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Dauermagnetische Haftleiste
Die Erfindung betrifft dauermagnetische
Haftleisten zum Reinigen von losem Gut aller Art, insbesondere aber von Textilfasern,
wie Wolle od. dgl.
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Faserige Wolle enthält mehr oder minder große Mengen an Eisenteilen,
die durch das Kratzen und das Reißen der Wolle in das Gut hineingelangen oder von
den Drähten stammen, mit denen die Wollballen verpackt werden. Reißwolle enthält
außerdem Eisenteile, die von den verarbeitenden Kleidungsstücken stammen. Da diese
Eisenteile die die Wolle verarbeitenden Walzen zerstören würden, werden vor bzw.
über der ersten Walze der Verarbeitungsmaschine Dauermagnete angeordnet, die die
magnetischen Fremdkörper aus dem Gut herausziehen. Bekannte Anordnungen sehen Hufeisenmagnete
oder Stabmagnete vor, wobei auch letztere so angeordnet sind, daß beide Pole auf
das Gut einwirken. Die Folge dieser Anordnung ist, daß die Eisenteile, sofern es
sich um langgestreckte Körper handelt, senkrecht zur Richtung ihrer größten Ausdehnung
und quer zur Bewegungsrichtung aus dem Gut herausgezogen werden müssen.
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Wie ohne weiteres verständlich, ergeben sich hierdurch bei der faserigen
Natur des Gutes Schwierigkeiten.
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Die herausgefangenen Eisenteile setzen sich ferner an den Polen der
Magnete fest und ragen in den Gutstrom hinein. Sie verhindern dadurch das einwandfreie
Weiterfließen des Gutstromes, und es besteht, zumal wenn sich eine Zusammenballung
von herausgefangenen Teilen abgesetzt hat, die Gefahr,
daß sie abgerissen
werden und wieder in das Gut gelangen. Bei Hufeisenmagneten setzen sich die Teile
auch zwischen den U-Schenkeln zusammen mit Teilen des Gutes sowie mit Staub und
Schmutz fest, was wegen der erschwerten Reinigung in hohem Maße unerwünscht ist.
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Um diese Nachteile bekannter Einrichtungen zu vermeiden, muß eine
Einrichtung geschaffen werden, bei der insbesondere langgestreckte ferromagnetische
Teile sich senkrecht zum Gutstrom einstellen und praktisch in Richtung ihrer größten
Ausdehnung aus dem Gut herausgezogen werden. Außerdem erhebt sich die Forderung,
jedes herausgezogene Teil so rasch wie möglich aus der Zone erster Haftung heraus
in ein Gebiet zu schaffen, wo Störungen durch Wechselwirkungen mit dem Gutstrom
und durch Anhäufungen nicht entstehen können.
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Diese Aufgabe wird gelöst, indem eine Reihe quer zur Gutstromrichtung
nebeneinander angeordneter, mit gleichen Polen an einer vorzugsweise nichtferromagnetischen
Schiene befestigter Dauermagnete mit einer die Magnete umschließenden Kapsel aus
nichtferromagnetischem Werkstoff vorgesehen wird.
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Die Magnete wirken mithin nicht unmittelbar auf den Gutstrom ein,
sondern durch eine nichtferromagnetische Kapsel hindurch. Die dadurch bewußt erzeugten
Feldverhältnisse bewirken, daß insbesondere langgestreckte Eisenkörper unter dem
Einfluß des magnetischen Feldes senkrecht zur Bewegungsrichtung des Gutstromes gestellt
werden und infolgedessen selbst aus faserigem Gut leicht herausgezogen werden können.
Außerdem klappen die Teile im gleichen Augenblick, in dem sie mit der Leiste in
Haftberührung geraten, unter dem Einfluß der vorgesehenen Feldverteilung um und
werden aus dem Bereich des ersten Anziehens herausgeschafft. Dieses Herausschaffen
aus dieser Zone geschieht besonders wirkungsvoll, wenn die Kapsel im Bereich der
freien Enden der Magnete nach einer stetigen Kurve gekrümmt ist. Unterstützt wird
diese Wirkung durch Vibrationen und Erschütterungen der Maschine, die notfalls auch
künstlich in der Leiste erzeugt werden können.
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Zum Stand der Technik wird noch bemerkt, daß dauermagnetische Scheidewalzen
zum Ausscheiden von magnetisierbaren Teilen aus Schüttgütern bekannt sind, bei denen
auf einer drehbaren Achse vier oder mehr Reihen von Dauermagneten in einer Trommel
aus nichtferromagnetischem Werkstoff angeordnet sind. Dabei sind die Magnete der
vier Reihen dem Gutstrom jeweils mit unterschiedlichen Polen zugekehrt, so daß sich
die Eisenteile zwischen zwei benachbarte unterschiedliche Pole der Dauermagnete
auf der Oberfläche der Trommel legen. Die aufgefangenen Eisenteile werden bei der
bekannten Scheidewalze aus dem Gutstrom herausgeführt und durch einen Abstreifer
von der Trommel entfernt.
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Die Haftleiste gemäß der Erfindung ist dagegen im Raum fest angeordnet.
