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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Färben eines Formkörpers eines Polymerprodukts, welches
sich teilweise in Kontakt mit einer Form befindet, während
man den Formkörper von der Form löst.
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Man wendet die vorliegende Erfindung vorzugsweise nicht
nur auf das Färben von Kontaktlinsen, insbesondere weichen
Kontaktlinsen, an, sondern auch auf eine Vielzahl von
anderen Polymerprodukten oder Formkörpern, wie z.B. Filme,
Membranen, etc., die aus Hydrogelen gebildet werden.
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Herkömmliche Verfahren zum Färben von Gegenständen aus
Hydrogelharz sind beschrieben in JP-A-53-13673 und
JP-A-53-128667. Diese Verfahren beruhen beide auf der
Prämisse, dass ein Gegenstand aus Hydrogelharz in einen
vollständig gequollenen Zustand mittels Wasser, einem mit
Wasser kompatiblen Lösungsmittel, das besser als Wasser
dazu in der Lage ist, einen Gegenstand aus Hydrogelharz zu
quellen, oder eine Lösungsmittelmischung aus Wasser und
besagtem Lösungsmittel, überführt wird. Das heisst, dass
man den Gegenstand aus Hydrogelharz wie folgt färbt:
Nachdem der Gegenstand aus Hydrogelharz vollständig
gequollenen ist, tränkt man den Gegenstand aus
Hydrogelharz mit einem wasserlöslichen Farbstoff oder
einer Leuko- bzw. farblosen Verbindung davon und
unterzieht ihn Behandlungen zum Wasserunlöslichmachen und
zur Farbbildung.
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In den von den beiden obigen Veröffentlichungen
vorgeschlagenen Verfahren sind&sub1; verkürzt dargestellt, der
Schritt zum Quellen des zu färbenden Polymerprodukts und
der Schritt, in dem das gequollene Polymerprodukt mit
einem wasserlöslichen Farbstoff oder einer Leuko- bzw.
farblosen Verbindung davon getränkt wird, separate
Verfahrensschritte. Aus diesem Grund sind die obigen
Verfahren insofern problematisch, als dass das Einziehen
des Farbstoffs in das gequollene Polymerprodukt leicht
uneinheitlich wird und es schwierig ist, eine Anzahl von
Polymerprodukten in einheitlich gefärbtem Zustand zu
färben.
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US-A-4 494 954 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines gefärbten Formkörpers, in dem der im wesentlichen
aus nicht-wasserhaltigem Polymer bestehende Formkörper in
eine Färbelösung getaucht wird, die über das Lösen eines
wasserlöslichen Farbstoffs in einem Lösungsmittel, das zum
Quellen besagten Polymers in der Lage ist, hergestellt
wird, wobei besagtes Lösungsmittel alleine oder in
Verbindung mit bis zu 20 Gew.-Teilen Wasser oder bis zu
10 Gew.-Teilen einer wässrigen alkalischen, reduzierenden
Lösung pro 100 Gew.-Teilen des Lösungsmittels verwendet
wird; der Formkörper wird gequollen und gefärbt und der
gequollene Formkörper getrocknet.
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GB-A-1 583 492 offenbart eine Methode zum Färben eines
Hydrogelharzes, die das Imprägnieren des Hydrogelharzes
mit einem wasserlöslichen Küpenfarbstoff oder
Tetrazoliumsalz beinhaltet und darauffolgend die Umsetzung
besagten Farbstoffs oder Salzes im Hydrogelharz zu einem
wasserunlöslichen gefärbten Material.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zum
Färben eines Formkörpers eines Polymerprodukts
bereitzustellen, das sich teilweise mit einer Form in
Kontakt befindet, während man den Formkörper von der Form
löst und gemäss dem man eine grosse Menge geformter
Gegenstände unter Abnahme der Zahl der Verfahrensschritte
einheitlich färben kann.
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Um obiges Ziel zu erreichen, hat man die vorliegende
Erfindung gemacht.
