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Schaltungsanordnung für Anschlußleitungen in Fernmeldeanlagen mit
Stufenrelais als Anruf- und Trennrelais Bekannte Anordnungen, bei denen Stufenrelais
als Anruf- und Trennrelais an den Anschlußleitungen vorgesehen sind, weisen .im
Betrieb nicht unerhebliche Mängel auf, indem bei Aberragung der Stufenrelais unerwünschte
Stromschließungen bei Durchgang des Relais durch den auch bei schwacher Erregung
vorliegenden Erregungszustand vorgenommen werden. Dieser Zustand unterscheidet sich
nicht vom Anrufzustand des Relais, so daß nicht nur vorübergehend Belegungs- und
Anreizstromkreise, sondern auch bei Vorliegen falscher Anrufzustände an den Anschlußleitungen
Daueranrufe hergestellt werden. Diese Mängel, die durch die Steuerung eines Stufenrelais
durch einen einzigen magnetischen Kreis hervorgerufen werden, treten bei Stufenrelais
mit einem oder mit mehreren Ankern in gleicher Weise in Erscheinung.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt nun die Schaffung einer für Stufenrelais
:geeigneten Arbeitsweise, bei der obige Mängel restlos beseitigt werden. Erreicht
wird dieses durch Ausbildung des .Stufenrelais mit einem Hilfsanker, der erst bei
starker Erregung des Stufenrelais angezogen wird, bei nachfolgender Aberregung des
Stufenrelais aber erst nach Abfall des bei schwacher Erregung durch den Anrufstrom
wirksam werdenden Hauptankers seine Arbeitsstellung verläßt. Hierdurch wird erreicht,
daß bei Aberregung des Relais trotz Vorliegen des gleichen Erregungszustandes im
gemeinsamen magnetischen Kreis wie beim Anrufvorgang doch andere Schaltzustände
:am Relais selbst vorhanden sind, durch die sich dann eine Aufhebung obiger Mängel
durchführen läßt. Die bei schwacher und darauffolgender starker Erregung des Relais
nach einander betätigten Anker fallen demnach bei Schwächung .des Erregerstromkreises
in der :gleichen Reihenfolge ab, wie sie beim stufenweisen Ansprechen des Relais
im gemeinsamen magnetischen Kreis angezogen werden. Verzögerungswicklungen auf dem
Relais sind vermieden, so @daß das Relais sowohl für Anrufsucherschaltungen als
auch für Vorwählerschaltungen verwendbar ist.
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Auf den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.
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Die Fig. z zeigt eine Anrufsucherschaltung, bei welcher .bei Störabschaltung
sowohl die ankommende als auch die abgehende Prüfader
aufgetrennt
wird. Es wird ein Relais benutzt, welches an Hand der Fig. 4 -und 9 näher beschrieben
werden soll. Die Fig.9 zeigt den schematischen Aufbau des Relais,, wobei der Kern
mit i, der als Joch äüsgebil .-"'' Bete Anker mit 4 bezeichnet ist. In dem»; Anker
4 befindet sich eine Öffnung io, durch welche ein Hilfsanker 9 hindurchtreten kann.
Der Hilfsanker 9 ist durch eine Feder 1ä aus nicht magnetischem Material an dem
Anker 4 gelagert. Wird das Relais in erster Stufe erregt, so nimmt der Anker 4 eine
Zwischenlage ein, in der der Hilfsanker 9 durch die Feder 12 mitgenommen wird. Wird
das Relais in zweiter Stufe erregt, so berührt der Anker 4 den Kern i. In dieser
Stellung wird auch der Hilfsanker angezogen, so daß er ebenfalls den Kern i berührt.