Sie besteht aus nur einer Reihe nebeneinander auf einer Leiste befestigter Dauermagnete,
die mit einer Kapsel aus nichtferromagnetischem Werkstoff umgeben ist. Dadurch wird
gegenüber der bekannten Scheidewalze insbesondere der Vorteil des einfacheren Einbaues,
des geringeren Raumbedarfes und des geringeren Materialaufwandes erreicht.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsfonn der Erfindung
beispielsweise dargestellt, und zwar ist Abb. I ein senkrechter Querschnitt, Abb.
2 eine Seitenansicht, teilweise geschnitten, und Abb. 3 eine Draufsicht.
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Die dauermagnetische Haftleiste besteht aus einer vorzugsweise nichtferromagnetischen
Schiene 1, beispielsweise aus Messing, an der eine Reihe von Dauermagneten, beispielsweise
durch Kleben oder durch sonstige geeignete Mittel, befestigt sind. Wie insbesondere
aus Abb. 2 ersichtlich ist, sind sämtliche Magnete gleichgerichtet magnetisiert.
Die Magnete können dabei einander berühren, dicht bei dicht angeordnet sein, vorzugsweise
werden sie jedoch, wie ebenfalls aus Abb. 2 ersichtlich ist, mit geringen Abständen
voneinander an der Schiene I befestigt.
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Die freien Pole, im gewählten Beispiel die Südpole, werden zweckmäßig
durch eine Weicheisenschiene 3 verbunden, die eine Bündelung der Kraftlinien herbeiführt.
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An der Schiene I ist eine Kapsel 4 aus nichtferromagnetischem Werkstoff,
vorzugsweise aus Messing, vorgesehen, die die Reihe der Magnete 2 umschließt, Im
Bereich der freien Pole S der Magnete 2 bzw. im Bereich der Sammelschiene 3 ist
die Kapsel 4 stetig gekrümmt.
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Es ist ferner vorteilhaft, die Trägerschiene I nicht auf der ganzen
Länge mit Dauermagneten zu besetzen, sondern einen Abschnitt 6 von Dauermagneten
frei zu lassen. Infolgedessen weist die Einrichtung nur im Bereich 5 magnetische
Haftkräfte auf, während im Bereich 6 keine Haftkräfte auftreten.
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Die Trägerleiste I kann mit Lappen 7 versehen sein, um die Einrichtung
an der Apparatur oder Maschine befestigen zu können, in der sie arbeiten soll.
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Es ist ferner zweckmäßig, den durch die Kapsel 4 gebildeten Raum endseitig
durch Stirnscheiben 8 entsprechender Form abzuschließen.
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Selbstverständlich können zur Erzeugung des magnetischen Feldes Dauermagnete
beliebiger Art und Zusammensetzung verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist es
jedoch, Dauermagnete zu benutzen, die eine Vorzugsrichtung der Magnetisierung aufweisen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Sie wird in die Textilmaschinen
oder in eine sonstige Apparatur so eingebaut, daß das von ferromagnetischen Teilen
zu reinigende Gut unmittelbar unter dem tiefsten Punkt der Kapsel 4 vorbeistreicht.
Die unipolare Einwirkung des magnetischen Kraftfeldes auf die aus dem Gut herauszuziehenden
ferromagnetischen Teile hat zur Folge, daß sich insbesondere die langgestreckten
Teile senkrecht zu den Polflächen der Magnete 2 und zur Sammelschiene 3 einstellen
und auf diese Weise leicht aus dem Gut herausgezogen werden.
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Sobald sie in Haftberührung mit der Kapsel 4 geraten, klappen sie
um und werden infolge der bewußt erzeugten Feldverteilung an der Kapsel hochgezogen
und gelangen bei g (Abb. 1) zum Anliegen. Dieses Herausrutschen der Teile aus dem
Bereich der freien Pole S bzw. der Sammelschiene 3 wird, wie ohne
weiteres
verständlich ist, wesentlich unterstützt durch die stetige Krümmung der Kapsel 4
in diesem Bereich sowie durch Vibrationen und Erschütterungen der Maschine. Infolge
dieser Wirkung werden aus dem vorbeiströmenden Gut herausgezogene Teile ständig
aus der Zone des ersten Anziehens und Haftens selbsttätig herausbefördert, so daß
diese Zone stets für weitere ausgesonderte Teile frei ist. Die Teile können an dieser
Stelle infolgedessen auch keine Zusammenballungen bilden, auf das Gut einwirken
oder gar von diesem wieder abgerissen werden, um unerwünschtermaßen erneut in das
Gut zu gelangen.
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Wenn die Ausführungsform so gewählt wird, wie dies aus Abb. 2 ersichtlich
ist, so kann auch die Reinigung in einfacher Weise erfolgen; es ist nämlich nur
notwendig, die auf dem Abschnitt 5 in den Bereichen g haftenden Teilchen in Längsrichtung
bis zum Abschnitt 6 zu verschieben, wo sie selbsttätig abfallen.
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Außer den magnetischen Funktionen übt die Kapsel 4 auch noch rein
mechanische Wirkungen aus, indem sie dafür sorgt, daß das Gut selbst nicht mit den
Magneten in Berührung gerät. Infolgedessen werden Verschmutzungen der Magnete und
der zwischen ihnen bestehenden Zwischenräume vermieden, die bei bekannten Einrichtungen
so unangenehm empfunden werden, und zwar gilt dies insbesondere auch dann, wenn
die Kapsel 4 endseitig durch Scheiben 8 geschlossen ist, obwohl dieser Abschluß
für die magnetische Funktion der Einrichtung nicht erforderlich wäre.