide können, sobald sie gereinigt
sind, teilweise oder auf Homogenität, anschließend therapeutisch genutzt
werden.
-
Für den Fachmann
auf dem Gebiet gilt als selbstverständlich, dass nach der chemischen
Synthese eine biologische Expression oder Reinigung des G250, GM-CSF
oder GM-CSF-G250-Proteins eine Konformation besitzen kann, die sich
von den nativen Konformationen des/der Polypeptids/Polypeptide wesentlich unterscheidet.
In diesem Fall kann es erforderlich sein, das Polypeptid zu Denaturieren
und zu Reduzieren und anschließend
das Polypeptid zu einer Rückfaltung
in die bevorzugte Konformation hinein zu bringen. Methoden des Reduzieren
und Denaturieren von Proteinen und des Einleiten einer Rückfaltung
sind für
den Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt (siehe Debinski et al. (1993)
J. Biol. Chem., 268: 14065–14070;
Kreitman und Pastan, (1993) Bioconjug. Chem., 4: 581–585; und
Buchner, et al., (1992) Anal. Biochem., 205: 263–270). Debinski et al. beschrieben
beispielsweise die Denaturierung und Reduktion von Einschlusskörperproteinen
in Guanidin-DTE. Das Protein wird anschließend in einem Redox-Puffer
einer Rückfaltung
unterzogen, der oxidiertes Glutathion und L-Arginin enthält.
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Der
Fachmann auf dem Gebiet erkennt, das Modifikationen an den GM-CSF-G250-
oder GM-CSF-G250-Proteinen
vorgenommen werden können,
ohne deren biologische Wirksamkeit zu vermindern. Einige Modifikationen
können
zur Erleichterung des Klonieren, der Expression oder des Einbaus
der aufbauenden Moleküle
in ein Fusionsprotein vorgenommen werden. Derartige Modifikationen
sind für
den Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt und schließen beispielsweise
ein an dem Amino-Terminus zur Schaffung einer Startstelle eine Methionin-Einfügung ein
oder zusätzliche
Aminosäuren,
die an jedem Terminus eingesetzt werden, um bequem angeordnete Restriktionsstellen
oder Stoppcodon zu schaffen. Die rekombinante Expression eines GM-CSF-G250-Fusionsproteins
ist in Beispiel 1 veranschaulicht.
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II. IN VIVO-PROTEIN-VAKZINATION
-
Immungene
Zusammensetzung (z.B. Vakzine) werden bevorzugt aus den G250-GM-CSF-Fusionsproteinen
der vorliegenden Erfindung hergestellt. Die immunogenen Zusammensetzungen
schließen
Vakzine ein, die als Injektionslösungen,
als flüssige
Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen angesetzt werden können. Der/Die aktive immunogene
Bestandteil oder Bestandteile lassen sich mit pharmazeutisch duldbaren
Exzipienten mischen, die damit kompatibel sind. Derartige Exzipienten
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und schließen Wasser ein, Salzlösung, Dextrose,
Glyzerin, Ethanol und Kombinationen davon, ohne darauf beschränkt zu sein.
Die immunogenen Zusammensetzungen und Vakzine können ferner Hilfssubstanzen
enthalten, wie beispielsweise Benetzungsmittel oder Emulgierungshilfen,
pH-Puffermittel oder Adjuvantien, um deren Wirksamkeit zu erhöhen.
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Die
immunogenen G250-GM-CSF-Zusammensetzung lassen parenteral verabreichen,
durch Injektion subkutan, intervenös, intradermal, intratumural
oder intramuskulär.
Alternativ können
die immunogenen Zusammensetzunge, die gemäß der vorliegenden Erfindung
erzeugt werden, in einer Weise formuliert und zugeführt werden,
um eine Immunantwort an den mucosalen Oberflächen hervorzurufen. So lässt sich
die immunogene Zusammensetzung mucosalen Oberflächen beispielsweise auf nasalen
oder oralen (intragestrischen) Wegen verabreichen. Alternativ können andere
Verabreichungsarten wünschenswert
sein, einschließlich
Suppositorien und orale Formulierungen. Bei Suppositorien können Bindemittel
und Trägersubstanzen
einbezogen werden, wie beispielsweise Polyalkylenglykole oder Triglyzeride.
Derartige Suppositorien können
aus Mischungen erzeugt werden, die den/die aktiven immunogenen Bestandteil/Bestandteile
im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 10% und bevorzugt etwa 1 bis 2%
enthalten. Orale Formulierungen können normalerweise eingesetzte
Trägersubstanzen
enthalten, wie beispielsweise pharmazeutische Qualitäten von
Sachariden, Cellulose und Magnesiumcarbonat. Diese Zusammensetzungen
können
in Form von Lösungen
vorliegen, Suspensionen, Tabletten, Pillen, Kapseln, Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung oder Pulvern und können
etwa 1 bis 95% des/der Wirkstoffes/Wirkstoffe enthalten und bevorzugt
etwa 20 bis etwa 75%.
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Die
immunogenen Präparate
und Vakzine werden in einer solchen Weise verabreicht, die mit der
Dosierungsform kompatibel ist, und zwar in einer solchen Menge,
die therapeutisch wirksam ist, immunogen und schützend. Die Menge, die verabreicht
werden soll, hängt
von dem zu behandelnden Patienten ab, einschließlich beispielsweise von dem
Vermögen
des Immunsystems des betroffenen, Antikörper synthetisch zu erzeugen,
und nach Erfordernis, um eine zellvermittelte Immunantwort zu erzeugen.
Die genaue Menge, die für
den zu verabreichenden Wirkstoff erforderlich ist, hängt von
der Einschätzung
des behandelnden Arztes ab. Allerdings lassen sich geeignete Dosierungsbereiche
mühelos durch
den erfahrenen Fachmann bestimmen und können in der Größenordnung
von Mikrogramm bis Milligramm aktiver Bestandteil/aktive Bestandteile
pro Vakzination betragen. Die antigenen Präparate der vorliegenden Erfindung
können
entweder in Einzeldosierungen oder Mehrfachdosierungen einer wirksamen
Menge verabreicht werden. Wirksame Mengen der Zusammensetzungen
der Erfindung können
von 0,01 bis 1.000 μg/ml
pro Dosierung und mehr bevorzugt von 0,1 bis 500 μg/ml pro
Dosierung und am meisten bevorzugt von 10 bis 300 μg/ml pro
Dosierung variieren.
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Geeignete
Therapiepläne
für die
Erstverabreichung und für
Verstärkungsdosierungen
sind ebenfalls variabel, können
jedoch eine Erstverabreichung, gefolgt von nachfolgenden Verstärkungsverabreichungen einschließen. Die
Dosierung kann auch von dem Darreichungsweg abhängen und wird entsprechend
der Größe des Wirts
variieren.
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Die
Konzentration des Wirkstoffes (chimäres Protein) in einer immunogenen
Zusammensetzung gemäß der Erfindung
beträgt
in der Regel etwa 1 bis 95%.
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Die
Immunogenitätsstärke kann
deutlich verbessert werden, wenn die Antigene mit Adjuvantien gemeinsam
verabreicht werden. Obgleich die GM-CSF-Komponente des chimären Moleküls selbst
als ein Adjuvans wirken kann, lassen sich genauso gut andere Adjuvantien
verwenden. Adjuvantien erhöhe
die Immunogenitätsstärke eines
Antigens, sind aber nichtnotwendigerweise von sich aus immunogen.
Adjuvantien können wirken,
indem sie das Antigen örtlich
in der Nähe
der Verabreichungsstelle halten, um ein Depoteffekt zur Erleichterung
einer langsamen, verzögerten
Freisetzung des Antigens an die Zellen des Immunsystems zu bewirken.
Ebenfalls können
Adjuvantien Zellen des Immunsystems zu einem Antigendepot anziehen
und derartige Zellen stimulieren, um Immunreaktionen hervorzurufen.
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Immunstimulatorische
Mittel oder Adjuvantien sind seit vielen Jahren zur Verbesserung
der Immunreaktionen des Wirts angewendet worden, wie beispielsweise
Vakzine. Intrinsische Adjuvantien, wie beispielsweise Lipopolysaccharide,
sind normalerweise die Komponenten der getöteten oder abgeschwächten Bakterien,
die als Vakzine verwendet werden. Extrinsische Adjuvantien sind
Immunmodulatoren, die zur Verstärkung der
Immunreaktionen des Wirts formuliert werden. So sind derartige Adjuvantien
identifiziert worden, die die Immunreaktion auf Antigene verstärken, die
parenteral zugeführt
werden. Einige dieser Adjuvantien sind jedoch toxisch und können unerwünschte Nebenwirkungen
hervorrufen, wodurch sie sich zur Verwendung bei Menschen und zahlreichen
Tieren ungeeignet machen. So werden eigentlich lediglich Aluminiumhydroxid
und Aluminiumphosphat (gemeinsam üblicherweise bezeichnet als
Alaun) routinemäßig als
Adjuvantien in Human- und Veterinär-Impfstoffen verwendet.
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Die
Wirksamkeit von Alaun zur Erhöhung
der Antikörperreaktionen
auf Diphtherie und Tetanus-Toxoide
ist wohl etabliert und es ist ein HBsAg-Vakzin mit Alaun als Adjuvans
zusammengebracht worden.
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Es
kann eine große
Reihe von extrinsischen Adjuvantien starke Immunreaktionen auf Antigene
provozieren. Diese schließen
Saponine ein, die komplex mit Membranprotein-Antigenen gebunden
sind (immunstimulierende Komplexe), Pluronik-Polymere mit Mineralöl, getötete Mykobakterten
in Mineralöl,
Freund'sches Adjuvans
(unvollständig),
bakterielle Produkte, wie beispielsweise Muramyldipeptid (MDP) und
Lipopolysaccharid (LPS) sowie Lipid A und Liposomen.
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Um
wirksame humorale Immunreaktionen (HIR) einzuleiten sowie zellvermittelte
Immunität
(CMI), werden oftmals Immungene in Adjuvantien emulgiert. Viele
Adjuvantien sind toxisch, erzeugen Granuloms, akute und chronische
Entzündungen
(Freund'sches komplettes
Adjuvans, FCA), Cytolyse (Saponine und Pluronik-Polymere) und Pyrogenität, Arthritis
und Uveitis anterior (LPS und MDP). Obgleich FCA ein hervorragendes
Adjuvans ist und in der Forschung breite Anwendung findet, ist es
zur Verwendung in Human- oder Veterinärtmpfstoffen wegen seiner Toxizität nicht
lizenziert.
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III. IN VIVO-DNA-VAKZINATION
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
werden in die DNA-Vakzine Nucleinsäure eingebaut, die ein G250-GM-CSF-Fusionsprotein
codieren. Die Fähigkeit
von direkt injizierter DNA, die ein antigenes Protein codiert, um
eine schützende
Immunreaktion hervorzurufen, ist zahlreichen experimentellen Systemen
demonstriert worden (siehe hierzu z.B. Conry et al. (1994) Cancer
Res., 54: 1164–1168;
Cox et al. (1993) Virol, 67: 5664–5667; Davis et al. (1993)
Hum. Mole. Genet., 2: 1847–1851;
Sedegah et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 91: 9866–9870; Montgomery
et al. (1993) DNA Cell Bio., 12: 777–783; Ulmer et al. (1993) Science, 259:
1745–1749;
Wang et al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 90: 4156–4160; Xiang
et al. (1994) Virology, 199: 132–140 usw.).
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Die
Vakzination durch direktes Injizieren von DNA, die ein antigenes
Protein codiert, um eine Immun-Schutzreaktion hervorzurufen, erzeugt
oftmals zellvermittelte und humorale Reaktionen. Darüber hinaus ist
bei Mäusen
darüber
berichtet worden, dass reproduzierbare Immunreaktionen auf DNA,
die verschiedene Antigene codiert, überwiegend für die Lebensdauer
des Tieren bedauert (siehe z.B. Yankauckas et al. (1993) DNA Cell
Biol., 12: 771–776).
-
Wie
vorstehend ausgeführt,
sind DNA-Vakzine der Fachwelt bekannt (siehe auch die
US-P-5 589 466 und
5 593 971 , die
PCT/US90/01515 , die
PCT/US93/02338 , die
PCT/US93/048131 , die
PCT/US94/00899 sowie die hierin angeführten Patentanmeldungen.
Zusätzlich
zu den Protokollen für
die Zuführung,
wie sie in diesen Patentanmeldungen beschrieben sind, wurden alternative
Methoden der Zuführung
von DNA in den
US-P-4 945 050 und
5 036 006 beschrieben.
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Unter
Anwendung der Technologie des DNA-Vakzins wird Plasmid-(oder eine
andere Vektor)-DNA,
in die eine Sequenz einbezogen ist, die ein G250-GM-CSF-Fusionsprotein
codiert, das funktionsfähig
mit regulatorischen Elementen verknüpft ist, die für eine Genexpression
erforderlich sind, an Individuen verabreicht (z.B. Human-Patienten,
Nonhuman-Mammalia usw.). Die Zellen des Individuums nehmen die verabreichte DNA
auf und die codierende Sequenz wird exprimiert. Das auf diese Weise
erzeugte Antigen wird ein Target, gegen das eine Immunreaktion gerichtet
ist. In dem vorliegenden Fall gewährt die gegen die Antigenkomponente
des chimären
Moleküls
gerichtete Immunreaktion den prophylaktischen oder therapeutischen
Nutzen für die
klarzelligen Nierenkarzinome des Individuums.
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Die
Vakzine der vorliegenden Erfindung können mit Hilfe einer Vielzahl
von Methoden verabreicht werden, einschließlich zahlreiche verschiedene
Mittel zum Verabreichen von Substanzen an Gewebe. Die veröffentlichte
Literatur enthält
mehrere Übersichtsbeiträge, in denen
Aspekte der Technologie des DNA-Vakzins beschrieben wurden, und
es werden einige der zahlreichen Berichte von Ergebnissen zitiert,
die unter Anwendung der Technologie erhalten wurden (siehe z.B.
McDonnel und Askari (1996) New Engl. J. Med. 334(1): 42–45; Robinson
(1995) Can. Med. Assoc. J. 152(10): 1629–1632; Fynan et al. (1995)
Int. J. Immunopharmac. 17(2): 79–83; Pardoll und Beckerleg
(1995) Immunity 3: 165–169;
und Spooner et al. (1995) Gene Therapy 2: 173–180.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die G250-GM-CSF-codierende Sequenz in ein Plasmid
(oder in einen anderen Vektor) insertiert, welches anschließend in
einer Vakzinzusammensetzung verwendet wird. In bevorzugten Ausführungsformen
ist die G250-GM-CSF-codierende Sequenz funktionsfähig mit
regulatorischen Elementen verknüpft,
die für
die Expression des Konstruktes in eukaryotischen Zellen erforderlich
sind. Regulatorische Elemente für
eine DNA-Expression schließen
einen Promotor ein und ein Polyadenylierungssignal, ohne auf diese
beschränkt
zu sein. Darüber
hinaus können
andere Elemente, wie beispielsweise eine Kozak-Region in das genetische
Konstrukt einbezogen sein. Die Start- und Terminationssignale sind
regulatorische Elemente, die oftmals als Bestandteil der codierenden
Sequenz betrachtet werden, dieses aber nichtnotwendigerweise sind.
In bevorzugten Ausführungsformen
schließen
die codierenden Sequenzen genetischer Konstrukte der vorliegenden
Erfindung funktionelle Start- und
Terminationssignale ein.
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Beispiele
für Promotoren,
die in der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendbar sind und
speziell in der Erzeugung eines genetischen Vakzins für Menschen
schließen
Promotoren von Simian-Virus 40 (SV40) ein, Promotor von Mammatumorvirus
der Maus (MMTV), Promotor von Immunschwächevirus (HIV), wie beispielsweise
den Promotor von HIV Long Terminal Repeat (LTR), Moloney-Virus,
ALV, Cytomegalo-Virus (CMV), wie beispielsweise der CMV-unmittelbar
frühe Promotor,
Epstein Barr-Virus (EBV), Rous Sarcom-Virus (RSV) sowie Promotoren
von Human-Genen, wie beispielsweise Human-Actin, Human-Myosin, Human-Hämoglobin,
Human-Muskelkreatin und Human-Metalothionein, ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Beispiele
für Polyadenylierungssignale,
die für
die Praxis der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, speziell
für die
Erzeugung eines genetischen Vakzins für Menschen schließen die
SV40-Polyadenylierungssignale
ein und die LTR-Polyadenylierungssignale, ohne auf diese beschränkt zu sein.
Speziell das SV40-Polyadenylierungssignal, das sich in pCEP4-Plasmid
(Invitrogen, San Diege, Kalif.) befindet und als das SV40-Polyadenylierungssignal
bezeichnet wird, kann verwendet werden.
