DE68922780T2 - Fersenformer. - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zum Formen des Fersenbereiches eines Schuhs oder eines Schaftes einer anderen Schuhware.
- Eine solche Maschine ist aus der US-A 4 679 269 bekannt, die den Oberbegriff des Patentanspruch 1 wiedergibt.
- Es wird auf die US-A 4 660 242 (von Berger et al) verwiesen, in der ein sogenannter Aktivator zum Erwärmen und Formen des Fersenteils eines Schuhschaftes beschrieben ist (in dieser Patentschrift wird hauptsächlich auf Schuhe Bezug genommen, aber die Erfindung ist für Schuhware im weiteren Sinne von Bedeutung), wobei der Fersenteil erwärmt und sodann um ein Formstück herum gestrafft wird, das einen etwa der endgültigen Gestalt des Schuhfersenteils entsprechenden hinteren Abschnitt aufweist. Der erwärmte Schuhschaft wird sodann typischerweise einer Fersenform- und Umkantmaschine (heel molder flanger HMF) der Art zugeführt, wie sie in der US-A 4 709 433 (Walega) und dem weiteren angezogenen Stand der Technik (zum Beispiel den angeführten Literaturstellen) geoffenbart ist. Die Fersenform- und Umkantmaschine weist eine gekühlte Form zur Aufnahme des erwärmten Schuhschaftes auf, deren hinterer Teil die endgültige Gestalt der Ferse des fertigen Schuhs annähert. Das Wort "annähert" ist hier deshalb zu betonen, weil die Form der HMF für sehr viele verschiedene Schuhmacharten und -formen verwendet wird, wie auch für linke und rechte Schuhe, demgemäß nähert sie sich in den meisten Fällen der Gestalt des Leistens, der der endgültigen Gestalt des fertigen Schuhs entspricht, lediglich an. Seit langem sucht die Industrie nach einem Weg, den Fersenteil des Schuhschaftes entsprechend der genauen Gestalt des fertigen Schuhs zu formen.
- Es ist demgemäß eine Aufgabe der Erfindung, einen Fersenformer zu schaffen, der den Fersenteil des Schuhschaftes bei unterschiedlichen Macharten, Größen wie auch bei linken und rechten Schuhen dem exakten Umriß des fertig hergestellten Schuhs entsprechend formt.
- Das Vorstehende ist ein keineswegs triviales Problem, aber aus der vorliegenden Lehre ergibt sich ein weiterer Vorteil der Erfindung: Der Schaft wird um den Leisten geformt, auf dem der Schuh gezwickt und fertig hergestellt wird. Dementsprechend wird mit moderner Herstellungstechnik das Produkt, nämlich der Schuh, in der Herstellung weniger kostenaufwendig - wiederum eine keineswegs triviale Sache.
- Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es sodann, eine Maschine zu schaffen, die die Kosten der Schuhherstellung verringert.
- Der Fersenteil eines Schuhschaftes weist typischerweise ein thermisch aktiviertes Material auf, d.h. ein Material, das bei Erwärmung über eine Grenztemperatur verformbar wird und das unterhalb dieser Temperatur verhältnismäßig - und plötzlich - steif wird. Bei und unterhalb der Raumtemperatur ist es steif. Die vorliegende Maschine soll den Schuhschaft bei flexiblem Material aufnehmen, um den Fersenteil in seine endgültige Gestalt zu verformen und diese Gestalt festzuhalten, während das thermisch aktivierte Material von dem flexiblen in den steifen Zustand übergeht.
- Eine andere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Maschine zu schaffen, die einen über einen Leisten gezogenen erwärmten Schuhschaft aufnimmt und den Fersen - sowie den Gelenkbereich des Schuhschaftes um das Fersenteil des Leisten in die genaue Gestalt verformt, die dieser Fersen- und Gelenkbereich annehmen soll, während dem thermisch aktivierten Material so viel Wärme entzogen wird, daß es steif und damit formbeständig wird.
- Das Fassonieren des Fersenteils des Schaftes ist bei allen Schuhmacharten und Schuhtypen wichtig - inbesondere bei Damenschuhen - aber es muß berücksichtigt werden, daß dieses Fassonieren die Formgebung für mehr als nur der Rückseite des Schuhs umfaßt; insbesondere erstreckt es sich auch darauf, daß eine im wesentlichen ebene Ferse mit einer klar ausgebildeten Kante hergestellt wird, d.h. der Grenzlinie zwischen dem Fersensitz (der in der flachen Fersenebene, hier der X-Y-Ebene liegt) und allgemein der Ebene der Seiten des Schuhschaftes (d.h. hier näherungsweise der Y-Z-Ebene).
- Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Maschine zu schaffen, die den Fersenteil des Schuhschaftes so formgestalten kann, daß dieser einen flachen Fersensitz und eine genau definierte Kante zwischen dem Fersensitz und den benachbarten anschließenden Seiten des Schuhschaftes aufweist.
- Diese und noch weitere Aufgaben werden im weiteren noch angesprochen werden.
- Die vorstehenden Aufgaben werden allgemein gesprochen mit einem Verfahren und einem Fersenformer gelöst, der zur Aufnahme einer Schuheinheit eingerichtet ist, die einen Leisten, einen über den Leisten gezogenen vorerwärmten Schuhschaft und eine auf dem Leistenboden angeordnete Brandsohle aufweist, wobei der Fersenformer dazu eingerichtet ist, den einen von der Brandsohle abstehenden Zwickrand aufweisenden Fersenteil des Schaftes zu formen, der Fersenteil des Schaftes ein Futter und ein thermisch aktivierbares Material aufweist, das bei Erwärmung über eine Grenztemperatur verformbar und unterhalb dieser Grenztemperatur verhältnismäßig unverformbar ist und das Material zwischen dem Futter und dem Schaft angeordnet ist, wobei außerdem das thermisch aktivierte Material einen thermisch aktivierten Klebstoff aufweist, der etwa bei der Temperatur klebrig wird, bei der das thermisch aktivierte Material verformbar wird und der etwa bei Raumtemperatur an jeder seiner Hauptflächen klebend ist, der Fersenformer einen Mechanismus aufweist, um die Schuheinheit aufzunehmen und eine mechanische Halterung des Leistens in dem Fersenformer zu erzielen; Zangen derart angeordnet sind, daß sie den Schuhschaft an seinem Spitzen- oder Vorderteil ergreifen und den Schuhschaft in der Zehenrichtung der Schuheinheit ziehen können, um damit den Fersenteil des Schuhschaftes um den Fersenteil des Leistens zu straffen; Kissenmittel, die zur Ausübung einer Druckkraft eingerichtet sind, um den Schuhschaft um den Fersenteil des Leistens sowie den Gelenkteil des Leistens zu formen oder in die Paßform zu bringen; Überschieber, um den Zwickrand gegen die Brandsohle einzuscheren, während die Kissenmittel in Eingriff stehen und den Fersenteil sowie den Gelenkteil des Schuhschaftes gegen den Leisten anpressen; Preßmittel, um zwischen dem eingescherten Zwickrand und den Überschiebern eine hohe Nachdruckkraft zur Wirkung zu bringen, die ausreicht, um das von Natur aus vorhandene mechanische Formgedächtnis des Schuhschaftes zu überwinden und eine scharfe Formgrenze zwischen der Seite des Schuhschaftes und dessen eingeschertem Zwickrand zu erzielen, wobei die Maschine das thermisch aktivierte Material soweit auskühlen läßt, das es unverformbar wird, derart, daß der Schuhschaft, das thermisch aktivierte Material und das Futter ein in seiner Formgebung dem Leisten entsprechendes, dauerhaft vorgeformtes Laminat bilden.
- Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert, in der:
- Fig. 1 eine perspektivische, teilweise schematische Darstellung einer die Erfindungsgedanken verwirklichenden Maschine ist, bei der einige Teile gestrichelt dargestellt und andere teilweise weggeschnitten sind; und Fig. 2 ein Flußdiagramm der Maschine nach Fig. 1 ist.
- Bezugnehmend auf die Zeichnung ist dort bei 101 ein Fersenformmechanismus dargestellt, der zur Aufnahme einer Schuheinheit 102 dient, die einen Leisten 103, einen über den Leisten 103 gezogenen Schuhschaft und eine auf dem Leistenboden angeordnete Brandsohle 105 aufweist, wobei der Fersenformer 101 dazu eingerichtet ist, den einen von der Brandsohle 105 nach außen und oben vorragenden Zwickrand 107 aufweisenden Fersenteil 106 zu formen. Der Fersenteil weist, wie dies in der einschlägigen Industrie üblich ist, ein thermisch aktiviertes Material auf, das bei Erwärmung über eine Grenztemperatur verformbar ist und das unterhalb der Grenztemperatur verhältnismäßig unverformbar ist. Das thermisch aktivierte Material ist (im Zusammenhang mit dieser Offenbarung) bei Raumtemperatur steif; außerdem trägt es auf jeder seiner Hauptseiten einen thermisch aktivierten Klebstoff.
