-
ALLOGENES VAKZIN UND SYNTHESEMETHODE
FÜR SELBIGES
-
Stand der Technik
-
Die herkömmlichen Verfahren zur Behandlung
des metastatischen Melanoms sind unzureichend. Deutliche Beachtung
fanden die therapeutischen Ansätze
zur Stärkung
der eigenen Immunantwort des Patienten, da es in Tiermodellen Hinweise
auf schützende
Immunantworten gegen eine Provokation mit Tumorzellen nach einer
geeigneten Immunisierung gibt (Borberg et al., 1972; Smith et al.,
1977; Fernandez-Crus
et al., 1979; Cheever et al., 1980; Shu et al., 1985).
-
Obwohl Impfprotokolle bei Krebspatienten
noch keinen deutlichen Erfolg auf die Überlebenszeit der Patienten
zeigten, legen die Ergebnisse mehrerer Studien nahe, dass Patienten,
die Immunantworten hervorbringen, im Vergleich zu Non-Respondern eine signifikante
Verlängerung
der erkrankungsfreien Überlebenszeit
sowie der gesamten Überlebenszeit
zeigen (Livingston, 1991; Livingston et al., 1985a; Livingston et
al., 1985b; Livingston et al., 1987; Livingston et al., 1979; Livingston
et al., 1983; Livingston und Watanabe, 1982; Livingston et al.,
1985c). Ein Hauptzweck der Impfstudien bestand darin, serologische
und cytotoxische T-Zell-(CTL)-Antworten
zu induzieren. Obwohl Blut und Tumorinfiltrate aus Patienten mit
Melanom und Nierenkrebs zirkulierende cytotoxische Vorläuferzellen
mit einer eingeschränkten
Reaktivität
auf das autologe Melanom (Darrow et al., 1989; Crowley et al., 1990;
Crowley et al., 1991; Kawakami et al., 1992; Crowley et al., 1992)
und auf den Nierenkrebs enthalten (Belldegrun et al., 1990; Radrizzani
et al., 1989; Belldegrun et al., 1989; Ikemoto et al., 1992; Belldegrun
et al., 1988; Koo et al., 1991; Alexander et al., 1990), war es
schwierig zu zeigen, dass eine Impfung serologische oder CTL-Antworten
induziert oder verstärkt.
Es gibt verschiedene Hypothesen, z. B. dass Tumorzellen schwache
antigenpräsentierende
Zellen sind, dass sie wenige oder gar keine auf der Zelloberfläche exprimierte
MHC-Moleküle
aufweisen, dass sie Suppressorfaktoren absondern oder dass die Beteiligung
des T-Zell-Rezeptors
(TCR) über
die Tumorantigene ohne ein ko-stimulierendes Signal eine Anergie
induziert. IL-2 kann zwei dieser Mechanismen umkehren. Erstens kann
IL-2 die Suppression von CTL-Antworten aufheben, die durch den Tumor- Wachstumsfaktor-β (TGF-β) induziert
wird (Inge et al., 1992). Zweitens kann der Kontakt des TCR ohne
ein proliferatives Signal eine Anergie induzieren, wobei jedoch
das Vorliegen von IL-2 verhindern kann, dass sich diese Anergie
entwickelt (Harding et al., 1992; Liu et al., 1992).
-
Untersuchungen haben gezeigt, dass
die Einführung
von Cytokin-Genen in murine Tumorzellen eine gesteigerte Immunogenität und eine
verminderte Tumorbildung induzierten (Gansbacher et al., 1990a;
Fearon et al., 1990; Ley et al., 1991; Watanabe et al., 1989; Gansbacher
et al., 1990b; Gansbacher et al., 1992; Tepper et al., 1989; Hock
et al., 1991; Porgador et al., 1992). Die Sekretion von IL-2 oder
IFN-γ durch
ein murines Fibrosarkom führte
zu einer T-Zell-vermittelten Antwort, die eine Abstoßung des
Tumors zur Folge hatte (Gansbacher et al., 1990a; Gansbacher et
al., 1990b). Das menschliche Melanom (Crowley et al., 1990) ist
ein besonders vielversprechender Kandidat für diese Strategie der aktiven
Immunisierung. In den Patienten können cytotoxische T-Zellclone,
die für
das autologe Melanom spezifisch sind, erzeugt werden, indem mononukleäre Zellen
im peripheren Blut in Gegenwart von IL-2 mit Tumorzellen stimuliert
werden. Außerdem
wurden gemeinsame Melanomantigene identifiziert, die durch die CTL
im Zusammenhang mit spezifischen MHC-Halotypen (z. B. HLA-A1 und
HLA-A2) erkannt werden (Darrow et al., 1989; Crowley et al., 1990;
Crowley et al., 1991; Kawakami et al., 1992; Crowley et al., 1992).
Kürzlich
wurde ein Gen, das ein Melanomantigen codiert, welches durch autologe
CTL erkannt wird, aus einer Cosmidbank cloniert, die aus der cDNA
von Melanomzellen hergestellt worden war (Van Der Bruggen et al.,
1991). Diese und andere Untersuchungen machen deutlich, dass es
gemeinsame Melanomepitope gibt, die durch T-Zellen erkannt werden,
und dies legt nahe, dass allogene Melanomzellen für die Verwendung
in Impfstrategien geeignet sein könnten (Crowley et al., 1990;
Wolfel et al., 1989; Knuth et al., 1989).
-
Aufgrund der Beweise, dass es beim
Melanom gemeinsame Tumorantigene gibt (Crowley et al., 1990; Kawakami
et al., 1992; Wolfel et al., 1989; Knuth et al., 1989), dass die
Cytokin-Sekretion durch Tumorzellen die Immunogenität erhöht (Inge
et al., 1992; Harding et al., 1992; Liu et al., 1992; Gansbacher
et al., 1990a; Fearon et al., 1990; Ley et al., 1991; Watanabe et
al., 1989; Gansbacher et al., 1990b; Gansbacher et al., 1992; Tepper
et al., 1989; Hock et al., 1991), dass die Häufigkeit von CTL-Vorläufern in
Melanompatienten so hoch sein kann wie 1 : 900 (Coulie et al., 1992)
und dass die in vivo-Sekretion von IL-2 durch Tumorzellen die Häufigkeit
von zirkulierenden cytotoxischen Vorläufern und von CTLs, die für den immunisierenden
Tumor spezifisch waren, in einem murinen Modell erhöhte (Ley
et al., 1991), entschied sich der Anmelden dafür, die Technologie des Gentransfers
einzusetzen, um in Melanomzellen die Sekretion von IL-2 oder IFN-γ zu induzieren.
-
Diese Zellen könnten dann möglicherweise
an entsprechend HLA-übereinstimmende
Patienten verabreicht werden und zur Amplifikation von vorliegenden
cytotoxischen T-Zell-Vorläufern
führen.
-
Ein entscheidendes Merkmal der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass anstelle der früher beschriebenen Strategie
mit syngenen Vakzinen hier eine allogene Vakzine eingesetzt wird,
die mindestens ein Immunmolekül
exprimiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Cytokin,
Adhäsionsmolekül, kostimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht.
-
Kurze Beschreibung der
Figuren
-
1A und 1B : Struktur von retroviralen
Vektoren, die die menschlichen IL-2- oder IFN-γ-cDNAs enthalten (weitere Einzelheiten
finden sich in Material und Methoden in der ersten Serie von Experimenten).
-
2:
Southern-Blot-Analyse von transduzierten SK-MEL-29. Die genomische
DNA wurde mit Bgl II gespalten, einer Elektrophorese unterworfen,
geblottet und mit der NeoR-cDNA als Sonde getestet. Als Größenkontrolle
wurde das mit Spe I gespaltene Plasmid DC/AD/R/IL2 der SK-MEL-29-DNA
beigemischt. Bgl II spaltet einmal im Polylinker im 3'-LTR.
-
3:
Northern-Blot-Analyse von Poly(A)-mRNA aus transduzierten SK-MEL-256-Zellen. Die
Poly(A)-RNA, die auf einem 1% Formaldehyd/Agarose-Gel fraktioniert
und auf Nylon-Filter geblottet worden war, wurde mit einer Mo-MuLV
U3-spezifischen
Sonde hybridisiert. „V" und „N" sind LTR-initiierte
Transkripte, die ungespleißte
Virion-RNA (V) und die gespleißte
Neo-mRNA (N). „P" bedeutet ein inneres
Promotor-initiiertes RNA-Transkript.
-
4:
IL-2-Sekretion durch bestrahlte SK-MEL-256- und SK-MEL-245-Zellen. Eine Million SK-MEL-256-
oder SK-MEL-245-Zellen wurden in einer 60-mm-Schale plattiert, mit 5 000 oder 10
000 Rad bestrahlt und der Überstand
alle drei Tage abgenommen. IL-2 wurde im Testüberstand bestimmt, indem ein
Biotest und ein ELISA eingesetzt wurden, wie in Material und Methoden
beschrieben.
-
5A bis 5D: MHC-Klasse-1-Expression
von parentalen und Cytokinsekretierenden SK-MEL-131-, SK-MEL-19-,
SK-MEL-245- und SK-MEL-256-Zellen. Lebende Zellen wurden mit dem
monoclonalen Antikörper
W6/32 markiert, der gegen eine monomorphe Determinante auf dem MHC-Molekül der Klasse
1 gerichtet ist, hierauf folgte ein Fluoresceinisothiocyanat-konjugiertes
affinitätsgereinigtes
Anti-Maus-IgG der
Ziege (GaM-FITC), und anschließend
wurden die Zellen mit einem Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierer
EPICS V (Coulter Electronics, Inc.) analysiert.
-
6:
NIH3T3-Amplifikationstest. RT wurde an Überständen durchgeführt, die
aus den Zellen gewonnen wurden, die 28 Tage vorher transduziert
worden waren. SK-MEL-29, SK-RC-28 und SK-RC-39: Überstände, abgenommen von Melanom-
und Nierenkrebs-Zelllinien, die mit DC/AD/R/IL2 transduziert worden
waren. SAX-2: SN aus NIH3T3-Zellen, die mit SAX-2 transduziert worden
waren und von denen bekannt war, dass sie ein Helfervirus aufwiesen.
Die Verpackungszelllinie, die zum Erzeugen von SAX-2 verwendet wurde,
war PA 317. SN 3T3: SN, genommen aus nicht-transduzierten NIH3T3-Zellen.
AM12/DC/AD/R/IL2 SN 3T3: SN, genommen aus 3T3-Zellen, die mit DC/AD/R/IL2
transduziert worden waren. AM12/ETAR29: SN, genommen aus der Erzeugerzelllinie
AM12/ETAR29.
-
7:
Struktur von retroviralen Vektoren, die die menschliche cDNA für IL-2 oder
für IFN-γ enthält (Einzelheiten
finden sich in Material und Methoden in der dritten Serie von Experimenten).
-
8:
Nachweis eines replikationskompetenten murinen Retrovirus unter
Verwendung des NIH3T3-Amplifikationstests. Keine Aktivität einer
reversen Transkriptase konnte in Zellkulturüberständen nachgewiesen werden, die
von NIH3T3-Zellen gewonnen wurden, die mit Überständen der transduzierten RC-Zelllinien SK-RC-9,
SK-RC-28, SK-RC-29 und SK-RC-39 sowie der Erzeugerzelllinie AM12,
enthaltend das Vektorkonstrukt DC/AD/R/IL2, in Kontakt gebracht
worden waren. Kulturen der Erzeugerzelllinie AM12/ETAR29 und der
Helfer-Virusproduzierenden Zelllinien SAX-2 und SAX-3 wurden als
positive Kontrollen eingesetzt. Als negative Kontrollen dienten
die gebrauchten Medien von nichtmodifizierten NIH/3T3-Zellen (Kontrollen
1 und 2) oder das Dulbecco modifizierte Eagle-Medium alleine.
-
9A bis 9C: Das Überleben von SK-RC-29-Zellen
nach einer in vitro durchgeführten
y Bestrahlung mit 5 000 oder 10 000 Rad: 0,25 × 106 Tumorzellen
wurden in doppelter Ausführung
plattiert, mit 5 000 oder 10 000 Rad bestrahlt (Tag 0) und an den
Tagen 1, 12 und 22 nach der Bestrahlung mit Trypsin behandelt. Der prozentuale
Anteil der lebenden Zellen wurde durch eine Färbung mit Trypanblau anhand
eines Hämocytometers
ermittelt. Der gefüllte
Kreis steht für
parentale Zellen; das gefüllte
Dreieck bezeichnet DC/TKIL2; das gefüllte Quadrat bedeutet N2/CMVIFNγ.
-
10:
Wirkung einer y Bestrahlung (R) auf die Freisetzung von IFN-γ aus SK-RC-29-Zellen,
die das Konstrukt N2/CMVIFNγ tragen.
Die Überstände einer
72-Stunden-Kultur
wurden vor (Tag 0: leerer Balken) und 3, 12 und 22 Tage nach der
Bestrahlung entnommen. Die IFN-γ-Konzentration
in den Überständen wurde durch
einen Biotest oder einen Radioimmuntest bestimmt. Die Ergebnisse
stellen Mittelwerte von doppelten Proben dar, die durch den Radioimmuntest
erhalten wurden.
-
11A und 11B : Wirkung einer y Bestrahlung
auf die Expression von HLA-DR. Die Expression des HLA-DR-Antigens
durch (A) parentale und (B) SK-RC-29-Zellen, die das Konstrukt N2/CMVIFNγ tragen,
wurde an den Tagen 1, 7 und 14 nach der y Bestrahlung durch eine
indirekte Immunfluoreszenz bestimmt. Die durchschnittliche Fluoreszenzintensität, die durch
FACS bestimmt wurde, ist in Form von willkürlichen Einheiten einer logarithmischen
Skala angegeben (Testprobe – negative
Kontrolle). In der negativen Kontrolle wurde der primäre Antikörper durch
PBS ersetzt.
-
12A bis 12C: Tumorbildung durch
parentale und Lymphokinfreisetzende SK-RC-29-Zellen in vivo. Die
Tumorbildung in BALB/c-Nacktmäusen
wurde fünf
Wochen nach der s. c.-Inokulation von Tumorzellen festgestellt.
* Für jedes
Experiment wurden drei Mäuse
verwendet. ** Bei der höchsten
Dosierung. SK-RC-29-Zellen,
die das Konstrukt DC/TKIL2 trugen, bildeten nur kleine s. c.-Aggregate
von Zellen an der Injektionsstelle (durchschnittliches Gewicht ± SD: 0,02 ± 0 g);
Tiere, die Injektionen mit parentalen Zellen oder mit IFN-γ sekretierenden
SK-RC-29-Zellen
erhielten, die das Konstrukt N2/CMVIFNγ trugen, entwickelten große s. c.-Tumoren (durchschnittliches
Gewicht ± SD:
3,63 ± 0,8
g).
-
13A bis 13F: Immunhistochemische
Analysen von Tumor-Xenotransplantaten,
gewachsen in BALB/c-nu/nu-Mäusen.
a: Parentale menschliche SK-RC-29-Zellen. (b, d und f) SK-RC-29-Zellen,
die das Konstrukt DC/TKIL2 tragen, oder (c und e) SK-RC-29-Zellen,
die N2/CMVIFNγ Konstrukte
enthalten; a und b: PBS substituiert für den mAB, und H2O2-Schritt weggelassen (Färbung auf endogene Peroxidase);
c und d: biotinylierter Ratten-mAB gegen Maus-Gewebe makrophagen;
oder e und f: biotinylierter Maus-mAB gegen HLA-DR. Zu beachten
ist die eindrucksvolle Zahl von (b) Peroxidase-positiven mononukleären Wirtszellen,
(d) die überwiegenden
Makrophagen im Stroma, die die SK-RC-29-Zellen umgeben, die das Konstrukt DC/TKIL2 enthalten,
nicht jedoch die (a) parentalen oder (c) IFN-γ produzierenden SK-RC-29-Zellen.
Die positive heterogene Immunfärbung
für HLA-DR
von (e) IFN-γ produzierenden
SK-RC-29-Zellen, nicht jedoch von (f) SK-RC-29-Zellen, die IL-2
freisetzen; Balken = 100 um.
-
14:
Konstrukte, die zwei Cytokine zeigen, können in einen retroviralen
Vektor eingeführt
werden.
-
15:
Tumorwachstum von Cytokin-sekretierenden CMS-5-Zellen in BALB/c-Mäusen.
-
16-1 bis 16-3: Strukturen von retroviralen
Vektoren, die die menschliche IL-2-, Maus-IFN-γ oder Maus-GM-CSF-cDNA enthalten,
und von einem Kontrollvektor, der das menschliche ADA-Minigen enthält (weitere
Einzelheiten finden sich in Material und Methoden der sechsten Serie
von Experimenten).
-
17:
Proliferation von parentalen und Vektor-transduzierten CMS-5-Zellen in vitro.
-
18:
Durchflusscytometrische Analyse der MHC-Expression auf parentalen
und Cytokin-sekretierenden CMS-5-Zellen. Die Zellen wurden mit monoclonalen
Antikörpern
gegen MHC der Klasse 1 oder der Klasse II markiert, hierauf folgte
eine Inkubation mit einem FITC-konjugierten Anti-Ratte-IgG der Ziege
und danach eine Analyse durch FACS. Die Expression von MHC der Klasse
1 von IFN-γ und
IL2/IFN-γ sekretierenden CMS-5-Zellen
war unreguliert, während
keine Hinaufregulierung der Expression von MHC der Klasse II auf
den transduzierten Zellen nachgewiesen wurde (Ergebnisse nicht dargestellt).
-
19:
Wachstum von parentalen und Cytokin-sekretierenden CMS-5-Clonen in BALB/c-Mäusen. Gruppen
zu jeweils drei Mäusen
erhielten in jeder Kategorie Injektionen mit 2,5 × 105 parentalen oder 1 × 106 transduzierten
Tumorzellen, wie angegeben. Die Ergebnisse sind als der durchschnittliche
Durchmesser (in mm) der Tumoren angegeben. Die Fehlerbalken stellen
die Standardabweichung des Mittelwerts dar. Das Tumorwachstum wurde überwacht,
wie in Material und Methoden beschrieben.
-
20:
Wachstum eines Gemisches aus IL-2- und IFN-γ sekretierenden CMS-5-Clonen
in BALB/c-Mäusen.
Eine Gruppe der BALB/c-Mäuse
erhielt Injektionen mit einem Gemisch aus 5 × 105 DC/TKIL2/CMS5-Zellen
und 5 × 105 DC/AD/RIFNγ/CMS5-Zellen, eine andere Gruppe
erhielt Injektionen mit 1 × 106 DC/TKIL2/CMS5-Zellen und 1 × 106 DC/AD/RIFNγ/CMS5-Zellen, wie angegeben.
Die Ergebnisse sind als der durchschnittliche Durchmesser (in mm)
der Tumoren ausgedrückt.
Die Fehlerbalken stellen die Standardabweichung des Mittelwerts
dar.
-
21:
Wachstum der gesamten transduzierten CMS-5-Zellen, die große, mittlere
oder kleine Mengen von GM-CSF sekretieren. BALB/c-Mäuse erhielten
Injektionen mit 2,5 × 105 GM-CSF-transduzierten CMS-5-Tumorzellen
oder parentalen CMS-5-Zellen, anschließend wurde das Tumorwachstum überwacht.
Die Ergebnisse sind als der durchschnittliche Durchmesser (in mm)
der Tumoren angegeben. Die Fehlerbalken stellen die Standardabweichung
des Mittelwerts dar.
-
22:
Wachstum von IL-2/IFN-γ-sekretierenden
CMS-5-Zellen in nichtverarmten und in an den Effektorzellen verarmten
BALB/c-Mäusen.
In jeder Kategorie wurden Gruppen zu jeweils drei Mäusen an
den angegebenen Effektorzell-Subpopulationen
verarmt, indem sie i.p.-Injektionen mit dem entsprechenden Antikörper erhielten,
außerdem
erhielten sie Injektionen mit 1 × 106 N/CIL2/TIFNγ/CMS5-Zellen. Ähnliche
Ergebnisse wurden in einem anderen Experiment erhalten. (Weitere
Einzelheiten finden sich in Material und Methoden.)
-
Genaue Beschreibung der
Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung stellt
einen retroviralen Vektor bereit, der die folgenden Bestandteile
umfasst: (a) ein 3'-LTR;
und (b) eine Insertion, umfassend (i) einen Promotor, (ii) eine
Sequenz, die ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Cytokinen,
Adhäsionsmolekülen, ko-stimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und (iii) ein Poly-A-Signal, wobei der Promotor, die ein
Immunmolekül
codierende Sequenz und das Poly-A-Signal in einer 5'- nach 3'-Orientierung angeordnet
sind, wobei die Insertion innerhalb des 3'-LTR in einer Orientierung angeordnet
ist, die entgegen der Orientierung des 3'-LTR ist.
-
In der vorliegenden Erfindung bedeutet „Immunmolekül" Moleküle, die
das Immunsystem beeinflussen können.
Ein Beispiel eines solchen Moleküls
ist ein Cytokin. Ein anderes Beispiel eines solchen Moleküls stellt die
tumorassoziierten oder tumorspezifischen Antigene dar.
-
Cytokine sind biologische Moleküle, die
dem Fachmann bekannt sind. Beispiele von Cytokinen sind Interleukine,
die durch Lymphocyten abgesondert werden. Andere Cytokine umfassen
Interferone, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Beispiele der Interferone
sind Interferon-alpha, Interferon-beta und Interferongamma.
-
Adhäsionsmoleküle sind dem Fachmann auch bekannt.
Endotheliale Adhäsionsmoleküle wurden
als Strukturen identifiziert, die die Lokalisation und Anlagerung
von Leukocyten an die Wände
von Blutgefäßen unterstützen. Normalerweise
zirkulieren Neutrophile, Monocyten und Lymphocyten frei im ganzen
Körper. Wenn
jedoch eine Gewebeverletzung oder Injektion auftritt, brauchen die
Leukocyten einen Mechanismus, um sich in der Nähe der Entzündungsstelle anheften zu können. Hierfür werden
die Adhäsionsmoleküle auf den Oberflächen der
Endothelzellen in der Umgebung einer Gewebeentzündung exprimiert.
-
Eine Reihe von unterschiedlichen
Adhäsionsmolekülstrukturen
wurde identifiziert und charakterisiert. Die Liste umfasst das endotheliale
Leukocyten-Adhäsionsmolekül (ELAM),
das intrazelluläre
Adhäsionsmolekül (ICAM),
das endotheliale Thrombocyten-Zelladhäsionsmolekül (PECAM) und das vaskuläre Zelladhäsionsmolekül (VCAM).
-
Ko-stimulierende Faktoren sind dem
Fachmann bekannt. Die Bedeutung der Ko-Stimulation ist bekannt (Übersicht
von Schwartz, 1992). Ein Beispiel eines kostimulierenden Faktors
ist B7 (Chen, L., et al., 1992).
-
In einer Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung eine allogene Vakzine bereit, die eine genetisch manipulierte
Zelle umfasst, die mindestens ein Immunmolekül exprimiert, das aus der Gruppe
ausgewählt ist,
die aus einem Cytokin, Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, wobei das Immunmolekül
ein ko-stimulierender Faktor ist. In einer weiteren Ausführungsform
ist der ko-stimulierende Faktor B7/BB1 (CD80) oder B70/B7-2 (Clark,
E. A., et al., (Feb. 1994), Nature 367: 425–428).
-
Sowohl tumorassoziierte als auch
tumorspezifische Antigene sind dem Fachmann bekannt. Tumorassoziierte
Antigene liegen nicht nur in einer bestimmten Art von Tumor vor.
Ein Beispiel eines tumorassoziierten Antigens ist das Melanomassoziierte
Antigen E-1 (MAGE-1). MAGE-1 ist nicht nur auf einem Melanom zu
finden, sondern auch auf Brustkrebs. Dagegen werden tumorspezifische
Antigene nur auf den Tumorzellen gefunden.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin den vorstehend beschriebenen retroviralen Vektor bereit,
in dem der Promotor aus der Gruppe stammt, die aus dem ADA-Gen,
dem TK-Gen und dem CMV-Gen besteht. Die vorliegende Erfindung ist
jedoch nicht nur auf diejenigen Promotoren beschränkt, die
von den ADA-, TK- und CMV-Genen stammen. Dem Fachmann sind verschiedene
Promotorsequenzen bekannt, die in der beanspruchten Erfindung eingesetzt
werden können.
-
In einer Ausführungsform ist der Promotor
vom ADA-Gen hergeleitet. In einer anderen Ausführungsform ist das Immunmolekül ein Cytokin.
In einer weiteren Ausführungsform
ist das Cytokin Interleukin. In einer anderen Ausführungsform
ist das Cytokin Interleukin-2.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin einen retroviralen Vektor bereit, der die folgenden Bestandteile
umfasst: (a) ein 3'-LTR;
und (b) eine Insertion, umfassend (i) einen Promotor, (ii) eine
Sequenz, die ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Cytokinen,
Adhäsionsmolekülen, kostimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und (iii) ein Poly-A-Signal, wobei der Promotor, die ein
Immunmolekül
codierende Sequenz und das Poly-A-Signal in einer 5'- nach 3'-Orientierung angeordnet sind, wobei
die Insertion innerhalb des 3'-LTR
in einer Orientierung angeordnet ist, die entgegen der Orientierung
des 3'-LTR ist,
wobei die Promotorsequenz von dem ADA-Gen hergeleitet ist und wobei
die Sequenz, die ein Immunmolekül
codiert, das Interleukin-2 codiert. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Retrovirus mit DC/AD/R/IL2 bezeichnet, und das IL2-Gen ist
in dem DC/AD/R/IL2 enthalten.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
eine retrovirale Säuger-Erzeugerzelle
bereit, die eine retrovirale Verpackungszelle und einen retroviralen
Vektor umfasst, umfassend (a) ein 3'-LTR; und (b) eine Insertion, enthaltend
(i) einen Promotor, (ii) eine Sequenz, die ein Immunmolekül codiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Cytokinen, Adhäsionsmolekülen, ko-stimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und (iii) ein Poly-A-Signal, wobei der Promotor, die ein
Immunmolekül
codierende Sequenz und das Poly-A-Signal in einer 5'- nach 3'-Orientierung angeordnet sind, wobei
die Insertion innerhalb des 3'-LTR
in einer Orientierung angeordnet ist, die entgegen der Orientierung
des 3'-LTR ist.
-
In einer Ausführungsform umfasst die vorstehend
beschriebene retrovirale Säuger-Erzeugerzelle
den retroviralen Vektor DC/AD/R/IL2.
-
In einer weiteren Ausführungsform
ist die retrovirale Verpackungszelle AM12. In einer anderen Ausführungsform
ist die vorstehend beschriebene retrovirale Säuger-Erzeugerzelle mit AD/IL2/AM12
# 12 (DC/AD/R/IL2/AM12 # 12, ATCC Hinterlegungsnummer CRL 11210)
bezeichnet, die den retroviralen Vektor DC/AD/R/IL2 und die Verpackungszelle
AM12 umfasst.
-
Diese Zelllinie, AD/IL2/AM12 # 12
(DC/AD/R/IL2/AM12 # 12), wurde bei der American Type Culture Collection
(ATCC), 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852, USA, am
1. Dezember 1992 nach den Bestimmungen des Budapester Vertrags über die
Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
zum Zwecke von Patentverfahren hinterlegt. Die Zelllinie AD/IL2/AM12
# 12 (DC/AD/R/IL2/AM12 # 12) erhielt die ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL 11210.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin eine Tumorzelle bereit, die mit dem Retrovirus infiziert
ist, der durch die vorstehend beschriebene retrovirale Säuger-Erzeugerzelle produziert
wird.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
auch eine Tumorzelle bereit, die mit dem Retrovirus infiziert ist,
der durch die retrovirale Säuger-Erzeugerzelle
produziert wird, die mit AD/IL2/AM12 # 12 bezeichnet ist.
-
Andere Tumorzellen könnten durch
Viren infiziert werden, die durch die vorstehend beschriebene retrovirale
Säuger-Erzeugerzelle
erzeugt werden. In einer Ausführungsform
ist eine Tumorzelle aus der Gruppe ausgewählt, die aus Melanomzellen,
Nierenkrebszellen, Brusttumorzellen und Gehirntumorzellen besteht.
-
In einer anderen Ausführungsform
stammt die infizierte Tumorzelle von einem Melanom. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Tumorzelle mit SK-MEL-29/AD/IL2
bezeichnet (SK-MEL-29/DC/AD/R/IL2, ATCC-Hinterlegungsnummer CRL
11208).
-
Diese Zelllinie, SK-MEL-29/AD/IL2
(SK-MEL-29/IL2), wurde bei der American Type Culture Collection (ATCC),
12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852, USA, am 1. Dezember
1992 nach den Bestimmungen des Budapester Vertrags über die
Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen zum
Zwecke von Patentverfahren hinterlegt. Die Zelllinie SK-MEL-29/AD/IL2
erhielt die ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL 11208.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin eine infizierte Tumorzelle bereit, wobei die Tumorzelle
von einem Nierenkrebs stammt. In einer Ausführungsform ist die Tumorzelle
mit SK-RC-28/AD/IL2 bezeichnet (SK-RC-28/DC/AD/R/IL2, ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL 11209).
-
Diese Zelllinie, SK-RC-28/AD/IL2
(SK-RC-28/DC/AD/R/IL2), wurde bei der American Type Culture Collection
(ATCC), 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852, USA, am
1. Dezember 1992 nach den Bestimmungen des Budapester Vertrags über die
Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
zum Zwecke von Patentverfahren hinterlegt. Die Zelllinie SK-RC-28/AD/IL2 erhielt
die ATCC-Hinterlegungsnummer CRL 11209.
-
In einer weiteren Ausführungsform
ist die Tumorzelle mit SK-RC-39/AD/IL2 bezeichnet (SK-RC-39/DC/AD/R/IL2,
ATCC-Hinterlegungsnummer CRL 11210).
-
Diese Zelllinie, SK-RC-39/AD/IL2
(SK-RC-39/DC/AD/R/IL2), wurde bei der American Type Culture Collection
(ATCC), 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852, USA, am
1. Dezember 1992 nach den Bestimmungen des Budapester Vertrags über die
Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
zum Zwecke von Patentverfahren hinterlegt. Die Zelllinie SK-RC-39/AD/IL2 erhielt
die ATCC-Hinterlegungsnummer CRL 11210.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
eine genetisch manipulierte Tumorzelle bereit, die eingesetzt werden kann,
um einen bösartigen
Tumor bei einem Patienten zu behandeln oder zu verhindern, die (a)
mindestens ein Immunmolekül
exprimiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Cytokinen,
Adhäsionsmolekülen, kostimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und die (b) in Bezug auf den Patienten allogen ist.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Behandlung eines bösartigen Tumors bei einem Individuum
bereit, umfassend die Verabreichung einer Vielzahl von einer genetisch
manipulierten Zelle an das Individuum, die (a) mindestens ein Immunmolekül exprimiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die Cytokine, Adhäsionsmoleküle, ko-stimulierende
Faktoren, tumorassoziierte Antigene und tumorspezifische Antigene umfasst,
und die (b) in Bezug auf das Individuum allogen ist, so dass die
Proliferation des bösartigen
Tumors gehemmt wird.
-
In der vorliegenden Erfindung ist
eine „genetische
Manipulation" als
eine Modifikation der bestehenden genetischen Ausstattung, die in
der Zelle vorliegt, durch Einfügen
eines exogenen genetischen Materials definiert. Die Verfahren, mit
denen eine solche Modifikation erreicht werden kann, sind dem Fachmann
bekannt. Z. B. kann exogenes DNA-Material durch die Technologie
der Calciumphosphat- Fällung in
die Zelle eingeführt werden.
Auch andere Technologien können
eingesetzt werden, z. B. die Technologie unter Verwendung eines retroviralen
Vektors, die Elektroporation, Lipofektion, andere virale Vektorsysteme,
z. B. ein Adenoassoziiertes Virussystem, oder die Mikroinjektion.
Das Ergebnis einer solchen genetischen Manipulation besteht darin, dass
die genetisch manipulierte Zelle nun in der Lage ist, ein bestimmtes
Genprodukt zu exprimieren, das vorher nicht exprimiert wurde.
-
Der Begriff „allogen" bedeutet aus der gleichen Art. Allogene
Zellen sind Zellen, die aus der gleichen Art stammen, die jedoch
antigen verschieden sind. In einer Ausführungsform stimmen die Zellen,
die für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung ausgewählt sind,
in einigen oder allen Menschlichen Lymphocyten-Antigenen (Human
Lymphocytic Antigen, HLA) mit den geimpften Patienten überein.
Dabei können
unterschiedliche Grade an Übereinstimmung
verwendet werden. Da es z. B. die Klassen I und II der HLA-Moleküle gibt
und da innerhalb der Klasse I die Unterklassen A, B und C vorliegen,
kann die Übereinstimmung
beliebige, eine oder alle Unterklassen betreffen, und da es innerhalb
der Klasse II DR, DP und DQ gibt, kann die Übereinstimmung beliebige, eine
oder alle diese Unterklassen betreffen. Ein Fachmann wird in der
Lage sein, Experimente so zu gestalten, dass getestet werden kann,
welche Übereinstimmung
zu optimalen Effekten führen wird.
Ein solches Experiment besteht darin, verschieden Gruppen von Tieren/Patienten
mit unterschiedlichen Graden von Übereinstimmung zu inokulieren
und danach mit dem Tumor zu provozieren, um die Wirkung zu untersuchen.
Andererseits kann der Test auch an Tumorpatienten durchgeführt werden.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ferner das vorstehend beschriebene Verfahren bereit, in dem die
genetisch manipulierte Zelle eine nicht-professionelle antigenpräsentierende
Zelle ist.
-
In der vorliegenden Erfindung sind
die nicht-professionellen antigenpräsentierenden Zellen als Zellen definiert,
die normalerweise nicht verwendet werden, um ein Antigen zu präsentieren,
so dass eine Immunantwort gegen dieses Antigen erzeugt wird. Beispiele
von nicht-professionellen antigenpräsentierenden Zellen sind Tumorzellen
und Fibroblasten. Die nicht-professionellen antigenpräsentierenden
Zellen sind dem Fachmann bekannt.
-
Die nicht-professionellen antigenpräsentierenden
Zellen können
andere Tumorzellen umfassen, z. B. Zellen, die aus einem Prostatakrebs,
Lymphom, Kolonkrebs und Blasenkrebs stammen, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
auch das vorstehend beschriebene Verfahren bereit, in dem die genetisch
manipulierte Zelle eine nicht-professionelle antigen präsentierende
Zelle ist, die eine Tumorzelle ist. In einer Ausführungsform
stammt die Tumorzelle von einem Melanom. In einer anderen Ausführungsform
ist die Melanomzelle SK-MEL-29.
-
Weiterhin stellt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Behandlung eines bösartigen Tumors bei einem Individuum
bereit, wobei das Verfahren die Verabreichung einer Vielzahl von
einer genetisch manipulierten Zelle an das Individuum umfasst, die
(a) mindestens ein Immunmolekül
exprimiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Cytokinen,
Adhäsionsmolekülen, ko-stimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und die (b) in Bezug auf den Patienten allogen ist, so
dass die Proliferation des bösartigen
Tumors gehemmt wird, wobei das Immunmolekül ein Cytokin darstellt, das
Interleukin-2 ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die genetisch manipulierte Zelle mit SK-MEL-29/AD/IL2 bezeichnet
(SK-MEL-29/DC/AD/R/IL2, ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL 11208).
-
In einer anderen Ausführungsform
kann die genetisch manipulierte Zelle von SK-MEL-131 hergeleitet sein.
-
In einer Ausführungsform stellt das Immunmolekül ein Cytokin
dar, das Interferon-gamma ist.
-
In einer weiteren Ausführungsform
ist die genetisch manipulierte Zelle mit DC/TKHIFNγ/MEL131 bezeichnet
(SK-MEL-131/DC/TK/IFNγ,
ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL 11255).
-
Diese Zelllinie, DC/TKHIFNγ/MEL131 (SK-MEL-131/DC/TKIFNγ) wurde bei
der American Type Culture Collection (ATCC), 12301 Parklawn Drive,
Rockville, Maryland 20852, USA, am 2. Februar 1993 nach den Bestimmungen
des Budapester Vertrags über
die Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
zum Zwecke von Patentverfahren hinterlegt. Die Zelllinie DC/TKHIFNγ/MEL-131
erhielt die ATCC-Hinterlegungsnummer CRL 11255.
-
In einer anderen Ausführungsform
stammt die Tumorzelle von einem Nierenkrebs. In einer weiteren Ausführungsform
ist die Nierenkrebszelle SK-RC-28. Die vorliegende Erfindung stellt
das vorstehend beschriebene Verfahren bereit, in dem das Immunmolekül ein Cytokin
darstellt, das Interleukin-2 ist.
-
In einer Ausführungsform des vorstehend beschriebenen
Verfahrens ist die genetisch manipulierte Zelle mit SK-RC-28/AD/IL2
bezeichnet (SK-RC-28/DC/AD/R/IL2,
ATCC-Hinterlegungsnummer CRL 11209).
-
In einer weiteren Ausführungsform
ist die Nierenkrebszelle SK-RC-39. In einer weiteren Ausführungsform
stellt das Immunmolekül
ein Cytokin dar, das Interleukin-2 ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
des vorstehend beschriebenen Verfahrens ist die genetisch manipulierte
Zelle mit SK-RC-39/AD/IL2 bezeichnet (SK-RC-39/DC/AD/R/IL2, ATCC-Hinterlegungsnummer CRL
11210).
-
Das vorstehend beschriebene Verfahren
kann mit einer Tumorzelle durchgeführt werden, die von einem Brusttumor,
einem Blasentumor und einem Gehirntumor stammt.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin das vorstehend beschriebene Verfahren bereit, in dem das Immunmolekül Interleukin-2
ist und das Interleukin-2 ein Interleukin-2 ist, das in DC/AD/R/IL2
enthalten ist.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin das vorstehend beschriebene Verfahren bereit, in dem das Cytokin
ein Interferon ist. In einer Ausführungsform ist das Interferon
Interferon-gamma. In einer anderen Ausführungsform ist das Cytokin
GM-CSF. In einer weiteren Ausführungsform
exprimiert die genetisch manipulierte Zelle sowohl Interleukin als
auch Interferon. In einer weiteren Ausführungsform exprimiert die genetisch
manipulierte Zelle sowohl Interleukin-2 als auch Interterongamma.
In einer weiteren Ausführungsform
exprimiert die genetisch manipulierte Zelle entweder ein tumorassoziiertes
Antigen oder ein tumorspezifisches Antigen oder beide und mindestens
ein Cytokin.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin das vorstehend beschriebene Verfahren bereit, in dem das Immunmolekül einen
ko-stimulierenden Faktor darstellt, der B7/BB1 (CD80) oder B70/B7-2
ist (Clark, E. A., et al., (Feb. 1994), Nature 367: 425-428). In
einer anderen Ausführungsform
des vorstehend beschriebenen Verfahrens ist das tumorassoziierte
Antigen das melanomassoziierte Antigen E-1.
-
In einer Ausführungsform stammt die Tumorzelle
von einem Melanom. In einer weiteren Ausführungsform ist die Tumorzelle
von einem Nierenkrebs hergeleitet. In einer weiteren Ausführungsform
stammt die Tumorzelle von einem Brustkrebs. In einer weiteren Ausführungsform
stammt die Tumorzelle von einem Gehirnkrebs.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das verwendete Cytokin GM-CSF.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Behandlung eines bösartigen Tumors bei einem Individuum
bereit, das (a) die Verabreichung einer Vielzahl von einer genetisch
manipulierten Zelle an das Individuum umfasst, die mindestens ein
Immunmolekül
exprimiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Cytokinen,
Adhäsionsproteinen,
ko-stimulierenden Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen
Antigenen besteht, und (b) die in Bezug auf das Individuum allogen
ist, so dass die Proliferation des bösartigen Tumors gehemmt wird,
wobei die genetisch manipulierte Zelle eine professionelle antigenpräsentierende
Zelle ist.
-
In der vorliegenden Erfindung sind
mit der professionellen antigenpräsentierenden Zelle diejenigen Zellen
gemeint, die normalerweise ein Antigen präsentieren, um eine Immunantwort
zu erzeugen. Ein Beispiel von solchen Zellen stellen die dendritischen
Zellen wie die Langerhans-Zellen oder Makrophagen dar (Vidard et
al., 1992).
-
Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein Verfahren zur Behandlung eines bösartigen Tumors bei einem Individuum
bereit, umfassend die Verabreichung einer Vielzahl von einer genetisch
manipulierten Zelle an das Individuum, die (a) mindestens ein Immunmolekül exprimiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Cytokinen, Adhäsionsmolekülen, ko-stimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und die (b) in Bezug auf das Individuum allogen ist, so
dass die Proliferation des bösartigen
Tumors gehemmt wird, wobei die genetisch manipulierte Zelle eine
professionelle antigenpräsentierende
Zelle ist, z. B. eine normale B-Zelle, ein peritonealer Makrophage
oder andere antigenpräsentierende Zellen
der Milz.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
außerdem
ein Verfahren zur Behandlung eines bösartigen Tumors bei einem Individuum
bereit, umfassend die Verabreichung einer Vielzahl von einer genetisch
manipulierten Zelle an das Individuum, die (a) mindestens ein Immunmolekül exprimiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Cytokinen, Adhäsionsmolekülen, ko-stimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und die (b) in Bezug auf das Individuum allogen ist, so
dass die Proliferation des bösartigen
Tumors gehemmt wird, wobei die genetisch manipulierte Zelle eine
professionelle antigenpräsentierende
Zelle ist und das Cytokin ein Interleukin darstellt. Ein Beispiel
eines solchen Interleukins ist Interleukin-2.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
außerdem
ein Verfahren zur Behandlung eines bösartigen Tumors bei einem Individuum
bereit, umfassend die Verabreichung einer Vielzahl von einer genetisch
manipulierten Zelle an das Individuum, die (a) mindestens ein Immunmolekül exprimiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Cytokinen, Adhäsionsmolekülen, ko-stimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und die (b) in Bezug auf das Individuum allogen ist, so
dass die Proliferation des bösartigen
Tumors gehemmt wird, wobei die genetisch manipulierte Zelle eine
professionelle antigenpräsentierende
Zelle ist und das Cytokin ein Interferon darstellt. Ein Beispiel
eines solchen Interferons ist Interferon-gamma.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
außerdem
ein Verfahren zur Behandlung eines bösartigen Tumors bei einem Individuum
bereit, umfassend die Verabreichung einer Vielzahl von einer genetisch
manipulierten Zelle an das Individuum, die (a) mindestens ein Immunmolekül exprimiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Cytokinen, Adhäsionsmolekülen, ko-stimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und die (b) in Bezug auf das Individuum allogen ist, so
dass die Proliferation des bösartigen
Tumors gehemmt wird, wobei die genetisch manipulierte Zelle eine
professionelle antigenpräsentierende
Zelle ist und sowohl Interleukin als auch Interferon exprimiert.
In einer Ausführungsform
exprimiert die genetisch manipulierte Zelle sowohl Interleukin-2
als auch Interferon-gamma. In einer weiteren Ausführungsform
exprimiert die genetisch manipulierte Zelle entweder ein tumorassoziiertes
Antigen oder ein tumorspezifisches Antigen oder beide und mindestens
ein Cytokin.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung
können
unterschiedliche wirksame Mengen der genetisch manipulierten Zellen
eingesetzt werden. Ein Fachmann kann einfache Titrationsexperimente
durchführen,
um die wirksame Menge zu bestimmen, die für eine wirksame Immunisierung
erforderlich ist. Ein Beispiel eines solchen Titrationsexperiments
besteht darin, unterschiedliche Mengen der allogenen Vakzine dem
Patienten zu injizieren und danach die Immunantwort zu testen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
des vorstehend beschriebenen Verfahrens werden etwa zehn bis 50
Millionen genetisch manipulierte Zellen an das Individuum verabreicht.