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Zusätzlich zu
den regulatorischen Elementen, die für die DNA-Expression erforderlich
sind, können auch
andere Elemente in das DNA-Molekül
einbezogen sein. Derartige zusätzliche
Elemente schließen
Enhancer ein. Die Enhancer können
aus der Gruppe ausgewählt
werden, einschließlich
Human-Actin, Human-Myosin,
Human-Hämoglobin,
Human-Muskelkreatin und virale Enhancer, wie beispielsweise solche
von CMV, RSV und EBV, ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Einführen von
genetischem Material in die Zellen eines Individuums, um Immunreaktionen
gegen klarzellige Nierenkarzinome zu induzieren. Die Methoden umfassen
die Schritte des Verabreichen von DNA, die eine codierende Sequenz
für ein G250-GM-CSF-Fusionsprotein
einbezogen ist, das funktionsfähig
mit regulatorischen Elementen verknüpf ist, die für die Expression
erforderlich sind, an das Gewebe. Die DNA kann in Gegenwart von
Adjuvantien oder anderen Substanzen verabreicht werden, die über die
Fähigkeit
der Förderung
der DNA-Aufnahme verfügen oder
Zellen des Immunsystems zu der Impfstelle rekrutieren. Es sollte
als selbstverständlich
gelten, dass in bevorzugten Ausführungsformen
die DNA-Transkriptioneinheit selbst in der Wirtszelle durch Transkriptionsfaktoren
exprimiert wird, die von der Wirtszelle bereitgestellt werden oder
durch eine DNA-transkriptionelle Einheit bereitgestellt werden.
Die DNA-Transkriptionseinheit kann Nucleinsäuren aufweisen, die Proteine
codieren, die zur Stimulierung der Immunreaktion dienen, wie beispielsweise
ein Cytokin, Proteine, die als ein Adjuvans dienen, und Proteine,
die als ein Rezeptor wirken.
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Vektoren,
die das auf Nucleinsäure
basierende Vakzin der Erfindung enthalten, können in den gewünschten
Wirt mit Hilfe von Methoden eingeführt werden, wie sie auf dem
Fachgebiet bekannt sind, z.B. Transfektion, Elektroporation, Mikroinjektion,
Transduktion, Zellfusion, DEAE-Dextran, Calciumphosphat-Ausfällung, Lipofektionlyposomfusion,
Verwendung einer Genpistole oder eines DNA-Vektortransporters (siehe z.B. Wu et
al (1992) J. Biol. Chem. 267: 963–967; Wu und Wu (1988) J. Biol.
Chem. 263: 14621–14624).
Der Patient kann intramuskulär,
intranasal, intraperitoneal, subkutan, intradermal, topisch oder
mit Hilfe einer Genpistole geimpft werden.
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Der
Patient kann auch über
einen mucosalen Weg geimpft werden. Die DNA-Transkriptionseinheit kann
einer mucosalen Oberfläche
mit Hilfe einer Vielzahl von Methoden verabreicht werden, einschließlich Spülung, DNA-enthaltene
Nasentropfen, Inhalationen, Suppositorien oder mit Hilfe von in
Mikrokügelchen
verkapselter DNA. Beispielsweise kann die DNA-Transkriptionseinheit über eine
respiratorische mucosale Oberfläche
verabreicht werden, wie beispielsweise Tracheen, oder in irgendeine
beliebige Oberfläche,
einschließlich
Zunge oder Schleimhaut.
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Die
DNA-Transkriptionseinheiten werden bevorzugt in einem Medium verabreicht,
d.h. einem Adjuvans, das eine die DNA-Aufnahme und -Expression-fördernde
Wirkung hat. Vorzugsweise ist ein pharmazeutisch duldbares, inertes
Medium als ein Adjuvans zum Einführen
der DNA-Transkriptionseinheit in den Patienten geeignet. Eines der
Beispiele für
ein geeignetes Adjuvans ist Alaun (Aluminiumoxid-Gel), obgleich
auch eine physiologische Kochsalzlösung akzeptabel ist. Andere
mögliche
Adjuvantien schließen
organische Moleküle
ein, wie beispielsweise Squalene, Iscome, organische Öle und Fette.
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Ein
Immunoeffektor kann gemeinsam mit der G250-GM-CSF-Nucleinsäure der
vorliegenden Erfindung exprimiert werden und verstärkt dadurch
die Immunreaktion auf das Antigen. Eine Immunsäure, die den Immuneffektor
codiert, lässt
sich in einer separaten DNA-Transkriptionseinheit verabreichen,
die funktionsfähig mit
einem geeigneten DNA-Promotor verknüpft ist, oder der Immuneffektor
kann alternativ in eine DNA-Transkriptionseinheit einbezogen werden,
die eine Nucleinsäure
aufweist, die das G250-GM-CSF-Konstrukt
codiert, das funktionsfähig
mit einem oder mehreren DNA-Promotoren verknüpft ist. Andere Ausführungsformen enthalten
zwei oder mehrere derartige Immuneffektoren, die funktionsfähig mit
einem oder mehreren Promotoren verknüpft sind. Die Nucleinsäure kann
aus einem aufbauenden Polymer bestehen, das sowohl das chimäre Protein
als auch den Immuneffektor codiert, oder kann aus unabhängigen Nucleinsäure-Segmenten
bestehen, die einzeln das chimäre
Molekül
bzw. den Immuneffektor codieren. In dem letzteren Fall kann die
Nucleinsäure
in einem der Vektoren insertiert werden oder die unabhängige Nucleinsäure-Segmente
lassen sich in die separaten Vektoren einsetzen. Die Nucleinsäure, die
den Immuneffektor und das chimäre
Molekül
codiert, kann entweder funktionsfähig mit dem gleichen DNA-Promotor verknüpft sein
oder funktionsfähig
mit separaten DNA-Promotoren verknüpft sein. Das Hinzufügen eines
solchen Immuneffektors ist auf dem Fachgebiet bekannt. Alternativ
können
lösliche
Immuneffektor-Proteine (Cytokine, Monokin, Interferone usw.) direkt
in den Patienten in Verbindung mit der G250-GM-CSF-DNA verabreicht
werden.
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Beispiele
für Immuneffektoren
schließen
die folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: Interferon-α, Interferon-γ, Interferon-β, Interferon-θ, Interferon-τ, Tumomekrosefaktor-α, Tumomekrosefaktor-β, Interleukin-2,
Interleukin-6, Interleukin-7, Interleukin-12, Interleukin 15, B7-1-T-Zellen-co-stimmulatorisches
Molekül,
B7-2-T-Zellen-co-stimulatorisches Molekül, Immun-Zelladhäsionsmolekül (ICAM)-1, T-Zell-co-stimulatorisches
Molekül,
granulozytenkolonie-stimulierender Faktor, granulozytenmakrophagenkolonie-stimulierender Faktor
und Kombinationen davon.
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Bei
der Aufnahme mit Hilfe einer Zelle kann das/die genetische(n) Konstrukt/Konstrukte
in der Zelle als ein funktionierendes extrakromosomales Molekül vorhanden
bleiben und/oder sich die chromosomale DNA der Zelle integrieren.
Die DNA kann in die Zellen eingeführt werden, wo sie als ein
separates genetisches Material verbleibt, z.B. in Form eines Plasmids
oder mehrerer Plasmide. Alternativ kann lineare DNA, die sich in das
Chromosom integrieren kann, in die Zelle eingeführt werden. Wenn eine DNA in
die Zelle eingeführt
wird, können
Reagenzien zugegeben werden, die die DNA-Integration in die Chromosomen
fördern.
DNA-Sequenzen, die zur Unterstützung
der Integration nützlich
sind, können
auch in das DNA-Molekül
einbezogen werden. Alternativ kann eine RNA der Zelle verabreicht
werden. Es gilt ebenfalls als selbstverständlich, das genetische Konstrukt
als ein lineares Minichromosom bereitzustellen, einschließlich ein
Centromer, Telomere und ein Replikationsstart. Gen-Konstrukte können Teil
des genetischen Materials in abgeschwächten lebenden Mikroorganismen
oder rekombinanten mikrobiellen Vektoren bleiben, die in Zellen
leben. Gen-Konstrukte können
Teil von Genomen von rekombinanten viralen Vakzinen sein, wo das
genetische Material entweder sich in das Chromosom der Zelle integriert
oder extrachromosomal bleibt.
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Genetische
Konstrukte können
mit einem Säuger-Replikationsstart
bereitgestellt werden, um das Konstrukt extrachromosomal zu halten
und mehrfache Kopien des Konstruktes in der Zelle zu erzeugen. So
enthalten beispielsweise Plasmide pCEP4 und pREP4 von Invitrogen
(San Diege, Kalif.) den Epstein-Barr-Virus-Replikationsstart und eine nucleare
Antigen-EBNA-1-codierende Region, die ohne Integration eine episomale
Replikation mit hoher Kopie erzeugt.
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Ein
zusätzliches
Element kann hinzugefügt
werden, das als ein Target für
die Zellzerstörung
dient, wenn es wünschenswert
ist, Zellen zu eliminieren, die das genetische Konstrukt aus irgendeinem
Grund aufnehmen. Ein Herpes-Tymidinkinase (tk)-Gen in einer exprimierbaren
Form kann in das genetische Konstrukt einbezogen werden. Es kann
das Medikament Gangcyclovir dem Individuum verabreicht werden, wobei
dieses Medikament ein selektives Abtöten einer beliebigen Zelle
hervorrufen wird, die tk erzeugt, womit ein Mittel für die selektive
Zerstörung
von Zellen mit dem G250-GM-CSF-Nucleinsäurekonstrukt bereitgestellt
wird.
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Um
die Proteinerzeugung auf ein Maximum zu bringen, können regulatorische
Sequenzen ausgewählt werden,
die sich für
eine Genexpression in den Zellen gut eignen, in die das Konstrukt
verabreicht worden ist. Darüber
hinaus können
Codone ausgewählt
werden, die am Wirksamsten in die Zelle transkribiert werden. Der Fachmann
auf dem Gebiet kann DNA-Konstrukte erzeugen, die in den Zellen funktionell
sind.
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Die
Konzentration der Dosierung ist bevorzugt ausreichend, um eine wirksame
Immunreaktion hervorzurufen. Die Dosierung der rekombinanten Vektoren,
die verabreicht sind, wird von den Eigenschaften der zum Einsatz
gelangenden Formulierung abhängen,
z.B. von ihrer in vivo-Plasmahalbwertzeit,
von der Konzentration der rekombinanten Vektoren in der Formulierung,
von dem Darreichungsweg, von der Stelle und der Geschwindigkeit
der Dosierung, von der klinischen Toleranz seitens des Patienten
u.dgl., was ebenfalls im Erfahrungsbereich des Fachmanns auf dem
Gebiet liegt. Es können
unterschiedliche Dosierungen in einer Reihe von Impfungen genutzt
werden, wobei der Arzt eine Anfangsimpfung verabreichen kann und
anschließend
mit relativ kleineren Dosierungen die rekombinanten Vektoren oder
andere Booster verstärken
wird.
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Der
bevorzugte Dosierungsbereich liegt zwischen etwa 30 μg bis etwa
1 mg DNA und mehr bevorzugt zwischen etwa 50 μg bis 500 μg. Geringere Dosierungen können zur
Anwendung gelangen, wenn die Plasmid-Expression und Impfung optimiert
sind. Die Dosierungen können
bei Erwachsenen im Gegensatz zu Aufwachsenden oder Kindern differieren.
Der Impfung folgen vorzugsweise Booster.
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IV. ADOPTIVE IMMUNTHERAPIE
-
Die
adoptive Immuntherapie bezeichnet eine therapeutische Vorgehensweise
zur Behandlung von Krebs oder infektiösen Erkrankungen, bei denen
Immunzellen an einem Wirt mit dem Ziel verabreicht werden, dass
die Zellen entweder direkt oder indirekt eine spezifische Immunität vermitteln,
d.h. eine gegen Tumorzellen gerichtete Immunreaktion bewirken. In
bevorzugten Ausführungsformen
führt die
Immunreaktion zu einer Hemmung von Tumor- und/oder metastatischem
Zellwachstum und/oder -Proliferation und am meisten bevorzugt zu
einem Tod von neoplastischen Zellen und/oder zur Resorption. Die
Immunzellen können
von einem unterschiedlichen Organismus/Wirt (exogene Immunzellen)
abgeleitet sein oder können
Zellen sein, die von dem Organismus des Patienten erhalten werden
(autologe Immunzellen).
-
Die
Immunzellen werden im typischen Fall in vitro durch ein spezielles
Antigen (in diesem Fall G250) aktiviert, gegebenenfalls expandiert
und anschließend
zurück
in den Quellorganismus (z.B. den Patienten) reinfundiert. Die Methoden
der Ausführung
der adoptiven Immuntherapie sind dem Durchschnittsfachmann auf dem
Gebiet gut bekannt (siehe hierzu beispielsweise die US-P-5 081 029;
5 985 270; 5 830 464; 5 776 451; 5 229 115; 690 915 u.dgl.).
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
gelten zahheiche Modalitäten
der adoptiven Immuntherapie als mit einbezogen, z.B. wie sie vorstehend
beschrieben wurden. In einer der Ausführungsformen werden dendritische
Zellen (z.B. isoliert aus dem Patienten oder autologe dendritische
Zellen) mit G250- oder dem G250-GM-CSF-chimären Molekül gepulst und anschließend in
den Patienten zurückinjiziert,
wo sie vorhanden waren und Immunzellen in vivo aktivieren. Zusätzlich oder
alternativ können
die dendritischen Zellen mit Nucleinsäuren transfektiert werden,
welche das G250-GM-CSF-Fusionsprotein codieren, und werden anschließend in
einem Patienten zurück
eingeführt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
werden modifizierte makrophagen- oder dendritische Zellen (Antigen-präsentierende
Zellen) mit G250-GM-CSF-Fusionsproteinen gepulst oder mit Nucleinsäuren transfektiert, die
ein G250-GM-CSF-Fusionsprotein codieren, und werden anschließend verwendet,
um Lymphozyten des peripheren Bluts zu stimulieren oder TIL in Kultur
und aktivieren G250-markierte CTL's, die sodann in den Patienten infundiert
werden.
-
In ähnlicher
Weise werden Fibroblasten und andere APC's oder Tumorzellen (z.B. RCC's) mit einer Nucleinsäure transfektiert,
die ein G250-GM-CSF exprimiert, und werden verwendet, um Tumorzellen
oder PBL ex vivo zu aktivieren und gegen CTL-gerichtetes G250 zu
erzeugen, das anschließend
in einen Patienten infundiert wird.
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In ähnlicher
Weise schließen
zahlreiche "Transfektionsmittel" ein, ohne auf diese
beschränkt
zu sein: Gen-Therapievektoren (z.B. Adenvirus, "Gutless"-Adenovirus, Retrovirus, Lantivirus,
Adenassoziiertes Virus, Vaccinia-Virus usw.), kationische Lipide,
Liposome, Dendrimere u.dgl., die Nucleinsäure enthalten oder mit dieser
komplex gebunden sind, die ein G250-GM-CSF-Fusionsprotein codiert,
den PBL's oder Tumorzellen
(z.B. RCC's) ex
vivo zur Erzeugung von G250 gerichteten DTL's verabreicht.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden Tumorzellen (z.B. RCC-Zellen) transfektiert zum Exprimieren
eines G250-GM-CSF-Proteins verwendet, um ein serienmäßiges Vakzin
bereitzustellen, das gegen Tumore wirksam ist, die ein G250-Antigen
oder ein Antigen exprimieren, das mit G250 zur Kreuzreaktion fähig ist.
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Unter
Anwendung der hierin gebotenen Lehren lassen sich mühelos andere
therapeutische Möglichkeiten
zur Nutzung von G250-GM-CSF-Polypeptiden oder G250-GM-CSF-Nucleinsäuren entwickeln.
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Wie
vorstehend ausgeführt,
werden in einer der Ausführungsformen
die Immunzellen deriviert von Lymphozyten des peripheren Bluts oder
TIL's (z.B. deriviert
von einer Tumor/Tumor-Suspension). Lymphozyten, die für die in
vitro-Aktivierung verwendet werden, schließen die Folgenden ein, ohne
auf diese beschränkt zu
sein: T-Lymphozyten verschiedene Antigen-präsentierende Zellen (z.B. Monozyten,
dendritische Zellen, B-Zellen usw.) u.dgl. Die Aktivierung kann
ein Kontaktieren einer Antigenpräsentierenden
Zelle mit dem/den chimären
Molekülen)
der vorliegenden Erfindung umfassen, die dann das G250-Antigen (oder
ein Fragment davon) präsentiert,
z.B. auf HLA-Klasse I-Molekülen
und/oder auf HLA-Klasse II-Molekülen,
und/oder kann das Kontaktieren einer Zelle (z.B. T-Lymphozyten)
direkt mit dem chimären
Molekül
umfassen. Die Antigen-präsentierenden
Zellen (APC's) schließen die
Folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: Makrophagen, dendritische
Zellen und B-Zellen, die vorzugsweise durch Erzeugung in vitro aus
Stammzellen und Nachkommenschaft-Zellen von menschlichem periphären Blut
oder Knochenmark erhalten werden, wie beschrieben wurde von Inaba
et al., (1992) J. Exp. Med. 176:1693–1702.