Bei dieser Bewegung betätigt erden Stöpsel 13, der die in Fig. 3 dargestellte Einrichtung
trägt. Wird der Erregerstromkreis .des Relais unterbrochen, so beginnt der Anker
q. abzufallen. Der Hilfsanker 9 bleibt noch eine Zeitlang angezogen infolge des
remänenten Magnetismus, wobei die geringe Masse des Hilfsankers das Angezogenbleiben
des Hilfsankers begünstigt. Wird eine Wicklung des Relais in diesem Zustand eingeschaltet,
so bleibt der Hilfsanker 9 angezogen, während der Anker 4 seine Lage, die er eingenommen
hat, beibehält. Die einzelnen .magnetischen Kreise des Relais sind bei Beschreibung
der Fig. 9 und io erläutert. Bei längerer Unterbrechung des Erregerstromkreises
fällt der Anker q. und der Hilfsanker 9 in die Ruhelage zurück. Hebt der Teilnehmer
an der Teilnehmerstelle Tn (Fi,g. i) seinen Hörer ab, so kommt folgender Stromkreis
zustande: Erde, Widerstand Wi, Kontakt 2 t II; Leitung Lb, Schleife an der
Teilnehmerstelle Tn, Leitung La, Kontakt i t II; Wicklung_I des Relais T,
Batterie, Erde. In diesem Stromkreis wird das Relais in erster Stufe erregt. Hierdurch
wird der Kontakt 3tI betätigt und nimmt .die auf der Fig. 2 mit i, 2 dargestellte
Stellung ein, da die Brücke i9 (Fig: 4) durch den Anker 4 betätigt worden ist. Der
Kontakt 4 t I wird bei Erregung des Relais in erster Stufe geschlossen, so :daß
das Anlaßrelais An erregt wird. Dies schließt den Kontakt 5 an, so daß folgender
Stromkreis zustande kommt: Erde, Kontakt 5 an, 6 p, Drehmagnet
Das des Anrufsuchers, Unterbrechereinrichtüng U, Batterie; Erde. Der Anrufsucher
beginnt zu drehen. Findet der Schaltarm sc die gekennzeichnete Leitung, so kommt
folgender Stromfluß zustande: Erde, nicht dargestellte Schalteinrichtung; Kontakt
tr einer nicht .dargestellten Zeitschalteinrichtung, Wicklung II und I des Relais
P, Schaltarm sc; Leitung Lc, Kontakt 3 t I, Wicklung II des Relais T, Batterie,
Erde. In diesem Stromkreis spricht das Relais 1' an, welches die Kontakte 6P,
7P, 8 p und 9p betätigt. Durch Kontakt 6p wird der Anrufsucher
stillgesetzt, durch Kontakte 8p .,und gp .die anrufende Leitung :durchgeschaltet.
Kontakt 7 p schließt die Wicklung I des Relais P kurz. Das Relais T wird
über die WicklungII voll erregt und sowohl derAnker4 als auch der Hilfsanker 9 angezogen.
Hierdurch werden die Kontakte i t 1I, z t II und 5 t fI .geöffnet. Der Kontakt 3
t I nimmt die in Fig. 3 unter Ziffer 2 dargestellte Läge ein. Der Kontakt 4tI bleibt
geschlossen. Beginnt der Teilnehmer innerhalb einer gewissen Zeit nicht reit der
Nummernwahl, so wird der Kontakt tr geöffnet. Hierdurch werden die Relais P und
T stromlos. Das Relais T beginnt abzufallen. Gelangt der Anker 4 bei seinem Abfall
in die Zwischenlage; die er bei Erregung des Relais in erster Stufe eingenommen
hatte, so kommt folgender Stromkreis zustande: Erde, Batterie, Wicklung I des Relais
T, Kontakt i t II, Leitung La,
Teilnehmerstelle Tn, Kontakt 2tII, Widerstand
Wi, Erde. Durch diesen Stromfluß wird der Hilfsanker 9 am Kern i festgehalten, während
der Anker 4 in der Zwischenlage festgehalten wird. Der Kontakt 3 t I hat die unter
Ziffer i ab der Fig. 3 dargestellte Stellung eingenommen. Ferner ist der Kontakt
q. t I geöffnet worden, da seine obere Kontaktfeder durch den noch angezogenen Hilfsanker
9 und die von diesem betätigte Einrichtung 13 gesperrt ist. Sowohl die: ankommende
als auch die abgehende Prüfader ist also durch den Kontakt 3 t I geöffnet. Legt
der anrufende Teilnehmer auf, so wird der über die Wick-Jung I des Relais T fließende
Stromkreis unterbrochen, worauf das Relais aberregt wird und sowohl der Anker 4
als auch der Hilfsanker 9 in die Ruhelage zurückkehren: Es sei bemerkt, daß es nicht
unbedingt erforderlich ist; -das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Relais zu benutzen.
