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Vorrichtung zum Umlegen von Bandstreifen um Schachteln Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umlegen von Bandstreifen um Schachteln, insbesondere
. Schiebeschachteln mit vertieft liegenden Stirnseiten, bei der nach dem Auflegen
und Anpressen eines Teiles des Bandstreifens auf die obere Seite der Schachtel Faltvorrichtungen.
das eine Ende oder beide Enden des. Bandstreifens an die Seitenflächen und die untere
Seite der Schachtel legen und Andrücker den Streifen anpressen.
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Bei dieser bekannten Arbeitsweise unter Verwendung von Faltfingern
und Andrückern wurde die Schachtel während des Umlege ns des Streifens unbeweglich
gehalten. Der mittlere Teil des mit Klebstoff versehenen Streifens wird hierbei
gegen die obere Schachtelwand gepreßt, und seine beiden Enden oder ein solches werden
mittels eines Faltorgans auf die angrenzenden Seitenwände der Schachtel gelegt,
welches seine Bewegung über das Streifenende hinweg fortsetzt. Alsdann wird ein
anderes Faltorgan in Tätigkeit gesetzt, welches ein Abbiegen der Streifenenden gegen
die Bodenwand der Schachtel ausführt. Da die modernen Maschinen dieser Art eine
sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit besitzen, tritt es leicht ein, daß der Streifen
von, der Seitenwand, auf welche- er zuerst gelegt wurde, hinausgeschleudert wird,
so daß das andere, sich der Schachtel nähernde Faltorgan nicht das Streifenende
erfassen kann und das Umlegen des Streifens um die Schachtel somit nicht.vollzogen
wird. Beim nachherigen Austragen der Schachtel mit dem frei herunterhängenden Streifenende
wird dieses leicht beschädigt. Dieser Übelstand ist besonders nachteilig, wenn es
sich um das Umlegen von Banderolen handelt, die einen gewissen Geldbetrag darstellen.
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Auch für den Fall, daß das andere sich der Schachtel nähernde Faltorgan
das Streifenende erfassen würde, treten übelstände auf, die von der oft unregelmäßigen
Form der Schachtelseiten herrühren, und zwar insofern, daß der anfangs an einer
Vertiefung aufweisenden Schachtelseite angeklebte Streifen beim Umbiegen und Anlegen
an eine benachbarte Schachtelseite wegen der Zugwirkung sich wieder von der vorherigen
Schachtelseite loslösen kann. '.
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Es wurde auch ein Verfahren zum Umlegen von Streifen um Gegenstände,
und zwar Zigarren, vorgeschlagen, bei dem der Streifen mittels eines von Rallen
betätigten Faltbändes auf die Zigarre angebracht werden soll. Ein derartiges Verfahren
gewährleistet - Jedoch kein einwandfreies Ankleben eines Streifens
an
Schachtelseiten, da der Streifen nicht vom Faltbande in etwaige Vertiefungen in
der Schachtelseite eingepreßt werden kann.
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Derselbe Nachteil haftet demjenigen bel-' kannten Verfahren an, bei
dem eine mit einend aufgeklebten Bandstreifen versehene Packung=. gehoben und an
Anstreiferrollen vorbei in<; eine ortsfest angeordnete Faltrinne gestoßen wird,
wodurch die Streifenenden um die Seitenflächen der Packung herumgefälzt werden,
worauf die Anstreiferrollen in Tätigkeit gesetzt werden und die noch nicht angeklebten
Streifenenden an die Bodenfläche der Packung anstreifen, wobei die Schenkel der
Faltrinne nicht in der Lage sind, den Streifen an zurückspringende Flächen der Packung
anzustreifen bzw. anzudrücken.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch behoben, daß die an
den Seitenflächen der festliegenden Schachtel angreifenden Faltvorrichtungen sich
unter Änderung ihrer Bewegungsrichtung um annähernd 9o0 von den Seitenflächen um
die Unterkanten herum auf die Unterseite bewegen, während der angelegte Teil des
Bandstreifens an den von den Faltvorrichtungen verlassenen Seitenflachen durch den
Faltvorrichtungen nacheilende Andrücker angepreßt werden. Als Halter der Faltvorrichtung
und des Andrückers können unter Federwirkung stehende Arme dienen, die an einem
Arm eines Winkel-Nebels angelenkt sind, der durch ein Steuerorgan so beeinflußt
wird, daß die beiden Arme gleichzeitig eine Abwärtsbewegung ausführen und nach dem
Stillstand dieser Abwärtsbewegung die Haltearme zur Ausführung von Winkelbewegungen
freigegeben sind, wobei der Zeitpunkt des Eintritts der Winkelbewegung des Haltearmes
des Faltorgans durch eine Steuervorrichtung bestimmt ist, welche mit der Steuervorrichtung
für die Abwärtsbewegurig der beiden Haltearme gekuppelt ist.
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Weiter wird die Erfindung noch in einigen Konstruktionsmerkmalen gesehen.
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Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt
sowie verschiedene Arbeitsstufen der Streifenumlegung, und zwar zeigen Abb. i und
2 eine Vorderansicht der Vorrichtung in zwei verschiedenen Arbeitslagen, Abb.3 eine
Seitenansicht der Vorrichtung, Abb. 4 bis 6 verschiedene Arbeitsstufen. Die Schachtel
i wird während des Umlegens beider Endlappen einer Banderole von zwei Faltorganen
2, die als Rollen ausgebildet sind; welche in Gelenken 3 drehbar gelagert sind,
umfaßt. Die Gelenke sind in den Zapfen q. schwenkbar angeordnet und werden von einer
Zugfeder 5 derart beeinflußt, daß die Rolle nach aufwärts in eine Grenzlage bewegt
wird, die während des ersten Abschnitten des ümlegevbrganges von einer Stellschraube
6 und einem Anschlag 7 bestimmt wird. Die Zapfen q. sind auf dem geien Ende von
Armen 8 angeordnet, die um @-äpfen 9 schwenkbar sind, die ihrerseits je in m. Arm
io gelagert sind, der mit einem 4ideren Arm i i auf einer gemeinsamen Welle r2 befestigt
ist.
