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Aufbereitungsverfahren zum Herstellen eines von magnetisierbaren Bestandteilen
freien Asbestes Die Verwendung von Asbest in der Industrie, z.B. in der Elektroindustrie,
setzt vielfach voraus, daß der Asbest frei von elektrisch leitenden Bestandteilen,
wie Eisen7 und Magnetitteilchen, ist. Diese Bedingung erfüllt nur der sogenannte
Arizonaasbest, der aber nicht in ausreichender Menge verfügbar ist. Man hat daher
versucht, mit solchen leitenden Bestandteilen im Muttergestein behaftete Asbestfasern
aus derar-tigen Vorkommen von diesen Verunreinigungen zu befreien und hat den Asbest
daher einer chemischen Behandlung unterworfen. Dabei leidet die Asbestfaser aber
zum Teil stark, so daß keine dauernde Gewähr für die sichere Isolierfähilkeit, wie
z. B. bei Kabelwicklungen nötig ist, geboten werden kann.
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Man hat allerdings schädliche Eisenteile auch schon auf magnetischem
Wege durch Magnettrommeln aus dem Asbest entfernt. Hierbei handelt es sich aber
nur um die Entfernung des hineingeratenen freien Eisens. Wenn auch bei dieser Scheidung
der Magnetit als sehr leicht magnetisierbares Mineral -mehr oder weniger mit abgeschieden
wird, so triff t dies doch nur auf die freiliegenden Magnetitteile zu. Die mit dem
Asbest noch ver, wachsenen bzw. von diesen abgedeckten oder umschlossenen, vielfach.'
sehr kleinen Magnetitteile können dabei nicht -abgeschieden werden, da eine Auflösung
des Asbestes bis auf die -einzelne Faser nicht erfolgte, sondern der Asbest nur
bis zu der üblichen flockigen Gestalt aufgeschlossen wurde. An sich ist der Aufschluß
von Asbestfasern bis zu einem wohl geöffneten Zustand, d. h. bis auf die
einzelne Faser, zur Erleichterung seiner Weiterverarbeitung bereits bekannt.
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Die Erfindung, die in der Vereinigung der im Anspruch angegebenen
Verfahrensmaßnahmen besteht, bringt erst ein Aufbereitungsverfahren zum Herstellen
eines von magnetisierbaren Bestandteilen freien Asbestes. Nach ihr werden die Faserbüschel
des Asbestes bis auf die einzelne Faser zerlegt, d. h. aufgelöst, um die
im Innern der Büschel befindlichen eisenhaltigen -Teilte freizulegen, wie dies in
der Aufbereitungstechnik für die Trennung von Mineralien allgemein ' geschieht.
Dies erfolgt natürlicher-weise im Anschluß an den Aufschlußvorgang, d. h.
im Falle deg Aufschlusses mit einer für solche Zwecke geeigneten
Krempel
mit Hilfe einer schnell umlaufenden Abstreifwalze, die an die Stelle des sonst üblichen
Hackers oder der sonstigen Vorrichtungen tritt, welche das Gut von der. Kardiertrommel
abnehmen. Dabei werden die unter wirbelnden Bewegungen anfallenden Fasern unmiftelbar
ineiner unterdemEi#nfluß eines gegenläufigen Luftstro-mes stehenden und durch ein
magnetisches Kraftfeld hindurchführenden Fallstrecke in mit magnetisizrbaren Teilen
verwachsene und in eisenfreie Fasern geschieden. Die getrennt anfallenden Fasern
werden dann auch getrennt verwendet, die durchfallenden Fasern, die keine magnetisierbaren
Teile mehr enthalten, insbesondere -für die erwähnten Isolierzwecke der Elektroindustrie
an Stelle des Arizonaasbestes.
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Das Verfahren wird nachstehend an Hand einer beispielsweise dargestellten
Vorrichtung näher erläutert.
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Abb. i zeigt den teilweise geschnittenen Aufriß einer solchen Anlage,
Abb. 2 den Schnitt längs Linie IJ in Abb. i.
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Es bezeichnet A die magnetische Trennvo-rrichtung, B die Einrichtung
zum Herstellen lockerenAsbestfasergutes. DieVorrichtungA besteht aus dem Hufeisenmagneteni,
dessen Polarme2 mit Polschuhen3 versehen sind. Die Polschuhe liegen einander gegenüber
und befinden sich auf der Innenseite der Polarme:2, die mit Spulen 4 umwickelt sind.
Der Anschluß an Stromzuleitungen ist der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt
worden.
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Um die Polarme mit den Polschuhen laufen Trommeln 5 um, die
z. B., wie bei 6 in Abb.:2 angedeutet, einseitig gelagert sind. Derartige
Magnetscheider sind bereits be-
kannt. Zwischen den mit umlaufenden Trommeln
5 ausgestatteten Polarrnen -2 befindet sich eine Fallstrecke 7 für
das Fasergut. Die Verwendung eines Hufeisenmagneten dieser Art ist besonders deshalb
vorteilhaft, weil zwischen den Polen des Magneten ein homogenes Kraftfeld herrscht,
dessen Kraftlinien vollständig geschlossen sind und demnach die stärkste Einwirkung
auf die freien Eisenteile oder die mit magnetisierbaren Teilen verwachsenen Fasern
sichert. Die Trennung vorn Gut im freien Fall durch ein Magnetfeld unter Durchwirbelung
mit einem aufsteigenden Luftstrom ist bekannt.
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Die beim Durchlaufen der Fallstrecke 6 in das Kraftfeld dieses
Magnet-en gelangenden freien Eisenteile und die mit magnetisierbaren Teilen ver#;achsenen
Fasern werden als ferromagnetischer Stoff von den Polen sofort angezogen oder erhalten
durch Influenzwirkung paramagnetische Eigenschaften, wodurch ein Anziehen durch
die Pole erfolgt. Die eisenfreien Fasern haben diamagnetische Eigenschaften, sie
werden also von den Polen abgestoßen und fallen nach unten.
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Die an den Magnetpolen bzw. an den um die Magnetpole drehenden Trommeln
5 festsitzenden Asbestfasern werden von den Trommeln aus der Fallstrecke
7 herausgeführt. Damit sie nicht vorzeitig abfallen, sind in bekannter Weise
die Polschuhe 3 mit entsprechenden oberen Ansätzen 3* versehen. Sobald die
an den Trommeln festsitzenden Asbestfasern aus demWirkungsbereich des Magnetfeldes
herausgelangen, können sie von den Trommeln 5 in Sammelbehälter
8 abfallvi. Die eisenfreien Fasern fallen in einen am unteren Ende der FaIlstrecke7
vorgesehenen SammelbehäIter 9 für eisenfreies Gut. Die Trommeln drehen sich
langsam, ihre Drehzahl ist in bekannter Weise regelbar.
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Die lZallstrecke 7 befindet sich in einem Gehäuse io, dessen
unteres Ende der Behälter 9 für die eisenfreien Asbestfasern bildet. Das
obere Ende des Gehäuses io schließt an einen Entlüfter ii an, der durch irgendwelche
Öffnungen 12, am unteren Ende des Gehäuses io Luft ansaugt und einen aufwärts gerichteten
Strom im Bereich der Fallstrecke 7 erzeugt. Dadurch läßt sich ein gewisser
Schwebezustan(r der Fasern erzielen. Es lassen sich dann auch nur wenig Eisen enthaltende,
schwach magnetische Fasern abtrennen, weil ihre magnetische Kraft dann immer noch
die Schwerkraft überwiegt. In dem Gehäuse io wird nun seitlich das lose Fasergut
eingeführt.
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Die vorher schon behandelte Faser gelangt in eine Speisevorrichtung
13, die sie in sonst üblicher Weise über eine Aufgabevorrichtung 14 auf ein Förderband
15 führt. Dieses Förderband 15 bringt das Gut dann in eine Krempel 16, die
ebenfalls in üblicher Weise aus der Kardiertrommel 17, den Einführwalzen
18, dem Vorreißer ig, den Arbeitern 2o und den Wendern 2,1 besteht. Indessen wird
der auf der Kardiertrommel sich bildende Flor nun nicht wie sonst üblich als solches
mittels eines Hackers abgenommen, sondern von einer Abstreifwalze:2?" die schnell
umläuft und demzufolge nicht zusammenhängendes Fasergut, also Einzelfasern, in die
Fallstrecke 7 bzw. den oberen Teil des Gehäuses io einschleudert. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Abstreifwalze 2:2 mit elastischen Nadeln besetzt ist,
die in die Kratzen der Kardiertrömmel eingreifen, aus diesen die Fasern einzeln
herausheben und sie infolge der hohen Drehzahl der Abstreifwalze abschleudern. Während
bei Krempeln den Hackern sonst vielfach vorgeschaltete Abnehmerwalzen mit etwa
3 bis 6 Umdrehungen in der Minute umlaufen, weist die Abstreifwalze
für den vorliegenden
Zweck, um ein Beispiel zu nennen, eine Geschwindigkeit
von 8oo bis i ooo Umdrehungen in der Minute auf. Natärlicherweise müssen die Nadeln
der Abstreifwalze, wie sie erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, für die ihnen zufallende
Aufgabe lang und elastisch sein und einige Millimeter in die Kratzen der Kardiertrommel.
eingreifen, während Ahiiehmerwalzen einer Krempel sonst einen Kra,tzenbeschlag aufweisen,
der dem Beschlage der Kardiertrommel ähnlich ist, an die sie bis auf wenige zehntel.
Millimeter herangestellt sind.
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Die Herstellung des losen Fasergutes kann auch auf anderen bekannten
Textilmaschinen, also z. B. auf Öffnern und auf Reißmaschinen, erfolgen.