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Um das obige Ziel zu erreichen, beinhaltet das Verfahren
zum Färben eines Formkörpers:
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den Schritt des Eintauchens eines Formkörpers, der aus
einem Polymerprodukt gebildet wird, das in Wasser oder
einer Wasser enthaltenden Lösungsmittelmischung quellbar
ist und sich teilweise in Kontakt mit einer Form befindet,
in eine Eehandlungsflüssigkeit, die eine Wasser
enthaltende Lösungsmittelmischung, die ein Färbemittel mit
Affinität zu besagtem Formkörper enthält, beinhaltet und
dadurch das Ablösen besagten Formkörpers, das Quellen
besagten Formkörpers und das Einziehen des obigen
Färbemittels in besagten Formkörper gleichzeitig zu
bewirken, und
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den Schritt des Eintauchens obigen Formkörpers, den man in
obigem Schritt behandelt, in Wasser, eine saure wässrige
Lösung oder eine wässrige Lösung eines Oxidationsmittels,
um dadurch obiges Färbemittel zu fixieren.
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In dem erfindungsgemässen Verfahren beschränkt sich der zu
färbende Formkörper auf Polymerprodukte, die in der Lage
sind, in Wasser oder einer Wasser enthaltenden
Lösungsmittelmischung zu quellen. Solche Polymerprodukte
schliessen Produkte ein, die man aus Stoffen, wie einem
Hydroxyethylmethacrylat (HEMA)-Polymer, einem
N-Vinylpyrrolidon (NVP)-Polymer, einem N-Vinylpyrrolidon
(NVP)-Methylmethacrylat (MMA)-Copolymer, einem HEMA-MMA-
Methacrylsäure (MA)-Copolymer, einem Copolymer, das
hauptsächlich aus HEMA und NVP besteht, einem
Glycerinmethacrylat-MMA-Copolymer, Polyvinylalkohol,
Polyacrylamid und einem Polyacrylamidderivat herstellt.
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In dem Verfahren zum Färben eines Formkörpers, wie
erfindungsgemäss vorgesehen, wird zuerst ein Schritt
ausgeführt, indem obiger Formkörper in eine
Behandlungsflüssigkeit getaucht wird, die eine Wasser
enthaltende Lösungsmittelmischung, die ein Färbemittel mit
Affinität zu besagtem Formkörper enthält, beinhaltet. Als
Färbemittel kann man irgendein Färbemittel verwenden,
falls es Affinität zu dem zu färbenden Polymerprodukt
besitzt. Allgemein bevorzugt sind löslich gemachte
Küpenfarbstoffe, wie Rot 1, Blau 1, 2 oder 6, Grün 1,
Braun 1, Schwarz 1 und Küpenfarbstoffe, wie Blau 1, 3, 4
oder 5, Grün 1, 3, 13 oder 45, Orange 3, 5 oder 13.
Abhängig von der Art des zu färbenden Polymerprodukts und
der für das Polymerprodukt zu verwendenden Farbe kann man
das Färbemittel entsprechend auswählen.
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Die Wasser enthaltende Lösungsmittelmischung wählt man
vorzugsweise unter denen aus, die beim Mischen von Wasser
mit organischen Lösungsmitteln erhalten werden. Beispiele
der organischen Lösungsmittel sind Alkohole, wie Methanol,
Ethanol, Isopropanol, n-Butanol, Ketone, wie Äceton,
Methylethylketon, Glykole, wie Ethylenglykol,
Propylenglykol, Diethylenglykol oder Triethylenglykol. Man
fügt obiges Färbemittel zu dieser Wasser enthaltenden
Lösungsmittelmischung hinzu, wodurch eine
Behandlungsflüssigkeit erhalten wird, in der das
Färbemittel in der Wasser enthaltenden
Lösungsmittelmischung homogen gelöst ist.
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Der Grund für die Verwendung einer Wasser enthaltenden
Lösungsmittelmischung als Lösungsmittel für das
Färbemittel ist folgender. Dadurch dass man das
Quellverhältnis des Formkörpers erhöht, wird der
Porendurchmesser des Formkörpers bis zu einer zum Färben
geeigneten Grösse vergrössert, und die
Behandlungsflüssigkeit, in welcher das Färbemittel gelöst
ist, zieht schnell in die Gesamtheit des Polymerprodukts
ein, wodurch der Formkörper einheitlich gefärbt wird.
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Die alleinige Verwendung von Wasser als Lösungsmittel ist
insofern problematisch, als dass die
Behandlungsflüssigkeit, in der das Färbemittel gelöst ist,
infolge eines geringen Quellverhältnisses des Formkörpers
und infolge eines geringen Porendurchmessers des
Formkörpers kaum einzieht. Das Problem einer alleinigen
Verwendung eines organischen Lösungsmittels liegt darin,
dass es schwierig ist, das Färbemittel bis zu einer für
das Färben notwendigen Konzentration zu lösen, da die
Löslichkeit des Färbemittels im organischen Lösungsmittel
gering ist.