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Die Fig. 8 stellt eine Vorwählerschaltung dar, bei der ein auf den
Fig. 9 und io schaubildlich dargestelltes Relais Verwendung findet: Hebt der Teilnehmer
an der Teilnehmerstelle Tn seinen Hörer ab zwecks Einleitung eines Anrufes; so kommt
folgender Stromkreis zustande: Erde, Kontakt 3tII des Relais T, Leitung Lb, Schleife
an der Teilnehmerstelle Tn, Leitung La, Kontakt 5 t 1I des Relais T, Wicklung
I des Relais T, Batterie, Erde. In dieseln Stromkreis wird das als Stufenrelais
ausgebildete Relais T in erster Stufe erregt. Hierdurch wird der Anker 4 (Fig. 9
und io) des Relais in eine Zwischenlage gebracht, in welcher der Kontakt i t I geschlossen
wird. Hierdurch kommt folgender
Stromkreis zustande: Erde, Batterie,
Schaltarm sd des Vorwählers THW, Kontakt 2 t II, Kontakt 4 t II, Wicklung des Drehmagneten
Dvw,- Unterbrechereinrichtung U, Erde. Der Vorwähler wird schrittweise weiter geschaltet.
Gelangt der Schaltarm sc des Vorwählers auf eine freie Leitung, beispielsweise auf
die Prüfleitung Lc, so kommt folgender Stromkreis zustande: Erde, nicht dargestellte
Einrichtungen an der Leitung Lc, Kontakt tr einer Zeitschalteinrichtung, Schaltarm
sc, Wicklung II und III des Relais T, Kontakt i t I, Kontakt 2 t II, Segment
g des Schaltarmes sd, Schaltarm sd des Vorwählers, Batterie, Erde. In ,diesem Stromkreis
spricht das Relais T in zweiter Stufe an, wodurch der Anker 4 (Fig. 9 und ro) seine
Endlage einnimmt. Die .Kontakte 2 t II, 2 t Il, 4 t II und 5 t II
werden betätigt. Durch Umlegen des Kontaktes 4 t II wird Erde, Batterie unmittelbar
über Wicklung II des Relais T an den Schaltarm sc angelegt und gleichzeitig der
Fortschaltestromkreis unterbrochen. Der Kontakt 2 t II wird umgelegt, - um .eine
Raststellung des Vorwählers vorzubereiten, .deren Zweck späterhin noch erläutert
wird.
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Nimmt der Teilnehmer die zur weiteren Herstellung einer Verbindung
erforderlichen Schaltvorgänge -an der Teilnehmerleitung innerhalb einer gewissen
Zeit nicht vor, so wird eine nicht dargestellte Zeitschalteinrichtung wirksam, die
den Kontakt tr öffnet. Hierdurch wird der über .die Wicklung II des' Relais T verlaufende
Erregerstromkreis unterbrochen, so daß der Anker 4 (Fig. 9 und io) seine Arbeitsstellung
verläßt. Hierdurch werden bei Erreichung der Zwischenstellung durch den Anker 4
die bei Erregung des Relais in zweiter Stufe zu beeinflussenden Kontakte 3 t 1I,
4 t II und 5 t II in ihre Ruhestellung zurückgelegt. Der. Kontakt _ 2 t II kehrt
nicht in seine Ruhelage zurück, -da er durch die Sperrvorrichtung 13 (Fig.9 und
io), die bei Vollerregung des Relais durch den Hilfsanker 9 betätigt wurde, geöffnet
gehalten wird. Bei Rückkehr der Kontakte 3 t II und 5 tII in .die Ruhelage wird
ein Stromkreis über die Wicklung I des Relais T hergestellt, wenn,der Teilnehmer
seinen Hörer noch nicht aufgelegt hat. Durch diesen Stromkreis wird der Anker 4
des Relais T in der Zwischenlage festgehalten und der Hilfsanker 9 am Kern z des
Relais. Der Vorwähler verläßt, da der Kontakt ¢ t II seine Ruhelage eingenommen
hat, die Stellung, .in der er festgehalten wurde, da folgender Fortschaltestromkreis
zustande gekommen ist: Erde, Batterie, Schaltarm sd des Vorwählers, Kontaktsegment
g, Kontakt 4 t II, Drehmagnet Dvw, Unterbrechereinrichtung U, Erde. Der Vorwähler
wird so lange weiter geschaltet, bis der Schaltarm sd den Kontakt i i erreicht.
In dieser Stellung ist der For tschaltestromkreis am Kontakt 2 t II unterbrochen.
Eine Schließung des Kontaktes i t I bei Einstellung des Ankers 4 von seiner Arbeitslage
in die Zwischenlage wird durch ,die vom Hilfsanker betätigte Einrichtung 13 (Fig.
io) verhindert.
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Der Anrufzustand an der Teilnehmerleitung ist also unwirksam gemacht.
