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Die vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes
DNA-Segment, welches für die Sac II-Restriktionsendonuklease
codiert, wobei das isolierte DNA-Segment aus S. achromogenes
ATCC Nr. 12767 erhältlich ist. Bei dem Beginn des
Klonierungsprojektes war es nicht bekannt, welche Endonukleasen
oder Bedingungen beim Klonieren des Sac II-Restriktions-
Modifikations-Systems erfolgreich sein würden, noch, wo die
Restriktions- und Modifikationsgene innerhalb solcher Klone
liegen würden. Die Klonierungsergebnisse und das
nachfolgende Kartieren und die Charakterisierung der Klone, welche
in Fig. 1A und Beispiel I beschrieben ist, zeigen den
vorher unbekannten direkten Weg zum Klonieren und Exprimieren
des Sac II-Restriktions-Modifikations-Systems.
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Insbesondere erwies sich das Klonieren der Sac
II-Restriktions-Modifikations-Gene aus Streptomyces achromogenes in
E. coli durch die Entdeckung als kompliziert, daß, ungleich
zu vielen anderen Typ
II-Restriktions-Modifikations-Systemen, Sac II-Gene nicht gut in E. coli exprimieren. Da eine
Methylaseselektion (die Identifizierung von Methylaseklonen
durch ihre Fähigkeit, einem Sac II-Verdau zu widerstehen
und diesen zu überleben) auf einer Methylaseexpression
beruht, ist die Selektion auf die Sac II-Methylase nicht
immer erfolgreich.
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Es wurde ebenfalls gefunden, daß die Expression des Sac II-
Restriktionsendonukleasegens ein Problem darstellt.
Methylaseklone aus vielen anderen Typ
II-Restriktions-Modifikations-Systemen können mit in-vitro Tests auf
Restriktionsendonukleaseaktivität hin gescreent werden. Jedoch
exprimierte keiner der Sac II-Restriktions-Modifikations-Klone
eine Endonukleaseaktivität, welche durch in-vitro Tests
nachweisbar war, wie z.B. dem Test, welcher in der oben
angeführten EPA-Veröffentlichung 0 193 413 beschrieben ist,
selbst nach Konzentrieren des rohen Zellextrakts über
Phosphocellulosesäulen. Um zu bestimmen, ob das R-Gen in den M-
Klonen vorhanden war, wurden zahlreiche zusätzliche
Schritte benötigt. Die Schritte umfaßten: a) Klonieren von
chromosomaler S. achromogenes DNA auf beiden Seiten des M-Gens
(EcoR V- und Pst I-Klone), b) Subclonieren dieser
Methylaseklone in einen Streptomyces-Klonierungsvektor und
Transformieren dieser Plasmide in Streptomyces lividans. Auf
diese Weise wurde gefunden, daß die EcoR V-Methylaseklone
das R-Gen tragen, wogegen bei dem anderen Methylaseklon
gefunden wurde, daß er das R-Gen nicht trägt. Um eine
Überexpression der Sac II-Restriktionsendonuklease zu erhalten,
wurden kleinere Subklone in S. lividans erzeugt.
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Das hierin beschriebene Verfahren, durch welches das
Sac II-Restriktionsgen und Methylasegen vorzugsweise
kloniert und exprimiert werden, ist in den Fign. 1A und 1B
dargestellt und umfaßt die folgenden Schritte:
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1. Streptomyces achromogenes (ATCC Nr. 12767) wird in einem
Nährmedium mit 68 g/l Sucrose, 0,2 g/l MgCl&sub2;, 5 g/l
Glucose, pH mit NaOH auf 7,2 eingestellt, kultiviert und
unter Belüftung und Schütteln wachsen gelassen. Die Zellen
werden lysiert und die genomische DNA durch die Techniken
gereinigt, welche von Caserta, M. et al., J. Biol. Chem.
262, 4770-4777 (1987) beschrieben werden, und wird in dem
Beispiel im Detail beschrieben.
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2. Die chromosomale S. achromogenes-DNA wird vollständig
und teilweise mit einer Restriktionsendonuklease, wie Z.B.
Pst 1, verdaut. Andere Restriktionsenzyme, wie z.B. Sca I
und EcoR V, können ebenfalls verwendet werden.
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3. Die verdauten DNAs werden jeweils in einen
Klonierungsvektor ligiert, wie z.B. pJRD184 (Davidson et al., Gene 39,
299-304 (1984)), welcher wenigstens eine Sac II-Stelle
enthält. Andere Klonierungsvektoren, wie z.B. pACYC184 und
pACYC177 (Chang, ACY, J. Bact. 134, 1141-1156 (1978))
können ebenfalls verwendet werden. Die resultierenden
Mischungen werden verwendet, um einen geeigneten Wirt, wie z.B.
Zellen von E. coli Stamm RR1 oder K802 (ATCC Nr. 31343 bzw.
ATCC Nr. 33526), zu transformieren. RR1, welche mrr&supmin; sind,
ist die bevorzugte Wirtszelle.
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4. Die DNA/Zellmischungen werden vorzugsweise auf
Antibiotika-Medien plattiert, welche selektiv für transformierte
Zellen sind, wie z.B. Ampicillin oder Chloramphenicol. Nach
der Inkubation werden die transformierten Zellkolonien
zusammen gesammelt, um die ersten Zellbibliotheken zu
bilden.
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5. Die rekombinanten Plasmide werden in toto aus den ersten
Zellbibliotheken gereinigt, um erste Plasmidbibliotheken zu
erzeugen.
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6. Die Plasmidbibliotheken werden dann vollständig in-vitro
mit Sac II-Restriktionsendonuklease verdaut, welche unter
Verwendung von Standardreinigungstechniken aus Streptomyces
achromogenes-Zellen hergestellt wird. Sac
II-Restriktionsendonukleaseverdau bewirkt die selektive Zerstörung von
unmodifizierten, nicht Methylase-haltigen Klonen, was zu
einem Anwachsen der relativen Häufigkeit von Sac
II-Methylase-haltigen Klonen führt.
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Exonuklease und/oder Phosphatase können ebenfalls zu dem
Verdau zugegeben werden, um die Zerstörung von nicht-
Methylaseklonen zu verstärken.
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7. Identifizierung von Sac II-Methylaseklonen: Die DNAs aus
der verdauten Plasmidbibliothek werden in einen geeigneten
Wirt, wie z.B. E. coli Stamm RR1 oder K802
zurücktransformiert und transformierte Kolonien werden wieder durch
Plattieren auf Antibiotika-Platten erhalten. DNA aus
einzelnen Kolonien wird auf die folgende Weise auf die
Gegenwart
des Sac II-Modifikationsgens hin analysiert: Die
Plasmid-DNA, die sie enthalten, wird gereinigt und in-vitro mit
Sac II-Restriktionsendonuklease inkubiert, um zu bestimmen,
ob sie resistent gegenüber einem Verdau mit Sac II ist. Die
Plasmid-DNA sollte vollständig oder im wesentlichen
resistent gegenüber einem Verdau sein. Die gesamte zelluläre
DNA (chromosomale und Plasmid-) des Klons wird ebenfalls
gereinigt und mit Sac II-Restriktionsendonuklease
inkubiert. Ein weiterer Beweis, daß das Methylasegen kloniert
wurde, umfaßt ein Deletieren des Inserts und Überprüfen des
zurückbleibenden Vektors auf die Gegenwart von intakten
Sac II-Stellen.