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Die
Aktivierung von Immunzellen kann eine Reihe von Formen annehmen.
Diese schließen
die direkte Zugabe des chimären
Moleküls
zu Lymphozyten des periphären
Bluts (PBL's), oder
Tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL's) in Kultur ein, das Beladen von Antigen-präsentierenden
Zellen (z.B. Monozyten, dendritische Zellen usw.) mit dem chimären Molekül in Kultur,
Transfektion von Antigenpräsentierenden
Zellen oder PBL's mit
einer Nucleinsäure,
die das GM-CSF-G250-chimäre
Fusionsprotein codiert u.dgl., ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Die
APC kann aus einer Vielzahl verschiedener Methoden erhalten werden,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind. In einem bevorzugten Aspekt
werden Human-makrophagen und/oder dendritische Zellen verwendet,
die von Human-Blutspendem erhalten werden. Beispielsweise lassen
sich PBL's (z.B.
T-Zellen) wie folgt
erhalten, ohne darauf beschränkt
zu sein:
Es werden näherungsweise
200 ml heparinisiertes Venenblut durch Venenpunktion entnommen und
PBL durch Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation isoliert und näherungsweise
1 bis 5 × 108 PBL erhalten, was von der Lymphozytenzahl
des/der Spender abhängt.
Die PBL werden in Phosphat-gepufferter Salzlösung gewaschen und mit näherungsweise
2 × 105 pro ml in RPMI 1640-Medium suspendiert,
das 10% gepooltes, wärmeinaktiviertes
normales Humanserum enthält;
dieses Medium wird bezeichnet als "komplettes Medium".
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In ähnlicher
Weise werden andere Zellen (z.B. mononucleare Zellen) von peripherem
Blut eines Patienten isoliert (bevorzugt von dem zu behandelnden
Patienten), und zwar mit Hilfe der Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation,
und werden auf Gewebekulturschalen geimpft, die mit dem eigenen
Serum des Patienten vorbeschichtet waren oder mit anderem AB+-Humanserum.
Die Zellen werden bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert und die nichtanhaftenden Zellen mit Hilfe der Pipette
entfernt. Zu den anhaftenden Zellen, die in der Schale zurückgelassen
werden, wird kaltes (4°C)
1 mMol EDTA in Phosphat-gepufferter Salzlösung zugegeben und die Schalen
für 15
Minuten bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Zellen werden geerntet,
mit dem RPMI-Puffer gewaschen und in RPMI-Puffer suspendiert. Eine
erhöhte
Zahl von Makrophagen lässt
sich erhalten, indem man bei 37°C
mit makrophagenkolonie-stimulierendem Faktor (M-CSF) inkubiert, wobei erhöhte Zahlen von
dendritischen Zellen erhalten werden können, indem man mit granulozytenmakrophagenkolonie-stimulierendem
Faktor (GM-CSF) entsprechend der detaillierten Beschreibung von
Inaba et al. (1992) J. Exp. Med. 176:1693–1702, inkubiert und mehr bevorzugt
indem man den G250-GM-CSF-chimären
Molekülen
der vorliegenden Erfindung und gegebenenfalls IL-4) inkubiert.
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Die
Zellen (z.B. APC's)
werden durch Kontaktieren/Inkubieren mit dem chimären Molekül sensibilisiert. In
einigen Ausführungsformen
lässt sich
die Sensibilisierung durch Kontaktieren der APC's mit Wärmeschockprotein(en) (hsp)
erhöhen,
die nichtkovalent an dem chimären
Molekül
gebunden sind. Es ist nachgewiesen worden, dass hsp's, die nichtkovalent
an antigenen Molekülen
gebunden sind, die APC-Sensibilisierung
in Anwendungen der adoptiven Immuntherapie erhöhen können (siehe hierzu die US-P-5
885 270).
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In
einer der bevorzugten Ausführungsformen,
wie sie beispielsweise in den Beispielen hierin beschrieben werden,
wird G250-GM-CSF-Fusionsprotein (mit wahlweise IL-4) in die PBMC
des Patienten ex vivo eingeführt
und anschließend
für 7 Tage
bei 37°C
kultiviert. Die Kultur wird wöchentlich
mit IL-2 und Fusionsprotein restimuliert, z.B. für 4 bis 5 Zyklen, bis die Kultur
eine Antitumorwirksamkeit gegen autologe Nierentumorzellen zeigt,
die G250 zeigen. Die CTL's
werden sodann zurück
in den Patienten reinfundiert.
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Zur
Reinfusion werden die Zellen dreimal gewaschen und in einem physiologischen
Medium und bevorzugt einem sterilen Medium bei einer bequemen Konzentration
(z.B. 1 × 107 pro ml) zur Infektion in einen Patienten
resuspendiert. Die Zellsuspension wird sodann filtriert, z.B. durch
sterile 110 Mesh und in Fenwall-Transferpacks gegeben. Die Proben
der Zellen werden auf Vorhandensein von Mikroorganismen, einschließlich Fungi,
aerobe und anaerobe Bakterien und Mycoplasma, getestet. Eine Probe
der Zellen wird gegebenenfalls zum immunologischen Testen zurückbehalten,
um die Erzeugung einer spezifischen Immunität nachzuweisen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden vor Gebrauch in der Immuntherapie die stimulierten Lymphozyten
auf zellvermittelte Immunreaktivität gegen Tumorzellen, die das
G250-Antigen tragen, getestet. Die PBL/TIL können nach der Stimulation mit
den chimären
Molekülen
der vorliegenden Erfindung in Bezug auf Zelloberflächen-Expression
von T- und B-Zellmarkern mit Hilfe der Immunofluoreszensanalyse
unter Verwendung von mit Fluoreszein konjugierten monoklonalen Antikörpern auf
T- und B-Zell-Antigene untersucht werden. Die Expression bekannter
T-Zellmarker, wie beispielsweise die CD-4- und CD-8-Antigene, bestätigen die
Identität
der aktivierten Lymphozyten als T-Zellen.
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Die
aktivierten Zellen (z.B. aktivierte T-Zellen) werden sodann gegebenenfalls
auf Reaktivität
gegen G250 getestet. Dieses könnte
mit Hilfe einer beliebigen Reihe mehrerer Methoden erfolgen, die
auf dem Fachgebiet zur Assay-Analyse spezifischer zeltvermittelter
Immunität
bekannt sind. Beispielsweise kann ein Assay auf Cytotoxizität, bei dem
die Fähigkeit
der stimulierten T-Zellen zum Töten
von Tumorzellen, die das G250-Antigen tragen, in vitro gemessen
wird, durch Inkubieren der Lymphozyten mit G250-tragenden Tumorzellen
erfolgen, die einen Marker enthalten (z.B. Cr51-markierte Zellen)
und indem die Cr51-Freigabe bei Lyse gemessen wird. Derartige Assays
sind bereits beschrieben worden (siehe beispielsweise Zarling et
al., (1986) J. Immunol. 136: 4669). Die aktivierten PBL ließen sich
auch auf T-Helferzellaktivität testen,
indem deren Fähigkeit zur
Proliferation gemessen wird, wie durch H3-Thymidin-Inkorporation, gefolgt
von einer Stimulation und zeigt, und/oder indem deren Fähigkeit
zur Erzeugung von Lymphokinen gemessen wird, wie beispielsweise
IL-2 oder Interferon bei Stimulation, und zwar in Abwesenheit von
exogenem IL-2. Andere Assays auf spezifische zellvermittelte Immunität sind auf
dem Fachgebiet bekannt, wie beispielsweise die Leukozyten-Adhäsions-Hemm-Assays
(Thomson, D. M. P. (Herausg.), 1982, Assessment of Immune Status
by the Leukocyte Adherence Inhibition Test, Academic Press, New
York), die ebenfalls zur Anwendung gelangen können.
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Die
Impfung der aktivierten Zellen erfolgt bevorzugt über eine
systemische Verabreichung. Die Zellen lassen sich intervenös durch
einen zentralvenösen
Katheter oder in die große
Bauchvene verabreichen. Innerhalb des Geltungsbereichs der Erfindung
liegen weitere Verabreichungsmethoden (z.B. die direkte Infusion
in eine Arterie). Es werden näherungsweise
IX 108-Zellen anfänglich infundiert und der Rest
im Verlaufe mehrerer Stunden danach. Bei einigen Therapieplänen können die
Patienten gegebenenfalls zusätzlich
eine geeignete Dosierung eines biologischen Reaktionsmodifikators
erhalten, einschließlich
die Cytokine IFN-α,
IFN-γ, IL-2, IL-4,
IL-6, TNF oder andere Cytokin-Wachstumsfaktoren, Antisense-TGFβ, Antisense
IL-10, u.dgl., ohne auf diese beschränkt zu sein. So kann bei einigen
Patienten rekombinante Human-IL-2 verwendet werden und wird intravenös alle 8
Stunden beginnend zum Zeitpunkt der T-Zellinfusion infundiert. Die
Injektionen von IL-2 erfolgen bevorzugt mit Dosierungen von 10.000
bis 100.000 Einheiten/kg Körpergewicht,
wie sie zuvor bei Krebspatienten verwendet wurden (Rosenberg et
al., (1985) N. Engt. J. Med. 313: 1485). Die IL-2-Infusion kann
für mehrere
Tage nach Infusion der aktivierten T-Zellen fortgesetzt werden,
wenn diese vom Patienten toleriert wird.
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Eine
Behandlung durch Impfung von beispielsweise aktivierten T-Zellen,
lässt sich
allein oder in Verbindung mit anderen therapeutischen Protokollen
anwenden, einschließlich
die Verabreichung von IL-2 (wie vorstehend beschrieben), anderer
Chemotherapeutika (z.B. Doxirubicin, Vinblastine, Vincristine usw.),
Radiotherapie, Chirurgie u.dgl., ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Wie
vorstehend ausgeführt,
können
die Zellen gegebenenfalls in Kultur expandiert werden. Diese Expansion
kann durch wiederholte Stimulation der T-Zellen mit dem G250-GM-CSF-Konstrukt
der vorliegenden Erfindung mit oder ohne IL-2 oder durch Aufziehen
in einem Medium erfolgen, das IL-2 allein enthält. Andere Methoden der T-Zell-Kultivierung
(beispielsweise mit anderen Lymphokinen, Wachstumsfaktoren oder
anderen bioaktiven Molekülen)
liegen ebenfalls im Schutzumfang der Erfindung. Beispielsweise hat
sich gezeigt, dass Antikörper
oder deren abgeleitete Moleküle,
welche die Tp67- oder Tp44-Antigene auf T-Zellen erkennen, die Proliferation
aktivierter T-Zellen unterstützen
(Ledbetter et al., (1985), J. Immunol. 135: 2331) und können während der
in vitro-Aktivierung zur Erhöhung
der Proliferation verwendet werden. Von Interferon hat sich gezeigt,
dass es die Erzeugung cytotozischer T-Zellen unterstützt (Zarling et al., (1978)
Immunol. 121: 2002) und kann bei der in vitro-Aktivierung verwendet
werden, um die Erzeugung von cytotozischen T-Zellen gegen G250-tragende
Krebszellen zu unterstützen.
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Die
vorstehend ausgeführte
Beschreibung detailliert mehre verschiedene Methoden zur Isolation,
Aktivierung und Expansion von PBL. Die vorliegende Erfindung gewährt jedoch
für die
Verwendung von G250-GM-CSF-Konstrukten in verschiedenen Formen und
Modifikationen und Anpassungen an die Verfahren, um diese Variationen
aufzunehmen. Damit liegen derartige Modifikationen der verschiedenen
Vorgehensweisen der adoptiven Immuntherapie unter Nutzung der G250-GM-CSF-Konstrukte
im Schutzumfang der Erfindung.
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V. GENTRANSFER FÜR SYSTEMISCHE THERAPIE ODER
FÜR ADOPTIVE
IMMUNTHERAPIE
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Zusätzlich zur
Verwendung des chimären
GM-CSF-G250-Proteins zur Aktivierung in der adoptiven Immuntherapie
können
Zellen (z.B. APC's,
PBL's, Fibroblasten,
TIL's' oder RCC-Tumorzellen)
mit einem Vektor transfektiert werden, der das chimäre Molekül exprimiert
und können
zur adoptiven Immuntherapie und/oder Vakzintherapie verwendet werden.
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In
einer der bevorzugten Ausführungsformen
wird/werden die Nucleinsäure(n),
welche die GM-CSF-G250-chimären Fusionsproteine
codiert/codieren, in Gentherapievektoren kloniert, die in Bezug
auf die transfzierten Zellen (wie beispielsweise Human- oder andere
Säugerzellen)
in vitro und/oder in vivo kompetent sind.
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Es
sind mehrere verschiedene Vorgehensweisen zum Einführen von
Nucleinsäure
in Zellen in vivo, ex vivo und in vitro angewendet worden. Diese
schließen
Genzuführung
auf Lipid- oder Liposombasis ein (
WO 96/18372 ;
WO 93/24640 ; Mannino und
Gould-Fogerite (1988) BioTechniques 6(7): 682–691; Rose
US-P-5 279 833 ;
WO 91/06309 ; und Felgner et al. (1987)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 7413–7414) und Replikation-defektive
retrovirale Vektoren, die eine therapeutische Polynucleotid-Sequenz
als Teil des retroviralen Genoms ernten (siehe beispielsweise Miller
et al. (1990) Mol. Cell. Biol. 10:4239 (1990); Kolberg (1992) J
NIH Res. 4: 43, und Cometta et al. (1991) Hum. Gene Ther. 2: 215).
-
Für eine Übersicht über die
Prozeduren der Gentherapie, siehe beispielsweise bei Anderson, Science (1992)
256: 808–813;
Nabel und Felgner (1993) TIBTECH 11: 211–217; Mitani und Caskey (1993) TIBTECH 11:
162–166;
Mulligan (1993) Science, 926–932;
Dillon (1993) TIBTECH 11: 167–175;
Miller (1992) Nature 357: 455–460;
Van Brunt (1988) Biotechnology 6(10): 1149–1154; Vigne (1995) Restorative
Neurology and Neuroscience 8: 35–36; Kremer and Perricaudet
(1995) British Medical Bulletin 51 (1) 31–44; Haddada et al. (1995)
in Current Topics in Microbiology and Immunology, Doerfler and Böhm (eds)
Springer-Verlag, Heidelberg Deutschland und Yu et al., (1994) Gene
Therapy, 1:13–26.
-
Retrovirale
Vektoren, die breite Anwendung finden, schließen solche ein, die auf das
murine Leukämie-Virus
basieren (MuLV), Leukämie-Virus
des Affen-Immunschwäche-Virus
(SIV), Human-Immunschwäche-Virus
(HIV), Alphavirus und Kombinationen davon (siehe beispielsweise
Buchscher et al. (1992) J. Virol. 66(5) 2731–2739; Johann et al. (1992)
J. Virol. 66 (5):1635–1640
(1992); Sommerfelt et al., (1990) Virol. 176:58–59; Wilson et al. (1989) J.
Virol. 63:2374–2378;
Miller et al., J. Virol. 65:2220–2224 (1991); Wong-Staal et
al, PCTIUS94/05700, und Rosenburg und Fauci (1993) in Fundamental
Immunology, 3. Ausgabe, Paul (Herausg.) Raven Press, Ltd., New York
und die darin enthaltenden Fundstellen sowie Yu et al. (1994) Gene
Therapy, supra;
US-P-6 008 535 ,
u.dgl.).
-
Die
Vektoren werden gegebenenfalls als Pseudotyp behandelt, um den Wirtsbereich
des Vektors auf Zellen zu erweitern, der durch den Retrovirus entsprechend
dem Vektor nicht infiziert werden kann. Beispielsweise ist das Hüll-Glykoprotein
(VSV-G) des vesiculären
Stomatitis-Virus zum Aufbau VSV-G-pseudotypischen HIV-Vektoren verwendet
worden, die hämatopoietische
Stammzellen infizieren können
(Naldini et al. (1996) Science 272:263 und Akkina et al. (1996)
J Virol 70:2581).
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Die
Adeno-assoziierten Virus (AAV)-basierenden Vektoren wurden ebenfalls
verwendet, um Zellen mit Target-Nucleinsäuren zu transduzieren, z.B.
in der in vitro-Erzeugung von Nucleinsäuren und Peptiden sowie bei
den in vivo- und ex vivo-Prozeduren der Gentherapie. Siehe hierzu
West et al. (1987) Virology 160:38–47; Carter et al. (1989)
US-P-4 797 368 ; Carter et
al.