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In der Wasser enthaltenden Lösungsmittelmischung ist das
Mischverhältnis Wasser/organisches Lösungsmittel
vorzugsweise 20:80 bis 80:20. Der Grund dafür ist, dass,
wenn der Wassergehalt über diesen Bereich hinausgeht, der
Formkörper manchmal ein geringes Quellverhältnis und einen
unzureichenden Porendurchmesser aufweist und dass, wenn
der Gehalt an organischem Lösungsmittel grösser ist, die
Löslichkeit des Färbemittels in der Lösungsmittelmischung
manchmal ungenügend ist. Verwendet man jedoch einen
Küpenfarbstoff, fügt man vorzugsweise zu der Wasser
enthaltenden Lösungsmittelmischung ein Reduktionsmittel
hinzu, um das Färbemittel in der Wasser enthaltenden
Lösungsmittelmischung einheitlich zu lösen. Der Grund für
die Zugabe eines Reduktionsmittels liegt darin, dass ein
Küpenfarbstoff ein wasserunlöslicher Farbstoff ist und der
Küpenfarbstoff durch das Reduktionsmittel zur
wasserlöslichen Leukoverbindung umgesetzt wird. Ein
bevorzugtes Reduktionsmittel ist z.B. Hydrosulfit
(Na&sub2;S&sub2;O&sub4;)
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Wird der Formkörper in die Behandlungsflüssigkeit
eingetaucht, die eine Wasser enthaltende
Lösungsmittelmischung umfasst, die ein Färbemittel
enthält, quillt der Formkörper und das Färbemittel zieht
einheitlich in den Formkörper ein.
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Die Wasser enthaltende Lösungsmittelmischung kann z.B.
Natriumnitrit oder Natriumsulfit enthalten, um schnell mit
der farbbildenden Reaktion voranzuschreiten. Deren
verwendete Menge ist vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.%. Die
Wasser enthaltende Lösungsmittelmischung kann ferner z.B.
Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat,
Natriumchlorid oder Natriumsulfat enthalten, um die
Stabilität der Behandlungsflüssigkeit zu erhöhen. Deren
verwendete Menge ist vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.%.
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In dem Verfahren zum Färben eines Formkörpers, wie in der
vorliegenden Erfindung vorgesehen, führt man einen Schritt
aus, in dem der gequollene Formkörper in Wasser, eine
saure wässrige Lösung oder eine wässrige Lösung eines
Oxidationsmittels eingetaucht wird. Man wählt die saure
wässrige Lösung oder die wässrige Lösung eines
Oxidationsmittels, die man in diesem Schritt verwendet,
unter wässrigen Lösungen von Essigsäure, Schwefelsäure,
Salpetersäure, Chlorwasserstoffsäure, hypochlorige Säure
und Borsäure aus. Wenn man den Formkörper in Wasser, die
saure wässrige Lösung oder die wässrige Lösung eines
Oxidationsmittels eintaucht, wird das Färbemittel in dem
Formkörper fixiert und ergibt einen einheitlich gefärbten
Formkörper
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Ist der Formkörper eine Kontaktlinse, taucht man die
Kontaktlinse, die man obiger Fixierungsbehandlung
unterzogen hat, in eine wässrige
Natriumhydrogencarbonatlösung ein, unterzieht sie einer
Hitzebehandlung und bringt sie in einer physiologischen
Salzlösung oder einer
Kontaktlinsenkonservierungsflüssigkeit (Pufferlösung,
deren ph und osmotischen Druck man einstellt) in einen
wasserhaltigen Gleichgewichtszustand und erhält eine
gefärbte wasserhaltige, weiche Kontaktlinse.
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Das erfindungsgemäss Verfahren zum Färben eines
Formkörpers wird unten detaillierter erklärt werden. Das
verfahren zum Färben eines Formkörpers geht aus von einem
Formkörper, der aus einem Polymerprodukt gebildet wird,
welches in Wasser oder einer Wasser enthaltenden
Lösungsmittelmischung quellbar ist und sich teilweise im
Kontakt mit einer Form befindet.