Der Vörwähler befindet sich in Stellung i i, in der selbstverständlich dem anrufenden
Teilnehmer in irgendeiner bekannten Weise ein akustisches Signal fibenmittelt werden
kann. Legt .der Teilnehmer seinen Hörer an der Teilnehmerstelle auf, so wird der
über .die Wicklung I des Relais T verlaufende Stromkreis unterbrochen, der Anker
4 nimmt seine Ruhelage ein, und *der Hilfsanker 9 verläßt seine Arbeitsstellung,
um ebenfalls in die Ruhelage zurückzukehren (Fig.9 und io).
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Bei Abfall des Hilfsankers wird der Kontakt 2 t II geschlossen, wodurch
der Drehmagnet des Vorwählers über die .Stellung i i des Schaltarmes sd und die
geschlossenen Kontakte :2 t II und 4 t Il einen Stromstoß erhält, um in die Ruhelage
zurückzukehren.
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Zu der besonderen Ausbildung des auf den Fig. 9 und io dargestellten
Relais soll noch folgendes erwähnt werden: Mit i ist der Kern des Relais bezeichnet,
auf dem sich die Wicklungen I, II und III befinden. Der in an sich bekannter Weise
als Joch ausgebildete Anker 4 ist am Kern i gelagert. Der Kontaktfedersatz (Fig.
2) ist ebenfalls ,am Kern i gelagert und steht unter dem Einfluß der am Anker 4-
befestigten Brücke i9. Der Hilfsanker 9 ist an der aus nicht magnetischem Material
hergestellten Feder 1.2 gelagert und tritt :durch eine Öffnung io des Ankers q.
durch diesen hindurch. Spricht,das Relais in erster Stufe an, so wird zunächst der
Kontakt i t I geschlossen. Ferner wird der Hilfsanker 9 näher an den Pol des Kerns
i herangeführt, ohne von diesem zunächst angezogen zu werden, :da die Feder i2 die
anziehende Wirkung auf den Hilfsanker 9 aufhebt. Wird das Relais in zweiter Stufe
erregt, so zieht .der Anker 4 ganz an und nimmt während seines Anzuges den Hilfsanker
9 noch näher an den Kern i heran, worauf jetzt der Hilfsanker- auch angezogen wird.
In dieser Stellung beeinflußt der Hilfsanker die Einrichtung 13, welche sich
unter die oberen Federn der Kontakte i t I und 2tII anlegt, ohne diese jedoch irgendwie
zu beeinflussen: Wird das Relais jetzt durch Öffnen des Haltestromkreises aberregt,
so fällt der Anker 4 zurück. Dabei schließen sich die Kontakte3tII, 4tII und 5tII;
während sich die oberen Federn der Kontakte i t I, 2 t Il
auf .die
an .der Einrichtung 13 .angebrachten Sperrglieder auflegen, Die untere Feder des
Kontaktes i t I wird weiter mit dem Hauptanker zurückgeführt, so däß der Kontakt
i t I geöffnet wird. Wird jetzt während der Abfallbewegung des Ankers-4 das Relais
in erster Stufe erregt, so kommt über den Kontakt z tI kein neuer Stromkreis zustande.
Der Hilfsanker jedoch hält sich in dieser Stellung in einem magnetischen Kreis,
welcher über den Kern i, den Hilfsanker 9; den Luftspalt io zwischen Hilfsanker
9 und dem Anker 4, Anker 4, zurück zum Kern verläuft. Zur Aufrechterhaltung dieses
Schaltzustandes ist nur ein verhältnismäßig geringer Strom nötig, da ja ein guter
magnetischer Kreis vorhanden ist, dessen Hauptwiderstand nur durch den genannten,
sehr kleinen .Luftspalt io erzeugt wird. Erst bei Aberregung des Relais gelangt
der Anker 4 in die Ruhelage, in der auch der Hilfsanker 9 vom Kern i abfällt.
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Auf der Fig. r i ist eine Anrufsucherschaltung dargestellt, bei der
ebenfalls ein in Fig.9 dargestelltes Relais Benutzung .gefunden hat. Hebt der Teilnehmer
an der Teilnehmerstelle Tn seinen Hörer ab, so kommt folgender Stromkreis zustande:
Erde, Kontakt 4tII des RelaisT, Leitung Lb, TeilnehmerstelleTn, Leitung
La, Kontakt 5 t II, Wicklung I des Relais T, Batterie, Erde. Das Relais T
spricht in erster Stufe an und betätigt .die Kontakte i t I und 2 t I. Durch Schließung
des Kontaktes 2tI wird das Anlaßrelais An erregt, durch Schließung des Kontaktes
111 die anrufende Leitung in der Kontaktbank des Schaltarmes cs gekennzeichnet.