- Die Bedienungsperson steht vor der Maschine 101 mit Blick in die plus Y-Richtung. Auf die Bedienungsperson zuweisende Richtungen (d.h. minus Y-Richtung) werden mit "vorwärts" und von der Bedienungsperson wegweisende Richtungen werden mit "rückwärts" bezeichnet. Die Vorderseite der Maschine steht der Bedienungsperson am nächsten, während die Rückseite der Maschine am weitesten von der Bedienungsperson entfernt ist. Außerdem sind Bewegungen in der plus/minus Y-Richtung nicht horizontal, auch wenn sie implizit als solche bezeichnet sind. Sie sind vielmehr von "vorwärts" nach "rückwärts" um etwa 45º gegenüber der Horizontalen geneigt, doch dient ihre Neigung lediglich der besseren Bedienbarkeit. In der vorliegenden Beschreibung können die plus/minus Y-Richtung, d.h. Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen von Maschinenteilen, horizontal sein, normalerweise verlaufen sie aber unter einem Winkel gegenüber der Horizontalen. Anderes wird an der jeweiligen Stelle jeweils angegeben.
- Wie später im einzelnen ausgeführt, weist die Maschine 101 eine Spindel 1B (1A) auf. (Die Fersenformmaschine 101 ist eine Zweistationenmaschine; Mechanismen auf ihrer linken Seite sind im wesentlichen spiegelbildlich - oder identisch - mit entsprechenden Mechanismen auf ihrer rechten Seite. In dieser Beschreibung bezeichnet der Buchstabe A ein Maschinenteil auf der linken Seite der Maschine 101, während der Buchstabe B ein Maschinenteil auf der rechten Maschinenseite angibt; vergleiche die Spindel 1b (1A)) . Die Spindel 18 (1A) ist ähnlich einer entsprechenden Spindel bei der Seiten- und Fersenzwickmaschine gemäß der US-A 4 553 281 (Vornberger) und deren Vorläuferpatentschriften, welche Merkmale für den Niederhalter der Spindel und eine Spindelverriegelung erörtern, die während des Zwickvorganges gelöst werden kann, um zwischen den Überschiebern und dem Schaft im Bereiche dessen Zwickrandes einen Nachdruck (Bettungsdruck) zur Wirkung zu bringen. Die Vornberger '281 Patentschrift und deren Vorläufer enthalten einen Mechanismus, der Klebstoff in den Bereich zwischen dem Zwickrand und der Brandsohle einbringt. Die vorliegende Erfindung befaßt sich an sich mit einer Konstruktion, bei der kein solcher Klebstoff vorhanden ist, es können aber auch koaktivierbare Klebstoffe auftreten. Der weitere Teil der vorliegenden Beschreibung geht von einer Situation aus, bei der die Formgestaltung des Fersenbereiches des Schaftes ähnlich wie die entsprechende Formgestalt bei der '433 (Walega- Patentschrift) geformt wird, wobei jedoch dort die Formung um einen Leisten (der typischerweise aus Kunststoffmaterial oder dergleichen besteht und meistens wärmeisolierend ist) erfolgt, der in seinem Fersen- und Gelenkbereich im wesentlichen entsprechend der Formgestalt des fertigen Schuhes gestaltet ist. Das hier zur Diskussion stehende Problem besteht darin, daß von dem deformierten Fersenbereich des Schaftes 104 der Schuheinheit 102 so viel Wärmeenergie abgeführt wird, daß der Fersenbereich seine Verformung für die nachfolgenden, an ihm stattfindenden Bearbeitungsvorgänge (zum Beispiel Fersenzwicken) beibehält.
- Die Erkenntnis dieses Zusammenhanges ist ein wesentlicher Fortschritt auf diesem kostenempfindlichen Gebiet.