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In dem erfindungsgemässen Verfahren zum Färben eines
Formkörpers ist der zu färbende Gegenstand ein Formkörper
eines Polymerprodukts, das in Wasser oder der Wasser
enthaltenden Lösungsmittelmischung quellbar ist und sich
teilweise im Kontakt (gewöhnlich in engem Kontakt) mit
einer Form befindet. Solch ein Formkörper schliesst
Kontaktlinsenmaterial ein, das man durch ein sogenanntes
einseitiges Gussverfahren erhält, indem man ein Monomer in
einen oben offenen Polymerisationsreaktor (der auch als
einseitige Gussform bezeichnet wird) giesst und mittels
Wärme oder Licht polymerisiert. Das resultierende
Kontaktlinsenmaterial ist in einem Zustand, in dem es sich
in engem Kontakt mit dem Boden der Form befindet. Diese
Form ist vorzugsweise eine Form, in der der Boden eine
gekrümmte Oberfläche hat, um die konvexe oder konkave
Oberfläche einer weichen Kontaktlinse auszubilden und die
aus Kunststoff, wie Polyethylen, Polypropylen,
Polycarbonat, Polysulfon, etc., hergestellt wird. Der
Grund hierfür ist, dass obiges Kontaktlinsenmaterial, das
man bei der Polymerisation erhält, dadurch dass man den
Formkörper zusammen mit der Form schleift und poliert
während der Formkörper sich in engem Kontakt mit dem Boden
der Form befindet, zu Kontaktlinsen verarbeitet werden
kann. Infolge des Schleifens und Polierens wird auch die
Form teilweise abgeschliffen, während sich der
kontaktlinsenförmige Körper in engem Kontakt mit dem Boden
der Form befindet. Nach dem Schleifen und Polieren taucht
man den kontaktlinsenförmigen Körper, der sich in engem
Kontakt mit dem Boden der Form befindet, in die
Behandlungsflüssigkeit, die eine Wasser enthaltende
Lösungsmittelmischung umfasst, welche ein Färbemittel mit
Affinität zu besagtem Formkörper enthält, wodurch der
Formkörper quillt und das Färbemittel in den Formkörper
einzieht, und es zum Ablösen des Formkörpers von der Form
kommt.
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Danach taucht man den Formkörper in Wasser, eine saure
wässrige Lösung oder eine wässrige Lösung eines
Oxidationsmittels, wodurch man das Färbemittel fixiert,
was zu einem einheitlich gefärbten, Formkörper führt.
Weiterhin taucht man nach der Fixierungsbehandlung den
kontaktlinsenförmigen Körper anschliessend in eine
wässrige Natriumhydrogencarbonatlösung, unterzieht ihn
einer Hitzebehandlung und taucht ihn in eine
physiologische Salzlösung oder eine
Kontaktlinsenkonservierungsflüssigkeit&sub1; was zu einer
gefärbten wasserhaltigen, weichen Kontaktlinse führt,
wobei das Verfahren und das Ergebnis die gleichen sind wie
jene in dem obigen Verfahren zum Färben eines
Polymerprodukts.
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Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren zum Färben eines
Formkörpers, bewirkt man gleichzeitig das Quellen eines
Polymerprodukts oder eines Formkörpers und das Einziehen
eines Färbemittels in den Formkörper, wie oben genau
ausgeführt. Daher vereinfacht man nicht nur das Verfahren
im Vergleich zu dem zuvor beschriebenen bekannten
Verfahren&sub1; indem dieses getrennt ausgeführt wird, sondern
erzielt auch den bemerkenswerten Effekt, dass das
Färbemittel einheitlich in das Polymerprodukt oder den
Formkörper einzieht. Man kann eine Menge Formkörper in
einheitlich gefärbtem Zustand färben unter Abnahme der
Zahl der Verfahrensschritte, und die vorliegende Erfindung
hat daher grosse industrielle Bedeutung.
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In den Beispielen wird auf die vorliegende Erfindung im
einzelnen eingegangen.