Das Relais An
schließt ,den Kontakt 6 an. Hierdurch kommt folgender
Stromkreis für den Drehmagneten Das zustande: Erde, Kontakt 6 an;
Wicklung des Drehmagneten Das, Kontakt 7 p; Unterbrechereinrichtung
U, Batterie, Erde. Der Anrufsucher AS beginnt zu drehen und wird beim Erreichen
der anrufenden Leitung stillgesetzt, da folgender Stromkreis zustande kommt: Erde,
Batterie, Wicklung II des Relais T, Kontakt i tI, Schaltarm cs, Kontakt tr einer
nicht dargestellten Zeitschalteinrichtung; Wicklung des Prüfrelais P, nicht dargestellte
Einrichtungen, Erde. In diesem Stromkreis spricht das Relais P an und öffnet den
Kontakt 7 p, wodurch der Anrufsucher stillgesetzt ist. Ferner wird bei Einstellung
des Wählers das Relais T über seine Wicklung II voll erregt. Hierdurch werden die
Kontakte 3 t 1I, 4 t 1I, 5 t II umgelegt. Durch Öffnen des Kontaktes 3tII wird das
Anlaßrelais An aberregt, durch Umlegen des Kontaktes 5tII die anrufende Leitung
durchgeschaltet und die Wicklung I des Relais T abgeschaltet. Wählt der Teilnehmer
innerhalb einer gewissen Zeit nicht, so wird die Zeitschalteinrichtung, die .den
Kontakt tr betätigt in irgendeiner bekannten Weise wirksam, und der über die Wicklung
II des Relais T verlaufende Stromkreis wird unterbrochen. Hierdurch wird der Anker
4 (Fi:g. 9 und io) des Relais zum Abfall gebracht. Der Hilfsanker 9 bleibt noch
eine Zeitlang in der Arbeitsstellung, da das bei Stromunterbrechung abklingende
Fell noch genügt, den relativ leichten Anker eine Zeitlang festzuhalten. Gelangt
der Anker q. bei seiner Abfallbewegung in die Zwischenlage, in der die Kontakte
5 tII, 4tII, 3 tII geschlossen werden, so kommt für die Wicklung I des Relais T
in den Fällen, in denen der Teilnehmer noch nicht aufgelegt hat, ein Stromkreis
zustande, der den Anker 4 in der Zwischenlage festhält und ebenfalls: den noch nicht
abgefallenen Hilfsanker in seiner Arbeitsstellung. In dieser werden .die oberen
Federn der Kontakte z t I und atI in der beim Kontakt itI (Fig. io) dargestellten
Weise durch die von dem Hilfsanker betätigte Einrichtung 13 (Fi,g. 9) festgehalten;
so daß sie geöffnet bleiben. Der Anrufzustand ist also aufgehoben. Erst bei völliger
Aberregung des Relais durch Auflegen des Hörers an der Teilnehmerstelle Tn wird
das Relais in seine Ruhelage zurückgeführt; wodurch die .in der Fig. i i dargestellte
Anordnung wieder betriebsbereit ist. Es sei noch erwähnt, daß dieselben Schalt-Vorgänge
auch bei Erdschluß an der Teilnehmerader La vorgenommen werden.
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Auf der Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
bei dem der Hilfsanker keine besonderen Einrichtungen zur Beeinflussung von Kontakten
betätigt. Der Hilfsanker verhindert infolge seiner besonderen Ausbildung ein Wiederanziehen
des Ankers, wenn dieser aus der Arbeitslage zur Ruhelage zurückkehrt, in den Fällen,
in denen während der Abfallbewegung ein neuer Stromkreis für das Relais zustande
kommt. In den Fällen, in denen der Anker 4 (Fig. 6 und 7) bei noch nicht abgefallenem
Hilfsanker die Zwischenlage einnimmt und ein Erregerstromkreis für das Relais zustande
kommt, wird durch die besondere Ausbildung des Hilfsankers erreicht, daß der Anker
4 in die Ruhelage zurückkehrt: Die einzelnen Schaltvorgänge sollen an Hand des Ausführungsbeispiels
Fig. 5 näher erläutert werden.