WO 93/24641 (1993);
für eine Übersicht
der AAV-Vektoren. Der Aufbau rekombinanter AAV-Vektoren wurde in
einer Reihe von Veröffentlichungen
beschrieben, einschließlich
Lebkowski,
US-P-5 173 414 ;
Tratschin et al. (1985) Mol. Cell. Biol. 5(11):3251–3260; Tratschin,
et al. (1984) Mol. Cell. Biol., 4: 2072–2081; Hermonat und Muzyczka
(1984) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81: 6466–6470; McLaughlin et al. (1988)
und Samulski et al. (1989) J. Virol., 63:03822–3828. Zelllinien, die transformiert
werden können
durch rAAV, schließen
solche ein, die beschrieben worden sind von Lebkowski et al. (1988)
W. Cell. Biol., 8:3988–3996.
Andere geeignete virale Vektoren schließen Herpes-Virus, Lentivirus
und Vaccinia-Virus ein.
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Zusätzlich zu
den viralen Vektoren sind eine Reihe von nichtviralen Transfektionsmethoden
verfügbar. Diese
Methoden schließen
die Folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: Methoden der Elektroporation,
Calciumphosphat-Transfektion, Liposomen, kationische Lipid-Komplexe,
Wasser-Öl-Emulsionen, Polyethylenimine
und Dendrimere.
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Liposome
wurden erstmals 1965 als ein Modell für Zellmembranen beschrieben
und fanden rasch Anwendung bei der Zuführung von Substanzen zu Zellen.
Liposomen schließen
DNA mit Hilfe eines von zwei Mechanismen ein, was zu deren Klassifikation
entweder als kathionische Liposomen oder als pH-empfindliche Liposomen geführt hat.
Kationische Liposomen sind positiv geladene Liposomen, die mit den
negativ geladenen DNA-Molekülen
unter Erzeugung eines stabilen Komplexes in Wechselwirkung treten.
Kationische Liposomen bestehen im typischen Fall aus einem positiv
geladenen Lipid und einem Co-Lipid.
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Üblicherweise
zur Anwendung kommende Co-Lipide schließen Dioleylphosphatidylethanolamin
(DOPE) oder Dioleylphosphatidylcholin (DOPC) ein. Co-Lipide, die
auch als Helfer-Lipide bezeichnet werden, werden in den meisten
Fällen
zur Stabilisierung eines Liposom-Komplexes benötigt. Es steht eine Vielzahl
positiv geladener Lipid-Formulierungen kommerziell zur Verfügung, wobei
zahlreiche andere sich in der Entwicklung befinden. Zwei der am
häufigsten
genannten kationischen Lipide sind Lipofectamin und Lipofectin.
Lipofectin ist ein kommerziell verfügbares kationisches Lipid,
von dem erstmals von Feigner 1987 berichtet wurde, dass es Gene
den Zellen in Kultur zuführt.
Bei Lipofectin handelt es sich um eine Mischung von N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid
(DOTMA) und DOPE.
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DNA
und Lipofectin oder Lipofectamin treten spontan unter Erzeugung
von Komplexen in Wechselwirkung, die einen Ladungswirkungsgrad von
100% haben. Mit anderen Worten, sind weitgehend alle DNA mit dem
Lipid-Komplex gebunden unter der Voraussetzung, dass genügend Lipid
verfügbar
ist. Es wird angenommen, dass die negative Ladung des DNA-Moleküls mit den
positiv geladenen Gruppen des DOTMA in Wechselwirkung steht. Das
Verhältnis
von Lipid:DNA und die Lipid-Gesamtkonzentrationen, die zur Erzeugung
dieser Komplexe verwendet werden, sind außerordentlich wichtig für einen
wirksamen Gentransfer und variieren in Abhängigkeit von der Anwendung.
Lipofectin ist zur Zuführung
von linearer DNA, Plasmid-DNA und RNA zu einer Vielzahl von Zellen
in Kultur verwendet werden. Kurz nach seiner Einführung wurde
gezeigt, dass Lipofectin zur Zuführung
von Genen in vivo verwendet werden könnte. Nach intravenöser Verabreichung
von Lipofectin-DNA-Komplexen zeigten sowohl die Lunge als auch die
Leber eine ausgeprägte
Affinität
zur Aufnahme dieser Komplexe und zur Transgen-Expression. Die Injektion
dieser Komplexe in andere Gewebe hatte variierende Ergebnisse zur
Folge und war zum größten Teil
weniger wirksam als ein Lipofectin-vermittelter Gentransfer entweder
in die Lunge oder die Leber.
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PH-empfindliche
oder negativ geladene Liposome schließen eher DNA als ein Komplex
damit ein. Da sowohl die DNA als auch das Lipid ähnlich geladen sind, tritt
eher eine Abstoßung
ein als eine Komplexbildung. Dennoch gelingt es einigen DNA, im
Inneren des wässrigen
Innenraums dieser Liposome eingeschlossen zu werden. In einigen
Fällen
werden diese Liposome durch einen geringen pH-Wert destabilisiert,
woher der Begriff pH-empfindlich kommt. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt
sind kationische Liposome sehr viel wirksamer bei der Genzuführung sowohl
in vivo als auch in vitro gewesen als pH-empfindliche Liposome. PH-empfindliche
Liposome verfügen über das
Potential, bei der in vivo-DNA-Zuführung sehr
viel wirksamer zu sein als ihre kationischen Gegenspieler, so dass
sie in der Lage sein müssten,
dieses auch mit verringerter Toxizität und Störung aus dem Serumprotein zu
sein.
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In
einer anderen Vorgehensweise wurden Dendrimere, die mit der DNA
komplex gebunden sind, zur Transfektion von Zellen verwendet. Derartige
Dendrimere schließen "Starburst"-Dendrimere und verschiedene Dendrimer-Polykationen
ein, ohne auf diese beschränkt
zu sein.
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Bei
den Dendrimer-Polykationen handelt es sich um dreidimensionale,
oligomere und/oder polymere Verbindungen hoher Ordnung, wie sie
im typischen Fall auf einem Kernmolekül gebildet werden oder auf
einem vorgesehenen Initiator durch reintemative Reaktionsfolgen,
indem die Oligomere und/oder Polymere addiert werden und eine Außenseite
geschaffen wird, die positiv geladen ist. Diese Dendrimere können entsprechend
den Offenbarungen in den
PCT/US83/02052 und
US-P-4 507 466 ;
4 558 120 ;
4 568 737 ;
4 587 329 ;
4 631 337 ;
4 694 064 ;
4 713 975 ;
4 737 550 ;
4 871 779 ;
4 857 599 hergestellt werden.
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Im
typischen Fall weisen die Dendrimer-Polykationen ein Kernmolekül auf, auf
dem Polymere angelagert sind. Die Polymere können Oligomere sein oder Polymere,
welche terminale Gruppen aufweisen, die zur Aufnahme einer positiven
Ladung in der Lage sind. Geeignete Kernmoleküle weisen mindestens zwei reaktionsfähige Reste
auf, die sich zum Binden des Kernmoleküls an den Oligomeren und/oder
Polymeren nutzen lassen. Beispiele für die reaktionsfähigen Reste
sind Hydroxyl, Ester, Amino, Imino, Imido, Halogenid, Carboxyl,
Carboxyhalogenid, Maleinimid, Dithiopyridyl und Sulfhydryl u.a.
Bevorzugte Kernmoleküle
sind Ammoniak, tris-(2-Amihnoethel)amin, Lysin, Omithin, Pentaerythrit
und Ethylendiamin, u.a. Kombinationen dieser Reste sind ebenfalls
geeignet, wie auch andere reaktionsfähige Reste.
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Oligomere
und Polymere, die für
die Herstellung der Dendrimer-Polikationen der Erfindung geeignet sind,
sind pharmazeutisch duldbare Oligomere und/oder Polymere, die im
Körper
gut aufgenommen werden. Beispiele für diese sind Polyamidoamine,
die von der Reaktion eines Alkylesters einer α,β-ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure
oder eines α,β-ethylenisch
ungesättigten
Amids deriviert sind, und ein Alkylenpolyamin oder ein Polyalkylenpolyamin
u.a. Bevorzugt sind Methylacrylat und Ethylendiamin. Das Polymer
ist vorzugsweise an dem Kernmolekül kovalent gebunden.
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Die
terminalen Gruppen, die an den Oligomeren und/oder Polymeren gebunden
sein können,
sollten in der Lage sein, eine positive Ladung aufzunehmen. Beispiele
für diese
sind Azole und primäre,
sekundäre, tertiäre und quatemäre aliphatische
und aromatische Amine und Azole, die mit S oder O substituiert sein
können,
Guanidinium und Kombinationen davon. Die terminalen kationischen
Gruppen sind bevorzugt in kovalenter Form an den Oligomeren und/oder
Polymeren gebunden. Bevorzugte terminale kationische Gruppen sind Amine
und Guanidinium. Allerdings lassen sich auch andere nutzen. Die
terminalen kationischen Gruppen können in einem Anteil von etwa
10 bis 100% aller terminaler Gruppen des Oligomers und/oder Polymers
vorliegen und mehr bevorzugt mit etwa 50 bis 100%.
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Das
Dentrimer-Polykation kann außerdem
0% bis etwa 90% terminale reaktionsfähige Reste außer den
kationischen Gruppen aufweisen. Geeignete terminale reaktionsfähige Reste
außer
den terminalen kationischen Gruppen sind Hydroxyl, Cyrano, Carboxyl,
Sulfhydryl, Amid und Thioether u.a. sowie Kombinationen davon. Allerdings
lassen sich auch andere nutzen.
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Das
Dentrimer-Polykation ist in der Regel und vorzugsweise in nichtkovalenter
Form mit dem Polynucleotid gebunden. Dieses ermöglicht eine leichte Dissoziation
einen Zerfall der Zusammensetzung, sobald es in die Zellen eingeführt worden
ist. Ein typisches Dendrimer-Polykation, das zur Verwendung hierin
geeignet ist, hat eine relative Molekülmasse im Bereich von etwa
2.000 bis 1.000.000 Da und mehr bevorzugt etwa 5.000 bis 500.000
Da. Allerdings sind andere relative Molekülmassen ebenfalls geeignet.
Bevorzugte Dendrimer-Polykationen haben einen hydrodynamischen Radius
von etwa 11 bis 60 Å und
mehr bevorzugt etwa 15 bis 55 A. Allerdings sind auch andere ebenfalls
geeignet. Verfahren für
die Herstellung und Anwendung von Dendrimeren in der Gentherapie
sind dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt und wurden detailliert
beispielsweise in der
US-P-5
661 025 beschrieben.
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Sofern
geeignet, lassen sich zwei oder mehrere Typen von Vektoren gemeinsam
verwenden. Beispielsweise kann ein Plasmid-Vektor in Verbindung
mit Liposomen zur Anwendung gelangen. Im Fall von nichtviralen Vektoren
kann Nucleinsäure
in die nichtviralen Vektoren mit Hilfe irgendeiner geeigneten Maßnahme eingebaut
werden, wie sie auf dem Fachgebiet bekannt ist. Bei Plasmiden umfasst
dieses im typischen Fall eine Ligation des Konstruktes in die geeignete
Restriktionsstelle. Bei Vektoren, wie beispielsweise Liposomen, Wasser-Öl-Emulsionen,
Polyethylenaminen und Dendrimeren können der Vektor und das Konstrukt
durch Mischen unter geeigneten Bedingungen zusammengebracht werden,
wie sie auf dem Fachgebiet bekannt sind.
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VI. VERABREICHUNG VON GM-CSF-G250 MIT
ANDEREN MITTELN
-
In
verschiedenen Ausführungsformen
können
die GM-CSF-G250-Fusionsproteine oder Nucleinsäuren, die die GM-CSF-G250-Fusionsproteine
codieren, in Verbindung mit anderen Mitteln verabreicht werden. Derartige
andere Mittel schließen
die Folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: verschiedene chemotherapeutische
Mittel (z.B. Doxirubicin und Derivate, Taxol und Derivate, Vinblastin,
Vincristin, Camptothecin-Derivate u.dgl., verschiedene Cytokine
(z.B. IL-2, IL-7, IL-12, IFN usw.), verschiedene Cytotoxine (z.B. Pseudomonas-exotoxin
und Derivate, Diphthertn-toxin und Derivate, Ricin und Derivate,
Abrin und Derivate, Thymidinkinase und Derivate), Antisense-Moleküle (z.B.
Antisense IL-10,
TGF-β usw.),
Antikörper
gegen verschiedene Wachstumsfaktoren/Rezeptoren (z.B. Anti-VEGF,
Anti-EGFR, Anti-IL-8,
Anti-FGF usw.) u.dgl. Die Verfahren der vorliegenden Erfindung können auch
als eine Ergänzung
für Chirurgie
und/oder Strahlentherapie zur Anwendung gelangen.
-
VII. KITS
-
Es
werden Kits der Erfindung bereitgestellt, in die Materialien/Reagenzien
einbezogen sind, die für
die Vakzination unter Verwendung eines Polypeptid-Antigens (GM-CSF-G250-Polypeptid)
und/oder DNA-Vakzination
und/oder adoptive Immuntherapie verwendbar sind. Kits, die für eine GM-CSF-G250-Polypeptid-Vakzinierung
optimiert sind, weisen bevorzugt einen Behälter auf, in dem sich ein GM-CSF-G250-chimäres Molekül befindet.
Das Molekül
kann in Lösung
bereitgestellt sein, in Suspension oder als ein Pulver (z.B. lyophilisiert). Das
GM-CSF-G250 kann mit einem geeigneten pharmazeutisch duldbaren Exzipienten
und/oder einer Adjuvans abgepackt sein, z.B. in Form einer Einheitsdosierung.
-
In ähnlicher
Form weisen Kits, die für
eine DNA-Vakzination eines Konstruktes optimiert sind, das ein GM-CSF-G250-Polypeptid
codiert, vorzugsweise einen Behälter
auf, in dem sich eine GM-CSF-G250-Nucleinsäure (z.B.
eine DNA) befindet. Wie bei dem Polypeptid kann die Nucleinsäure in Lösung bereitgestellt
sein, in Suspension oder als ein Pulver (z.B. lyophilisiert). Die
GM-SCSF-G250-Nucleinsäure
kann mit einem geeigneten pharmazeutisch duldbaren Exzipienten oder
ein/mehreren förderlichen
Mitteln abgepackt sein, z.B. in Form einer Einheitsdosierung. Das
Kit kann ferner Reagenzien und/oder Mittel einschließen, um
die Zuführung der
Nucleinsäure
zu dem Patienten zu erleichtern (z.B. einem Menschen oder einem
Vertreter der Säuger).
-
Die
Kits, die für
die adoptive Immuntherapie optimiert sind, schließen im typischen
Fall einen Behälter ein,
der ein chimäres
GM-CSF-G250-Polypeptid enthält,
wie es vorstehend beschrieben wurde. Die Kits können wahlweise eine Nucleinsäure enthalten
(z.B. einen Vektor), die ein GM-CSF-G250-Fusionsprotein für ex vivo-Transfektion von
Zellen codiert. Derartige Kits können
auch wahlweise verschiedene Zelllinien (z.B. RCC) und/oder Reagenzien
(z.B. IL-2) zur Erleichterung der Expansion aktivierter Zellen enthalten.
-
In
die Kits können
wahlweise zusätzliche
Reagenzien einbezogen sein (z.B. Puffer, Medikamente, Cytokine,
Zellen/Zelllinie, Zellkulturmedien usw.) und/oder Mittel (z.B: Spritzen,
biolistische Vorrichtungen usw.) für die Ausführung der Verfahren der vorliegenden
Erfindung.
-
Zusätzlich können in
die Kits Materialien zur Anweisung einbezogen sein, die Hinweise
(d.h. Protokolle) für
die Ausführung
der Verfahren der vorliegenden Erfindung enthalten. Derartige typische
hinweisende Materialien lehren die Anwendung der GM-CSF-G250-chimären Moleküle (oder
der diese codierenden Nucleinsäure)
als Vakzine, DNA-Vakzine oder Mittel für die adoptive Immuntherapie
bei der Behandlung von klarzelligen Nierenkrebserkrankungen. Obgleich
die instruktiven Materialien im typischen Fall schriftliche oder
gedruckte Hinweise enthalten, sind sie auf diese nicht beschränkt. In
die vorliegende Erfindung als einbezogen gilt jedes Medium, das
zum Speichern derartige Instruktionen und deren Vermittlung an einen
Endanwender in der Lage ist. Dieses schließt elektronische Speichermedien
ein (z.B. Magnetplatten, Bänder,
Kassetten, Chips), optische Medien (z.B. CD-ROM) u.dgl., ohne auf
diese beschränkt
zu sein. In diese Medien können Adressen
von Intemetseiten einbezogen sein, die derartige instruktive Materialien
anbieten.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung, nicht jedoch zur
Beschränkung
der beanspruchten Erfindung.