-
Dem Fachmann ist bekannt, dass andere
Nebenwirkungen in Betracht gezogen werden müssen, wenn die wirksame Menge
der Reagenzien bestimmt wird.
-
Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung bedeutet „pharmazeutisch verträglicher
Träger" einen beliebigen
herkömmlichen
pharmazeutischen Träger.
Beispiele eines geeigneten Trägers
sind dem Fachmann bekannt und umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
beliebige der herkömmlichen
pharmazeutischen Vehikel, z. B. Lösungen mit Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung,
eine Phosphatgepufferte Kochsalzlösung, enthaltend Polysorb 80,
Wasser, Emulsionen, z. B. eine Öl/Wasser-Emulsion,
und verschiedene Typen von Fechthaltemitteln.
-
Die genetisch manipulierten Zellen
der vorliegenden Erfindung können
intradermal, subkutan und intramuskulär verabreicht werden. Außerdem können noch
andere Verfahren eingesetzt werden, die dem Fachmann bekannt sind.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bei einem Individuum
bereit, umfassend die Verabreichung einer Vielzahl von einer genetisch
manipulierten Zelle an das Individuum, die (a) mindestens ein Immunmolekül exprimiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Cytokinen, Adhäsionsmolekülen, ko-stimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und die (b) in Bezug auf das Individuum allogen ist, so
dass die Tumorbildung verhindert wird.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ferner ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bei einem Individuum
bereit, in dem die genetisch manipulierte Zelle eine nicht-professionelle
antigenpräsentierende
Zelle ist. In einer Ausführungsform
ist die nicht-professionelle antigenpräsentierende Zelle eine Tumorzelle.
In einer anderen Ausführungsform
stammt die Tumorzelle von einem Melanom. In einer weiteren Ausführungsform ist
die Melanomzelle SK-MEL-29.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bereit, in dem
das Cytokin Interleukin-2 ist.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bereit, in dem
die genetisch manipulierte Zelle mit SK-MEL-29/AD/IL2 bezeichnet
ist (SK-MEL-29/DC/AD/R/IL2, ATCC-Hinterlegungsnummer CRL 11208).
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bereit, in dem
die Melanomzelle SK-MEL-131 ist.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bereit, in dem
das Interferon Interferon-gamma ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Verfahrens zur Verhinderung einer Tumorbildung ist die genetisch
manipulierte Zelle mit DC/TKHIFNγ bezeichnet
(ATCC-Hinterlegungsnummer CRL 11255).
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bereit, in dem
die Tumorzelle von einem Nierenkrebs stammt. In einer Ausführungsform
ist die Nierenkrebszelle SK-RC-28.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Verfahrens zur Verhinderung einer Tumorbildung ist die genetisch
manipulierte Zelle mit SK-RC-28/AD/IL2 bezeichnet (SK-RC-28/DC/AD/R/IL2,
ATCC-Hinterlegungsnummer CRL 11209).
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bereit, in dem
die Nierenkrebszelle SK-RC-39 ist.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bereit, in dem
das Cytokin Interleukin-2 ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Verfahrens zur Verhinderung einer Tumorbildung ist die genetisch
manipulierte Zelle mit SK-RC-39/AD/IL2 bezeichnet (SK-RC-39/DC/AD/R/IL2,
ATCC-Hinterlegungsnummer CRL 11210).
-
In einer Ausführungsform dieses Verfahrens
zur Verhinderung einer Tumorbildung stammt die Tumorzelle von einem
Brustkrebs oder von einem Gehirnkrebs.
-
In einer Ausführungsform dieses Verfahrens
zur Verhinderung einer Tumorbildung ist das Interleukin-2 das in
DC/AD/R/IL2 enthaltene Interleukin-2.
-
In einer Ausführungsform der vorliegenden
beanspruchten Erfindung zur Verhinderung einer Tumorbildung ist
das Cytokin ein Interferon. In einer weiteren Ausführungsform
ist das Interferon Interferon-gamma. In einer anderen Ausführungsform
ist das Cytokin GM-CSF. In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
beanspruchten Erfindung zur Verhinderung einer Tumorbildung exprimiert
die genetisch manipulierte Zelle sowohl Interleukin als auch Interferon.
In einer weiteren Ausführungsform
exprimiert die genetisch manipulierte Zelle sowohl Interleukin-2
als auch Interferon-gamma.
-
In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden beanspruchten Erfindung zur Verhinderung einer Tumorbildung
exprimiert die genetisch manipulierte Zelle entweder ein tumorassoziiertes
Antigen oder ein tumorspezifisches Antigen oder beide und mindestens
ein Cytokin.
-
In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden beanspruchten Erfindung zur Verhinderung einer Tumorbildung
stellt das Immunmolekül
einen kostimulierenden Faktor dar, der B7/BB1 (CD80) oder B70/B7-2 ist
(Clark, E. A., et al., (Feb. 1994), Nature 367: 425-428).
-
In einer weiteren Ausführungsform
ist das Immunmolekül
ein tumorassoziiertes Antigen. In einer weiteren Ausführungsform
ist das tumorassoziierte Antigen das melanomassoziierte Antigen
E-1.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verhinderung einer Tumorbildung bei einem Individuum
bereit, umfassend die Verabreichung einer Vielzahl von einer genetisch
manipulierten Zelle an das Individuum, die (a) mindestens ein Immunmolekül exprimiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Cytokinen, Adhäsionsmolekülen, ko-stimulierenden
Faktoren, tumorassoziierten Antigenen und tumorspezifischen Antigenen
besteht, und die (b) in Bezug auf das Individuum allogen ist, so
dass die Tumorbildung verhindert wird, wobei die genetisch manipulierte
Zelle eine professionelle antigenpräsentierende Zelle ist.
-
In einer Ausführungsform ist die professionelle
antigenpräsentierende
Zelle eine dendritische Zelle. In einer anderen Ausführungsform
ist das Cytokin, das in der professionellen antigenpräsentierenden
Zelle exprimiert wird, entweder ein Interleukin oder ein Interferon.
In einer weiteren Ausführungsform
ist das Interleukin Interleukin-2. In einer weiteren Ausführungsform
ist das Interferon Interferon-gamma.
-
In einer weiteren Ausführungsform
exprimiert die genetisch manipulierte Zelle sowohl ein Interleukin als
auch ein Interferon.
-
In einer Ausführungsform exprimiert die genetisch
manipulierte Zelle sowohl Interleukin-2 als auch Interferon-gamma.
In einer anderen Ausführungsform
exprimiert die genetisch manipulierte Zelle entweder ein tumorassoziiertes
Antigen oder ein tumorspezifisches Antigen oder beide und mindestens
ein Cytokin. In einer weiteren Ausführungsform werden etwa zehn
bis 50 Millionen genetisch manipulierte Zellen an das Individuum verabreicht.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung der genetisch manipulierten Zellen
bereit, das die folgenden Schritte umfasst: a) Einführen mindestens
eines Gens, das ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Cytokin,
Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in Zellen; b) Testen der Zellen auf die Expression des
eingeführten
Gens; und c) Selektieren der Zellen, die das eingeführte Gen
exprimieren.
-
Ein Fachmann wird in der Lage sein,
ein geeignetes Präparat
von genetisch manipulierten Zellen auszuwählen, die synthetisiert werden,
indem mindestens ein Gen, das ein Immunmolekül codiert, das aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus einem Cytokin, Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in Zellen eingeführt
wird und die erhaltenen Zellen auf die Expression des eingeführten Gens
getestet werden. Ein Kriterium für
eine solche Selektion kann die Anzahl der Zellen sein, die das eingeführte Gen
exprimieren. Ein weiteres Kriterium kann das Ausmaß der Expression des
eingeführten
Gens in den Zellen sein. Verfahren zur Bestimmung der Anzahl von
Zellen, die das eingeführte
Gen enthalten, sind dem Fachmann bekannt. Außerdem sind Verfahren bekannt,
mit denen die Expression des Gens in der Zelle quantitativ bestimmt
werden kann.
-
Der Begriff „exprimieren" bedeutet in der
vorliegenden Erfindung nicht nur eine stabile Expression, sondern
auch eine transiente Expression. Diese Erfindung ist nicht auf Zellen
beschränkt,
die mindestens ein Gen stabil exprimieren können, das ein Immunmolekül codiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einem Cytokin, Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, sondern sie betrifft auch Zellen, die das eingeführte Gen
oder die eingeführten
Gene transient exprimieren.
-
Die vorliegenden Erfindung stellt
außerdem
ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
bereit, die zur Behandlung von bösartigen
Tumoren oder zur Verhinderung einer Tumorbildung eingesetzt werden
kann, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: a) Einführen mindestens
eines Gens, das ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Cytokin,
Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in eine Zelle; b) Testen der erhaltenen Zelle auf die Expression
des eingeführten
Gens; und c) Selektieren der Zellen, die das eingeführte Gen
exprimieren, und wobei es weiterhin das Isolieren der Zelle umfasst,
die das eingeführte
Gen stabil enthält.
Verfahren zum Isolieren solcher Zellen sind dem Fachmann bekannt.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
das vorstehend beschriebene Verfahren zur Herstellung einer genetisch
manipulierten Zelle bereit, in dem Schritt a) weiterhin folgendes
umfasst: i) Clonieren mindestens eines Gens, das ein Immunmolekül codiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einem Cytokin, Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in einen retroviralen Vektor, ii) Transfizieren des Vektors
in eine Verpackungszelle, wodurch eine Erzeugerzelllinie hergestellt
wird, die ein Virus produziert, das das Cytokin- oder Adhäsionsmolekül-Gen oder
ein kostimulierendes Gen enthält,
und iii) Transduzieren einer Zelle mit dem in ii) produzierten Virus.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
bereit, in dem der Vektor aus der Gruppe ausgewählt ist, die im Wesentlichen
aus AD, DC und N2 besteht. Genauso können auch andere retrovirale
Vektoren eingesetzt werden, die dem Fachmann bekannt sind.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
außerdem
ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
unter Verwendung der Verpackungszelle AM12 bereit. Außerdem können auch
andere Verpackungszellen eingesetzt werden, die sind dem Fachmann
sind.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der verwendete Vektor AD, und das Cytokin ist IL2. Die hergestellte
Erzeugerlinie ist mit AD/IL2/AM12 # 12 (DC/AD/R/IL2/AM12 # 12) bezeichnet.
-
In einer weiteren Ausführungsform
dieses Verfahrens zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
ist der verwendete Vektor DC, und das Cytokin ist Interferon-gamma.
Die hergestellte Erzeugerlinie ist mit DC/TKHIFNγ/AM12 # 6 (DC/TKIFNγ/AM12 # 6)
bezeichnet. Diese Zelllinie, DC/TKHIFNγ/AM12 # 6 (DC/TKIFNγ/AM12 # 6),
wurde bei der American Type Culture Collection (ATCC), 12301 Parklawn
Drive, Rockville, Maryland 20852, USA, am 2. Februar 1992 nach den
Bestimmungen des Budapester Vertrags über die Internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen zum Zwecke von Patentverfahren
hinterlegt. Die Zelllinie DC/TKHIFNγ/AM12 # 6 (DC/TKIFNγ/AM12 # 6)
erhielt die ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL 11256.
-
In einer anderen Ausführungsform
für dieses
Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle ist
der verwendete Vektor N2, und das Cytokin ist Interferon-gamma.
Die hergestellte Erzeugerlinie ist mit N2/CMVHIFNγ/AM12 # 5
(N2/CMVIFNVγ/AM12
# 5) bezeichnet. Diese Zelllinie, N2/CMVHIFNγ/AM12 # 5 (N2/CMVIFNVγ/AM12 # 5),
wurde bei der American Type Culture Collection (ATCC), 12301 Parklawn
Drive, Rockville, Maryland 20852, USA, am 2. Februar 1993 nach den
Bestimmungen des Budapester Vertrags über die Internationale Anerkennung der
Hinterlegung von Mikroorganismen zum Zwecke von Patentverfahren
hinterlegt. Die Zelllinie N2/CMVHIFNγ/AM12 # 5 (N2/CMVIFNVγ/AM12 # 5)
erhielt die ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL 11257.
-
In einer anderen Ausführungsform
dieses Verfahrens zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
ist der verwendete Vektor N2, und das Cytokin ist Granulocyten-Makrophagen
koloniestimulierender Faktor (GM-CSF). Die hergestellte Erzeugerlinie
ist mit N2/CMVHGM-CSF/AM12 # 8 bezeichnet. Diese Zelllinie N2/CMVHGM-CSF/AM12
# 8 wurde bei der American Type Culture Collection (ATCC), 12301
Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852, USA, am 2. Februar 1993
nach den Bestimmungen des Budapester Vertrags über die Internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen zum Zwecke von Patentverfahren
hinterlegt. Die Zelllinie N2/CMVHGM-CSF/AM12 # 8 erhielt die ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL 11258.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
bereit, das die folgenden Schritte umfasst: a) Einführen mindestens
eines Gens, das ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Cytokin,
Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in eine Zelle; b) Testen der Zellen auf die Expression
des eingeführten
Gens; und c) Selektieren der Zellen, die das eingeführte Gen
exprimieren. Die Verfahren zum Einführen eines Gens in eine Zelle
sind nach dem Stand der Technik schon bekannt und sollten nicht
auf das vorstehend beschriebene Verfahren unter Verwendung eines
retroviralen Vektors beschränkt sein.
Andere Verfahren wie Transfektion durch eine Calciumphosphat-Fällung, Lipofektion,
Mikroinjektion und andere vitale Vektorsysteme sind in der vorliegenden
Erfindung enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Gen durch
Elektroporation in die Zelle eingeführt.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
bereit, das die folgenden Schritte umfasst: a) Einführen mindestens
eines Gens, das ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Cytokin,
Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in Zellen; und b) Testen der Zellen auf die Expression
des eingeführten
Gens; und c) Selektieren der Zellen, die das eingeführte Gen
exprimieren, wobei die Zelle entweder eine nichtprofessionelle antigenpräsentierende
Zelle oder eine professionelle antigenpräsentierende Zelle ist.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
bereit, wobei die nicht-professionelle antigenpräsentierende Zelle eine Tumorzelle
ist. Tumorzellen sind dem Fachmann bekannt.
-
In bevorzugten Ausführungsformen
ist die Tumorzelle aus einer Gruppe ausgewählt, die im Wesentlichen aus
SK-MEL-29, SK-MEL-131, SK-RC-28 und SK-RC-39 besteht.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
bereit, das die folgenden Schritte umfasst: a) Einführen mindestens
eines Gens, das ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Cytokin,
Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in Zellen; und b) Testen der Zellen auf die Expression
des eingeführten
Gens; und c) Selektieren der Zellen, die das eingeführte Gen
exprimieren, wobei das Cytokin aus einer Gruppe ausgewählt ist,
die im Wesentlichen aus IL2, Interferon-gamma und GM-CSF besteht.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zell-Vakzine
bereit, das die folgenden Schritte umfasst: a) Einführen mindestens
eines Gens, das ein Immunmolekül codiert,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einem Cytokin, Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in Zellen; b) Testen der Zellen auf die Expression des
eingeführten
Gens; und c) Selektieren der Zellen, die das eingeführte Gen
exprimieren, wobei die Zellen entweder professionelle antigenpräsentierende
Zellen oder nicht-professionelle antigenpräsentierende Zellen sind und
sowohl ein Interleukin-Gen als auch ein Interferon-Gen in die Zellen
eingeführt
werden. Ein solches Interleukin-Gen ist das Interleukin-2-Gen, und
ein solches Interferon-Gen ist das Interferon-gamma-Gen.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
bereit, das die folgenden Schritte umfasst: a) Einführen mindestens
eines Gens, das ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Cytokin,
Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in Zellen; b) Testen der Zellen auf die Expression des
eingeführten
Gens; und c) Selektieren der Zellen, die das eingeführte Gen
exprimieren, wobei die Zellen entweder professionelle antigenpräsentierende
Zellen oder nicht-professionelle antigenpräsentierende Zellen sind und
wobei entweder ein tumorassoziiertes Antigen- oder ein tumorspezifisches
Antigen- oder beide und ein Cytokin-Gen in die Zellen eingeführt werden.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
bereit, das die folgenden Schritte umfasst: a) Einführen mindestens
eines Gens, das ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Cytokin,
Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in Zellen; b) Testen der Zellen auf die Expression des
eingeführten
Gens; und c) Selektieren der Zellen, die das eingeführte Gen
exprimieren, wobei die Zellen entweder professionelle antigenpräsentierende
Zellen oder nicht-professionelle antigenpräsentierende Zellen sind und
wobei das eingeführte
Gen B7/BB1 (CD80) oder B70/B7-2 codiert (Clark, E. A., et al., (Feb. 1994),
Nature 367: 425-428).
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer genetisch manipulierten Zelle
bereit, das die folgenden Schritte umfasst: a) Einführen mindestens
eines Gens, das ein Immunmolekül
codiert, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Cytokin,
Adhäsionsmolekül, ko-stimulierenden
Faktor, tumorassoziierten Antigen und tumorspezifischen Antigen
besteht, in Zellen; b) Testen der Zellen auf die Expression des
eingeführten
Gens; und c) Selektieren der Zellen, die das eingeführte Gen
exprimieren, wobei die Zellen entweder professionelle antigenpräsentierende
Zellen oder nicht-professionelle antigenpräsentierende Zellen sind und
wobei das eingeführte
Gen das melanomassoziierte Antigen E-1 codiert.
-
In der vorliegenden Erfindung wird
der Begriff „Vakzine" in diesem Zusammenhang
als die Antigenquelle für
die Aktivierung von Immunantworten gegen etablierte Tumoren und
für eine
prophylaktische Immunisierung verwendet. Somit können die genetisch manipulierten
Zellen, die in dieser Erfindung beansprucht werden, als Vakzine
bezeichnet werden.
-
Die vorliegende Erfindung lässt sich
anhand der nachstehenden Experimentellen Einzelheiten noch besser
verstehen. Für
den Fachmann wird es jedoch klar sein, dass die angegebenen spezifischen
Verfahren und Ergebnisse lediglich der Erläuterung der Erfindung dienen
sollen, die in den beiliegenden Patentansprüchen noch vollständiger beschrieben
ist.
-
Experimentelle Einzelheiten
-
Erste Serie von Experimenten
-
Der retrovirale Gentransfer
induzierte eine konstitutive Expression von IL-2 oder
-
IFN-γ in bestrahlten menschlichen
Melanomzellen
-
Die Ergebnisse dieser Serie von Experimenten
zeigen, dass Melanomzellen diese Cytokine nach dem retroviral vermittelten
Gentransfer stabil sekretieren. Außerdem blieb die Lymphokin-Sekretion
nach der Bestrahlung der Zellen bestehen, wobei es sich um eine
wichtige Vorsichtsmaßnahme
handelt, wenn diese Zellen in klinischen Studien in vivo injiziert
werden. Schließlich
zeigen diese Cytokine in Nacktmäusen
in vitro und in vivo eine biologische Wirkung. Diese Ergebnisse
stellen eine logische Grundlage für die Entwicklung von Vorgehensweisen
zur aktiven Immuntherapie bei Menschen bereit.
-
Material und Methoden
-
Zelllinien und Gewebekultur
-
Für
diese Studie wurden fünf
menschliche Melanomzelllinien ausgewählt. Die Zelllinien SK-MEL-19, -29,
-131, -245, -256 wurden aus primären
Tumorproben oder metastatischen Läsionen angelegt, wobei sie aus
einer Zellbank stammten (Houghton et al., 1982; Houghton et al.,
1984; Houghton et al., 1987). Die Zelllinien wurden gezüchtet in
minimalem essentiellem Eagle-Medium (MEM), 2 mM Glutamin, 1% nicht-essentiellen
Aminosäuren,
100 U/ml Penicillin und 100 μg/ml
Streptomycin, angereichert mit 10% fetalem Rinderserum (FBS). Die
Kulturen wurden regelmäßig auf
Mycoplasma getestet.
-
Design retroviraler Vektoren
und Infektion von Tumorzellen
-
Die retroviralen Vektoren N2/IL2,
DC/TK/IL2, N2/CMVIL2 und DCA, die in diesem Projekt eingesetzt wurden,
sind identisch mit den Vektoren, die in dem früheren murinen Fibrosarkom-Tumormodell
verwendet wurden (Gansbacher et al., 1990b). DC/AD/R/IL2 wurde hergestellt,
indem ein Minigen, enthaltend den menschlichen ADA-Promotor, die
menschliche IL-2-cDNA und die Poly-A-Sequenzen in das 3'-LTR in umgekehrter Orientierung cloniert
wurden. Der ADA-Promotor
ist ein 832-bp-Fragment, das aus dem menschlichen ADA-Gen durch
Spaltung mit den Restriktionsenzymen Sspl und Ncol hergeleitet wurde,
und wurde in umgekehrter Orientierung in die Klenow-behandelte Mlu-I-Stelle
cloniert. Das Poly-A-Signal,
enthaltend ein 275 by langes SmaI-Alul-Fragment, stammte aus dem
Plasmid PBS/CMV/IL2 und wurde in die Klenow-behandelte Apal-Stelle
des 3'-LTR-Polylinkers cloniert
(Cullen et al., 1988). Die menschliche IL-2-cDNA, die für dieses Konstrukt
verwendet wurde, wurde durch PCR aus peripheren Lymphocyten eines
gesunden Freiwilligen cloniert. Die Sequenzierung der IL-2-cDNA
deckte eine polymorphe Stelle in der Position 456 (G für A) auf,
die zu keiner Änderung
in der Aminosäuresequenz
führt.
Retrovirale Vektorkonstrukte wurden in das entsprechende Virus umgewandelt,
wobei eingeführte
Verfahren verwendet wurden. Kurz gesagt wurde die Vektor-DNA (N2/IL2,
DC/TKIL2, DC/TKIFNγ,
N2/CMVIL2, N2/CMVIFNγ,
DCA und DC/AD/R/IL2) in eine Helfer-freie, amphotrope Verpackungszelllinie
transfiziert (Markowitz et al., 1988; Markowitz et al., 1988). Die
Kolonien wurden durch eine G418-Selektion isoliert, sodann zu Zelllinien
expandiert, und der zellfreie Überstand
wurde auf das Vorliegen des Virus getestet. Diejenigen Zelllinien,
die hohe Titer des Virus absonderten (105 bis
106 Neokolonien bildende Einheiten pro ml),
wurden zum Infizieren von Melanomzelllinien verwendet. Die gesamten („bulk") und die clonalen
Derivate von Melanomzellen wurden durch eine G418-Selektion isoliert,
sodann zu Zelllinien expandiert, und die Sekretion von IL-2 oder
IFN-γ in
den Zellüberstand
wurde gemessen. Die Abwesenheit eines replikationskompetenten Virus
in den Cytokin-produzierenden Melanomzellen wurde durch die Unfähigkeit,
die G418-Resistenz auf NIH3T3-Zellen zu übertragen, und durch einen
negativen Test auf die reverse Transkriptase in den HeLa- und NIH3T3-Amplifikationstests
gezeigt.
-
Southern-
und Northern-Blotting
-
Die DNA mit hohem Molekulargewicht
wurde aus den Tumorzellen durch herkömmliche Verfahren hergestellt,
umfassend Natriumdodecylsulfat (SDS), Spaltung mit Proteinkinase,
Phenolextraktion und Ethanolfällung.
Jede Analyse wurde mit 10 μg
DNA durchgeführt.
Die Proben wurden einer Elektrophorese untennrorfen und auf ein
Nylon-Filter überführt (Biotrans,
ICN). Die Filter wurden unter Verwendung der NeoR-Sonde hybridisiert,
die durch ein Random-Primer-Verfahren
markiert worden war (Feinberg et al., 1983). Nach der Hybridisierung
wurden die Filter gewaschen und mit Kodak-XAR-Röntgenfilmen in Kontakt gebracht.
-
Die Poly-A-RNA wurde aus der gesamten
zellulären
RNA anhand von Oligo(dT)-Cellulose-Säulen hergestellt. Die RNA wurde
auf einem 1% Agarose-Gel, das Formaldehyd enthielt, nach der Größe fraktioniert, danach
auf ein Nylon-Filter (Biotrans, ICN) überführt und mit dem Filter durch
UV vernetzt. Die Hybridisierung wurde 24 Stunden durchgeführt, wie
früher
beschrieben (Gansbacher et al., 1989), indem eine cDNA-Sonde für U3 verwendet
wurde, die durch das Random-Primer-Verfahren markiert worden war (Feinberg
et al., 1983). Das Filter wurde unter stringenten Bedingungen gewaschen,
trocken getupft, in Saran-Wrap eingewickelt und bei –70°C mit einem
Kodak-XAR-Röntgenfilm
unter Verwendung eines Verstärkungsschirms
in Kontakt gebracht.
-
Test auf IL-2
-
Die Überstände von 2 × 106 semikonfluenten
nicht-modifizierten oder IL-2-sekretierenden
Zellen wurden nach 24 bis 48 Stunden gewonnen und auf menschliches
IL-2 getestet. Präparate
von IL-2 wurden auf die biologische Aktivität getestet, indem in einem
Proliferationstest ihre Fähigkeit
ermittelt wurde, den Einbau von 3H-Thymidin
(TdR) in die DNA von IL-2-abhängigen
gezüchteten
T-Zellen (CTC) zu induzieren, wie früher beschrieben (Zier, 1982).
Die Einheiten sind in Cetus-Units angegeben. Die Ergebnisse wurden
durch einen Immuntest unter Verwendung eines ELISA-Kits (Genzyme)
bestätigt.
Kurz gesagt wurden 50 000 CTC mit seriellen Verdünnungen der Testproben gemischt
und bei 37°C
in 5% CO2 gezüchtet. Nach etwa 60 Stunden
wurden die Kulturen die letzten 12 Stunden der Züchtung mit 1 μCi 3H-TdR(New England Nuclear, spezifische Aktivität 6,7 Ci/μM) gepulst.
-
Test auf menschliches
IFN-γ
-
Die Überstände wurden in einem Biotest
auf IFN-γ analysiert,
dieser Test beruhte auf der antiviralen Aktivität im Überstand der Zellkultur, die
durch die Reduktion der cytopathischen Effekte des vesikulären Stomatitis-Virus
auf WISH-Zellen
bestimmt wurde (Rubinstein et al., 1987). Die Ergebnisse wurden
anhand eines im Handel verfügbaren
Radioimmuntests (RIA) auf menschliches IFN-γ (Centocor, Malvern, PA) bestätigt. Die biologische
Aktivität
des menschlichen IFN-γ im Überstand
wurde durch einen neutralisierenden murinen monoclonalen Antikörper blockiert,
der für
menschliches IFN-γ spezifisch
war (Olympus Corp., Lake Success, NY).
-
Durchflusscytometrie
-
200 000 Zellen wurden in Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(PBS), enthaltend 2% FBS, 0,02% Natiumazid, resuspendiert und auf
Mikrotiter-Vertiefungen
verteilt. Die Zellen wurden zentrifugiert und der Überstand
abgegossen. Danach wurden 100 μl
pro 106 Zellen des verdünnten monoclonalen Antikörpers W6/32
zugegeben, der gegen eine monomorphe Determinante auf dem MHC-Molekül der Klasse
I gerichtet war, und die Zellen 30 Minuten auf Eis inkubiert. Anschließend wurden
die Zellen dreimal mit 100 μl
kalter PBS, wie vorstehend beschrieben, gewaschen, und nach vorsichtigem
Aufbrechen des Zellpellets wurde zu jeder Probe 100 μl/106 Fluoresceinisothiocyanat-(FITC-) konjugiertes
Anti-Maus-IgG der
Ziege zugegeben. Die Zellen wurden auf Eis im Dunkeln weitere 30
Minuten inkubiert und, wie vorstehend beschrieben, gewaschen. Danach
wurden sie sofort auf die prozentuale Fluoreszenz analysiert, indem
ein Epics C-Cytometer, ausgestattet mit logarithmischen Verstärkern, für die Fluoreszenzmessungen
eingesetzt wurde. Die Fluoreszenz, die von abgestorbenen Zellen
stammte, wurde durch Ausschluss eines Schwellenwerts von Vorwärts- und
90°-Streulicht-Signalen
eliminiert (Gansbacher et al., 1986).
-
Bestrahlung
-
Parentale und Lymphokin-sekretierende
Melanomzellen wurden bei Raumtemperatur mit dem Linearbeschleuniger
6 MV Varian CL6-100 bei einer Dosisrate von 100 Rad/Min. bestrahlt
und danach in mehreren 60-mm-Platten bei identischen Konzentrationen
plattiert. Die bestrahlten Zellen wurden bei 37°C in einer 5% CO2-Atmosphäre gezüchtet. Die
Zellen wurden alle drei bis vier Tage mit 3 ml pro Platte eines
frischen RPMI-Mediums, das 10% FCS enthielt, neu gefüttert und
die Überstände zu den
angegebenen Zeitpunkten gewonnen. Das verbrauchte Medium wurde bei –20°C eingefroren,
bis es verwendet wurde. Nachdem die Überstände abgenommen worden waren,
wurden die Zellen mit Trypsin behandelt und gezählt.
-
Test zum Nachweis von replikationskompetenten
murinen Retroviren Ein ml der zu testenden Probe wurde mit 3 ml
DMEM, 10% FCS, 5 mM Glutamin und Polybrene, 8 μg/ml, gemischt, und anschließend das Ganze
zu einer 60-mm-Platte zugegeben, die 105 NIH3T3-Zellen
enthielt, die vorher über
12 Stunden einer Passage unterzogen worden waren. Die infizierten
NIH3T3-Zellen wurden 21 Tage gezüchtet,
wobei die Zellen alle drei Tage mit einer Verdünnung von 1 : 5 Passagen unterzogen
wurden. Die eine Hälfte
dieser Zellpopulation wurde auf eine G418-Resistenz getestet, und
aus der anderen Probe wurde der Überstand
gewonnen, mit dem die Aktivität
der reversen Transkriptase bestimmt wurde. Die Aktivität der reversen
Transkriptase wurde bestimmt, indem 10 μl des Probenmediums mit 40 μl 50 mM Tris,
pH 8,0, 20 mM DTT, 0,6 mM MnCl2, 60 mM NaCl,
0,05% NP, 5 μg/ml
Oligo-dT, 10 μg/ml
Poly-A, 62 μM
dTTP, 10 μM 32P-dTTP (3000 Ci/mMol) eine Stunde bei 37°C inkubiert
wurden. Das Medium alleine wurde als negative Kontrolle verwendet,
um die Hintergrund-Aktivität
zu bestimmen. Anschließend
wurden 10 μl
des Reaktionsgemisches auf eine DEAE DE 81 Filterscheibe getüpfelt, zweimal
15 Minuten bei 25°C
mit 2X SSC gewaschen, sodann mit 95% Ethanol gespült und an
der Luft getrocknet. Die Radioaktivität des Filters wurde gemessen,
indem es drei bis fünf
Stunden mit einem Röntgenfilm
in Kontakt gebracht wurde, anschließend erfolgte die quantitative
Bestimmung durch Szintillationszählung.
-
Ergebnisse
-
Herstellung von Tumorzelllinien,
die IL-2 oder IFN-γ exprimieren
-
1 zeigt
die retroviralen Vektorkonstrukte, die eingesetzt wurden, um die
menschlichen IL-2- oder IFN-γ Gene
in Tumorzellen einzuführen
und zu exprimieren. Alle waren von dem murinen Moloney-Leukämievirus
(MLV) hergeleitet und beruhten auf dem retroviralen Vektor N2 hohen
Titers, der auch das selektierbare Gen für die bakterielle Neomycin-Resistenz
(Neo) enthält.
In Tabelle 1 sind die fünf
menschlichen Melanomzelllinien angegeben, die mit IL-2- oder IFN-γ Vektorkonstrukten
transduziert wurden. Diese Zelllinien umfassen sowohl pigmentierte
als auch nicht-pigmentierte Stämme,
und sie stellen sowohl frühe
als auch späte
Stadien der Melanocyten-Differenzierung dar (Houghton et al., 1982;
Houghton et al., 1984; Houghton et al., 1987). Nach der Züchtung in
einem G418-enthaltenden
Medium wurde die Southern-Blot-Analyse eingesetzt, um zu zeigen,
dass ein intaktes Provirus vorlag. Eine Southern-Blot-Analyse von
SK-MEL-29-Zellen,
die mit DC/AD/R/IL2 transduziert waren, ist in 2 dargestellt, wobei gezeigt wird, dass
die Provirus-DNA in einer nicht-umpelagerten Form eingebaut war
und dass die Übertragung
der Minieinheit vom 3'-
zum 5'-LTR stattgefunden
hat. Ein Northern-Blot von transduzierten SK-MEL-256, die für diejenigen
repräsentativ
sind, die mit drei der eingesetzten Vektoren erhalten wurden, ist
in 3 dargestellt, wobei
gezeigt wird, dass die transduzierten Zellen vektorspezifische RNA-Transkripte der richtigen
Größe exprimierten.
Diese umfassen ein ungespleißtes
Transkript „V", das aus der Virion-RNA
besteht, und ein gespleißtes
Transkript „N", das aus der Neo-mRNA
besteht, wobei beide von dem LTR hergeleitet sind, und außerdem ein
kleineres Transkript „P", das von dem inneren
Promotor stammt. Die nicht-infizierten Zellen exprimierten keine
dieser Informationen.
-
Sekretion von IL-2 und
IFN-γ durch
Tumorzellen
-
Die Sekretion von IL-2 und IFN-γ durch Melanomzellen,
die mit den retroviralen Vektoren transduziert worden waren, wurde
bestimmt, indem für
IL-2 ein Biotest und ein ELISA sowie für IFN-γ ein Biotest und ein RIA durchgeführt wurden
(Tabelle 1). Tabelle
1
Sekretion von IL-2 oder IFN-γ aus Vektor-transduzierten Melanomzellen
1 die Werte dar (die Mittelwerte von doppelten Proben),
die aus dem IL-2-Biotest und dem IFN-γ-RIA erhalten wurden.
-
Die in Tabelle 1 angegebenen Daten
stehen für
transduzierte gesamte („bulk") infizierte Zellpopulationen.
Außerdem
wurden clonale Populationen isoliert und analysiert. Das durch einzelne
clonale Populationen erzeugte IL-2 variierte in dem großen Bereich
von 691 U/ml/106 Zellen bis 0 U/ml/106 Zellen (Tabelle 2).
-
Tabelle
2 Produktion von IL-2 durch transduzierte clonierte Melanomzellen
1
-
Wie aus früheren Ergebnissen zu erwarten
war, unterschieden sich die Zelllinien in ihrer Expression und Sekretion
der Cytokine, und zwar abhängig
von dem bestimmten retroviralen Vektor, der verwendet wurde. In
allen Fällen
konnte die menschliche IL-2- oder IFN-γ Aktivität durch einen geeigneten monoclonalen
Antikörper
neutralisiert werden (Ergebnisse nicht gezeigt).
-
Die Melanomzellen, die mit dem Kontrollvektor
DCA transduziert worden waren, sonderten keine nachweisbaren Mengen
von IL-2 oder IFN-γ ab
(Ergebnisse nicht dargestellt). Die Sekretion des menschlichen IL-2
oder IFN-γ hatte
im Vergleich zu parentalen Zellen oder zu Zellen, die mit DCA transduziert
worden waren, keine erkennbare Wirkung auf die Morphologie der Zelle,
auf die Pigmentierung oder auf die Wachstumsrate in der Kultur (Ergebnisse
nicht dargestellt). Einige dieser transduzierten Zelllinien wurden
länger
als sechs Monate in Kultur gehalten, wobei sie ständig stabile
Mengen von IL-2 oder IFN-γ freisetzten.
-
Bestrahlte Melanomzellen
sekretieren weiterhin IL-2
-
Im Zusammenhang mit einer Immuntherapie
könnten
transduzierte Zellen, die intradermal injiziert werden, sowohl als
Quelle für
eine kontinuierliche, örtlich
begrenzte Cytokin-Produktion als auch für ein Tumorantigen dienen.
Obwohl Cytokin-sekretierende Tumorzellen eine verminderte Tumorbildung
zeigen und in vivo mit größter Wahrscheinlichkeit
nicht wachsen würden,
wurden Experimente konzipiert, mit denen getestet werden konnte,
ob eine Bestrahlung dieser Zellen die Cytokin-Sekretion beeinträchtigen
würde,
wobei die Bestrahlung als eine weitere Vorsichtsmaßnahme dienen
sollte. Die Ergebnisse zeigten, dass die Cytokin-Produktion auch nach einer Bestrahlung
mit bis zu 10 000 Rad noch drei bis vier Wochen anhielt (Tabelle
3 und 4).
-
Tabelle
3
IL-2-Produktion von SK-MEL-29/DC/AD/R/IL2 nach der Bestrahlung
mit 10 000 Rad
1
-
Nach der Bestrahlung nahm die Sekretion
von IL-2 zu, dies ist möglicherweise
auf ein verstärktes
Auslaufen aus den strahlungsgeschädigten Zellen zurückzuführen (Tabelle
3). Die Dauer der IL-2-Sekretion wurde durch das Ausmaß der Bestrahlung
beeinflusst, der die Zellen ausgesetzt wurden, und wurde auf diese
Weise durch die Radiosensitivität
jeder Zelllinie definiert. Die bestrahlten Zelllinien waren nicht
fähig,
in Kultur zu wachsen, dies wurde durch die Zellzahl gezeigt, die
mit der Zeit abnahm (Tabelle 3). Außerdem waren die bestrahlten
IL-2-sekretierenden
Tumorzellen nicht in der Lage, in Nacktmäusen Tumoren zu bilden. Dies
war ein Ergebnis, das in verschiedenen Tumortypen übereinstimmte.
Die Sekretion von IFN-γ nach
der Bestrahlung wurde nicht getestet, wobei jedoch in einem Modell
eines menschlichen Nierenkrebses, das verwendet wurde, um die Wirkung
der Transduktion des IFN-γ Gens
zu untersuchen, die Sekretion von IFN-γ noch mehrere Wochen nach der
Bestrahlung anhielt (Gastl et al., 1992). Diese Ergebnisse machen
deutlich, dass es möglich
ist, die Zellen letal zu bestrahlen, bevor sie in die Patienten
injiziert werden, und dass sie dann noch mehrere Wochen weiterhin
das Cytokin freisetzen.
-
Hinaufregulation von MHC
der Klasse I durch IFN-γ
-
IFN-γ ist in der Lage, die Oberflächenexpression
von MHC-Antigenen auf einer Vielzahl von Zelltypen nach oben zu
regulieren (Wallach et al., 1982; Collins et al., 1984; Rosa et
al., 1983). Da ein Antigen durch T-Zellen nur dann erkannt wird,
wenn es im Zusammenhang mit MHC-Molekülen der Klasse I oder II präsentiert
wird, kann man davon ausgehen, dass ein wichtiger Mechanismus, durch
den IFN-γ seine
Antitumor-Wirkung ausübt,
darin besteht, die Antigenpräsentation
durch eine Steigerung der MHC-Expression nach oben zu regulieren.
Um zu testen, ob es eine biologische Wirkung des IFN-γ auf die
MHC-Expression durch Melanomzellen gibt, wurde die Expression von
MHC-Antigenen der Klasse I nach der IFN-γ Transduktion untersucht. Auf
den IFN-γ sekretierenden
Melanomlinien wurde eine variable Hinaufregulation des MHC der Klasse
I festgestellt. In Analogie zu den für IL-2 beschriebenen Beobachtungen
wurde in der Expression von IFN-γ eine große Schwankungsbreite
festgestellt. Andere Forscher stellten unter Verwendung eines der
in diesem Bericht beschriebenen IFN-γ Vektoren in einem experimentellen
murinen System ein ähnliches
Ergebnis fest (Restifo et al., 1992). MHC der Klasse 1 wurden auf
parentalen SK-MEL-131-Tumorzellen vor der Infektion exprimiert, und
nach der Transduktion des IFN-γ Gens
waren die Spiegel nach oben reguliert worden (5). Auch SK-MEL-245 und SK-MEL-256 exprimierten
auf der Zelloberfläche
HLA-Moleküle
der Klasse I. Die IFN-γ Sekretion
induzierte eine mäßige Hinaufregulation
auf den SK-MEL-245-, nicht jedoch auf den SK-MEL-256-Zellen. SK-MEL-19-Zellen
exprimierten keine HLA-Moleküle
der Klasse 1, und die IFN-γ Sekretion
hatte keine Wirkung (5).
Somit war die Hinaufregulation von Molekülen der Klasse I nach der IFN-γ Transduktion
variabel, so dass die Induktion von MHC auf einer individuellen
Grundlage getestet werden muss.
-
Wachstum in Nacktmäusen
-
Um Zellen zu testen, die einen bestimmten
Bereich der IL-2-Sekretion abdecken, wurden für die Injektion in Nacktmäuse die
Zellen SK-MEL-29 und SK-MEL-245
ausgewählt,
die 40 bzw. 2 U IL-2/ml/106 Zellen absondern.
Gruppen von jeweils drei BLAB/c-nu/nu-Mäusen erhielten subkutane Injektionen
mit 2,5 × 105, 5 × 105 und 1 × 106 Zellen von parentalen oder von den entsprechenden
gesamten IL-2-sekretierenden
selektierten Melanomzellpopulationen. Alle Mäuse, denen parentale Zellen
injiziert worden waren, entwickelten innerhalb von vier Wochen tastbare
Tumoren, während
alle Mäuse,
denen IL-2-sekretierende Tumorzellen injiziert worden waren, während des
Beobachtungszeitraums von drei Monaten tumorfrei blieben (Ergebnisse
nicht dargestellt). Keine der IL-2-sekretierenden Melanomzelllinien
erzeugte in den Nacktmäusen
Tumoren, dies zeigt, dass das freigesetzte IL-2 biologisch aktiv
war, und es legt nahe, dass Effektorzellen, möglicherweise NK-Zellen, in
vivo aktiviert werden. IL-2- oder IFN-γ sekretierende Tumorzellen,
die mit 10 000 Rad bestrahlt und unmittelbar danach in Nacktmäuse injiziert
wurden, bildeten auch keine Tumoren. Nicht-bestrahlte IFN-γ sekretierende
Tumorzellen bildeten, wie erwartet, Tumoren aus, da die Wirkung
von IFN-γ artspezifisch
ist (Langer et al., 1988).
-
Replikationskompetente
Retroviren werden nicht erzeugt
-
Während
der Testverfahren können
replikationskompetente murine Retroviren durch eine Rekombination
mit endogenen Retrovirus-ähnlichen
Sequenzen entstehen. Das Vorliegen eines replikationskompetenten murinen
Retrovirus wurde in einer Gruppe von transduzierten Tumorzelllinien
getestet. Melanom- und Nierenkrebszelllinien waren 21 bis 28 Tage
vorher mit DC/AD/R/IL2 transduziert worden, anschließend wurden
ihre Überstände für die Infektion
von NIH3T3-Zellen verwendet. Nachdem die NIH3T3-Zellen 21 Tage gezüchtet worden
waren, wurden bei ihnen die G418-Resistenz und die Aktivität der reversen
Transkriptase bestimmt. Keine G418-Resistenz wurde nachgewiesen.
Unter Verwendung des HeLa- und NIH3T3-Amplifikationstests war keine
Aktivität
der reversen Transkriptase feststellbar (6).