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Hebt .der Teilnehmer seinen Hörer ab, so kommt folgender Stromkreis
zustande: Erde, Wicklung I des Relais T, Kontakt a t1, Leitung
La, Schleife an ,der Teilnehmerstelle Tn, Leitung Lb, Kontakt i tI, Widerstand
W;
Batterie, Erde. In diesem Stromkreis spricht das Relais in erster Stufe
an, wodurch der
Anker 4 eine Zwischenlage einnimmt. In dieser werden
die Kontakte i t I, s t I, 3 t I, 5 t I betätigt. Der Kontakt 3 t I schließt
einen Speicherstromkreis, in dem der Anruf unabhängig vom Zustand der Teilnehmerleitung
aufrechterhalten wird. ' Dieser Stromkreis verläuft über das Anlaßrelais
An, Kontakt 4 t II; 3 t I, Wicklung I, Erde. In diesem Stromkrens wird das
Relais T in erster Stufe erregt gehalten. Das Relais An betätigt .seinen Kontakt
6 an. Hierdurch kommt folgender Fortschaltestromkreis zustande: Erde, Kontakt
6 an, Wicklung .des Drehmagneten Das
des Anrufsuchers AS, Kontakt
7 p, Unterbrechereinrichfung U, Batterie, Erde. Der Anrufsucher beginnt zu
-suchen. Erreicht der Schaltarm sc die anrufende Leitung, so kommt folgender Stromkreis
zustande: Erde, Batterie, Wicklung II des Relais T, Kontakt 5 t I, Schaltarm sc,
Kontakt tr einer nicht dargestellten Zeitschalteinrichtung, Wicklung des Relais
P, nicht dargestellte Einrichtungen, Erde. In diesem Stromkreis spricht das Relais
P und das Relais T in zweiter Stufe an. Das Relais P unterbricht am Kontakt
7 p
den Fortschaltestromkreis. Das Relais T betätigt den Kontakt 4tII, wodurch
der Speicherstromkreis unterbrochen ist. Das Relais An fällt ab und ,der
Kontakt 6 an wird geöffnet. .
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Nimmt der Teilnehmer an der Teilnehmerstelle die zur Herstellung einer
Verbindung erforderlichen Schaltvorgänge innerhalb einer gewissen Zeit nicht vor,
so wird der Kontakt tr geöffnet. Das Relais T wird aberregt, der Anker 4
beginnt abzufallen. Der Hilfsanker 9 des Relais T (Fig. 6 und 7) bleibt noch eine
Zeitlang in der Arbeitsstellung stehen. Gelangt .der Anker 4 in die Zwischenlage
(Fig.7), so werden die Kontakte, die bei Vollerregung des Relais betätigt worden
sind, in ihre Ruhestellung zurückgeführt, d. h. der Kontakt 4tII wird geschlossen.
Hierdurch kommt über Erde, Batterie, Relais An, Kontakt 4 t 1I, 3 t I, Wicklung
I --des Relais T der Speicherstromkreis zustande; wodurch über die Wicklung I des
Relais T ein Feld erzeugt wird, welches den in der Zwischenlage befindlichen Anker
4 zwingt, die Ruhelage einzunehmen, da folgender magnetischer Kreis (Fig. 7) hergestellt
wird über: Kern i, Luftspalt zwischen Kern i und Anker q. zurück zum Kern. Gleichzeitig
tritt aber .ein Nebenschluß auf; welcher von Kern i, dem Hilfsanker, dessen Flansch
15, dem Luftspalt Z'wischen Flansch 15 und dem noch nicht voll zurückgefallenen
Anker 4 gebildet wird, der auf den Anker entgegengesetzt einwirkt, wie der erstgenannte
Fluß. Hierdurch wird der Anker gezwungen, sich -zum Flansch 15 hinzubewegen,
bei dessen Ber-ührnlng er sich in der Ruhelage befindet. In dieser sind die in der
Zwischenlage des Ankers betätigten Kontakte in die Ruhelage zurückgekehrt, so daß
durch Öffnen der Kontakte 3t1 und 5 t I der Anrufzustand aufgehoben ist und da durch
deii oben beschriebenen magnetischen Kreis ein Wiederanziehen des Ankers verhindert
wird, trotz Bestehens des Anrufes an der Teilnehmerstelle Tn der Anrufzustand unwirksam,
gemacht., Erst nach Unterbrechung der Teilnehmerschleife und Aberregung des Relais,
welches .auch die Rückkehr des Hilfsankers 9 in die Ruhelage nach sich zieht, ist
die Anordnung wieder betriebsbereit.