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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
für die Bestimmung von Glukose-6-Phosphat und eine dafür
verwendete Zusammensetzung.
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Die in der vorliegenden Spezifikation für Nukleinsäuren,
Nukleotide, Saccharide, Enzyme od.dgl. verwendeten
Abkürzungen entsprechen den Empfehlungen der Commission on
Biological Nomenclature (CBN) oder den auf diesem Gebiet
üblicherweise verwendeten Abkürzungen, und sie lauten
insbesondere wie folgt:
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ADP: Adenosindiphosphat
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AMY: Amylase
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ATP: Adenosintriphosphat
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CR: Kreatin
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CK: Kreatinkinase
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CMS: Carboximethylstärke
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CP: Kreatinphosphat
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GA: Glukoamylase
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Glc: Glukose
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Glck: Glukokinase
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G6P: Glukose-6-Phosphat
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G6PDH: Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase
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HK: Hexokinase
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NAD: oxydiertes Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid
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NADH: reduziertes Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid
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6PG: 6-Phosphoglukonat
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6PG-δ-L: 6-Phospho-D-Glukono-δ-Lacton
Stand der Technik
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Techniken der Bestimmung werden allgemein eingesetzt, um
verschiedene Enzyme oder physiologisch aktive Substanzen zu
analysieren, welche in biologischen Flüssigproben enthalten
sind, wie zum Beispiel in menschlichem Serum, und zwar auf
der Grundlage der spezifischen Reaktionen von Enzymen, und
die erzielten Resultate werden dann für die Diagnose von
Erkrankungen und die Durchführung von klinischen
Untersuchungen verwendet. Unter diese Techniken der
Bestimmung fällt ein bekanntes Verfahren für die Bestimmung
verschiedener physiologisch aktiver Substanzen, bei dem die
nachzuweisenden physiologisch aktiven Substanzen
quantitativ in Glukose-6-Phosphat (G6P) umgewandelt werden
und das erhaltene Glukose-6-Phosphat (G6P) in der Gegenwart
von Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6PGH) und NAD oder
ADP dehydriert wird, um 6-Phosphoglukonat (6PG)
herzustellen, wie dies durch die folgende Reaktionsformel
(I) verdeutlicht wird:
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wobei die Menge des gleichzeitig hergestellten NADH oder
NADPH mit Hilfe der entsprechenden dekadischen Extinktion
gemessen und so die nachzuweisende physiologisch aktive
Substanz quantifiziert wird.
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Als physiologisch aktive Substanzen, welche durch
Umwandlung in G6P quantitativ bestimmt werden können,
gelten zum Beispiel Kreatinkinase (CK), welche ein
diagnostischer Indikator für einen Herzinfarkt, eine
muskuläre Dystrophie od.dgl. ist; oder Amylase, welche als
diagnostischer Indikator für Erkrankungen der
Bauchspeicheldrüse, der Leber od.dgl. dient; und Glukose
(Glc), welche als diagnostischer Indikator für Diabetes
od.dgl. dient. Es ist möglich, NAD(P)H durch die Reaktion
nach der Formel (I) aus dem quantitativ umgewandelten G6P
zu gewinnen und den Anstieg von NAD(P)H zum Beispiel aus
der Veränderung der dekadischen Extinktion bei 340 nm zu
messen und die Menge der physiologisch aktiven Substanz aus
dem gemessenen Wert zu analysieren, um auf diese Weise eine
Diagnose von Erkrankungen oder klinische Untersuchungen
durchzuführen.
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Wenn jedoch bei konventionellen Bestimmungsverfahren der in
der Probe vorhandene Gehalt der physiologisch aktiven
Substanz eine bestimmte Menge übersteigt, so wird die Menge
des mit Hilfe eines vorbestimmten Komponentenverhältnisses
eines verwendeten Reagens und innerhalb einer vorbestimmten
Reaktionszeit hergestellten NAD(P)H manchmal nicht
quantitativ erhöht und es ist dann nicht möglich, den
Gehalt der physiologisch aktiven Substanz exakt zu messen.
Wenn also die ursprüngliche Messung gezeigt hat, daß ein
hoher Anteil der physiologisch aktiven Substanz in der
Probe enthalten ist, so ist es notwendig, diese Probe in
geeigneter Weise zu verdünnen und das Verfahren der
Bestimmung zu wiederholen.