-
Diskussion
-
In dieser Beschreibung wurde gezeigt,
dass es möglich
ist, menschliche Melanomzellen unter Verwendung von retroviralen
Vektoren mit dem IL-2- oder dem IFN-γ-Gen zu transduzieren und bei
ihnen die konstitutive Sekretion von Cytokinen zu induzieren. In
Tiermodellen wurde gezeigt, dass die Expression einer Vielzahl von
Cytokin-Genen, umfassend IL-2 (Gansbacher et al., 1990b; Fearon
et al., 1990; Ley et al., 1991), IL-4 (Tepper et al., 1989), IFN-γ (Gansbacher
et al., 1990a; Watanabe et al., 1988), IL-6 (Porgador et al., 1992)
und IL-7 (Hock et al., 1991), Antitumor-Effekte aufweisen. Mehrere dieser Untersuchungen
haben gezeigt, dass die cytotoxischen T-Lymphocyten in der Tumorabstoßung eine
Rolle spielen (Gansbacher et al., 1990a; Fearon et al., 1990; Ley
et al., 1991; Gansbacher et al., 1990b; Hock et al., 1991; Porgador
et al., 1992). Eine Cytokin-Gentherapie beim Melanom wurde getestet,
wobei das Ziel darin bestand, transduzierte Zellen in einem Protokoll
der aktiven Immuntherapie einzusetzen. Das Melanom zählt zu den
am besten untersuchten menschlichen Krebsarten, bei denen gezeigt
wurde, dass sie Tumorantigene exprimieren (Van Der Bruggen et al.,
1991), wobei diese Antigene Epitope aufweisen, die durch CTLs erkannt
werden (Coulie et al., 1992). Sowohl gemeinsame als auch einmalige
(die z. B. nur durch autologe Tumorzellen exprimiert werden) Determinanten
können
durch CTL in einer MHC-eingeschränkten
Art und Weise auf Melanomzellen entweder zusammen mit HLA-A1 oder
zusammen mit HLA-A2 erkannt werden (Crowley et al., 1990; Crowley
et al., 1991; Kawakami et al., 1992; Crowley et al., 1992). Am wichtigsten
von der therapeutischen Perspektive aus ist der Punkt, dass eines
der Gene, die aus einer menschlichen Melanomzelle cloniert wurden,
auf einer Vielzahl von Tumorzellen, einschließlich Nicht-Melanom-Zellen, exprimiert
wurde, dass es jedoch bisher noch nicht auf normalen Zellen nachgewiesen
wurde (Van Der Bruggen et al., 1991).
-
Für
CTLs wurde gezeigt, dass sie eine tumorizide Wirkung auf Melanomzellen
ausüben
(De Vries et al., 1984; Anichini et al., 1985; Mukherji et al.,
1983). Coulie et al. berichteten, dass CTL-Vorläufer im peripheren Blut von
Melanompatienten mit einer Häufigkeit
im Bereich von 1/900 bis 1/33 000 nachgewiesen werden konnten (Coulie
et al., 1992). Die Häufigkeit
von cytotoxischen Vorläufern
in diesen Melanompatienten liegt in dem Bereich, der nach erfolgreichen
Immunantworten gegen bestimmte Viren festzustellen ist, wie Cytomegalie-Virus
(CMV), Herpes simplex-Virus (HSV) und Varicella-Zoster (Hickling
et al., 1987; Borystewicz et al., 1988). Diese Ergebnisse sind wichtig,
da sie Impfprotokolle nahelegen, die das Ziel haben, die Häufigkeit
der CTLs zu erhöhen,
anstatt sie de novo zu induzieren. Der Beweis, dass eine solche
Expansion auftreten kann, wurde in dem P815-Tumormodell gezeigt, in dem die in vivo-Sekretion
von IL-2 durch die Tumorzellen die Häufigkeit der zirkulierenden
tumorspezifischen CTLs um das Zwei- bis Vierfache steigerte (Ley
et al., 1991).
-
Vier IL-2-Konstrukte und zwei IFN-γ Konstrukte
wurden in diesen Untersuchungen eingesetzt (1). IL-2 und IFN-γ wurden ausgewählt, da
früher
ihre Wirksamkeit gezeigt wurde, die Tumorbildung von diejenigen Zellen,
die sie absondern, abzuschwächen,
und da sie sowohl auf Effektor- als auch auf Tumorzellen wirken, und
zwar möglicherweise
in einer synergistischen Art und Weise (Gansbacher et al., 1990a;
Fearon et al., 1992; Ley et al., 1991; Gansbacher et al., 1990b;
Watanabe et al., 1988). Wie erwartet, schwankte bei den Zellen,
die mit den rekombinanten Vektoren infiziert waren, die Menge des
freigesetzten Cytokins (Tabelle 1). Bei den gesamten infizierten
Zellen wurden Clone gefunden, die 0 U/ml bis 691 U/ml/106 Zellen absonderten. Wenn die transduzierten
Tumorzellen ein bekanntes Tumorantigen exprimieren, z. B. MAGE-1,
kann man den Versuch machen, die clonale Expansion der MAGE-1-spezifischen
CTL-Population in vivo zu maximieren, indem man für die Impfung
den Clon mit der höchsten
IL-2- und MAGE-1-Expression
auswählt.
Wenn das Tumorantigen nicht bekannt ist, ist es vernünftig, die
gesamten selektierten Cytokin-sekretierenden Tumorzellen als Vakzine
einzusetzen, um die antigene Heterogenität aufrechtzuerhalten.
-
Nach der Bestrahlung mit 10 000 Rad
produzieren die Zellen weiterhin drei bis vier Wochen signifikante
Mengen von IL-2 (4 und
Tabelle 3). Die Gamma-Bestrahlung
löste sogar
für einen
kurzen Zeitraum eine verstärkte
Cytokin-Freisetzung
aus, dies beruht möglicherweise
darauf, dass die Cytokine aus den absterbenden Zellen auslaufen.
Diese Beobachtungen können
bei der klinischen Anwendung wichtig sein, wenn vermieden werden
soll, dass lebenden Tumorzellen in Patienten injiziert werden.
-
Die Sekretion von IFN-γ durch Tumorzellen
erhöhte
die Expression von MHC der Klasse I in einigen Linien, nicht jedoch
in anderen Linien, wobei die Grundlage für dieses Phänomen noch nicht geklärt ist (5). Da die Tumorantigene
den T-Zellen im
Zusammenhang mit den HLA der Klasse I präsentiert werden (Crowley et
al., 1990; Crowley et al., 1991; Van Der Bruggen et al., 1991),
wird es für
Impfprotokolle wichtig sein, Tumorzellen zu selektieren, die auf
IFN-γ ansprechen.
-
Die Ergebnisse dieser Serie von Experimenten
zeigten eine biologische Wirkung in vivo, denn die IL-2-sekretierenden
Zellen wurden in BALB/c-nu/nu-Mäusen abgestoßen, während die
normalen Gegenstücke Tumoren
ausbildeten. Da den Nacktmäusen
die T-Zellen fehlen, sie jedoch NK-Zellen aufweisen, wurde angenommen,
dass eine Aktivierung der NK-Zellen an der Tumorabstoßung beteiligt
war. Diese Ergebnisse erhärten
lediglich die Idee, dass das sekretierte IL-2 biologisch aktiv ist,
sie sagen jedoch nicht die Wirkung auf eine CTL-Population voraus.
Als Kontrolle wurden menschliches IFN-γ-sekretierende Tumorzellen verwendet,
um die Möglichkeit
auszuschließen,
dass andere durch eine retrovirale Infektion induzierte Faktoren
für die
Tumorabstoßung
verantwortlich sein könnten.
Die Wirkung von IFN-γ ist
artspezifisch (Langer et al., 1988), wobei Melanomzellen, die menschliches
IFN-γ abgaben,
Tumoren ausbildeten, die mit den parentalen Melanomzellen identisch
waren.
-
Diese experimentellen Ergebnisse
zeigen, dass IL-2- oder IFN-γ sekretierende
Melanomzellen für
die Anwendung in der Klinik verfügbar
sind. Für
Impfprotokolle können
autologe Zellen gegenüber
allogenen Zellen zu bevorzugen sein, dies muss jedoch nicht der
Fall sein, wobei aber nur bei 20 bis 30% der Melanompatienten Tumorzelllinien
etabliert werden können.
Da die gemeinsamen Tumorantigene MHC-Klasse-1-eingeschränkt sind (Crowley et al., 1990;
Crowley et al., 1991; Van Der Bruggen et al., 1991), sollte es möglich sein, für eine Impfung
etablierte allogene Zelllinien zu verwenden, die mit Cytokin-Genen
transduziert sind. Für
mindestens zwei MHC-Moleküle
der Klasse 1, HLA-A1 und HLA-A2, wurde beschrieben, dass sie gemeinsame Melanomantigene
präsentieren
(Crowley et al., 1990; Crowley et al., 1991; Van Der Bruggen et
al., 1991). Da 40% der kaukasischen Population die HLA-A2-Moleküle exprimieren,
besteht eine attraktive Strategie darin, allogene Melanomzellen
einzusetzen, die HLA-A2 und gemeinsame Melanomantigene exprimieren.
In dieser Studie exprimieren SK-MEL-29, SK-MEL-245 und SK-MEL-256 (Tabelle 1) das
Molekül
HLA-A2. Kandidaten für
ein solches Impfprotokoll wären
HLA-A2-übereinstimmende
Melanompatienten, da die meisten HLA-A2-positiven Melanome ein gemeinsames
Melanomantigen exprimieren (Kawakami et al., 1992). HLA-A-übereinstimmende
allogene bestrahlte Tumorzellen, die IL-2 absondern, haben das Potential,
cytotoxische Effektorzellen zu aktivieren und zu amplifizieren,
welche die Peptide erkennen, die durch autologe Tumorzellen im Zusammenhang
mit übereinstimmendem
HLA präsentiert
werden. Kürzlich
veröffentliche
Ergebnisse zeigen eine 80-mal stärkere
Expansion des antigenspezifischen Clons, wenn die antigenpräsentierenden
Zellen das Antigen zusammen mit einem ko-stimulierenden Signal exprimieren
(Liu et al., 1992).
-
Eine der in dieser Beschreibung angeführten Zelllinien,
SK-MEL-29, wurde bereits als eine allogene Vakzine bei 17 Melanompatienten
eingesetzt (Livingston et al., 1985). SK-MEL-29 exprimiert gut charakterisierte
Melanocyten-Differenzierungsantigene. Keiner der geimpften Patienten
entwickelte eine Antikörperantwort
gegen diese Diffferenzierungsantigene, dies zeigt, dass bestrahlte
Tumorzellen alleine als Stimulatoren einer humoralen Antitumor-Antwort
unzureichend sind. Für
die Induktion von IgG-Antworten mit hoher Affinität ist die
Hilfe von CD4+-T-Zellen erforderlich. Somit
wäre eine
Produktion von IgG mit hoher Affinität gegen die Melanocyten-Difterenzierungsantigene
auch ein Hinweis darauf, dass eine solche Impfung die T-Zellen des Wirts
aktivieren könnte.
-
Trotz der ermutigenden experimentellen
Ergebnisse kann es sein, dass eine Impfstrategie unter Verwendung
von IL-2-sekretierenden Tumorzellen scheitert. Z. B. kann die Bestrahlung
die Immunogenität
der Tumorzellen vermindern, das Design des Vektors kann nicht optimal
sein, und die Mengen des abgesonderten IL-2 könnten nicht ausreichend groß sein,
oder Tumorzellen könnten
Suppressorfaktoren freisetzen, durch die eine erfolgreiche Expansion
der CTL verhindert wird. Systematische Vorgehensweisen sind für jedes
der möglichen
Probleme erforderlich. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass
retrovirale Vektoren eingesetzt werden können, um Cytokin-Gene in menschliche
Tumorzellen einzuführen.
Die transduzieren Tumorzelllinien können in Kultur mehrere Monate
aufrechterhalten werden, wobei sie während dieser Zeit kontinuierlich
stabil Cytokine freisetzen. Die Abstoßung von IL-2-sekretierenden
Tumoren durch Nacktmäuse
und die Hinaufregulation von MHC-Klasse-I-Genen auf einigen der
Tumorzellen zeigen, dass die abgesonderten Cytokine biologisch aktiv
sind.
-
Diese Ergebnisse bieten eine wissenschaftliche
und praktische Unterstützung
für aktive
Impfprotokolle, bei denen ein retroviraler Cytokin-Gentransfer eingesetzt wird,
wobei versucht wird, die Häufigkeit
von schon vorliegenden cytotoxischen Vorläufern im Kreislauf von Patienten,
die einen Tumor haben, zu erhöhen.
-
Cytokine sind wichtige Modulatoren
der Antitumor-Antworten des Wirts. Zwei dieser Cytokine, Interleukin-2
(IL-2) und Interferon-gamma (IFN-γ),
werden nach einer durch Antigen (Ag) induzierten Aktivierung von
Helfer-Lymphocyten produziert. Die Cytokine werden in die unmittelbare
Umgebung freigesetzt, wo sie entweder mit den geeigneten Rezeptoren
auf Effektorzellpopulationen interagieren oder schnell gespalten werden.
Um diese physiologische Freisetzung von Cytokinen an der Effektor-Ziel-Stelle
nachzuahmen, wurden retrovirale Vektoren für die Transduktion von Melanomzellen
mit der IL-2- oder IFN-γ cDNA
eingesetzt. Fünf
Melanomzelllinien wurden mit IL-2- oder IFN-γ enthaltenden Vektoren transduziert
und gaben dann IL-2 mit 1 bis 40 U/ml/106 Zellen
pro 48 Stunden bzw. IFN-γ mit
1 bis 8 U/ml/106 Zellen in 48 Stunden ab.
Nach einer Gamma-Bestrahlung sekretierten diese Zellen die Cytokine
weiterhin noch etwa drei bis vier Wochen. Die Sekretion von IFN-γ induzierte
in einer Untergruppe von Melanomzelllinien eine Hinaufregulation
der Moleküle des
Haupthistokompatibiltätskompexes
(MHC) der Klasse I. Die Produktion von IL-2 durch menschliche Melanom-Xenotransplantate
induzierte in BALB/c-nu/nu-Mäusen
eine Tumorabstoßung,
dies zeigt die in vivo-Wirkung
dieses Cytokins. Diese Untersuchung macht deutlich, dass a) menschliche
Melanomzellen mit Cytokin-enthaltenden retroviralen Vektoren stabil
transduziert werden können,
dass b) Cytokine durch die transduzierten Tumorzellen konstitutiv
sekretiert werden und die erwarteten biologischen Effekte in vitro
und in vivo zeigen, und dass c) die Cytokine nach einer Gamma-Bestrahlung
weiterhin noch mehrere Wochen sekretiert werden. Diese Ergebnisse
legen nahe, dass bestrahlte Cytokinsekretierende allogene oder autologe
Tumorzellen in Impfprotokollen für
Krebspatienten eingesetzt werden können.
-
Zweite Serie von Experimenten
-
Pilotstudie einer Immunisierung
mit HLA-A2-übereinstimmenden
allogenen
-
Melanomzellen die Interleukin-2
absondern, bei Patienten mit metastatischem
-
Melanom
-
Die Aufgabe dieser Serie von Experimenten
besteht darin, HLA-A2-positive Melanompatienten mit HLA-A2-übereinstimmenden
allogenen Melanomzellen zu immunisieren, die so verändert wurden,
dass sie Interleukin-2 absondern.
-
Stand der Technik
-
Das maligne Melanom
-
Jährlich
werden in den Vereinigten Staaten mehr als 32 000 Fälle mit
einem Melanom diagnostiziert, die zu mehr als 8 000 Todesfällen führen (American
Cancer Society, 1989). Die herkömmliche
systemische Therapie für
das metastatische Melanom ist unzureichend. Dacarbazin (DTIC) ist
das wirksamste einzeln verabreichte chemotherapeutische Mittel und
wird verbreitet zur Behandlung von Patienten mit der metastatischen
Erkrankung eingesetzt, wobei die Responderrate im Bereich von 14
bis 20% liegt (Comis, 1976; Carbone et al., 1976; Luikart et al.,
1984; Costanza et al., 1977; Bellet et al., 1979). Normalerweise
kommt es zu keiner klinisch bedeutenden Regression von viszeralen
Metastasen. Auch der Einsatz der Nitrosoharnstoffe führte zu
genauso enttäuschenden
Ergebnissen (Comis, 1976; Carbone et al., 1976; Luikart et al.,
1984; Costanza et al., 1977; Bellet et al., 1979). Auch eine Kombinations-Chemotherapie
konnte die bei der Therapie mit einem verabreichten einzelnen Mittel
festgestellte Responderrate nicht deutlich erhöhen und weist darüber hinaus
noch eine größere Toxizität auf (Luikart
et al., 1984; Costanza et al., 1977; Bellet et al., 1979).
-
Das Versagen der herkömmlichen
chemotherapeutischen Mittel bei der Behandlung des metastatischen
Melanoms hatte zur Folge, dass in klinischen Studien Mittel eingesetzt
wurden, mit denen die biologische Antwort modifiziert werden kann.
In verschiedenen Untersuchungen wurden Interleukin-2 (IL-2) mit
oder ohne LAK-Zellen (Rosenberg, 1988; Parkinson et al., 1990),
Interferon (Creagan et al., 1984) und monoclonale Antikörper getestet
(Vadhan-Raj et al., 1988), wobei die Responderrate im Bereich von
19 bis 23% lag. Diese Responderraten sind bei den herkömmlichen
verwendeten Therapieschemata mäßig, weisen
jedoch manchmal eine deutliche Toxizität auf.
-
Impfstudien
-
In jedem Jahrzehnt nach der Jahrhundertwende
wurden Fortschritte in der Entwicklung von Impfstoffen gegen Krebs
gemacht, wobei diese in Form von autologen oder allogenen frischen
Tumorgeweben, gezüchteten
Tumorzellen oder Tumorzellen vorlagen, die durch Chemikalien, Enzyme
oder eine Virusinfektion modifiziert worden waren. In diesen Studien
war das maligne Melanom bei weitem die führende Krebsart. Im Allgemeinen
lieferten diese Testreihen keinen überzeugenden Beweis für die therapeutische
Wirksamkeit, wenn sie auf geeignete Weise kontrolliert wurden (Oettgen
et al., 1991).
-
Beim Testen von menschlichen Vakzinen
gegen Krebs gibt es Unsicherheit n, die vom geeigneten Typ, der
geeigneten Dosis, Route und Häufigkeit
der Vakzine bis zur Auswahl geeigneter Patienten und dem Test der
klinischen Antwort reich n. Aufgrund der großen Anzahl von Variablen wäre eine
anschließende
Analyse der Wirksamkeit extrem zeitaufwändig, wenn nur die Wirksamkeit
auf die klinische Tumorantwort getestet würde. Vielmehr braucht man für die Entwicklung
einer immunogenen Krebsvakzine Verfahren, mit denen die Wirksamkeit
festgestellt werden kann, wobei die Verfahren sowohl schnell als
auch objektiv sein müssen
und außerdem
dazu dienen müssen,
den schrittweisen Prozess bei der Konstruktion und beim Testen einer
Vakzine entsprechend zu steuern. Bei Vakzinen gegen Infektionskrankheiten
stellen die serologischen Antworten gegen bakterielle und virale
Antigene einen entscheidenden Schritt in ihrer Entwicklung dar.
Das Fehlen von vergleichbaren Tests der humoralen und zellulären Immunität, mit denen
die Immunigenität
von Krebsvakzinen bei Menschen überwacht
werden könnte,
war bisher ein wichtiger Hinderungsgrund, so dass diese Vorgehensweise
nicht auf die Krebstherapie angewendet werden konnte.
-
Mit Beginn der 1970er Jahre wurden
durch zahlreiche Gruppen Versuche unternommen, bei Patienten, die
Krebsvakzine erhalten hatten, eine spezifische Immunantwort auf
eine Impfung zu zeigen. Die meisten dieser Studien wurden an Patienten
mit Melanom durchgeführt
und umfassten Tests auf eine verzögerte Hypersensitivität der Haut,
Lymphocyten-Cytotoxizität,
Hemmung der Lymphocytenmigration und eine Vielzahl von serologischen
Tests. Aufgrund der Schwierigkeiten, auf die man bei der Analyse
der Spezifität
von allogenen Reaktionen stoßen
kann (in den meisten Fällen
stammten die getesteten Seren oder Lymphocyten und die für die Konstruktion
der Vakzine oder für
das Zielzellenpräparat
verwendeten Melanomzellen nicht von demselben Patienten), ergaben
diese Untersuchungen keinen eindeutigen Beweis für eine tumorspezifische Immunantwort
auf die Vakzine (Oettgen et al., 1991).
-
Ein deutlicheres Bild ergab sich,
wenn man die Analyse auf autologe serologische Reaktionen beschränkte. Obwohl
diese Vorgehensweise davon abhängig
war, dass von jedem Patienten, der untersucht werden sollte, Tumorzelllinien
etabliert wurden, konnten durch das Testen der autologen Kombinationen
aus Tumorzellen und Seren die verwirrenden Reaktionen auf die normalen
allogenen Zelloberflächen-Antigene
eliminiert werden. Durch die autologe Typisierung wurden auf Melanomzellen
drei Klassen von Oberflächen-Antigenen
definiert. Die Antigene der Klasse I sind auf den autologen Tumor
beschränkt.
Die Antigene der Klasse II sind gemeinsame Tumorantigene, die auf
autologen und auch auf allogenen Tumorzellen zu finden sind; einige
der Antigene der Klasse II liegen auf einem eingeschränkten Satz
von normalen Zelltypen vor und können somit
als autoantigene Differenzierungsantigene angesehen werden. Antigene
der Klasse III sind sowohl auf bösartigen
als auch auf normalen Zellen weit verbreitet (Old, 1981). Durch
die Entwicklung von autologen Typisierungssystemen zum Definieren
von Zelloberflächen-Antigenen
von Melanomen wurden serologische Tests mit der erforderlichen Empfindlichkeit
und Spezifität
verfügbar,
die eingesetzt werden konnten, um die Immunogenität von Melanomvakzinen
zu beurteilen. Eine Reihe von Versuchen mit einer Vakzine gegen
die Melanomantigene der Klasse I oder II zeigte jedoch, dass eine
Antikörperantwort
auf die relevanten Melanomantigene der Klasse I oder II durch eine
Impfung nur in außergewöhnlichen
Fällen
induziert wurde, obwohl die humorale Immunantwort auf andere Komponenten
der Vakzine nicht fehlte (Livingston et al., 1985). Die Spekulationen,
welche Gründe
für die
Schwierigkeiten verantwortlich sein könnten, die bei diesen Versuchen zum
Induzieren einer Antikörperantwort
gegen die Melanomantigene der Klasse I oder der Klasse II auftreten, zogen
mehrere Möglichkeiten
in Betracht, umfassend eine unzureichende Empfindlichkeit der serologischen Tests,
eine ungünstige
Antigenpräsentation
in den Vakzinen, eine genetische Einschränkung der Reaktivität mit Melanomantigenen
und eine Suppression der Antikörperproduktion
durch Suppressorzellen oder anti-idiotypische Antikörper.
-
Mit dem Aufkommen der Hybridomtechnik
wurden verschiedene Proteine, Glykoproteine und Glykopeptide als
Bestandteile der Zelloberfläche
von menschlichen Melanomen und als Kandidaten für die Konstruktion einer Vakzine
identifiziert. Unter ihnen sind die Ganglioside GM2, GD2 und GD3
besonders wichtig. Mit Vakzinen, die gereinigtes GM2 enthalten,
wurde gezeigt, dass sie bei Patienten mit Melanom die Produktion
von GM2-Antikörpern
induzieren (Livingston et al., 1987; Tai et al., 1985), wenn sie
zusammen mit BCG als Adjuvans nach einer Vorbehandlung mit niedrigen
Dosen Cyclophosphamid zum Hemmen der Suppressoraktivität verabreicht
werden.
-
Die zelluläre Immunität gegen Krebsantigene fand,
im Gegensatz zu der humoralen Immunität, großes Interesse, seit in den
frühen
1960er Jahren gezeigt wurde, dass bei der Maus eine spezifische
Immunität
gegen eine Provokation durch chemisch induzierte Sarkomen zwar mit
den Lymphocyten aus immunisierten Spendern, nicht jedoch mit ihrem
Serum, übertragen
werden kann. Das Definieren der Spezifität von zellulären Immunreaktionen
gegen Krebs gestaltete sich viel schwieriger als das Definieren
der Spezifität
von humoralen Immunreaktionen gegen Krebsantigene. In dieser Hinsicht
war die Entdeckung des T-Zell-Wachstumsfaktors Interleukin-2, wodurch
ein Kultivieren und Clonieren von T-Lymphocyten möglich gemacht
wird, ein großer Schritt
vorwärts
und öffnete
eine neue Ära
in der Erforschung der T-Zell-Immunität. In mehreren Laboratorien wurden
aus dem Blut von Patienten cytotoxische T-Lymphocyten-Clone mit
einer eingeschränkten
Reaktivität für das autologe
Melanom isoliert, außerdem
wurden ähnliche
Ergebnisse in Studien mit Clonen erhalten, die aus tumorinfiltrierten
Lymphocyten (TIL) stammten (Hainaut et al., 1990). In einigen Fällen zeigten
diese Clone eine außergewöhnlich gute
Spezifität
für das
autologe Melanom (Oettgen et al., 1991). In einigen Fällen konnten
die präsentierenden
MHC-Moleküle
als Moleküle
der Klasse 1 identifiziert werden, indem die Lyse mit Antikörpern gehemmt
wurde, die gegen die HLA-Determinanten gerichtet waren. Im Fall
der Melanomzelllinie SK-MEL-29 (Patient AV von Livingston et al.,
1979), die in diesem Institut etabliert wurde, werden mindestens diese
Antigene durch autologe und cytotoxische T-Zell-Clone in Assoziation
mit HLA-A2 erkannt (Wolfel et al., 1989).
-
Sowohl HLA-A2 als auch HLA-A1 wurden
in anderen Melanomen und auch in Sarkomen als Elemente der Restriktion
identifiziert (Knuth et al., 1991). Es wurde gezeigt, dass das auf
menschlichen Melanomzellen exprimierte HLA-A2 gemeinsame Melanomantigene
präsentiert,
die durch T-Zellen erkannt werden, die aus peripherem Blut, regionalen
Lymphknoten und Tumorinfiltraten stammen. Somit ist HLA-A2 in der
Lage, Antigene zu präsentieren,
die bei den Melanomzellen gemeinsam vorliegen, die jedoch von verschiedenen
anderen Zelltypen nicht offensichtlich exprimiert werden. Eine außerordentliche
Herausforderung, die sich auf dem Fachgebiet der zellulären Immunität bietet,
ist die strukturelle Definition der Ziele, die durch die cytotoxischen Zellen
auf den menschlichen Tumorzellen erkannt werden. Ein großer Fortschritt
auf diesem Gebiet war die Clonierung des Gens, das ein Tumorantigen
der Maus codiert, das durch cytotoxische T-Zellen erkannt wird, sowie
die Identifizierung seiner Mutation (Deplaen et al., 1988). Die
gleiche Vorgehensweise wurde nun auf das menschliche Melanom angewendet,
wobei ein Gen identifiziert wurde, das ein Antigen codiert, welches durch
cytolytische T-Zellen auf dem menschlichen Melanom erkannt wird.
In diesem Fall zeigt sich, dass das Antigen anscheinend durch HLA-A1
präsentiert
wird (T. Boon, persönliche
Mitteilung N. Oettgen), (Van Der Bruggen, 1991).
-
Biologische Effekte von
Interleukin-2 in vitro
-
Interleukin-2 ist ein Lymphokin,
das durch T-Helferzellen produziert wird und das T-Zellen, B-Zellen und
natürliche
Killerzellen (NK-Zellen) stimuliert. In vitro-Studien haben gezeigt, dass IL-2 die
Proliferation von antigenspezifischen T-Zellen induziert. Helfer-,
cytotoxische und Suppressor-T-Zellen aus Melanompatienten wurden
in vitro gezüchtet,
indem sie in Gegenwart von IL-2 und antigenpräsentierenden Zellen kultiviert
wurden (Glasebrook et al., 1982). Auch die B-Zell-Antworten in vitro
wurden durch IL-2 gesteigert (Roehm et al., 1983). Das Züchten von
T-Zellen in IL-2 kann auch zur Sekretion anderer Lymphokine durch
die T-Zellen führen,
umfassend Interferon-γ,
IL-1, IL-4, IL-6, GM-CSF und TNF-α.
-
Interleukin-2 in Studien
an Menschen
-
Verschiedene Forscher haben die systemische
Verabreichung von IL-2 an Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen
untersucht (Rosenberg, 1985; Rosenberg et al., 1987; Rosenberg et
al., 1989). Systemisches IL-2 zeigte bei Patienten mit fortgeschrittenem
Melanom und anderen Tumoren eine mäßige Aktivität, wobei über eine
Responderrate von 15 bis 20% berichtet wurde (Rosenberg et al.,
1987). Dabei zeigt sich, dass die Hauptwirkung von IL-2 anscheinend
in der Expansion von Effektorzellpopulationen besteht, welche die
Fähigkeit
besitzen, Tumoren in vitro abzutöten.
Jedoch wurden aufgrund der kurzen Serumhalbwertszeit von IL-2 hohe
Dosierungen eingesetzt, die sehr toxisch sind. Eine Hypotonie und
ein Syndrom mit erhöhter Durchlässigkeit
der Kapillaren („capillary
leak syndrome")
mit einem verminderten systemischen Gefäßwiderstand führten zu
einem interstitiellen Lungenödem,
einer prärenalen
Azotämie,
Herzrhythmusstörungen
und zu einem Myokardinfarkt (Rosenberg, 1985; Rosenberg et al.,
1987; Rosenberg et al., 1989).
-
Gentransfer
in Tiermodellen
-
Mehrere Laboratorien haben gezeigt,
dass die Einführung
von Cytokin-Genen, wie IL-2, IL-4 (Tepper et al., 1989), IFN-γ (Watanabe
et al., 1989; Gansbacher et al., 1990), TNF-α (Asher et al., 1991) und G-CSF (Colombo
et al., 1991), in Tumorzellen in spezifischen Modellsystemen bei
Tieren zu deren Abstoßung
durch einen immunologisch kompetenten Wirt führt. Die Sekretion von G-CSF
oder IL-4 durch Tumorzellen führte
zu örtlich
begrenzten Entzündungsreaktionen
an der Stelle des Tumors, ohne dass offensichtlich ein immunologisches
Gedächtnis
induziert wurde (Tepper et al., 1989; Colombo et al., 1991). Einleitende
Studien von Tepper et al., (Tepper et al., 1989) zeigten, dass eine örtlich begrenzte
IL-4-Sekretion an der Stelle des Tumors durch die Akkumulation von
eosinophilen Zellen und Makrophagen gekennzeichnet war. Andererseits
induzierten IL-2, Interferon-γ und
TNF-α lang
anhaltende zelluläre
Immunantworten, die bei Provokationen zu späteren Zeitpunkten zur Abstoßung von
möglicherweise
letalen Tumoren führten
(Gansbacher et al., 1990a; Gansbacher et al., 1990b; Tepper et al.,
1989; Watanabe et al., 1989). Fearon et al. (Fearon et al., 1989)
führten
das IL-2-Gen in einen schwach immunogenen murinen Kolonkrebs ein.
Die IL-2-sekretierenden Tumoren wurden abgestoßen und induzierten anschließend eine
wirksame cytolytische T-Zell-Antwort.
Durch die Entfernung von CD8-positiven Zellen in vivo wurde die
zelluläre
Antitumor-Antwort außer
Kraft gesetzt, dies legt nahe, dass die MHC Klasse Ieingeschränkten CD8-positiven
Zellen eine zentrale Rolle spielen.
-
Um dem physiologischen Modus einer
im Verlauf einer Immunantwort erzeugten Cytokin-Sekretion noch näher zu kommen,
wurde das IL-2-Gen direkt in eine murine Fibrosarkom-Zelllinie (CMS-5)
eingeführt. Auf
diese Weise wurde eine örtlich
begrenzte Sekretion von niedrigen Spiegeln des Cytokins erreicht,
die zur Regression der injizierten Tumorzellen führte (Gansbacher et al., 1990a;
Gansbacher et al., 1990b). Wenn die Kontrollmäuse durch Tumor provoziert
wurden, verendeten sie innerhalb von 45 Tagen. Mäuse, die mit IL-2-sekretierenden
Tumorzellen provoziert wurden, stießen die implantierten Tumorzellen
ab und wurden geheilt. Diese Mäuse
entwickelten ein spezifisches immunologisches Gedächtnis.
Die erneute Provokation, mehrere Monate später, mit möglicherweise letalen Dosen
der parentalen Tumorzellen CMS-5 führte zur Abstoßung des
Tumors, während
ein nicht-verwandter Tumor wuchs und die immunen Mäuse abtötete, dies
macht deutlich, dass die Antwort spezifisch ist. Lymphocyten, die
aus Milzen von immunen Tieren entnommen wurden, waren in der Lage,
den Tumor in vitro abzutöten,
dies bezog sich auf die gesamte Lebenszeit der Mäuse. Es ist zu beachten, dass
gegen die Tumorzellen CMS-5 nach einer Provokation mit parentalen
Tumorzellen nur schwache cytolytische Antworten erzeugt wurden;
diese Antworten waren vorübergehend
und verschwanden innerhalb von drei Wochen nach der Implantation
des Tumors wieder. Jedoch brachten Mäuse, denen die IL-2-sekretierenden Tumorzellen
injiziert worden waren, eine tumorspezifische cytolytische Aktivität hervor,
die mehr als 75 Tage lang anhielt.
-
Rosenberg et al. (unveröffentlichte
Daten) haben diese Ergebnisse mit dem schwach immunogenen Tumor
MCA-102 reproduziert. Trotz zahlreicher Versuche waren sie unter
Verwendung von nicht-modifizierten Tumorzellen niemals in der Lage,
eine zelluläre
Antitumor-Antwort zu erzeugen. Durch die Einführung des IL-2-Gens in diese Zellen
wurde ihre Immunogenität
auf ein Niveau erhöht,
so dass eine Tumorabstoßung
und ein Gedächtnis
erzeugt wurden. Außerdem
brachte die gemeinsame Injektion von IL-2-produzierenden Tumorzellen
und nicht-modifizierten parentalen Tumorzellen eine Immunantwort
hervor, die stark genug war, um nicht nur die Lymphokin-sekretierenden
Tumorzellen, sondern auch die nicht-modifizierten Tumorzellen abzustoßen.
-
Dieses Ergebnis wurde am MSKCC auch
in unterschiedlichen Tumortypen der Maus reproduziert, umfassend
das Melanom B16, das B-Zell-Lymphom 38C13 und den Blasenkrebs MBT2.
Eine mit IL-2 zusammenhängende
Toxizität
wurde in jedem der Tiere festgestellt, die mit IL-2-sekretierenden
Tumorzellen provoziert worden waren. Weitere Experimente unter Verwendung
von bestrahlten, IL-2-sekretierenden CMS-5-Zellen zeigten, dass
im Vergleich zu nicht-bestrahlten IL-2-sekretierenden Tumorzellen
kein Unterschied in ihrer Fähigkeit
bestand, das immunologische Gedächtnis
in vivo zu induzieren.
-
Zusammenfassend kann gesagt werden,
dass die Einführung
und die konstitutive Expression von IL-2 durch die Tumorzellen selbst
die Immunogenität
von einer Vielzahl von histologisch unterschiedlichen Krebsarten
steigerte. Aus diesen Studien ist ersichtlich, dass die örtlich begrenzte
persistierende Expression und Sekretion von niedrigen Spiegeln von
IL-2 möglicherweise
eine Wirkung auf die Antitumor-Antwort des Wirts hat, und zwar ohne
dass eine nachweisbare Toxizität
auftritt.
-
Gentransfer
bei Menschen
-
Kürzlich
verwendeten Rosenberg et al. genetisch veränderte autologe tumorinfitrierende
Lymphocyten und injizierten sie in Patienten mit refraktären metastatischen
Tumoren (Rosenberg et al., 1990). Ein retroviraler Vektor, der ein
Neomycin-Resistenzgen enthielt, wurde in autologe Lymphocyten eingeführt, um
die Zellen überwachen
zu können,
die wieder in die Patienten infundiert wurden. Von den fünf beschriebenen
Patienten konnten die Zellen aus vier Patienten erfolgreich in Gewebekulturen
zusammen mit G418, einem Neomycin-Analogon, gezüchtet werden. Diese Zellen,
die eine Neomycin-Resistenz aufwiesen, wurden den Patienten zusammen
mit systemischem IL-2 intravenös
verabreicht. In regelmäßigen Abständen wurde
peripheres Blut abgenommen und zirkulierende mononukleäre Zellen
mit einer Neomycin-Resistenz nachgewiesen. Als Folge der genetischen
Veränderung
traten keine zusätzlichen
Toxizitäten
auf. Aus keinem Patienten konnte ein intaktes Virus gewonnen werden.
Rosenberg folgerte hieraus, dass dieses Verfahren sowohl durchführbar als auch
sicher ist (Rosenberg et al., 1990).
-
Frühere Sicherheitsstudien haben
gezeigt, dass der Kontakt von Primaten mit einer umfangreichen Infusion
eines infektiösen
murinen amphotrophen Virus keine akuten pathologischen Effekte erzeugte
(Cornetta et al., 1990). 21 Primaten, denen ein retroviral genmodifiziertes
Knochenmark transplantiert worden war, zeigten fünf Jahre nach der Infusion
keine Anzeichen einer Toxizität,
die mit dem Gentransfer zusammenhängen könnte (Kantoff et al., 1987).
Der erste Adenosindesaminasedefiziente Patient mit einer Schweren
Kombinierten Immundefizienz (SCID) wurde etwa vor einem Jahr am
NCI erfolgreich mit einem retroviral vermittelten Adenosindesaminase-Gentransfer
behandelt (Kantoff et al., 1987). Bisher stellten die Forscher nach
der Infusion eine teilweise Wiederherstellung der zellulären Immunfunktion
fest, ohne dass beim Patienten ungünstige Wirkungen nachgewiesen
werden konnten.
-
Nun sollte untersucht werden, ob
die Ergebnisse aus dem murinen System ausgeweitet werden konnten,
hierzu wurden menschliche Tumorzelllinien unter Verwendung von retroviralen
Vektoren mit Cytokin-Genen infiziert. Bisher wurden am MSKCC das
menschliche IL-2-Gen, das menschliche IFN-γ Gen und das menschliche Gen
des epidermalen Wachstumsfaktors alle erfolgreich in eine Vielzahl
von menschlichen Zelllinien transduziert. In Zusammenarbeit mit
Dr. Ray Taetle (Universität
von Arizona) wurde das Gen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors in die
Burkitt-Lymphom-Zelllinie Namalwa eingeführt; es wurde gezeigt, dass
der Rezeptor auf der Zelloberfläche
exprimiert wurde und vollständig
funktionell war (Oval et al., 1991). Die Stimulation dieser transduzierten
Zellen mit dem epidermalen Wachstumsfaktor hatte die geeignete Bindung
eines Liganden und die Signalübertragung
zur Folge (Oval et al., 1991). Außerdem wurde das IL-2- oder das
IFN-γ-Gen
in primäre
und etablierte menschliche Melanomzelllinien eingeführt und
darin exprimiert. Diese genetisch modifizierten menschlichen Melanomzellen
sonderten konstitutiv bis zu 20 U/ml rekombinantes IL-2 in den Überstand
ab. Die konstitutive Expression von IFN-γ hatte eine Hinaufregulation
von MHC-Antigenen der Klasse I und der Klasse II auf der Zelloberfläche von
Melanomzellen zur Folge. Die Injektion der IL-2-sekretierenden Tumorzellen
in Nacktmäuse
führte
zur Tumorabstoßung,
während
nicht-modifizierte parentale Zellen nicht abgestoßen wurden.
Die Bestrahlung der genetisch veränderten Melanomzellen hat nicht
zur Folge, dass die Sekretion von IL-2 unmittelbar eingestellt wird
(vgl. Anhang F). Vielmehr wurde das IL-2 nach der letalen Bestrahlung
noch zwei bis drei Wochen kontinuierlich in den Mengen freigesetzt,
die mit denen von nicht-bestrahlten transduzierten Zellen vergleichbar
waren.
-
Begründung
-
Eine Studie wird vorgeschlagen, mit
der bestimmt werden kann, ob eine Immunisierung mit allogenen Melanomzellen,
die ein rekombinantes menschliches IL-2-Gen exprimieren, ohne eine
offensichtliche Toxizität gut
toleriert wird. Am MSKCC und an anderen Instituten hat man viel
Erfahrung, so dass die allgemeine Sicherheit bei einer Immunisierung
unter Verwendung von bestrahlten allogenen Tumorzellen gewährleistet
ist. Die Auswahl von allogenen HLA-A2-positiven Tumorzellen beruht
auf den zwei folgenden Überlegungen.
Erstens kann durch die Verwendung einer einzigen etablierten immunisierenden
Zelllinie die Notwendigkeit umgangen werden, für jeden Patienten autologe
Tumorzellen zu infizieren. Das Züchten
von autologen Tumorzellen in Gewebekultur kann eine schwierige und
zeitaufwändige
Prozedur sein. Da etwa 40% der Nordamerikaner HLA-A2-positiv sind,
könnte
eine Tumorvakzine, die aus HLA-A2-übereinstimmenden Melanomzelllinien
hergestellt wird, bei einer wesentlichen Subpopulation von Melanompatienten
eingesetzt werden. Präklinische Studien
wurden mit einer einzelnen Zelllinie, SK-MEL-29, durchgeführt. Diese
Zelllinie exprimiert eine Reihe von eingeschränkten Melanocyten-Differenzierungsantigenen,
wie durch die Typisierung mit monoclonalen Antikörpern bestimmt wurde, sowie
MHC-Antigene der Klasse II. Außerdem
stammte SK-MEL-29 von einem Patienten (AV) mit einem ausgedehnten
Melanom im Stadium III, bei dem im peripheren Blut cytotoxische CD8-positive
T-Zellen nachgewiesen
wurden, die autologen Tumor in HLA-A2-eingeschränkter Art lysierten (Roehm
et al., 1983; Basham et al., 1983) (vgl. Vaccination Studies und
Clinical Protocol). Trotz des ausgedehnten und rezidivierenden Melanoms
ist der Patient AV mehr als 15 Jahre nach seiner ersten Behandlung noch
am Leben und erkrankungsfrei. Zweitens gibt es wesentliche Hinweise,
dass die Melanomzellen den autologen T-Zellen eingeschränkte gemeinsame
Antigene präsentieren
können
(d. h. Antigene, die durch autologe und allogene Melanomtumoren
exprimiert werden, nicht jedoch durch bestimmte Nicht-Melanom-Zelltypen).
Das Protokoll wird auf Patienten beschränkt, die HLA-A2-positiv sind.
-
Melanomzelllinie
-
Eine gut charakterisierte und etablierte
Melanomzelllinie, SK-MEL-29, wurde für die Expression von IL-2 verwendet.