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8. Wenn einmal festgestellt war, daß das Methylasegen
kloniert wurde, wird der Klon auf Sac
II-Restriktionsendonukleaseaktivität hin getestet. Wenn eine Aktivität
nachgewiesen wird, dann ist das Sac II-Restriktionsgen mit dem
Methylasegen verbunden und ist in dem Klon vorhanden. In
einem solchen Fall könnte man dann auf Schritt 15 unten
übergehen. Jedoch wurde gemäß der vorliegenden Erfindung
gefunden, daß selbst wenn es vorhanden ist, das
Restriktionsgen nicht ohne weitere genetische Manipulation, wie
unten diskutiert, exprimiert wird. Das Fehlen von
Restriktionsaktivität zeigt, daß entweder das Restriktionsgen nicht
mit dem Methylasegen verbunden ist, oder es verbunden, aber
nicht intakt mit dem Methylasegen kloniert ist, oder es
intakt kloniert ist aber nicht exprimiert wird. Um zu
bestimmen, welche von den drei obigen Möglichkeiten die wahre
Situation ist, wird das klonierte Fragment durch
Restriktion kartiert und es werden Deletionen gemacht, um zu
bestimmen, wo das Methylasegen innerhalb des klonierten
Fragmentes liegt. Die Information wird dann verwendet, um
zu bestimmen, ob genügend DNA auf jeder Seite des
Methylasegens vorhanden ist, um ein Restriktionsgen zu codieren,
wenn es damit verbunden wäre. Wenn genügend Raum da ist,
wird angenommen, daß das Restriktionsgen nicht verbunden
ist, oder in dem Klon vorhanden ist aber nicht exprimiert
wird (und man könnte auf Schritt 10 übergehen). Wenn nicht
genügend Raum auf beiden Seiten des Methylasegens in der
klonierten DNA vorhanden ist, um ein damit verbundenes
Restriktionsgen zu codieren, wie es für den Pst I-Klon der
vorliegenden Erfindung gefunden wurde, wird ein Teil des
Methylasegens verwendet, um Verdaus des Sac II-Chromosoms
zu sondieren, um eine genomische Karte der Region, welche
sich zwischen den Grenzen der existierenden klonierten DNA
ausdehnt, zu erzeugen. Diese Daten helfen, bestimmte
Endonukleasen zu identifizieren, welche die
Restriktions-Modifikations-Region in einzelne Fragmente spalten, welche das
Methylasegen wie auch größere Mengen von benachbarter DNA
enthalten. Die exakten Größen der durch solche
Endonukleasen erzeugten Fragmente sind ebenfalls aus den Daten
bekannt. Wenn gefunden wird, daß die Restriktions- und
Modifikationsgene verbunden sind, würden solche Fragmente
vermutlich ebenfalls das Restriktionsgen codieren.
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9. Bibliotheken werden angelegt, indem genomische DNA aus
S. achromogenes mit Restriktionsendonukleasen verdaut wird,
welche durch Southern Blot-Analyse identifiziert wurden,
daß sie Fragmente erzeugen, welche das intakte Sac II-
Restriktions-Modifikations-System codieren könnten. Diese
Fragmente werden in einen geeigneten Vektor, wie z.B. pUC19
(ATCC Nr. 37017), ligiert. Dieser wird verwendet, um einen
geeigneten Wirt, wie z.B. E. coli Stamm RR1, zu
transformieren. Klone, welche das Methylasegen und benachbarte DNA
enthalten, werden durch Koloniehybridisierung unter
Verwendung eines Teils des Methylaseklons als Sonde
identifiziert. Wenn sie einmal isoliert sind, werden diese Klone
auf ihre Fähigkeit hin analysiert, Sac II-Methylase und
Restriktionsendonuklease zu erzeugen.
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10. Identifizierung von Restriktionsgenklonen: Gemäß der
vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß Klone, welche
das Sac II-Restriktionsendonukleasegen enthalten, aufgrund
der geringen Expression des Gens in E. coli nicht durch den
gewöhnlichen Test an rohem Zellextrakt identifiziert werden
können. Daher werden Subklone konstruiert, welche verwendet
werden können, um einen Wirt zu transformieren, welcher
näher mit S. achromogenes verwandt ist als E. coli. Die
DNA-Fragmente, welche die inserierte DNA enthalten, werden
aus dem E. coli-Vektor isoliert und in einen Streptomyces-
Klonierungsvektor, wie z.B. pIJ486 (Ward, J.M. et al., Mol.
Gen. Genet. 203, 468-478) ligiert. Die Ligationsmischung
kann dann verwendet werden, um Protoplasten eines
geeigneten Wirtes, wie z.B. S. lividans TK24, gemäß dem Verfahren
von Hopwood, D.A. et al., Genetic Manipulation of
Streptomyces, a Laboratory Manual, auf dessen Offenbarung hier
vollinhaltlich Bezug genommen wird, zu transformieren.
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11. Die DNA/Zellmischungen werden vorzugsweise auf
Regenerationsmedien plattiert. Wenn sie einmal regeneriert sind,
werden die Transformanten mit einem Antibiotikum, wie z.B.
Thiostrepton, selektiert. Nach einer Inkubation können die
transformierten Zellkolonien gepickt und ausgestrichen
werden, um isolierte Kolonien zu erhalten.
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12. Die rekombinanten Plasmide werden von mehreren der
Transformanten gereinigt.
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13. Die Plasmide werden dann mit Sac II verdaut und auf
einem Agarosegel untersucht, um zu bestimmen, ob die Klone
eine Methylaseaktivität haben. Sie werden ebenfalls mit
anderen Restriktionsendonukleasen verdaut, um
sicherzustellen, daß das richtige Fragment kloniert wurde.
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14. Wenn die Klone eine Methylaseaktivität haben, werden
mehrere dieser Klone einzeln in flüssigem Vollmedium
kultiviert. Rohextrakte der Methylaseklone werden hergestellt
und auf eine Sac II-Restriktionsendonukleaseaktivität hin
getestet.
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15. Eine Restriktionskarte wird angefertigt und
verschiedene Subklone werden in E. coli und in S. lividans
konstruiert, um die Lage der intakten Sac II-Methylase- und
Restriktionsendonukleasegene zu bestimmen. Jeder Subklon
wird auf eine Überexpression des Sac
II-Restriktionsendonukleasegens hin getestet.
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16. Herstellung: In einer bevorzugten Ausführungsform kann
die Sac II-Methylase oder -Endonuklease aus transformierten
Wirtszellen hergestellt werden, welche mit einem oder
mehreren Plasmidklonen transformiert wurden, die das Sac II-
Modifikationsgen und das überexprimierte Restriktionsgen
enthalten, indem diese in einem Fermenter in einem
Vollmedium, welches Thiostrepton enthält, vermehrt werden. Die
Zellen werden danach durch Zentrifugation geerntet und in
einer French-Presse aufgeschlossen, um einen rohen
Zellextrakt herzustellen, welcher Sac II-Methylase- und
Restriktionsendonukleaseaktivität enthält. In einer anderen
bevorzugten Ausführungsform kann die Wirtszelle durch eine
Transformation mit Plasmiden, welche das Methylasegen
enthalten, im Voraus geschützt werden, gefolgt von einer
Einführung von Plasmiden, welche das Endonukleasegen
enthalten.
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17. Reinigung: Der rohe Zellextrakt, welcher die Sac II-
Methylase und Endonuklease enthält, wird durch
Standardproduktreinigungstechniken, wie z.B. Affinitätschromatographie
oder Ionenaustauschchromatographie, gereinigt.
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18. Es wird gefunden, daß die so gereinigte Endonuklease
frei von anderen verunreinigenden Enzymen ist,
einschließlich Sac I und Sac III und im wesentlichen frei von nicht
spezifischen Nukleasen ist.
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Obwohl die oben ausgeführten Schritte die bevorzugte Weise
zum Ausführen der vorliegenden Erfindung darstellen, wird
es den Fachleuten klar sein, daß der oben beschriebene
Ansatz gemäß den im Stand der Technik bekannten Techniken
variieren kann.
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Das folgende Beispiel wird angegeben, um Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darzustellen, wie sie derzeit in
der Praxis bevorzugt ist. Man wird verstehen, daß dieses
Beispiel zur Anschauung dient und daß die Erfindung nicht
als darauf beschränkt angesehen werden soll, außer wie in
den angefügten Ansprüchen angegeben.
