[Stand der Technik]
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Abwickelspannungs-Aufbringungsvorrichtung zum Aufbringen
einer festgelegten Abwickelspannung auf ein Garn, wenn das
Garn axial von einem Wickel (einem sogenannten
Garnzufuhrwickel) abgewickelt wird, der durch das Aufwickeln des
Garns in einer festgelegten Form ausgebildet ist.
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In der Textilindustrie wird das Garn in vielen Fällen
in einer festgelegten Form auf eine Spule gewickelt und
wird als ein Wickel gehandhabt.
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Wenn derartige Wickel bei einem Bäumprozeß, zum
Beispiel bei einem Kettschlichtprozeß verwendet werden, ist
es notwendig, eine große Anzahl von Wickeln auf einem
Spulengestell anzuordnen und mehrere Garne gleichzeitig von
diesen Wickeln abzuwickeln.
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In dem Fall, wenn die Garne ohne Spannung abgewickelt
werden, kann ein körniger Faden (verwirrter Faden) oder
eine Verschlingung von Garnen auftreten, so daß es beim
Abwickeln der Garne von den Wickeln notwendig ist, eine
geeignete Abwickelspannung auf die Garne aufzubringen, die
dem Abwickeln der Garne einen geeigneten Widerstand
entgegensetzt.
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Als eine für solche Zwecke verwendete Vorrichtung zum
Aufbringen einer Abwickelspannung ist aus der
JP-Patentveröffentlichung Nr. Sho 53-1867 der Gebrauch eines endlosen
gewebeähnlichen Reibungselements F bekannt, wie in Fig. 9
gezeigt ist. Gemäß der gleichen Figur ist ein Wickel P
mittels einer Spindel SP im wesentlichen horizontal auf
einem Spulenrahmen (nicht gezeigt) befestigt, und seitlich
des Wickels P ist ein feststehender Stab RD parallel mit
einer Achse Pc des Wickels P angeordnet. Der Wickel F ist
in das Reibungselement F eingefügt, so daß das
Reibungselement über den Wickel mitgenommen wird. Ein Zwischenteil des
Reibungselements F ist rund um den feststehenden Stab RD
geführt, und ein Gewicht W ist in eine gegenüberliegende
Endseite des Reibungselements eingeführt, wobei diese Seite
herunterhängt.
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Eine Spannung gemäß dem Gewicht W wird in dem
Reibungselement F erzeugt, welches wiederum eine Schubkraft gegen
die äußere Umfangsfläche des Wickels P ausübt, so daß eine
festgelegte Abwickelspannung auf das Garn Y aufgebracht
werden kann, welches von der Oberfläche des Wickels
abgewickelt wird. Dies verhält sich derart, da das Garn Y in
der Richtung der Achse Pc abgezogen wird, während es
zwischen dem Wickel P und dem Reibungselement F eingelegt
ist.
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Gemäß dem derartigen Stand der Technik ist es bei jedem
Austausch von einem Wickel durch einen anderen
erforderlich, das Reibungselement F mit dem neu eingesetzten Wickel
in Anlage zu bringen. Aber das Entfernen und das Befestigen
des Reibungselements bezüglich des Wickels ist lästig und
die Arbeitsproduktivität ist gering.
[Offenbarung der Erfindung]
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Deshalb ist es eine Hauptaufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Vorrichtung zum Aufbringen einer
Abwickelspannung an einem Wickel zu schaffen, die dazu
geeignet ist, die Arbeitsproduktivität beim Wickelaustausch
u.s.w. beträchtlich zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß
Anspruch 1 gelöst.
[Kurze Beschreibung der Zeichnungen]
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Fig. 1 ist eine erläuternde Vorderansicht, die ein
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Fig. 2(A) bis 2(C) sind Seitenansichten, welche die
Aufwickelformen des Wickels zeigt, die bei der vorliegenden
Erfindung anwendbar sind.
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht, die einen wesentlichen
Abschnitt des in Fig. 1 veranschaulichten
Ausführungsbeispiels zeigt.
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Fig. 4, 5 und 6 sind erläuternde Vorderansichten, die
andere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
zeigen.
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Fig. 7 ist eine erläuternde perspektivische Ansicht,
die ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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Fig. 8 ist eine erläuternde Vorderansicht, die noch ein
weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
zeigt, und
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Fig. 9 ist eine erläuternde perspektivische Ansicht,
die eine herkömmliche Spannungsaufbringungsvorrichtung
zeigt.