BEISPIEL 1
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Ein aus HEMA als Hauptmonomerkomponente gebildetes weiches
Kontaktlinsenmaterial, das man durch Polymerisation in
einem oben offenen, zylindrischen Polymerisationsbehälter
(einseitige Gussform) erhalten hatte, der einen Boden mit
einer der Basiskrümmung (innere Oberflächenkrümmung) von
Kontaktlinsen entsprechenden Rundung aufweist und aus
einem Kunststoffmaterial hergestellt ist, wurde in der
Frontkrümmung (äussere Oberflächenkrümmung) geschliffen
und poliert, während es sich in engem Kontakt mit der
einseitigen Gussform befand, wodurch man eine Kontaktlinse
erhielt, deren Basiskrümmung sich in engem Kontakt mit dem
Boden der einseitigen Gussform befand. Dann legte man die
einseitige Gussform mit der Kontaktlinse, mit der sich in
engem Kontakt befindenden Kontaktlinse in einen Becher,
und in den Becher goss man eine Behandlungsflüssigkeit,
die ein Färbemittel und eine Wasser enthaltende
Lösungsmittelmischung (bestehend aus 0,03 Gew.-Teilen
eines löslich gemachten Küpenfarbstoffs Blau 6, 50 Gew.-
Teilen destilliertes Wasser, 50 Gew.-Teilen Ethanol
(reagent-special grade), 0,5 Gew.-Teilen
Natriumhydrogencarbonat (reagent-special grade) und 0,5
Gew. heilen Natriumsulfit (reagent-special grade))
enthielt. Die einseitige Gussform tauchte man 75 Minuten
lang in die Behandlungsflüssigkeit, um die Kontaktlinsen
von der einseitigen Gussform abzulösen und gleichzeitig
das Quellen der Linse und das Einziehen des Färbemittels
in die Linse zu bewirken. Die von der einseitigen Gussform
abgelöste Kontaktlinse war gelb oder gelblich-braun
gefärbt. Obige Behandlungsflüssigkeit wurde aus dem Becher
ausgegossen. Eine wässrige Lösung, die 1 Gew.%
Schwefelsäure enthielt, wurde frisch in den Becher
gegossen und man tauchte die Kontaktlinse 75 Minuten lang
dort hinein. Die Kontaktlinse schrumpfte von ihrem
gequollenen Zustand, und wies dann eine blaue Färbung auf.
Daraufhin goss man die 1 Gew.% Schwefelsäure enthaltende,
wässrig Lösung aus und man gab eine 1 Gew.%
Natriumhydrogencarbonat enthaltende wässrige Lösung in den
Becher, in den die Kontaktlinse 75 Minuten lang getaucht
wurde. Danach ersetzte man diese Lösung mit einer
frischen, 1 Gew.% Natriumhydrogencarbonat enthaltenden
wässrigen Lösung und tauchte die Kontaktlinse in diese
Natriumhydrogencarbonatlösung 75 Minuten lang. Zu diesem
Zeitpunkt befand sich die Kontaktlinse in einem dem
Standard des Endprodukts gleichkommenden Quellzustand und
die Linse wies eine ausreichende Festigkeit auf, um sie
mit einer Pinzette oder den Fingern zu handhaben. Die
Lösuiig war mit einem ph von 7 bis 8 schwach alkalisch und
die 1 Gew.% Schwefelsäure enthaltende wässrige Lösung
wurde neutralisiert. Man nahm die Linse aus dem Becher und
überführte sie in eine frische, 1 Gew.%
Natriumhydrogencarbonat enthaltende wässrige Lösung. Man
erhitzte die Linse 90 Minuten lang bei 80ºC und erhitzte
sie dann zweimal 90 Minuten lang bei 80ºC in einer
physiologischen Kochsalzlösung, was eine blaugefarbte
wasserhaltige Kontaktlinse ergab.
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Wenn man diese gefärbte, wasserhaltige, weiche
Kontaktlinse 100 Stunden lang in kochendem Wasser
erhitzte, kam es zu keiner Veränderung in der Färbung.
Diese weiche Kontaktlinse bestand ferner den Elutionstest,
der auf der vom Ministry of Health and Welfare
veröffentlichten Abnahmenorm für Kontaktlinsen beruht.
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Obige weiche Kontaktlinse wurde aufgeschnitten und der
Querschnitt wurde optisch vergrössert und mit einem
optischen Mikroskop beobachtet, um zu zeigen, dass die
weiche Kontaktlinse tief bis in die zentralen Bereiche
hinein ohne Ungleichmässigkeiten einheitlich gefärbt war.
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Dieses Beispiel hat gezeigt, dass das Ablösen der Linse
von der Form und das Einziehen des Färbemittels
gleichzeitig statttinden und die Linse einheitlich gefärbt
wird, da die Linse sich in einem Zustand befindet, in dem
sie sich von der Form löst und quillt und das Färbemittel
in einen Gleichgewichtszustand gebracht wird, indem es
tief bis in die zentralen Bereiche der Linse hinein
einzieht.