SK-MEL-29 ist eine gut charakterisierte Melanomzelllinie, von der
bekannt ist, dass sie eine Reihe von Melanocyten-Differenzierungsantigenen und Gangliosidantigenen
exprimiert (Wolfel et al., 1989; Houghton et al., 1982). SK-MEL-29
wurde im Jahr 1975 aus einem Patienten, AV, aus regionalen Lymphknoten-Metastasen
etabliert (vgl. Livingston et al., 1979). Beim Patienten AV wurde
1974 im Alter von 18 Jahren ursprünglich ein Melanom der vorderen
Thoraxwand im Clark-Stadium IV diagnostiziert. Im März 1975
trat das Melanom in mehreren Lymphknoten der linken Achsel mit einer
tiefen Invasion in die Weichteile erneut auf. Die erkrankten Bereiche
wurden reseziert, und der Patient erhielt eine experimentelle adjuvante
Immuntherapie mit Corynebacterium parvum. Im August 1975 rezidivierte
die Krankheit im linken supraclavicularen und infraclavicularen
Bereich. Der Patient musste sich einer operativen Resektion unterziehen
und begann eine Behandlung mit einer Vakzine aus bestrahlten autologen
Melanomzellen und BCG-Adjuvans. Im Dezember 1975 erlitt der Patient
zum dritten Mal ein Rezidiv mit Tumoren in der linken Seite des
Halses mit einer Invasion von Achselvene und Brachialplexus. Er
wurde mit einer operativen Resektion behandelt, hierauf folgte eine
Strahlentherapie, danach erhielt er eine adjuvante Chemotherapie
mit Dacarbazin in den Jahren 1976 bis 1977. Im Jahr 1977 erhielt
er erneut eine Impfung mit autologen Tumorzellen und BCG. Im Februar
1978 bildete sich ein rezidivierendes Melanom in der linken Seite
des Halses, das operativ entfernt wurde. Die Impfung wurde bis zum
Jahr 1980 fortgesetzt. Bis 1991 war bei ihm kein weiteres Rezidiv
des Melanoms aufgetreten. Nach der Impfung wurden aus dem peripheren
Blut CD8-positive T-Zellen hergeleitet, die wirksam autologe SK-MEL-29-Tumorzellen
in einer HLA-A2-eingeschränkten
Weise lysierten und die von Knuth und Kollegen ausführlich beschrieben
wurden (Wolfel et al., 1989; Knuth et al., 1984).
-
Die Melanomzelllinie SK-MEL-29 wurde
mit dem retroviralen Vektor NAP-AD/IL-2
(DC/AD/R/IL2) infiziert. Diese Tumorzellen sondern IL-2 konstitutiv
und stabil ab. Die Zellen werden vor der Injektion mit 10 000 Rad
bestrahlt, um sicherzustellen, dass sie sich nicht vermehren können. Zwei
Dosierungen von Melanomzellen werden für die Vakzine eingesetzt.
-
Klinisches Protokoll
-
Dies ist eine Pilotstudie der Immunisierung
mit den allogenen Melanomzellen SK-MEL-29, die so verändert wurden,
dass sie IL-2 sekretieren und die als Vakzine an Patienten verabreicht
werden, die an einem metastatischen Melanom im Stadium IV leiden,
wobei die Sicherheit dieses Verfahrens getestet werden soll. Die
Patienten werden HLA-Gewebe-typisiert. Die Patienten, die HLA-A2-positiv
sind, erhalten Impfungen mit den allogenen SK-MEL-29-Zellen, die
IL-2 freisetzen. In diese Studie sollen 12 Patienten aufgenommen
werden. Man geht davon aus, dass der Versuch sechs bis zwölf Monate
dauert.
-
Die Gewebekultur von SK-MEL-29-Zellen
(DC/AD/R/IL2) wird in den Laboratorien der Drs. Bernd Gansbacher
und Alan Houghton gezüchtet.
Die Melanomzellen wurden mit dem retroviralen Vektor NAP-AD/IL2
infiziert. Die Zellen, die IL-2 absondern, werden bestrahlt (10
000 Rad) und als eine Serie von vier Impfungen verabreicht. Wenn
ein Patient eine Antwort zeigt, wie in dem Abschnitt Kriterien für eine therapeutische
Antwort definiert, wird eine zusätzliche
Boosterung bis zu ein Jahr lang oder bis zur Progression der Erkrankung
gegeben. Sechs Patienten erhalten eine Vakzine in der geringen Dosis,
und die sechs anderen Patienten erhalten die höhere Dosis.
-
Kriterien für die Teilnahmeberechtigung
der Patienten
-
Die Patienten müssen die folgenden Kriterien
erfüllen,
um an der Studie teilnehmen zu können.
- 1. Patienten mit einem metastatischen malignen
Melanom, das am MSKCC histologisch bestätigt wurde.
- 2. Erkrankung im Stadium IV, die durch eine operative Resektion
nicht heilbar ist.
- 3. Die Patienten müssen
eine messbare oder bestimmbare Erkrankung aufweisen.
- 4. Der Leistungszustand nach Karnofsky ist größer oder
gleich 70%, und die Lebenserwartung beträgt mehr als vier Monate.
- 5. Eine adäquate
hämatologische
Funktion, mit WBC ≥ 3
000/mm3, absolute Lymphocyten-Zahl > 1000/mm3,
Hämoglobin ≥ 9 und Thrombocyten ≥ 100 000/mm3.
- 6. Eine adäquate
Nieren- und Leberfunktion (Serum-Kreatinin ≤ 2,5 mg/dl und Bilirubin ≤ 1,7 mg/dl).
- 7. Mindestens vier Wochen sind vergangen seit einer vorherigen
Strahlentherapie, Immuntherapie oder Chemotherapie (sechs Wochen
für Nitrosoharnstoffe),
und der Patient hat sich von einer solchen Behandlung vollständig erholt.
- 8. Die Fähigkeit,
eine schriftliche informierte Zustimmung zu geben.
- 9. Alter ≥ 18
Jahre.
- 10. Keine Vorgeschichte mit anderen gleichzeitigen malignen
Erkrankungen, außer
Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom der Haut oder Carcinoma
in situ der Zervix.
- 11. Keine systemischen Steroide mindestens eine Woche vor der
Behandlung.
- 12. Keine intrakranialen oder mehrfachen hepatischen Metastasen.
- 13. Die Patienten müssen
HLA-A2-positiv sein.
-
Ausschlusskriterien
-
Die folgenden Bedingungen/Situationen
führen
dazu, dass die Patienten nicht in die Studie aufgenommen werden
können.
- 1. Ernsthafte, zwischenzeitlich auftretende
Erkrankungen, umfassend eine signifikante Herzkrankheit (New York
Heart Association, Klasse III oder IV), Angina pectoris oder Myokardinfarkt
innerhalb der vorausgehenden sechs Monate.
- 2. Das Vorliegen einer aktiven Infektion, einschließlich einer
Infektion des Harntrakts.
- 3. Das Vorliegen von aktiven intrakranialen oder mehrfachen
hepatischen Metastasen.
- 4. Schwangere oder stillende Frauen.
- 5. Patienten, die mehr als zwei Schemata einer systemischen
Chemotherapie erhalten hatten. Die Verwendung von niedrigdosiertem
Cyclophosphamid als Teil eines früheren Tumor-Impfprogramms soll
nicht als früheres
systemisches Chemotherapieschema angerechnet werden.
- 6. Patienten, die eine ständige
Therapie mit Corticosteroiden benötigen, können nicht aufgenommen werden.
-
Gleichzeitige Therapie
-
Die folgenden Therapien sind in der
Zeit verboten, in der die Patienten nach diesem Protokoll behandelt
werden: Strahlentherapie, Chemotherapie, Corticosteroide (außer, wenn
sie aufgrund von lebensbedrohenden Umständen verabreicht werden) oder
eine andere Immuntherapie.
-
Auswertung der Vorbehandlung
-
- 1. Anamnese und körperliche Untersuchung, einschließlich Dokumentation
aller messbaren Erkrankungszeichen;
- 2. Größe, Gewicht
und Leistungszustand;
- 3. Screeningprofil, BUN und Kreatinin;
- 4. Großes
Blutbild („CBC", complete blood
count), Differenzialblutbild und Thrombocytenzahl;
- 5. Röntgen
des Brustkorbs;
- 6. EKG;
- 7. CT-Aufnahme des Kopfes.
- 8. Eine CT-Aufnahme des Abdomens wird durchgeführt, wenn
der Patient abnorme Leberfunktionstests und einen erhöhten LDH-Wert
aufweist.
- 9. Peripheres Blut wird für
Immuntests entnommen (sechs Röhrchen
mit grünem
Deckel und zwei Röhrchen
mit rotem Deckel). Diese werden in den Laboratorien der Drs. Gansbacher
und Houghton gelagert.
- 10. Weitere Tests, Röntgenbilder
und Aufnahmen können
durchgeführt
werden, wenn der Patient entsprechende Anzeichen und Symptome aufweist
und wenn es erforderlich ist, um das Ausmaß der Erkrankung des Patienten
definieren zu können.
-
Behandlungsplan
-
Die Patienten erhalten mindestens
vier Impfungen. Die ersten sechs Patienten erhalten die niedrig
dosierte Impfung (wie nachstehend definiert). Die anderen sechs
erhalten die höhere
Dosierung der Vakzine. Die Vakzine besteht aus den bestrahlten allogenen
SK-MEL-29-Tumorzellen, die gentechnisch so verändert wurden, dass sie IL-2
sekretieren.
Niedrige Dosis: Etwa 10 Millionen Tumorzellen
Hohe
Dosis: Etwa 50 Millionen Tumorzellen
-
Eine Serie von vier Impfungen wird
subkutan entweder in den Oberschenkel oder in den Arm des Patienten
verabreicht. Jede Impfung wird an eine andere Stelle verabreicht.
Eine Extremität,
bei der die Lymphknoten entfernt wurden, wird nicht für die Impfungen
verwendet. Alle zwei Wochen, vier Wochen lang, wird eine Impfung
verabreicht. Eine Booster-Impfung erfolgt zwei Monate nach der dritten
Impfung. Wenn ein Patient eine starke klinische Antwort zeigt (PR
oder CR, wie in Kriterien für
eine therapeutische Antwort definiert), werden weitere Boosterungen
alle drei Monate ein Jahr lang oder bis zur Progression der Erkrankung
gegeben. Die Impfung kann bei ansprechenden Patienten nach dem Ermessen
der Leitenden Wissenschaftler auch länger als ein Jahr fortgesetzt
werden. Patienten mit geringeren Antworten oder einer stabilen Erkrankung
erhalten nach dem Ermessen der leitenden Wissenschaftler bis zu
ein Jahr lang Boosterungen. Vor jeder Impfung wird eine Blutuntersuchung
durchgeführt
(vgl. Auswertung während
der Studie).
-
Wenn es bei einem Patienten auf die
Vakzine hin zu einer ernsten Reaktion, die als Toxizität des Grades
4 definiert ist (vgl. Kriterien für die Toxizität), oder
zu einer Verschlechterung seines Leistungszustands kommt, die eine
Einweisung in die Klinik erforderlich macht, wird keine weitere
Impfung an diesen Patienten verabreicht.
-
Kriterien zum Ausschluss
aus der Studie
-
- A. Eine progressive Erkrankung, deren Symptome
nicht dem Aussehen von kleinen (Durchmesser < 2 cm) oberflächlichen kutanen, subkutanen
oder Weichteil-Metastasen entsprechen. Wenn eine kleine oberflächliche
Läsion
auftritt, kann der Patient nach dem Ermessen des Wissenschaftlers
weiterhin geimpft werden.
- B. Eine schwere, zwischenzeitlich auftretende Erkrankung.
- C. Eine allgemeine oder spezifische Veränderung im Zustand des Patienten,
die eine weitere Behandlung nach der Beurteilung der leitenden Wissenschaftler
nicht anraten lässt.
-
Formulierung der Vakzine
-
Für
die etablierte HLA-A2-Melanomzelllinie SK-MEL-29, die mit dem Retrovirus
NAP-AD/IL2 (DC/AD/R/IL2) infiziert war, wurde gezeigt, dass sie
IL-2 im Überschuss
von 20 U/ml absondert. Die Stammkultur der IL-2-infizierten Zelllinie
wird in flüssigem
Stickstoff eingefroren und im Laboratorium von Dr. Bernd Gansbacher
aufbewahrt. Etwa eine Woche vor dem Impftermin werden die Gläschen, die
10 Millionen Tumorzellen enthalten (ein Gläschen für die niedrige Dosis und fünf Gläschen für die hohe
Dosis), aufgetaut, in Gewebekultur expandiert und erneut auf die
Produktion von IL-2 analysiert. Außerdem wird nachgewiesen, dass diese
Kulturen frei sind von Helfervirus, Mycoplasma, Bakterien und Pilzen.
-
Am Tag der Impfung werden die Zellen
mit Trypsin behandelt, gezählt
und sodann in 1 ml steriler Phosphat-gepufterter Kochsalzlösung (USP)
in einer sterilen Spritze resuspendiert. Die Spritze und ihr Inhalt
werden mit 10 000 Rad bestrahlt und danach an die ambulante Abteilung
geliefert, wo die subkutane Injektion durch einen Leitenden Wissenschaftler
oder einen anderen, hierfür
bestimmten beteiligten Wissenschaftler erfolgt.
-
Auswertung während der
Studie
-
- 1. Körperliche
Untersuchung vor jeder Impfung.
- 2. Großes
Blutbild („CBC"), Thrombocytenzahl
und Differenzialblutbild werden vor jeder Impfung durchgeführt.
- 3. Das chemische Profil, umfassend LeberFunktionstests, Bilirubin,
Kreatinin und LDH, wird zwei Monate lang alle vier Wochen und danach
vor jeder Impfung bestimmt.
- 4. Peripheres Blut wird für
Immuntests abgenommen (vgl. Abschnitt 6.9). Hierbei werden sechs
Röhrchen mit
grünem
Deckel und zwei Röhrchen
mit rotem Deckel vor der ersten Impfung und eine bis zwei Wochen nach
der vierten Impfung gefüllt.
- 5. Die Röntgenaufnahme
des Brustkorbs wird zwei Monate lang alle vier Wochen und danach
vor jeder Impfung wiederholt.
- 6. Wenn eine mäßige Toxizität (Grad
3) festgestellt wird, werden die relevanten Tests häufiger als
in der Tabelle angegeben durchgeführt.
-
Auswertung
der Immunantwort
-
Serologische
Studien
-
Die direktesten Verfahren zur Messung
von Immunantworten auf ein Melanom bestehen darin, Antikörper nachzuweisen.
Etwa ein Drittel der Patienten mit einem metastatischen Melanom
besitzen Antikörper, die
mit den autologen Tumorzellen reagieren (Oettgen et al., 1991).
Die meisten dieser Autoantikörper
gehören zur
IgM-Klasse, jedoch
kommen gelegentlich auch Antikörper
der IgG-Klasse vor. Mehrere Antigene, die durch diese Autoantikörper erkannt
werden, wurden auf molekularer Ebene definiert, umfassend die sauren
Glykolipide GM2 und GD2 sowie das melanosomale Glykoprotein gp75.
Die immunisierende Zelllinie SK-MEL-29 exprimiert GD2 und gp75.
Der Nachweis von IgG-Antikörpern,
die durch eine Immunisierung induziert wurden, ist auch möglich, indem
eine indirekte Messung der Helfer-T-Zell-Antworten erfolgt, denn
für die
Induktion von reifen IgG-Antworten mit hoher Affinität ist eine
T-Zell-Hilfe durch CD4-positive T-Zellen erforderlich. Bei allen Patienten
werden periphere Blutseren entnommen und damit eine serologische
Analyse von Antikörpern durchgeführt, die
gegen die Zelllinie SK-MEL-29 (wobei die Antikörper gegen GD2 und gp75 eingeschlossen sind)
und autologe Tumorzellen gerichtet sind, sofern verfügbar. Außerdem wird
eine Kontrolle auf eine positive Immunantwort mit Antikörpern gegen
die allogenen MHC-Antigene der Klasse I und II durchgeführt, die durch
SK-MEL-29 exprimiert werden. Es ist zu erwarten, dass die meisten
Patienten starke IgG-Antworten gegen die Alloantigene der Klasse
I und II entwickeln werden, die durch SK-MEL-29 exprimiert werden.
Die Entwicklung von IgG-Antikörpern
kann dann als ein indirektes Maß für die Induktion
einer T-Zell-Helfer-Antwort gegen
SK-MEL-29 dienen. Antikörper
gegen Zelloberflächen-
und intrazelluläres
Antigen werden wie folgt nachgewiesen:
- A. Immunfällung von
1% NP40-Zelllysaten von SK-MEL-29, die mit 35-Methionin
metabolisch markiert wurden.
- B. Gemischte Hämadsorptions-Tests
für IgG-
und IgM-Antikörper,
die gegen Zelloberflächen-Antigene
gerichtet sind (23 bis 27). Die Spezifität der Antworten auf MHC-Antigene
werden getestet, indem autologe Epstein-Barr-Virus-transformierte AV-B-Lymphocyten
oder AV-Fibroblasten eingesetzt werden.
-
Zelluläre Immunantworten
-
Bei ausgewählten Patienten, von denen
autologe Tumorzellen verfügbar
sind, können
MHC-eingeschränkte
zelluläre
Immunantworten bestimmt werden. Ein Versuch soll gemacht werden,
diejenigen Patienten aufzunehmen, von denen Kulturen von autologen
Melanomzellen etabliert wurden, wobei diese jedoch bei den meisten
Patienten nicht verfügbar
sind. Obwohl die zellulären
Immunantworten ein kritisches Maß für Immunantworten auf ein Melanom
darstellen, gibt es die folgenden Einschränkungen: a) autologe Tumorzellen
sind erforderlich, um die Antworten nachzuweisen; b) autologe normale
Zellen und MHC-übereinstimmende
allogene Zellen sind erforderlich, um die Spezifität der Antworten
zu bestimmen; c) der Beweis von cytotoxischen oder Helfer-Antworten
lässt sich
nicht erbringen, ohne dass eine in vitro-Stimulation durch autologe
Tumorzellen erfolgt – diese
Voraussetzung macht es schwierig, die T-Zellen, die auf den Tumor
angesprochen haben, von den Vorläufer-T-Zellen
zu unterscheiden, die in der Lage sind, den Tumor zu erkennen, ohne
dass sie in vivo darauf ansprechen. Mononukleäre Zellen aus peripherem Blut
werden durch eine Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation gereinigt.
Die Zellen werden zusammen mit den autologen Tumorzellen, Interleukin-2, 20 bis 100 U/ml,
und autologen oder allogenen Stimulatorzellen, wie beschrieben,
7 bis 14 Tage gezüchtet
(Wolfel et al., 1989). Die folgenden Tests zur Feststellung der
zellulären
Immunfunktion werden in dem Fall durchgeführt, wenn autologe Tumorzellen
verfügbar
sind.
-
A. Tests auf Helfer-T-Zellen
-
Periphere Blut-Lymphocyten werden
zusammen mit autologen Tumorzellen, autologen normalen Zellen und
allogenen Tumorzellen (z. B. SK-MEL-29) 48 Stunden gezüchtet. Die
Proliferation wird durch die Aufnahme von 3H-Thymidin
in einem vierstündigen
Puls am Ende des Tests gemessen. Ein weiteres Maß ist die Sekretion von Cytokinen
während
der gemeinsamen Kultivierung mit den Zielzellen. Die Produktion
von Interleukin-2 wird durch einen „enzymverbundenen Immuntest" (ELISA) und durch
Stimulation der Referenz-CTL-Zelllinie gemessen. Die Produktion
von Interferon-γ wird
durch einen ELISA gemessen. Die Freisetzung weiterer Cytokine kann
durch ELISA gemessen werden, umfassend Interleukin-4, Interleukin-6, Tumornekrosefaktor-α und Granulocyten-Monocyten-koloniestimulierender
Faktor.
-
B. Test auf cytotoxische
T-Zellen
-
Die Cytotoxizität wird entweder in einem vierstündigen oder
in einem 18-stündigen 51Chrom-Freisetzungstest gemessen (wie in
der Referenz von Wolfel et al., 1989, beschrieben).
-
Kriterien für eine therapeutische
Antwort
-
- 1. Vollständige
Antwort (CR): Verschwinden aller klinischen Hinweise auf einen Tumor
bei der körperlichen Untersuchung,
beim Röntgen
und bei der biochemischen Auswertung mindestens vier Wochen lang.
- 2. Teilweise Antwort (PR): Mehr als 50% Abnahme bei der körperlichen
Untersuchung oder Radiographie (einschließlich CT-Aufnahme und/oder
Ultraschall) der summierten Produkte der senkrechten Durchmesser
aller gemessenen Läsionen,
wobei dies für
mindestens vier Wochen bestehen bleibt. Keine gleichzeitige Zunahme
der Größe einer
Läsion
oder Auftreten einer neuen Läsion
darf erfolgen.
- 3. Geringere Antwort (MR): 25 bis 49% Abnahme der summierten
Produkte der Durchmesser von gemessenen Läsionen mindestens vier Wochen
lang.
- 4. Stabile Erkrankung (STAB): Weniger als 25% Abnahme oder Zunahme
der Tumorgröße mindestens
drei Monate lang.
- 5. Progression (PROG): Mehr als 50% Zunahme der Summe aller
gemessenen Läsionen
oder Auftreten von neuen Läsionen.
Es ist zu beachten, dass der Patient beim Auftreten von oberflächlichen
kutanen, subkutanen oder Weichteil-Läsionen mit einem Durchmesser
von < 2 cm mit
Zustimmung des Wissenschaftlers mit dem Impfprogramm fortfahren
kann.
- 6. Dauer der Antwort: Diese wird vom Beginn der Therapie bis
zu einer 50% oder größeren Zunahme
aus der kleinsten Summe aller Tumormessungen gemessen, die während der
besten Antwort erhalten wurden (CR, PR, MR oder STAB).
-
Kriterien für eine Toxizität
-
Die Toxizität wird gemäß den Herkömmlichen Toxizitätskriterien
(Anlage) anhand der folgenden Richtlinie eingeteilt und klassifiziert:
0
Keine Toxizität.
1+
Schwache Toxizität,
normalerweise vorübergehend,
macht keine spezielle Behandlung erforderlich und ist im Allgemeinen
bei den üblichen
täglichen
Aktivitäten
nicht störend.
2+
Mittlere Toxizität,
die sich durch einfache Maßnahmen
abschwächen
lässt.
3+
Schwere Toxizität,
die ein therapeutisches Eingreifen erforderlich macht und die üblichen
Aktivitäten
unterbricht. Eine Einweisung in die Klinik kann erforderlich sein,
dies muss jedoch nicht der Fall sein.
4+ Lebensbedrohende Toxizität, die eine
Einweisung in die Klinik erforderlich macht. Eine Toxizität, die einen mit
dem Arzneistoff zusammenhängenden
Todesfall verursacht, wird mit 4F bezeichnet.
-
Unerwünschte Wirkungen
-
Bisher wurden bei Impfungen mit allogenen
Tumorzellen nur minimale Nebenwirkungen festgestellt (Livingston,
1991). Die Patienten wiesen an der Impfstelle eine Verhärtung und
ein Erythem auf. Es gab keine Berichte über eine anaphylaktische Überempfindlichkeit
gegenüber
allogenen Tumorzellen in vivo. In der einleitenden Studie zur Verabreichung
von genetisch veränderten
menschlichen Zellen an Patienten wurden keine weiteren Nebenwirkungen
festgestellt, die eine Folge des Verfahrens waren, wobei kein lebensfähiges Retrovirus übertragen
wurde (Rosenberg et al., 1990).
-
Sollten bei der Behandlung ernsthafte
Nebenwirkungen auftreten, werden sie dem IRB des Memorial Sloan-Kettering
Cancer Center und dem Office for Protection from Research Risks
des NIH innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden, außerdem wird
ein schriftlicher Bericht innerhalb von zehn Tagen nachgeschickt. Eine
Kopie davon wird auch an das Office of Recombinant DNA Activities
des NIH gesendet.
-
Biostatistische Überlegungen
-
Der Endpunkt dieser Pilotstudie wurde
als klinische Toxizität
definiert. Wie im Behandlungsplan angegeben, sollen mit jeder Dosierung
sechs Patienten behandelt werden. Wenn bei drei Patienten eine Toxizität des Grades
III oder IV auftritt (wie in den Herkömmlichen Toxizitätskriterien
definiert), wird eine maximale tolerierte Dosis definiert und die
Studie beendet. Bei allen Patienten wird die Immunantwort ausgewertet,
wie in Auswertung der Immunantwort beschrieben, wobei diese Auswertung
jedoch keinen messbaren Endpunkt darstellt.
-
Design und
Probengröße
-
Etwa 12 Patienten sollen in diese
Pilotstudie über
Tumorzell-Impfungen aufgenommen werden. Zwei Dosierungen von Tumorzellen
werden eingesetzt.
Niedrige Dosis: 10 Millionen Tumorzellen
Hohe
Dosis: 50 Millionen Tumorzellen
-
Die maximale tolerierte Dosis wird
als die Dosis der Vakzine definiert, bei der drei oder mehr Patienten eine
Toxizität
des Grades III oder IV aufweisen. Der Test wird mit der Bestimmung
der maximalen tolerierten Dosis abgebrochen, oder er wird beendet,
wenn die beiden Dosierungen vollständig durchlaufen wurden. Es ist
zu erwarten, dass in dieser Studie möglicherweise kein MTD festgelegt
wird.
-
Verfahren der Zustimmung
-
Alle Patienten müssen eine Erklärung unterschreiben,
dass sie informiert wurden und zustimmen, wobei die Erklärung mit
den Richtlinien der IRB übereinstimmen
muss. Diese wissenschaftliche Studie wurde durch das IRB des Memorial
Sloan-Kettering Cancer Center und das Recombinant DNA Comittee des NIH
geprüft.
Der Wissenschaftler wird dem IRB und dem RAC Bericht erstatten über Änderungen
im wissenschaftlichen Protokoll und alle unerwarteten Probleme,
die Risiken für
menschliche Individuen oder andere Personen in sich bergen können, außerdem werden
ohne Zustimmung des IRB keine Änderungen
in den wissenschaftliche Aktivitäten
durchgeführt.
-
Dritte Serie
von Experimenten
-
Ein durch einen retroviralen
Vektor vermittelter Lymphokin-Gentransfer in menschliche Nierenkrebszellen
-
Einleitung
-
Die Verabreichung von Cytokinen kann
in experimentellen Tiermodellen und bei Patienten eine Regression
von primären
und metastatischen Tumoren induzieren (Malkovska et al., 1989).
Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass bestimmte Cytokine möglicherweise
eine verstärkte
Antitumor-Wirkung zeigen, wenn sie direkt am Ort des Tumors verabreicht
werden (Forni et al., 1988), wobei die auf Tumorzellen zielende
Cytokin-Gentherapie einen neuen Ansatz darstellt, mit dem dieses
Ziel erreicht werden soll (Russe) et al., 1990). Der Transfer von
Cytokin-Genen in
Tumorzellen, der zu einer deutlich örtlich begrenzten Freisetzung
von Cytokinen führt,
stellt eine noch bessere Näherung
an die physiologische Topologie der Cytokin-Sekretion im Verlauf
einer Immunantwort dar. Murine Tumorzellen, die gentechnisch so
verändert
waren, dass sie IL-2 (Gansbacher et al., 1990; Fearon et al., 1990b;
Karasuyame et al., 1988), IL-4 (Tepper et al., 1989), IL-7 (Hock
et al., 1991), IFN-γ (Gansbacher
et al., 1990a; Myatake et al., 1990), Tumornekrosefaktor-α (Asher et al., 1991) oder Granulocyten-koloniestimulierenden
Faktor (Colombo et al., 1991) produzierten, zeigten in vivo tatsächlich ein verlangsamtes
oder gehemmtes Wachstum.
-
Der retroviral vermittelte Gentransfer
stellt ein wirksames Verfahren zum Einführen von Genen in Säugerzellen
dar, das zu einem stabilen Einbau in das Genom der Wirtszelle und
zu einer fortwährenden
Expression des codierten Proteins führt (McLachlin et al., 1990).
Unter Verwendung dieses Verfahrens wurde kürzlich gezeigt, dass eine lokale
Sekretion des menschlichen IL-2 oder des murinen IFN-γ die Fähigkeit
zur Tumorbildung der Cytokin-produzierenden murinen Fibrosarkoms
CMS-5 außer
Kraft setzte (Gansbacher et al., 1990a; Gansbacher et al., 1990b),
wobei es sich um einen schwach immunogenen, durch Methylcholanthren
induzierten Tumor handelt, der von BALB/c-Mäusen stammte. Außerdem wurde
eine lang anhaltende schützende
Immunität
gegen eine anschließende
Tumorprovokation induziert (Gansbacher et al., 1990a; Gansbacher
et al., 1990b).
-
RCC bleibt ein gegen Chemotherapeutika
resistenter Tumor, wobei die beschriebene mittlere Überlebenszeit
von Patienten mit einem metastatischen RCC etwa zehn Monate beträgt (Maldazys
et al., 1986). Kürzlich
haben experimentelle und klinische Ergebnisse gezeigt, dass RCC
relativ gut auf verschiedene Formen einer Immuntherapie anspricht
(Graham, 1989), einschließlich
einer Behandlung mit IL-2 mit oder ohne LAK-Zellen (Rosenberg et
al., 1987) und IFN-γ (Aulitzky
et al., 1989). Jedoch geht eine systemische Verabreichung von therapeutisch
wirksamen Cytokin-Dosen häufig
mit einer schweren Toxizität
einher (Rosenberg et al., 1987). Eine Möglichkeit, die Immuntherapie
von RCC zu verbessern, bestünde
darin, die Cytokin-Freisetzung in vitro zielspezifisch direkt auf
die Tumorzellen zu bringen. Um dies zu erreichen, wurden menschliche RC-Zelllinien
unter Verwendung von retroviralen Vektoren mit den cDNAs für menschliches
IL-2 oder IFN-γ transduziert.
In diesem Bericht wurde gezeigt, dass eine ertolgreiche Expression
von IL-2 und IFN-γ in menschlichen
RC-Zellen erfolgte. Unter Verwendung dieser Zellen wurden in vitro
der Einfluss des Lymphokin-Gentransfers auf das Antigenprofil der
Tumorzellen und die Wirkung einer hochdosierten Gamma-Bestrahlung
auf die Lebensfähigkeit
der Tumorzellen, den Zellobertlächen-Phänotyp und
die Lympokin-Produktion untersucht. Schließlich wurde die Fähigkeit
zur Tumorbildung von xenotransplantierten parentalen und Lymphokin-freisetzenden
RC-Zellen in einem Nackmaus-Modell ertorscht.
-
Material und Methoden
-
Zelllinien und Gewebekultur
-
Sieben menschliche RC-Zelllinien
wurden für
diese Studie ausgewählt.
Die Zelllinien SK-RC-1, -9, -28, -29, -39, -44 und -49 wurden aus
primären
Proben einer Nephrektomie oder metastatischen Läsionen, wie früher beschrieben,
etabliert (Ebert et al., 1990). Verschiedene Zelloberflächenmarker
für diese
Zelllinien sind in Tabelle 4 zusammengestellt. Die Zellen wurden
in minimalem essentiellem Eagle-Medium gehalten, das mit 2 mM Glutamin,
1% nicht-essentiellen Aminosäuren,
100 Einheiten/ml Streptomycin, 100 Einheiten/ml Penicillin und 10%
FBS angereichert war.
-
Design retroviraler Vektoren
und Infektion von Tumorzellen
-
DC/AD/R/IL2 wurde erzeugt, indem
ein Minigen, enthaltend den menschlichen ADA-Promotor, die IL-2-cDNA
und die Poly-A-Sequenzen, in die lange 3'-terminale Wiederholung in umgekehrter
Orientierung cloniert wurden. Der ADA-Promotor ist ein 832 Basenpaar
großes
Fragment, das von dem menschlichen ADA-Gen durch Spaltung mit den
Restriktionsenzymen Sspl und Ncol hergeleitet wurde (Wingington
et al., 1983). Ein Poly-A-Signal, das ein 275 Basenpaar langes Smal-Alul-Fragment
enthält,
wurde von dem Plasmid PBC/CMV/IL hergeleitet (Cullen, 1986). Ein
528 Basenpaar langes DNA-Fragment, das die menschliche IL-2-cDNA
codiert, wurde aus dem Plasmid PBCII/RSV/ΔT (Cullen, 1988) durch Spaltung
mit den Restriktionsenzymen RamHI und HindIII erhalten. Ein 852
Basenpaar großes
DNA-Fragment, das
den Promotor der Thymidinkinase des Herpes simplex-Virus codiert,
wurde aus dem Plasmid PHSV106 (McKnight, 1980) durch Spaltung mit
den Restriktionsenzymen RamHI und BgIII erhalten. Ein 794 Basenpaar
langes DNA-Fragment, das
den Promotor des menschlichen unmittelbaren frühen Haupt- („major
immediate early human")
Cytomegalievirus-Gens codiert, wurde aus dem Plasmid PRR23 (Wann
et al., 1987) durch Spaltung mit den Restriktionsenzymen Ball und
SmaI erhalten. N2 ist ein retroviraler Vektor, der aus dem Genom
des murinen Moloney-Leukämievirus
stammt, enthaltend das bakterielle Gen der Neomycin-Resistenz (neo),
die als ein selektierbarer Marken eingesetzt wird (Armentano et
al., 1987). Die Fusionsprodukte TKIL2 und TKIFNγ wurden in die MluI-Stelle cloniert,
die im Polylinker innerhalb der langen 3'-terminalen Wiederholung eines modifizierten N2-Vektors
vorliegt, wie von Hantzopoulos et al. beschrieben (Hantzopoulos
et al., 1989), wodurch die Vektorkonstrukte DC/TKIL2 bzw. DC/TKIFNγ erzeugt
wurden. Das Fusionsprodukt CMVIFNγ wurde
in eine einmalige Xhol-Stelle cloniert, die stromabwärts von
den neo-Gen-codierenden Sequenzen vorlag, wodurch das Vektorkonstrukt
N2/CMVIFNγ erzeugt
wurde (Gansbacher et al., 1990a; Gansbacher et al., 1990b). Ein
schematisches Diagramm ist in 7 zu
sehen, wobei die verschiedenen Vektorkonstrukte dargestellt sind,
die in dieser Studie verwendet wurden.
-
Die retroviralen Konstrukte wurden
anhand von eingeführten
Verfahren in das entsprechende Virus umgewandelt. Kurz gesagt wurde
die Vektor-DNA in die helferfreie amphotrope Verpackungszelllinie
AM12 transfiziert (Markowitz et al., 1988). Die Kolonien wurden
durch eine G418-Selektion isoliert und zu Zelllinien expandiert,
anschließend
wurden die zellfreien Überstände auf
das Vorliegen des Virus getestet. Diejenigen Zelllinien, die einen
hohen Titer des Virus ausschieden (105 bis
106 neo koloniebildende Einheiten/ml), wurden durch
eine G418-Selektion isoliert und zu Zelllinien expandiert, anschießend wurde
die Sekretion von IL-2 oder IFN-γ in
den Zellüberstand
durch einen Biotest oder Immuntest gemessen. Das Fehlen eines replikationskompetenten
Virus in den Cytokin-produzierenden Tumorzellen wurde durch die
Unfähigkeit
deutlich gemacht, die G418-Resistenz auf NIH3T3-Zellen zu übertragen.
-
Test zum Nachweis von
replikationskompetenten murinen Retroviren
-
Das Vorliegen von replizierenden
murinen Retroviren in den Zellkulturüberständen von genmodifizierten RC-Zellen
wurde unter Verwendung des NIH3T3-Amplifikationstests nachgewiesen.
Dieser Test basiert auf der Entdeckung, dass sich ein replikationskompetentes
ektotropes und amphotropes Retrovirus in NIH3T3-Zellen vermehrt.
Kurz gesagt wurden NIH3T3-Zellen in Dulbecco modifiziertem Eagle-Medium
mit 10% FBS und 5 mM L-Glutamin gehalten; die Zellen wurden mit
1 × 105 Zellen/Vertiefung in Platten mit sechs Vertiefungen
12 Stunden gezüchtet,
danach erfolgte die Exposition mit den Proben. Hierfür wurde
pro Vertiefung jeweils 1 ml der Überstandsproben
zugegeben, die von den genmodifizierten menschlichen RC-Zellen abgenommen
worden waren; Polybrene (8 μg/ml)
wurde verwendet, um die virale Infektion zu verstärken. Als
negative Kontrollen wurden die gebrauchten Medien der NIH/3T3-Zellen
und der Verpackungszelllinie AM12 und außerdem das Dulbecco modifizierte
Eagle-Medium alleine eingesetzt; als positive Kontrollen wurden
die Überstände der
Helfervirus-Erzeugerzelllinien
SAX-2 und SAX-3 und der Erzeugerzelllinie AM12/ETAR29 verwendet.
Nach der Infektion wurden die Medien abgenommen und 5 ml eines frischen
Mediums zugegeben. Die Zellen wurden 1 : 5 aufgeteilt, sobald sie
konfluent waren, und drei Wochen inkubiert. Wenn die Platten am Ende
der dritten Woche konfluent waren, wurde ein frisches Medium zu
den Vertiefungen zugegeben und 12 Stunden später wieder abgenommen, um die
Aktivität
der reversen Transkriptase zu bestimmen.
-
Die Aktivität der reversen Transkriptase
wurde bestimmt, indem 10 μl
des Probenmediums mit 40 μl 50
mM Tris, pH 8,0, 20 mM Dithiothreit, 0,6 mM MnCl2,
60 mM NaCl, 0,05% Nonidet P-40, 5 μg/ml Oligo-dT, 10 μg/ml Poly-A,
62 μM dTTP
und 10 μM
[32P]-dTTP (3000 Ci/m; ICN Biochemicals,
Inc., Costa Mesa, CA) eine Stunde bei 37°C inkubiert wurden. Die negativen
Kontrollen mit den zugegebenen Medien alleine dienten dazu, jeweils
den Wert des Hintergrunds zu bestimmen. Anschließend wurden 10 μl des Reaktionsgemisches
auf eine DEAE DE81-Filterscheibe
getüpfelt
und diese zweimal mit 1 × Standard-Kochsalzlösung-Citrat
(0,15 M Natriumcitrat, pH 7,4) 30 Minuten bei 25°C gewaschen. Nach Spülen mit
95 % Ethanol wurden die Filterscheiben an der Luft getrocknet und
danach die Radioaktivität
der Filter nachgewiesen, indem sie drei bis fünf Stunden mit einem Röntgenfilm
in Kontakt gebracht wurden und außerdem die Radioaktivität durch
Szintillationszählung
quantitativ bestimmt wurde.
-
Test auf menschliches
IL-2
-
Die Überstände von semikonfluenten parentalen
oder Lymphokinsekretierenden Tumorzellen in einer 6-cm-Platte wurden
nach 48 bis 72 Stunden abgenommen und auf das menschliche IL-2 getestet,
indem IL-2-abhängige
menschliche primäre
Lymphoblasten in einem Proliferationstest eingesetzt wurden, wie
früher beschrieben
(Gansbacher et al., 1990b). Die aus dem Biotest erhaltenen Ergebnisse
wurden durch einen enzymverbundenen Immunadsorptionstest bestätigt (Genzyme,
Boston, MA). Die Aktivität
von IL-2 wurde im Biotest durch DMS-1 gehemmt, wobei es sich um
einen neutralisierenden mAB gegen menschliches IL-2 handelt (Smith
et al., 1983).
-
Test auf menschliches
IFN-γ
-
Die Überstände, die durch den Test auf
menschliches IL-2 getestet worden waren, wurden außerdem auf
menschliches IFN-γ analysiert.
Der Biotest auf menschliches IFN-γ beruht
auf der antiviralen Aktivität
im Zellkulturüberstand,
die durch die Abschwächung
der cytopathischen Effekte des vesikulären Stomatitis-Virus bestimmt wurde,
wobei diese Abschwächung
der cytopathischen Effekte des vesikulären Stomatitis-Virus auf WISH-Zellen
bestimmt wurde (Rubinstein et al., 1987). Die Ergebnisse wurden
durch einen im Handel verfügbaren
Radioimmuntest auf menschliches IFN-γ bestätigt (Centocor, Malvern, PA).
Die Bioaktivität
des menschlichen IFN-γ im Überstand
wurde durch einen neutralisierenden murinen Antikörper blockiert,
der für
das menschliche IFN-γ spezifisch
ist (Olympus, Lake Success, NY).
-
Analyse der
Zelloberflächen-Antigene
durch indirekte Immunfluoreszenz und FACS
-
Die Expression von nierenassozierten
Antigenen, MHC-Determinanten der Klasse I und der Klasse II, ICAM-1
(CD54) und VLA-β1
auf RC-Zelllinien wurde durch indirekte Immunfluoreszenz bestimmt
(Ebert et al., 1990; Finstad et al., 1985). Die folgenden murinen
mAB wurden als primäre
Antikörper
eingesetzt: URO-2, URO-3, URO-4, URO-8 und G250, die alle nierenassoziierte
Antigene nachweisen (Finstad et al., 1985; Banden, 1989); W6/32
(Anti-HLA-A, B, C) (Brodsky und Parham, 1982); NAMB-1 (Anti-β2-Mikroglobulin;
Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN); Anti-HLA-DR, -DP und -DQ
(Olympus); OKT 27 (Anti-ICAM-1; Ortho Diagnostics, Raritan, NJ);
und AJ2 (Anti-VLA-β1)
(Cairncross et al., 1982). Die Zellen, die entweder auf Terasaki-Platten
mit 60 Vertiefungen plattiert oder in PBS suspendiert waren, wurden
zusammen mit dem primären Antikörper 60
Minuten inkubiert, in PBS gewaschen und danach mit einem affinitätsgereinigten
Fluoresceinisothiocyanatkonjugierten Anti-Maus-IgG des Kaninchens
(Verdünnung
von 1 : 50; Dako Corp., Santa Barbara, CA) 45 Minuten inkubiert.
Die Zellen, die an die Terasaki-Platten angeheftet waren, wurden
anhand eines Fluoreszenzmikroskops ausgewertet, die in Suspension
vorliegenden Zellen wurden unter Verwendung eines FACS 440-Systems analysiert
(Becton Dickinson FACS Division, Sunnyvale, CA). Als Kontrolle diente
PBS, die anstelle des mAB-Reagens eingesetzt wurde.
-
Bestrahlung der gezüchteten
Zellen
-
Parentale und Lymphokin-produzierende
SK-RC-29-Zellen (0,25 × 106 Zellen/Vertiefung) wurden 24 Stunden vor
der Bestrahlung in den Gewebekulturplatten mit zahlreichen Vertiefungen
Falcon 3045 (Falcon Labware, Oxnard, CA) plattiert und bei Raumtemperatur
mit einem 6-MV Varian CL6-100- Linearbeschleuniger bei
einer Dosisleistung von 100 Rad/Min. bestrahlt. Testdosen von 5
000 oder 10 000 Rad wurden eingesetzt. Die bestrahlten Zellen wurden
22 Tage bei 37°C
in einer Atmosphäre
mit 5% CO2 gezüchtet. Die Kulturüberstände wurden
3, 12 und 22 Tage nach der Bestrahlung abgenommen und die Zellen
jeden dritten Tag mit 1 ml/Vertiefung eines frischen essentiellen
Minimalmediums gefüttert,
das 10% FBS enthielt. Die gebrauchten Medien wurden bei –20°C eingefroren,
bis sie getestet wurden. Parallel dazu wurden die Zellen aus Dreifach-Kulturen
1, 12 und 22 Tage nach der Bestrahlung mit Trypsin behandelt und
die Zahl der lebensfähigen Zellen
durch Lichtmikroskopie anhand des Trypanblau-Ausschlusses ermittelt.
Bestrahlte Zellen, die in getrennten Vertiefungen gezüchtet worden
waren, wurden 1, 7 und 14 Tage nach der Bestrahlung für die FACS-Analyse
geerntet.
-
Tumorbildung
in Nacktmäusen
-
SK-RC-29-Zellen (0,005 × 106, 0,05 × 106 oder 0,5 × 106)
wurden s. c. in vier bis sechs Wochen alte männliche, von BALB/c stammende
Nacktmäuse
injiziert. Über
diese RC-Zelllinie wurde berichtet, dass sie in BALB/c-Nacktmäusen nichtmetastasierende
s. c.-Tumoren bildet (Ebert et al., 1990). Fünf Wochen nach der Injektion
wurden die Tiere getötet,
und das Gewicht des Tumors wurde bestimmt.