[Detaillierte Beschreibung der Erfindung]
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Zuerst wird in Fig. 1 eine Vorrichtung zum Aufbringen
einer Abwickelspannung an einem Wickel gemäß einem
typischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
veranschaulicht. Diese Vorrichtung zum Aufbringen einer
Abwickelspannung weist ein Paar Reibungselemente 11, 11,
die in einer hängenden Form auf beiden Seiten eines Wickels
1 angeordnet sind, und Stellelemente 21, 21, 22, 22 auf,
die außen auf beiden Seiten der Reibungselemente angeordnet
sind.
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Der Wickel 1 ist durch das Wickeln von Garn in einer
festgelegten Wickelform rund um eine Spule 1a ausgebildet.
Seine Wickelform ist normalerweise eine parallele
Kreuzspulenform, bei der beide Enden parallel sind, wie in Fig.
2(A) gezeigt ist, oder er kann an seinem einen Ende einen
kegelförmigen Abschnitt 1b haben, wie in Fig. 2(B) gezeigt
ist, oder er kann an beiden Enden kegelförmige Abschnitte
1b, 1b haben. Eine Spindel 2a steht im wesentlichen
horizontal von einem Spulenrahmen 2 vor, und die Spule 1a des
Wickels 1 ist auf die Spindel 2a gefügt, wodurch der Wickel
1 im wesentlichen horizontal an dem Spulenrahmen 2
befestigt ist.
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Wie in Fig. 3 gezeigt ist, sind die Reibungselemente
11, 11 jeweils durch ein bandähnliches Element gebildet,
das eine festgelegte Breite d hat, um wenigstens einen
Endabschnitt einer Garn Y-Abzugsseite des Wickels 1
abzudecken, wobei deren obere Enden an dem Spulenrahmen 2
befestigt sind. Die Gewichte 11a, 11a sind mit den unteren
Enden der Reibungselemente 11, 11 verbunden. Es wird hier
vorausgesetzt, daß der Abstand D zwischen den
Reibungselementen 11, 11 in einem natürlich aufgehangenen Zustand
größer als ein maximaler Durchmesser des Wickels 1 ist. Die
Reibungselemente 11, 11 sind jeweils durch ein
streifenähnliches Element wie zum Beispiel einen Stoff, einen
Plastikstreifen oder einen Gummistreifen gebildet und
können frei gebogen werden.
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Die Stellelemente 21, 21, 22, 22 sind an der Außenseite
der Reibungselemente 11, 11 und oberhalb und unterhalb des
Wickels 1 jeweils parallel mit einer Achse 1c des Wickels 1
angeordnet. Die Stellelemente 21, 21, 22, 22 sind jeweils
durch einen Stab gebildet, welcher länger als die Breite d
jedes Reibungselements 11 ist. Jedes der an beiden Seiten
der Reibungselemente 11, 11 angeordneten derartigen Paare
von Stellelementen kann aufeinander zu bewegt werden und
kann Wirkpositionen (in Fig. 1 durch
Strich-Doppelpunkt-Linien bezeichnet) einnehmen und kann auch voneinander
wegbewegt werden und zurückgefahrene Positionen (in Fig. 1
durch durchgezogene Linien bezeichnet) annehmen.
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Während das Garn Y in der Richtung der Achse 1c des
Wickels 1 abgezogen wird, wie in Fig. 3 gezeigt ist, werden
die Stellelemente 21, 21, 22, 22 in den jeweiligen
Wirkpositionen 21', 22',... angeordnet, wobei die
Reibungselemente 11, 11 mittels der beiden oberhalb und unterhalb des
Wickels 1 angebrachten Stellelemente gebogen werden, und
dadurch mit der Umfangsfläche des Wickels in Berührung
gebracht werden. Zu diesem Zeitpunkt wird, da eine Spannung
gemäß dem Gewicht von jedem Gewicht 11a abwärts gerichtet
auf jedes Reibungselement 11 aufgebracht wird, das Garn Y
zwischen die Oberfläche des Wickels 1 und die
Reibungselemente 11 eingelegt, wodurch eine geeignete Abwickelspannung
auf das Garn aufgebracht werden kann.