BEISPIEL 2
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Eine weiche Kontaktlinse wurde auf gleiche Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass ein
Poliermittel an der Kontaktlinsenoberfläche nach dem
Schleifen und Polieren der Frontkrümmung (äussere
Oberflächenkrümmung) haften blieb. Die Bereiche der
Linsenoberflächen, an denen das Poliermittel haftete
zeigten beim Färben keine Ungleichmässigkeit. Dieses
Beispiel zeigt, dass das Einziehen des Färbemittels in die
Linse zusammentrifft mit dem Quellen der Linse, wobei ein
an der Linsenoberfläche haftender Fremdstoff keine
Ungleichmässigkeit verursacht.
BEISPIEL 3
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Ein aus N-Vinylpyrrolidon (NVP) als Hauptkomponente
gebildetes weiches Kontaktlinsenmaterial, das man durch
Polymerisation in einer einseitigen Gussform erhielt,
wurde in der Frontkrümmung geschliffen und poliert,
während es sich in engem Kontakt mit der einseitigen
Gussform befand, und ergab eine Kontaktlinse, deren
Basiskrümmung sich in engem Kontakt mit dem Boden der
einseitigen Gussform befand. Die einseitige Gussform, mit
der sich die Kontaktlinse in engem Kontakt befand, wurde
in einen Becher gelegt. Man goss dann eine
Behandlungsflüssigkeit, die ein Färbemittel und eine
Wasser enthaltende Lösungsmittelmischung (bestehend aus
0,06 Gew.-Teilen eines löslich gemachten KüPenfarbstoffs
Rot 1, 40 Gew.-Teilen destilliertes Wasser, 60 Gew.-Teilen
Isopropanol (reagent-special grade) und 0,5 Gew.-Teilen
Kaliumhydrogencarbonat (reagent-special grade)) umfasste,
in den Becher, in den man die einseitige Gussform mit der
Kontaktlinse 60 Minuten lang eintauchte, wodurch sich die
Kontaktlinse von der einseitigen Gussform löste und
gleichzeitig das Quellen der Linse und das Einziehen des
Färbemittels in die Linse vollendet wurden. Man leerte den
Becher mit obiger Behandlungsflüssigkeit aus, gab eine
5 Gew.% Essigsäure enthaltende wässrige Lösung frisch
hinein, und tauchte die Kontaktlinse darin 75 Minuten lang
ein. Die Kontaktlinse schrumpfte van ihrem gequollenen
Zustand, und wies dann eine rote Färbung auf. Man ersetzte
daraufhin obige Lösung durch eine 1 Gew.%
Natriumhydrogencarbonat enthaltende wässrige Lösung und
tauchte die Kontaktlinse 75 Minuten lang dort hinein. Man
nahm die Linse aus dem Becher, überführte sie in eine
frische, 1 Gew.% Natriumhydrogencarbonat enthaltende
wässrige Lösung und erhitzte sie 90 Minuten lang bei 80ºC.
Man erhitzte die Linse ferner zweimal 90 Minuten lang-bei
80ºC in einer physiologischen Kochsalzlösung, was eine
rot-gefärbte weiche Kontaktlinse ergab. Deren Färbezustand
war genauso ausgezeichnet wie jener des Beispiels 1.
BEISPIEL 4
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Ein weiches Kontaktlinsenmaterial, das man durch
Polymerisation in einer einseitigen Gussform erhielt und
hauptsächlich aus N-Vinylpyrrolidon (NVP),
Methylmethacrylat (MMA) und Ethylenglykoldimethacrylat
(EGDMA) gebildet wurde, wurde in der Frontkrümmung
geschliffen und poliert, während es sich in engem Kontakt
mit der einseitigen Gussform befand, und ergab eine
Kontaktlinse, deren Basiskrümmung sich in engem Kontakt
mit dem Boden der einseitigen Gussform befand. Man legte
die einseitige Gussform, mit der sich die Kontaktlinse in
engem Kontakt befand, in einen Becher. Dann goss man eine
Behandlungsflüssigkeit, die ein Färbemittel und eine
Wasser enthaltende Lösungsmittelmischung (bestehend aus
0,06 Gew.-Teilen eines löslich gemachten Küpenfarbstoffs
Grün 1, 20 Gew.-Teilen destilliertes Wasser, 80 Gew.-
Teilenaceton (reagent-special grade), 0,5 Gew.-Teilen
Natriumnitrit (reagent-special grade) und 0,5 Gew.-Teilen
Natriumhydrogencarbonat (reagent-special grade)) enthält,
in den Becher, in den man die einseitige Gussform mit der
Kontaktlinse 90 Minuten lang eintauchte, wodurch sich die
Kontaktlinse von der einseitigen Gussform löste und
gleichzeitig das Quellen der Linse und das Einziehen des
Färbemittels in die Linse abgeschlossen wurden. Man leerte
den Becher mit obiger Behandlungsflüssigkeit aus, goss
eine 1 Gew.% Salpetersäure enthaltende wässrige Lösung
frisch hinein, und tauchte die Kontaktlinse darin 90
Minuten lang ein. Die Kontaktlinse schrumpfte von ihrem
gequollenen Zustand, um dann eine grüne Färbung zu zeigen.