-
Immunhistochemische
Analyse
-
Fünf
Wochen nach der s. c.-Injektion von parentalen oder genmodifizierten
SK-RC-29-Zellen in die BALB/c-Nacktmäuse wurden die Tumoren entnommen,
in flüssigem
Stickstoff schockgefroren, in eine OCT-Zusammensetzung eingebettet
(Miles, Inc., Eklhart, IN) und bis zur Verwendung bei –70°C gelagert.
Die mit einem Kryostaten angelegten Gewebeschnitte (6 μm) wurden
an der Luft getrocknet, in kaltem Aceton fixiert und mit 0,03% H2O2 behandelt, um
die endogene Peroxidase-Aktivität zu entfernen.
Für den
Nachweis der endogenen Peroxidase-positiven Zellen wurden die Vorbehandlung
mit H2O2 und die
Färbung
mit einem primären
mAB weggelassen, vielmehr wurde Diaminobenzidin unmittelbar zu den
Gewebeschnitten zugefügt. Parallel
dazu wurden Gewebeschnitte durch das indirekte Immunperoxidase-Verfahren
gefärbt,
das früher
beschrieben wurde (Finstad et al., 1985). Kurz gesagt wurden die
Schnitte 90 Minuten mit einem biotinylierten mAB der Maus, der für HLA-DR
spezifisch war (Olympus), oder mit einem biotinylierten mAB der
Ratte inkubiert, der murine Gewebemakrophagen nachwies (Clon AL-21;
Pharmingen, San Diego, CA). Als Kontrolle diente PBS, die anstelle
des primären
Antikörpers
eingesetzt wurde. Nach Waschen der Schnitte mit PBS wurden die biotinylierten
Antikörper
durch Inkubation mit Peroxidase-konjugiertem Avidin (Verdünnung von
1 : 400; Dako Corp.) in 45 Minuten nachgewiesen. Die Antigen-Antikörper-Komplexe
wurden unter Verwendung von Diaminobenzidin in Gegenwart von H2O2 als Chromogen
und Harris-Hämatozylin
als Gegenfärbung
sichtbar gemacht.
-
Experimentelle Ergebnisse
-
Analyse von genmodifizierten
RC-Zellen auf das Vorliegen eines replikationskompetenten murinen
Retrovirus
-
Ein replikationskompetentes murines
Retrovirus könnte
möglicherweise
während
der experimentellen Verfahren in menschlichen Zellen durch eine
Rekombination mit endogenen Retrovirus-ähnlichen Partikeln entstehen.
Deshalb wurde das Vorliegen eines replikationskompetenten murinen
Retrovirus in den gebrauchten Medien der RC-Zelllinien SK-RC-9,
-28, -29 und -39 getestet, die 21 bis 28 Tage vorher mit DC/AD/R/IL2 transduziert
worden waren. Kein replikationskompetentes murines Retrovirus wurde
unter Verwendung des NIH/3T3-Amplifikationstests
nachgewiesen (8).
-
Expression und Freisetzung
von IL-2 oder IFN-γ aus
den genmodifizierten RC-Zellen
-
Zwei retrovirale Vektorkonstrukte,
die die menschliche IL-2-cDNA enthielten, und zwei Konstrukte, die die
menschliche IFN-γ cDNA
trugen, wurden eingesetzt, um diese Lymphokin-Gene in menschliche
RC-Zellen zu überführen (7). Für diese Studie wurden sieben
menschliche RC-Zelllinien ausgewählt,
die verschiede nierenassoziierte Antigene exprimierten (Tabelle
4).
-
Tabelle
4
Zelloberflächenantigen-Phänotyp von
menschlichen RC-Zelllinien
a
-
-
Die Ergebnisse der infizierten Zelllinien
und die Vektorkonstrukte sind in Tabelle 5 zusammengestellt.
-
Tabelle
5
Lymghokin-Freisetzung durch Vektor-transduzierte menschliche
RC-Zelllinien
a
-
Die Sekretion von IL-2 oder IFN-γ wurde bestimmt,
indem die Lymphokin-Konzentrationen
in den Zellkulturüberständen anhand
eines geeigneten Biotests gemessen wurden. Die Ergebnisse wurden
dann mit einem enzymverbundenen Immunadsorptionstest für IL-2 oder
mit einem Radioimmuntest für
IFN-γ bestätigt. Dabei
wurde gefunden, dass die RC-Zelllinien, die mit den retroviralen
Konstrukten infiziert worden waren, welche die IL-2-cDNA enthielten,
variable Mengen des biologisch aktiven IL-2 abgaben, dies stimmt
mit früheren Ergebnissen überein (Gansbacher
et al., 1990b). Die mit dem Konstrukt N2/CMVIFNγ modifizierten SK-RC-29-Zellen setzten
mäßige Mengen
von IFN-γ frei.
Somit stellen in Übereinstimmung
mit den früheren Ergebnissen
(Gansbacher et al., 1990a; Gansbacher et al., 1990b) sowohl der
Typ der Zielzelle als auch das Design des Vektorkonstrukts wichtige
Parameter dar, wenn die Wirksamkeit der Expression von transfizierten Lymphokin-Genen
bestimmt werden soll.
-
Wirkung der Lymphokin-Sekretion
durch Tumorzellen auf ihr Antigenprofil
-
Tumorassoziierte Antigene, MHC und
Adhäsionsmoleküle sind
kritische Determinanten für
die Immunogenität
von Tumorzellen. Um die Wirkung der Lymphokin-Sekretion auf solche
Marken, die durch menschliche RC-Zellen exprimiert werden, bewerten
zu können,
wurden das Antigenprofil der parentalen RC-Zelllinien und ihrer
Lymphokin-sekretierenden Varianten durch indirekte Immunfluoreszenz
und FACS-Analyse untersucht. Als repräsentatives Beispiel dienen
die mit der Zelllinie SK-RC-29 erhaltenen Ergebnisse, die im Folgenden
ausführlich
beschrieben werden (Tabelle 6).
-
Tabelle
6
Zelloberflächenexpression
von MHC-Antigenen und Adhäsionsmolekülen auf
parentalen und Lymphokin-sekretierenden SK-RC-29-Zellen
a
-
exprimieren konstitutiv verschiedene
nierenassoziierte Antigene, MHC-Antigene der Klasse I und Zelladhäsionsmoleküle, exprimieren
jedoch keine MHC-Determinanten der Klasse II (Tabelle 4). Die Expression von
nierenassoziierten Antigenen auf SK- RC-29-Zellen wurde durch die Expression
eines Lymphokins nicht beeinträchtigt
(Ergebnisse nicht dargestellt). Genauso hatten IL-2-freisetzende
SK-RC-29-Zellen, die das Konstrukt CD/TKIL2 enthielten, keine nachweisbare
Wirkung auf die Expression von MHC-Antigenen und Adhäsionsmolekülen (Tabelle
6). Jedoch war eine effiziente Expression von IFN-γ durch die
SK-RC-29-Zellen, die das Konstrukt N2/CMVIFNγ enthielten, mit einer gesteigerten
Expression von HLA-ABC, β2-Mikroglobulin und ICAM-1
assoziiert, und außerdem
einer neo-Expression von HLA-DR-
und DP-Molekülen,
eine Expression von HLA-DR war auf IFN-γ produzierenden SK-RC-29-Zellen
nachweisbar, die in vitro und in vivo gewachsen waren (vgl. 13e). Das Markerprofil
der SK-RC-29-Zellen, die das Konstrukt DC/TKIFNγ enthielten und nur minimale
Mengen von IFN-γ freisetzten,
war nicht von dem Profil der parentalen Zellen zu unterscheiden
(Tabelle 3).
-
Überleben, Lymphokin-Sekretion
und Immunogenität
von RC-Zellen nach einer hochdosierten Gamma-Bestrahlung
-
Für
eine zukünftige
Impfung von Patienten mit Lymphokin-sekretierenden allogenen und
autologen Tumorzellen sind Verfahren erforderlich, mit denen eine
Tumorbildung durch die genmodifizierten Tumorzellen in vivo verhindert
werden kann. Solche Schutzverfahren sollten jedoch nicht die Fähigkeit
der genmodifizierten Tumorzellen zur Sekretion von Lymphokinen einschränken, und
sie sollten nicht ihre Immunogenität aufheben. Die hochdosierte
Gamma-Bestrahlung stellt ein Verfahren dar, mit dem dieses Ziel
erreicht werden kann. Deshalb wurde die Wirkung der Gamma-Bestrahlung
auf das Überleben,
die Lymphokin-Produktion und die Expression des HLA-DR-Antigens
von Lymphokin-Gen-modifizierten SK-RC-29-Zellen untersucht. Die parentalen und
Lympokin-freisetzenden SK-RC-29-Zellen wurden mit einer hohen Zelldichte
(0,25 × 106 Zellen/ml) in Platten mit zahlreichen Vertiefungen
plattiert und sodann mit 5 000 oder 10 000 Rad bestrahlt. Die Überlebenskurven
der bestrahlten parentalen und Lymphokin-produzierenden SK-RC-29-Zellen sind
in 9 dargestellt. 22
Tage nach der Bestrahlung waren noch 13% (Mittelwerte im Bereich
von 6 bis 20%) der Lymphokin-sekretierenden Tumorzellen lebensfähig, dies
wurde durch eine Trypanblau-Färbung
festgestellt, wobei diese überlebenden
Zellen jedoch wachstumsgehemmt blieben und innerhalb von fünf Wochen
nach der Bestrahlung abstarben (Ergebnisse nicht dargestellt).
-
Um die Wirkung der Gamma-Bestrahlung
auf die Lymphokin-Freisetzung zu bestimmen, wurde die Konzentration
von IFN-γ in
den Zellüberständen gemessen,
die vor und 3, 12 und 22 Tage nach der Bestrahlung gewonnen worden
waren. Wie in 10 dargestellt
ist, war die Sekretion von IFN-γ an
den Tagen 3 und 12 (nach der Bestrahlung mit 5 000 Rad) sogar noch
gesteigert und nahm bis zum Tag 22 ab, dies legt nahe, dass die
Biosynthese und Freisetzung dieses Lymphokins in den wachstumsgehemmten
Tumorzellen, die die Gamma-Bestrahlung überlebt haben, noch weiterläuft.
-
Um die Wirkung der Bestrahlung auf
die Expression von Lymphokininduzierten Zelloberflächen-Antigenen
zu beurteilen, wurde die Expression des HLA-DR-Antigens auf parentalen und IFN-γ produzierenden SK-RC-29-Zellen
vor und 1, 7 und 14 Tage nach der Gamma-Bestrahlung bestimmt. Gleichzeitig
mit einer anhaltenden Freisetzung von IFN-γ aus den bestrahlten SK-RC-29-Zellen,
die das Konstrukt N2/CMVIFNγ enthalten,
wurde auf diesen Zellen nach der Bestrahlung eine intensivere Färbung auf
HLA-DR gefunden (11B ).
Die Gamma-Bestrahlung induzierte jedoch keine neo-Expression von
HLA-DR auf parentalen (11A)
oder IL-2-sekretierenden Zellen (Ergebnisse nicht dargestellt).
-
Wirkung eines
retroviral vermittelten Gentransfers auf die Fähigkeit zur Tumorbildung von
RC-Zellen in Nacktmäusen
-
Für
parentale SK-RC-29-Zellen wurde gezeigt, dass sie in BALB/c-Nacktmäusen Tumoren
ausbilden (Ebert et al., 1990). Aus diesem Grund wurde diese Zelllinie
ausgewählt,
um die Wirkung einer Lymphokin-Produktion durch Tumorzellen auf
die Fähigkeit
zur Tumorbildung von parentalen und Lymphokinsekretierenden SK-RC-29-Zellen
zu untersuchen. Vier bis sechs Wochen alte männliche BALB/c-nu/nu-Mäuse erhielten
s. c.-Injektionen mit verschiedenen Mengen von parentalen und Vektor-modifizierten
SK-RC-29-Zellen, nach fünf Wochen
wurden die Mäuse
auf eine Bildung von Tumoren untersucht. Die Ergebnisse einer Reihe
von Experimenten sind in 12 zusammengestellt.
Weder die parentalen noch die Lymphokin-produzierenden SK-RC-29-Zellen,
die mit der geringsten Dosis verabreicht worden waren (0,005 × 106 Zellen pro Maus), erzeugten Tumoren, wobei
diese Mäuse
während
des Beobachtungszeitraums von 12 Wochen tumorfrei blieben.
-
Jedoch ergab die Injektion von 0,05 × 106 oder von 0,5 × 106 oder
von 0,5 × 106 Tumorzellen pro Maus einen deutlichen Unterschied
in der Tumorbildung bei den Tieren, die entweder die parentalen
oder die Lymphokin-produzierenden SK-RC-29-Zellen erhalten hatten. Während die
parentalen und die menschliches IFN-γ sekretierenden SK-RC-29-Zellen
große
s. c.-Tumoren bildeten, zeigten die Mäuse, die Injektionen mit den IL-2-sekretierenden
SK-RC-29-Zellen erhalten hatten, keine makroskopisch sichtbaren
Tumoren. Dieses Ergebnis war in zahlreichen anderen Experimenten
reproduzierbar, bei denen die Nacktmäuse mit verschiedenen RC- oder Melanomzelllinien
infiziert wurden, die mit einem IL-2-Vektor transduziert worden
waren (Gansbacher et al., 1992). Bei der mikroskopischen Untersuchung
der Injektionsstelle bei den Tieren, denen die höchste Dosis der IL-2-produzierenden
Tumorzellen injiziert worden war, waren kleine Aggregate von Tumorzellen
zu sehen, die bei der immunhistologischen Untersuchung ein starkes
peritumorales Infiltrat von Peroxidase-positiven mononukleären Zellen
zeigten (13b). Ein
Hauptteil dieser tumorinfiltrierenden Wirtszellen wurde mit einem
mAB der Ratte positiv angefärbt,
der für
murine Gewebemakrophagen spezifisch war (7d). Im Gegensatz dazu waren keine solchen
peri- oder intratumoralen Akkumulationen von tumorinfiltrierenden
Zellen bei den Tieren zu sehen, bei denen Tumorknoten entstanden,
die von parentalen oder von IFN-γ freisetzenden
SK-RC-29-Zellen stammten (13a und c). Mäuse, die mit SK-RC-29-Zellen
inokuliert worden waren, die das Konstrukt DC/TKIL2 enthielten,
blieben im Beobachtungszeitraum von 12 Wochen makroskopisch frei
von Tumoren.
-
Diskussion
der Experimente
-
Verschiedene Vorgehensweisen können genutzt
werden, um in einem Wirt eine Antitumor-Immunität zu induzieren. Eine Möglichkeit
besteht in der systemischen Verabreichung von Cytokinen oder der
adoptiven Übertragung
von LAK-Zellen in den tumorenthaltenden Wirt (Rosenberg et al.,
1987). Andererseits können
die Tumorzellen selbst und das Immunsystem des Wirts in situ so
manipuliert werden, dass eine Antitumor-Antwort des Wirts induziert
wird (Forni et al., 1988; Russel et al., 1990). Entsprechend der
zweiten Vorgehensweise wurde kürzlich
eine Strategie beschrieben, wobei in Versuchstieren eine spezifische
zellvermittelte Antitumor-Immunität durch eine auf Tumorzellen
zielende Cytokin-Therapie
induziert wurde. Eine konstitutive Sekretion von IL-2 (Gansbacher
et al., 1990b; Fearson et al., 1990), IL-4 (Tepper et al., 1989),
IL-7 (Hock et al., 1991) und IFN-γ (Gansbacher
et al., 1990a; Myatake et al., 1990) aus genetisch modifizierten
murinen Tumorzellen setzte ihre Fähigkeit zur Tumorbildung in
syngenen Tieren außer
Kraft und induzierte in vivo eine spezifische und persistierende
T-Zellvermittelte Antitumor-Antwort. In klinischen Studien bewiesen
Lymphokine, IL-2 und IFN-γ,
dass sie bei einer Untergruppe von Patienten mit fortgeschrittenem
RCC Remissionen induzieren können
(Graham, 1989; Rosenberg et al., 1987; Aulitzky et al., 1989; Topalian
et al., 1988). Beim größten Teil
der Patienten war eine hochdosierte systemische Lymphokin-Therapie
jedoch unwirksam und ging außerdem
mit einer schweren Toxizität
einher (Graham, 1989; Rosenberg et al., 1987; Topalian et al., 1988).
-
Da eine lokale Freisetzung von Lymphokinen
durch Tumorzellen einen attraktiven alternativen Ansatz für eine Tumor-Immuntherapie
darstellt, wurde RCC als ein Krankheitsmodell gewählt, um
zu bestimmen, ob es möglich
ist, Lymphokin-Gene
in menschliche RC-Zellen einzuführen.
In diesem Bericht wird gezeigt, dass ein durch einen retroviralen
Vektor vermittelter Transfer von cDNA für IL-2 oder IFN-γ in menschliche
RC-Zellen durchführbar
ist und zur Herstellung von biologisch aktiven Lymphokinen führt. Die
beiden Cytokine IL-2 (Rees und Wiltrout, 1990) und IFN-γ (Trinchieri
et al., 1985) werden physiologisch durch aktivierte Helfer-T-Lymphocyten
produziert und spielen bei der Induktion von zellvermittelten Immunantworten
eine kritische Rolle. IL-2 stimuliert die Proliferation und die
lytische Kapazität
von NK-Zellen (Trinchieri,
1989) und T-Lymphocyten (Erard, 1985), und es induziert die Differenzierung
von NK-Zellen zu LAK-Zellen (Grimm et al., 1982). Belldegrun et
al. (Belldegrun et al., 1988) konnten in tumorinfiltrierenden Lymphocyten,
die in vitro mit IL-2 aktiviert worden waren, eine starke tumorizide
Aktivität
gegen autologe RC-Zellen
zeigen, wobei jedoch IL-2 keine direkte cytotoxische oder cytostatische
Wirkung auf neoplastische Zellen aufwies. IFN-γ ist ein pleiotropes Lymphokin,
das die Aktivierung und Differenzierung von cytotoxischen T-Lymphocyten
fördert
(Chen et al., 1986; Catalon et al., 1981), und es verstärkt die
tumorizide Wirkung von NK-Zellen
(Catalon et al., 1981) und Makrophagen (Adams und Hamilton, 1987).
Außerdem
induziert oder verstärkt
IFN-γ die
Expression von MHC-Antigenen der Klasse I und der Klasse II (Wallach
et al., 1982) und von Zelladhäsionsmolekülen (Tomita et
al., 1990; Mortarini et al., 1990). Die Hinaufregulation dieser
Zelloberflächenmoleküle kann
die Fähigkeit
von malignen Zellen zur Antigenpräsentation steigern (Ostrand-Rosenbert
et al., 1990; Alexander et al., 1989) und ihre Empfänglichkeit
für eine
Lyse durch cytotoxische T-Lymphocyten erhöhen (Hayashi et al., 1985;
Vanky et al., 1988). Außerdem
vermittelt IFN-γ auf
einigen Typen von Tumorzellen einen direkten antiproliferativen
Effekt (Wadler und Schwanz, 1990).
-
In dieser Studie werden zwei wichtige
Aspekte der Lymphokin- und Tumorbiologie unter die Lupe genommen:
(a) die Regulation der Expression von immunregulatorischen Zelloberflächenmolekülen auf
Tumorzellen; und (b) die Lymphokin-induzierte Modulation des Tumorwachstums
in vivo. Kürzlich
wurde beschrieben, dass die Expression von MHC-Antigenen der Klasse
I in IFN-γ sekretierenden
murinen CMS-5-Zellen nach oben reguliert ist und möglicherweise
für ihre
abgeschwächte
Fähigkeit
zur Tumorbildung in syngenen Mäusen
verantwortlich ist, da die Tumorabstoßung mit einer starken tumorspezifischen
cytotoxischen T-Zell-Antwort
assoziiert war (Gansbacher et al., 1990a). Wie in dieser Studie
gezeigt wird, verstärkt
das durch die SK-RC-29-Zellen freigesetzte IFN-γ nicht nur die Expression von
MHC-Antigenen der Klasse I, sondern es induziert auch die Expression
von MHC-Molekülen
der Klasse II (HLA-DR und -DP) und reguliert die Expression von
ICAM-1 nach oben. Die Modulation von MHC-Antigenen der Klasse II
und von ICAM-1-Antigenen auf Tumorzellen scheint besonders wichtig
zu sein, da (a) menschliche Tumorzellen, die MHC-Antigene der Klasse II
exprimieren, die Fähigkeit
annehmen können,
den Helfer-T-Lymphocyten lösliche
Antigene zu präsentieren (Vanky
et al., 1988), und da (b) mit antigenpräsentierenden Zellen, die HLA-DR
und ICAM-1 gemeinsam exprimierten, eine wirksamere Antigenpräsentation
erhalten wurde (Altmann et al., 1989). Diese Studien legen nahe,
dass bei einer Expression von tumorspezifischen neo-Antigenen durch
menschliche Tumorzellen die gleichzeitige Expression von MHC-Determinanten
der Klasse I und der Klasse II und außerdem von ICAM-1 bewirken
könnte,
dass diese für
MHC-eingeschränkte
Helfer- (Ostrand-Rosenberg et al., 1990; Alexander et al., 1989)
und cytotoxische T-Lymphocyten
zugänglich
werden ( Hayashi et al., 1985; Vanky et al., 1988). Hierdurch könnte das
Immunsystem des Wirts in die Lage versetzt werden, in vivo eine
zellvermittelte Antitumor-Antwort zu erzeugen.
-
Die Wirkung einer lokalen Lymphokin-Freisetzung
auf die Tumorbildung durch xenotransplantierte menschliche RC-Zellen
wurde in einem Nacktmaus-Modell untersucht. In vitro-Studien zeigten,
dass die Wachstumsrate der menschlichen RC-Zellen durch einen retroviralen Transfer
und eine Expression des menschlichen IFN-γ oder
IL-2-Gens unter keinen Umständen
verringert wurde (Ergebnisse nicht dargestellt). Jedoch wurde die
Fähigkeit
zur Tumorbildung von menschlichen SK-RC-29-Zellen, die s. c. in BALB/c-Nacktmäuse injiziert
wurden, durch eine lokale Freisetzung des menschlichen IL-2 außer Kraft
gesetzt (12). Es ist
auffallend, dass sogar die Sekretion von kleinen Mengen des menschlichen
IL-2 aus den s. c. injizierten SK-RC-29-Zellen ausreichte, um Makrophagen
lokal anzuziehen und die Tumorbildung zu unterdrücken (13, b und d). In diesem Zusammenhang ist zu beachten,
dass für
IL-2 früher
schon gezeigt wurde, dass es in vitro die cytolytische Aktivität von menschlichen
(Malkovsky et al., 1987) und murinen (Verstovsek et al., 1992) Makrophagen
stimuliert und dass es in vivo die Proliferation und Differenzierung
von murinen Makrophagen-Vorläufern
steigert (Baccharini et al., 1989).
-
In Nacktmäusen, denen parentale oder
IFN-γ freisetzende
SK-RC-29-Zellen inokuliert worden waren, entwickelten sich große Tumoren
ohne tumorinfiltrierende Wirtszellen (13, a und c). Dieses Ergebnis lässt sich mit der früheren Beobachtung
vereinbaren, dass die parentalen SK-RC-29-Zellen tumorigen sind,
wenn sie in Nacktmäuse
injiziert werden (Ebert et al., 1990), und dass das menschliche
IFN-γ, anders
als das IL-2, artspezifisch ist und deshalb nicht in der Lage ist,
bei Mäusen
tumorregulatorische Funktionen auszuüben (Langer und Pestka, 1988).
-
Für
die einführende
klinische Studie mit Lymphokin-sekretierenden menschlichen RC-Zellen
als eine Lebendzell-Vakzine sind Schutzvorrichtungen erforderlich,
um jegliche tumorigene Kapazität
außer
Kraft zu setzen. Eine hochdosiserte Gamma-Bestrahlung bietet sich
als ein durchführbares
Verfahren an, mit dem das Wachstumspotential von RC-Zellen außer Kraft
gesetzt werden kann, während
gleichzeitig ihre metabolische Aktivität und Antigenität über einen
begrenzten Zeitraum erhalten bleibt. Eine in vitro durchgeführte Gamma-Bestrahlung
mit 5 000 oder 10 000 Rad tötete
100% der SK-RC-29-Zellen innerhalb von fünf Wochen ab. Jedoch überlebte
ein signifikanter Anteil der Lymphokin-freisetzenden Tumorzellen
noch drei Wochen, wobei sie jedoch wachstumsgehemmt waren ( 9). Wie in einer anderen
Veröffentlichung
berichtet wird (Gansbacher et al., 1992), blieb das Muster der IL-2-
oder IFN-γ Sekretion
durch die Lymphokin-Genmodifizierten menschlichen Tumorzellen nach
der Gamma-Bestrahlung fast identisch. Die Lymphokin-Freisetzung
aus den bestrahlten Tumorzellen hielt etwa drei bis vier Wochen
an. Dieser Zeitraum ist möglicherweise
ausreichend, um in vivo eine lokale Lymphokin-Freisetzung und Immunstimulation
bereitzustellen.
-
Tests wurden durchgeführt, um
sicherzustellen, dass die transduzierten RC-Zelllinien keine replikationskompetenten
Helferviren freisetzen. Unter Verwendung des NIH/3T3-Amplifikationstests,
mit dem ein einzelnes replikationskompetentes Viruspartikel pro
ml Testmedium nachgewiesen werden kann, wurde gefunden, dass kein
replikationskompetentes Virus durch die genmodifizierten menschlichen
RC-Zelllinien produziert
wurde, für
die gezeigt worden war, dass sie frei von menschlichem Immundefizienzvirus,
Zytomegalie-Virus und Hepatitis-Viren waren.
-
Diese Ergebnisse machen deutlich,
dass der durch einen retroviralen Vektor vermittelte Gentransfer eine
durchführbare
und sichere Vorgehensweise darstellt, um Lymphokin-Gene in menschliche
RC-Zellen einzuführen.
Während
die phänotypischen
und funktionellen Eigenschaften der Zelloberfläche der Lymphokin-Gen-modifizierten
Tumorzellen erhalten bleiben, bietet die hochdosierte Gamma-Bestrahlung ein einfaches
Verfahren, mit dem eine sichere Lebendzell-Vakzine für die in
vivo-Immunisierung hergestellt werden kann. Die Wirkung von IL-2
oder IFN-γ,
die aus den RC-Zellen örtlich
begrenzt freigesetzt werden, auf die Immunzellen des Wirts und die
Hinaufregulation der immunregulatorischen Zelloberflächenmoleküle auf den RC-Zellen
könnten
in vivo sowohl eine lokale als auch eine systemische Antitumor-Immunantwort
stimulieren. Unter Berücksichtigung
der kürzlichen
Ergebnisse, die zeigen, dass unbehandelte Krebspatienten bereits
zirkulierende tumorspezifische T-Zellen besitzen (Coulie et al.,
1992), ist es durchaus möglich,
dass eine aktive Immunisierung mit solchen Lympokin-Gen-modifizierten
Tumorzellen die Zahl dieser Efffektorzellen erhöht. Diese Vermutung wird durch
die Versuchsergebnisse deutlich erhärtet, die kürzlich mit P815-Mastozytomenthaltenden
Mäusen
erhalten wurden, wobei die Häufigkeit
der zirkulierenden tumorspezifischen Vorläufer- und reifen cytotoxischen
T-Lymphocyten durch eine Impfung mit Tumorzellen, die mit der murinen
IL-2-cDNA transfiziert waren, signifikant erhöht werden konnte (Ley et al.,
1991). Außerdem
stand diese zelluläre Immunantwort
bei immunisierten Tieren in einem engen Zusammenhang mit einer Tumorabstoßung und
einer langfristigen tumorspezifischen Immunität.
-
Zusammenfassend kann gesagt werden,
dass ein Fortschritt in der Entwicklung von Tumorvakzinen gemacht
wurde. Nun sind Cytokin-sekretierende Tumorzellen für eine klinische
Anwendung in Impfprotokollen verfügbar. Somit sind Studien der
Phase I gerechtfertigt, mit denen die Durchführbarkeit und die Sicherheit
dieser neuen therapeutischen Vorgehensweise bestimmt werden können.
-
Vierte Serie
von Experimenten
-
Politstudie zur Immunisierung
mit Interleukin-2-sekretierenden allogenen HLA-A2-übereinstimmenden Nierenzellkarzinomzellen
an Patienten mit fortgeschrittenem
-
Nierenzellkarzinom
-
HLA-A2-positive Patienten mit Nierenzellkarzinom
werden mit HLA-A2-übereinstimmenden
allogenen Nierenzellkarzinomzellen immunisiert, die so verändert wurden,
dass sie Interleukin-2 absondern. Die Toxizität der Immunisierung, Hinweise
auf die Induktion einer humoralen und zellulären Immunität und die Antitumor-Effekte
werden untersucht.
-
Stand der
Technik
-
Nierenzellkarzinom
-
Das Nierenzellkarzinom („renal
cell carcinoma",
RCC) ist die viert-häufigste
Krebsart des Urogenitaltrakts in den Vereinigten Staaten, mit einer
jährlichen
Inzidenz von 20 000 Fällen
und einer Todesrate von 8 000 bis 10 000. Die Krankengeschichte
und die klinischen Manifestationen des RCC können verschieden sein (Javadpour,
1982; Lang et al., 1982; Marshall und Powell, 1982; Robson et al.,
1964; Van Der Wef-Messing, 1973). Bei etwa der Hälfte der neuen Fälle ist
die Krankheit auf die Niere begrenzt, und 30% der Patienten weisen
entfernte Metastasen auf. Eine radikale Nephrektomie ist für das örtlich begrenzte
RCC eine kurative Therapie, wobei 66% der Patienten mit den Krankheitsstadien
I bis II und 35% der Patienten mit dem Stadium III eine Überlebenszeit
von fünf
Jahren haben (Robson et al., 1964; Skinner et al., 1972; Boxer et
al., 1979). Es gibt ausgewählte
Patienten mit dem Krankheitsstadium IV, diejenigen mit Solitärmetastasen,
bei denen ein chirurgischer Eingriff die Überlebenszeit verlängern kann.
-
Eine systemische Therapie für das metastatische
RCC hat nur eine begrenzte Wirksamkeit. Eine Hormontherapie mit
Antiandrogenen, Antiöstrogenen,
Androgenen und Progestinen wurde untersucht, wobei jedoch Responderraten
von weniger als 2% beschrieben wurden (Bloom, 1973; Hrushesky et
al., 1977; Yogada et al., 1982). Eine Chemotherapie ist im allgemeinen
unwirksam, wobei mehr als 30 Arzneistoffe alleine oder in Kombination
getestet wurden und bei keiner Behandlung eine Responderrate von
mehr als 15 bis 20% erreicht werden konnte (Hrushesky, 1977; Yagoda,
1982). Es ist zu beachten, dass spontane Regressionen bei dem hohen
Prozentsatz von 7% der Patienten mit einem fortgeschrittenen RCC
festzustellen sind (Oliver et al., 1988). Dieses Phänomen hatte
zur Folge, dass sich die Forscher der Immuntherapie zuwandten. Am
vielversprechendsten waren bisher die immunologischen Vorgehensweisen,
insbesondere die Cytokine. Es wurde berichtet, dass die Interferone
und Interleukin-2 beim Nierenzellkarzinom Antitumor-Eftekte hervorrufen
(Quesada, 1988). Jedoch wurden in den meisten Studien Responderraten
von weniger als 20% beschrieben (Krown, 1987).
-
Impfstudien
-
Viele Jahre bestand die Hoffnung,
dass eine Impfung gegen Krebs das Immunsystem des Wirts spezifisch
sensibilisieren und eine Antitumor-Antwort hervorrufen könnte. Am
MSKCC wurden verschiedene Studien mit Tumorvakzinen durchgeführt, deren
Ziel darin bestand, eine humorale oder zelluläre Antitumor-Antwort zu induzieren
oder zu verstärken.
Die meisten dieser Studien befassten sich mit Melanompatienten.
Da man mehr Erfahrung in der Behandlung von Melanomen mit Vakzinen
hat, bezieht sich diese Studie zum Teil auf Feststellungen, die
im Zusammenhang mit Melanomen gemacht wurden.
-
Bei den einleitenden Tests mit autologen
und allogenen Melanomzell-Vakzinen
testeten Livingston et al. (1979) die Steigerung einer zellvermittelten
Cytotoxizität
gegen gezüchtete
Melanomzellen. Dabei wurde keine Steigerung festgestellt, wobei
es sich als schwierig erwies, die Spezifität der vorher vorliegenden zellvermittelten
Cytotoxizität
zu analysieren. Deshalb konzentrierte man sich auf die serologische
Analyse. Bei der Analyse von Reaktionen des Patientenserums mit
autologen gezüchteten
Melanomzellen wurden drei Klassen von Zelloberflächen-Antigenen definiert (Livingston, 1979).
Die Antigene der Klasse I sind einmalige Antigene, die nur auf autologen
Zellen nachgewiesen werden. Die Antigene der Klasse II sind eingeschränkte Differenzierungsantigene,
die vielen Melanomzelllinien gemeinsam sind. Die Antigene der Klasse
III sind unspezifische Antigene, die auf normalen Zellen und anderen
Nicht-Melanom-Tumorzellen zu finden sind.
-
Es wurde gefunden, dass cytotoxische
T-Zellen, die allogene Tumorzellen abtöten, Klasse-I-eingeschränkt sind.
Diese cytotoxischen T-Lymphocyten konnten HLA-übereinstimmende, nicht jedoch Nicht-HLA-übereinstimmende
allogene Melanomzellen abtöten
(Hoon et al., 1991; Hayashi et al., 1991). Es gibt immer mehr Hinweise
auf gemeinsame Tumorantigene. Houghton (unveröffentlichte Ergebnisse) hat
festgestellt, dass CD4+-Zellen sowohl autologe
als auch allogene Tumorzellen abtöten können und dass diese Zellen
gemeinsame Antigene in Einschränkung
mit HLA-DR 15 erkennen. Crowley et al. (1990, 1991) zeigten, dass
autologe tumorspezifische cytotoxische T-Lymphocyten (CTLs), wenn
sie durch eine wiederholte Stimulation mit autologen Melanomzellen
erzeugt und in Gegenwart von Interleukin-2 expandiert wurden, Haupt-Histokompatibilitäts-eingeschränkt waren
(Crowley et al., 1990; Crowley et al., 1991).
-
Weitere Experimente legten nahe,
dass diese CTLs ein tumorassoziiertes Antigen in Gegenwart von HLA-A2
erkannten. Allogene HLA-A2-übereinstimmende
Melanomzellen wurden anstelle von autologen Tumorzellen zur Erzeugung
von CTLs eingesetzt. Diese Lymphocyten lysierten die autologen Tumorzellen
im gleichen Ausmaß wie
die CTLs, die durch Stimulation mit autologen Tumorzellen hervorgebracht
wurden. Somit könnten
tumorspezifische CTLs unter Verwendung von HLA-A2-übereinstimmenden
allogenen Melanomzellen erzeugt werden. Da das Züchten von autologen Tumorzellen
in Kultur eine zeitaufwändige
Prozedur ist, könnten
allogene HLA-A2-Zellen eingesetzt werden, um autologe cytotoxische
T-Zellen zu erzeugen.
-
Biologische Effekte von
Interleukin-2 in vitro
-
Interleukin-2 ist ein Lymphokin,
das durch T-Helferzellen erzeugt wird und T-Zellen und natürliche Killerzellen (NK-Zellen)
stimuliert. in vitro wurde gezeigt, dass IL-2 die Proliferation
von autigenspezifischen T-Zellen auslöst. Helfer-, cytotoxische und
Suppressor-T-Zellen wurden durch eine wiederholte Kultivierung in Gegenwart
von IL-2 in vitro unsterblich gemacht (Roehm et al., 1983). Die
B-Zell-Antworten werden in vitro auch durch IL-2 gesteigert (Basham
et al., 1983). Außerdem
kann IL-2 die Sekretion
von anderen Lymphokinen, einschließlich Interferon-gamma, durch
T-Zellen stimulieren.
-
Interleukin-2 in Studien
am Menschen
-
Innerhalb der letzten zehn Jahre
führten
Rosenberg et al. mehrere Studien mit systemischem IL-2 durch, um
die Lymphocyten-Funktion zu steigern (Rosenberg, 1985; Rosenberg
et al., 1987; Rosenberg et al., 1989). Tatsächlich sprachen Tumoren, wie
Nierenzellkarzinom und Melanom, auf intravenöses IL-2 an, und zwar mit einer
Responderrate von 20 bis 30% (Rosenberg et al., 1987). Die Hauptwirkung
von IL-2 bestand in der Expansion von Effektorzellpopulationen,
welche die Fähigkeit
besitzen, die Tumorzellen in vitro abzutöten. Jedoch müssen aufgrund
der kurzen Serum-Halbwertszeit von IL-2 hohe Dosen eingesetzt werden,
die sehr toxisch sind. Eine Hypotonie und ein Syndrom mit erhöhter Durchlässigkeit
der Kapillaren („capillary
leak syndrome")
mit einem verminderten systemischen Gefäßwiderstand können zu
einem interstitiellen Lungenödem, einer
prärenalen
Azotämie,
Herzrhythmusstörungen
und zu einem Myokardinfarkt führen
(Rosenberg, 1985; Rosenberg et al., 1987; Rosenberg et al., 1989).
-
Gentransfer
in Tiermodellen
-
Mehrere Laboratorien haben gezeigt,
dass die Einführung
von Cytokin-Genen, wie IL-2, IL-4 (Tepper et al., 1989), IFN-γ (Watanabe
et al., 1989; Gansbacher et al., 1990), TNF (Asher et al., 1991)
und G-CSF (Colombo et al., 1991), in Tumorzellen zu deren Abstoßung durch
einen immunologisch kompetenten Wirt führt. Die Sekretion von G-CSF
oder IL-4 führt
zu einer örtlich
begrenzten Entzündungsreaktion
an der Stelle des Tumors, ohne dass ein immunologisches Gedächtnis induziert
wird (Tepper et al., 1989; Colombo et al., 1991). Andererseits induzieren
IL-2, Interferon-gamma und der Tumornekrosefaktor eine lang anhaltende
zelluläre Immunantwort,
die bei Provokationen zu einem späteren Zeitpunkt zur Abstoßung von
möglicherweise
letalen Tumoren führt
(Gansbacher et al., 1990; Watanabe et al., 1989; Asher et al., 1991).
Einleitende Studien von Tepper et al. (1989) zeigten die starke
Wirkung einer örtlich
begrenzten IL-4-Sekretion an der Tumorstelle, die durch eine Akkumulierung
von eosinophilen Zellen und Makrophagen gekennzeichnet war. Fearon
et al. (1990) führten
das IL-2-Gen in einen schwach immunogenen murinen Kolonkrebs ein.
Die IL-2-sekretierenden Tumoren wurden abgestoßen und induzierten eine wirksame
cytolytische T-Zell-Antwort.
Durch die Entfernung von CD8-positiven Zellen in vivo wurde die
zelluläre
Antitumor-Antwort außer
Kraft gesetzt, dies legt nahe, dass die MHC Klasse Ieingeschränkten CD8-positiven
Zellen eine zentrale Rolle spielen.
-
Um dem physiologischen Modus einer
Cytokin-Sekretion im Verlauf einer Immunantwort noch näher zu kommen,
wurde das IL-2-Gen direkt in eine murine Fibrosarkom-Zelllinie (CMS-5)
eingeführt.
Auf diese Weise wurde eine örtlich
begrenzte Sekretion von niedrigen Spiegeln des Cytokins erreicht,
die zur Regression des Tumors führte
(Gansbacher et al., 1990; Gansbacher et al., 1990). Während die
Kontrollmäuse
innerhalb von 45 Tagen durch den Tumor abgetötet wurden, stießen die
Mäuse,
die den IL-2-sekretierenden Tumor enthielten, nicht nur den implantierten
Tumor ab und wurden geheilt, sondern sie entwickelten auch ein immunologisches
Gedächtnis.
Letale Dosen von Tumorzellen, die mehrere Monate später implantiert
wurden, wurden abgestoßen,
während
ein nicht-verwandter Tumor wuchs und diese Mäuse abtötete, dies macht deutlich,
dass die Antwort spezifisch ist. Außerdem waren Lymphocyten, die
aus den Milzen entnommen worden waren, in der Lage, den Tumor in
vitro abzutöten,
dies bezog sich auf die gesamte Lebenszeit der immunisierten Maus. Es
ist zu beachten, dass durch nichtmodifizierte Tumorzellen nur schwache
cytolytische Antworten erzeugt wurden; diese Antworten waren vorübergehend
und verschwanden innerhalb von drei Wochen nach der Implantation
des Tumors wieder. Jedoch brachten Mäuse, denen die IL-2- sekretierenden Tumorzellen
injiziert worden waren, eine tumorspezifische cytolytische Aktivität hervor,
die mehr als 75 Tage lang anhielt.
-
Mehrere dieser Ergebnisse wurde am
MSKCC in unterschiedlichen Tumortypen reproduziert, umfassend das
murine Melanom B16, das murine B-Zell-Lymphom 38C13 und den murinen Blasenkrebs
MBT 2. Weitere Experimente unter Verwendung von bestrahlten IL-2-sekretierenden
CMS-5-Zellen zeigten, dass im Vergleich zu nicht-bestrahlten IL-2-sekretierenden
Tumorzellen kein Unterschied in ihrer Fähigkeit bestand, das immunologische
Gedächtnis
in vivo zu induzieren. Rosenberg et al. (unveröffentlichte Daten) haben diese Ergebnisse
mit dem schwach immunogenen Tumor MCA-102 reproduziert. Trotz zahlreicher
Versuche waren sie unter Verwendung von nicht-modifizierten Tumorzellen
niemals in der Lage, eine zelluläre
Antitumor-Antwort zu erzeugen. Durch die Einführung des IL-2-Gens in diese
Zellen wurde ihre Immunogenität
auf ein Niveau erhöht,
so dass eine Tumorabstoßung
und ein Gedächtnis
erzeugt wurden. Außerdem
brachte die gemeinsame Injektion der IL-2-produzierenden Tumorzellen
und der nichtmodifizierten Tumorzellen eine Immunantwort hervor,
die stark genug war, um nicht nur die Lymphokin-sekretierenden Tumorzellen,
sondern auch die nicht-modifizierten Tumorzellen abzustoßen.
-
Zusammenfassend kann gesagt werden,
dass die Einführung
und die konstitutive Expression von IL-2 durch die Tumorzellen selbst
die Immunogenität
von einer Vielzahl von histologisch unterschiedlichen Krebszellen
steigerte. Aus diesen Studien ist ersichtlich, dass die örtlich begrenzte
persistierende Expression und Sekretion von niedrigen Spiegeln von
IL-2 möglicherweise
eine Wirkung auf die Antitumor-Antwort des Wirts hat, und zwar ohne
dass eine nachweisbare Toxizität
auftritt.
-
Gentransfer
bei Menschen
-
Kürzlich
verwendeten Rosenberg et al. genetisch veränderte autologe tumorinfitrierende
Lymphocyten und injizierten sie in Patienten mit refraktären metastatischen
Tumoren (Rosenberg et al., 1990). Ein retroviraler Vektor, der das
Neomycin-Resistenz-Gen enthielt, wurde in autologe Lymphocyten eingeführt, so
dass die Zellen überwacht
werden konnten, wenn sie wieder in die Patienten infundiert wurden.
Von den fünf
Patienten konnten die Zellen aus vier Patienten mit G418, einem
Neomycin-Analogon, erfolgreich in Gewebekulturen gezüchtet werden.