Beispiel I
Klonieren von Sac II-Modifikationsmethylase- und
Restriktionsendonukleasegenen
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1. S. achromogenes DNA-Reinigung: 10 g eingefrorene
Streptomyces achromogenes Zellen (ATCC #12767) wurden 1 Stunde
lang auf Eis aufgetaut, dann in 20 ml 25% Sucrose, 50 mM
Tris pH 8,0 resuspendiert. 10 ml 0,25 M EDTA pH 8,0 und 6
ml 10 mg/ml Lysozym in 0,25 M Tris pH 8,0 wurden zugegeben.
Die Suspension wurde 2 Stunden lang auf Eis gehalten, dann
durch die Zugabe von 24 ml 1% Triton X-100, 50 mM Tris pH
8,0, 67 mM EDTA und 5 ml 10% SDS lysiert. Die Lösung wurde
mit 70 ml Phenol (welches vorher mit 0,5 M Tris pH 8,0
äquilibriert wurde) und 70 ml Chloroform extrahiert. Die
Emulsion wurde 30 Minuten lang bei 10 K Upm zentrifugiert
und die viskose obere Schicht wurde abgezogen. Die Schicht
wurde erneut mit Phenol/Chloroform extrahiert und die
Emulsion wurde wieder zentrifugiert, um die Phasen zu trennen.
Die obere Schicht wurde abgezogen und gegen vier Wechsel
von 10 mM Tris pH 8,0, 1 mM EDTA dialysiert. Die
dialysierte Lösung wurde dann mit RNase bei einer
Endkonzentration von 100 ug/ml 1 Stunde lang bei 37ºC verdaut. Die DNA
wurde dann gefällt, indem NaCl bis zu einer
Endkonzentration von 0,4 M zugegeben wurde, mit 0,55 Volumen
Isopropylalkohol überschichtet wurde, die Phasen zusammengemischt
wurden, und die DNA wurde auf einem Glasstab aufgewickelt. Die
DNA wurde in DNA-Puffer (10 mM Tris pH 8,0, 1 mM EDTA)
resuspendiert und bei 4ºC gelagert.
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2. Teilweiser Verdau von S. achromogenes-DNA: 200 ug von S.
achromogenes-DNA wurden in 2 ml von
Restriktionsendonuklease-Verdaupuffer (10 mM Tris pH 7,5, 10 mM MgCl&sub2;, 10 mM 2-
Mercaptoethanol, 100 mM NaCl) verdünnt. Die Lösung wurde
auf 5 Röhrchen verteilt, 300 ul in das erste Röhrchen und
150 ul in jedes der verbleibenden Röhrchen. 210 U von Pst I
(10 ul) wurden in das erste Röhrchen gemischt, um 7 U
Enzym/kg DNA zu erreichen; 150 ul wurden abgezogen und in
das zweite Röhrchen (3,5 U/ug) übertragen. 150 ul wurden
dann aus dem zweiten Röhrchen abgezogen und in das dritte
Röhrchen übertragen, und so weiter, wobei jede Übertragung
eine zweifache reihenweise Verdünnung von Pst I bewirkte.
Die Röhrchen wurden 1 Stunde lang bei 37ºC inkubiert, dann
15 Minuten lang bei 72ºC erwärmt, um die Reaktionen zu
stoppen. 5 ul aus jedem Röhrchen wurden durch eine
Elektrophorese auf Agarosegel analysiert. Röhrchen, in welchen ein
mäßiger aber unvollständiger Verdau auftrat, wurden
vereinigt. Zwei zusätzliche Verdaureihen wurden auf eine
ähnliche Weise unter Verwendung von Sau3A und EcoR I
durchgeführt.
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3. Ligation und Transformation: 6 ug (60 ul) Pst I-verdaute
S. achromogenes-DNA wurden mit 3 ug (6 ul) Pst
I-gespaltenem und dephosporyliertem pJRD184 (erhalten von Labofina
s.a. aus Feluy, Belgien. pJRD184 ist in der
Veröffentlichung: Davidson et al., Gene 39, 299-304 (1984)
beschrieben) gemischt. 20 ul 500 mM Tris pH 7,5, 100 mM MgCl&sub2;, 100
mM DTT, 5 mM ATP und 106,5 ul steriles destilliertes Wasser
wurden zugegeben, um ein Volumen vom 192,5 ul zu erhalten.
7,5 ul T4-DNA-Ligase wurden zugegeben und die Lösung wurde
über Nacht bei 17ºC inkubiert. Die Lösung wurde durch
Extraktion mit 10 ul chloroform sterilisiert, dann durch
eine Mikrozentrifugation für 15 Sekunden aufgeklart. 70 ul
der Ligationslösung wurden mit 1,0 ml 50 mM NaCl, 5 mM Na&sub3;-
Citrat, 67 mM CaCl&sub2; gemischt und 2,0 ml eiskalte kompetente
E. coli K802(ATCC Nr. 33526)-Zellen wurden zugegeben. Die
Lösung wurde 5 Minuten lang bei 44ºC inkubiert, dann wurden
12,5 ml Luria-Nährmedium (L-Nährmedium) zugegeben und die
Inkubation wurde 3 Stunden lang bei 37ºC fortgesetzt.
Ähnliche Ligationen wurden ebenfalls mit dem Sau3A-Verdau von
S. achromogenes-DNA und BamH I-verdautem pJRD184 und mit
dem EcoR I-Verdau von S. achromogenes-DNA und EcoR
I-verdautem pJRD184 angesetzt. Die zusätzlichen Ligationen
wurden ebenfalls in E. coli K802 transformiert.
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4. Erste Zellbibliotheken: Die transformierten Kulturen
wurden leicht zentrifugiert, die Überstände wurden
verworfen und die Zellen aus jeder Kultur wurden in 1,0 ml Luria-
Nährmedium resuspendiert. 200 ul-Portionen der
resuspendierten Zellen wurden auf Luria-Agar(L-Agar)-Platten
plattiert, welche 100 ug/ml Ampicillin enthielten. Die Platten
wurden über Nacht bei 37ºC inkubiert. Die aufgewachsenen
Kolonien wurden in drei Pools gesammelt, einer für jede
Ligation, indem jede Platte mit 1,5 ml 10 mM Tris pH 7,5,
10 mM MgCl&sub2; geflutet wurde und die Kolonien zusammen
abgeschabt wurden.
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5. Erste Plasmidbibliotheken: 2,0 ml von jeder
Zellbibliothek wurden in 500 ml L-Nährmedium, welches 100 ug/ml
Ampicillin enthielt, angeimpft. Die Kulturen wurden über Nacht
bei 37ºC geschüttelt und dann 5 Minuten lang bei 4 K Upm
zentrifugiert. Die Überstände wurden verworfen und die
Zellpellets wurden in 10 ml 25% Sucrose, 50 mM Tris pH 8,0
bei Raumtemperatur resuspendiert. 5 ml 0,25 M EDTA, pH 8,0
und 3 ml 10 mg/ml Lysozym in 0,25 M Tris pH 8,0 wurden zu
jedem zugegeben. Die Lösungen wurden 1 Stunde lang auf Eis
gehalten, dann wurden zu jeder 12 ml 1% Triton X-100, 50 mM
Tris pH 8,0, 67 mM EDTA zugegeben und die Suspensionen
wurden leicht gewirbelt, um eine Lyse der Zellen zu
induzieren. Die lysierten Mischungen wurden auf 50 ml-Röhrchen
übertragen und 45 Minuten lang bei 4ºC und 17 K Upm
zentrifugiert.
Die Überstände wurden mit einer Pipette entfernt.