Danach ersetzte man obige Lösung durch eine 1 Gew.%
Natriumhydrogencarbonat enthaltende wässrige Lösung und
man tauchte die Kontaktlinse darin 90 Minuten lang ein.
Man nahm die Linse aus dem Becher und überführte sie in
eine frische, 1 Gew.% Natriumhydrogencarbonat enthaltende
wässrige Lösung und erhitzte sie 90 Minuten lang bei 80ºC.
Ferner erhitzte man die Linse zweimal 90 Minuten lang bei
80ºC in einer physiologischen Kochsalzlösung, was eine
grüngefärbte weiche Kontaktlinse ergab. Deren Färbezustand
war genauso ausgezeichnet wie jener des Beispiels 1.
BEISPIEL 5
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Ein weiches Kontaktlinsenmaterial, das aus
Hydroxyethylmethacrylat (HEMA) als Hauptkomponente
gebildet wurde und das man durch Polymerisation in einer
einseitigen Gussform erhielt, wurde in der Frontkrümmung
geschliffen und poliert, während es sich in engem Kontakt
mit der einseitigen Gussform befand, um eine Kontaktlinse
zu ergeben, deren Basiskrümmung sich in engem Kontakt mit
dem Boden der einseitigen Gussform befand. Die einseitige
Gussform, mit der sich die Kontaktlinse in engem Kontakt
befand, wurde in einen Becher gelegt. Dann goss man eine
Behandlungsflüssigkeit, die ein Färbemittel und eine
Wasser enthaltende Lösungsmittelmischung (bestehend aus
0,03 Gew.-Teilen eines löslich gemachten Küpenfarbstoffs
Schwarz 1, 50 Gew.-Teilen destilliertes Wasser, 50 Gew.-
Teilen Ethylalkohol (reagent-special grade), 0,5 Gew.-
Teilen Natriumnitrit (reagent-special grade) und 0,5 Gew.-
Teilen Kaliumhydrogencarbonat (reagent-special grade))
enthielt, in den Becher, in den man die einseitige
Gussform mit der Kontaktlinse 90 Minuten lang eintauchte,
wodurch sich die Kontaktlinse von der einseitigen Gussform
löste und gleichzeitig das Quellen der Linse und das
Einziehen des Färbemittels in die Linse abgeschlossen
wurden. Man leerte den Becher mit obiger
Behandlungsflüssigkeit aus, ersetzte obige Lösung durch
eine frische, 0,1 Gew.% hypochlorige Säure enthaltende
wässrige Lösung, und tauchte die Kontaktlinse darin 60
Minuten lang ein. Man nahm die Linse aus dem Becher,
überführte sie in eine frische, 1 Gew.%
Natriumhydrogencarbonat enthaltende wässrige Lösung und
erhitzte diese 90 Minuten lang bei 80ºC. Man erhitzte die
Linse ferner zweimal 90 Minuten lang bei 80ºC in einer
physiologischen Kochsalzlösung, was eine schwarzgefärbte,
weiche Kontaktlinse ergab. Deren Färbezustand war genauso
ausgezeichnet wie jener des Beispiels 1.
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Wie oben ausgeführt, können erfindungsgemäss geformte
Gegenstände einheitlich und in grosser Zahl gefärbt
werden. Da man ferner die Anzahl der Herstellungsschritte
verringern kann, verbessert sich die Effizienz der
Herstellung in bemerkenswerter Weise. Die vorliegende
Erfindung ist insbesondere sehr nützlich für das Färben
weicher Kontaktlinsen, die durch ein einseitiges
Gussverfahren erhalten werden.