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Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine
Möglichkeit vorzuschlagen, welche eine exakte Bestimmung
selbst in hohen Konzentrationsbereichen ermöglicht, in
denen eine präzise Bestimmung mit konventionellen Methoden
nicht möglich ist.
Offenbarung der Erfindung
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Das oben genannte Ziel der vorliegenden Erfindung wird mit
Hilfe eines Verfahrens für die Bestimmung von Glukose-6-
Phosphat erreicht, bei dem Glukose-6-Phosphat und NAD oder
NADP in Gegenwart von Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase
dehydriert wird, um 6-Phosphoglukonat und NADH oder NADPH
herzustellen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Bestimmung
in Gegenwart von 6-Phosphoglukonat durchgeführt wird.
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Weiterhin bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine
Zusammensetzung für die Bestimmung von Glukose-6-Phosphat,
welche dadurch gekennzeichnet ist, daß sie 6-
Phosphoglukonat, Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase und NAD
oder NADP enthält.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Fig. 1 zeigt eine graphische Darstellung des
Unterschiedes in den Mengen von Glukose-6-Phosphat, welches
in Anwesenheit (Kurve 2) und in Abwesenheit (Kurve 1) von
6-Phosphoglukonat in der vorliegenden Erfindung verbraucht
wird.
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Die Fig. 2 zeigt eine graphische Darstellung des
Unterschiedes in den Mengen von Kreatin, welches in
Anwesenheit (Kurve 4) und in Abwesenheit (Kurve 3) von 6-
Phosphoglukonat in der vorliegenden Erfindung verbraucht
wird.
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Die Fig. 3 zeigt eine graphische Darstellung des
Unterschiedes in den Mengen von Glukose, welche in
Anwesenheit und in Abwesenheit von 6-Phosphoglukonat in der
vorliegenden Erfindung verbraucht wird.
Bevorzugter Modus für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
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Das charakteristische Merkmal des erfindungsgemäßen
Bestimmungsverfahrens und der dafür verwendeten
Zusammensetzung beruht auf der Einführung von 6-
Phosphoglukonat in das konventionelle Bestimmungssystem für
G6P.
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Daher kann in der vorliegenden Erfindung das aus jedem
bekannten Reaktionssystem umgewandelte G6P verwendet
werden. Zum Beispiel kann das in der vorliegenden Erfindung
verwendete G6P ein solches sein, welches im Laufe der
Bestimmung von Kreatinkinase (CK), Amylase (AMY) oder
Glukose (Glc) umgewandelt wurde. Außerdem können in der
vorliegenden Erfindung als G6PDH beliebige Enzyme (wie zum
Beispiel kommerziell erhältliche Enzyme) eingesetzt werden,
die auch in konventionellen Methoden eingesetzt werden.
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Das in der vorliegenden Erfindung neu eingeführte 6-
Phosphoglukonat ist ein bekanntes Enzym, welches die
notwendige Aktivität besitzt, um 6-Phospho-D-Glukono-δ-
Lacton (6PG-3-L), wie nachstehend erwähnt, in 6-
Phosphoglukonolactonat (6PG) umzuwandeln, wie dies zum
Beispiel in J. Research Natl. Bur. Standards, 48, 163
(1952) oder Seikagaku (Biochemistry), 37, 788 (1965)
beschrieben ist. Das 6-Phosphoglukonat kann zuin Beispiel
aus Mikroorganismen gewonnen werden, welche zu den
Pseudomonas oder Leuconostocen gehören, oder aber aus Hefe
hergestellt werden. Die Menge des zugesetzten 6-
Phosphoglukonat ist nicht spezifisch begrenzt. Es ist
ausreichend, wenn das 6-Phosphoglukonat in einer genügenden
Menge vorhanden ist, damit die Reaktion von 6PG-δ-L in 6PG
ablaufen kann.
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Die analytische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
enthält 0,01 bis 50 E/ml, vorzugsweise 0,01 bis 10 E/ml 6-
Phosphoglukonat, 0,5 bis 20 E/ml, vorzugsweise 1 bis 5 E/ml
Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase, sowie 0,2 bis 20 mM,
vorzugsweise 0,5 bis 5 mM NAD oder NADP.