-
BEISPIEL 1
-
KLONIEREN UND EXPRESSION VON GM-CSF- UND
G250-FUSIONSPROTEIN
-
Dieses
Beispiel beschreibt das Klonieren, die Expression und Reinigung
eines GM-CSF-G250-Fusionsproteins.
-
KLONIEREN VON HUMAN-GM-CSF-G250-FUSIONSGEN
-
Es
wurde eine Human-GM-CSF-cDNA (0,8 kb) einer vollen Länge von
dem Plasmid p91023(B)-Vektor (Wong
et al. (1985) Science 228: 810–815)
mit Eco RI Restriktionsendonuclease abgespalten. Eco RI (5') und Not I-Stellen
(3') wurden in die
GM-CSF cDNA mit Hilfe von PCR (0.4 kb) unter Anwendung eines ersten
Primers insertiert: gcgggaattc(atg)tggctgcagagc
(5' GM-CSF Eco RI
underlined, SEQ ID Nr.:5) und eines zweiten Primers: gagggaggcgcgcgc(ctc)ctggactggctc
(3' GM-CSF Not I
underlined, um das Stoppcodon, SEQ ID Nr.:6) zu entfernen.
-
Die
NotI (5') und His-Stopp-Gb1
II (3')-Stellen
wurden in voller Länge
der G250-cDNA (1,6 kg) mit Hilfe der PCR unter Verwendung der folgenden
Primer eingeführt:
5' G250 (NotI):
gagggagcggcc(gct)cccctgtgcccc
(Entfernung für
Startcodon, SEQ ID Nr.:7), 3' G250-His-Stoppcodon-Bgl II:
(1) gcagagatct(cta)atggtgatgtatggtgggctccagtctcggcracctc (SEQ
ID Nr.: 8; Klammer = Stopp letzte, zweite underline = 8 His), (2)
ggagagatct(cta)atgatgatgatgatgatgatgatgggctccagtctcggctacctct
(SEQ ID Nr.: 9, Klammer-Stopp letzte, zweite underline = 8 His).
-
Die
Fragmente wurden unter Erzeugung von M-CSF-NotI-G250-His-Stopp-Bgl
II wie folgt ligiert:
5' (gag)ggcggcc(gct)cccctgtgcccc
(Rest von GM-CSF-G250) (SEQ ID Nr.: 10); worin (gag) die letzte
von GM-CSF ist und (gct) die erste von G250 ist.
-
Das
250-Fusionsgen wurde insertiert in den Polyhedrin-gen-locus-base-baculovirus-Transfervektor pVL
1393 (PharMingen). Insbesondere wurde das Plasmid pVL 1393 mit Eco
RI und Bgl II-Restriktionsendonuclease
getrennt und das Eco R1-GM-CSF-G250-his-Stopp-Bgl II-Konstrukt in
den Schnittvektor insertiert.
-
Insektenzellen
(sf8-Zellen) wurden unter Verwendung des BaculoGold-Transfektionskits
(Pharmingen) transfiziert. Dieses umfasste eine Co-Transfektion
von lirearisierter BaculoGold-Virus-DNA und rekombinanter Plasmid-DNA,
die ein GM-CSF-G250-Fusionsgen enthielt, in die Insektenzellen (sf8-Zellen). Die rekombinanten
Baculovieren wurden amplifiziert und die Plaques zur Messung des
Virus assayiert.
-
Das
G250-GM-CSF-Protein wurde entsprechend den Protokollen gereinigt,
die in der PharMigen-Bedienungsanweisung,
4. Ausgabe, Juli 1997, Seite 41, mitgeliefert wurden. Es wurden
kurz Mikrokügelchen durch
Resuspendieren der Ni-NTA-Agaroseperlen hergestellt. Es wurden 2
ml Perlen in die 10ml-Chromatographiesäule gegossen (Bindung näherungsweise
7,5 bis 15 mg von 6 × His-Fusionsprotein).
Diese Perlen ließ man
in der Säule
absetzen und ließ das
Ethanol-Konservierungsmittel ab. Die Perlen wurden sodann mit 6 × His-Waschpuffer
(Kat. # 21472A, PharMigen) mit 7,5 ml 6 × His-Waschpuffer zweimal gewaschen.
-
Es
wurde ein Zelllysat-Präparat
durch Resuspendieren eines Zellpellets in eiskaltem Insektenzellen-Lösepuffer
(Kat. # 21425A, PharMigen) hergestellt, der einen rekonstituierten
Proteasehemmer-Cocktail enthielt (Kat. # 21426Z, PharMigen). Die
Zellen wurden auf Eis für
45 Minuten unter Verwendung von 1 ml Lysepuffer pro 2 × 107-Zellen lysiert. Das Lysat wurde in ein
sauberes Zentrifugenröhrchen
gegeben und bei 10.000 U/min für
30 Minuten zentrifugiert oder durch ein 0,22μm-Filter filtriert. Der Überstand
wurde für
die Säule
aufgehoben und das Pellet verworfen. Es wurden 150 um Lysat für ein SDS-PAGE-Gel
oder Western-Blot und die Bestimmung der Protein-Konzentration aufgehoben.
-
Das
Lysat wurde zu äquilibriert
Ni-NTA-Agaroseperlen für
die Reinigung mit Hilfe einer Affinitätssäule zugegeben. Der Überstand
wurde langsam geladen oder die Perlen in einem konischen 15ml-Röhrchen mit dem
Lysat für
1 Stunde bei 4°C
gebunden. Die Durchlauffraktion wurde aufbewahrt.
-
Die
Säule wurde
mit 10 bis 15 ml 6 × His-Waschpuffer
(Kat. # 21472A, PharMigen) gewaschen, wonach man die Säule ohne
zu trocknen ablaufen ließ.
Der Waschschritt wurde solange wiederholt, bis die Wäsche A280 weniger als 0,01 (näherungsweise 4 Wäschen) betrug.
-
Sodann
wurde das Fusionsprotein mit Imidazol eluiert. Verkürzt wurden
4,5 ml des 6 × His-Elutionspuffers (Kat.
# 21476A, PharMigen) einschließlich
Imidazol wie folgt zugegeben:
- I. 0,1 Mol Imidazol
mit 6 × His-Elutionspuffer;
- II. 0,2 Mol Imidazol mit 6 × His-Elutionspuffer;
- III. 0,3 Mol Imidazol mit 6 × His-Elutionspuffer;
- IV. 0,4 Mol Imidazol mit 6 × His-Elutionspuffer;
- V. 0,5 Mol Imidazor mit 6 × His-Elutionspuffer.
-
Die
Elutionsgeschwindigkeit wurde bei einer Rate aufrechterhalten, die
kleiner oder gleich 1 ml pro Minute betrug. Die eluierten Fraktionen
wurden aufgenommen (200 μl).
-
Nach
der Analyse mit SDS-PAGE-Gel und Western-Blot wurden die reinen
und korrigierten Fraktionen aufgenommen und gepoolt, dialysiert
gegen PBS und die Ni-NTA-Reinigung nochmals wiederholt.
-
Nach
der Analyse mit SDS-PAGE-Gel und Western-Blot wurden die reinen
und korrigierten Fraktionen nochmals aufgenommen und gepoolt, und
gegen PBS dialysiert. Eine weitere Reinigung wurde auf einer Q-Sepharosesäule ausgeführt. Es
wurden 1,0 ml der Säule
mit 50 mMol NaCl-Puffer X (20 mMol Hepes, 1 mMol EDTA, 20% Glyzerin
und 0,5 mMol PMSF) äquilibriert.
Die Proteinprobe wurde auf die Säule
geladen und die Durchlauffraktion aufgenommen.
-
Es
wurde eine weitere Reinigung auf einer SP-Sepharosesäule ausgeführt. Es
wurden 1,0 ml SP-Sepharosesäule mit
50 mMol NaCl-Puffer X (20 mMol Hepes, 1 mMol EDTA, 20% Glyzerin
und 0,5 mMol PMSF) geladen. Die Proteinprobe wurde auf die Säule geladen
und die Durchlauffraktion aufgenommen und aufbewahrt. Die Säule wurde
mit dem Gradienten-Salzpuffer (50 mMol NaCl-Puffer X – 1.000
mMol-Fraktion mit 5,0 ml und 0,1 ml) eluiert. Die Flution erfolgte
mit 1.000 mMol NaCl-Puffer X.
-
Die
korrigierten Fraktionen wurden gepoolt und gegen PBS dialysiert.
-
1 veranschaulicht
eine RT-PCR-Analyse von RCC-Tumorzellen. 2 veranschaulicht
eine FACS-Analyse von dendritischen Zellen, die von anhaftenden
PBMC-Kulturen genommen wurden.
-
3 veranschaulicht
die Hochregulierung von HLA-Antigen und in dendritischen Zellen
mit Hilfe des GM-CSF-G250-Fusionsproteins.
4 veranschaulicht
die Cytotoxizität
von Masse-PMBC, moduliert durch G250-GM-CSF-Fusionsprotein (Patient
1). Tabelle 1 zeigt eine phänotypische
Modulation von Massemonozyten von peripherem Blut durch GM-CSF-G250-Fusionsrotein
IL-4 und IL-2 Patient #1).
Phänotyp | Anhang
7 | Anhang
21 |
CD3+ CD56- | 60 | 94 |
CD3- CD56+ | 10 | 3 |
CD3+ CD8+ | 21 | 25 |
CD3+ CD4+ | 40 | 68 |
CD3+ TcR+ | 54 | 90 |
CD3+ CD25+ | 10 | 25 |
Tabelle 2 zeigt eine phänotypische
Modulation von Massemonozyten des peripheren Bluts mit Hilfe des GM-CSF-G250-Fusionsroteins
IL-4 I-
Phänotyp | Anhang
7 | Anhang
21 | Anhang
42 |
CD3+ CD56- | 70 | 90 | 100 |
CD3- CD56+ | 13 | 1 | 0 |
CD3+ CD8+ | 21 | 22 | 17 |
CD3+ CD4+ | 48 | 74 | 86 |
CD3+ TcR+ | 62 | 91 | 97 |
CD3+ CD25+ | 10 | 28 | 16 |
-
BEISPIEL 2
-
INDUKTION VON G250-MARKIERTER UND T-ZELL-VERMITTELTER
ANTITUMORAKTIVITÄT
GEGEN KLARZELLIGES NIERENKARZINOM UNTER VERWENDUNG EINES CHIMÄREN FUSIONSPROTEINS, BESTEHEND
AUS G250 UND GRANULOZYTEN-MONOZYTEN-KOLONIE-STIMULIERENDEN FAKTOR
-
Die
Immuntherapie, die auf die Induktion einer T-Zell-vermittelten Antitumorreaktion
in Patienten mit klarzelligem Nierenkarzinom (RCC) zielt, ist vielversprechend.
Von uns wird hierin eine neuartige RCC-Vakzinationsstrategie beschrieben,
mit der die gleichzeitige Zuführung
von Dual-Immunaktivatoren möglich
ist: G250: ein umfangreich exprimiertes RCC-assoziiertes Antigen;
und granulozytenmakrophagenkolonie-stimulierender Faktor (GM-CSF):
ein immunmodulatorischer Faktor für ein Antigen-präsentierende
Zellen (APC). Das G250-GM-CSF-Fusionsgen wurde aufgebaut und in
SF-9-Zellen unter
Anwendung eines Baculovirus-Expressionsvektorsystems exprimiert.
Das 66kDa-Fusionsoprotein
(FP) wurde anschließend über eine
6 × His-Ni-NTA-Affnitätssäule und
ein SP-Sepharose/FPLC
gereinigt. Das gereinigte FP besaß GM-CSF-Bioaktivität vergleichbar
mit der von rekombinanten GM-CSF bei Test in einer GM-CSF-abhängigen Zelllinie.
Bei Vereinigung mit IL-4 (1.000 U/ml), induzierte FP (0,34 mg/ml)
eine Differenzierung von Monozyten (CD14+)
in dendritische Zellen (DC), die einen für APC charakteristischen Oberflächenmarker
exprimieren. Die Aufwärtsregulierung
von reifen DC (CD83+CD19-) (17% gegenüber 6%) mit verstärkter HLA-Klasse
I und -Klasse II-Antigen-Expression
wurde in DC aufgezogenen FP gegenüber DC detektiert, das mit
rekombinantem GM-CSF aufgezogen war. Die Behandlung von PBMC mit
FP allein (2,7 mg/107 Zellen) unterstützte sowohl
Th1 als auch Th2-Cytokin-mRNA-Expression
(IL-2, IL-4, GM-CSF, IFN-γ und
TNF-α).
Im Vergleich zu verschiedenen Strategien der Immunmanipulation in
langfristigen Kulturen von Masse-PBMC induzierten Zellen, die mit
FP (0,34 mg/ml) plus IL-4 (1.000 U/min) für eine Woche behandelt und
anschließend
mit FP plus IL-2 (20I U/ml) restimuliert wurden, das größte Wachstum
von T-Zellen, die T-Zellrezeptor (TcR) exprimiert. Darüber hinaus
wurde unter einer solchen immunmodulatorischen Manipulation RCC-spezifische Cytotoxizität, die durch
Anti-HLA-Klasse I, Anti-CD3 und Anti-CD8-Antikörper geblockt werden könnte, in
vier von sechs getesteten PMBC-Kulturen nachgewiesen. In einem der
getesteten Patienten wurde eine erhöhte Cytotoxizität gegenüber Lymphknoten
(LN), deriviert von RCC-Target, im Vergleich zu derjenigen gegenüber primären Tumortargets festgestellt,
die einer achtfach höheren
G250-Expression
in LN-Tumor im Vergleich zu primärem
Tumor entsprach. Der Austausch von FP gegen rekombinanten GM-CSF
setzte die Auswahl von RCC-spezifischen Killerzellen vollständig außer Kraft.
Alle mit FP modulierten PBMC-Kulturen mit Antitumoraktivität zeigten
eine aufwärtsregulierte
CD3+ CD4+-Zellpopulation.
Diese Ergebnisse zeigen, dass GM-CSF-G250-FP ein starker Immunstimulant
mit der Fähigkeit
zur Aktivierung von immunmodulatorischem DC und zum Induzieren einer T-Helferzellengestützten, G250-markierten
und CD8+-vermittelten Antitumorantwort ist.
Diese Ergebnisse haben bedeutende Auswirkungen auf die Verwendung
von GM-CSF-G250-FP als ein Tumorvakzin für die Behandlung von Patienten
mit fortgeschrittenem Nierenkrebs.
-
EINFÜHRUNG
-
Metastatische
klarzelliges Nierenkarzinom (mRCC) stellt wegen seiner Beständigkeit
gegenüber
konventionellen Therapiearten, wie beispielsweise Chemotherapie
und Strahlentherapie (Figlin (1999) J. Urol. 61: 381–387) eine
therapeutische Herausforderung dar. Im letzten Jahrzehnt hat es
bedeutende Fortschritte in der Behandlung von mRCC seit der FDA-Genehmigung
von Interleukin-2 (IL-2) 1992 gegeben. Es ist offenkundig geworden,
dass die Immuntherapie in der Lage ist, in ausgewählten RCC-Patienten dauerhafte
Remissionen zu erzeugen, wobei jedoch die insgesamten Ansprechraten
der Immuntherapie bestenfalls bei näherungsweise 25% (Fisher et
al. (1997) Cancer J. Sci. Amer., 3: S. 70) auf Kosten messbarer
Toxizitäten
des Patienten bleiben. Die neuere Identifikation von MHC-eingeschränkten Tumorassoziierten
Antigenen (TAA) und das Verständnis
der bedeutenden Rolle immunmodulatorischer dendritischer Zellen
(DC) haben die logische Grundlage für die Entwicklung von Tumorvakzinen
für die
Krebstherapie geliefert (Wang et al. (1999) J. Mol. Med., 77:640–655; Xu
et al. (2000) Trends in Biotech. 18: 167–172). Es sind zahlreiche Krebs-Vakzinstrategien
entwickelt und sowohl in Tiermodellen als auch in Human-Versuchsreihen
mit vielversprechenden Ergebnissen entwickelt und getestet worden.
Diese schließen
Peptid-basierende Vakzine ein ((Rosenberg et al. (1999) J. Immunol.,
163:1690-1695; Parkhurst et al. (1996) J. Immunol., 157: 2539–2548),
dendritische zell(DC)-basierende Vakzine (Yang et al. (2000)J. Immunol.,
164: 4204–4211;
Condon et al. (1996) Nature Med., 2:1122-1128; Zhou et al. (1996)
Human Gene Ther., 10: 2719–2724;
Nestle et al. (1998) Nature Med., 4: 328–332; Mulders et al. (1999)
Clin. Cancer Res., 5:445–454),
rekombinante Viren/DNA/RNA-basierende Vakzine (Ulmer et al. (1998)
J Virol., 72: 5648–5653;
Ying et al. (1999) Nature Med., 5: 823–827; Liu (1998) Nature Med.,
4: 515–519),
und genmodifizierte Tumorzellen (Mach et al. (1999) Cancer Res.,
60: 3239–3246).