20,0 g festes CsCl wurden in drei 50 ml-Plastikröhrchen mit
Schraubdeckel eingewogen und 22,0 g von jedem Überstand
wurden in jedes Röhrchen pipettiert und gemischt. 1,0 ml 5
mg/ml Ethidiumbromid in 10 mM Tris pH 8,0, 100 mM NaCl, 1
mM EDTA wurden zu jedem Röhrchen zugegeben. Jede der
Lösungen wurde auf zwei 5/8 Inch X 3 Inch Zentrifugenröhrchen
übertragen und in einem Beckmann Ti70-Rotor 42 Stunden lang
bei 44 K Upm und 17ºC zentrifugiert. Um die Plasmid-DNA in
jedem Röhrchen zu sammeln, wurden sie mit ultraviolettem
Licht beleuchtet und die untere der zwei fluoreszierenden
Banden wurde mit einer Spritze gesammelt. Das
Ethidiumbromid wurde aus jeder der gesammelten Banden entfernt, indem
viermal mit einem gleichen Volumen von CsCl-gesättigtem
Isopropanol extrahiert wurde. Die extrahierten Lösungen
wurden gegen 4 Wechsel von DNA-Puffer dialysiert, dann
wurden die Nukleinsäuren über Nacht bei -20ºC durch die Zugabe
von 2 Volumen Isopropanol und NaCl bis zu einer
Endkonzentration von 0,4 M gefällt. Die Lösungen wurden 15 Minuten
lang bei 15 K Upm und 0ºC zentrifugiert, die Überstände
wurden verworfen, die Pellets wurden 15 Minuten lang an der
Luft getrocknet und dann wurde jedes in 500 ul 10 mM Tris
pH 7,5, 1 mM EDTA gelöst und bei -20ºC gelagert. Die
Plasmid-DNA-Konzentrationen betrugen ungefähr 100 ug/ ml.
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6. Verdau des Plasmidpools: 1 ug-Mengen der
Plasmidbibliotheken wurden in 100 ul 10 mM Tris pH 7,5, 10 mM MgCl&sub2;, 10
mM 2-Mercaptoethanol, 10 mM NaCl 2 Stunden lang bei 37ºC
mit 0, 20 und 40 U Sac II-Restriktionsendonuklease verdaut.
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Gefolgt auf die Verdaus wurden 1,4 U (1,4 ul) CIP (Phospha
tase aus Kalbsintestinum) zu jeder Reaktion zugegeben und
15 Minuten lang bei 37ºC und dann 15 Minuten lang bei 56ºC
inkubiert. Zusätzliche 1,4 U wurden zu jeder Reaktion
Zugegeben und die Temperaturschritte wurden wiederholt. Nach
Abschluß der Dephosphorylierungsreaktionen wurden 20 ul
(0,2 ug) jeder Bibliothek in E. coli K802 transformiert.
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Die Mischungen wurden auf Luria-Agar-Platten, welche 100
g/ml Ampicillin enthielten, plattiert und über Nacht bei
37ºC inkubiert. Verdau mit Sac II-Restriktionsendonuklease
verminderte die Anzahl von Transformanten ungefähr 10³-
fach.
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7. Analyse von Überlebenden: Zwischen zehn und 35 Kolonien
wurden unter den Überlebenden von jeder Bibliothek gepickt.
Jede Kolonie wurde in 10 ml Luria-Nährmedium, welches 100
ug/ml Ampicillin enthielt, angeimpft und bei 37ºC über
Nacht kultiviert. Jedes der Plasmide, welche in den 77
Isolierungen vorhanden waren, wurde durch das folgende
Miniprep-Reinigungsverfahren, welches von Birnboim und Doly,
Nucleic Acids Res. 7, 1513 (1979) abgeleitet wurde,
hergestellt:
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Miniprep-Reinigungsverfahren: Jede Kultur wurde 5 Minuten
lang bei 8 K Upm zentrifugiert; der Überstand wurde
verworfen und das Zellpellet wurde in 1,0 ml 25 mM Tris, 10 mM
EDTA, 50 mM Glucose, pH 8,0, welcher 1 mg/ml Lysozym
enthielt, resuspendiert. Nach 10 Minuten bei Raumtemperatur
wurden 2,0 ml 0,2 M NaOH, 1% SDS zu jedem Röhrchen
zugegeben; die Röhrchen wurden geschüttelt, um die Zellen zu
lysieren, und dann wurden sie auf Eis gestellt. Wenn sich die
Lösungen einmal aufgeklart hatten, wurden 1,5 ml 3 M
Natriumacetat, pH 4,8, zu jedem zugegeben und geschüttelt. Die
Niederschläge, welche sich gebildet hatten, wurden bei 15 K
Upm und 4ºC 10 Minuten lang abzentrifugiert. Jeder
Überstand wurde in ein Zentrifugenröhrchen, welches 3 ml
Isopropanol enthielt, gegossen und gemischt. Nach 10 Minuten
bei Raumtemperatur wurden die Röhrchen 10 Minuten lang bei
15 K Upm zentrifugiert, um die präzipitierten Nukleinsäuren
zu pelletieren. Die Überstände wurden verworfen und die
Pellets wurden bei Raumtemperatur 30 Minuten lang an der
Luft getrocknet. Wenn sie einmal trocken waren, wurden die
Pellets in 850 ul 10 mM Tris, 1 mM EDTA, pH 8,0
resuspendiert. 75 ul 5 M NaCl wurden zu jedem zugegeben und die
Lösungen wurden auf Eppendorfröhrchen übertragen, welche
575 ul Isopropanol enthielten und wieder 10 Minuten lang
bei Raumtemperatur ausgefällt. Die Röhrchen wurden dann 45
Sekunden lang in einer Mikrozentrifuge zentrifugiert, die
Überstände wurden verworfen und die Pellets wurden an der
Luft getrocknet. Die Pellets wurden dann in 500 ul 10 mM
Tris, 1 mM EDTA, pH 8,0, welche 100 ug/ml RNase enthielten,
gelöst und 1 Stunde lang bei 37ºC inkubiert, um die RNA zu
verdauen. Die DNA wurde erneut durch die Zugabe von 50 ul 5
M NaCl, gefolgt von 350 ul Isopropanol, ausgefällt. Nach 10
Minuten bei Raumtemperatur wurde die DNA durch eine 45
Sekunden lange Zentrifugation abzentrifugiert, die
Überstände wurden verworfen und die Pellets wurden in 150 ul 10
mM Tris, 1 mM EDTA, pH 8,0 erneut gelöst. Die
Plasmidminipreps wurden nachfolgend durch Verdaus mit Sac II, Pst I,
EcoR I und Sau3A analysiert.
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8. Identifizierung eines Sac II-Methylaseklons: Es wurde
gefunden, daß 76 der 77 Plasmide, welche analysiert wurden,
empfindlich für einen Sac II-Verdau sind und verschiedene
Fragmente der S. achromogenes DNA enthalten. Diese Plasmide
waren falsch und sie wurden verworfen. Es wurde gefunden,
daß das verbleibende Plasmid resistent gegenüber einem
Sac II-Verdau ist und ein einzelnes 5,9 kb Pst I-Fragment
enthält. Jedoch war der Klon nicht in der Lage Sac
II-Endonuklease zu synthetisieren. Das 5,9 kb Fragment wurde aus
dem pJRD184 Plasmid herausgeschnitten und für eine
bequemere Manipulationen in pUC19 ligiert. Dieses Plasmid wurde
als pMMsacIIM 11-4 bezeichnet.