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In der vorliegenden Erfindung können beliebige
Pufferlösungen verwendet werden, welche es ermöglichen, das
Bestimmungssystem so einzustellen, daß es entweder sauer
oder leicht alkalisch ist (insbesondere ein pH-Wert von
etwa 5,5 bis etwa 8,5), wie zum Beispiel eine Pufferlösung
aus Imidazol, eine Tri-Pufferlösung, eine Pufferlösung aus
Phosphat oder eine Good'sche Pufferlösung.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung kann die Aktivität
der nachzuweisenden physiologisch aktiven Substanz dadurch
bestimmt werden, daß ein Reagens, welches G6PDH, NAD(P) und
6-Phosphoglukonat enthält, dem G6P beigegeben wird, welches
aus der physiologisch aktiven Substanz mit Hilfe von
verschiedenen Reaktionssystemen umgewandelt wurde (oder
indem dieses Reagens von Anfang an in das Reaktionssystem
eingeführt wird, aus dem das G6P gewonnen wird), wonach die
Menge des NAD(P)H durch dekadische Extinktion in der Nähe
von 340 nm gemessen wird, um die Aktivität der
physiologisch aktiven Substanz auf der Grundlage des
gemessenen Wertes zu bestimmen.
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Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung ist es möglich, die
Kreatinkinase (CK), die Amylase (AMY) oder die Glukose
(Glc) zu bestimmen, welche in wässrigen Flüssigkeiten
vorhanden sind, und zwar insbesondere in biologischen
Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Blut oder aber
Flüssigkeiten, welche insbesondere aus Blut gewonnen werden
(insbesondere Serum oder Plasma), oder aber im Urin oder in
Gewebeextrakten. Nachstehend werden Verfahren für die
Bestimmung solcher physiologisch aktiven Substanzen
beschrieben.
Kreatinkinase (CK)
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Ein Beispiel für das Reaktionsschema bekannter Verfahren
für die Bestimmung von CK ist folgendes:
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung ist 6-
Phosphoglukonat in der Dehydrierungsreaktion der obigen
Formel (I) vorhanden. Die vorliegende Erfindung kann
entweder in einem einschrittigen oder in einem
mehrschrittigen Verfahren durchgeführt werden, von denen
jedes die Reaktionsschritte der obigen Formeln (II), (III)
und (I) umfaßt. Daher kann das 6-Phosphoglukonat von Anfang
an in dem Reaktionssystem vorhanden sein, oder aber erst
später zugegeben werden. In diesein Verfahren für die
Bestimmung von CK ist die nachzuweisende Probe nicht
begrenzt, solange die Möglichkeit besteht, daß CK darin
enthalten ist. Hier können insbesondere Blut oder solche
Flüssigkeiten genannt werden, welche aus Blut gewonnen
werden (insbesondere Serum oder Plasma), oder aber Urin
oder Gewebeextrakte.
Amylase (AMY)
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Ein Beispiel für das Reaktionsschema des bekannten
Verfahrens für die Bestimmung von AMY ist folgendes:
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung ist 6-
Phosphoglukonat in der Dehydrierungsreaktion der obigen
Formel (I) vorhanden. Die vorliegende Erfindung kann
entweder in einem einschrittigen oder einem vielschrittigen
Verfahren durchgeführt werden, von denen jeder die
Raktionsschritte der obigen Formeln (IV), (V) und (I)
umfaßt. Daher kann das 6-Phosphoglukonat von Anfang an in
dem Reaktionssystem vorhanden sein oder aber erst später
zugegeben werden. In diesem Verfahren für die Bestimmung
von AMY ist die nachzuweisende Probe nicht begrenzt,
solange die Möglichkeit besteht, daß AMY darin enthalten
ist. Besonders zu erwähnen sind Blut oder aus Blut
gewonnene Flüssigkeiten (insbesondere Serum oder Plasma),
oder aber Urin oder Gewebeextrakte.
Glukose (Glc)
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Ein Beispiel für das Reaktionsschema des bekannten
Verfahrens für die Bestimmung von Glc ist folgendes:
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung ist 6-
Phosphoglukonat in der Dehydrierungsreaktion der obigen
Formel (I) vorhanden. Die vorliegende Erfindung kann
entweder in einem einschrittigen oder einem vielschrittigen
Verfahren durchgeführt werden, von denen jeder die
Reaktionsschritte der obigen Formeln (VI) und (I) umfaßt.