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Die Seitenflächen der Schachtel werden außerdem während des Umlegevorganges
von zwei Anpreßorganen 13 bestrichen, die ebenfalls als Rollen ausgebildet sind
und drehbar auf Zäpfen 14 an den freien Enden der Arme 15 sitzen: Die Arme
15 sind schwingbar auf den Zapfen 9 angeordnet.
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Die Arme 8 sind mit den Führungsflächen 16 versehen, gegen welche
sich die Rollen 17 anlegen, die drehbar in den Armen 18 der Winkelhebel gelagert
sind, die auf einer Welle i9 schwingbar angeordnet sind. Der zweite Arm 2o des Winkelhebels
ist gleichfalls mit einer drehbaren Rolle 2i versehen, die ständig. am Umfang einer
Kurvenscheibe 22 anliegt, was dadurch erreicht wird, daß die die Führungsflächen
16 tragenden Arme 8 voneinerZugfeder23 zusammengeholtwerden, so daß sich die Flächen
16 gegen die Rollen 17 anlegen. Die Kurvenscheiben 22 sind auf einer Treibwelle
24 fest angeordnet.
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Die Arme i i sind mit den drehbaren Rollen 25 versehen, die gegen
den Umfang der auf der Welle 24 befestigten Kurvenscheiben 26 angedrückt werden.
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Vor dem Umlegevorgang wird die gegenseitige Lage der Arme
15 und 8 durch die Federn 27 beeinflußt, die bestrebt sind, die Arme 15 gegeneinander
zu verschwenken, so daß die Anschlagschrauben 28 sich gegen die Rückseite der Arme
8 anlegen.
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Während des Umlegevorganges werden die Arme B und 15 aus dieser Lage
von den Kurvenscheiben 26 und von den unter der Wirkung einer Feder 29 stehenden
Armen i i zunächst so weit abwärts bewegt, bis die Kurvenscheiben 22 es zulassen,
daß die Arme 1.8. gegeneinander verschwenkt werden, wobei die Feder 23 die
Arme 8 in die in Abb. 2 gezeigte Lage bewegt. Zum Festhalten des mittleren Teiles
des Streifens auf der oberen Schachtelseite wird ein Preßorgan 3o bekannter Art
benutzt; das von einer bekannten Vorrichtung angetrieben wird.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Der' auf die Schachtel
i anzubringende Streifen 31 wird mittels einer Zange 32 zugeführt und gelangt in
die in Abb. q. gezeigte Lage. Dann nehmen die beiden Rollenpaare 2 und 13 sowie
das Preßorgan 3o die in der Abb. q. gezeigten Stellungen oberhalb der Schachtel
ein. Die Lage der Bandstreifen
wird auf der Schachtel durch das
Preßorgan 30 festgehalten. Unmittelbar darauf werden die Falt- und Andrückxollen
in der oben beschriebenen Weise nach abwärts bewegt.
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Die Rollen z gelangen zuerst mit den überstehenden Endlappen des Streifens
in Berührung und biegen diese nach unten über die' Schachtelkanten ab. Da die Rollen
2, die- die Endlappen an die Schachtelwände- 33 andrücken, mit großer Geschwindigkeit
bewegt werden, werden die Endlappenhinausgeschleudert, jedoch nicht freigelassen.
Die Bewegungsrichtung der Rollen :2 ändert sich unmittelbar, nachdem sie sich an
den Schachtelkanten 34 vorüberbewegt haben, sie erhalten dann die in der Abb.5 gezeigte
Bewegungsrichtung. Die Rollen i3 sind bei Beginn dieser zweiten Bewegung der Rollen
2 zum Stillstand gebracht worden und drücken unter Einwirkung der Feder 27 die Streifen
an die Schachtelwand 33. Die Arme 8 werden gegeneinander verschwenkt und führen
die Rollen :2 in die in Abb.6 gezeigte Lage, wobei die Enden des Streifens eingeschlagen
und auf die Bodenwandfläche 35 der Schachtel gelegt werden. Um etwaige Größenunterschiede
der Schachteln auszugleichen, können, wie oben erwähnt, die Rollen zur Schachtelwand
federnd angeordnet sein.
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Die Kurvenscheiben können auch durch Zahnsegmente und die Rollen durch
andere Falt- . bzw. Andruckorgane ersetzt werden. Die Rollen 13 können ferner auch
durch Einrichtungen ersetzt werden, welche unmittelbar, bevor die Rollen 2 an den
Schachtelkanten 3,4 vorübergelangt sind, gegen die Schachtelwände 33 herangeführt
werden. Die Vorrichtung kann auch zum Umlegen nur eines einzigen Streifenendes ausgebildet
sein, wodurch sich der Bau der Vorrichtung entsprechend vereinfacht. Falls zwei
Endlappen umgelegt werden, ist es nicht notwendig, daß die Faltbewegungen Spiegelbilder
darstellen, wie dies bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel der Fall ist.
Auch kann den Kurvenscheiben eine Form gegeben werden, durch welche das Umlegen
der Endlappen in aufeinanderfolgenden Arbeitsstufen erfolgt, so daß sich die Streifenenden
überdecken oder überlappen. Vorteilhaft ist es, die Rollen auf den Armen einstellbar
anzuordnen, so daß die Vorrichtung den. jeweiligen Betriebsverhältnissen angepaßt
werden kann.