Trotz der Tatsache, dass man RCC für einen relative immunogenen
Tumor handelt, sind keine RCC-assoziierte Antigene identifiziert
worden und in Verbindung mit einer bedeutsamen Grundlage für die Entwicklung
eines auf Nierenkrebs zielenden Tumorvakzins charakterisiert worden
(Gaugler et al. (1996) Immunogenetics, 44:323–330; Brändle et al. (1996) J. Exp.
Med., 183:2501–2508;
Brossart et al. (1998) Cancer Res., 58: 732–736).
-
Vor
kurzem ist das erste umfangreich exprimierte RCC-Tumor-assoziierte
Antigen, das HLA-A2-restringierte
CTL-Epitope enthält,
identifiziert und aus einer RCC-Zelllinie coloniert worden (Grabmaier
et al. (2000) Intl. J. Cancer, 85: 865–870; Vissers et al. (1999)
Cancer Res., 59:5554–5559).
Dieses RCC-assoziierte Transmembranprotein,
bezeichnet als G250, hat sich als identisch zu WN/CAIX erwiesen,
ein in Cervicalkrebs-exprimiertes TAA (Opavsky et al. (1996) Genomics,
33: 480–487).
Ein immunhistochemisches Anfärben mit
mAbG250 ergab, dass mehr als 75% primärer und metastatischer RCC
G250 exprimierten, während
eine nur geringe bis zu keiner Expression in normaler Niere detektiert
wurde ((Grabmaier et al. (2000) Intl. J. Cancer, 85: 865–870). Darüber hinaus
wurde eine G250-Expression in nahezu allen klarzelligen Nierenkrebserkrankungen
der Niere gefunden und die häufigsten
RCC-Varianten, die
eine weitere Grundlage für
die Verwendung von G250 als ein bedeutendes Immuntarget für die Antikrebstherapie
gewährt.
Eine Antigenpräsentation ist
ein entscheidender erster Schritt für eine auf Vakzin basierende
Immuntherapie. Wir haben daher hypothetisch zugrunde gelegt, dass
ein chimäres Protein,
dass aus G250 und GM-CSF besteht, ein immunmodulatorischer Faktor
für die
Erzeugung von funktioneller DC ist und die Vakzinkapazität im Vergleich
zu der Verwendung beider Mittel allein verbessern würde. Es
sind mehrere chimäre
Fusionsproteine, die GM-CSF enthalten, veröffentlicht worden und haben
eine Vielzahl komplexer biologischer Wirkungen in Abhängigkeit
von ihren Fusionskomponenten gezeigt (Hall et al. (1999) Leukemia,
13: 629–633;
Tripathi et al. (1999) Hybridoma 18: 193–202; Battaglia et al. (2000)
Exp. Hematol., 28: 490–498;
Batova et al. (1999) Clin. Cancer Res., 5: 4259–4263). GM-CSF ist als ein
Wachstumsfaktor gut charakterisiert worden, welche die Proliferation
und die Reifung von Myeloid-Progenitorzellen induziert (Rill et
al. (1995) J. Leukocyte Biol. 58: 634–642). Es erhöht die natürliche Macrophagen-
und granulozyten Cytotoxizität
gegenüber
Tumorzellen (Parhar et al. (1992) Europ. Cytokine Network, 3: 299–306). Die
Funktion von GM-CSF als ein Schlüsselfaktor
für die
Differenzierung von DC untermauert weiter seine Adjuvans-Bedeutung
in der immunbasierenden Vakzintherapie (Jonuleit et al. (1996) Archives
of Dermatological Res. 289:.1–8).
Ein direkter Beweis für
die Adjuvans-Wirkungen von GM-CSF in der Vakzin-basierenden Immuntherapie
ist in Tiermodellen nachgewiesen worden. Die Immunisierung mit Tomorpeptid
auf Stellen auf der Haut, die epidermales DC enthielten, die neuerdings
duch Vorbehandlung mit DNA-codierendem GM-CSF hervorgegangen ist,
beleuchtet die antigenspezifische T-Zellreaktion, während eine
Peptid-Immunisierung einer Kontrollstelle der Haut keine Immunreaktion
zeigte ((Bowne et al. (1999) Cytokines Cellu. Mol Ther., 5: 217–225). In ähnlicher
Weise zeigte eine Behandlung eines etablierten Tumors mit einem
hybridisierten Zellvakzin, das durch Verschmelzen von GM-CSF-genmodifizierter
DC mit Melanomzellen erzeugt wurde, eine größere therapeutische Wirksamkeit
im Vergleich zu der Behandlung mit hybridisiertem Vakzin, das mit
nichtmodifizierter DC erzeugt wurde (Cao et al. (1999) Immunol.,
97: 616–625). Eine
erste Phase I-Reihe demontrierte ferner, dass eine systemische Injektion
von GM-CSF und IL-4 zum Induzieren einer Tumorregression und einer
stabilen Reaktion der Erkrankung in Patienten mit fortgeschrittenem RCC
und Prostatakrebs in der Lage war (Roth et al. (2000) Cancer Res.,
60:1934–1941).
In ähnlicher
Weise induzierte eine Vakzination von Patienten mit bestrahlten
autologem RCC oder Melanomzellen, die auf Abgabe von Human-GM-CSF
bearbeitet waren, ebenfalls eine starke Antitumorimmunität (32 Simons
et al. (1997) Cancer Res. 57: 1537–1546; Soiffer et al. (1998)
Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 5: 13141–13146).
-
In
diesem Beispiel beschreiben wir eine Strategie zur Erzeugung von
Fusionsproteinen (SP), die aus G250 und GM-CSF bestehen. Darüber hinaus
haben wir die Möglichkeit
der Verwendung dieses nichtviralen und nichtzellulären RCC-Tumorvakzins
als ein Immunstimulant für
die in vitro-Modulation von DC und Induktion von G250-markierter
Antitumorreaktion in PBMC-Kuituren getestet, die von Patienten mit
fortgeschrittenem Nierenkrebs entnommen waren.
-
MATERIALIEN UND METHODEN
-
KLONIEREN VON GM-CSF-G250-FUSIONSGEN IN
PVL 1393-VEKTOR
-
Das
Plasmid p91023(B)-GM-CSF (Wong et al. (1985) Science 228: 810–815) wurde
mit EcoR I digeriert und das 0,8kb-Fragment, das die volle Länge von
GM-CSF-cDNA enthielt, zur Erzeugung des 0,4kb-GM-CSF-Fragments verwendet,
welches das' flankiert
von einer EcoR I-Stelle an der 5'-Seite
und eine Not I-Stelle an der 3'-Seite
enthielt, die das GM-CSF-Stoppcodon durch DNA-PCR ersetzt. Das GM-CSF-Fragment von
dem PCR-Produkt wurde in die EcoR I und Bgl II-Stellen vom Polyhedrin-gen-locusbasierendem
Baculovirus-Transfervektor pVL1393 (Pharmigen, San Diego, CA). subkloniert.
In ähnlicher Weise
wurde pBM20CMVG250 Osterwick (2000) Int. J. Cancer, 85: A65–A70) verwendet,
um die volle Länge
von G250-cDNA (1,6 kb), die eine Not I-Stelle gefolgt von einem
6 Nucleotid-Linker enthielt, der mit 2 Arginine mit Hilfe der PCR
in der 5'-flankierenden
Region des G250 codiert nach der Entfernung seines Startcodons verwendet.
Die 3'-flankierende
Region von G250 wurde so konzipiert, dass sie 6 Histidine, gefolgt
von dem Stoppcodon und der Gb1 II-Stelle codiert. Das G250-Fragment
wurde einer Gel-Reinigung
unterzogen. Sowohl der Vektor pVL1393, der bereits den GM-CSF enthielt,
als auch die G250-PCR-amplifizierten
Fragmente wurden mit Not I und BgI II herausgeschnitten. Das G250-Fragment
und der Vektor wurden ligiert für
3 Stunden bei 16°C
und später
transformiert und auf LB-Platten aufgezogen. Die Kolonien, die das
korrigierte Plasmid enthielten, wurden mit Hilfe der Ultrazentrifugation
mit Cäsiumchlorid,
aufschwimmend, gereinigt. Das Plasmid wurde mit einer Reihe verschiedener
Restriktionsenzyme zur Verifikation der Plasmide getrennt. Die Plasmid-Klone
wurden weiter auf Histidin-Tag
unter Anwendung des "Perkin
Elmer" verifiziert.
-
ERZEUGUNG UND REINIGUNG VON
FUSIONSPROTEIN
-
Es
wurde der rekombinante Baculovirus, der His-markiertes GM-CSF-G250-Fusionsgen
enthielt, durch Co-Transfektion von 0,5 mg BaculoGold-DNA (modifizierte
AcNPV-Baculovirus-DNA) (Pharmigen, San Diego, CA) und 5 mg pVL1393/GM-CSF-G250
in Sf9-Zellen (Spodoptera frugiperda) erzeugt. Die Viren wurden
weiter bei geringem MOI (< 1)
in adhärierenden
S19-Insektenzellen amplifiziert und die Titer des Virus mit Hilfe
des Plaqueassays bestimmt. Die Expression von GM-CSF-G250-FP in
Sf9-Zellen wurde mit Hilfe der immunozytochemischen Analyse unter
Verwendung von Anti-G250 mAb, Anti-GM-CSF-Antikörper (Genezyme, Cambridge,
MA) und irrelevanter Ab bestimmt. Als negative Kontrolle für die FP-Expression
und Analyse wurden Sf9-Zellen infiziert mit pVL1392-XyIE-rekombinantem Virus
(Pharmigen) und nichtinfizierten Sf9-Zellen verwendet. Die Viren,
die für
die Proteinerzeugung verwendet wurden, wurden isoliert und aus einem
einzelnen Plaque ampliflziert. Das Zell-Lysat wurde hergestellt
aus den Sf9-Zellen, infiziert mit Viren bei MOI von 5 für drei Tage
mit Insektenzell-Lysepuffer, der einen Proteasehemmer-Cocktail enthielt
(Pharmigen, San Diego, CA). Das filtrierte Lysat (0,22 mm Filter)
wurde auf eine Ni2+-NTA-Agarosesäule mit
hoher Affinität
für 6 × His (Qiagen,
Santa Clarita) gegeben. Nach umfangreichem Waschen der Säule (50
mMol Na-Phosphat, 300 mMol NaCl, 10% Glyzerin, pH 8,0) wurde das
Fusionsprotein schrittweise in der Säule (50 mMol Na-Phosphat, 300 mMol
NaCl, 10% Glyzerin, pH 6,0) durch Erhöhen der Konzentration von Imidazol
von 0,1 Mol bis 0,05 Mol eluiert. Alle Reinigungsschritte wurden
bei 4°C
ausgeführt.
Die Fraktionen wurden mit Hilfe des Western-Blots unter Verwendung
von Anti-GM-CSF-Antikörper
analysiert. Die Peak-Fraktionen wurden vereint, dialysiert und erneut
auf eine Ni2+-NTA-Agarosesäule zur
wiederholten Reinigung gegeben. Es wurden Fraktionen, die FP enthielten
gepoolt, dialysiert und weiter auf eine FPLC-Säule gegeben, die SP-Sepharose
Highperformance enthielt (Amersham Pharmacia Biotech, Piscataway,
NJ). Das Fusionsprotein wurde mit einem zunehmenden Salzgradienten
von 50 mMol bis 1 Mol NaCl in Puffer X (20 mMol Tris, 1 mMol EDTA,
10% Glyzerin) eluiert und die FP-enthaltenden Fraktionen gepoolt,
dialysiert und durch ein 0,2 m Filter sterilisiert. Die Coomassie-Blau-
und Silberanfarbungen wurden verwendet, um die Reinheit des GM-CSF-G250-Fusionsproteins
zu messen. Die Proteinkonzentration wurde mit Hilfe des Bio-Rad
Dc-Protein-Assays (Bio Rad, Hercules, CA 94547) bestimmt.
-
GM-CSF-ABHÄNGIGES PROLIFERATIONSASSAY
-
Die
biologische Aktivität
der GM-SF-Komponente des FP wurde ermittelt, indem die Proliferation
vom GM-SF-abhängigen
TF-Zellen gemessen wurde (Kitamura et al. (1989) J. Cellu. Physiol.,
140: 323–334),
und zwar in Gegenwart von FP. Es wurden TF-1-Zellen in 96-Muldenplatten
in dreifachem Kulturmedium beimpft (RPMI-Medium + 10% FRS) bei einer
Konzentration von 2 × 104-Zellen/Mulde, die eine titrierte Konzentration von
FP oder die entsprechende Menge von rekombinanten GM-CSF (rh-GM-CSF) enthielten.
Die Kulturen wurden für
5 Tage inkubiert und 3H-Thymidin (0,1 mCi/Mulde) 12 Stunden vor
der Ernte zugegeben. Das eingebaute 3H-Thymidin
wurde mit Hilfe des Szintilationszählens mit einem β-Zähler gemessen.
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PHÄNOTYPISCHE
ANALYSE DES DC MIT HILFE EINES FLUORESZENS-AKTIVIERTEN ZELLSORTIERENS
(FACS)
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Es
wurde der Phänotyp
des sowohl aus adhärierender
als auch Masse-PBMC-erzeugter DC mit Hilfe eines zweifarbigen Immunofluoreszens-Anfärbens entsprechend
der Beschreibung von Hinkel et al. (2000) J. Immunother., 23: 83–93) bestimmt.
Sowohl adhärierende
PBMC als auch nichtfraktionierte Masse-PBMC wurden mit 1.000 U/ml
von IL-4 entweder plus GM-CSF (800 U/ml) oder FP (0,34 mg/ml) für 7 Tage
aufgezogen und die Identität
von DC bestimmt. Die Zellkulturen (1 × 105-Zellen)
wurden resuspendiert in 50 ml FACS-Puffer (PBS, 2% neugeborenes
Kälberserum,
0,1% Natriumazid) und mit 10 ml entsprechendem Fluorescein-Isothiocyana
(FITC) oder Phycoerythrin (PE), markiert mit monoklonalen Antikörpern für 30 Minuten
bei 4°C
inkubiert. Nach dem Anfärben
wurden die Zellen zweimal mit PBS gewaschen und in 200 ml FACS-Puffer
plus 200 ml Paraformaldehyd (2%) resuspendiert. Es wurden fünf von Zehntausend
Ereignissen pro Probe auf einem Becton-Dickinson FACScan II-Durchflusszytometer
aufgenommen, der gleichzeitig Vorwärtsstreuung (FSC und Seitenstreuung
(SSC) aufnahm sowie FL1 (FITC) als auch FL2 (PE)-Daten und unter
Nutzung der CellQuest-Software (Becton-Dickinson, San Jose, CA)
analysierte.
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Die
Einstellungen für
alle Parameter wurden zu Beginn der Studie optimiert und wärend der
gesamten nachfolgenden Analysen konstant gehalten. Die DC-Population
in Masse-PBNC-Kultur wurde auf der Grundlage ihrer Größe und Granularität ausgeblendet.
In allen Proben wurde die Lage der Quadrantenkursoren bestimmt,
indem sie auf die Proben gesetzt wurden, die mit dem entsprechenden
Isotyp des Kontroll-Antikörpers gefärbt waren.
Die folgenden Antikörper
wurden zur Charakterisierung des PC-Phänotyps
eingesetzt: Anti-CD86 (B7-2; PharMingen, San-Diego, CA), Anti-CD40
(Caltag, Burlingame, CA), Anti-HLA Klasse I (W6/32, ATCC HB95),
Anti-HLA-DR (Immunocytometry System; Becton Dickinson, Mountain
View, CA), Anti-CD14 (Catlag laboratories, San Francisco, CA) und
Isotype-Kontrolle
IgG1/IgG2a (Reckton Dickinson).
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Der
CD83+-Oberflächenmarker wurde verwendet,
um die Reifung von DC zu unterstreichen. Um DC ((CD83+ CD19-) von aktivierten B-Zellen (CD83+ CD19+) zu unterscheiden,
wurde ein duales Anfärben
unter Nutzung von CD19FITC und CD83PE (Immunotch, Marseille, Frankreich)
ausgeführt.