Diejenigen Zellen, die eine Neomycin-Resistenz aufwiesen, wurden
den Patienten zusammen mit systemischem IL-2 intravenös verabreicht.
In regelmäßigen Abständen wurde
peripheres Blut abgenommen, und zirkulierende mononukleäre Zellen
mit einer Neomycin-Resistenz wurden gefunden. Als Folge der genetischen
Veränderung
traten keine zusätzlichen
Toxizitäten
auf. Aus keinem Patienten konnte ein intaktes Virus gewonnen werden.
Rosenberg folgerte hieraus, dass dieses Verfahren sowohl durchführbar als
auch sicher ist (Rosenberg et al., 1990).
-
Frühere Sicherheitsstudien haben
gezeigt, dass der Kontakt von Primaten mit einer umfangreichen Infusion
eines infektiösen
murinen amphotrophen Virus keine akuten pathologischen Effekte erzeugte
(Cornetta et al., 1990). 21 Primaten, denen ein retroviral genmodifiziertes
Knochenmark transplantiert worden war, zeigten bis zu fünf Jahre
nach der Infusion keine Anzeichen einer Toxizität, die mit dem Gentransfer
zusammenhängen
könnte
(Kantoff et al., 1987). Der erste Adenosindesaminase-defiziente
Patient mit einer Schweren Kombinierten Immundefizienz (SCID) wurde
etwa vor einem Jahr am NCI erfolgreich mit einem retroviral vermittelten
Adenosindesaminase-Gentransfer behandelt. Bisher stellten die Forscher
nach der Infusion eine teilweise Wiederherstellung der zellulären Immunfunktion
fest, ohne dass beim Patienten irgendeine negative Wirkung nachgewiesen
werden konnte.
-
Nun sollte untersucht werden, ob
die Ergebnisse aus dem murinen System erweitert werden konnten, hierzu
wurden menschliche Tumorzelllinien mit Cytokinenthaltenden retroviralen
Vektoren infiziert. Bisher wurden das menschliche IL-2-Gen, das menschliche
IFN-γ Gen
und das menschliche Gen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors
alle erfolgreich in eine Vielzahl von menschlichen Zelllinien transduziert.
In Zusammenarbeit mit Dr. Raymon Taetle (Universität von Arizona)
wurde das Gen des epidermalen Wachstumsfaktors in die Burkitt-Lymphom-Zelllinie
Namalwa eingeführt;
es wurde gezeigt, dass der Rezeptor auf der Zelloberfläche exprimiert
wurde und vollständig
funktionell war. Die Stimulation dieser transduzierten Zellen mit dem
epidermalen Wachstumsfaktor hatte die geeignete Bindung des Liganden
und die Signalübertragung
zur Folge (Oval et al., 1991). Außerdem wurde das IL-2- oder
das IFN-γ Gen
in primäre
und etablierte Nierenzellkarzinomlinien eingeführt und darin exprimiert. Diese
genetisch modifizierten Zellen sonderten konstitutiv bis zu 20 U/ml
rekombinantes IL-2 in den Überstand
ab. Die konstitutive Expression von IFN-γ hatte eine Hinaufregulation
von HLA der Klasse I und der Klasse II auf der Zelloberfläche von
Nierenzellkarzinomzellen zur Folge (Gansbacher, unveröffentlichte
Ergebnisse). Die Injektion der IL-2-sekretierenden Tumorzellen in
Nacktmäuse
führte
zur Tumorabstoßung,
während
dies bei nicht-modifizierten Zellen nicht der Fall war. Die Bestrahlung
der genetisch veränderten
Nierenzellkarzinome führt
nicht dazu, dass die Produktion von IL-2 eingestellt wurde. Vielmehr
wurde das IL-2 nach der letalen Bestrahlung noch zwei bis drei Wochen
kontinuierlich in den Mengen abgegeben, die mit denen von nicht-bestrahlten
transduzierten Zellen vergleichbar waren.
-
Begründung
-
Studien wurden vorgeschlagen, mit
denen bestimmt werden kann, ob eine Immunisierung mit allogenen
Nierenkarzinomzellen, die ein rekombinantes menschliches IL-2-Gen
exprimieren, ohne eine offensichtliche Toxizität gut toleriert wird. Am MSKCC
und an anderen Instituten hat man viel Erfahrung, so dass die allgemeine
Sicherheit bei einer Immunisierung unter Verwendung von bestrahlten
allogenen Tumorzellen gewährleistet
ist (Livingston et al., 1985; Livingston et al., 1983). Die Auswahl
von allogenen HLA-A2-positiven Tumorzellen beruht auf den zwei folgenden Überlegungen.
Erstens kann durch die Verwendung einer einzigen etablierten immunisierenden
Zelllinie die Notwendigkeit umgangen werden, für jeden Patienten autologe
Tumorzellen zu infizieren. Das Züchten
von autologen Tumorzellen in Gewebekultur ist eine schwierige und
zeitaufwändige
Prozedur. Die Erfolgsrate beim Züchten
von langfristigen Kulturen mit Nierenkrebszellen liegt bei 10 bis
20% (Ebert et al., 1990). Da etwa 40% der Patienten HLA-A2-positiv
sind, könnte
eine Tumorvakzine, die aus früher
etablierten HLA-übereinstimmenden
Nierenzellkarzinom-Zelllinien hergestellt wurde, verbreitet eingesetzt
werden. Außerdem
gibt es immer mehr Hinweise, dass gemeinsame Tumorantigene existieren
(Livingston et al., 1991; Ebert et al., 1990). HLA-Antigene der
Klasse I sind das einschränkende
Element für
eine cytotoxische T-Zell-Antwort. Allogene HLA-A2-übereinstimmende Tumorzellen
können
cytotoxische T-Zell-Antworten induzieren. Das Protokoll wird auf
Patienten beschränkt,
die HLA-A2-positiv sind.
-
Nierenkrebs-Zelllinie
-
Zwei Zelllinien, SK-RC-28 und SK-RC-39,
werden für
die Expression von IL-2 in Kombination eingesetzt. Durch die Kombination
werden die Präsentation
von mehr nierenassoziierten Antigenen und eine größere allogene
Stimulation möglich
gemacht. Die Zelllinie SK-RC-28 stammte aus einer primären Nephrektomie-Probe
aus dem Jahr 1979 von einer 51 Jahre alten Frau mit einer Humerus-Solitärmetastase.
Die parentale Zelllinie ist ein mäßig-gut differenziertes Karzinom,
das auf Weichagar wächst,
nicht jedoch in Nacktmäusen.
Die Zelllinie SK-RC-39 stammte aus der im Jahr 1980 durchgeführten Resektion
eines lokalen Rezidivs, das sich bei einer 55 Jahre alten Frau fünf Jahre
nach ihrer ersten Nephrektomie gebildet hatte. Die parentale Linie
wächst
auf Weichagar und in Nacktmäusen;
sie hat in vitro eine Verdopplungszeit von 42 Stunden. Nachstehend
ist der antigene Phänotyp
der beiden Zelllinien angegeben.
-
-
Die beiden Zelllinien wurden mit
dem retroviralen Vektor NAP-AD/IL-2 (DC/AD/R/IL2) infiziert. Die transfizierten
Zelllinien sondern konstitutiv IL-2 ab. SK-RC-28 sekretiert 20 U/ml und SK-RC-39
sekretiert 40 U/ml. Diese Tumorzellen werden vor der Injektion mit
10 000 Rad bestrahlt, um sicherzustellen, dass sie sich nicht mehr
vermehren können.
Zwei Dosierungen von Tumorzellen werden für die Vakzinen verwendet.
-
Klinisches Protokoll
-
Dies ist eine Pilotstudie der Immunisierung
mit den allogenen Tumorzellen SK-RC-28 und SK-RC-39, die so verändert wurden,
dass sie IL-2 sekretieren, und die an Patienten mit einem Nierenzellkarzinom
verabreicht werden, wobei die Sicherheit dieses Verfahrens getestet
werden soll. Die Patienten werden HLA-Gewebe-typisiert. Die Patienten, die
HLA-A2-positiv sind, erhalten Impfungen mit den allogenen, HLA-A2-übereinstimmenden
Nierenkrebszellen, die IL-2 freisetzen. In diese Studie sollen 12
Patienten aufgenommen werden. Man geht davon aus, dass der Versuch
zwölf Monate
dauert.
-
Die Gewebekulturen werden in den
Laboratorien von Drs. Bernd Gansbacher und Neil Banden gezüchtet. Die
Tumorzellen wurden mit dem retroviralen Vektor NAP-AD/IL2 (DC/AD/R/IL2)
infiziert. Die Zellen, die IL-2 absondern, werden bestrahlt (10
000 Rad) und als eine Serie von vier Impfungen verabreicht. Wenn ein
Patient eine klinische Antwort zeigt, wie in dem Abschnitt Kriterien
für eine
therapeutische Antwort definiert, wird eine zusätzliche Boosterung bis zu einem
Jahr lang oder bis zur Progression der Erkrankung gegeben. Sechs
Patienten erhalten eine Vakzine in der geringen Dosis, und die sechs
anderen Patienten erhalten die hohe Dosis (vgl. Behandlungsplan).
-
Kriterien für die Teilnahmeberechtigung
der Patienten
-
Die Patienten müssen die folgenden Kriterien
erfüllen,
um an der Studie teilnehmen zu können.
- 1. Patienten mit einem metastatischen Nierenzellkarzinom,
das am MSKCC histologisch bestätigtet
wurde.
- 2. Der Leistungszustand nach Karnofsky ist größer oder
gleich 70%, und die Lebenserwartung beträgt mehr als vier Monate.
- 3. Eine adäquate
hämatologische
Funktion, mit WBG ≥ 3
000/mm3, absolute Lymphocyten-Zahl > 1000/mm3,
Hämoglobin ≥ 9 und Thrombocyten ≥ 100 000/mm3.
- 4. Eine adäquate
Nieren- und Leberfunktion (Serum-Kreatinin ≤ 2,5 mg/dl und Bilirubin ≤ 1,7 mg/dl).
- 5. Mindestens vier Wochen sind vergangen seit einer vorherigen
Strahlentherapie, Immuntherapie oder Chemotherapie (sechs Wochen
für Nitrosoharnstoffe),
und der Patient hat sich von einer solchen Behandlung vollständig erholt.
- 6. Die Fähigkeit,
eine schriftliche Zustimmung nach Aufklärung zu geben.
- 7. Alter ≥ 18
Jahre.
- 8. Keine Vorgeschichte mit anderen gleichzeitigen malignen Erkrankungen,
außer
Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom der Haut oder Carcinoma
in situ der Zervix.
- 9. Keine systemischen Steroide mindestens eine Woche vor der
Behandlung.
- 10. Eine Auswahl von Patienten mit einem minimalen Tumorbefall
wird bevorzugt. Deshalb sollten große Tumoren vor der Aufnahme
entfernt werden, falls dies möglich
ist.
- 11. Die Patienten müssen
HLA-A2-positiv sein.
- 12. Die Patienten müssen
eine messbare oder bestimmbare Erkrankung aufweisen.
-
Ausschlusskriterien
-
Die folgenden Bedingungen/Situationen
führen
dazu, dass die Patienten nicht in die Studie aufgenommen werden
können.
- 1. Ernsthafte, zwischenzeitlich auftretende
Erkrankungen, umfassend eine signifikante Herzkrankheit (New York
Heart Association, Klasse III oder IV), Angina pectoris oder Myokardinfarkt
innerhalb der vorausgehenden sechs Monate.
- 2. Das Vorliegen einer aktiven Infektion, einschließlich einer
Infektion des Harntrakts.
- 3. Das Vorliegen von aktiven Metastasen im ZNS.
- 4. Schwangere oder stillende Frauen.
- 5. Patienten, die mehr als eine Form einer immunsuppressiven
Therapie erhalten haben, umfassend Radiotherapie oder Chemotherapie.
- 6. Patienten, die eine ständige
Therapie mit Corticosteroiden benötigen, können nicht aufgenommen werden.
-
Gleichzeitige Therapie
-
Die folgenden Therapien sind in der
Zeit verboten, in der die Patienten nach diesem Protokoll behandelt
werden: Strahlentherapie, Hormontherapie, Chemotherapie, Corticosteroide
(außer,
wenn sie aufgrund von lebensbedrohenden Umständen verabreicht werden) oder
eine andere Immuntherapie.
-
Auswertung der Vorbehandlung
-
- 1. Anamnese und körperliche Untersuchung, einschließlich Dokumentation
aller messbaren Erkrankungszeichen;
- 2. Größe, Gewicht
und Leistungszustand;
- 3. Screeningprofil, BUN und Kreatinin;
- 4. Großes
Blutbild („CBC"), Differenzialblutbild
und Thrombocytenzahl;
- 5. Röntgen
des Brustkorbs;
- 6. EKG;
- 7. Weitere Tests, Röntgenbilder
und Aufnahmen können
durchgeführt
werden, wenn der Patient entsprechende Anzeichen und Symptome aufweist
und wenn es erforderlich ist, um das Ausmaß der Erkrankung des Patienten
definieren zu können.
- 8. Peripheres Blut wird für
Immuntests entnommen. Sechs Röhrchen
mit grünem
Deckel und zwei Röhrchen
mit rotem Deckel.
- 9. Biopsie einer für
eine klinische Untersuchung zugänglichen
Stelle zur Bestätigung
der Diagnose. Es ist zu beachten, dass dies keine absolut erforderliche
Voraussetzung für
die Aufnahme in dieses Protokoll ist.
-
Behandlungsplan
-
Die Patienten erhalten mindestens
vier Impfungen. Die ersten sechs Patienten erhalten die niedrig
dosierte Impfung (wie nachstehend definiert). Die anderen sechs
erhalten die höhere
Dosierung. Die Vakzine besteht aus den bestrahlten allogenen RC-Tumorzellen,
die gentechnisch so verändert
wurden, dass sie IL-2 sekretieren.
Niedrige Dosis: Etwa 10
Millionen Tumorzellen
Hohe Dosis: Etwa 50 Millionen Tumorzellen
-
Eine Serie von vier Impfungen wird
subkutan entweder in den Oberschenkel oder in den Arm des Patienten
verabreicht. Jede Impfung wird an eine andere Stelle verabreicht.
Alle zwei Wochen, vier Wochen lang, wird eine Impfung verabreicht.
Eine Booster-Impfung erfolgt zwei Monate nach der dritten Impfung.
Wenn ein Patient eine starke klinische Antwort zeigt (CR oder PR,
wie in Kriterien für
eine therapeutische Antwort definiert), werden weitere Boosterungen
alle drei Monate ein Jahr lang oder bis zur Progression der Erkrankung gegeben.
Patienten mit geringeren Antworten oder einer stabilen Erkrankung
erhalten Boosterungen nach dem Ermessen der leitenden Wissenschaftler.
Vor jeder Impfung wird eine Blutuntersuchung durchgeführt (vgl. den
Abschnitt Auswertung während
der Studie).
Impfung: Tag 1, 15, 29, 85
-
Wenn es bei einem Patienten auf die
Vakzine hin zu einer ernsten Reaktion, die als Toxizität des Grades
4 definiert ist (vgl. Kriterien für die Toxizität), oder
zu einer Verschlechterung seines Leistungszustands kommt, die eine
Einweisung in die Klinik erforderlich macht, werden keine weiteren
Impfungen an diesen Patienten verabreicht.
-
Kriterien zum Ausschluss
aus der Studie
-
- A. Eine progressive Erkrankung.
- B. Eine zwischenzeitlich auftretende Erkrankung.
- C. Eine nicht annehmbare Toxizität des Grades 4+.
- D. Eine allgemeine oder spezifische Veränderung im Zustand des Patienten,
die eine weitere Behandlung nach der Beurteilung der Wissenschaftler
nicht anraten lässt.
-
Formulierung der Vakzine
-
Für
die etablierten HLA-A2-übereinstimmenden
Nierenzellkarzinom-Zelllinien SK-RC-28 und SK-RC-39, die mit dem
Retrovirus NAP-AD/IL2 (DC/AD/R/IL2) infiziert waren, wurde gezeigt,
dass sie IL-2 im Überschuss
von 20 U/ml absondern. Die Stammkulturen der IL-2-infizierten Zelllinien
werden in flüssigem Stickstoff
eingefroren und im Laboratorium von Drs. Bernd Gansbacher und Neil
Banden aufbewahrt. Etwa eine Woche vor dem Impftermin werden die
Gläschen,
die 10 Millionen Tumorzellen enthalten (ein Gläschen für die niedrige Dosis und fünf Gläschen für die hohe
Dosis), aufgetaut, in Gewebekultur expandiert und erneut auf die
Produktion von IL-2 analysiert. Außerdem wird nachgewiesen, dass
diese Kulturen frei sind von Helfervirus, Mycoplasma, Bakterien
und Pilzen.
-
Auswertung während der
Studie
-
- 1. Körperliche
Untersuchung während
der Therapie vor jeder Impfung.
- 2. Großes
Blutbild („CBC"), Thrombocytenzahl
und Differenzialblutbild werden vor jeder Impfung durchgeführt.
- 3. Das chemische Profil, umfassend Leberfunktionstests, Bilirubin,
Kreatinin und LDH, wird zwei Monate lang alle vier Wochen und danach
vor jeder Impfung bestimmt.
- 4. Peripheres Blut wird für
Immuntests abgenommen (vgl. Abschnitt 6.8). Hierbei werden zwei
Röhrchen mit
rotem Deckel und sechs Röhrchen
mit grünem
Deckel vor Beginn der Impfungen und eine bis zwei Wochen nach der
vierten Impfung gefüllt.
Diese werden im Laboratorium von Dr. Gansbacher aufbewahrt.
- 5. Die Röntgenaufnahme
des Brustkorbs wird zwei Monate lang alle vier Wochen und danach
vor jeder Impfung wiederholt.
- 6. Wenn eine mäßige bis
schwere Toxizität
festgestellt wird, werden die relevanten Tests häufiger als in der Tabelle angegeben
durchgeführt.
-
Auswertung
der Immunantwort
-
Das direkteste Verfahren zur Messung
von Immunantworten auf ein Nierenkarzinom besteht darin, Antikörper nachzuweisen.
Der Nachweis von IgG-Antikörpern, die
durch die Immunisierung induziert wurden, ist auch ein mögliches
indirektes Maß für Helfer-T-Zell-Antworten,
da für
die Induktion von Antworten durch reifes IgG mit hoher Affinität eine T-Zell-Hilfe
durch CD4-positive T-Zellen erforderlich ist. Von allen Patienten
werden periphere Blutseren für
die serologische Analyse von Antikörpern abgenommen, die gerichtet
sind gegen die Zelllinien SK-RC-28
und SK-RC-39 (wobei gp160, g120, gp140 und Uro-8 eingeschlossen
sind) und autologe Tumorzellen, sofern sie verfügbar sind. Außerdem wird
eine Kontrolle für
eine positive Immunantwort mit Antikörpern gegen allogene MHC-Antigene
der Klasse I und II durchgeführt,
die durch SK-RC-28 und SK-RC-39 exprimiert werden. Man kann davon
ausgehen, dass die meisten Patienten starke IgG-Antworten gegen
Alloantigene der Klasse I und der Klasse II entwickeln werden, die
durch die zwei Zelllinien exprimiert werden. Antikörper gegen
Zelloberflächen-
und intrazelluläres
Antigen werden nachgewiesen durch:
- A. Immunfällung von
1% NP40-Zelllysaten von SK-RC-28 und SK-RC-39, die mit 35-Methionin
metabolisch markiert wurden.
- B. Gemischte Hämadsorptions-Tests
für IgG-
und IgM-Antikörper,
die gegen Zelloberflächen-Antigene
gerichtet sind (wie vorstehend angegeben).
-
Bei ausgewählten Patienten, von denen
autologe Tumorzellen verfügbar
sind, können
MHC-eingeschränkte
zelluläre
Immunantworten bestimmt werden. Obwohl die zellulären Immunantworten
ein kritisches Maß für die Immunantwort
darstellen, gibt es die folgenden Einschränkungen: a) autologe Tumorzellen
sind erforderlich, um die Antworten nachzuweisen; b) autologe normale
Zellen und MHCübereinstimmende
allogene Zellen sind erforderlich, um die Spezifität der Antworten
zu bestimmen; und c) der Beweis von cytotoxischen oder Helfer-Antworten
lässt sich
nicht erbringen, ohne dass eine in vitro-Stimulation durch autologe
Tumorzellen erfolgt. Mononukleäre
Zellen aus dem peripheren Blut werden durch eine Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation
gereinigt. Die Zellen werden zusammen mit den autologen Tumorzellen,
Interleukin-2 (20 bis 100 U/ml) und autologen oder allogenen Stimulatorzellen,
wie beschrieben, 7 bis 14 Tage gezüchtet (Wolfel et al., 1989).
Die folgenden Tests zur Feststellung der zellulären Immunantwort werden in
dem Fall durchgeführt, wenn
autologe Tumorzellen verfügbar
sind.
-
A. Tests auf Helfer-T-Zellen
-
Lymphocyten aus dem peripheren Blut
werden zusammen mit autologen Tumorzellen, autologen normalen Zellen
und allogenen Tumorzellen (z. B. SK-MEL-29) 48 Stunden gezüchtet. Die Proliferation wird
durch die Aufnahme von 3H- Thymidin in einem
vierstündigen
Puls am Ende des Tests gemessen. Ein weiteres Maß ist die Sekretion von Cytokinen
während
der gemeinsamen Kultivierung mit den Zielzellen. Die Produktion
von Interleukin-2 wird durch einen enzymverbundenen Immunadsorptionstest
(ELISA) und durch Stimulation der Referenz-CTL-Zelllinie gemessen.
Die Produktion von Interferon-γ wird
durch einen ELISA gemessen. Die Freisetzung weiterer Cytokine kann
durch einen ELISA gemessen werden, umfassend Interleukin-4, Interleukin-6,
Tumornekrosefaktor-α und
Granulocyten-Monocyten-koloniestimulierender
Faktor.
-
B. Test auf cytotoxische
T-Zellen
-
Die Cytotoxizität wird entweder in einem vierstündigen oder
in einem 18-stündigen 51Chrom-Freisetzungstest gemessen (wie in
Wolfel et al., 1989, beschrieben).
-
Kriterien für eine therapeutische
Antwort
-
- 1. Vollständige
Antwort (CR): Verschwinden aller klinischer Hinweise auf einen Tumor
bei der körperlichen Untersuchung,
beim Röntgen
und bei der biochemischen Auswertung mindestens vier Wochen lang.
- 2. Teilweise Antwort (PR): Mehr als 50% Abnahme bei der körperlichen
Untersuchung oder Radiographie (einschließlich CT-Aufnahme und/oder
Ultraschall) oder der summierten Produkte der senkrechten Durchmesser
aller gemessenen Läsionen,
wobei dies für
mindestens vier Wochen bestehen bleibt. Keine gleichzeitige Zunahme
der Größe einer
Läsion
oder Auftreten einer neuen Läsion
darf erfolgen.
- 3. Geringere Antwort (MR): 25 bis 49% Abnahme der summierten
Produkte der Durchmesser von gemessenen Läsionen mindestens vier Wochen
lang.
- 4. Stabile Erkrankung (STAB): Weniger als 25% Abnahme oder Zunahme
der Tumorgröße mindestens
drei Monate lang.
- 5. Progression (PROG): Mehr als 25% Zunahme der Summe aller
gemessenen Läsionen
oder Auftreten von neuen Läsionen.
- 6. Dauer der Antwort: Diese wird vom Beginn der Therapie bis
zu einer 25% oder größeren Zunahme
aus der kleinsten Summe aller Tumormessungen gemessen, die während der
besten Antwort erhalten wurden (CR, PR, MR oder STAB).
-
Kriterien für eine Toxizität
-
Die Toxizität wird gemäß den Herkömmlichen Toxizitätskriterien
anhand der folgenden Richtlinie eingeteilt und klassifiziert:
0
Keine Toxizität.
1+
Schwache Toxizität,
normalerweise vorübergehend,
macht keine spezielle Behandlung erforderlich und ist im Allgemeinen
bei den üblichen
täglichen
Aktivitäten
nicht störend.
2+
Mäßige Toxizität, die sich
durch einfache Maßnahmen
abschwächen
lässt.
3+
Schwere Toxizität,
die ein therapeutisches Eingreifen erforderlich macht und die üblichen
Aktivitäten
unterbricht. Eine Einweisung in die Klinik kann erforderlich sein,
dies muss jedoch nicht der Fall sein.
4+ Lebensbedrohende Toxizität, die eine
Einweisung in die Klinik erforderlich macht. Eine Toxizität, die einen mit
dem Arzneistoff zusammenhängenden
Todesfall verursacht, wird mit 4F bezeichnet.
-
Unerwünschte Wirkungen
-
Bisher wurden bei Impfungen mit allogenen
Tumorzellen nur minimale Nebenwirkungen festgestellt (Livingston,
1991). Die Patienten wiesen an der Impfstelle eine Verhärtung und
ein Erythem auf. Es gab keine Berichte über eine anaphylaktische Überempfindlichkeit
gegenüber
allogenen Tumorzellen in vivo. In der einleitenden Studie zur Verabreichung
von genetisch veränderten
menschlichen Zellen an Patienten wurden keine weiteren Nebenwirkungen
festgestellt, die eine Folge des Verfahrens waren, wobei kein lebensfähiges Retrovirus übertragen
wurde (Rosenberg et al., 1990).
-
Sollten ernsthafte Nebenwirkungen
der Behandlung auftreten (definiert als Toxizität des Grades III oder IV),
werden sie dem IRB des Memorial Sloan-Kettering Cancer Center und
dem Office for the Protection from Research Risks des NIH innerhalb
von 24 Stunden gemeldet werden, außerdem wird ein schriftlicher
Bericht innerhalb von zehn Tagen an das Office of Recombinant DNA
Activities, Gebäude
31, Raum 4B11, Bethesda, MD, gesendet.
-
Biostatistische Überlegungen
-
Der Endpunkt dieser Pilotstudie wurde
als klinische Toxizität
definiert. Wie im Behandlungsplan angegeben, sollen mit jeder Dosierung
sechs Patienten behandelt werden. Wenn bei drei Patienten eine Toxizität des Grades
III oder IV auftritt (wie in den Herkömmlichen Toxizitätskriterien
definiert), dann wird eine maximale tolerierte Dosis keinen messbaren
Endpunkt darstellen.
-
Design und Probengröße
-
Etwa 12 Patienten sollen in diese
Pilotstudie über
Tumorzell-Impfungen aufgenommen werden. Zwei Dosierungen von Tumorzellen
werden eingesetzt.
Niedrige Dosis: 10 Millionen Tumorzellen
Hohe
Dosis: 50 Millionen Tumorzellen
-
Die maximale tolerierte Dosis wird
als die Dosis der Vakzine definiert, bei der drei oder mehr Patienten eine
Toxizität
des Grades IV aufweisen. Der Test wird mit der Bestimmung der maximalen
tolerierten Dosis abgebrochen, oder er wird beendet, wenn die beiden
Dosierungen vollständig
durchlaufen wurden. Es ist zu erwarten, dass in dieser Studie möglicherweise
keine maximale tolerierte Dosis festgelegt wird.
-
Verfahren der Zustimmung
-
Alle Patienten müssen eine Erklärung unterschreiben,
dass sie informiert wurden und zustimmen, wobei die Erklärung mit
den Richtlinien der IRB übereinstimmen
muss. Diese wissenschaftliche Studie wurde durch das IRB des Memorial
Sloan-Kettering Cancer Center und das Recombinant DNA Comittee des
NIH geprüft.
Der Wissenschaftler wird dem IRB und dem RAC Bericht erstatten über Änderungen
im wissenschaftlichen Protokoll und alle unerwarteten Probleme,
die Risiken für
menschliche Individuen oder andere Personen in sich bergen können, außerdem werden
ohne Zustimmung des IRB keine Änderungen
in den wissenschaftliche Aktivitäten
durchgeführt.
-
Fünfte Serie von Experimenten
-
Erhöhte Wirksamkeit der allogenen
Vakzine, wenn mehr als ein Cytokin exprimiert wird
-
14 zeigt
retrovirale Konstrukte von Vektoren, N/CIL2/TIFNγ und N/CIFNγ/TIL2, die sowohl das IL-2-
als auch das IFN-γ Gen
enthalten. Diese Konstrukte wurden zur Herstellung von Erzeugerzellen,
wie vorstehend beschrieben, eingesetzt. Danach wurde der produzierte
retrovirale Vektor für
die Transduktion der Zellen verwendet. 15 erläutert die Wirksamkeit von Tumorzellen,
die sowohl IL-2
als auch IFN-γ exprimieren. Die
gefüllten
Quadrate sind eine Kontrolle, die zeigt, dass Tumoren gebildet werden,
wenn 250 000 Tumorzellen CMS-5 in BALB/c-Mäuse
inokuliert wurden. Die gefüllten
Kreise bezeichnen einen kleinen Tumor, der gebildet wurde, wenn
die Tumorzellen IL-2 exprimieren, DC/TKIL2/CMS5, und die Inokulation
in einer vierfachen Menge erfolgt, d. h. eine Million Zellen. Die
gefüllten
Rauten geben an, dass der kleinere Tumor auch dann gebildet werden
konnte, wenn die Tumorzellen IFN-γ exprimieren,
SVIFN-γ/CMS5,
und wenn viermal so viel Impfmaterial eingesetzt wurde, d. h. eine
Million Zellen. Wenn eine Million Zellen verwendet wurden und die Zellen
sowohl IL-2 als auch IFN-γ exprimieren,
N/CIL2/TIFNγ/CMS5,
konnte sich kein Tumor bilden. Dieses Experiment macht deutlich,
dass die Wirksamkeit der allogenen Vakzine durch die Expression
von mehr als einem Cytokin gesteigert werden konnte.
-
Referenzen
-
Adams, D. O., und Hamilton, T. A.
Molecular transduction mechanism by which IFN-gamma and other signals
regulate macrophage development. Immunol. Rev., 97: 5–27, 1987.
-
Alexander, J., Rayman, P., Edinger,
M., Connelly, R., Tubbs, R., Bukowski, R., Pontes, E., Finke, J., TIL
from renal-cell carcinoma: Restimulation with tumor influences proliferation
and cytolytic activity. Int. J. Cancer 45: 119, 1990.
-
Alexander, M. A., Benniceili, J.,
und Guerry, D. Defective antigen presentation by human melanoma cell
lines cultured from advanced, but not biologically early disease.
J. Immunol., 142: 4070–4078,
1989.
-
Altmann, D. M., Hogg, N., Trowsdale,
J., und Wilkinson, D. Cotransfection of ICAM-1 and HLA-DR reconstitutes
human antigen-presenting cell function in mouse L cells. Nature
(Lond.). 338: 512–514,
1989.
-
Anichini, A., Fossati, G., Parmiani,
G., Clonal analysis of cytotoxic T-lymphocyte response to autologous
human metastatic melanoma. Int. J. Cancer 35: 683, 1985.
-
Armentano, D., Yu, S. F., Kantoff,
P. W., von Ruden, T., Anderson, W. F., und Gilboa, E. Effect of
internal viral sequences on the utility of retroviral vectors, J.
Virol., 61; 1647–1653,
1987.
-
Asher, A. L., Mule, J. J., Kasid,
A., Restifo, N. F., Salo, J. C., Reichert, C. M., Jarfe, C., Fendly,
B., Kriegler, M., und Rosenberq, S. A. Murine tumor cells transduced
with the gene for tumor necrosis factor-alpha. Evidence for paracrine
immune effects of tumor necrosis factor against tumors. J. Immunol.,
146: 3227–3234, 1991.
-
Asher, A. L., Mule, J. J., Kasid,
A., Restifo, N. P., Salo, J. C, Reichert, C. M., Jaffe, G., Fendly,
B., Kriegler, M., und Rosenberg, S. A. Murine tumor cells transduced
with the gene for tumor necrosis factor-alpha. Evidence for paracrine
immune effects of tumor necrosis factor against tumors. J. Immunol.,
146: 3227–3234, 1991.
-
Aulitzky, W., Gastl, G., Aulitzky,
W. E., Herold, M., Kemmler, J., Mull, H., Frick, J. und Huber, C.
Successful treatment of metastatic renal cell carcinoma a with biologically
active dose of recombinant interferon-gamma, J. Clin. Oncol., 7:
1875–1884,
1989.
-
Baccharini, M., Schwinzer, R., und
Lohmann-Matthes, M-L. Effect of human recombinant IL-2 on murine
macrophage precursors, Involvement of a receptor distinct from the
p55(Tac) protein. J. Immunol., 142: 118–125, 1989.
-
Bander, N. H., Monoclonal antibodies
to renal cancer antigens, Semin. Urol, 7: 264–270, 1989.
-
Basham, T. Y., Merrigan, T. C., Recombinant
gamma interferon increases HLA-DR synthesis and expression. J. Immunol.
130: 1494–4,
1983.
-
Belldegrun, A., Kasid, A., Uppenkamp,
M., Rosenberq, S. A., Lymphokine mRNA profile and functional analys
is of a human CD4+ clone with unique antitumor
specificity isolated from renal cell carcinoma ascitic fluid. Cancer
Immunol. Immunotherapy 31: 1, 1990.
-
Belldegrun, A., Kasid, A., Uppenkamp,
M., Topalian, S. L., Rosenberq, S. A., Human tumor infiltrating lymphocytes.
Analysis of lymphokine mRNA expression and relevance to cancer immunotherapy.
J. Immuno1. 142: 4520, 1989.0 Belldegrun, A., Muul, L. M., Interleukin-2
expanded tumorinfiltrating lymphocytes in human renal cell carcinoma:
Isolation, characterization and antitumor activity. Cancer Res.
48: 206, 1988.
-
Helldegrun, A., Muul, L. M., und
Rosenberg, S. A. Interleukin-2 expanded tumor-infiltrating lymphocytes
in human renal cell carcinoma: isolation, characterization, and
antitumor activity. Cancer Res., 48: 206–214, 1988.
-
Bellet, R. E., Mastrangelo, M. J.,
Herd, D., et al. Chemotherapy of metastatic malignant melanoma.
In: Clark W. H. Jr, Goldman L. L., and Mastrangelo M. J. (eds.).
Human malignant melanoma. New York: Grune and Stratton, 1979, p.
235.
-
Bernd, D., Maguire, H., McCue, P.,
et al. Treatment of metastatic melanoma with autologous tumor-cell vaccine:
clinical and immunologic results in 64 patients. J. Clin. Onc. 8:
1858–67,
1990.
-
Bloom, H. J., Hormone-induced and
spontaneous regression of metastatic renal cancer. Cancer 32: 1066,
1973.
-
Borberq, H., Oettgen, H. F., Coudry,
D., Heattie, E. J., Jr, Inhibition of established transplants chemically
induced sarcomas in syngeneic mice by lymphocytes from ummunized
dones. Cancer 10: 539, 1972.
-
Borystewicz, L. K., Graham, S., Hicklinq,
J. R., Mason, P. D., Sissons, J. G. P., Human cytomegalovirus-specific cytotoxic
T cells: Their precursor frequency and stage specificity. Eur. J.
Immunol. 18: 269, 1988.
-
Boxer, R. J., Waisman, J, Lieber,
M. M., Renal carcinoma: computer analysis of 96 patients treated
by nephrectomy. J. Urol. 122: 598, 1979.
-
Brodsky, F. M., und Parham, P. Monomorphic
anti-HLA-A.B.C.
monoclonal antibodies detecting molecular subunits and combinatorial
determinants, J. Immunol., 128: 129, 1982.
-
Cairncross, G. J., Mattes, M. J.,
Beresford, H. R., Albino, A. P., Houghton, A. N., Lloyd, K. O.,
und Old, L. J. Cell surface antigens of human astrocytoma defined
by mouse monoclonal antibodies identification of astrocytoma subsets.
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, J: 5641, 1982.
-
Carbone, P. P., Costello, W. Eastern
Cooperative study groups with DTIC (NSC-45388). Cancer Treat. Rep.
60: 193, 1976.
-
Castle, G., Finstad, C. L., Guanni,
A., Bosl, G., Gilboa, E., Banader, N. H. und Gansbacher, B., Retroviral
vectormidiated lymphokine gene transfer into human renal cancer
cells. Can. Res. 52: 6229, 1992.
-
Catalona, W. J., Ratliff, T. L.,
und McCool, R. E. Gamma-Interferon
induced by S. Aureus protein A augments natural killing and ADCC.
Nature (Load.) , 291: 77–79,
1981.
-
Cheever, M. A., Greenberg, P. D.,
Fefer, A., Specificity of adoptive chemoimmunotherapy of established
syngeneic tumors. J. Immuno1. 125: 711, 1980.
-
Chen, L. K., Tourvfeille, B., Burns,
G. F., Bach, F. H., Matieu-Mahul, D., Sasportes, M., und Bensussan, A.
Interferon-gamma: a cytotoxic T lymphocyte differentiation signal.
Eur. J. Immuno1. 16: 767–770,
1986.
-
Chen, L., S. Ashe, W. A. Brady, I.
Hellstrom, K. E. Hellstrom, J. A. Ledbetter, P. McGowan und P. S. Linsley,
Costimulation of Antitumor Immunity by the B7 Counterreceptor for
the T Lymphocyte Molecules CD28 and CTLA-4. Vol. 71 1093–1102, 1992.
-
Collins, T., Korman, A. J., Wake,
c. T., Boss, J. M.,, Kappes, D. J., Fiers, W., Ault, K., Bimbrone,
M. A., Fr., strominger, J. L., Pober, J. S., Immune interferon activates
multiple class II major histocompatibility complex genes and the
associated invariant chain gene in human endothelial cells and dermal
fibrvblasts. Proc. Natl. ACad. Sci. U.S.A., 81: 4917, 1984.
-
Colombo, M. P., Ferrari, G., Stoppachiaro,
A., Parenza, M., Rodolfo, M., Mavilio, F., und Parmiani, G. Granulocyte
colony-stimulating factor gene transfer suppresses tumorigenicity
of a murine adenocarcinoma in vivo, J. Exp. Med., 173: 889–897, 1991.
-
Comis, R. L. DTIC (NSC-45388) in
malignant melanoma: a perspective. Cancer Treat. Rep. 609: 165, 1976).
Costanza, M. E., Nathanson, L., Schoenfeld, D., et al. Results with
methyl-CCNU and DTIC in metastatic melanoma. Cancer 40: 1010, 1977.
-
Cornetta, K., Moen, R. C. Amphotropic
murine leukemia retrovirus is not an acute pathogen for primates.
Human Gene Therapy 1: 13–26,
1990.
-
Coulie, P. G., Somville, M., Lehmann,
F., Hainaut, P., Brasseur, F., Devos, R., and Boon, T. Precursor frequency
analysis of human cytolytic T lymphocytes directed against autologous
melanoma cells. Int. J, Cancer, 50: 289–297, 1992.
-
Creagan E. T., Ahmann D. L., Green
S. I. et al. Phase II study of recombinant leukocyte A interferon
in disseminated malignant melanoma. Cancer 54: 2844, 1984).
-
Crowley, N. J., Slinghuff, C.L.,
Darrow, T. L., Siegler, H. F. Generation of human autologous tumor
specific cytatoxic T cells using HLA-A2 matched allogenic melanoma.
Cancer Res. 50: 492, 1990.
-
Crowley, N. J., Darrow, T. L., Quinn-Allen,
M. A. et al. MHC-restricted recognition of autologous melanoma by
tumor-specific cytotoxic T cells. Evidence for restriction of a
dominant HLA-A allele. J. Immunol. 146: 1592–9, 1991.
-
Crowley, N. J., Vervaert, C. E.,
Seigler, H. F., Human xenograft-nude mouse model of adoptive immunotherapy
with human melanoma-specific cytotoxic T-cells. Cancer Res. 52:
394, 1992.
-
Cullen, B. R., Trans-activation of
human immunodeficiency virus occurs via bimodal mechanisms, Cell, 46:
973–982,
1986.
-
Cullen, B. A., Expression of a cloned
human interleukin-2 cDNA in enhanced by the substitution of a heterologous
mRNA leader region. DNA (NY) 7: 645–650, 1988.
-
Darrow, T. L., Sligluff, C. L., Seigler,
R. et al. The role of HLA class I antigens in recognition of melanoma
cells by tumor-specific cytotoxic T lymphocytes: Evidence for shared
antigens. J. Immuno. 142: 3329–35, 2989.
-
Deplaen, E., Lurguin, C., Van pel,
A. Cloning of the gene of tumor antigen P91A and identification
of the tumor mutation. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 1988, 1988.
-
De Vries, J. E., Spits, H., Cloned
human cytotoxic T lymphocytes (CTL) lines reactive with autologous melanoma
cells. J. Immuriol. 132: 510, 1984.
-
Ebert, T., Bander, N. H., Finstad,
C. L., Ramsawak, R. D., und Old, L. J. Establishment and characterization
of human renal cancer and normal kidney cell lines, Cancer res.,
50: 5531–5536,
1990.
-
Erard, F., Corthesy, P., Nabholz,
M., Lowenthal, J. W., Zaech, P., Plaetinck, G., und MacDonald, H.
R. Interleukin-2 is both necessary and sufficient for th growth
and differentiation of lectin-stimulated T lymphocyte precursors.
J. Immuno1., 134: 1644–1649,
1985.
-
Fearon, E. R., Pardoll, D. M., Itaya,
T., Golumbek, P., Levitsky, H. I. Simons, J. W., Karasuyama, H., Vogelstein,
B., und Frost, P., Interleukin-2 production by tumor cells bypasses
T helper function in the generation of an antitumor response. Cell.
60: 397–403,
1990.
-
Feinberg, A. P., Vogelstein, H.,
A technique for radiolabeling DNA restriction ribonuclease fragments to
high specif is activity. Anal. Biochem. 132: 6, 1983.
-
Fernandez-Crus, E., Halliburton,
B., Feldmann, J. D., In vivo elimination by specific effector cells
of an established syngeneic rat moloney virus induced sarcoma. J.
Immunol. 123: 1772, 1979.
-
Finstad, C. L., Cordon-Cardo, C.,
Bander, N. H., Whitmore, W. F., Melamed, M. R., und Old, L. J. Specificity
analysis of mouse monoclonal antibodies defining cell surface antigens
of human renal cancer. Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 82: 2955–2959, 1985.
-
Forni, G., Cavallo, G. P., Giovarelli,
M., Benetton, G., Jemma, C., Barioglio, M. G., De Stafani, A., Forni, M.,
Santoni, A., Modesti, A., Cavallo, G., Menzio, P., und Cortesina,
G. Tumor immunotherapy by local injection of interleukin-2 an non-reactive
lymphocytes, Experimental and clinical results. Proq. Exp. Tumor
Res., 32: 187–212,
1988.
-
Gansbacher, B., Zier, K., Cronin,
K., Houghton, A., und Giboa, E. Retroviral gene transfer induced
constitutive expression of IL-2 or IFN-gamma in irradiated melanoma
cells, Blood, in press, 1992.
-
Gansbacher, B., Bannerji, R., Daniels,
B., Zier, K., Cronin, K., und Giboa, E. Retroviral vector-mediated gamma-interferon
gene transfer into tumor cells generates potent and long-lasting
antitumor immunity, Cancer Res., 50: 7820–7825, 1990a.
-
Gansbacher, B., Zier, K., Daniels,
B., Cronin, K., Sannerji, R., und Gilboa, E. Interleukin-2 gene
transfer into tumor cells abrogates tumorigenicity and induces protective
immunity, J. Exp. Med., 172: 1217–1224, 1990b.
-
Gansbacher, B., Rosenthal, F., Guarini,
A., Golde, D., Retroviral vectors carrying both the IL-2 and the IFNgamma
gene induce potent antitumor responses in murine tumors. Proc. Am.