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Andererseits verlassen die Reibungselemente 11, 11 auf
die Bewegung der Stellelemente 21, 21, 22, 22 in ihre
zurückgefahrenen Positionen hin den Wickel 1 und hängen
vertikal herab, so daß keine Kraft mehr auf das Garn y
ausgeübt wird, das von dem Wickel abgewickelt wird. Beim
Wickelaustausch kann deshalb durch das Bewegen der
Stellelemente 21, 21, 22, 22 in ihre eingefahrenen Positionen,
das darauffolgende Beschicken mit einem neuen Wickel 1 und
das darauffolgende erneute Zurückführen der
Reibungselemente 11, 11 in ihre Wirkpositionen der Betrieb erneut
gestartet werden.
Andere Ausführungsbeispiele
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Es kann eine solche Konstruktion übernommen werden, wie
in Fig. 4 gezeigt ist, bei welcher eines der unteren
Stellelemente 22, 22 weit schräg nach oben in eine
Wirkposition 22' bewegt wird, während das andere Stellelement 22
leicht horizontal in eine Wirkposition bewegt wird. Die
Länge der Berührung des mit dem weit bewegten Stellelement
22 verbundenen Reibungselements 11 bezüglich des Wickels 1
kann durch das Einstellen der Wirkposition des
Stellelements 22 über einen weiten Bereich justiert werden. Deshalb
kann die Größenordnung einer auf das Garn Y aufzubringenden
Abwickelspannung auch über einen weiten Bereich justiert
werden.
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Es kann auch eine solche Konstruktion übernommen
werden, wie in Fig. 5 gezeigt ist, bei welcher ein
Reibungselement 11 nur an einer Seite angeordnet ist, und
als ein entsprechendes Stellelement ist dort nur ein
unteres Stellelement 22 angeordnet. Das Stellelement 22 ist
an einem vorderen Ende eines abwärts gekrümmten Schwenkarms
22a befestigt, wobei dieser Arm derart konstruiert ist, daß
er um eine Welle 22b zu schwenken ist. Wenn der Schwenkarm
22a drehgelenkig in der Richtung des Pfeils in der gleichen
Figur bewegt wird, wird das Stellelement 22 in eine
Wirkposition 22' bewegt, wodurch das Reibungselement 11 mit einer
unteren Hälfte der Umfangsfläche des Wickels 1 in Berührung
gebracht werden kann.
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Zusätzlich zu dem bei dem in Fig. 5 veranschaulichten
Ausführungsbeispiel verwendeten Reibungselement 11 kann
auch auf der anderen Seite ein Reibungselement 11 (siehe
Fig. 6) bezüglich des Wickels 1 angeordnet sein. In diesem
Fall kann das Reibungselement 11 auf der anderen Seite
mittels eines Stellelements 21, welches weit schräg nach
unten bewegt werden kann, von oben mit dem Wickel 1 in
Berührung gebracht werden. In diesem Fall ist ein
zusätzliches Stellelement 23 für das Reibungselement 11 auf Abfrage
angeordnet. Das zusätzliche Stellelement 23 wird
gleichzeitig mit dem Stellelement 21 leicht horizontal bewegt, um
mechanische Überlagerungen mit dem Reibungselement 11 zu
vermeiden, das mit dem Stellelement 22 verbunden ist. Es
ist wünschenswert, das zusätzliche Stellelement 23 derart
zu bilden, daß es zusammen mit dem Stellelement 21 in seine
zurückgefahrene Position zurückbewegt wird, wodurch das
Reibungselement 11 weiter von dem Wickel 1 abgetrennt wird.
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In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung veranschaulicht, bei dem die
einander gegenüberliegenden Reibungselemente 11 mit allen von
mehreren Wickeln 1, 1 in Berührung gebracht werden können,
welche parallel vertikal angeordnet sind. Bei diesem
Ausführungsbeispiel sind die oberen Enden der
Reibungselemente 11, 11 mit den zusätzlichen Stellelementen 24, 24
verbunden, welche gleichzeitig mit den Stellelementen 21,
21, 22, 22 horizontal bewegt werden können, und die unteren
Enden der Reibungselemente 11, 11 sind miteinander
verbunden, während ein gemeinsames Gewicht 11a darin getragen
wird. Die Reibungselemente 11, 11 werden durch die
zusätzlichen Stellelemente 24, 24 und die Stellelemente 21, 21,
22, 22 an drei Punkten - oberen, mittleren und unteren
Punkten - bezüglich der Wickel 1, 1 angedrückt, wodurch die
Reibungselemente gleichzeitig mit den Wickeln in Berührung
gebracht werden können.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die Anzahl der
Wickel 1, 1, die vertikal Parallel angeordnet sind,
wahlweise erhöht werden. Ferner können die Wickel 1, 1,...in
mehreren parallelen Reihen angeordnet werden, und die
zusätzlichen Stellelemente 24, 24 und die Stellelemente 21,
21, 22, 22 für jede dieser Reihen können gleichzeitig
mittels eines gemeinsamen Antriebsmechanismus zwischen
ihren Wirkpositionen und ihren zurückgefahrenen Positionen
angetrieben werden.
