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Vorrichtung zum Begichten von der Roheisenherstellung dienenden Schachtöfen
Es ist bekannt, staubförmige Erze mit Zuschlägen zu Geröll zu formen und in einem
gewöhnlichen Hochofen unter Zusatz von Kohle zu verarbeiten. Ferner ist vorgeschla.
gen worden, ein staubförmiges Gemisch von Erz, Zuschlag und Kohle zu Geröll, d.
h. zü kugelförmigen Körpern von 3 bis io mm Durchmesser, zu formen und dieses durch
die Flamme eines Schachtofens auf dessen Herd fallen zu lassen. Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Begichten von der Roheisenherstellung dienenden Schachtöfen
mit' Beschickungsgut in Geröllform. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine
an der Gicht des Öfenschachtes angeordnete gelochte oder rostartig gestaltete Schale.
Das Gut, welches absatzweise aus den Zellen einer Eintragschleuse in geschlossenem
Strom niederfällt, wird von dieser Schale aufgefangen und durch deren, Löcher oder
Schlitze in kleinere Teilströme aufgelöst, die sich ununterbrochen abwärts bewegen.
Sie treffen hierbei mit dem von unten her kommenden Gasstrom zusammerr, so daß die
Gutteilchen allseitig von diesem Gasstrom umspült werden, wobei ein guter Wärmeaustausch
und eine Reduktion des Erzes eintritt., Da das Geröll etwa io °/u Bindeflüssigkeit
enthält, so schlägt sich gleichzeitig fast der ganze Staub, der in dem Lichtgas
enthalten -ist, auf dem in dünne Teilströme aufgelösten Geröll nieder.
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Zweckmäßig wird die Schale von einem mit schrägen Gasschlitzen versehenen
Steg getragen, während unterhalb des Steges zwei schräge parallele Gleitflächen
für das Gut angeordnet sind. Diese Schrägflächen, auf welche die Teilströme des
Gerölls niederfallen, bewirken eine weitere Verzögerung der Abwärtsbewegung des
Gutes, so daß der Wärmeaustausch verbessert wird und die Erzteilchen in fast völlig
reduziertem Zustande auf den Herd des Ofens gelangen.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Abb. i zeigt schematisch einen senkrechten Schnitt durch den Ofen,
Abb.
2 einen senkrechten Schnitt durch die Schale in vergrößertem Maßstab.
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Die Gicht des Schachtofens ä ist mit einer Eintragschleuse c versehen,
die als Fächerwalze ausgebildet sein kann. Unterhalb der Schleuse befindet sich
eine Klappe d, die. -das' Gut in eine Erweiterung i der Gicht eintreten läßt. Die
Erweiterung ist mit einem Gasabzug Z versehen, der zu einem Staubabscheider 1a führt.
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Unterhalb dieses Gasabzuges ist eine Schale e angeordnet, welche
die Erweiterung i
annähernd ausfüllt. Die Schale ist gelocht oder rostartig
ausgebildet; sie wird von einem mit schrägen Gasschlitzen versehenen Steg k getragen,
der an seinen Enden mit den Seitenwandungen der Gichterweiterung i und des Schachtes
verbunden ist. Die Schale und der Steg bestehen zweckmäßig aus feuerfestem Werkstoff.
Die Schale e könnte mit ihrem Rande unter Belassung von Schlitzen an der Wandung
der Gichterweiterung i befestigt sein. In diesem Fall kann der Steg k weggelassen
werden.
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In dem Ofenschacht sind unterhalb des Steges k zwei schräge parallele
Gleitflächen bi, b, angeordnet. Die Gleitfläche b1 ist oben und seitlich mit dem
Ofenschacht fest verbunden, und nur ihre Unterkante endet in einem Abstand f von
der Wandung des Ofenschachtes. Die Gleitfläche b2 ist nur an ihren beiden Seiten
mit dem Ofenschacht verbunden. Ihre Oberkante verläuft etwa längs einem Durchmesser
des Ofenschachtes; ihre Unterkante befindet sich in einem Abstand g von der Schachtwandung.
Wie Abb. i erkennen läßt, ist der Abstand f wesentlich, etwa ' drei- bis viermal
größer als der Abstand g. Die beiden Gleitflächen bestellen zweckmäßig aus feuerfestem
Werkstoff.
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Die: Wirkungsweise ist folgende: Bei Beginn des Betriebes läßt man
bei vollkommen geöffneter Klappe d die Eintragschleuse e so schnell lauen, daß die
zugeführte Gutmenge größer ist als die Gutmenge, die durch den Schlitz f am Unterende
der Schrägfläche b1 durchfallen kann. Infolgedessen füllt sich der Raum zwischen
der Schrägfläche b1 und der Ofenkuppel sehr bald mit Geröll. Hierauf gibt man der
Eintrag" schleuse ihre gewöhnliche Drehzahl und: der Klappe d eine solche
Stellung, daß die zugeleitete Gutmenge der durch den Schlitz f fal-Lenden Gutmenge
genau gleich ist. Die eingeschleuste Beschickung läuft nach Anfüllen der Schale
e teils über deren Ränder; teils durch deren Löcher oder Rostspalten hindurch und
bildet eine Anzahl von Teilströmen, durch die das Gichtgas hindurchtreten muß, wobei
es die einzelnen Geröllteilchen umspült und Wärme an sie abgibt. Das auf 'der Schrägfläche
b, befindliche Gut wird gezwungen, sich auf der Schrägfläche bl eine Zeitlang aufzuhalten;
um dann durch die Öffnung f auf die zweite Schrägfläche b2 zu fallen. Da der Schlitz
g wesentlich kleiner als der Schlitz f ist, so wird sich das Gut zwischen den beiden
Schrägflächen aufstauen und nur ganz allmählich in einem breiten Strom über den
oberen Rand der Schrägfläche b2 abwärts fallen. Wollte man die Öffnung g fortlassen,
so würde über ihr eine tote, mit bewegungslosem Gut gefüllte Ecke entstehen, die
dem nachdrängenden Gut den Weg versperren und den Betrieb des Ofens bald lahm legen
würde. Auf dein Weg von der unteren Schrägfläche b2 zu dem Herd des Schachtofens
erfolgt ein weiterer Wärmeaustausch zwischen dem Gut und den Gasen.