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Die Erfindung bezieht sich auf fotografische
Entwicklungsgeräte, insbesondere auf das Umwälzen von
Behandlungslösungen in derartigen Geräten.
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Herkömmliche in der Farbfotografie verwendete
Silberhalogenid-Materialien werden mit einem Verfahren
entwickelt, das auch einen Farbentwicklungsschritt umfaßt.
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Dabei wird Silberhalogenid in den belichteten Bereichen zu
metallischem Silber reduziert, und der bei dieser Reaktion
gebildete oxidierte Farbentwickler verbindet sich mit
einem Farbkoppler zu einer Bildfarbe. Die Menge der
gebildeten Farbe ist proportional zur Menge des zu metallischem
Silber reduzierten Silberhalogenids.
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Redox-Verstärkerverfahren werden zum Beispiel beschrieben
in GB-A-1268126, GB-A-1399481, GB-A-1403418 und GB-A-
1560572. Bei diesen Verfahren werden Farbmaterialien zur
Erzeugung eines Silberbildes entwickelt (das nur geringe
Mengen Silber enthalten kann) und dann mit einer Redox-
Verstärkerlösung behandelt, wodurch man ein Farbbild
erhält. Die Redox-Verstärkerlösung enthält ein
Reduktionsmittel, zum Beispiel ein Farbentwicklungsmittel, und
ein Oxidiermittel, das wirksamer ist als Silberhalogenid
und das Farbentwicklungsmittel in Anwesenheit des als
Katalysator wirkenden Silberbildes oxidiert. Der oxidierte
Farbentwickler reagiert mit einem Farbkoppler (der
üblicherweise im fotografischen Material enthalten ist) zu
einer Bildfarbe Die Menge der gebildeten Farbe ist
abhängig
von der Behandlungsdauer oder der Verfügbarkeit des
Farbkopplers, nicht so sehr von der im Bild enthaltenen
Menge an Silber, wie dies bei herkömmlichen
Farbentwicklungsverfahren der Fall ist. Als Beispiele geeigneter
Oxidiermittel können Peroxyverbindungen, einschließlich
Hydrogenperoxid, Kobalt-(III)-Komplexe, einschließlich von
Kobalthexamminkomplexen und Periodaten, genannt werden.
Auch Mischungen dieser Verbindungen sind einsetzbar.
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Da die Verstärkerlösung sowohl ein Oxidiermittel als auch
ein Reduziermittel enthält, ist sie von Haus aus instabil.
Dies bedeutet, daß Verstärkerlösungen anders als
herkömmliche Farbentwicklerlösungen selbst in verschlossenen
Behältern in weniger als einer Stunde abbauen. Die beste
Reproduzierbarkeit bei einem derartigen Verfahren wurde
mit einem "Einstufen"-Verfahren erreicht, bei dem das
Oxidiermittel dem Entwickler zugefügt, die Lösung gemischt
und unmittelbar oder nach einer kurzen eingeplanten
Verzögerung verwendet und dann weggeschüttet wird. Dies
resultiert jedoch in einem maximalen Verbrauch an Lösung
verbunden mit maximalen Abflüssen und maximalen chemischen
Kosten. Im Ergebnis ist das gesamte System unattraktiv,
insbesondere für Kleinlabors, wo geringsmögliche Abflüsse
verlangt werden. Es wird angenommen, daß diese Nachteile
den kommerziellen Einsatz dieses Verfahren verhindert
haben.
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Die japanische Patentschrift 64/44938 scheint ein
derartiges System zu beschreiben, wobei ein Silberchlorid
enthaltendes Farbmaterial in geringer Menge in einer Einmal-
Verstärkerlösung verarbeitet wird. Allerdings können die
dort beschriebenen Verfahren die Erfordernisse eines voll
kommerziellen Einsatzes aus eben den vorstehend genannten
Gründen nicht erfüllen.