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HALBQUANTITATIVE REVERSE TRANSKRIPTASE-POLYMERASEKETTENREAKTION
(RT-PCR)-ANALYSE
VON CYTOKIN PROFIL IN PBMC
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Die
gesamte RNA wurde aus PBMC, behandelt mit FP (2,7 mg/107 Zellen)
für unterschiedliche
Zeitabstände
bis zu 4 Stunden bei 37°C
unter Anwendung der sauren Guanidin-Isothiocyanat-Phenolchloroform-Extraktion
extrahiert. Die reverse Transkription von Messenger-RNA in cDNA
wurde durch Inkubieren von titrierter RNA mit AMV-reverser Transkriptase
Primer-oligo (dT), dNTP und RNAse-Hemmer bei 42°C für 1 Stunde ausgeführt. Es
wurden jeweils 1 ml jeder cDNA-Probe unter Einsatz der PCR in einem
Gesamtvolumen von 25 ml, (30 ng [32P]-5'-Oligonucleotid,
100 ng 3'-Oligonucleotid-Primer,
2,5 ml modifizierter 10X-PCR-Puffer, 1,25 Einheiten Taq-Polymerase
amplifiziert und zweifach mit destilliertem Wasser auf ein Volumen
von 25 ml) autoklaviert. Die PCR-Mischung wurde für 25 Zyklen
in einen DNA-Thermocycler (Perkin Elmer, Norwalk, CT) amplifiziert.
Jeder Zyklus bestand aus einer Denaturierung für 1 Minute bei 94°C und einer
Wärmebehandlung/Extension
für 2 Minuten
bei 65°C.
Die 32P-markierten PCR-Produkte wurden sodann direkt über Acrylamid-Gelelektrophorese
und Autoradiographie sichtbar gemacht und anschließend durch
Excision der Bande und anschließenden
Szintilationszählen
quantifiziert.
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Die
Signalintensivität
jedes amplifizierten Produktes wurde auf seine entsprechende β-Actin-mRNA-Expression als
eine interne Kontrolle für
die quantitative Bestimmung der Expressionsmengen kalibriert. Zusätzlich wurde
durch quantitative Analyse durch reihenweise Verdünnung von
mRNA ((1:3, 1:10, 1:30 und 1:300) und Co-Amplifikation von β-Actin und
GM-CSF-mRNA aufgeklärt.
Die Sequenzen der Oligonucleotid-Primerpaare waren die Folgenden: β-Actin: 5'-CAA CTC CAT CAT
GAA GTG TGA C-3' (SEQ
ID NO:11), 3'-CCA
CAC GGA GTA CTT GCG CTC-5' (SEQ
ID NO:12); GM-CSF: 5'-CCA
TGA TGG CCA GCC ACT AC-3' (SEQ
ID NO: 13), 3'-CTT
GTT TCA TGA GAG AGC AGC-5' (SEQ
ID NO:14), TNF-α:
5'-TCT CGA ACC CCG AGT
GAC AA-3' (SEQ ID
NO: 15), 3'-TAC
GAC GGC AAG GAT TAC ATC-5' (SEQ
ID NO:16); IFN-γ:
5'-ATG AAA TAT ACA
AGT TAT ATC TTG GCT TT-3' (SEQ
ID NO:17), 3'-ATG
CTC TTC GAC CTC GAA ACA GCA T-5' (SEQ
ID NO:18); IL-2: 5'-GGA
ATT AAT AAT TAC AAG AAT CCC-3' (SEQ
ID NO:19), 3'-GTT
TCA GAT CCC CTT TAG TTC CAG-5' (SEQ
ID NO:20); IL-4: 5'-
CTT CCC CCT CTG TTC TTC CT, 3' TTC
CTG TCG AGC CGT TTC AG-3' (SEQ
ID NO:21).
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IMMUNMODULATION VON PBMC FÜR FUSIONSPROTEIN
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Es
wurde frisch isoliertes PBMC von Patienten mit RCC, die G250 exprimieren,
in RPMI 1640-Medium, ergänzt mit
10% autologem Serum in Kultur genommen. Es wurden verschiedene Ablauffolgen
der immunmodulatorischen Protokolle von PBMC-Kurturen mit FP entsprechend
der Beschreibung in Tabelle 3 und
10 ausgeführt. Das
Aufziehen von PBMC wurde durch Zellenzählen bestimmt und die zytolytische
Aktivität
von PBMC auf unterschiedlichen Targets in einem verlängerten,
18-stündigen
Chrom-51 (51 Cr)-Freisetzungsassay analysiert. Es wurden Fünftausen
51 Cr-markierte Targetzellen in eine 96-Mulden-Mikrotiterplatte
beimpft (Costar, Cambridge, MA) und mit PBMC gemischt und lieferten
mehrere E/T-Verhältnisse
(40.1, 20:1, 10:1 und 5:1). Die Cytotoxizität wurde als lytische Einheiten
(LU) pro 10
6-Effektorzellen ausgedrückt, wobei
eine lytische Einheit definiert ist als die Zahl der Effektorzellen,
die 30% Lyse induziert. Die T-Zell-vermittelte und RCC-spezifische
Cytotoxizität
wurde mit Hilfe von Blocking-Assays bestätigt, worin markierte autologe
Tumorzellen vorbehandelt wurden mit Antihuman-Leukozytenantigen HLA) Klasse I, Klasse
II, oder PBMC wurde vorbehandelt mit Anti-CD3, Anti-CD4, Anti-CD8
oder einem Isotyp-Kontrollantikörper
(Becton Dickinson) für
30 Minuten bei 4°C,
bevor die Zugabe von Zellen zu den Kulturplatten der Cytotoxizität erfolgte.
Die spontane Freisetzung aller Targets war gleich oder kleiner als
20% der maximalen Freisetzung von 51-Cr-Freigabe. Die folgenden
Targetzellen wurden verwendet: autologe normale Nierenzellen (G250-),
autologe RCC-Tumorzellen (G250+), allogene RCC-Zellen (G250+), allogene
Prostatazellen (CL-1) und Human-Fibroblasten (hFb). TABELLE 3: PÄNOTYPISCHE MODULATION VON MASSE-PBMC
DURCH FUSIONSPROTEIN FP
Phänotyp | vorkultiviert | IL-2 | IL-2
+ FP | IL-2
+ IL-4 + FP IL-2 + PF | FP
IL-2 + PF | FP
+ IL-4 IL-2 + PF |
CD56+ CD3- | 25 | 13 | 11 | 4 | 9 | 1 |
CD56- CD3 | 46 | 47 | 70 | 84 | 88 | 94 |
CD4+ DC8 | 31 | 28 | 39 | 42 | 66 | 46 |
CD4+ CD8+ | 3 | 10 | 20 | 29 | 4 | 28 |
CD4- CD8+ | 22 | 24 | 31 | 24 | 22 | 25 |
CD3+ TcR+ | 40 | 45 | 72 | 69 | 79 | 96 |
CD3+ CD25+ | 19 | 43 | 61 | 54 | 17 | 86 |
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ERGEBNISSE
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ERZEUGUNG VON GM-CSF-G250-FUSIONSPROTEIN
AUS MIT BACULOVIRUS-INFIZIERTEN SF-9-ZELLEN
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Die
Technologie der Baculovirus-Expression und das 6 × His-Affinitätsreinigungssystem
wurden entsprechend der vorstehenden Beschreibung zur Erzeugung
von GM-CSF-G250-FP angewendet. Der Erfolg des Genklonierens und
der Erzeugung von rekombinantem Baculovirus wurde mit Hilfe eines
immunhistochemischen Anfärben
fon Viren verifiziert, die mit Sf9-Zellen infiziert waren, indem
Anti-GM-CSF und
Anti-G250 verwendet wurden. Es wurde eine reichliche G250- und GM-CSF-Proteinexpression
in Sf9-Zellen nachgewiesen, die mit GM-CSF-G250-rekombinanten Baculoviren
infiziert waren (6A, oberes und mittleres Feld), während keine
Expression von GM-CSF oder G250 in nichtinfizierten Zellen nachgewiesen
wurde (6A, oberes Feld) oder in Zellen,
die mit pVL1392-XylE-rekombinanten
Viren infiziert waren (Daten nicht gezeigt). Die Western-Blot-Analyse
wurde angewendet, um die Wirksamkeit von 6 × His-Affinitäts-Tag in
FP für Ni2+-NTA-Agarose zu bewerten. Ein erwartetes
66kDa-Band, das mit Anti-GM-CSF detektiert wurde, erschien in den
von Nr. 5 bis Nr. 25 mit der Peak-Konzentration bei Fraktion 15
bis 19 (6B) aufgenommenen Fraktionen.
Die Proteinreinheit wurde durch erneuten Durchlauf positiver Fraktionen
durch Ni2+-NTa-Agarosesäule verbessert und einer FPLC
unter Verwendung einer SP-Sepharosesäurel unterworfen. Ein größeres einzelnes 66kDa-Band
wurde in der SDS-PAGE-Analyse angefärbt mit Coomassi-Blau (6C)
nachgewiesen.
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GEREINIGTES G-CSF-G250-FUSIONSPROTEIN
MIT ERHALTENER GM-CSF-BIOAKTIVITÄT
-
Um
zu bestimmen, ob die Bioaktivität
des GM-CSF in dem gereinigten FP bewahrt bleibt, wurde das FP auf
seine Fähigkeit
analysiert, die Proliferation einer GM-CSF-abhängigen Zelllinie, TF-1, zu
halten. Reihenverdünnungen
von FP wurden ausgeführt,
um den wirksamen Konzentrationsbereich abzutasten. Die Versuche
wurden parallel mit rekombinanten GM-CSF ausgeführt. Die Ergebnisse aus dem 3H-Thymidin-Inkorporationsassay, dass das
FP TF-1-Zellwachstum mit einer zweiphasigen, dosisabhängigen Form
stimulieren könnte
(7B). Durch Vergleich mit rekombinantem GM-CSF
(7A) wurde eine vergleichbare Bioaktivität in Gegenwart
von FP mit äquivalenten
Konzentration von GM-CSF
im Bereich zwischen 0 und 6,71 ng/ml (= 0 bis 30,2 ng/ml FP) ermittelt.
In Gegenwart von höheren
Konzentrationen als 30,2 ng/ml FP war die Wachstumseinleitung von
TF-1 durch FP um das 1,3-fache größer als die Wachstumseinleitung
durch rekombinanten GM-CSF (7A, 7B).
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IMMUNMODULATORISCHE WIRKUNG
VON FUSIONSPROTEIN AUF ANTIGEN-PRASENTIERENDE
ZELLEN IN PBMC-KULTUR
-
Um
festzustellen, wie das FP die Entwicklung von DC beeinflussen würde, wurden
von Patienten mit RCC derivierte PBMC in Gegenwart von FP (0,34
mg/ml) plus IL-4 (1.000 U/ml) für
7 Tage in Kultur genommen und mit denen verglichen, die in GM-CSF
(800 U/ml) plus IL-4 kultiviert wurden. Die FACS-Analyse ergab einen hohen Prozentanteil
großer
Granulozyten, die B7-2+ exprimierten, CD40+ und HLA-Dr+, und zwar unter beiden Bedingungen, während CD14+-Zellen vernachlässigbar waren (8A).
Jedoch wurden im Vergleich mit dendritischen Zellen, die mit rekombinanten
Cytokinen kultiviert wurden, eine verstärkte Expression sowohl von HLA
Klasse I (mittlere relative lineare Fluoreszensintensität = 4830
gegenüber
3215) als auch HLA Klasse 11 (6890 gegenüber 6290) in den FP-modulierten
DC-Kulturen nachgewiesen (8B). Zusätzlich gab
es eine dreifache Zunahme von reifen DC (CD83+ CD19-) in FP-modulierten
PC-Kulturen (8C). Diese Beobachtung stand
in Übereinstimmung
mit mehreren Masse-PBMC-Kulturen,
die von RCC-Patienten (n = 3) und gesunden Spender (n = 2) abgenommen
wurden. In ähnlicher
Weise wurde ein FP-vermitteltes immunmodulatorisches Profil auch
an konventionellen adhärierenden
DC-Kulturen bestimmt (Daten nicht gezeigt). Eine geringere Wirksamkeit
der DC-Differenzierung
wurde dann beobachtet, wenn DC in Gegenwart von FP allein ohne IL-4
kultiviert wurde. Eine Mischung von CD14+ und
CD14B7-2+-Zellpopulation
wurde am Tag 7 ermittelt (Daten nicht gezeigt).
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FUSIONSPROTEIN INDUZIERT AKTIVIERUNG
VON CYTOKIN-GENEN IN PBMC
-
Um
zu identifizieren, ob das Fusionsprotein einen direkten Einfluss
auf die Regulierung von Cytokin-Genen in PBMC hat, wurden frisch
isolierte PBMC-Zellen, abgenommen von RCC-Patienten, mit FP allein (2,7
mg/107-Zellen) behandelt. Die Kinetik der
Cytokingen-Aktivierung wurde mit Hilfe der Analyse der multiplen
Cytokin-mRNA-Expression in Abhängigkeit
von der Zeit entsprechend der Darstellung in 9 verfolgt.
Im Vergleich zu unbehandeltem PBMC verstärkte die Behandlung von nichtkultiviertem
PBMC mit FP allmählich die
Expression von GM-CSF, TNF-α,
IFN-γ, IL-4,
IL-2, mRNA mit dem Peak-Niveau bei 24 Stunden nach der Behandlung
mit Ausnahme von IL-4. Der Peak, der IL-4-Expression wurde 6 Stunden nach der
Behandlung detektiert (9).
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FUSIONSPROTEIN INDUZIERT T-ZELLEN-VERMITTELTE
UND G250-GERICHTETE IMMUNREAKTION IN PBMC-KULTUREN
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Es
wurden fünf
immunmodulatorische Protokolle mit un ohne FP getestet und in PMBC-Kuluren
verglichen. Diese Kulturbedingungen schlossen ein: 1) IL-2 allein
(40 ILJ/ml), 2) IL-2 + FP (0,34 mg/ml)(re-stimuliert wöchentlich),
3) IL-2 + IL-4 (1.000 U/ml) + FP für eine Woche und anschließender Re-Stimulation
mit FP + IL-2, 4) FP allein für
eine Woche mit anschließender
Re-Stimulation mit FP + IL-2
sowie 5) FP + IL-4 für
eine Woche mit anschließender
Re-Stimulation mit IL-2 + FP. Wie in 10 dargestellt
(Patient #1), zeigte unter zahlreichen immunmodulatorischen Behandlungen,
die getestet wurden, die Bedingung mit vorbehandelter PBMC mit FP
+ IL-4 für
eine Woche und anschließender
Re-Stimulation mit
IL-2 (40 IU/ml) und FP wöchentlich die
höchste
Wachstumsexpansion (6,0-fach) (10A).
Ein ähnliches
Wachstumprofil mit verstärkter
Wachstumsaktivität
unter dieser speziellen Bedingung wurde in anderen 3 PBMC-Kulturen
ermittelt, die von Patienten mit RCC abgenommen wurden. In einem
speziellen Patienten (Patient #1), der einen positiven Lympfknoten (LN)
hatte, wurde eine erhöhte
Cytotoxizität
gegenüber
LN-deriviertem Tumortarget in allen vier Ff-modulierten PBMC-Kulturen
(3 Zyklen Re-Stimulation) im Vergleich zu der Cytotoxizität gegenüber primärem Tumorgarget (10B) nachgewiesen. Bemerkenserterweise entspricht
diese erhöhte
Aktivität
des Tötens
einer 8-fachen Zunahme der G250-mRNA-Expression in LN aus einem
RCC-Tumor, was mit Hilfe einer halbquantitativen RT-PCR bestimmt
wurde im Vergleich zu primären
RCC-Zellen (10C). Wenn LN-Tumor-Targetzellen
mit Anti-HLA Klasse I (77%) vorbehandelt wurden oder alternativ
Effektoren mit Anti-CD3 (66%) oder Anti-CD8 (55%) vor dem Assay vorbehandelt
wurden, war die RCC-gerichtete Cytotoxizität deutlich verringert. Während die
Anti-HLA Klasse 11 (33%) oder Anti-CD4 (33%)-Behandlung lediglich
zu einer geringeren Hemmung der Cytotoxizität (10C)
führen
konnte, wurde dennoch eine geringere Wachstumsexpansion (1,8-fach)
unter der Bedingung nachgewiesen, dass mit FP allein für eine Woche
vorbehandeltes PBMC und re-stimuliert mit IL-2 + FP die höchste Cytotoxizität sowohl
gegenüber
primäres
als auch LN-deriviertes RCC-Target im Vergleich zu anderen getesteten
Bedingungen nachgewiesen wurde (10B).