Daher kann das 6-Phosphoglukonat von Anfang an in dem
Reaktionssystem
vorhanden sein, oder aber erst später
zugegeben werden. In diesem Verfahren für die Bestimmung
von Glc ist die nachzuweisende Probe nicht begrenzt,
solange die Möglichkeit besteht, daß Glc enthalten ist.
Besonders zu erwähnen sind Blut oder aus Blut gewonnene
Flüssigkeiten (insbesondere Serum oder Plasma), oder aber
Urin oder Gewebeextrakte.
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Nachstehend wird das Prinzip der Bestimmung nach der
vorliegenden Erfindung erläutert, wobei jedoch die
vorliegende Erfindung nicht durch die nachfolgend
angegebene Beschreibung eingeschränkt werden soll.
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Wie oben wird, wenn die Dehydrierung von Glukose-6-Phosphat
(G6P) in Gegenwart von Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase
(G6PDH) durchgeführt wird, als erstes Produkt 6-Phospho-D-
Glukono-δ-Lacton (6PG-δ-L) erhalten und anschließend wird
dann das 6-Phosphoglukonat (6PG) produziert.
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Es wird davon ausgegangen, daß die Reaktion der Formel (I)
umkehrbar ist, während die Reaktion der Formel (2) nicht
umkehrbar ist. Wenn die Reaktionsrate der Formel (2) höher
ist, als diejenige der Reaktion aus Formel (1) in linker
Richtung (Reaktion von 6PG-δ-L in G6P), so wird das
Reaktionsprodukt der Formel (1), das heißt, das 6PG-δ-L
sofort durch die Reaktion der Formel (2) in 6PG umgewandelt
und auf diese Weise läuft die Reaktion der Formel (1) nach
rechts weiter (von G6P zu 6PG-δ-L) und daher steigt der
Gehalt an NAD(P)H in dem Reaktionssystem an. Wenn jedoch
die Reaktionsrate der Formel (2) niedriger ist, wird das
Reaktionsprodukt der Formel (1), das heißt, das 6PG-δ-L
aufgrund der umkehrbaren Reaktion der Formel (1) in G6P
zurückverwandelt und gleichzeitig wird das NAD(P)H
verbraucht. Daher würde die vorgenannte Reaktion die
Erhöhung der Menge von NAD(P)H in dem Reaktionssystem
unterbinden.
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In der Vergangenheit ist man davon ausgegangen, daß die
Reaktion der Formel (2) nicht unbedingt die Verwendung
eines Enzyms erfordert und daß die Reaktion rasch
vonstatten geht, zum Beispiel durch Hydrolyse etc..
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Die Erfinder haben jedoch herausgefunden, daß wenn das
entsprechend der vorliegenden Erfindung eingesetzte 6-
Phosphoglukonat fehlt, die Reaktionsrate der Formel (2) bei
pH-Werten von 8,5 oder darunter extrem niedrig ist, obwohl
die Reaktion nach der Formel (2) bei pH-Werten von 8,5 oder
darüber relativ schnell abläuft.
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Wenn also die Reaktion nach der oben erwähnten Formel (1),
das heißt, der Formel (1) und der Formel (2) ohne das
entsprechend der vorliegenden Erfindung eingesetzte 6-
Phosphoglukonat bei einem pH-wert von 8,5 oder darunter
durchgeführt wird, ist die Reaktion nicht innerhalb der
normalen Meßzeit beendet und die erzielten Ergebnisse sind
dann ungenau. Zum Beispiel liegt hier der optimale pH-Wert
für die Bestimmung der Aktivität der Kreatinkinase (CK) im
allgemeinen bei 6,5, so daß das oben erwähnte Phänomen das
erzielte Ergebnis erheblich beeinflussen kann.
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Wie vorstehend erwähnt, ist es entsprechend der
vorliegenden Erfindung möglich, schnellere, korrektere und
höchst präzise Bestimmungsergebnisse zu erzielen, wenn man
ein bestimmtes Enzym in den Prozeß der Hydrierungsreaktion
der obigen Formel (I) einführt, um so die Reaktion der
Formel (2) zu unterstützen und damit die Reaktion innerhalb
kurzer Zeit abzuschließen.