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9. Lage des Methylasegens in dem 5,9 kb Pst I-Fragment: Wir
nahmen an, daß das Sac II-Endonukleasegen in dem Chromosom
von S. achromogenes neben dem Sac II-Methylasegen
angeordnet ist. Extensives Kartieren und Subklonieren von DNA-
Fragmenten des ursprünglichen Klons mit Restriktionsenzymen
zeigte, daß die Methylase an einem äußersten Ende des
ursprünglichen 5,9 kb Fragmentes angeordnet war. Diese
Information legte nahe, daß möglicherweise die DNA, welche
für das Sac II-Endonukleasegen codiert, in dem 5,9 kb
Fragment nicht vorhanden war. An diesem Punkt war der Abstand
zwischen den zwei Genen, die genaue Größe der Gene, und ob
diese verbunden waren oder nicht, nicht bekannt. Das Fehlen
von Sac II-Endonukleaseaktivität in dem Klon zeigte, daß
das Restriktionsgen entweder nicht in den Klonen vorhanden
war oder vorhanden war, aber nicht exprimiert wurde. In dem
Fall, daß das ganze Restriktionsgen nicht vorhanden war,
wurde das Klonieren von größeren Bereichen von DNA, welche
zu dem Methylasegen benachbart waren, wie folgt in den
Schritten 10 bis 13 erreicht. In dem Fall, daß die größeren
Klone immer noch nicht die Sac II-Restriktionsendonuklease
exprimierten, würden diese Klone in Streptomyces
subkloniert werden, um zu bestimmen, ob ein näher verwandter Wirt
das Restriktionsendonukleasegen exprimieren würde (Schritte
14 bis 17).
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10. Eine Genkarte der benachbarten Regionen wurde unter
Verwendung der Southern Blot-Technik bestimmt (Southern,
E., J. Mol. Bio. 98, 503 (1975)). Die pMMsacIIM11-4
Plasmid-DNA wurde gereinigt und nick-translatiert, um eine
Hybridisierungssonde für Southern Blots herzustellen. 0,5
ug (5 ul) Plasmid-DNA wurden mit 1,5 ul 10 x
Nick-Translationspuffer (0,5 M Tris HCl, pH 7,5, 50 mM MgCl&sub2;, 10 mM 2-
Mercaptoethanol); 1 ul dATP, dCTP, dGTP, dTTP Mischung (500
pMol von jedem Nukleotid in dH&sub2;O); 5 ul [³²P]-dATP
(Amersham; 800 Ci/mMol, 20 mCi/ml); 2 ul (20 U) E. coli
DNA-Polymerase I (New England Biolabs); und 1 ul DNase I
(1,0 ug/ml) gemischt. Die Mischung wurde 2 Stunden lang bei
16ºC inkubiert, dann wurde die Reaktion durch die Zugabe
von 100 ul 10 mM EDTA, pH 8,0 gestoppt.
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Der Southern Blot wurde wie folgt hergestellt: S.
achromogenes DNA wurde getrennt mit den Restriktionsendonukleasen
Fsp I, Sca I, Kpn I, Pvu II, Bal I, EcoR V, Xmn I, Stu I,
Dra I und Ssp I verdaut. Mit den Verdaus wurde auf einem
1,0% Agarosegel eine Elektrophorese durchgeführt. Das Gel
wurde 15 Minuten lang in 0,25 M HCl getränkt; 30 Minuten
lang in 0,5 M NaOH, 1 M NaCl; und dann 30 Minuten lang in 1
M Tris HCl pH 7,5, 3 M NaCl. Ein Nitrocelluloseblatt wurde
1 Stunde lang in Wasser getränkt, dann kurz in 5 X SSC
(0,75 M NaCl, 75 mM Na&sub3;Citrat) getaucht. Das Blatt wurde
auf die Oberfläche des Gels angewendet und rückseitig mit
Chromatographiepapier (Whatman) abgedeckt, um als ein
Saugmittel (wick) zu wirken. Das Sandwich wurde beschwert und
es wurde erlaubt, daß die Übertragung des Gelinhaltes auf
das Nitrocelluloseblatt 4 Stunden lang bei Raumtemperatur
fortschreitet. Das Blatt wurde dann 1 Stunde lang bei 80ºC
in einem Vakuumofen ausgetrocknet, um die übertragenen DNA-
Fragmente auf dem Nitrocelluloseträger zu fixieren. Das
Blatt wurde in einen Plastiksack übertragen, welcher 15 ml
einer Lösung enthielt, die aus 3 ml 10 g/l Ficoll, 10 g/l
Polyvinylpyrrolidon, 10 g/l Rindeserumalbumin; 4,5 ml 3 M
NaCl, 0,3 M Na&sub3;Citrat; 1,5 ml 10% SDS; 3 ml 10%
Dextransulfat; 3 ml Wasser zusammengesetzt war, und durch Inkubieren
für 1 Stunde bei 63ºC prähybridisiert. Die gesamte
radioaktive Sonde wurde zu dem Sack zugegeben und die Inkubation
wurde bei 65ºC über Nacht fortgesetzt. Das
Nitrocelluloseblatt wurde dann dreimal 5 Minuten lang bei Raumtemperatur
in 2 X SSC, 0,5% SDS gewaschen. Dieser Schritt wurde
gefolgt von drei 20-minütigen Waschungen bei 65ºC in 2 X
SSC, Lufttrocknen und dann über Nacht Autoradiographieren.
Die Sonde hybridisierte mit einer einzelnen 14 kb-Bande in
dem Fsp I-Verdau, mit einer 9,4 kb-Bande in dem Sca
I-Verdau, mit einer 8,9 kb-Bande in dem EcoR V-Verdau und mit
einer 14 kb-Bande in dem Stu I-Verdau. Es wurde geurteilt,
daß diese Banden eine geeignete Größe zum Klonieren
aufweisen und es wahrscheinlich ist, daß sie das Sac
II-Endonukleasegen wie auch das Sac II-Methylasegen enthalten.
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11. Herstellung von S. achromogenes-Bibliotheken: Vier neue
Bibliotheken, welche aus S. achromogenes-DNA bestanden, die
in das Plasmid pUC19 inseriert war, wurden in E. coli RR1
hergestellt. In getrennten Reaktionen wurde S.
achromogenes-DNA vollständig mit Fsp I, Sca I, EcoR V und Stu I
verdaut. Die Reaktionen wurden gestoppt, indem 15 Minuten lang
auf 72ºC erwärmt wurde. 1 ug von jeder der verdauten DNAs
wurde mit 1 ug Hinc II-gespaltener und dephosphorylierter
pUC19-DNA (ATCC Nr. 37017) vereinigt. 3 ul 500 mM Tris pH
7,5, 100 mM MgCl&sub2;, 100 mM DTT, 5 mM ATP wurden zugegeben
und das Volumen von jeder Reaktion wurde mit Wasser auf 30
ul gebracht. 3 ul T4-DNA-Ligase wurden zu jeder Mischung
zugegeben und die Ligation wurde über Nacht bei 16ºC
durchgeführt. Die Ligationen wurden durch Extraktion mit 10 ul
Chloroform beendet und dann wurden die Mischungen getrennt
in kompetente E. coli RR1 transformiert. Die
Transformationsmischungen wurden auf Luria-Agar-Platten plattiert,
welche 100 ug/ml Ampicillin enthielten. Die Platten wurden
über Nacht bei 37ºC inkubiert.
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12. Isolierung von überlappenden Sac
II-Methylasegenfragmenten: Kolonien wurden auf eine Hybridisierung mit dem 5,9
kb Pst I-Fragment, welches das Sac II-Methylasegen
enthielt, gescreent. Die Kolonien, welche die neuen
Bibliotheken darstellten, welche wie in Abschnitt 13 oben
beschrieben hergestellt wurden, wurden durch Kontakthebungen
(contact-lifts) auf Nitrocellulosefilter übertragen. Die
Filter wurden 30 Sekunden lang in 0,5 M NaOH, 2 M NaCl; 1
Minute lang in 0,5 M Tris HCl, pH 7,5, 3 M NaCl; 5 Sekunden
lang in 0,3 M NaCl, 0,03 M Na&sub3;Citrat, 0,1% SDS; 10 Sekunden
lang in 0,3 M NaCl, 0,03 M Na&sub3;Citrat eingetaucht. Die
Filter wurden an der Luft getrocknet und dann wurden sie 30
Minuten lang bei 80ºC in einem Vakuumofen ausgetrocknet.
Die Filter wurden prähybridisiert und dann mit der 2,0 kb
Sac II-Methylasegensonde hybridisiert (unter Verwendung des
Verfahrens, welches in Abschnitt 10 beschrieben ist).