-
Um
die phänotypische
Identität
von FP-moduliertem PBMC zu identifizieren, das eine Antitumoraktivität besitzt,
wurde eine phänotypische
Analyse an dem Tag ausgeführt,
an dem die Cytotoxizität
bestimmt wurde. Eine merkliche erhöhte T-Zellpopulation (70 bis
94%), die T-Zeltrezeptor exprimiert (72 bis 96%) wurde in allen
Ff-stimulierten PBMC-Kulturen im Vergleich zu vorbehandeltem PBMC
(46%) oder mit IL-2 allein in Kultur genommenem PBMC (47%) (Tabelle
3) nachgewiesen. Bemerkenswerterweise wurde festgestellt, dass die T-Zellpopulation,
die den meisten IL-2-Rezeptor (CD3+ CD25+) (86%) exprimiert, unter der Bedingung
vorbehandelter Zellen mit FP + IL-4 vor der Re-Stimulation mit Il-2
und FP auftritt. Dieses entspricht ebenfalls der größten Wachstumsexpansion
in der T-Zellpopulation
im Vergleich zu allen anderen getesteten immunmodulatorischen Protokollen
(10A). Dementsprechend zeigte PBMC, dass mit FP
für eine
Woche vorbehandelt wurde, eine minimale T-Zellpopulation, die den IL-Rezeptor
exprimiert (19%) und zeigte die kleinste Wachstumsexpansion (Tabelle
3 und 10A).
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AUSTAUSCH VON FP GEGEN GM-CSF
SETZT DIE SELEKTION VON RCC-GERICHTETEN ZYTOTOXISCHEN T-ZELLEN AUßER KRAFT
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Um
zu bestätigen,
dass die Komponente von G250 in dem FP die bestimmende Größe für die Wachstumsselektion
von CTL gegen RCC ist, wurde mit PBMC ein Cytotoxizitäts-Assay
ausgeführt,
das in Gegenwart von GM-CSF und IL-4 für eine Woche in Kultur genommen
wurde und anschließend
kontinuierlich mit IL-2 und GM-CSF (800 U/ml) re-stimuliert wurde.
In allen getesteten PBMC-Kulturen wurde eine minimale Cytotoxizität gegen
autologes RCC ohne FP-Stimulation bestimmt. Während die entsprechenden PBMC-Kulturen, die
FP stimuliert waren, eine NHC-restringierte T-Zell-vermittelte Cytotoxizität gegen
autologes RCC zeigten (11A),
die hohe Mengen an G250 exprimierten (Daten nicht gezeigt), wurde
eine überwiegende
CD3+ CD4+-Zellpopulation
in allen drei FP-modulierten PBMC-Kulturen nachgewiesen (68%, 74% und
66%), die Antitumoraktivität
exprimierten, wenn mit CD3+ CD8+-Zellpopulation verglichen
wurde (25%, 22% und 30%) (11B).
Darüber
hinaus wurde sowohl Th1 und Th2-Cytokin-mRNA in diesen FP-modulierten
PBMC-Kulturen nachgewiesen, in die GM-CSF, TNF-α, IFN-γ, IL-2 und IL-4 einbezogen waren
(Daten nicht gezeigt).
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DISKUSSION
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Das
Nierenkarzimon (RCC) ist auf eine Immuntherapie ansprechbar. Allerdings
nimmt man an, dass bisher kein immunbasierendes Behandlungsprotokoll
entwickelt worden ist, das eine wirksame Eradikation von Tumorschädigungen
in der Mehrzahl von Patienten zeigt. Es wird angenommen, dass Mittel
der Immunstrategie, der Typ von Immunaktivatoren, der verwendet
wird, die Methode der Verabreichung und der Immunstatus vor der
Behandlung der Patienten insgesamt die eigentliche Immunreaktion
in Krebspatienten beeinflussen können,
die mit einer immunbasierenden Therapie behandelt werden. Daher
ist ein bedeutendes Thema für ein
wirksames Krebsvakzin die Entwicklung einer starken Adjuvans, die
sowohl die Induktion als auch die Verstärkung einer Immunreaktion mit
Antitumoraktivität
erleichtern kann. Um dieses zu erreichen, haben wir ein chimäres Konstrukt
vorgeschlagen, das aus G250 und GM-CSF besteht. Der Nachweis der
G250-Expression in Sf9-Zellen und die GM-CSF-Bioaktivität in dem
gereinigen 66kDa-Band des Proteinmoleküls bestätigte die Wirksamkeit des Gen-Konstruktes
und die Wirksamkeit der ausgewählten
Protein-Reinigungsmethode.
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Die
Antigen-Präsentation
durch DC ist nicht nur für
die Induktion primärer
Immunreaktionen von Bedeutung, sondern auch wichtig für die Regulierung
des Typs der T-Zell-vermittelten Immunreaktion (Banchereau et al.
(2000) Ann. Rev. Immunol., 18: 767–811). Wir haben vor kurzem
eine nichtfraktioniertes Masse-PBMC-Kultursystem für die Untersuchung
der Reifung und der immunmodulatorischen Funktion von CD14+-derivierter DC und der Wechselwirkung zwischen
der DC und den gleichzeitig kultivierten Lymphozyten entwickelt
(Hinkel et al. (2000) J. Immunother., 23: 83–93). Unter Anwendung dieses
Systems kann eine Antigen-Beladung während der ersten Kulturperiode
von PBMC in Gegenwart von GM-CSF
und IL-4 vorgenommen werden, wenn unreife DC-Monozyten aufgenommen
und ein Tumorantigen bearbeiten können. So haben wir bereits
nachgewiesen, dass DC-modulierte, gleichzeitig in Kultur genommene
Lymphozyten in Masse-PBMC-Kultur weiter zu CTL durch wiederholte
Stimulation mit geringer Dosis IL-2 und RCC-Tumorlysat expandiert
werden können.
In ähnlicher
Weise induzierte die direkte Behandlung von Masse-PBMC mit IL-4
unf FP nicht nur die Differenzierung von CD14+-Zellen
in DC, sondern erhöhte
auch die Reifung von DC im Vergleich zu DC, das in IL-4 und GM-CSF
erzeugt wurde. Dieses legt nahe, dass der signalgebende Weg in der DC-Reifung
durch FP-Stimulation induziert werden kann (Rescigno et al. (1998)
J. Exp. Med., 188: 2175–2180).
Darüber
hinaus wurde im Vergleich zu rekombinanten GM-CSF eine aufwärtsregulierte
HLA-Antigenexpression auf FP-moduliertem PC ermittelt, was darauf
hinweist, dass DC's
zum Internalisieren, Bearbeiten und Präsentieren von FP durch HLA-Antigene in DC in
der Lage sind. Ob das G250 durch APC über eine GM-CSF-Rezeptorinternalisierung
oder über
die G250-Komponente aufgenommen wurde, bleibt noch nachzuweisen.
-
Es
hat den Anschein, dass eine Präinkubation
von PBMC mit FP und IL-4 vor dem Exponieren von IL-2 eine bessere
Effektorexpansion erleichtert. Dieses lässt sich erklären, wenn
exogenes IL-4 das FP für
die Mobilisierung der DC-Differenzierung und -Reifung und nachfolgende
Präsentation
der Antigen-Paptide
zu den umgebenden Immunzellen in Synergie bringen könnte. Obgleich
sich eine erfolgreiche CTL-Selektion durch andere getestete immunmodulatorische
Protokolle mit FP erreichen ließe,
war die Wachstumsexpanstion von CTL nicht günstig. Dieses lässt sich
z.T. in Verbindung bringen mit einer "verzögerten" DC-Diffenzierung
unter der suboptimalen Konzentration von IL-4 (Hinweis: LFP kann
eine IL-4-Sekretion durch PBMC induzieren). Darüber hinaus führt eine
Vorexponierung von IL-2 an Non-Antigen-stimulierter
PBMC normalerweise zur Expansion von nichtspezifischen Lymphokin-aktivierten
Killerzellen mit kurzfristiger Tötungswirksamkeit
(Roussel et al. (1990) Clin. Exp. Immunol., 82: 416421). Recently,
Huang et al. (1994) Science, 264: 961–965). Vor kurzem haben Huang
et al. (1994) Science, 264: 961–965,
demonstriert, dass sogar "immunogene" Tumore, wie beispielsweise
solche, die zur Exprimierung von Co-Stimulatorischen Molekülen modifiziert
wurden, bei der Stimulation des Immunsystems versagen, sofern nicht
funktionelles APC verfügbar
ist, um die Antigene zu bearbeiten und zu präsentieren. Es hat damit den
Anschein, dass die wirksamste Antikrebs-Vakzinationsstrategie auf
eine Manipulation von verstärkendem
T-Zell-Präming
auf dem Niveau des APC in Patienten gerichtet werden sollte.
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Dass
der Austausch von FP durch eine äquivalente
Dosis von rekombinanten GM-CSF die Selektion und Ausbreitung von
RCC-spezifischer CTL außer
Kraft setzt, legt nahe, dass eine Aktivierung und Ausbreitung von
CTL antigen(G250)-abhängig
ist. Während
der GM-CSF als ein wirksames Adjuvans für die Antigenpräsentation
und Amplifikation von T-Zellaktivität gedient hat, einschließlich der
Cytokin-Reaktion
(Mach et al. (1999) Cancer Res., 60: 3239–3246; Pulendran et al. (1999)
Proc. Natl. Acad Sci., USA, 96:1036–1041), wird dennoch FP induzierte,
G250-gerichtete Antitumoraktivität
hauptsächlich über CD8+ T-Zellen vermittelt, eine vorherrschende
Aufwärtsregulierung
von CD4+ T-Zellen, die in den meisten Kulturen
nachgewiesen wurde. Die FP-vermittelte Th1- und Th2-Cytokin-Freisetzung
und Verstärkung
von HLA Klasse II-Expression in DC-Zellen legt ferner nahe, dass
eine FP-vermittelte Antitumorimmunität beim Präming sowohl von CD4+ als CD8+-T-Zellen
spezifisch für
G250 beteilt ist. Die Rolle von CD4+-T-Helferzellen in dieser
Reaktion kann zurückgeführt werden
auf eine Bereitstellung von regulatorischen Signalen, die für dieses
Präming
von MHC Klasse I restringierter CD8+ CTL
erforderlich sind (Mach et al. (1999) Cancer Res., 60: 3239–3246).
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Untersuchungen,
bei denen die Wirksamkeit verschiedener Formulierungen von Tumorvakzinen
parallel verglichen wurden, demonstrierten, dass die Verwendung
von DC, transfiziert mit DNA, die auf TAA-codiert, einer Paptid-gepulsten
DC und einem nackten DNA-basierenden Vakzin zum Darstellen sowohl
der Antigen-spezifischen CD8- als auch CD4-T-Zellreaktion überlegen
ist (Yang et al. (1999) Intl. J. Cancer, 83: 532–540). Diese Beobachtung zeigt,
dass via computervorhergesagte Peptide nicht auf natürlichem
Weg bearbeitet und auf der Tumorzelloberfläche für eine Erkennung durch Peptid
präsentiert
werden könnten,
das mit T-Zellen reaktionsfähig
ist. So könnten
einige in vitro mit Peptid reaktionsfähige T-Zellen lediglich Peptid-gepulste
Zelltargets lösen,
nicht jedoch Tumorzellen, die das gesamte Tumorantigen exprimieren
(Vissers et al. (1999) Cancer Res., 59:5554–5559; Rammensee et al. (1993)
Annual Rev. Immunol., 11: 213–244).
In ähnlicher
Weise könnte
ein Peptid-basierendes Vakzin wirksam die Expansion von Vakzin-spezifischen
T-Zellen in PBMC von Krebspatienten hervorrufen., jedoch war eine
solche Reaktion nicht von einer klinischen Tumorregression begleitet
(Lee et al. (1999) J lmmunol., 163: 6292–6300). Daher kann eine Immunisierung
mit dem erfindungsgemäßen Konstrukt
des gesamten G250-Antigens
den Vorteil gegenüber
den Peptiden für
die Präsentation
von mehrfachen oder unidentifizierten Epitopen in Verbindung mit
MHC Klasse I- und Klasse II-Molekillen durch APC haben. Auf der
Grundlage dieser Möglichkeit
und der Spezifizität
des GM-CSF-G250-Fusionsproteins in der Aktivierung von G250 reaktiven
T-Zellen mit Antitumoraktivität
zeigen unsere Daten, dass eine Vakzination mit GM-CSF-G250-FP eine therapeutische
Auswirkung bei der Behandlung des fortgeschrittenen Nierenkrebses
vermittelt.
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BEISPIEL 3
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ERZEUGUNG DES MAMMALIA-EXPRESSIONSVEKTORS
PCEPE-GMCSF-G250
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I) AMPLIFIKATION DES REKOMBINANTEN GENS
GMCSF-G250 OHNE DEN HIS-ANHANG UND KLONIEREN IN PGEM-T
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pVL1393-GMCSF-G250
(His-Anhang) wurde ein Templeat in einer PCR-Reaktion verwendet,
die unter Verwendung von Primern ausgeführt, die zur Einführung eines
KpnI vor dem Startcodon des GMCSF (5'-Primer) und einer XhoI-Stelle nach
dem Stoppcodon (3'-Primer)
konzipiet sind. Zusätzlich
war der 3'-Primer dazu vorgesehen,
die Poly-Histidin-codierende Sequenz, die zuvor zur Detektion und
zu Reinigungszwecken eingeführt
worden war, zu eliminieren. Ein Hochleistungs-Amplifikationssystem
(Expand High Fidelity System, Boehringer- Mannheim) wurde verwendet,
um Mutationen in dem PCR-Produkt
zu vermeiden, die direkt in den pGEM-T-Vektor (Promega) kloniert
waren, ein bequemer Vektor für
weitere Schritte des Sequenzierens und Klonieren, woraus pGEM-GMCSF-G250
resultiert. Ein komplettes Sequenzieren des GMCSF-G250-Gens ergab
keine Mutation und das erwartete Fehlen der Polyhistidin-codierenden
Sequenz.
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II) KLONIEREN DES GMCSF-G250 IN DEN MAMMALIA-EXPRESSIONSVEKTOR
PCEP4
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Der
pCEP4 ist ein episomaler Mammalia-Expressionsvektor, der den Cytomegalovirus
(CMV) sofort anfangs des Enhancer/Promotors für Transkription rekombinanter
Gene auf hohem Niveau nutzt, die in die mehrfachen Klonierungsstellen
insertiert sind und führt
außerdem
das Hyglomycin B-Widerstandsgen
für eine stabile
Selektion in transfizierten Zellen. Das Subklonieren von GMCSF-G250
in den pCEP4 wurde mit einer Digerierung von Vektoren pGEMT-GMCSG-G250
und pCEP4 mit Restriktionsenzymen KpnI und XhoI und einer weiteren
Gelreinigung und Ligation des resultieren, linearisierten pCEP4
und GMCSF-G250 ausgeführt. Das
neuartige Plasmid-pCEP4-GMCSF-G250 (12) enthielt
erwartungsgemäß das rekombinante
Gen in der richtigen Orientierung. Eine große "Sall-Digerierung
von pCEP4-GMCSF-G250 setzte die komplette Expressionskassette CMV-Promotor-Gen-Polyadenolyrungssignal
(3,7 kb, 13) frei, die in den E1- und E3-deletierten
Adenvirus oder "Gutless"-Adenovirus-Gerüst für die Erzeugung
des Fusiongen-rekombinanten Adenvirus kloniert werden kann. Diese
Fusionsgen-rekombinanten Viren können
als eine Virusform verwendet werden, um Patienten direkt oder alternativ
auf infizierte RCC-Zellen oder DC zur Erzeugung von Nierenkrebs-Vakzin
für die
direkte Immunisierung von Patienten verwendet werden. Alternativ
lassen definierte RCC-Zelllinien stabil mit pCEP4-GMCSF-G250 transfizieren
und als RCC-Tumorvakzin verwenden. Diese verschiedenen Typen von
G250-GM-CSF-Vakzinformulierungen können auch als eine in vitro-Immunstimulanz für die Aktivierung
und Ausbreitung von G250-gerichteter CTL von PBMC- oder TIL-Kulturen
verwendet werden, die von Patienten mit RCC abgenommen sind, wonach
diese CTL in die Patienten als eine adoptive Immuntherapie reinfundiert
werden.
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SEQUENZLISTING
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SEQ ID NR.: 1 G250-GM-CSF AMINOSÄURE-SEQUENZ
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Fusionsprotein,
exprimiert durch GM-CSF-Genfragment (Hinterlegungsnummer # E02287)
verknüpft mit
der G250-Gensequenz (Hinterlegungsnummer # X66839) über 6 Nucleotide,
die auf Arginin (R) codieren:
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SEQ ID NR.: 2 G250-GM-CSF NUCLEICSAURESEQUENZ
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Expressionskassette
von GM-CSF-Genfragment (Hintelegungsnummer # E02287) verbunden mit G250-Gen
(Hinterlegungsnummer # X66839) über
6 Nucleotid-Linker (GCGGCC) und markiert mit 18 Nucleotiden, die
auf 6 Histidin codieren: