DE69002779T2 - Begrünungsbandsystem zum Erosionsschutz von Böschungen. - Google Patents
Begrünungsbandsystem zum Erosionsschutz von Böschungen.Info
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Description
- Gegenstand der Erfindung ist ein System aus Vegetationsstreifen zum Schutz von Böschungen gegen Erosion. Diese Art von Schutz wird bei Böschungen mit Neigungen im Bereich von 45º bis 65º verwendet. Die Böschung und auch der Raum unter der Böschung werden wirksam gegen Erosion und Erosionsmaterialien geschützt. Das System aus Vegetationsstreifen verhindert vollständig die Erosion des Bodens.
- Das technische Problem, welches mit der vorliegenden Erfindung erfolgreich gelöst wird, besteht darin, Erosionsmaterial auf der Böschung zurückzuhalten, insbesondere bei Böschungen mit Neigungen von mehr als 45º.
- Bekannte Schutzsysteme für Böschungen mit Neigungen im Bereich von 45º bis 65º umfassen vor allem tote Materialien - Betonwände usw. Es gibt auch Schutzabdeckungen, welche aus lebendem pflanzlichem Material als aktive Schutzkomponente bestehen und Drahtnetze als unvollständigen Schutz.
- Der Nachteil eines Schutzes mit Hilfe von toten Materialien, z.B. Betonwänden, ist beschränkte Lebensdauer, da das verwendete Material nicht regenieren kann. Die Durchführung ist ein technisches Problem, in erster Linie wegen der durch Gebirgswasser verursachten Schwierigkeiten, die Schutzhöhe ist statisch beschränkt. Weiters kann ein Haften des Schutzes an der großteils unebenen Oberflächenstruktur der Böschung nicht erreicht werden, und zusätzlicher Raum ist am Fuße der Böschung für das Fundament erforderlich. Diese Art von Schutz ist außerdem in ökologischer Hinsicht ungeeignet.
- Zu den Schutzsystemen, welche lebendes Material verwenden, gehören auch die sogenannten Böschungsnetze und Böschungsabstützungen. Böschungsnetze können von verschiedener Art sein, abhängig von der Neigung und Höhe der Böschung. Das Grundprinzip des Netzes besteht darin, das Holz oder Betonnetz an der Böschung zu verankern und dann in die Netzöffnungen Erde zu füllen. Das große Volumen des Füllmaterials, welches die gesamte Böschung bedeckt, wird bei einer bestimmten Böschungshöhe ein statisches Problem. Aus diesem Grund ist diese Schutzart geeignet für Böschungen mit begrenzter Neigung. Holznetze sind im allgemeinen für Böschungen mit Neigungen von nicht mehr als 45º geeignet, es gibt jedoch auch bestimmte Arten, die für steilere Böschungen gedacht sind (starkes Füllen mit pflanzlichem Material führt zu einer Vergrößerung des Winkels der inneren Reibung des Füllmaterials), diese Schutzart ist jedoch beschränkt auf Höhen im Bereich zwischen 3 und 5 Metern bei Böschungen mit einer Neigung von 65º .
- Das Betonnetz hat ähnliche Nachteile und ist im allgemeinen noch weniger geeignet. Diese Art wird eher für die Festigung des Bodens (Erdrutsche) verwendet als für den Oberflächenschutz von steilen, ausgehöhlten Böschungen.
- Ein großer Nachteil von allen Böschungsnetzen besteht darin, daß sie an unebenen Strukturen nicht gut haften und damit ihre Verwendung beschränkt ist.
- Böschungsabstützungen werden verwendet für den Schutz von steilen, überhängenden Stellen, ihr Anwendungsbereich ist jedoch auch sehr beschränkt.
- In letzter Zeit wurden Böschungen mit Hilfe von Drahtoder Kunststoffnetzen geschützt. Der Schutz ist nur perfekt bei Böschungen mit geringen Neigungen - nur ausnahmsweise bei glatten Böschungen mit Neigungen von 60º , wo das Drahtnetz eng an der Böschung haftet, keine Wasserguellen vorhanden sind, keine großen Schwankungen der Tagestemperaturen (Nordseite) auftreten und die Böschung keine Feuchtigkeit enthält oder Gefrieren ausgesetzt ist.
- In komplizierten Fällen wird das Drahtnetz mit Hilfe von Steinbolzen fixiert, um eine Trennung des Netzes zu verhindern und das Erosionsmaterial auf der Böschung zu halten. Das Wegschwemmen insbesondere von kleinen Teilen der Böschung und die konstante Bewegung des Erosionsmaterials unter dem Netz verhindern die Entwicklung der Vegetationsdecke. Auf sanften Böschungen werden die Steinbolzen unter dem Druck des Materials, welches sich unter dem Netz ansammelt, locker, sodaß dieses Material die Böschung hinunterrutscht und die bereits wachsende Schutzdecke der Böschung zerstört.
- Die oben beschriebenen Vorgangsweisen sind alle im Buch Schiechtl, H.M. Sicherungsarbeiten im Landschaftsbau, München 1973, Seiten 135-136, 197-199 und 208, und weiters in der Veröffentlichung Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen, Arbeitsausschuß Landschaftsgestaltung, 1971; Richtlinien für den Lebendverbau an Straßen, Köln, Seite 30, beschrieben.
- Weiters bekannt sind Vegetationskerne für den Schutz von Böschungen gegen Erosion beschrieben in der jugoslawischen Patentanmeldung P 1595/84. In diesem Fall wird der Vegetationskern wie folgt hergestellt. Das Drahtnetz wird auf dem Boden ausgebreitet. In geeigneten Abständen werden Teile des Drahtnetzes daran befestigt. Die oberen Ränder des Drahtnetzes werden mit Hilfe von Draht an dem darunterbefindlichen Drahtnetz fixiert, wodurch Taschen entstehen, die mit Erde, Rasen oder anderem pflanzlichen Material gefüllt werden. Dann werden Sträucher und kleine Bäume hineingepflanzt, wodurch sich Vegetationskerne bilden, die Erosionsmaterial zurückhalten.
- Solche Vegetationskerne bieten der Böschung am Beginn der Wachstumsphase keinen perfekten Schutz gegen Erosion, da sich das Füllmaterial an Stellen bewegt, an denen keine Vegationskerne vorhanden sind.
- Das System aus Vegetationsstreifen zum Schutze von Böschungen gegen Erosion, welches in der vorliegenden Erfindung beschrieben ist, besteht aus am Basisdrahtnetz schräg befestigten Drahtnetzstreifen (vorzugsweise unter Winkeln im Bereich zwischen 20º und 40º ).
- Das erfindungsgemäße System aus Vegetationsstreifen wird im weiteren mit Hilfe eines Beispiels und der Figuren beschrieben, in denen
- die Fig. 1 eine schematische Ansicht des Basisdrahtnetzes 1 mit daran fixierten, erfindungsgemäßen Drahtnetzstreifen 2, und
- die Fig. 2 eine schematische Ansicht des vollständigen Systems aus Vegetationsstreifen für den erfindungsgemäßen Schutz von Böschungen gegen Erosion zeigt.
- Das System aus Vegetationsstreifen verhindert die Erosion in den Bereichen um und entlang der Vegetationsstreifen, so daß sich die Vegetationsdecke zu vollem Wachstum entwickeln kann. Das Basisdrahtnetz 1 wird in der Fig. 1 gezeigt. Auf dem Basisdrahtnetz 1, dessen Maschen im Detail "a" gezeigt sind, sind Drahtnetzstreifen 2 in ähnlichen Abständen (zwischen 1 und 3 m) fixiert. Die Maschen der Drahtnetzstreifen 2 sind im Detail "b" gezeigt.
- Drahtnetzstreifen 2 sind am Basisdrahtnetz 1 mit einem Draht 3 fixiert, der um das Basisdrahtnetz 1 und den unteren Rand der Drahtnetzstreifen 2 gewickelt ist. Drähte, welche am Basisdrahtnetz 1 an den Stellen 4 befestigt sind, sind am oberen Rand der Drahtnetzstreifen 2 fixiert. Das beschriebene System kann vorgefertigt werden, an Ort und Stelle oder durch Kombination der beiden Möglichkeiten hergestellt werden.
- Das erfindungsgemäße System aus Vegetationsstreifen wird wie folgt verlegt:
- Das Basisdrahtnetz 1 wird auf der Böschung ausgebreitet und am oberen Ende der Böschung befestigt. Bei unebenen Böschungsoberflächen muß das Basisdrahtnetz 1 mit Hilfe von Steinbolzen auch an den unebenen Stellen befestigt werden, um am Boden zu haften. Einzelne Streifen aus Basisdrahtnetz 1 werden auch aneinander fixiert, sodaß die Böschung vollständig mit Basisdrahtnetz 1 bedeckt ist, wobei der untere Rand der Drahtnetzstreifen 2 mit Hilfe von Draht 3 am Basisdrahtnetz 1 fixiert ist.
- Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, sind die Drahtnetzstreifen 2 auf dem Basisdrahtnetz 1 schräg unter einem Winkel von 20º bis 40º am unteren Ende der Böschung befestigt.
- Diese Verlegung der Drahtnetzstreifen 2 ermöglicht besseres Haften an unebenen Oberflächenbereichen der Böschung (dies sind im allgemeinen Furchen, die über die Böschung nach unten in Richtung der Straße verlaufen) und eine wesentlich einfachere Durchführung von allen darauffolgenden Arbeiten auf der Böschung (jeder Drahtnetzstreifen 2 endet am unteren Ende der Böschung).
- Dann werden die oberen Ränder der Drahtnetzstreifen 2 mit Draht an den Stellen 4 am Basisdrahtnetz 1 befestigt. Die so gebildeten Kanäle werden mit speziellen Abstandhaltern offengehalten und dann mit Erde, Rasen oder ähnlichem Material gefüllt. Wenn nötig, wird die Vorderseite dieses Kanals mit synthetischem Material, Jute oder ähnlichem Material geschlossen, um das Wegwaschen von Erde zu verhindern. Dieser Vorgang beginnt am oberen Ende der Böschung und verläuft langsam nach unten zum unteren Ende. Der Vegetationsstreifen ist somit fertiggestellt.
- Kleine Bäume und Sträucher werden dann gepflanzt oder in die Vegetationsstreifen gesät um, eine fortlaufende Entwicklung der Vegetation zu gewährleisten, die die Böschung schützt.
- Mit diesem Schutzsystem ist die Böschung nur solchen Belastungen (durch Erde oder durch anderes Füllmaterial) ausgesetzt, welche absolut erforderlich sind für die weitere Entwicklung der Vegetationsstreifen. Vegetationsstreifen halten Erosionsmaterial, während das Füllmaterial zuerst durch die Reibung zwischen dem Basisdrahtnetz und der Böschungsoberfläche und dann durch die Pflanzenwurzeln gehalten wird.
- Durch diese Vorteile können Böschungen mit Neigungen im Bereich von 45º bis 65º ohne Höhenbeschränkung geschützt werden.
- Ein weiterer Vorteil ist das enge Haften des Schutzsystems an der Oberflächenform jeder Böschung. Überhängende und vorstehende Stellen können durch entsprechendes Verlegen der Drahtnetzstreifen bedeckt werden.
- Pflanzen oder Säen hängt nicht von der Vegetationsperiode ab, wie dies bei den "Böschungsnetzen" der Fall ist; diese Arbeiten können später durchgeführt werden. Weiters weist dieses Schutzsystem für Böschungen unbeschränkte Lebensdauer auf und erfüllt die Erfordernisse bezüglich des Umweltschutz es.
Claims (5)
1. System zum Schutz von Böschungen gegen Erosion mit
einem über die Böschung ausbreitbaren
Basisdrahtnetz (1) und Drahtnetzstreifen (2), deren untere
Ränder am Basisdrahtnetz (1) befestigt sind,
während die oberen Ränder der Drahtnetzstreifen
(2) mit Drähten an Punkten (4) auf dem
Basisdrahtnetz (1) fixiert sind, sodaß jeder
Drahtnetzstreifen (2) einen mit Erde, Rasen oder einem
anderen ähnlichen Material füllbaren Kanal bildet.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahtnetzstreifen (2) auf dem
Basisdrahtnetz (1) schräg unter einem Winkel zwischen 20º
und 40º befestigt sind.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Basisdrahtnetz (1) Streifen mit
Längsrändern aufweist, die sich in Richtung vom
oberen Ende zum unteren Ende der Böschung
erstrecken, wobei sich der Drahtnetzstreifen (2)
durchgehend vom linken Längsrand zum rechten
Längsrand des Streifens des Basisdrahtnetzes (1)
erstreckt.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Streifen des Basisdrahtnetzes
(1) aneinander befestigt sind.
5. System nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drahtnetzstreifen (2) auf jedem
Streifen des Basisdrahtnetzes (1) so befestigt
sind, daß ein durchgehender Kanal gebildet wird,
der sich über mehrere benachbarte Streifen des
Basisdrahtnetzes (1) erstreckt.
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