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Herstellung der Sac II-Methylasegensonde: Ein 2,0 kb Bgl II
bis EcoR V-Subfragment des 5,9 kb Pst I-Inserts, welches in
pMMsacIIM11-4 enthalten war, wurde gel-gereinigt und nick-
translatiert. 10 ug der Plasmid-DNA wurden 1 Stunde lang
bei 37ºC in 10 mM Tris pH 7,5, 10 mM MgCl&sub2;, 150 mM NaCl, 10
mM 2-Mercaptoethanol mit 120 U von jeweils Bgl II und
EcoR V inkubiert. Der Verdau wurde durch Gelelektrophorese
auf einem 1,0% Tris-Acetat-Agarosegel fraktioniert. Das Gel
wurde 2,5 Stunden lang bei 100 mA laufengelassen, dann mit
langwelligem UV-Licht beleuchtet und die 2,0 kb-Bande wurde
aus dem Gel ausgeschnitten und in eine Spritze übertragen.
Die Gelscheibe wurde durch eine Nadel der Größe 18 (18
gauge) in ein 5 ml-Zentrifugenröhrchen gedrückt. Das
Röhrchen wurde bei 25ºC 45 Minuten lang bei 43 K Upm in
einem Beckman SW 50.1-Rotor zentrifugiert. Der Überstand
wurde gesammelt und die DNA wurde eine Stunde lang bei
-70ºC durch die Zugabe von NaCl auf 0,5 M und 2 Volumen
Isopropanol gefällt. Die gefällte DNA wurde in 500 ul 10 mM
Tris HCl pH 8,0, 1 mM EDTA, resuspendiert. Die DNA wurde
unter Verwendung des Verfahrens, welches in Abschnitt 10
beschrieben ist, nick-translatiert. Die Filter wurden an
der Luft getrocknet und dann wurden sie über Nacht
autoradiographiert.
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13. Identifizierung von neuen Sac II-Methylasegenklonen:
Ungefähr 4000 Kolonien wurden aus der EcoR V-Bibliothek
gescreent; von diesen hybridisierten sechs Kolonien stark mit
der Sonde. Die sechs Klone wurden analysiert; es wurde
gefunden, daß zwei von ihnen das gesuchte 8,9 kb EcoR
V-Fragment enthielten und es wurde gefunden, daß die anderen vier
falsch waren. Ungefähr 8000 Kolonien wurden von der Sca I-
Bibliothek gescreent und vier von fünfzehn stark
hybridisierenden Kolonien aus dieser Bibliothek enthielten das 9,4
kb Sca I-Fragment. Es wurden keine stark hybridisierenden
Kolonien bei dem Screenen der Fsp I- und Stu I-Bibliotheken
gefunden ( 5000 Kolonien gescreent/Bibliothek). Ein
positiver Klon aus jeder der EcoR V- und Sca I-Bibliotheken
wurde zurückgehalten und analysiert. Es wurde gefunden, daß
der Klon aus der EcoR V-Bibliothek, welcher als pMMsacIIRM3
bezeichnet wurde, 6,4 kb an der Seite des Sac
II-Methylasegens
aufwies, welche in dem ursprünglichen Sac
II-Methylaseklon am wenigsten DNA aufwies (man erinnere sich daran,
daß das Sac II-Methylasegen in dem ursprünglichen Klon an
einem äußersten Ende lag). Die Analyse des Klons aus der
Sca I-Bibliothek, welcher als pMMsacIIRM8 bezeichnet wurde,
ergab, daß dort 1,0 kb auf der einen Seite der Sac II-
Methylase und 3,0 kb auf der anderen Seite vorhanden waren.
Extrakte der Klone wurden auf
Restriktionsendonukleaseaktivität hin getestet und bei keinem der Klone wurde eine
Aktivität nachgewiesen.
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14. Subklonieren der Sac II-Methylaseklone in S. lividans:
Mit der Gewinnung der neuen Klone war nun genügend DNA auf
beiden Seiten des Methylasegens kloniert, um ein
Restriktionsendonukleasegen zu codieren, wenn es damit verbunden
wäre, unabhängig davon, welche Seite das verbundene Gen
codierte. Jedoch exprimierte keiner der Klone eine
Restriktionsendonukleaseaktivität. Mit immer noch keinem Beweis,
daß die zwei Sac II-Restriktions-Modifikations-Gene
verbunden waren, wurden die Klone in S. lividans subkloniert,
eine Art, welche näher mit S. achromogenes verwandt ist als
E. coli. 10 ul (1,5 ug) pMMsacIIRM3 (der EcoR
V-Methylaseklon in pUC19, Fig. 2) wurden in 50 ul 10 mM Tris pH 7,5,
10 mM MgCl&sub2;, 100 ug/ml Rinderserumalbumin, 100 mM NaCl,
welche 20 U EcoR I und 20 U Hind III enthielten, 1 Stunde
lang bei 37ºC verdaut. Mit dem gesamten Volumen wurde 2
Stunden lang auf einem 0,7% Agarosegel eine Elektrophorese
durchgeführt. Das 7,5 kb EcoR I-Hind
III-Restriktionsfragment wurde zwei Stunden lang durch eine Elektrophorese in
ein DEAE-Anionenaustauschpapier überführt. Das Papier wurde
zweimal in 150 ul eines Puffers gewaschen, welcher 0,1 M
NaCl, 10 mM Tris pH 8,0, und 1 mM EDTA enthielt.
Nachfolgend wurde die DNA aus dem Papier eluiert, indem das Papier
viermal mit 75 ul eines Puffers gewaschen wurde, welcher
1,0 M NaCl, 10 mM Tris pH 8,0, und 1 mM EDTA enthielt. Die
resultierende Lösung, welche das DNA-Fragment enthielt,
wurde mit 300 ul Phenol/Chloroform extrahiert, gefolgt von
einer Extraktion mit 300 ul chloroform, und mit 1 ml
absolutem Alkohol gefällt, indem sie 15 Minuten lang in ein
Trockeneis/Ethanol-Bad gestellt wurde. Die DNA wurde 5
Minuten lang bei 14 k Upm pelletiert. Das Pellet wurde mit
70% Ethanol gespült, an der Luft getrocknet und in einem
Endvolumen von 10 ul 10 mM Tris pH 8, und 1 mM EDTA
resuspendiert. 9 ul (0,5 ug) des gereinigten EcoR I-Hind III-
DNA-Fragmentes wurden mit 1 ul (0,2 ug) von EcoR I-
Hind III-gespaltenem und dephosphoryliertem pIJ486
(erhalten von Hopwood, D.A. aus Norwich, England. pIJ486 ist
beschrieben in der Veröffentlichung Ward, J.M. et al., Mol.
Gen. Genet. 203, 468-478), in 50 ul 1 X Ligationspuffer,
welcher 1 ul T4-DNA-Ligase (400 U) enthielt, über Nacht bei
12ºC ligiert. 10 ul der Ligationsmischung wurden zu
ungefähr 4 x 10&sup9; S. lividans TK24 (erhalten von Hopwood, D.A.
TK24 ist beschrieben in Hopwood, D.A. et al., Genetic
Manipulation of Streptomyces, a Laboratory Manual) Protoplasten
zugegeben, welche, wie in Hopwood D.A. et al., ibid.
beschrieben, in P-Puffer hergestellt wurden [103 g Sucrose,
0,25 g K&sub2;SO&sub4;, 2,02 g MgCl&sub2; 6H&sub2;O, 2 ml Spurenelementlösung
und destilliertes Wasser bis auf 800 ml. 80 ml-Aliquots
werden abgenommen und autoklaviert. Vor der Verwendung
werden zu jeden 80 ml zugegeben: 1 ml 0,5% KH&sub2;PO&sub4;, 10 ml 3,68%
CaCl&sub2; 2H&sub2;O und 10 ml 5,73% TES-Puffer pH 7,2.