Assoc. Cancer Res. 33: 351, 1992 (abstract).
-
Gansbacher, B., Levinson, A. I.,
Effect of PHA-activated T-cells on B-cell differentiation. Immunoiogy 58:
191, 1986.
-
Gansbacher, B., Zier, S., The accumulation
of HLA class II, mRNA by cloned human T-cell following growth in
conditioned medium. Clin. Exp. Immuno1. 76: 440, 1989.
-
Glasebrook, A. L., Fitch, F. W. Marine
T-cell clones reactivity with alloantigens: An overview. In: Fathman
CG. Isolation. Characterization. and Utilization of T Lymphocyte
Clones. New York, Academic Press 1982, pp. 265–284.
-
Graham, S. D. Immunotherapy of renal
cell carcinoma, Semin. Urol., 7: 215–227, 1989.
-
Graham, S. D. Immunotherapy of renal
cell carcinoma, Semin. Urol., 7: 215–227, 1989.
-
Grimm, E. A., Mazumbder, A., Zhanq,
H. Z., und Rosenberg, S. A. Lymphokine-activated killer cell phenomenon.
Lysis of natural killer cell resistant fresh solid tumor cells by
interleukin-2 activated cytotoxie T cells. J. Exp. Med., 155: 1823–1841, 1982.
-
Hainaut, R., Weynants, P., Coulie,
P. G., Boon, T. Antitumor T lymphocyte responses. In Oettgen HF. Human
Cancer Immunology I. Immunology and Allergy Clinics of North America.
10: 639, 1990.
-
Hantzopoulos, P. A., Sullenger, H.
A., Ungers, G., und Giboa, E. Improved gene expression upon transfer
of the adenosine deaminase minigene outside the transcriptional
unit of a retroviral vector. Proc. Natl. Acad. Sci, USA, 86: 3519–3523, 1989.
-
Harding, F. A., McArthur, J. G.,
Gross, J. A., Raulet, D. H., Allison, J. P., CD28-mediated signalling co-stimulates
murine T cells and prevents induction of energy in T-cell clones.
Nature 356: 607, 1992.
-
Hayashi, H., Tanaka, R., Jay, F.,
Khoury, G., und Jay, G. Modulation of the tumorigenicity of human adenovirus-l2-transformed cells
by interferon. Cell, 43: 263–267,
1985.
-
Hayashi, Y., Hoon, D. Cytotoxic T
cell (CTL) restricted recognition of common antigens on HLA-A2 matched
allogenic human melanomas. Proc. Amer. Assoc. Cancer Res. 32: 238,
1991.
-
Hicklinq, J. K., Borysiewicz, L.
R., Sissons, J. G. F., Varicells-zoster virus specific cytotoxic
T-lymphocytes (tc): Detection and frequency analysis of HLA class
I restricted Ic in human peripheral blood. J. Virol. 61: 3463, 1987.
-
Hock, H., Dorsch, M., Diamanstein,
T., und Blankenstein, T. Interleukin 7. induces CD4+ T cell-dependent
tumor rejection, J. Exp. Med., 174: 1291–1298, 1992.
-
Hom, S. S., Toplian, S. L., simonis,
et al. Common expression of melanoma tumor-associated antigens recognized
by human tumor infiltrating lymphocytes.
-
Analysis by human lymphocyte antigen
recognition. J. Immunother. 10: 153–164, 1991.
-
Hoon, D., Hayashi, Y. Specific cytotoxic
T cells (CTL's)
to human uveal melanoma. Proc. Amen. Assoc. Cancer Res. 32: 236,
1991.
-
Houghton, A. N., Eisinger, M., Albino,
A. et al. Surface antigens of melanocytes and melanomas: Markers
of melanocyte differentiation and melanoma subsets. J, Exp. Med.
156: 1755, 1982.
-
Houghton, A.N., Thomson, T. M., Gross,
D., Oettgen, H. F., Old, L. J., Surface antigens of melanoma and
melanocytes. Specificity of induction of la antigens by human α-interferon. J. Exp.
Med. 160: 255, 1984.
-
Houghton, A. N., Real. F. X., Davis,
L. J., Cordon-Cardo, C., Old., L. J., Phenotypic heterogeneity of melanoma.
Relation to the differentiation program of melanoma cells. J. Exp.
Med. 164: 812, 1987.
-
Hrushesky, W. J., und Murphy, G.
P. Current status of the therapy of advanced renal carcinoma. J. Surg.
Oncol. 9: 277, 1977.
-
Ikamoto, S., Wada, S., Kamizuru,
M., Hayahara, N., Kishimoto, T., Maekawa, K., Clinical studies on cellmediated
immunity in patients wtih renal cell carcinoma: Interleukin-2 and
interferon-gamma production of lymphocytes. Cancer immunol. Immunotherapy
34: 289, 1992.
-
Inge, T. H., Hoover, S. K., Susskind,
B. M., Barrett, S. K., Bear, H. D., Inhibition of tumor-specific
cytotoxic T-lymphocyte
responses by transforming growth factor B. Cancer Res. 52: 1386,
1992.
-
Javadpour, N. Management of renal
cancer. In Cater, Glatstein, and Livingston (eds.), Principles of Cancer
Treatment New York: McGraw Hill Book Company, 1982, p. 571.
-
Kantoff, P. W., Gillio, A. P., McLachlin,
J. R. et al. Expression of human adenosine deaminase in nonhuman
primates after retrovirus-mediated gene transfer. J. Exp. Med. 166:
219–34,
1987.
-
Karasuyama, K., und Melchers, F.,
Establishment of mouse cell lines which constitutively secrete large quantities
of interleukin-2, -3, -4, or -5, using modified cDNA expression
vectors, Eur. J. Immuno1., 18: 97–104, 1988.
-
Karasuyama, H., und Melchers, F.,
Establishment of mouse cell lines which constitutively secrete large quantities
of interleukin-2, -3, -4, or -5, using modified cDNA expression
vectors, Eur. J. Imunol., 18: 97–104, 1988. Knuth, A., Wolfel,
T., Meyer, Z. Cellular and humoral immune responses against cancer
vaccines. Current Opinion in Immunol 3: 659, 1991.
-
Kawakami, Y., Zakut, R., Topalian,
S. L., Stotter, H., Rosenberq, S. A., Shared human melanoma antigens:
Recognition by tumor-infiltrating lymphocytes in HLA-A2.1-transfected
melanomas. J. Immunol. 148: 638, 1992.
-
Knuth, A., Danowski, B., Oettgen,
H. et al. T-cell mediated cytotoxicity against autologous malignant melanoma:
Analysis with interleukin-2 dependent T-cell cultures. Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 81: 3511, 1984.
-
Knuth, A., Wolfel, T., Klebmann,
E., Hoon, T., Meyer zum Buschenfelde, K., cytolytic T-cell clones against
an autologous human melanoma: Specificity study and definition of
three antigens by immunoselection. Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.,
86: 2804, 1989.
-
Koo, A. S., Tso, C., Shimabukuro,
T., Peyret, C., de Kernion, J. B., Belldegrun, A., Autologous tumor-specific
cytotoxicity of tumor-infiltrating lymphocytes derived from human
renal cell carcinoma. J. Immunol. Ther. 10: 347, 1991.
-
Krown, S. E. Interferon treatment
of renal cell carcinoma: current status and future prospects. cancer 59:
647, 1987.
-
Lang, E. K., Sullivan, J., und Apell,
R. Staging of renal cell carcinoma by computed tomography and dynamic
computed tomography. Proc. Am. urol. Acco. 1982, Kansas City, Missouri.
-
Langer, J. A., und Pestka, S. Interferon
receptors. Immuno1. Today, 9: 393–399, 1988.
-
Ley, V., Langlade-Demoyen, P., und
Larsson-Sciard, L. Interleukin 2-dependent activator of tumor-specific
cytotoxic T lymphocytes in vivo. Eur. J. Immunol., 21: 851–854, 1991.
-
Liu, Y., Janeway, C. A., Fr., Cells
that present both specific ligand and costimulatory activity are
the most efficient inducers of clonal expansion of normal CD4 T
cells. Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 89: 3845, 1992.
-
Livingston, P. Active specific immunotherapy
in treatment of patients with cancer. In Immunology and Allergy
Clinics of North America., 11: 3329–35, May 1991.
-
Livingston, P. O., Old, L. J., Oettgen,
H. F. Approaches to augmenting the immunogenicity of tumor antigens.
In Reisfeld R. A., Sell S. Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy.
UCLA Symposia on Molecular and Cellular Biology. New York, Alan
Liss, 27: 537, 1985.
-
Livingston, P. O., Natoli, E. J.,
Calves, M. J. Vaccines containing purified GM2 ganglioside elicit
GM2 antibodies in melanoma patients. Proc. Natl. Acad. Sci. USA
84: 2911, 1987.
-
Livingston, P. O., Kaelin, R., Pinksy,
C. et al. Serologic response of patients with Stage II melanoma
to allogenic melanoma cell vaccines. Cancer 56: 2194–2200, 1985.
-
Livingston, P. O., Takeyama, A. P.,
Pollack, M. S. et al. Serologic response of melanoma patients to vaccines
derived from allogenic cultured melanoma cells. Int. J. Cancer 31:
567–75,
1983.
-
Livingston, P. O., Albino, A., Chung,
T. S. C. et al. Serologic response of melanoma patients to vaccines prepared
from_VSV lysates of autologous and allogenic cultured melanoma cells.
Cancer 55 :713–20,
1985.
-
Livingston, P. O., Watanabe, T.,
Shiku, H. et al. Serologic response of melanoma patients receiving
melanoma vaccines. Autologous cultured melanoma cells. Int . J .
Cancer 30: 413–22,
1982 .
-
Livingston, P. O., Shiku, H. Cell-mediated
cytotoxicity for cultured autologous melanoma cells. Int. J. Cancer
24: 34–44,
1979.
-
Luikart, S. D., Kennealey, G. T.,
und Kirkwood, J. M. Randomized phase III trial of vinblastine, bleomycin
and cisdichlorodiammine-platinum versus dacarbazine in malignant
melanoma. J. Clin. Oncol. 2: 164, 1984.
-
Maldazys, J. D., und DeKernion, J.
B. Progenostic factors in metastatic renal carcinoma, J. Urol, 136: 376–379, 1986.
-
Malkovska, V., Sopndel, P. M., und
Malkovsky, M. Tumour Immunotherapy, Curr. Opin. Immuno1., 1: 883–890, 1989.
-
Malkovsky, M., Loveland, B., North,
M., Asherson, G. L., Gao, L., und ward, P. Recombinant interleukin-2
directly augments the cytotoxicity of human monocytes. Nature (Lond.),
325: 262–265,
1987.
-
Markowitz, D., Goff, S., Bank, A.,
A safe packaging line for gene transfer: separating viral genes
on two different plasmids. J. Virology 62: 1120, 1988.
-
Markowitz, D., Goff, S., und Bank,
A. Construction and use of a safe and efficient amphotropic packaging
cell line. Virology, 167: 400–406,
1988.
-
Marshall, F. F. und Powell, K. C.
Lymphadenectomy for renal cell carcinoma: anatomical and therapeutic
consideration. J. Urology. 128: 677, 1982.
-
McKnight, S. L. The nucleotide sequence
and transcript map of the herpes simplex thymidine kinase gene.
Nucleic Acids Res., 8: 5949–5955,
1980.
-
McLachin, J. R., Carnetta, IC., Eglitis,
M. A., und Anderson, W. F. Retroviral mediated gene transfer, Prog.
Nucleic Acid Res. Mol. Biol., 38: 91–135, 1990.
-
Mortarini, R., Belli, F., Parmiani,
G., und Anichini, A. Cytokine-mediated modulation of HLA-class II, ICAM-2,
LFA-3 and tumor-associated antigen profile of melanoma cells. Comparison
with anti-proliferative activity by rIL-18, rTNF-alpha, rIFN-gamma,
rIL-4 and their combinations. Int. J. Cancer, 45: 334-341, 1990.
-
Mukherji, B., MacAlister, T. J.,
Clonal analysis of cytotoxic T-cell response against human melanoma. J.
EXp. Med. 158: 240, 1983.
-
Myatake, S., Nishibra, K., Kikuchi,
H., Yamashita, J., Yuzirou, N., Hanoaka, M., and Watanabe, Y. Efficient
tumor suppression by glioma-specific murine cytotoxic T lymphocytes
transfected with interferon-gamma gene. J. Natl. Cancer Inst., 82:
217–220,
1990.
-
Oettqen, H., Old, L. J. The history
of cancer immunotherapy. In Devita VT, Hellman S, Rosenberq S. Biological
Therapy, of Cancer. Philadelphia, Lippincott, 1991, p. 87.
-
Old, L. J. Cancer immunotherapy:
The search for specificity. Cancer Res. 41: 361, 1981.
-
Oliver, R. T. D., Miller, R. M.,
Mehta, A. A phase II study of survillence in metastatic renal cancer.
J. Urol. Bioth 1: 14–20,
1988.
-
Ostrand-Rosenberg, S., Thakur, A.,
und Clements, V. Rejection of mouse sarcoma cells after transfection
of MHC-class-II genes. J. Immunol. 144: 4068–4071, 1990.
-
Oval, J., Hershberg, R., Gansbacher,
B. et al. Expression of functional epidermal growth factor receptors
in human hematopoietic cell lines. Cancer Res, 51: 250–6, 1991.
-
Pandolfini, F., Boyle, L. A., Trentin,
L. et al. Expression of HLA-A2 antigen in human melanoma cell lines
and its role in T-cell recognition. Cancer Res. 51: 3164-70, 1991.
-
Parkinson, D. R., Fisher, R. I.,
Rayner, A. A. et al. Therapy of renal cell carcinoma with interleukin-2 and
lymphokine-activated killer cells: phase II experience with a hybrid
bolus and continuous infusion interleukin-2 regimen. J. Clin. Oncol.
8: 1630, 1990.
-
Porgador, A., Tzeboval, E., Katz,
A., Vadai, E., revel. M., Fedman, M., Eisenbach, L., Znterleukin-6 gene
transfection into Lewis lunq carcinoma tumor cells suppresses the
malignant phenotype and confers immunotherapeutic competence against
parental metastatic cells. Cancer Res. 52: 3679, 1992.
-
Quesada, J. R., Biologic response
modifiers in therapy of metastatic renal cell carcinoma. Seminars Onc.
15: 396-407, 1988.
-
Radrizzani, M., GanbacortiPasserini,
C., Parmiani, G., Fossati, G., Lysis by interleukin-2 stimulated
tumorinfiltrating lymphocytes of autologous and allogeneic tumor
target cells. Cancer Immuno1. Immunotherapy 28: 67, 1989.
-
Rees, R. C., und Wiltrout, R. H.
The biology and clinical applicaitons of interleukin-2, Immunol.
Today, 11: 11–13,
1990.
-
Reilly, E. B., Antognetti, G. Increased
tumor-specific CTL activity in human tumor-infiltrating lymphocytes
stimulated with autologous tumor lines. Cell Immunol 135: 526–33, 1991.
-
Restifo, N. P., Spiess, P. J., Karp,
S. E., Mule, J. J., Rosenberg, S . A., A nonimmunogenic sarcoma transduced
with the cDNA for interferon-γ elicits
CD8 T cells against the wildtype tumor: Correlation with antigen
presentation capability. J. Exp. Med. 175: 1423, 1992.
-
Robson, D. J., Chruchill, B. M.,
und Anderson, W. The results of radical nephrectomy for renal cell
carcinoma. J. Urology 101: 297, 1954.
-
Roehm, N., Marrack, P., Kappler,
et al. Helper signals in plaque-forming cell response to protein
bound haptens. J. Exp. Med. 158:317-33, 1983.
-
Rosa., F., Hata, D., Abadie, A.,
Wallach, D., Revel, M., Fellous, M., Differential regulation of
HLA-DR mRNAs and cell surface antigens by interferon. EMBO, 2: 1585,
1983 .
-
Rosenberq, S. A. Immunotherapy of
patients with advanced cancer using interleukin-2 alone or in combination
with lymphokine-activated killer cells. DeVita, V. T., Hellman,
S., and Rosenberq, S. A. (eds). Important Advances in Qncology 1988.
Philadelphia, PA: JP Lippincott, 1988, p. 217.
-
Rosenberg, S. A. Special Report:
Observations on the systemic administration of autologous lymphokineactivated
killer cells and recombinant interleukin-2 in patients with metastatic
cancer. NEJM 313: 2485–96, 1985.
-
Rosenberq, S. A., Lorze, M. T., Muul,
L. M., Chang, A. F., Avis, F. P., Leitman, S., Linehan, W. M., Robertson,
C. N., Lee, R. E., Rubin, J. T. Treatment of 157 patients with advanced
cancer using lymphokine-activated killer cells and interleukin-2
or high-dose interleukin-2 alone, N. Engl. J. Med., 316: 889–883, 1987.
-
Rosenberq, S. A., Lorze, M. T., Muul,
L. M., Chang, A. E., Avis, F. P., Leitman, S., Linehan, W. M., Robertson,
C. N., Lee, R. E., Rubin, J. T. Treatment of 257 patients with advanced
cancer using lymphokine-activated killer cells and interleukin-2
or high-dose interleukin-2 alone, N. Engl. J. Med., 316: 889–883, 1987.
-
Rosenberg, S. A., Lotze M. T., Yang,
J. C. et al. Interleukin-2 gene and alpha interferon for treatment of
patients with advanced cancer. J. Clin. Oncol. 7: 1863-74, 1989.
-
Rosenberq, S. A., Aebersald, D.,
Cornetta, K. et al. Gene transfer into humans – Immunotherapy of patients
with advanced melanoma, using tumor-infiltrating lymphocytes modified
by retroviral gene transduction. NEJM 323: 570-8, 1990.
-
Rubinstein, M., Novick, D., und Fischer,
D. G. The human interferon-gamma geceptor system, immunol. Rev.,97:
28-49, 1987.
-
Russel, S. J. Lumphokine gene therapy
of cancer, Immunol. Today, 11: 196–202, 1990.
-
Schwartz, R. H. Costimulation of
T lymphocytes: The Role of CD28, CTLA-4, and B7/BB1 (CD80j or H70/B7-2
(Clark, E. A., et al. (Feb. 1994) Nature, 367: 425–428) in
Interleukin-2 Production and Immunotherapy. Cell, 1065–1068, 1992.
-
Shu, S., Rosenberg, S. A., Adoptive
immunotherapy of newly induced murine sarcomas. Cancer Res. 45:
1657, 1985.
-
Skinner, D. G., Vermillion, C. D.,
und Colvin, R. H. The surgical management of renal cell carcinoma. J.
Urol. 107: 705, 1972.
-
Smith, E. G., Harmel. R. F., Hann,
M. G., Jr., Zwilling, B. S., Zbar, B., Rapp, H. J., Regression of
established intradermal tumors and lymph node metastases in guinea
pigs after systemic transfer of immune lymphoid cells. J. Natl.
Cancer Inst. 58: 1315, 1977.
-
Smith, K. A., Favata, M. F., und
Oroszia, S. Production and characterizaton of monoclonal antibodies to
human interleukin-2. strategy and tactics, J. Immunol., 131: 1808–1815, 1983.
-
Tai, T., Cahan, L. D., Tsuchida,
T. Immunogenicity of melanoma associated gangliosides in cancer
patients. Int. J. Cancer 35: 607, 1985.
-
Tepper, R. I., Pattengale, P. K.,
und Leder, P. Murine interleukin-4, displays potent anti-tumor activity in
vivo, Cell, 57: 503–512,
1989.
-
Timonen, T., Ortaldo, JR., Stadler,
B. M. et al. Cultures of purified human natural killer cells; growth
in the presence of interleukin-2. Cell Immuno. 72: 178–85, 1982.
-
Tomita, Y., Nishiyama, T., Watanabe,
H., Fujiwara, M., und Sato, S. Expression of intercellular adhesion
molecule-1 (ICAM-1) on renal cancer: possible significance in host
immune responses, Int. J. Cancer. 46: 1001–1006, 1990.
-
Topalian, S. L., Salomon, D., Avis,
F. P., Chang, A. E., Freerksen, D. L., Linehan, W. M., Lotze, M.
T., Robertson, C. N., Slepp, C. A., Simon, C. G., Simpson, C. G.,
und Rosenberq, S. A. Immunotherapy of patients with advanced cancer
using tumor-infiltrating lymphocytes and recombinant interleukin-2;
a pilot study, J. Clin. Oncol., 6: 839–853, 1988.
-
Tzinchieri, G., und Perussia, H.
Immune interferon; a pleiotropic lymphokine with multiple effects,
Immunol. Today, 6: 131–136,
1985.
-
Trinchieri, G. Biology of natural
killer cells, Adv. Immunol., 47: 187–232, 1989.
-
Vadhan-Raj, S., Cordon-Cardo, C.,
Carswell, E. et al. Phase I trial of a mouse monoclonal antibody against
GD3 ganglioside in patients with melanoma: Induction of inflammatory
responses at tumor sites. J. Clin. Oncol. 6: 1636, 1988).
-
Van Der Bruggen, P., Traversari,
C., Chomez, P., Lurquin, C., De Plaen, E., Van Den Eynde, B., Knuth, A.,
Boon, T., A gene encoding an antigen recognized by cytolytic T lymphocytes
on a human melanoma. Science, 255: 1643, 1991.
-
Van Der Wef-Messing, B. Carcinoma
of the kidney. Cancer 32: 1055, 1973.
-
Vanky, F., Stuber, G., Rotstein,
S., und Klein, G. Autotumor recognition following in vitro induction
of MHC antigen expression on solid human tumours: stimulaiton of
lymphocytes and generaton of cytotoxicity against the original MHC-antigen-negative
tumour cells. Cancer Immuno1. Immunother., 28: 17–21, 1988.
-
Verstovesek, S., Maccubbin, D., Ehrke,
M. J.,und Mihich, E. Tumoricidal activation of murine resident peritoneal
marophages by interleukin-2 and tumor-necrosis factor alpha, Cancer
Res., 52: 3880–3885,
1992.
-
Vidard, L., K. L. Rock, and B. Benacerraf,
Heterogeneity in antigen processing by different types of antigenpresentinq
cells. Effect of cell culture on antigen processing ability. J.
Immunol., 149: 1905–1911,
1992.
-
Wadler, S., und Schwanz, E. L. Anti-neoplastic
activity of the combination of interferon and cytotoxic agents against
experimental and human malignancies: a review, Cancer Res., 50:
3473–3486,
2990.
-
Wallach, D., Fellows, M., an Revel,
M. Preferential effect of interferon-gamma on the synthesis of HLAantigens
and their mRNAs in human cells. Nature (Lond.), 299: 833–836, 1982.
-
Wano, Y., Cullen, B. R., Svetlik,
P. A., Pfeffer, N. J., und Greene, W. C. Reconstitution of high-affinity IL-2
receptor expression in a human T-cell line using a retroviral cDNA
expression vector. Mol. Biol. Med., 4: 95–141, 1987.
-
Watanabe, Y., Kuribayashi, K., Miyatake,
S. et al. Exogenous expression of mouse interferon gamma cDNA in mouse
neuroblastoma C1300 cells: results in reduced tumorigenicity by
augmented anti-tumor immunity. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 9456,
1989.
-
Watanabe, Y., Sakata, T., Highly
efficient action of autocrine mouse interferon-gamma expressed via a
retroviral vector. Eur. J. Immunol. 18: 1627, 1988.
-
Wingington, D. A., Adrian, G. S.,
Friedman, R. L., Suttle, D. P., und Hutton, J. J. Cloning of cDNA
sequences of human adenosine deaminase, Proc. Nat1. Acad. Sci. USA,
80: 7481–7485,
1983.
-
Wolfel, T., Klehmann, E., Muller,
C. Lysis of human melanoma cells by autologous cytolytic T cell
clones. Identification of human histocompatibility leukocyte antigen
A2 as a major restricting element for those different antigens.
J. Exp. Med. 170: 797, 1989.
-
Yagoda, A., Bosl, G. und Scher, H.
Advances in chemotherapy. In Javadpour H (ed.) Recent Advances in
rologic Cancer. Baltimore, MD: The williams and Wilkins Company,
1982.
-
Zier, K., Functional and antigenic
properties of cultured T-cells in the cell mediated lympholysis
(CML) assay. Human Immuno1. 4: 147, 1982.
-
Sechste Serie
von Experimenten
-
Mit den Therapiemodellen, bei denen
ein Gentransfer in Tumorzellen eingesetzt wurde, wurden drei Ziele
verfolgt: (1) die Abstoßung
des Tumors zu induzieren, der mit therapeutischen Genen transduziert
wurde, (2) eine immunvermittelte Regression der metastatischen Erkrankung
zu induzieren, und (3) eine lang anhaltende Immunität zu induzieren,
um vor einer Provokation mit Tumorzellen oder einem erneuten klinischen Wachstum
einer mikrometastatischen Erkrankung zu schützen. Da mit einer in vivo-Therapie
von Krebspatienten unter Verwendung eines Gentransfers in einem
ersten Schritt versucht werden sollte, den vorliegenden Tumor zu
eliminieren, hat der Anmelden erforscht, ob die Antitumor-Immunität, die durch
Tumorzellen induziert wird, welche ein einzelnes Cytokin absondern,
durch einen gemeinsamen Transfer eines zweiten Cytokin-Gens gesteigert
werden kann. Um diesen Ansatz zu testen, wurde eine murine Fibrosarkom-Zelllinie, CMS-5,
mit retroviralen Vektoren transduziert, die die Interleukin-2- (IL-2-),
Interferon-γ (IFN-γ ) oder Granulocyten-Makrophagenkoloniestimulierender
Faktor- (GM-CSF-) cDNA alleine oder die IL-2-cDNA in Kombination mit
der IFN-γ oder
der GM-CSF-cDNA enthielten. Clone, die ein einzelnes Cytokin freisetzten,
wurden danach ausgewählt,
dass bei ihnen die produzierten Cytokin-Mengen mit denen übereinstimmten,
die durch die Clone erhalten wurden, die zwei Cytokine freisetzten,
so dass ähnliche
Mengen von Cytokin sekretiert wurden. IFN-γ- und IL-2/IFN-γ sekretierende
CMS-5-Zellen zeigten im Vergleich zu den IL-2- und den GM-CSF-sekretierenden
oder den parentalen CMS-5-Zellen erhöhte Spiegel einer MHC-Klasse-I-Expression.
IL-2/IFN-γ sekretierende
CMS-5-Zellen wurden durch syngene Mäuse immer abgestoßen, während die
gleiche Zahl von CMS-5-Zellen, die nur eines dieser Cytokine freisetzten,
oder von Gemischen aus CMS-5-Zellen, die einzelne Cytokine absonderten,
nicht abgestoßen
wurde. Eine in vivo durchgeführte
Verarmung an CD4+-, CD8+-
oder NK-Effektorzell-Subpopulationen machte deutlich, dass die cytotoxischen
CD8+-T-Zellen hauptsächlich für die Abstoßung von IL-2/IFN-γ transduzierten
Tumorzellen verantwortlich waren. Die Ergebnisse des Anmelders zeigen
die erfolgreiche Verwendung eines einzelnen retoviralen Vektors,
um zwei Cytokin-Gene in dieselbe Tumorzelle stabil zu transduzieren,
dies führt
zu einer verstärkten
Wirkung auf die in vivo-Induktion einer Antitumor-Immunität.
-
Einleitung
-
Durch die Tatsache, dass die Verabreichung
und die Expression von Transgenen in vivo immer besser zielspezifisch
gestaltet werden kann, wurde die Möglichkeit geschaffen, die Gentherapie
zur Behandlung menschlicher Krebserkrankungen zu testen (1 bis 6).
Unter mehreren möglichen
Ansätzen
zur Gentherapie bei Krebs hat sich die Einführung von Cytokin-Genen in
Tumorzellen als Teil einer Impfstrategie in experimentellen Modellen
als wirksam erwiesen (7 bis 24). Die Ergebnisse variieren jedoch
abhängig
davon, welches Cytokin-Gen und welches Tumorsystem gewählt werden.
Es wurde gezeigt, dass die Expression bestimmter Cytokin-Gene durch
Tumorzellen die Immunogenität
des Tumors steigert und zu einer primären Abstoßung von transfizierten Tumorzellen
durch syngene Wirte und außerdem
zur Induktion einer systemischen zellulären Antitumor-Immunantwort führt (7 bis
12, 15 bis 17, 21, 23). Cytokine, wie GM-CSF, zeigen in vivo keine
Wirkung auf das Tumorwachstum, können
jedoch bei einer Provokation mit parentalen Tumorzellen zu einer
kräftigen systemischen
Immunität
führen,
wenn die Vakzine als bestrahlte Cytokin-sekretierende Tumorzellen
verabreicht wird (24, 25). Tumorzellen, die diese Cytokine exprimieren,
könnten
sich als ein wichtiger Faktor in einer adjuvanten Tumortherapie
erweisen, wobei es jedoch unwahrscheinlich ist, dass sie für Patienten
mit einem primären
Tumor und einer metastatischen Erkrankung einen Nutzen bringen.
Während
in einigen Tumorsystemen die Abstoßung einer vorher etablierten
Erkrankung gezeigt werden konnte (16, 17, 26 bis 28), war dies in
den meisten Tiermodellen nicht möglich.
Als einleitende Schritte in Richtung zu einer in vivo-Gentherapie gegen
Krebs ist die Entwicklung von Strategien erforderlich, mit denen
die Stimulation einer primären
Antitumor-Immunität
durch die Cytokin-Gen-transduzierten Tumorzellen optimiert werden
kann. In der vorliegenden Studie untersuchte der Anmelden die Antitumor-Immunantworten, die
durch Tumorzellen induziert werden, die ein einzelnes Cytokin absondern,
und außerdem
testete er die Wirkung, wenn die Tumorzelle so behandelt wird, dass
sie zwei Cytokin-Stimulatorsignale bereitstellt. Der Anmelden und
andere haben gezeigt, dass die Transfektion und Expression von IFN-γ cDNA zu
einer gesteigerten Expression von Zelloberflächenmolekülen, umfassend MHC-Moleküle und tumorassoziierte
Antigene (TAA), führen
kann und zur Folge haben kann, dass nicht-immunogene Tumoren für eine Zerstörung durch
cytotoxische T-Zellen empfänglich
werden (9 bis 14). Die lokale Sekretion von IL-2 aus IL-2-cDNAtransfizierten
Tumorzellen kann spezifische cytotoxische Effektorzellen aktivieren
und expandieren, die zu einer Tumorabstoßung führen (7, 8, 29). In verschiedenen
biologischen Systemen wurde eine synergistische Wechselwirkung von
Cytokinen gezeigt. Durch die Transduktion einer Tumorzelle mit den
cDNAs für
sowohl IL-2 als auch IFN-γ hat
der Anmelden versucht, eine gesteigerte Antitumor-Antwort zu induzieren,
indem sowohl der afferente als auch der efterente Arm der Immunantwort
aktiviert wird: IFN-γ sollte
wirken, indem es die Immunogenität
der Zielzelle steigert und unspezifische cytotoxische Effektorzellen
aktiviert, während
IL-2 das ko-stimulierende
Signal bereitstellen sollte, das erforderlich ist, um cytotoxische
T-Zellen zu aktivieren und expandieren, die vermutlich in der nahen
Umgebung der transduzierten Tumorzellen vorliegen (30 bis 34). Da
es nach dem Mischen von zwei Tumorzellpopulationen, die jeweils
ein bestimmtes Cytokin freisetzen, dazu kommen kann, dass bevorzugt
eine der Populationen eliminiert wird (22), wodurch die Effekte
des einen Cytokins vorzeitig ausgeschaltet werden, hat der Anmelden
sich entschieden, die beiden Cytokine durch dieselbe Tumorzelle
zu exprimieren, um auf diese Weise die zelluläre Antitumor-Antwort in vivo
zu steigern. Da es für
eine in vivo-Anwendung wünschenswert
wäre, dass
nur ein einzelner Transduktionsschritt erforderlich ist, um Signale
für eine
optimale primäre
Abstoßung
bereitzustellen, hat der Anmelden retrovirale Doppel-Cytokin-Vektoren
entwickelt, die sowohl das IL-2- als auch das IFN-γ Gen oder
sowohl das IL-2- als auch das GM-CSF-Gen
enthalten, und als Kontrollen dienten retrovirale Einzel-Cytokin-Vektoren,
die das IL-2-, das IFN-γ oder
das GM-CSF-Gen enthielten. Diese Vektoren wurden für die Transduktion
der murinen Fibrosarkom-Zelllinie CMS-5 eingesetzt. Die Fähigkeit
von CMS-5-Clonen, die ein einzelnes Cytokin freisetzen, eine primäre Abstoßung von
Tumorzellen zu induzieren, wurde mit den Tumorzellen verglichen,
die ähnliche
Mengen von zwei Cytokinen sekretieren. Außerdem wurden die immunologischen
Mechanismen untersucht, die an der Abstoßung von Cytokinsekretierenden
Tumorzellen und an der Fähigkeit
beteiligt sind, eine lang anhaltende systemische Antitumor-Immunität zu induzieren.
-
Material und
Methoden
-
Design retroviraler
Vektoren und Umwandlung der Vektoren zu Viren
-
Der retrovirale Vektor N2 stammt
aus dem Genom des murinen Moloney-Leukämievirus
(MLV) und enthält
das bakterielle Neomycin-Resistenz-Gen (neo) als selektierbaren
Marken (35). Die Quellen und die Restriktionsenzyme, die zur Herstellung
der DNA-Fragmente verwendet wurden, welche die menschliche IL-2-cDNA, die Maus-IFN-γ-cDNA, den
Promotor der Thymidinkinase (TK) des Herpes simplex-Virus, den menschlichen
unmittelbaren frühen
Hauptpromotor („major
immediate early human")
von CMV, den Promotor der Adenosin-Desaminase (ADA) und das Poly-A-Signal
codieren, wurden schon früher
beschrieben (7, 9, 36). Die murine GM-CSF-cDNA war ein Geschenk
von Genetics Institute, Inc.. Die CMV-, ADA- und TK-Promotor-codierenden
DNA-Fragmente wurden mit dem Fragment der menschlichen IL-2-cDNA,
der murinen GM-CSF-cDNA oder der murinen IFN-γ-cDNA fusioniert und in unterschiedliche
Stellen des N2-Vektors cloniert. Die Fusionsprodukte TK-IL2 oder
TK-IFNγ wurden
in die SnaBI-Stelle cloniert, die im Polylinker in der langen 3'-terminalen Wiederholung
(LTR) eines modifizierten N2-Vektors
lag, wodurch die Vektorkonstrukte DC/TKIL2, N/CIFNγ/TIL2 oder
N/CIL2/TIFNγ konstruiert
wurden. Die Clonierung der Vektorkonstrukte N/CIL2/TIFNγ und N/CIFNγ/TIL2 wurde
vervollständigt,
indem die Fusionsprodukte CMV-IL2 bzw. CMV-IFNγ in eine Xhol-Stelle cloniert
wurden, die stromabwärts
des Neomycin-Resistenz-Gens
lag. Zur Herstellung der retroviralen Vektoren DC/AD/R/IFNγ, DC/AD/R/GM-CSF
und N/CGM-CSF/RIL2 wurde der ADA-Promotor in umgekehrter Orientierung
in die Klenow-behandelte Mlul-Stelle, die murine IFN-γ-, die menschliche
IL-2- oder die murine GM-CSF-cDNA in umgekehrter Orientierung in
die SnaBI-Stelle und das Poly-A-Signal in die Klenow-behandelte
ApaI-Stelle des 3'-LTR-Polylinkers cloniert.
Die Clonierung von N/CGM-CSF/RIL2 wurde vervollständigt, indem
das Fusionsprodukt CMV-GM-CSF in die Xhol-Stelle stromabwärts der
Neomycin-Gen-codierenden Sequenzen von DC/AD/R/IL2 cloniert wurde
(36). N2/CMV-GM-CSF wurde hergestellt, indem das Fusionsprodukt
CMV-GM-CSF in dieselbe
Xhol-Stelle des N2-Vektors cloniert wurde. DCA ist ein früher beschriebener
Vektor, in dem das menschliche ADA-Minigen in das 3'-LTR von N2 cloniert
wurde (37). Die retroviralen Vektorkonstrukte wurden zu dem entsprechenden
Virus umgewandelt, indem die Vektor-DNA mittels Elektroporation
in eine helferfreie, ecotrope (GP + E-86: DC/AD/R/IFNγ, DC/AD/R/GM-CSF,
N2/CMVGM-CSF, N/CIL2/TIFNγ,
N/CIFNγ/TIL2,
N/CGM-CSF/RIL2) oder amphotrope Verpackungszelllinie (GP + envAM12: DC/TKIL2,
DCA) eingeführt
wurde (38, 39). Sodann wurden Kolonien durch G418-Selektion isoliert
(0,7 mg/ml Genticin; Gibco® Laboratories, Grand Island,
NY), zu Erzeugerzelllinien expandiert, und der zellfreie Überstand wurde
auf den Virustiter getestet.
-
Tumorzelllinien und Infektion
von Tumorzellen
-
CMS-5 und CMS-13 sind Methylcholanthren-induzierte
nicht-metastatische Fibrosarkom-Zelllinien, die aus BALB/c-Mäusen stammen
(40, 41). Beide Zelllinien bildeten nach einer intradermalen (i.
d.) Injektion reproduzierbar Tumoren in syngenen und auch in Immundefizienten
Nacktmäusen.
Die minimale letale Dosis in BALB/c-Mäusen beträgt 2 × 105 Zellen
(7). Die Tumorzellen wurden in DMEM-Medium gezüchtet, das angereichert war
mit 10% fetalem Kälberserum,
100 Einheiten/ml Penicillin, 100 μg/ml
Streptomycin und 2 mM L-Glutamin. Für die Infektion von CMS-5-Zellen
wurden Virus-Erzeugerzelllinien verwendet, die einen hohen Virustiter
absonderten. Sodann wurden clonale Derivate von CMS-5-Zellen durch
G418-Selektion isoliert, zu Zelllinien expandiert und für die weitere
Analyse verwendet. Die Wachstumsrate in vitro von parentalen und von
transfizierten CMS-5-Zellen
wurde bestimmt, indem sie an jedem Tag in dreifacher Ausführung mit
0,25 × 105 Zellen pro ml plattiert und die lebensfähigen Zellen
2, 3, 4 und 5 Tage nach dem Aussäen
gezählt
wurden.
-
Cytokin-Tests
-
Die Sekretion von IL-2, GM-CSF und
IFN-γ in
die Überstände durch
retroviral infizierte Tumorzellen wurde anhand von geeigneten Biotests
bestimmt und durch einen ELISA bestätigt (Genzyme, Boston, MA;
Endogen, Cambridge, MA). Nach 24 Stunden wurde der Überstand
von semikonfluenten parentalen oder Cytokinsekretierenden CMS-5-Zellen
gewonnen und auf das menschliche IL-2, den murinen GM-CSF oder das
murine IFN-γ getestet.
Die biologische Aktivität
des IL-2 wurde gemessen, indem die Fähigkeit von IL-2-enthaltenden
Präparaten
getestet wurde, den Einbau von 3H-Thymidin
in die DNA von IL-2-abhängigen
menschlichen primären
Lymphoblasten zu induzieren (42). Die Konzentration des murinen
GM-CSF wurde genauso
in einem Biotest bestimmt, wobei die GM-CSF-abhängigen murinen Zellen 32DC13
verwendet wurden. Nach einer Inkubation über Nacht ohne GM-CSF wurden
104 Zellen mit seriellen Verdünnungen
von Testproben inkubiert und sechs Stunden bei 37°C und 6%
CO2 gezüchtet.
Nachdem die Kulturen mit 1 μCi 3H-Thymidin gepulst worden waren, wurde die
Inkubation noch weitere 15 Stunden bei 37°C fortgesetzt, anschließend wurden
die Zellen anhand einer Flüssigszintillation
gezählt.
Die Aktivität
des GM-CSF wurde als CpM angegeben und in ng/24 Std./106 Zellen
berechnet, indem ein Vergleich mit einer Standardkurve eines rekombinanten
murinen GM-CSF durchgeführt
wurde. Der Biotest des Maus-IFN-γ beruhte
auf der antiviralen Aktivität
der Überstände, wobei
diese Aktivität
durch die Abschwächung
der cytopathischen Effekte des vesikulären Stomatitis-Virus auf L-Zellen
bestimmt wurde.
-
Fluoreszenz-aktivierte
Zellanalyse
-
Eine Durchflusscytometrie wurde für die quantitative
Analyse der Oberflächenexpression
des MHC der Klasse I und II durchgeführt. Eine Million Zellen wurden
aus den Gewebekulturplatten durch Behandlung mit 5 mM EDTA geerntet,
mit FACS-Puffer (PBS mit 2% FCS und 0,02% Natriumazid) gewaschen
und 30 Minuten bei 4°C
mit den Kulturüberständen der
Ratten-Hybridomzelllinien M1/42.3.9.8. HLK (ATCC TIB 126) und B21-2 (ATCC
TIB 229) inkubiert. Diese Zelllinien, die von der American Type
Culture Collection (Rockville, MD) erhalten wurden, erzeugen monoclonale
Antikörper,
die mit einer monomeren Determinante auf dem MHC-Molekül der Klasse
I bzw. mit einer polymorphen Determinante auf den MHC-Molekülen der
Klasse II der Haplotypen I-Ab,d reagieren.
Nach zweimaligem Waschen wurden die Zellen mit einer Verdünnung von
1 : 50 eines Fluoresceinisothiocyanat-konjugierten Anti-Ratten-IgG
der Ziege (Cappel Laboratories, Durham, NC) 30 Minuten bei 4°C im Dunkeln
inkubiert. Die Zellen wurden zweimal gewaschen und danach analysiert.
Die Fluoreszenz, die von toten Zellen stammte, wurde anhand einer
Färbung
mit Propidiumiodid und durch Gating von Vorwärts- und 90°-Streulicht-Signalen von einem
Schwellenwert eliminiert. Die Ergebnisse wurden anhand der Fluoreszenzmikroskopie
bestätigt.
-
Tumorwachstum in vivo
-
Die BALB/c-Mäuse stammten aus einer Zucht
des Sloan Kettering Institut. Die Tumorzellinjektionen wurden mit
frisch zubereiteten Tumorzellen durchgeführt, die aus den Kulturplatten
durch Trypsin-Behandlung entfernt und zweimal in PBS gewaschen worden
waren. Die Zellen wurden den sieben bis zehn Wochen alten weiblichen
Tieren i. d. in den Rücken
injiziert. Das Tumorwachstum wurde mit einem Greifzirkel in mm gemessen
und als mittlerer Durchmesser aufgezeichnet (die längste Länge an der
Oberfläche
plus die Breite, geteilt durch zwei).
-
In vivo-Verarmung an Subpopulationen
von Effektorzellen
-
Der Anti-Maus-mAb der Ratte GK1.5
(IgG2b) und der Anti-Maus-mAb der Ratte 2.43 (IgG2b) in Aszitesflüssigkeit
wurden eingesetzt, um die CD4+-Helferzellen
bzw. die CD8+ cytotoxischen Zellen zu verringern (43,
44). Die Menge, die für
eine Verarmung an T-Zellen erforderlich war, wurde durch wöchentliche
i. p. Injektionen von unterschiedlichen Verdünnungen von Aszitesflüssigkeit
in die BALB/c-Mäuse
bestimmt. Die Splenocyten wurden eine Woche nach der Injektion anhand
von Durchflusscytometrie analysiert. Für die in vivo-Studien wurden
wöchentliche
i. p. Injektionen von 0,5 ml einer 1 : 50 (2.43) oder einer 1 :
30 (GK 1.5) verdünnten
Aszitesflüssigkeit
verabreicht, wobei eine Woche vor der Injektion der Tumorzellen
damit begonnen wurde. Für
die Verarmung an NK-Zellen wurden 30 μl eines Anti-Asialo-GM1-Serums des Kaninchens (Wako Chemicals
USA, Richmond, VG) alle fünf
Tage i. p. injiziert, wobei fünf
Tage vor der Injektion der Tumorzellen damit begonnen wurde. Die
Verarmung an NK-Zellen wurde durch eine in vitro-Analyse der Cytotoxizität von Milzzellen
gegen die NK-Zielzelllinie YAC-1 bestätigt.