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WO-A-91/12567 (entspricht der britischen Patentanmeldung
Nr. 9003282.2) beschreibt ein fotografisches
Entwicklungsverfahren und eine fotografische
Entwicklungsvorrichtung, die Verwendung einer minimalen Menge der
Behandlungslösung in einem schmalen Behandlungstank mit geringem
Volumen ermöglichen. Um das von Haus aus bestehende
Problem des Abbauens wegen der Instabilität der verwendeten
Behandlungslösungen zu überwinden, machen des beschriebene
Verfahren und die beschriebene Vorrichtung hohe Umwälz-
oder Nachfüllraten erforderlich. Wegen wesentlicher
Unterschiede in der Konzentration der Behandlungsflüssigkeit
können jedoch Probleme in bezug auf ungleichmäßige
Entwicklung des fotografischen Materials auftreten. Das
Umwälzen der Behandlungsflüssigkeit scheint eine Lösung für
dieses Problem zu bieten.
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JP-A-2 135 342 beschreibt das Umwälzen der
Behandlungsflüssigkeit in einem Behandlungstank. Bei einer
Ausführungsform wird das Umwälzen durch eine tauchkolbenartige
Anordnung gleichzeitig in mehreren Behandlungstanks
bewirkt. Bei einer zweiten Ausführungsform wird das Umwälzen
dadurch bewirkt, daß die Behandlungsflüssigkeit durch ein
in der Mitte des Behandlungstanks angeordnetes Hohlelement
gepumpt wird.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine
Entwicklungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 bereitgestellt.
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Bei dieser Anordnung bewirken die Umwälzelemente das
Umwälzen der Flüssigkeit an der Oberfläche des zu
entwikkelnden fotografischen Materials während dessen Durchlauf
durch den Tank, wodurch ein gleichmäßigeres Endergebnis
erzielt wird.
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Vorteilhafterweise drücken die Elemente das fotografische
Material auch an einer Wand des Tanks in Anlage und sorgen
damit dafür, daß die Oberfläche des zu entwickelnden
Materials bestmöglich für die Behandlungslösung zugänglich
ist.
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Die Umwälzelemente sind vorzugsweise porös. Dies
unterstützt die Zirkulation der Behandlungsflüssigkeit, da sie
sowohl durch die einzelnen Elemente als auch um diese
herum strömen kann.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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Fig. 1 einen schematischen Seitenschnitt durch einen U-
förmigen Behandlungstank mit darin enthaltenen,
erfindungsgemäß aufgebauten Umwälzelementen;
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Fig. 2 einen Schnitt durch den Tank gemäß Fig. 1 in
vergrößertem Maßstab, in dem die Befestigung
eines Umwälzelements an der Tankwandung
dargestellt ist; und
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Fig. 3 eine Darstellung ähnlich der Fig. 2, jedoch
einer zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemäß aufgebauten Umwälzelements.
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In Fig. 1 ist ein schmaler Tank 10 geringen
Fassungsvermögens zu erkennen. Der Tank 10 weist eine allgemein U-
förmige Gestalt mit einer Außenwandung 11 und einem
zentralen Block 12 auf, der eine Bewegungsbahn 13 für
innerhalb des Tanks befindliches fotografisches Material
zwischen einem Einlauf 14 und einem Auslauf 15 definiert.
Die Außenwandung 11 und der zentrale Block 12 sind in
einem Abstand T angeordnet, der - wie dargestellt - über
die gesamte Länge der Bewegungsbahn 13 etwa 1,5 mm
beträgt. Ein am Boden des Tanks 10 vorgesehenes, mit "X"
bezeichnetes Ventil dient dazu, verbrauchte
Behandlungsflüssigkeiten aus dem Tank abzuführen.
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Fotografisches Material, zum Beispiel belichtetes
lichtempfindliches Papier (nicht dargestellt), wird in Richtung
des Pfeils "A" am Einlauf 14 in den Tank 10 eingeführt und
in Richtung des Pfeils "B" um einen unteren Teil 16 des
Tanks herumgeführt, bevor es den Tank am Auslauf 15
verläßt. Um den Tank herum sind in der Bewegungsbahn 13 sechs
an beabstandeten Positionen 18 angeordnete Umwälzelemente
oder Wischer 17 vorgesehen, wobei die Umwälzelemente oder
Wischer 17 sich jeweils über die gesamte Breite des Tanks
10 erstrecken.