Spurenelementlösung pro Liter: 40 mg ZnCl&sub2;, 200 mg FeCl&sub3; 6H&sub2;O, 10 mg
CuCl&sub2; 4H&sub2;O, 10 mg MnCl&sub2; 4H&sub2;O, 10 mg Na&sub2;B&sub4;O&sub7; 10H&sub2;O und 10 mg
(NH&sub4;)&sub6;Mo&sub7;O&sub2;&sub4; 4H&sub2;O]. 0,5 ml 25%iges Polyethylenglykol 1000
wurden zu der Protoplasten/DNA-Mischung zugegeben. Diese
wurde 3-mal in einer 1 ml-Pipette hoch- und runtergezogen.
0,1 ml der Transformationsmischung wurde auf jeder von
sechs R2YE-Platten plattiert [103 g Sucrose, 0,25 g K&sub2;SO&sub4;,
10,12 g MgCl&sub2; 6H&sub2;O, 10 g Glucose, 0,1 g Difco
Casaminosäuren und 800 ml H&sub2;O. 80 ml dieser Lösung werden mit 2,2 g
Difco-Agar gemischt und autoklaviert. Um die Platten
herzustellen, wird die Basis-Agar-Lösung geschmolzen und die
folgenden sterilen Lösungen werden zugegeben: 1 ml 0,5%
KH&sub2;PO&sub4;, 8 ml 3,68% CaCl&sub2; 2H&sub2;O, 1,5 ml 20% L-Prolin, 10 ml
5,73% TES-Puffer pH 7,2, 0,2 ml Spurenelementlösung und 0,5
ml 1 N NaOH. Die Platten werden gegossen und wenigstens 1
Stunde lang in einem Laminarströmungsabzug getrocknet.].
Die Platten wurden nach Inkubieren über Nacht bei 30ºC mit
1,0 ml einer wäßrigen Lösung von Thiostrepton (0,5 mg/ml)
überschichtet. Die Platten wurden 3 bis 4 Tage lang auf
30ºC zurückgebracht, bis die Kolonien gewachsen sind.
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15. Analyse von Transformanten: 6 der überlebenden
Kolonien, welche aus Selektion 15 erhalten wurden, wurden auf
R2YE-Platten ausgestrichen, welche 5 ug/ml Thiostrepton
enthielten, um isolierte Kolonien zu erhalten. Wenn sie
angewachsen waren, wurden diese verwendet, um 5 ml TSB mit 5
ug/ml Thiostrepton anzuimpfen. Diese Kulturen wurden unter
Belüftung 24 Stunden lang bei 30ºC inkubiert. Mit 0,5 ml
der Kulturen wurden Minipreps gemacht. Dieses Verfahren ist
identisch zu dem Verfahren, welches von Birnboim und Doly
(Nucleic Acids Research 7, 1513 (1979)) beschrieben wurde,
mit der Ausnahme, daß eine 30-minütige Inkubation in 4
mg/ml Lysozym, 50 mM Glucose, 25 mM Tris pH 8,0, und 10 mM
EDTA bei 37ºC notwendig ist, bevor die NaOH-SDS-Lösung
zugegeben wird. 10 ul der Miniprep-DNA wurden analysiert,
indem sie auf einem 0,7%-Agarosegel laufengelassen wurden.
3 der 6 Klone schienen größer zu sein als pIJ486. Sporen
dieser drei Isolate wurden geerntet und verwendet, um 500
ml TSB + Thiostrepton anzuimpfen. CsCl-Plasmid-Preps wurden
aus 450 ml der Kultur hergestellt, indem einer
maßstabsvergrößerten (20 x) Version des Verfahrens 3 P. 93 in Hopwood
et al. ibid. gefolgt wurde. Das resultierende Pellet wurde
in 17 ml 10 mM Tris pH 8,0, 1 mM EDTA, 18,7 g CsCl und 0,44
ml Ethidiumbromid (5 mg/ml) resuspendiert. Die Lösung wurde
auf zwei 5/8 Inch x 3 Inch Polyallomer-Zentrifugenröhrchen
übertragen und abgedichtet. Diese Röhrchen wurden bei 17ºC
48 Stunden lang bei 44 k Upm in einem Beckman-Ti70-Rotor
zentrifugiert. Um die Plasmide zu sammeln, wurden die
oberen Enden der Röhrchen mit einem Skalpell angestochen und
die untere der zwei fluoreszierenden DNA-Banden wurde mit
einer Spritze unter ultraviolettem Licht gesammelt. Die
untere Bande aus den beiden Röhrchen wurde in einem 15 ml-
Corex-Röhrchen vereinigt, und das Ethidiumbromid wurde
durch Zugabe eines gleichen Volumens an Wasser und drei
Volumen an Ethanol entfernt. Nach 2 Stunden bei -20ºC wurde
die DNA durch Abzentrifugieren für 20 Minuten bei 12 k Upm
pelletiert. Das Pellet wurde in 2 ml 10 mM Tris pH 8,0, 1
mM EDTA resuspendiert. 50 ul 8 M LiCl wurden zugegeben, und
die DNA wurde mit Phenol/Chloroform extrahiert, gefolgt
durch eine Chloroformextraktion. Die DNA wurde gefällt,
indem 3 Volumen Ethanol zu der wäßrigen Lösung zugegeben
wurden, wie oben beschrieben wurde. Das Pellet wurde in 500 ul
10 mM Tris pH 8,0, 1 mM EDTA resuspendiert. Das gereinigte
Plasmid wurde mit EcoR I und Hind III verdaut, um die
Gegenwart des Inserts zu bestätigen, wie auch mit Sac II,
um zu bestimmen, ob der Subklon in S. lividans eine Sac II-
Methylaseaktivität aufwies. Alle drei Subklone waren
scheinbar identisch, hatten die korrekte Konstruktion wie
auch eine Methylaseaktivität, d.h. waren nicht in der Lage,
mit der Sac II-Endonuklease verdaut zu werden. 50 ml der
Kultur, welche verwendet wurde, um das Plasmidprep
herzustellen, wurden mit 10,3% Sucrose gewaschen, und das Pellet
wurde bei -70ºC eingefroren. Beim Auftauen wurde das Pellet
in 3 ml/g an nassem Zellgewicht mit einer Lösung von 50 mM
Tris pH 8, 10 mM 2-Mercaptoethanol und 1 mM PMSF
resuspendiert. Nach einer Beschallung auf Eis wurden die
Zelltrümmer durch Zentrifugation für 45 Minuten bei 16 k Upm
entfernt. Der Überstand wurde auf Sac
II-Restriktionsendonukleaseaktivität hin getestet. Diese Subklone werden als
pEGsacIIRM1-32, 1-34 und 1-36 (Fig. 3) in S. lividans
bezeichnet und hatten 2 x 10&sup5; U/g an Sac
II-Endonukleaseaktivität, ungefähr dasselbe Niveau, wie das, was in S.
achromogenes beobachtet wurde.
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16. Bestimmung der Lage des Sac
II-Restriktionsendonukleasegens: Weiteres Subklonieren des EcoR V-Fragmentes wurde
in S. lividans durchgeführt, um die ungefähre Lage des
Sac II-Restriktionsendonukleasegens zu bestimmen. Eine
Mlu I-Deletion wurde konstruiert, welche als pEGsacIIRM4-2
(Fig. 3) bezeichnet wurde, welche sowohl auf einem Niveau
von 8,5 x 10&sup5; U/g Endonuklease- als auch Methylaseaktivität
hatte. Zwei Pst I-Fragmente wurden einzeln in pIJ486
kloniert. Nur der linksseitige Pst I-Subklon (pEGsacIIM6-1)
zeigte Sac II-Methylaseaktivität. Keiner der Subklone ergab
eine Sac II-Endonukleaseaktivität, was zeigt, daß das
Sac II-Endonukleasegen die Pst I-Stelle überspannt (Fig.
3).