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Es ist zu bemerken, daß die vorliegende Erfindung besonders
vorteilhaft für die Bestimmung bei pH-Werten von 8,5 oder
darunter eingesetzt werden kann, wenn sie jedoch für die
Bestimmung bei pH-Werten von 8,5 oder darüber eingesetzt
werden soll, ist es möglich, noch schnellere, korrektere
und genauere Bestimmungsergebnisse zu erzielen.
Beispiele
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachstehenden
Beispiele im Einzelnen erläutert, diese Beispiele sollen
jedoch nicht in irgendeiner Weise als Einschränkung für den
Umfang der Erfindung aufgefaßt werden.
Beispiel 1
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Drei Milliliter einer 100 mM Pufferlösung aus
Imidazolazetat (pH = 6,7), welche 2 E/ml G6PDH (Boehringer-
Mannheim GmbH) und 2,5 mM NADP (Oriental Yeast Co.)
enthielt (nachstehend als Lösung A bezeichnet), wurden mit
30 µl einer 100 mM Puf ferlösung aus Imidazolazetat (pH
= 6,7) vermischt, welche 8 mM G6P (Oriental Yeast Co.)
enthielt. Diese Mischung wurde bei einer Temperatur von 37º
C reagiert und die Veränderung der dekadischen Extinktion
bei 340 nm, welche den Anstieg von NADPH anzeigt, wurde
zehn Minuten lang kontinuierlich gemessen. Die Ergebnisse
sind in der Kurve 1 in Fig. 1 gezeigt.
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Das gleiche Verfahren wurde wiederholt, mit der Ausnahme,
daß statt der Lösung A, 3 ml einer Lösung verwendet wurden,
welche durch Beimengung zu der Lösung A von 6-
Phosphoglukonat (zubereitet im Vergleichsbeispiel wie
nachstehend erwähnt) hergestellt wurde. Der Anstieg von
NADPH wurde zehn Minuten lang gemessen. Die Ergebnisse sind
in der Kurve 2 in Fig. 1 dargestellt.
Beispiel 2
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CK (gewonnen aus Muskeln von Kaninchen: Boehringer-Mannheim
GmbH) wurde in einer Konzentration von 5.000 E/l
menschlichem Serum beigegeben. Anschließend wurde das das
CK enthaltende Serum mit gereinigtem Wasser verdünnt, um
eine Serie von 10 Verdünnungen anzufertigen (500 E/l, 1.000
E/l, 1.500 E/l, 2.000 E/l, 2.500 E/l, 3.000 E/l, 3.500 E/l,
4.000 E/l, 4.500 E/l und 5.000 E/l).
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Acht Mikroliter der oben erwähnten Serie von Verdünnungen
wurden mit 320 µl einer 100 mM Imidazolazetat-Lösung (pH
= 6,7) vermischt, welche 4 E/ml Glukokinase (Unitika), 25 mM
Glukose, 2 mM ADP, 1,5 E/l G6PDH (Boehringer-Mannheim GmbH)
und 2,8 mM NADP (Oriental Yeast) enthielt (nachstehend als
Lösung B bezeichnet) sowie mit 80 µl einer 25 mM
Trihydrochlorid-Pufferlösung (pH = 7,5), welche 125 mM
Kreatinphosphat und 50 mM Magnesiumazetat enthielt. Die
Mischung wurde bei einer Temperatur von 37º C reagiert.
Anschließend wurden die Veränderungen der dekadischen
Extinktion innerhalb eines Zeitraumes von 3 bis 5 Minuten
nach Einsetzen der Reaktion gemessen, um die Veränderung
der dekadischen Extinktion pro Zeiteinheit (AAbs/min) zu
messen. Die Ergebnisse werden durch die offenen Kreise
(Linie 3) in Fig. 2 dargestellt.
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Das gleiche Verfahren wurde wiederholt, mit der Ausnahme,
daß statt der Lösung B 320 pl einer Lösung verwendet
wurden, welche durch Beimengung zu der Lösung B von 0,2 E/l
6-Phosphoglukonat (zubereitet nach dem Vergleichsbeispiel
wie nachstehend erwähnt) hergestellt wurde. Die Menge des
NADPH wurde gemessen. Die Ergebnisse sind durch die
geschlossenen Kreise (Linie 4) in der Fig. 2 dargestellt.