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In Fig. 2 ist eine der Wischer-Positionen 18 genauer
dargestellt. An der Position 18 wird in der Bahn 13
befindliches Papier 20 durch einen Wischer 17 gegen die Wandung 11
gedrückt. Der Wischer 17 besteht aus einem porösen
Material, zum Beispiel einem Nylonfadengeflecht. Alternativ
kann das poröse Material auch ein Maschengewebe sein. Ein
Ende 21 des Wischers 17 ist in einer Ausnehmung 22 im
zentralen Block 12 aufgenommen. Das Ende 21 des Wischers
17 ist in der Ausnehmung 22 mittels einer Platte 23
befestigt. Die Platte 23 ist relativ zur Ausnehmung 22 durch
Schrauben 24 (von denen nur eine dargestellt ist)
gehalten, die durch die Platte hindurch in den zentralen Block
12 geführt sind. Die Platte 23 ist nicht so tief wie die
Ausnehmung 22, in der sie angeordnet ist, und weist - wie
dargestellt - eine Aussenkung auf, in der die Schraube 24
mit der Oberfläche der Platte fluchtend oder leicht über
diese vorstehend aufgenommen werden kann. Das Ende 21 des
Wischers 17 und die Platte 23 sind derart in der
Ausnehmung 22 angeordnet, daß die Wischer jeweils unterhalb der
Platte 23 in einem Winkel von etwa 45º austreten. Dadurch
erhalten die Wischer 17 die erwünschte Steifigkeit.
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Das Ende 25 des Wischers 17 ist frei und liegt an der
Emulsionsschicht 26 des Papiers 20 oder, wenn kein Papier
vorhanden ist, an der Innenfläche 19 der Wandung 11 an.
Wenn das Ende 25 des Wischers 17 an dem gerade behandelten
Papier 20 anliegt, wird durch den Transport des Papiers 20
entlang der Bewegungsbahn 13 eine Umwälzung der - nicht
dargestellten - Behandlungsflüssigkeit an der Oberfläche
26 bewirkt. Ein Teil der Behandlungsflüssigkeit wird, wie
durch den Pfeil "C" angedeutet, unter dem Wischer 17
mitgenommen, der Rest der Behandlungsflüssigkeit - durch den
Pfeil "D" angedeutet - fließt durch den Wischer 17 und
tritt in der durch den Pfeil "E" angedeuteten Richtung
wieder aus. Ein Teil der den Wischer 17 passierenden
Behandlungsflüssigkeit tritt auch in dem mit "F"
bezeichneten Bereich aus.
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Die Wischer 17 bewirken die Umwälzung dadurch, daß sie die
laminare Schichtung der Behandlungsflüssigkeit an der
Oberfläche 26 des Papiers 20 stören und gleichzeitig den
Durchgang von Flüssigkeit durch die Wischer gestatten.
Dadurch vermischen sich die Entwicklungs-Nebenprodukte mit
der beim Nachfüllen hinzukommenden frischen Lösung,
wodurch das Entwicklungsverfahren an Gleichmäßigkeit gewinnt
und höhere Dichte erzielt wird.
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Das Material, aus dem der Wischer 17 besteht, ist
nachgiebig, so daß es die in Fig. 2 dargestellte Ausbildung
annehmen kann, gleichzeitig aber so steif, daß
sichergestellt ist, daß das behandelte Papier seine Lage mit der
Papierunterseite in Anlage an der Wandung 11 beibehält.
Dadurch werden körperliche Beschädigungen des Papiers
vermindert und die Zuführung von Flüssigkeit zur Oberfläche
26 des Papiers 20 verbessert.
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Vorzugsweise ist die Oberfläche 27 des zentralen Blocks 12
aufgerauht um zu verhindern, daß das fotografische
Material an der Oberfläche des Blocks haftet. Bei dieser
Ausführungsform wird die Rauhigkeit durch eine an der
Oberfläche 27 angebrachte Schicht 28 eines Maschenmaterials
bewirkt.