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Es kann eine solche Bauform übernommen werden, wie in
Fig. 8 veranschaulicht ist, bei welcher die
Reibungselemente 11, 11 gemeinsam mit mehreren Wickeln 1, 1,... in
Berührung gebracht sind, welche in seitlicher Richtung
nebeneinander angeordnet sind. Die Stellelemente 21, 21,
22, 22, ... sind sowohl an der rechten als auch an der
linken Seite der Wickel 1, 1, ... und auch in
Zwischenpositionen zwischen angrenzenden Wickeln in einer vertikal
aufeinanderliegenden Beziehung zu den Reibungselementen 11,
11 angeordnet. Die einen Enden der Reibungselemente 11, 11
sind an einem Spulenrahmen 2 befestigt, während deren
andere Enden herunterhängen können, und dann miteinander
verbunden werden, wobei ein Gewicht 11a darin gehalten
wird.
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Bei den in Fig. 7 und 8 veranschaulichten
Ausführungsbeispielen kann die Verbindung zwischen den
Reibungselementen 11, 11 unter Verwendung eines Verbindungselements wie
zum Beispiel eines Reißverschlusses trennbar geschaffen
werden. Dies ist zum Wechseln des Gewichts 11a, um die auf
die Reibungselemente 11, 11 aufzubringende Spannung zu
justieren, bequem.
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Bei all den vorhergehenden Ausführungsbeispielen ist es
selbstverständlich, daß die Breite d jedes Reibungselements
11 fast gleich der oder etwas länger als die Gesamtlänge
des Wickels 1 ist. Oder die Breite d des Reibungselements
11 kann äußerst schmal als eine dicke Schnur gefertigt
sein, die nicht die Anlage des Garns Y damit ermöglicht.
Ferner kann das Gewicht 11a, da es zum Aufbringen einer
geeigneten Spannung auf das Reibungselement 11 dient, durch
ein geeignetes Federelement ersetzt werden.
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Wie vorhergehend dargelegt, sind gemäß der vorliegenden
Erfindung die zum Biegen geeigneten Reibungselemente und
die Stellelemente, um die Reibungselemente in Kontakt mit
einem Wickel zu biegen, miteinander kombiniert, wodurch auf
die Bewegung der Stellelemente in ihre Wirkpositionen hin
mittels der Reibungselemente eine Abwickelspannung auf das
Garn aufgebracht werden kann, während auf die Bewegung der
Stellelemente in ihre zurückgefahrenen Positionen hin die
Reibungselemente außer Kontakt mit dem Wickel bewegt werden
können. Beim Wickelaustausch ist es deshalb nicht
notwendig, die Reibungselemente rund um den Wickel zu führen und
sie außer Anlage mit dem Wickel zu bringen, wodurch die
Arbeitsproduktivität bedeutend gesteigert werden kann.
Desweiteren kann der Wtckelaustausch und eine Serie von
damit verbundenen Aufsteckoperationen in einfacher Weise
automatisiert werden. Diese ausgezeichneten Wirkungen
werden durch die vorliegende Erfindung erzielt.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Abwickelspannungs-Aufbringungsvorrichtung zum Aufbringen
von Spannungen auf ein von einem Wickel abgewickeltes Garn,
wobei der Wickel durch Aufwickeln des Garns auf ihn
ausgebildet ist. Gemäß dieser Vorrichtung zum Aufbringen einer
Abwickelspannung werden Reibungselemente, auf welche die
Schwerkraft oder die Gespanntheit eines Federelements
ausgeübt wird, durch das Bewegen von Stellelementen nahe zu
dem Wickel in Berührung mit dem äußeren Umfang des Wickels
gebracht, wodurch nicht nur das Auftreten von körnigen
Fäden (verwirrten Fäden) und die Verschlingung des Garns
verhindert werden kann, sondern es auch möglich ist, den
Wickelaustausch einfach zu bewerkstelligen, da die
Stellelemente und die Reibungselemente von den Wickel wegbewegt
werden können.