Beispiel 3
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Durch Verdünnung von Glukose mit gereinigtem Wasser wurden
verdünnte Lösungen mit Konzentrationen im Bereich von 400
mg/dl, 700 mg/dl und 1.000 mg/dl Glukose zubereitet.
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Zwei Milliliter einer 100 mM Imidazolazetatlösung (pH
= 6,5), welche 4 E/ml Glukokinase (Unitika), 1,5 E/ml G6PDH
(Boehringer-Mannheim GmbH) und 2,8 mM NADP (Oriental Yeast
Co.) enthielt, (nachstehend als Lösung C bezeichnet),
wurden mit 0,50 ml einer 100 mM Imidazolazetat-Lösung (pH
= 6,5) vermischt, welche 8,5 mM ATP (Boehringer-Mannheim
GmbH) enthielt und danach wurden jeweils 20 µl der
verdünnten Glukoselösung beigegeben. Die Mischung wurde bei
einer Temperatur von 37º C reagiert. Anschließend wurden
die Veränderungen der dekadischen Extinktion bei 340 nm
kontinuierlich über einen Zeitraum von zehn Minuten nach
Einsetzen der Reaktion gemessen.
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Das gleiche Verfahren wurde wiederholt, mit der Ausnahme,
daß statt der obigen Lösung C eine Lösung verwendet wurde,
welche durch Beimengung von 6-Phosphoglukonat (hergestellt
nach dem Vergleichsbeispiel wie nachstehend erwähnt) der
Lösung C beigemengt wurde, so daß die entsprechende
Konzentration 0,09 E/ml betrug. Es wurde dann die Menge des
NADPH gemessen.
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Die Ergebnisse sind in der Fig. 3 dargestellt. In der Fig.
3 kennzeichnet die Kurve 5C den Fall, in dem 6-
Phosphoglukonat der verdünnten Lösung beigemischt wurde,
welche 400 mg/l Glukose enthielt, und die Kurve 6C
kennzeichent den Fall, in dem 6-Phosphoglukonat nicht der
700 mg/l Glukose enthaltenden verdünnten Lösung beigemischt
wurde, die Kurve 6E kennzeichnet den Fall, in dem der 700
mg/l Glukose enthaltenenden verdünnten Lösung 6-
Phosphoglukonat beigemischt wurde, die Kurve 7c
kennzeichnet den Fall, in dem der 1.000 mg/l Glukose
enthaltenenden verdünnten Lösung 6-Phosphoglukonat nicht
beigemischt wurde, die Kurve 7E kennzeichnet den Fall, in
dem der 1.000 mg/l Glukose enthaltenenden verdünnten Lösung
6-Phosphoglukonat beigemischt wurde, und die Kurve 8
kennzeichnet den Fall, in dem 6-Phosphoglukonat gereinigtem
Wasser beigemischt wurde, welches keine Glukose enthielt.
Vergleichsbeispiel: Zubereitung von 6-Phosphoglukonat
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(1) In einer Penassy-Kulturbrühe (Difco Co.) wurde
Pseudmonas fluorescens (RIMD 1615005; bereitgestellt von
der Universität von Osaka, Research Institute for Microbial
Diseases) einen Tag lang bei einer Temperatur von 30º C
kultiviert. Das kultivierte Medium wurde einen Tag lang bei
30º C in einem Infusionsmittel für Herzen inokuliert. Die
erhaltene inkubierte Flüssigkeit wurde dann zentrifugiert,
um die jeweiligen Zellen abzutrennen. Die Zellen wurden in
physiologischem Wasser gewaschen, durch Beschallung in
einer Tripufferlösung zerstört und noch einmal
zentrifugiert. Die an der Oberfläche schwimmenden Partikel
wurden mit Ammoniaksulfat mit einem pH-Wert von 7,5
fraktioniert und die Proteinkomponente, welche mit einer
Sättigung von 30 bis 70 % ausgeschieden wurde, wurde
wiederum zentrifugiert und dann aufgefangen. Die
Proteinkomponente wurde anschließend in einer
Tripufferlösung gelöst und dialysiert und danach in einer
DEAE-Zellulose-Säule grob gereinigt. Das erhaltene
Rohprodukt wurde weiterhin mit Hilfe von HPLC
[Packmaterial: ZORBAX GF-250 (Du Pont)] gereinigt und
danach wurde die gewünschte 6-Phosphoglukonat als eine
einzige Spitzenfraktion isoliert, welche mit einem
Molekulargewicht von 30.000 bis 50.000 abgeschieden wurde.
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(2) Die Aktivität des isolierten 6-Phosphoglukonat wurde
mit Hilfe des folgenden Versuches bestimmt:
Verwendete Lösungen:
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Lösung D: Zubereitet mit Hilfe einer 100 mM Imidazolazetat-
Pufferlösung (pH = 6,5), welche 10 mM Magnesiumchlorid
enthielt, so daß sie 0,85 mM NADP und 0,08 mM G6P enthielt.
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Lösung E: Zubereitet durch Lösen von G6PDH (ohne 6-
Phosphoglukonat) in gereinigtem Wasser mit einer
Konzentration von 200 E/ml.
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Lösung F: Eine Suspension aus Ammoniaksulfat von 6-PGDH
(120 E/ml: Boehringer-Mannheim GmbH).
Verfahren:
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Die Lösung D (3 ml) wurde mit der Lösung E (10 µl)
vermischt und die Reaktion wurde 2 Minuten lang bei einer
Temperatur von 37º C durchgeführt. Nach Beimischung von 20
µl der nach dem Vergleichsbeispiel (1) hergestellten 6-
Phosphoglukonat-Lösung, ließ man das Produkt 2 Minuten lang
bei einer Temperatur von 37º C ruhen und danach wurden 5 µl
der Lösung F beigemischt. Anschließend wurden die
Veränderungen der dekadischen Extinktion bei 340 nm
innerhalb eines Zeitraumes von 2 bis 4 Minuten nach der
Beimischung der Lösung F gemessen.
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Bei dem Versuch wurden, wenn die dekadische Extinktion 2
bis 4 Minuten später mehr als 0,06 Abs. betrug, oder wenn
die dekadische Extinktion vor Ablauf von 2 Minuten mehr als
0,8 Abs. betrug, die Messung wiederholt, nachdem das 6-
Phosphoglukonat mit gereinigtem Wasser verdünnt worden war.
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Es wurden Gegenversuche durchgeführt, bei denen gereinigtes
Wasser statt dem 6-Phosphoglukonat verwendet wurde.
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Die Aktivität wurde mit Hilfe der folgenden Gleichung
berechnet:
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Aktivität von 6-Phosphoglukonat (E/ml) =
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In dieser Gleichung kennzeichnet ΔE die Veränderung der
dekadischen Extinktion, T kennzeichnet die Reaktionszeit
(min), ε kennzeichnet den Index der dekadischen Extinktion
von NADPH (6,22 cm²/µmol), d kennzeichnet die Länge einer
Zelle (cm), V kennzeichnet die endgültige Menge der
Flüssigkeit (ml), v kennzeichnet eine Menge der
Flüssigkeit, welche 6-Phosphoglukonat (ml) enthält und DF
kennzeichnet die Verdünnungsrate der das 6-Phosphoglukonat
enthaltenden Flüssigkeit.
Durchführbarkeit im industriellen Maßstab
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Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung ist es möglich, eine
raschere, bessere und präzisere Bestimmung durchzuführen,
indem man 6-Phosphoglukonat in den Reaktionsprozeß der
Dehydrierung einführt, welcher 6-Phosphoglukonat (6PG) aus
Glukose-6-Phosphat (G6P) abtrennt, um so die Reaktion von
G6P in 6PG zu unterstützen.
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Daher ist es möglich, rasch, präzise und korrekt den Anteil
der in verschiedenen biologischen Proben enthaltenen
physiologisch aktiven Substanzen zu analysieren, wie zum
Beispiel Kreatinkinase (CK), welche einen diagnostischen
Indikator für Herzinfarkte, muskuläre Dystrophie od.dgl.
darstellt, oder Amylase (AMY), welche als diagnostischer
Indikator für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, der
Leber od.dgl. dient, oder aber Glukose (Glc), welche als
diagnostischer Indikator für Diabetes od.dgl. dient, indem
man G6P quantitativ aus der physiologisch aktiven Substanz
umwandelt, um NAD(P)H zu erhalten und dann anschließend die
entsprechende Menge mißt, so daß Diagnosen von Erkrankungen
und klinische Untersuchungen durchgeführt werden können.