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Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Wischers
30, wobei entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern,
nur ergänzt um den Buchstaben "a", bezeichnet sind. Bei
dieser Ausführungsform ist das Ende 31 des Wischers 30 am
zentralen Block 12a durch Ankleben befestigt. Das Ende 32
ist so nach unten umgelegt, daß es am zentralen Block 12a,
nicht am Papier 20a, anliegt. Ein Bereich 33 des Wischers
30 wischt über die Oberfläche 26a des Papiers 20a und
erzeugt die gewünschte Umwälzung. Dabei verläuft das Ende 31
des Wischers 30 derart, daß es unter dem (durch Umlegen
des Endes 32 gebildeten) Bereich 34 eines benachbarten
Wischers zu liegen kommt. Dadurch wird eine zusätzliche
Maschenmaterialschicht, wie diese in Fig. 2 dargestellt
ist, unnötig. Wie zuvor besteht der Wischer auch hier aus
porösem Material.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform bestehen
die Wischer 17 jeweils aus einem Nylonfadengeflecht der
Maschenweite 61 (Maschen/Zoll) mit einer Fadenstärke von
190 um. Die Wischer sind jeweils etwa 10 bis 15 mm lang.
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Bevorzugt ist, im Tank 10 ausreichend viele Wischer
anzuordnen derart, daß das durch den Tank hindurchlaufende
Papier 20 während einer Entwicklungsdauer von 30 Sekunden
zwischen ein und zwei Wischer pro Sekunde Passiert.
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Der in Fig. 2 dargestellte Wischer 17 besteht aus einem
feinen Nylonmaschengewebe. Es ist ersichtlich, daß die
Kombination aus "Feinheit" und Steifigkeit des Wischers
wichtig ist. Statt des Maschengewebes könnten auch andere
Materialien verwendet werden. Denkbar ist zum Beispiel die
Verwendung einer durchgehenden dünnen Matte aus Kunststoff
oder aus Gummimaterial mit eingestanzten Löchern.
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Andere Längen des Wischers 17 können sich für die
Erzeugung der gewünschten Umwälzung als ebenso wirksam
erweisen. Bei Verwendung längerer Wischer könnte es sein, daß
weniger Wischer benötigt werden, da über einen größeren
Emulsionsflächenbereich hinweg eine stärkere Umwälzung
erzeugt würde. Wahrscheinlich gibt es jedoch eine optimale
größte Länge, oberhalb derer die Strömung der Flüssigkeit
im Tank eingeschränkt wird.
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Bei der unter Bezugnahme auf Fig. 2 beschriebenen
Ausführungsform weist das an der Oberfläche des zu behandelnden
Materials anliegende Ende des Wischers eine zur
Bewegungsrichtung des Materials durch den Tank orthogonale Form
auf. Alternativ kann das freie Ende des Wischers
abgewinkelt sein, um die Ausbildung von Schleifspuren auf der
Oberfläche des behandelten Materials zu vermeiden.
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Statt der in Fig. 2 und 3 dargestellten Wischer, die aus
porösem Material bestehen, können die Wischer auch aus
einem nicht porösen Material hergestellt und ähnlich den
Zähnen eines Kamms geformt sein. Selbstverständlich wären
in diesem Fall die Zähne des einen Wischers gegenüber
denen des benachbarten Wischers derart versetzt, daß immer
noch eine gleichmäßige Verteilung der
Behandlungsflüssigkeit gegeben wäre.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform des Tanks sind die
Wischer am zentralen Block 12 angeordnet und drücken das
fotografische Material gegen die Innenfläche der
Außenwandung 11. Dadurch erhält die Behandlungsflüssigkeit
größtmöglichen Zugang zur Oberfläche des gerade behandelten
fotografischen Materials. Wenn die Emulsionsfläche des
gerade behandelten fotografischen Materials der
Innenfläche der Außenwandung 11 zugewandt sein muß (was wegen
gerätetechnischer Zwänge im weiteren Verlauf des
Behandlungsweges der Fall sein kann), können die Wischer 17 auch
an der Außenwandung 11 angeordnet werden.
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Wenn es sich bei dem zu behandelnden fotografischen
Material um doppelseitiges Material handelt, können die
Wischer alternativ sowohl an der Innenfläche der
Außenwandung 11 als auch an der Oberfläche des zentralen Blocks 12
angeordnet sein, wobei das fotografische Material bei
seiner Bewegung entlang der Bewegungsbahn 13 zwischen den
Wischern hindurchläuft.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wurde vorstehend für den
Einsatz mit fotografischem Material, wie lichtempfindlich
gemachtem Papier, beschrieben. Ihre Verwendung ist jedoch
nicht nur auf derartiges Material beschränkt. Auch zur
Umwälzung von Entwicklungsflüssigkeiten für einseitige und
doppelseitige Filme können Wischer eingesetzt werden.