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17. Überexpression der Sac II-Restriktionsendonuklease. Ein
anderer Subklon, welcher konstruiert wurde, war einer mit
dem Sca I-Hind III-Fragment (Fig. 3). Das DNA-Fragment
mußte zuerst in die Sma I-Hind III-Stellen von pUC19
ligiert werden und in E. coli ED8767 transformiert werden,
um nützliche Restriktionsstellen zum Klonieren in pIJ486 zu
erhalten. Dieser Subklon, pEGsacIIMC4A, in E. coli zeigte
Methylaseaktivität, aber es wurde keine
Endonukleaseaktivität nachgewiesen. Das relevante Fragment wurde aus dem
pUC19-Subklon mit EcoR I und Hind III herausgeschnitten und
in EcoR I-Hind III-verdautes pIJ486 ligiert. S. lividans
TK24-Transformanten, welche dieses rekombinante Plasmid,
pEGsacIIRMC5, enthielten, zeigten Sac
II-Methylaseaktivität. Wenn dieser Stamm, welcher als ATCC 68391 bezeichnet
wurde, auf Sac II-Restriktionsendonukleaseaktivität hin
getestet wurde, zeigte er Aktivität auf einem Niveau von 4
x 10&sup7; U/g. In Fig. 4 wurden 500 ul von Xba I-verdauter
∅C31-DNA in 1x NEB-Puffer 4 (20 mM Tris, 10 mM Mg-Acetat,
50 mM K-Acetat, und 1 mM DTT) hergestellt, 50 ul wurden in
zwei Röhrchen gegeben und 25 ul wurden in jedes von 7
Röhrchen gegeben. Zusätzlich wurden 50 ul in ein Röhrchen
und 25 ul in jedes von 5 Röhrchen gegeben, um als
Kontrollen verwendet zu werden. 1 ul des rohen Zellextraktes (von
Zellen, welche den Klon enthielten) wurde zu dem ersten 50
ul-Röhrchen zugegeben und gemischt. 1 ul wurde auf das
zweite 50 ul-Röhrchen übertragen und gemischt, dann wurden
25 ul von dem Röhrchen auf ein drittes Röhrchen (welches 25
ul enthielt) übertragen und gemischt, usw., bis sechs
solcher 1 : 2-Verdünnungen durchgeführt waren, indem die
ersten sieben Röhrchen verwendet wurden. Für die Kontrolle
wurde 1 ul (20 Einheiten) Sac II-Endonuklease zu dem ersten
Kontrollröhrchen zugegeben und fünf 1 : 2-Verdünnungen
(Übertragung von 25 ul) wurden mit den fünf
Kontrollröhrchen durchgeführt. Alle Röhrchen wurden eine Stunde lang
bei 37ºC inkubiert. 25 ul von jedem Röhrchen wurden durch
Gelelektrophorese analysiert.
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Im Vergleich der Kontrolle mit dem rohen Zellextrakt des
Klons wurden 40 000 000 Einheiten an Sac II-Aktivität pro
Gramm an Klonzellen abgeschätzt. Eine Probe von NEB Nr. 673
wurde am 4. September 1990 bei der American Type Culture
Collection hinterlegt und trägt die ATCC-Bezeichnungs-Nr.
68391.
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18. Sac II-Modifikationsmethylase und Endonuklease wurden
aus ATCC 68391-Klonen erzeugt, welche das Sac
II-Modifikationsgen und das überexprimierte Restriktionsgen
enthielten, indem diese in einem Fermenter in einem Vollmedium,
welches Thiostrepton enthielt, vermehrt wurden. Die Zellen
wurden danach durch Zentrifugation geerntet und 337 g
wurden 1 : 3 in 0,3 M NaCl SB pH 7,7 (10 mM KPO&sub4;, 0,1 mM EDTA,
10 mM 2-Mercaptoethanol) verdünnt und in einer
French-Presse aufgebrochen, um einen rohen Zellextrakt zu erzeugen,
welcher Sac II-Methylase und
Restriktionsendonukleaseaktivität enthielt.
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19. Die Sac II-Restriktionsendonuklease wurde aus dem rohen
Zellextrakt hergestellt, welcher die Sac II-Methylase und
Endonuklease enthielt, indem dieser auf eine
DEAE-Sepharose-Säule (5 cm x 17 cm mit einem Bettvolumen von 333 ml)
aufgetragen wurde, welche mit 0,3 M NaCl SB pH 7,7
äquilibriert worden war. Diese wurde mit 500 ml 0,2 M NaCl SB pH
7,0 gewaschen. Der Durchfluß und die Waschungen wurden bis
zu 3 : 1 mit diesem selben Puffer verdünnt. Dieses wurde
auf eine Heparinsepharose-Säule (4 cm x 14 cm mit einem
Bettvolumen von 176 ml) aufgetragen. Nach dem Auftragen der
Probe wurde die Säule mit 250 ml 0,2 M NaCl SB pH 7,0
gewaschen. Um das Protein zu eluieren, wurde ein Gradient von
0,2 M NaCl bis 1,2 M NaCl in SB pH 7,0 gefahren. Die
gepoolten Fraktionen (300 ml), welche Endonukleaseaktivität
enthielten, wurden gegen 0,05 M NaCl SB pH 7,8 dialysiert.
Diese wurden auf eine DEAE-Sepharose-Säule (2,5 cm x 19 cm
mit einem Bettvolumen von 93 ml) aufgetragen, welche mit 50
mM NaCl SB pH 7,8 äquilibriert worden war. Nach dem
Auftragen wurde die Säule mit demselben Puffer gewaschen. Die
Endonuklease wurde von der Säule eluiert, indem ein
Gradient von 50 mM NaCl bis 0,8 M NaCl in SB pH 7,8 gefahren
wurde. Die Fraktionen mit dem Aktivitätspeak wurden
gesammelt und gegen Aufbewahrungspuffer (50 mM KCl, 10 mM Tris-
HCl pH 7,4, 0,1 mM EDTA, 1 mM DTT, 200 ug/ml BSA und 50%
Glycerol dialysiert und bei -20ºC gelagert. Die
Gesamtausbeute nach dem Reinigen betrug 3 x 10&sup7; U.
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Die Sac II-Endonuklease, die aus dieser Reinigung erhalten
wurde, war im wesentlichen rein und frei von
nicht-spezifischer Endonuklease und Exonukleasen und war vollständig
frei von Verunreinigung mit Sac I- und Sac
III-Endonuklease.
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Die Reinheit der Sac
II-Restriktionsendonuklease-Präparation wurde durch Anschauen der folgenden Kriterien
überprüft: 1. Ligation: 95% der DNA-Fragmente, welche durch
einen 10-fachen Überverdau erzeugt wurden, wurden mit T4-DNA-
Ligase ligiert (bei einer 5'-Termini-Konzentration von 1
- 2 uM bei 16ºC). Von diesen ligierten Fragmenten waren 95%
in der Lage, erneut gespalten zu werden. 2. Verlängerter
Verdau: Eine 50 ul-Reaktion, welche 1 ug DNA und 80 U Enzym
enthielt und 16 Stunden lang inkubiert wurde, führte zu
demselben Muster an DNA-Banden, wie eine Reaktion in 1
Stunde mit 1 U Enzym erzeugte. 3. Exonukleaseaktivität:
Eine Inkubation von 100 U 4 Stunden lang bei 37ºC in 50 ul
Testpuffer (50 mM K-Acetat, 20 mM Tris-Acetat, 10 mM Mg-
Acetat, 1 mM DTT, pH 7,9) mit 1 ug beschallter ³H-DNA (10&sup5;
cpm/ug) setzte 0,15% Radioaktivität frei. 4.
Endonukleaseverunreinigung: Eine Inkubation von 80 U mit 1 ug pBR322-
DNA, welche keine Sac II-Stellen aufweist (4 Stunden bei
37ºC in 50 ul), ergab 20 % Konzentration zu RFII.