-
Ergebnisse
der Experimente
-
Infektion
von Tumorzellen und Sekretion von Cytokinen
-
Die Strukturen der retroviralen Vektoren,
die zur Transduktion der murinen Fibrosarkomzellen CMS-5 verwendet
wurden, sind in
16 dargestellt.
Der Virustiter wurde bestimmt, indem die Virus-enthaltenden zellfreien Überstände von
infizierten Verpackungszellclonen zum Infizieren von NIH3T3-Fibroblasten
verwendet wurden. Die Virustiter von unterschiedlichen Konstrukten
variierten und standen in einem umgekehrten Zusammenhang mit der
Komplexität
des verwendeten retroviralen Konstrukts (Tabelle 7). Die Virustiter
von Doppel-Cytokin-Konstrukten lagen im Bereich von 10
3 bis
10
5 Neo CFU/ml, diejenigen von Einzel-Cytokin-Konstrukten lagen
im Bereich von 10
5 bis 10
6 Neo
CFU/mI. Für
die Infektion der Fibrosarkomzellen CMS-5 wurden die Clone mit den
hohen Titern ausgewählt.
Die G418-resistenten CMS-5-Clone wurden auf die Expression von transfizierten Cytokin-Genen
durchgemustert, indem die Freisetzung von IL-2, GM-CSF und IFN-γ in den Kulturüberstand
durch einen Biotest gemessen wurde. Danach wurden die Ergebnisse
durch einen ELISA bestätigt.
Die parentalen CMS-5-Zellen setzten keines der in dieser Studie
getesteten Cytokine frei. Die clonalen Isolate der mit dem Cytokin-Gen
transduzierten CMS-5-Zellen zeigten abhängig von dem verwendeten retroviralen
Vektor eine unterschiedlich stark ausgeprägte Fähigkeit, die Cytokine zu exprimieren
und freizusetzen. Die Mengen der durch die verschiedenen Clone produzierten
Cytokine lagen im Bereich von 0 bis 170 ng/24 Stunden/10
6 Zellen für IL-2, 0 bis 1600 pg/24 Stunden/10
6 Zellen für IFN-γ und 0 bis 400 ng/24 Stunden/10
6 Zellen für GM-CSF. Clone, die einzelne
Cytokine absonderten, wurden ausgewählt; nach einer Inokulation
von einer Million Zellen zeigten sie ein verzögertes Tumorwachstum, jedoch
keine Tumorabstoßung.
Die IL-2- oder IFN-γ transduzierten
CMS-5-Clone DC/TKIL2/CMS5 # 6 und DC/AD/R/IFNγ/CMS5 # 13 setzten IL-2 mit
53 ng/24 Std./10
6 Zellen (160 U/24 Std./10
6 Zellen) bzw. IFN-γ mit 268 pg/24 Std./10
6 Zellen (2 U/24 Std./10
6 Zellen)
frei. Für
die Analyse, ob die Sekretion eines zweiten Cytokins durch dieselbe
Zelle eine Tumorabstoßung induzieren
würde,
wählte
der Anmelden den Tumorclon N/CIL2/TIFNγ/CMS5 # 3 aus, der 58 ng/24
Std./10
6 Zellen (174 U/24 Std./10
6 Zellen) von IL-2 und 159 pg/24 Std./10
6 Zellen (0,72 U/24 Std./10
6 Zellen)
von IFN-γ produzierte
(Tabelle 8). Für
die Analyse der in vivo-Effekte von GM-CSF auf eine primäre Tumorabstoßung wurden
die gesamten transduzierten CMS-5-Zellen, die große (130
ng/24 Std./10
6 Zellen), mittlere (80 ng/24 Std./10
6 Zellen) und kleine (8 ng/24 Std./10
6 Zellen) Mengen von GM-CSF freisetzten,
und der Clon N2/CMV-GM-CSF/CMS5 # 6.1 selektiert, der 65 ng/24 Std./10
6 Zellen absonderte. Der Tumorzellclon N/CGM-CSF/RIL2
# 14.14, der 130 ng/24 Std./10
6 Zellen von
GM-CSF und 3,3 ng/24 Std./10
6 Zellen (10
U/24 Std./10
6 Zellen) von IL-2 freisetzte,
wurde als Kontrolle verwendet (Tabelle 2). Die Sekretion von IL-2,
IFN-γ oder
GM-CSF hatten keinen feststellbaren Effekt auf die Morphologie der
Zellen. Keine Änderung
der Wachstumsrate in vitro wurde bei den GM-CSF- oder IL-2/GM-CSF-sekretierenden Zellen
im Vergleich zu den parentalen CMS-5-Zellen festgestellt. Die Wachstumsrate
in Kultur wurde durch die Sekretion von IFN-γ geringfügig reduziert (
17).
Tabelle
7
Virustiter für
die in den Experimenten verwendeten Konstrukte
Konstrukt | Titer
(Neo KBE/ml) |
DC/TKIL2 | 1 × 106 |
DC/AD/R/IFNγ | 1 × 105 |
DC/AD/R/GM-CSF | 5 × 105 |
N2/CMVGM-CSF | 1 × 106 |
DCA | 1 × 106 |
N/CIL2/TIFNγ | 5 × 103 |
N/CIFNγ/TIL2 | 1 × 104 |
N/CGM-CSF/RIL2 | 1 × 105 |
-
Tabelle
8
Cytokin-Sekretion aus den in den Experimenten verwendeten
Vektor-transduzierten
CMS-5-Clonen
-
MHC-Expression von IFN-γ transduzierten
Tumorzellen
-
Eine Hinaufregulation von MHC-Molekülen und
anderen Molekülen,
die an der Prozessierung und Präsentation
von Antigenen beteiligt sind, wurde für IFN-γ gezeigt, wobei man davon ausgehen
kann, dass diese Wirkung zu den festgestellten Antitumor-Effekten
von IFN-γ beiträgt (12,
13, 45 bis 49). Um zu bestimmen, ob die konstitutive Expression
von IFN-γ zu
Effekten auf die MHC-Expression der Klasse I und II führen würde, wurden
die IL-2-, IFN-γ-,
GM-CSF- und IL-2/IFN-γ-transduzierten CMS-5-Zellen
durch eine indirekte Immunfluoreszenz-Färbung und Fluoreszenz-aktivierte
Zellanalyse getestet (18).
Die parentalen CMS-5-Zellen exprimierten MHC-Moleküle der Klasse
1, jedoch waren keine MHC-Moleküle
der Klasse II nachweisbar. Der Spiegel der MHC-I-Expression war
im Vergleich zu den nicht-transduzierten Fibrosarkomzellen in den
Zellen, die das IFN-γ alleine sekretierten,
wesentlich erhöht
und in den Zellen, die IFN-γ plus
IL-2 freisetzten, mäßig erhöht. Keine
de novo-Expression von MHC-Molekülen
der Klasse II war bei IFN-γ transfizierten
Zellen zu sehen. Wie erwartet wurden keine Effekte der IL-2- oder der GM-CSF-Sekretion
auf die MHC-Expression festgestellt (Ergebnisse nicht dargestellt,
9).
-
Steigerung einer spezifischen
Antitumor-Antwort durch IL-2 und IFN-γ
-
Um die in vivo-Effekte einer Sekretion
von IL-2, IFN-γ und
GM-CSF auf die primäre
Tumorabstoßung zu
testen, wurden Cytokin-sekretierende oder parentale CMS-5-Zellen
i. d. in den Rücken
von BALB/c-Mäusen injiziert,
und das Tumorwachstum wurde gemessen. Der Anmelden hat früher gezeigt,
dass eine Injektion von 2 × 105 nicht-modifizierten CMS-5-Zellen in BALB/c-Mäuse bei
100% der Mäuse
zu einem Tumorwachstum führt
(7). Deshalb verwendete der Anmelden in den CMS-5-Kontrollgruppen
2,5 × 105 parentale CMS-5-Zellen. Eine frühere Untersuchung
zeigte, dass die Sekretion von IL-2 oder IFN-γ alleine durch CMS-5-Zellen zu einer primären Tumorabstoßung führt (7,
9). Der Anmeldet hat nun CMS-5-Clone,
die ein einzelnes Cytokin freisetzen, ausgewählt, die nicht zur Abstoßung führten, wenn
eine Million Zellen injiziert wurden. Dagegen wurden eine Million
CMS-5-Zellen, die
vergleichbare Mengen von sowohl IL-2 plus IFN-γ freisetzten, immer innerhalb von
drei bis vier Wochen abgestoßen.
Ein repräsentatives
Experiment ist in 19 dargestellt.
Die gemeinsame Injektion von 106 oder 5 × 105 IL-2-sekretierenden
CMS-5-Zellen mit der gleichen Zahl von IFN-γ sekretierenden CMS-5-Zellen führte auch
zu keiner Tumorabstoßung
(20). Somit scheint
die gemeinsame Sekretion von IL-2 und IFN-γ aus derselben Tumorzelle im
Vergleich zur Sekretion der einzelnen Cytokine die primären Antitumor-Antworten
des Wirts zu steigern.
-
Da sich der GM-CSF als eine wirksame
Substanz zur Induktion der Immunität gegen eine Provokation mit
parentalen Tumorzellen erwiesen hat, untersuchte der Anmeldet die
direkten in vivo-Effekte von GM-CSF-sekretierenden Fibrosarkomzellen.
Die gesamten transduzierten CMS-5-Zellen, die große, mittlere oder
kleine Mengen von GM-CSF freisetzten, führten bei einer Dosis von 2,5 × 105 Zellen zu keiner Regression (21). Außerdem legen die Ergebnisse
nahe, dass die GM-CSF-Sekretion von CMS-5-Fibrosarkomzellen das
Tumorwachstum sogar gefördert
haben könnte.
Um die fortgesetzte Cytokin-Sekretion in vivo zu zeigen, wurden
die GM-CSF-sekretierenden Tumoren nach drei bis vier Wochen entnommen,
wieder in Kultur etabliert und die Produktion des Cytokins vor und
nach einer zehntägigen
Kultur mit G418 gemessen. Die GM-CSF-Sekretion vor der Injektion
entsprach in allen Fällen
der Menge, die nach der Resektion des Tumors und nach der G418-Selektion
freigesetzt wurde (Ergebnisse nicht dargestellt). Diese Daten legen
nahe, dass die Produktion von GM-CSF für die in vivo-festgestellten
Effekte verantwortlich war. Weitere in vivo-Experimente unter Verwendung
von CMS-5-Zellen,
die mit Vektoren transduziert worden waren, welche die IL-2-cDNA
alleine oder die GM-CSF- plus die IL-2-cDNA enthielten, zeigen,
dass die Sekretion von GM-CSF zusätzlich zu IL-2 im Vergleich
zu IL-2 alleine keine weitere Wirkung auf die Hemmung des Tumorwachstums
hat (Ergebnisse nicht dargestellt).
-
Um zu untersuchen, ob die in Mäusen induzierte
Antitumor-Aktivität,
denen N/CIL2/TIFN-γCMS5
injiziert worden war, eine systemische, lang anhaltende tumorspezifische
Antwort war, wurden die Mäuse,
die vorher die Cytokinsekretierenden CMS-5-Zellen abgestoßen hatten,
mit einer letalen Dosis der parentalen Tumorzellen oder mit nicht-kreuzreagierenden
Methylcholanthreninduzierten Tumoren des gleichen genetischen Hintergrunds
(CMS-13) provoziert. Danach wuchsen Tumoren in den Mäusen, die
mit CMS-13 provoziert worden waren, nicht jedoch in den Mäusen, die
mit den CMS-5-Zellen provoziert worden waren, dies bestätigt die
früheren
Ergebnisse (Ergebnisse nicht dargestellt, 7, 9). Die CMS-5-Zellen,
die IL-2 und IFN-γ sekretierten,
induzierten somit sowohl unmittelbare Antitumor-Antworten als auch
eine lang anhaltende schützende
Immunität gegen
den parentalen Tumor.
-
Einfluss einer in vivo-Verarmung
an Subpopulationen von Effektorzellen auf das Tumorwachstum
-
Um die Beteiligung der verschiedenen
Subpopulationen von Eftektorzellen an der Abstoßung von IL-2/IFN-γ-sekretierenden
Tumorzellen zu bestimmen, wurde das Tumorwachstum in Mäusen überwacht,
die selektiv an CD4+-, CD8+-
oder NK-Zellen verarmt
worden waren. Ein repräsentatives
Experiment ist in 7 dargestellt.
Die Mäuse
erhielten Injektionen mit mAbs gegen die CD4+-,
CD8+- oder NK-Zellen, wie in Material und
Methoden beschrieben. Die Abwesenheit von CD8+-Zellen verhinderte
die Abstoßung
von IL-2/IFN-γ-sekretierenden
CMS-5-Zellen. Im Gegensatz dazu beeinträchtigte die Verarmung an CD4+-Zellen nicht die Fähigkeit von Mäusen, die
transduzierten Tumorzellen abzustoßen. Die Verarmung an NK-Zellen verzögerte die Abstoßung von
IL-2/IFN-γ-sekretierenden
Tumoren im Vergleich zu den Mäusen,
bei denen diese NK-Zellen nicht verringert worden waren. Diese Ergebnisse
legten nahe, dass die cytotoxischen CD8+-T-Zellen
hauptsächlich
für die
primäre
Abstoßung
von IL-2/IFN-γ-sekretierenden
Tumorzellen verantwortlich waren, dass jedoch auch die NK-Zellen,
die zwar für
die Entfernung des Tumors nicht erforderlich waren, induziert wurden und
dass sie möglicherweise
auch einen Einfluss auf die Tumorabstoßung ausübten (29). Die CD4+-Zellen schienen
dagegen in der durch die IL-2/IFN-γ-sekretierenden CMS-5-Zellen
vermittelten Antitumor-Aktivität keine
Rolle zu spielen.
-
Diskussion der Experimente
-
In dieser Arbeit untersucht der Anmelden
die Mechanismen der primären
Abstoßung
von Tumorzellen, die mit Cytokin-Genen transduziert wurden, welche
in Einzel- oder Doppel-cDNA-enthaltenden retroviralen Konstrukten
vorlagen. Obwohl es zurzeit nicht möglich ist, therapeutische Gene
in situ zielgerichtet auf Tumorzellen zu lenken, kann man davon
ausgehen, dass diese Vorgehensweise durch den Fortschritt in der
Entwicklung von Systemen zur gewebespezifischen Verabreichung und
Expression zu einem realistischen Ansatz für die Zukunft wird (1 bis 6).
Da man bei einer in vivo-Behandlung von Patienten mit Krebs unter
Verwendung eines Gentransfers versuchen sollte, eine maximale Induktion
der Antitumor-Immunität
durch einen einzelnen Transduktionsschritt zu erreichen, hat der
Anmelden getestet, ob die gemeinsame Transduktion von zwei Cytokinen
in eine einzige Tumorzelle durch einen einzigen retroviralen Vektor
zu einer gesteigerten Antitumor-Antwort des Wirts führt.
-
Der Anmelden wählte in dieser Studie IFN-γ und IL-2,
da für
diese Cytokine früher
gezeigt wurde, dass sie eine primäre Tumorabstoßung wirksam
induzieren (7 bis 12), und da die beiden Cytokine auf verschiedenen
Ebenen der Immunantwort wirken: IFN-γ ist ein Cytokin, von dem bekannt
ist, dass es Moleküle
nach oben reguliert, die an der Prozessierung und Präsentation
von Antigenen beteiligt sind, und dass es somit auf der Ebene der
Zielzellen wirkt (45, 47 bis 52). Außerdem reguliert IFN-γ die Induktion
von cytotoxischen T-Zellen und die Aktivierung von Makrophagen,
NK-Zellen und LAK-Zellen und kann verschiedene andere immunregulatorische
Faktoren induzieren (29 bis 33, 53, 54). IL-2 löst andererseits die Proliferation
von cytotoxischen T-Zellen, NK- und LAK-Zellen aus und wirkt somit
hauptsächlich
auf der Ebene der Effektorzellen (55 bis 57). Außerdem kann man von einer Synergie
von IL-2 und IFN-γ ausgehen,
da kürzlich
erhaltene Ergebnisse zeigen, dass die Aktivierung von T-Zellen gesteigert
werden kann, wenn ein Antigenunspezifisches ko-stimulierendes Signal,
wie B7 oder IL-2, durch die APC freigesetzt wird (26, 27, 58 bis
60). Die Impfung mit GM-CSF-sekretierenden bestrahlten Tumorzellen
kann eine starke, lang anhaltende Immunität gegen eine Provokation mit
parentalen Tumorzellen stimulieren (24). Der Anmelden untersuchte
die Effekte von lebenden GM-CSF- und GM-CSF/IL-2-sekretierenden
Tumorzellen auf die Induktion einer primären Tumorabstoßung.
-
Hierfür konstruierte der Anmelden
retrovirale Einzel-Cytokin-Vektoren, die die murine IFN-γ , die murine
GM-CSF- oder die menschliche IL-2-cDNA enthielten, und retrovirale
Doppel-Cytokin-Vektoren, die sowohl die IL-2- als auch die IFN-γ cDNA oder
sowohl die IL-2- als auch die GM-CSF-cDNA enthielten, und infizierten
hiermit CMS-5, ein schwach immunogenes Fibrosarkom. Unsere Ergebnisse
zeigen, dass retrovirale Vektoren, die zwei Cytokin-Gene enthalten,
für eine
stabile Transfektion von Tumorzellen eingesetzt werden können, wodurch
es zu einer Sekretion von biologisch aktiven Proteinen über längere Zeitspannen
kommt. Die Sekretion von kleinen Mengen von IFN-γ durch Fibrosarkomzellen hatte
eine Hinaufregulation der MHC-Moleküle der Klasse I auf der Zelloberfläche zur
Folge. Die Immunogenität
konnte somit erhöht
werden, da die tumorassoziierten Antigene den cytotoxischen T-Zellen im Zusammenhang
mit MHC-Molekülen
der Klasse I präsentiert
werden (61, 62). Die Sekretion von IL-2 und IFN-γ aus derselben Tumorzelle führte zur
Erzeugung von cytotoxischen Zellen, die in der Lage waren, mindestens
eine Million CMS-5-Zellen abzustoßen, eine Dosis, die viermal
höher war
als die für
BALB/c-Mäuse letale
Dosis von CMS-5. Die Sekretion von ähnlichen Mengen von IFN-γ oder IL-2
alleine induzierte keine Immunantwort, die stark genug gewesen wäre, um die
Abstoßung
von einer Million Tumorzellen zu bewirken. Auch das Mischen der
gleichen Anzahl von IL-2- und von IFN-γ sekretierenden CMS-5-Zellen
hatte keine Tumorabstoßung
zu Folge. Dieses Phänomen
hängt möglicherweise
mit dem Umstand zusammen, dass die beiden Cytokine durch den Doppel-Cytokin-Vektor
mit einer konstanten Konzentration pro Zelle freigesetzt werden,
bis alle Tumorzellen zerstört
sind, dass dagegen in dem Zellgemisch vorzugsweise eine Cytokinsekretierende
Population vor der anderen zerstört
wird. Diese Ergebnisse sprechen für das Konzept, dass IL-2 und
IFN-γ gemeinsam
cytotoxische Funktionen des Immunsystems aktivieren können (46,
63 bis 65), und sie legen nahe, dass es ein Vorteil ist, wenn die
beiden Cytokine durch dieselbe Zelle freigesetzt werden. Es ist
möglich,
dass die in vivo durch IFN-γ induzierte
Hinaufregulation von Molekülen,
die an der Prozessierung und Präsentation
von Antigenen beteiligt sind, in der autokrinen Situation wirksamer
ist, und dass in der parakrinen Situation mehr IFN-γ erforderlich
wäre. Jedoch
muss beachtet werden, dass, bezogen auf eine Zelle, in einem Gemisch
von Clonen nur halb so viel Cytokin produziert wird. Die Frage,
ob die gemeinsame Sekretion der beiden Cytokine durch eine einzige
Tumorzelle ein Vorteil ist, ist mit den hier durchgeführten Experimenten
noch nicht definitiv beantwortet. Trotzdem sollte die Sekretion
der beiden Cytokine durch eine einzelne Zelle dazu führen, dass
alle Effektorzellen gleichzeitig den beiden Cytokinen ausgesetzt
werden. Im Gegensatz dazu kann man davon ausgehen, dass es bei einer
Sekretion der beiden Cytokine durch unterschiedliche Tumorzellen
dazu kommt, dass die Effektorzellen variablen Konzentrationen der
Cytokine ausgesetzt werden. Weiterhin würde die Verwendung eines einzelnen
Vektors, der die beiden Cytokin-Gene enthält, den Gentranfer für die Behandlung
von Tumoren in vivo vereinfachen, da hiertür nur ein einziger Transduktionsschritt
erforderlich ist.
-
Die gesamten transduzierten, GM-CSF-sekretierenden
CMS-5-Zellen, die nicht bestrahlt waren, und clonal selektierte
GM-CSF- und GM-CSF/IL-2-sekretierende
CMS-5-Zellen wurden nicht abgestoßen, auch nicht bei niedrigeren
Zellzahlen. Vielmehr wuchs der Tumor umso schneller, je mehr GM-CSF
freigesetzt wurde, dies legt einen wachstumsfördernden Effekt von GM-CSF
auf die CMS-5-Zellen
nahe. Die Entnahme von Tumor und die erneute Selektion mit G418
in vitro zeigte, dass das Auswachsen von CMS-5-Zellen, die keinen oder
wenig GM-CSF sekretierten, nicht der Grund für das in vivo festgestellte
Tumorwachstum sein konnte. In weiteren Experimenten wurde der GM-CSF-enthaltende
Vektor verwendet, um MBT-2, einen Blasenkrebs, TS/A, ein Adenokarzinom,
und B16, ein Melanom, zu transduzieren. In keinem Fall induzierte
die Sekretion von GM-CSF die Abstoßung der transduzierten Tumorzellen.
Die Ergebnisse des Anmelders stimmen mit den veröffentlichten Ergebnissen überein,
die zeigen, dass der GM-CSF seine kräftigen immunstimulierenden
Effekte am besten dann ausübt,
wenn er durch bestrahlte Tumorzellen freigesetzt wird, die sich
nicht mehr vermehren können.
Dranoff et al. beschrieben ein systemisches Syndrom mit einer zum
Tode führenden
Toxizität, die
sich durch eine Leukozytose, Hepatosplenomegalie und pulmonale Blutung
bei den Mäusen äußerte, denen
lebende GM-CSF-sekretierende B16-Zellen injiziert worden waren (24).
Dieses Phänomen
wurde der in vivo immer mehr zunehmenden Zahl an GM-CSF-exprimierenden
Tumorzellen zugeschrieben. Menschliche Tumoren, die von Natur aus
GM-CSF sekretieren, scheinen auch nicht abgestoßen zu werden (66). Diese und unsere
Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, das Cytokin für jeden
Tumor und für
jede gewählte
Gentherapie sorgfältig
zu selektieren.
-
In Abwesenheit von cytotoxischen
CD8+-T-Zellen wurden die IL-2/IFN-γ sekretierenden
CMS-5-Tumoren nicht abgestoßen,
dies bestätigt,
dass die CD8+-CTLs für die Eliminierung des Tumors
erforderlich sind. Dieses Ergebnis legt nahe, dass trotz einer leichten
Wachstumshemmung von IFN-γ sekretierenden
Zellen in vitro die direkten Hemmeffekte von IFN-γ auf das
Tumorwachstum nicht für
die Tumorregression verantwortlich waren. Obwohl die IL-2/IFN-γ Sekretion
durch die Tumorzellen NK-Zellen aktivierte, wie durch die verzögerte Abstoßung von
Tumoren in den an NK-Zellen verarmten Tieren gezeigt wird, war ihr
Vorliegen für
die Eliminierung der Tumoren nicht erforderlich. Die CD4+-Helfer-T-Zellen schienen nicht zur Abstoßung von
IL-2/IFN-γ sekretierenden
CMS-5-Zellen beizutragen, da die Tumorabstoßung in den an CD4 verarmten
Mäusen
nicht abgeschwächt
war, möglicherweise
weil die konstitutive Sekretion von IL-2 und IFN-γ durch die
Zielzellen die Notwendigkeit von Helfer-T-Zellen umgeht (8). Aus
den hier dargestellten Experimenten kann der Anmeldet nicht ausschließen, dass
andere unspezifische Effektorzellen des Immunsystems an der Abstoßung von
neoplastischen Zellen beteiligt sind. IFN-γ ist ein wirksamer Makrophagen-Aktivator,
weshalb in diesem System die Antitumor-Aktivität teilweise den cytostatischen
oder cytotoxischen Effekten von aktivierten Makrophagen zuzuschreiben
sein könnte.
Außerdem
führt die
Sekretion von IL-2 und IFN-γ nicht
nur zur Abstoßung
von transduzierten Tumorzellen, sondern sie stimuliert auch eine
spezifische, lang anhaltende Antitumor-Immunität. Dies könnte klinisch wichtig sein,
wenn nach einer primären
Therapie nicht alle Tumorzellen entfernt wurden. Dann könnte die
Immunität
verhindern, dass wieder Mikrometastasen wachsen. Die Frage, ob die
Immunantwort, die durch Doppel-Cytokin-transduzierte Tumorzellen
induziert wird, ausreichend sein könnte, um auch eine schon vorher
etablierte Krankheit zu eliminieren, oder, falls dies nicht der
Fall ist, wie dies erreicht werden kann, bedarf noch weiterer Untersuchungen.
-
Zusammenfassend kann festgestellt
werden, dass retrovirale Vektoren, die ein doppeltes Cytokin-Gen enthalten,
eingesetzt werden können,
um Tumorzellen stabil zu transfizieren, wodurch in vivo die Antitumor-Aktivität gesteigert
werden kann. Außerdem
ist die Expression der beiden Cytokine aus einem einzigen Vektorkonstrukt
möglicherweise
für die
zukünftigen
klinischen Anwendungen von Vorteil, da die beiden Gene zur gleichen
Zeit in eine einzige Tumorzelle eingebracht werden können.
-
Referenzen der sechsten
Serie von Experimenten
-
- 1. Vile, R. G., Hart I. R., In vitro and in
vivo targeting of gene expression to melanoma cells. Cancer ReS., 53:
962 (2993).
- 2. Culver, K. W., Ram, Z., Wallbridge, S., Ishii, H., Oldfield,
E. H., Blaese, R. M., In vivo gene transfer with retroviral vector
producer cells far treatment of experimental brain tumors. Science,
256: 1550 (1992).
- 3. Nabel, E. G., Plaut, G., Nabel, G. J., Site-specific gene
expression in vivo by direct gene transfer into the arterial wall.
Science, 249: 1285 (1990).
- 4. Nabel, E. G., Gordon, D., Yang, Z. Y., Xu, L., San, H., Plautz,
G. E., Wu, B. Y., Gao, X., Huang, L., Nabel, G. J., Gene transfer
in vivo with DNA-liposome complexes: lack of autoimmunity and gonadal
localization. Human Gene Therapy, 3: 649 (1992).
- 5. Ferry, N., Duplessis, O., Houssin, D., Danos, O., Heard,
J-M., Retrovirai-mediated gene transfer into hepatocytes in vivo.
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 8377 (1991).
- 6. Roux, P., Jeanteur, P., Piechaczyk, M., A versatile and potentially
general approach to the targeting cf specific cell types by retroviruses:
Application to the infection of human cells by major histocompatibility complex
class I and class II antigens by mouse ecctropic murine leukemia
virusderived viruses. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 9079 (1989).
- 7. Gansbacher, H., Zier, K., Daniels, H., Cronin, K., Bannerji,
R., Gilboa, E., Interleukin 2 gene transfer into tumor cells abrogates
tumorigenicity and induces protective immunity. J. Exp. Med., 172:
1217 (1990) .
- 8. Fearon, E. R., Pardoll, D. M., Itaya, T., Golumbek, P., Levitsky,
H. I., Simons, J. W., Karasuyama, H., Vogelstein, B., Frost, P.,
Interleukin-2 production by tumor cells bypass T helper function
in generation of an antitumor response. cell, 60: 397 (1990) .
- 9. Gansbacher, B., Bannerji, R., Daniels, B., Zier, K., Cronin,
K., Gilboa, E., Retroviral vector-mediated γ-interferon gene transfer into
tumor cells generates potent and long lasting antitumor immunity.
Cancer Res., 50: 7820 (1990).
- 10. Watanabe, Y., Sakata, T., Highly efficient action of autocrine
mouse interferon-γ expressed
via a retroviral vector. Eur. J. Immunol., 18: 1627 (1988).
- 11. Watanabe, Y., Kuribayashi, K., Miyatake, S., Nishihara,
K., Nakayama, E-I., Taniyama, T., Sakata, T-A., Exogenous expression
of mouse interferon gamma cDNA in mouse neuroblastoma C1300 cells:
results in reduced tumorigenicity by augmented anti-tumor immunity.
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 9456 (1989).
- 12. Restifo, N. P., Spiess, P. J., Karp, S. E., Mulé, J. J.,
Rosenberq, S.A., A nenimmunogenic sarcoma transduced with the cDNA
for interferon-γ elicits
CD8+ T cells against wild-type tumor: correlation
with antigen presentation capability. J. Exp. Med., 175: 1423 (1992).
- 13. Gastl, G., Finstad, C. L., Guarini, A., Bosl, G., Bander,
N., Gilboa, E., Gansbacher, B., Retroviral vector-mediated lymphokine
gene transfer into human renal cancer cell. lines. Cancer Res.,
52: 6229 (1992).
- 14. ogasawara, M., Rosenberg, S., Enhanced expression of HLA
molecules and stimulation of autologaus human tumor infiltrating
lymphocytes following transduction of melanoma cells with γ-interferon
genes. Cancer REs., 53: 3561 (1993).
- 15. Tepper, R. I., Pattengale, P. K., Leder, P., Murine interleukin-4
displays potent anti-tumor activity in vivo. Cell, 57: 503 (2989).
- 16. Golumbek, P. T., Lazenby, A. J., Levitzky, H. I., Jaffe,
L. M., Karasuyama, M., Baker, M., Pardoll, D. M., Treatment of established
renal cancer engineered to secrete Interleukin-4. Science, 254:
713 (1991).
- 17. Porgador, A., Tzehoval, E., Katz, A., Vadai, E., Revel,
M., Feldman, M., Eisenbach, L., Znterleukin 6 gene transfection
into lewis lung carcinoma tumor cells suppresses the malignant phenotype
and confers immunotherapeutic competence against metastatic cells.
Cancer Res., 52: 3679 (1992).
- 18. Hock, H., Dorsch, M., Diamantstein, T., Blankenstein, T.,
Interleukin-7 induces CD4+ T cell-dependent tumor rejection.
J. Exp. Med., 174: 1291 (1991).
- 19 . Hlankenstein, T., Qin, Z., Überla, K., Müller, W.,
Rosen, H., volk H-D., Diamantstein; T., Tumor suppression after
tumor cell-targeted tumor necrosis factor a gene transfer. J. Exp.
Med., 273: 1047 (1991).
- 20. Colombo, M. P., Ferrari, G., Stoppacciaro, A., Parenza,
M., Rodolfo, M., Mavilio, F., Parmani, G., Granulocyte colony-stimulating
factor gene transfer suppresses tumorigenicity of a murine adenocarcinoma
in vivo. J. Exp. Med., 173: 889 (1992).
- 21. Cavallo, F., Giovarelli, M., Gulino, A., Vacca, A., Stoppacciaro,
A., Modesti, A., Forni, G., Role of neutrophils and CD4+ T
lymphocytes in the primary and memory response to nonimmunogenic
murine mammary adenocarcinoma made immunogenic by IL-2 gene. J.
Immunol., 249: 3627 (1992).
- 22. Ohe, Y., Podack, E. R., Olsen, K. J., Miyahara, Y., Ohira,
T., Miura, K., Nishio, K., Saijo, N., Combination effect of vaccination
with IL2 and IL4 cDNA transfected cells an the induction of a therapeutic
immune response against lewis lung carcinoma cells. Int. J. Cancer,
53: 432 (1993).
- 23. Porgador, A., Gansbacher, B., Bannerji, R., Tzehoval, E.,
Gilboa, E., Feldman, M., Eisenbach, L., Anti-metastatic vaccination
of tumor-bearing mice with IL-2-Gene-inserted tumor cells. Int.,7.
Cancer, 53: 471 (1993).
- 24. Dranoff, G., Jaffee, E., Lazenby, A., Golumbek, P., Levitsky,
H., Brose, K., Jackson, v., Hamada, H., Pardoll, D., Mulligan, R.
C., Vaccination with irradiated tumor cells engineered to secrete
murine granulocyte-macrophage colony-stimulating factor stimulated
potent, specific, and long-lasting antitumor immunity. Proc. Nati.
Acad. Sci. USA, 90: 3539 (1993).
- 25. Jaffee, E. M., Dranoff, G., Cohen, L. K., Hauda, K. M.,
Clift, S., Marshall, F. F., Mulligan, R. C., Pardoll, D. M., High
efficiency gene transfer into primary human tumor explants without
cell selection. Cancer Res., 53: 2221 (1993).
- 26. Chen, L., Ashe, S., Brady, W. A., Hellström, I., Hellström, K. F.,
Ledbetter, J. A., McGowan, P., Linsley, P. S., Costimulation of
antitumor immunity by the B7 counterreceptor for the T lymphocyte
molecules CD28 and CTLA-4. Cell, 71: 2093 (1992),
- 27. Townsend, S. E., Allison, J. P., Tumor rejection after direct
costimulation of CD8+ T cells by B7-transfected melanoma
cells. Science, 259: 368 ( 1993) .
- 28. Connor, J., Bannerji, R., Salto, S., Heston, W., Fair, W.,
Gilboa, E., Regression of bladder tumors in mice treated with interleukin
2 gene-modified tumor cells. J. Exp. Med., 177: 1127 (1993).
- 29. Alosco, T. R., Croy, B. A., Gansbacher, B., Wang, H. Q.,
Rao, U., Bankert, R. H., Tumor cells secreting IL-2 stimulate a
local anti-tumor response independent of functional B or T lymphocytes.
Cancer Immunology and Immunotherapy, 36: 364 (1993),
- 30. Herbermann, R. B., Ortaldo, J. E., Mantavani, A., Hobbs,
D. F., Kung, H-F., Pestka, S., Effect of human recombinant interferon
on cytotoxic activity of natural killer (NK) cells and monocytes.
Cell Immuno1., 67: 160 (1982).
- 31. Schreiber, R. D, Celada, A., Molecular characterization
of γ-interferon
as a macrophage activating factor. In: E. Pick (ed.), Lymphokines
11, pp. 87–118,
New York, Academic Press, 1985.
- 32. Vilček,
J., Gray, P. W., Rinderknecht, E., Sevastopoulos, C. G., Interferon-γ: A lymphokine
for all seasons. In: E. Pick (ed.), Lymphokines 11, pp. 1.32, New
York, Academic Press, 1985.
- 33. Trinchieri, G., Perussia, B., Immaune interferon: A pleiotropic
lymphokine with multiple effects. Immuno1. Today 6: 131 (1985).
- 34. Maraskovsky, E., Chen, W., Shortman, K., IL-2 and IFN-gamma
are two necessary lymghokines in the development of cytolytic T
cells. J. Immunol., 143: 1210 (1989) .
- 35. Armentano, D., Yu, S-F., Kantoff, P. W., von Ruden, T.,
Anderson, W. F., Gilboa, E., Effect of internal viral sequences
on the utility of retroviral vectors. J. Virol., 61: 1647 (1987).
- 36. Gansbacher, 8., Zier, K., Cronin, K., Hantzopouls, P. A.,
Houchard, B., Houghton, A., Gilbaa, E., Gelde, D., Retroviral gene
transfer induced constitutive expression of interleukin-2 or interferon-γ in irradiated
human melanoma cells. Blood 80: 2817 (1992) .
- 37. Hantzopoulos, P. A., Sullenger, B. A., Umgers, G., Gilboa,
E., Improved expression upon transfer of the adenosine deaminase
minigene outside the transcriptional unit of the retroviral vector.
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 3519 (1989).
- 38. Markowitz, D., Goff, S., Bank, A., A safe packaging line
for gene transfer: separating viral genes on two different plasmids.
J. Virol., 62: 1120 (1988).
- 39. Markowitz, D., Goff, 5., Bank, A., Construction and use
of a safe and efficient amphotropic packaging cell line. Virology,
167: 400 (1988).
- 40. Srfvastava, P. K., DeLeo, A. B., Old, L. J., Tumor rejection
antigens of chemically induced sarcomas of inbred mice. Proc. Nat1.
Acad. Sci. USA, 83: 3407 (1986).
- 41. DeLeo, A. B., Shiku, H., Takahashi, T., John, M., Old, L.
J., Cell surface antigens of chemically induced sarcomas of the
mouse. I. murine leukemia virus-related antigens and alloantigens
on cultured fibroblasts and sarcoma cells: description of a unique
antigen on BALB/c Meth A sarcoma. J. Exp. Med., 146: 720 (1977).
- 42. Zier, K., Functional and antigenic properties of cultured
T-cells in cell mediated lympholysis (CML) assay. Human Immunol.,
4: 147 (1982).
- 43. Dialynas, D. P., Quan, Z. S., Wall, K. A., Pierres, A.,
Qintanás,
J., Loken, M. R., Pierres, M., Fitch, F. W., Characterization of
the murine T cell surface molecule, designated L3T4, identified
by monoclonal antibody GK1.5: Similarity of L3T4 to the human Leu-3/T4 molecule. J.
Immunol. 131: 2445 (1983).
- 44. Sarmiento, M., Glasebraok, A. L., Fitch, F. W., IqG or IgM
monoclonal antibodies reactive with different determinants on the
molecular complex bearing Lyt 2 antigen block T cell-mediated cytolysis
in the absence of complement. J. Immunol. 125: 2665 (1980).
- 45. Basham, T. Y., Merrigan, T. C., Recombinant gamma interferon
increases HLA-DR synthesis and expression. J. Immunol. 130: 1492
(1983).
- 46. Weber, J. S., Jay, G., Tanaka, K., Rosenberq, S.A., Immunotherapy
of a murine tumor with interleukin-2. Increased sensitivity after
MHC class I gene transfection. J. Exp. Med., 166: 1716 (1987).
- 47. Hämmerling,
G. J., Klar, D., Pulm, W., Momburq, F., Moldenhauer, G., The influence
of mayor histocompatibility complex class I antigens on tumor growth
and metastasis. Biochem. Biophys. Acta., 907: 245 (1987).
- 48. Skoskiewicz, M. J., Colvin, R. H., Schneeberger, F. F.,
Russel, P. S., Widespread and selective induction of major histocompatibility
complex-determined antigens in vivo by y Interferon. J. Exp. Med.
162: 1645 (1985).
- 49. Carrel, S., Schmidt-Kesse A., Gufffré, L., Recombinant interferon-gamma
can induce the expression of HLA-DR and -DC on DR-negative melanoma
cells and enhanced the expression of HLA-ABC and tumor-associated
antigens. Europ. J. Immuno1. 15: 118 (1985).
- 50. Houghton, A.N., Thomson, T. M., Gross, D., Oettgen, H. F.,
Old, L. J., Surface antigens of melanoma and melanocytes. Specificity
and induction of Ia antigens by human gamma interferon. J. Exp.
Med., 160: 255 (1984).
- 51. Lindahl, P., Leary, P., Gresser, I., Enhancement by interferon
of the expression of surface antigens on murine leukemia L1210 cells.
Proc. Natl. Acad. Sci. (Wash), 70: 2785 (1973).
- 52. Yang, Y., Waters, J. H., Früh, K., Peterson, P. A., Proteasomes
are regulated by interferon gamma: implications for antigen processing.
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 4928 (1992).
- 53. Birmingham, J. R., Chestnut, R. W., Kappler, J. W., Marrack,
P., Kubo, F., Grey, H. M., Antigen presentation to T cell hybridomas
by a macrophage cell line: an inducible function. J. Immunol. 128:
1491 (1982).
- 54. Baker, J. N., Allen, M. H., MacDonald, D. M., The effect
of in vivo interferon gamma on the distribution of LFA-2 and ICAM-1
in normal human skin. J. Invest. Dermatol. 93: 439 (1989).
- 55. Farrar, W. L., John, H. M., Farrar, J., Regulation of the
production of immune interferon and cytotoxic T-lymphocytes by IL-2. J. Immunol., 126:
1120 (1981).
- 56. Malkovsky, M., Loveland, B., North, M., Asherson, G. L.,
Gao, L., Ward, P., Fiers, W., Recombination interleukin-2 directly
augments the cytotoxicity of human monocytes. Nature, 325: 262 (1987).
- 57. Erard, F., Carthesy, P., Nabholz, M., Lowenthal, J. W.,
Zaech, P., Plaetinck, G., McDonald, H. R., Interleukin 2 is both
necessary and sufficient for the growth and differentiation of lectin-stimulated
cytolytic T lymphocyte precursors. J. Immuno1. 134: 1644 (1985).
- 58. Liu, Y., Janeway, C. A., Cells that present both specific
ligand and costimulatory activity are the most efficient inducers
of clonal expansion of normal CD4 T cells. Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 89:3845 (1992).
- 59. Heath, W. R., Allison, J., Hoffman, W. M., Schönrich, G.,
Hämmerling,
G., Arnold, B., Miller, J. F. A. P., Autoimmune diabetes as a consequence
of locally produced interleukin-2. Nature, 359: 547 (1992).
- 60.,Norton, S. D., Zuckerman, L., Urdahl, K. B., Shefner, R.,
Miller, J., Jenkins, M. K., The CD28 ligand, 87, enhances IL-2 production
by providing a costimulatory signal to T cells. J. Immuno1. 149:
1556 (1992).
- 61. Van der Bruggen, P., Traversari, C., Chomez, P., Lurguin,
C., de Plan, E., van den Eynde, B., Boon, T., A gene encoding an
antigen recognized by cytolytic T lymphocytes on a human melanoma.
Science, 254: 1643 (1991).
- 62. Crowley, N. J., Darrow, T. L., Quinn-Allen, M. A., MHCrestricted
recognition of autologous melanoma by tumor-specific cytotoxic T
cells. Evidence for restriction by a dominant HLA-A allele. J. Immuno1.,
146: 1692 (1991).
- 63. Nakajima, I., Chu, T. M., Enhanced cell-mediated cytotoxicity
by interferon-gamma and interleukin-2 against syngeneic murine mammary
adenocarcinoma. Mol. Biother., 4: 47 (1992).
- 64. Itoh, K., Shiiba, K., Shimizu, Y., Suzuki, R., Kumaqai,
K., Generation of activated killer (AK) cells by recombinant interleukin
2 (rIL 2) in collaboration with interferon-γ (IFN-γ). J. Immunol., 134: 3124 (1985).
- 65. Shalaby, M. R., Svedersky, L. P., McKay, P. A., Finkle,
H. S., Palladino, M. A., In vivo augmentation of natural killer
activity by combined treatment with recombinant gamma interferon
and interleukin-2. J. Interferon Res., 5: 571 (1985).
- 66. Hocking, W., Goodman, J., and Golde, D. W., Granulocytosis
associated with tumor cell production of colony-stimulating activity.
Blood, 62: 600 (1983).