- Der Fersenformer 101 weist eine Spindel 1b (1A) auf, die in Figur 1 einen Leistenstift 2B (2A) trägt, der typischerweise in ein Loch in dem Leisten 103 eingreift, wie dies an sich bekannt ist. Ebenso typischerweise verfügt die Maschine 101 über einen Niederhaltermechanismus 3B (3A), der, wie dies im einzelnen noch erörtert wird, dazu dient, eine Überschieb- oder Zwickebene und eine Spitzenauflage 64B (64A) zu definieren. Der Mechanismus 38 (3A) gemäß der vorliegenden Lehre wird durch einen Druckluftzylinder 7B (7A) aus einer Bereitschaftsstellung in eine Stellung geringfügig oberhalb der Brandsohle 105 dadurch verschwenkt, daß ein Arm 4B (4A) - vergleiche Pfeil 14B (14A) - aus der Bereitschaftsstellung in eine Stellung in geringem Abstand oberhalb (plus Z-Stellung) der Brandsohle 105 geschwenkt oder gedreht wird. Die Verschwenkung oder Verdrehung des Armes 4B (4A) aus der Bereitschaftsstellung in eine in geringem Abstand von der Brandsohle stehende Stellung verringert den Bewegungsabstand und ergibt damit eine schnellere Bewegung aus seiner einen in seine andere Stellung. Die Schwenkwirkung wird durch einen Druckluftschwenkzylinder (7B, 7A) über einen geeigneten mechanischen Hebelmechanismus erzeugt; ein Druckluftzylinder 11B (11A) schwenkt den Niederhalter auf die Schuheinheit 102 zu.
- Wie oben erwähnt, drückt der Niederhalter (3B, 3A) den Leisten 103 fest auf die Spindel 1B (1A). Zu diesem Zeitpunkt führen Zangen 5B (5A) und 6B (6A), die so angeordnet sind, daß sie den Schuhschaft 104 an dessen Spitzen- oder vorderen Bereich 102A ergreifen und den Schuhschaft 104 in der Spitzenrichtung der Schuheinheit (d.h. in der minus Y-Richtung) unter Straffung des Fersenteiles des Schuhschaftes 104 um den Fersenteil 106 des Leisten 103 ziehen können, diese Funktion aus. An dieser Stelle des Schuhformungsvorganges bewegt sich ein Kissen 10B (10A) nach vorne; es wird über den Fersen- und Gelenkteil der Schuheinheit geschlossen, während Überschieber (Zwickzangen) 8B (8A) und 9B (9A) sich vorbewegen und sich in einer Schwenkbewegung schließen, um damit den Zwickrand 107 auf die Brandsohle 105 aufzuzwicken, wodurch das thermisch aktivierte Material und andere Teile des Fersenbereiches des Schaftes als Laminat ihre dauernd vorgeformte Gestalt für die nachfolgenden Bearbeitungsvorgänge an der Schuheinheit 102 annehmen.
- Entsprechend der vorliegenden Lehre ist die Maschine 101 in der Lage, eine hohe - sogar sehr hohe - Nachdruck(Bettungs)Kraft zwischen dem eingescherten (gezwickten) Zwickrand 107 und der Brandsohle 105 zur Wirkung zu bringen. Diese Nachdruckkraft ist etwa zwischen 908 N und 4.036 N (200 und 900 lbs) einstellbar. Diese Nachdruckkraft ist in der Maschine 101 deshalb möglich, weil die Nachdruckkraft von den Überschiebern (Zwickscheren) 8B (8A) und 9B (9A) erzielt wird und weil die Überschieber (Zwickscheren) 8B (8A) und 9B (9A) so konstruiert sind, daß sie die Nachdruckkraft auf mechanischem Wege unmittelbar in das Gestell 108 der Maschine 101 einleiten, was im Gegensatz zu älteren Maschinen steht. Gemäß der vorliegenden Lehre werden zwischen den Überschiebern (Zwickscheren) und der Schuheinheit 102 während des Nachdrückens auftretende Kräfte überwiegend etwa 1 : 1 über Support- Schlittenführungen 17B (17A) und 18B (18A) in das Gestell 108 abgeleitet, während bei älteren Maschinen diese Kraft durch einen Hebelarm-Verstärker irgendwie vergrößert wurde oder Stangenführungen vorhanden waren, die sich unter den großen Biegekräften verbiegen konnten. Solche Stangenführungen sind in der Maschine 101 nicht vorgesehen und die nun vorhandenen Hebelübersetzungen wurden weitgehend vermindert, so daß die Nachdruckkräfte und die auf das Gestell 108 ausgeübten Reaktionskräfte etwa in einem 1 : 1 Verhältnis zueinander stehen.
- Das Nachdrücken geschieht durch einen Druckluftzylinder 16B (16A), der eine kleine plus Z-Kraft um die Schuheinheit bis zur Anlage an dem Niederhalter 3B (3A) anzuheben und eine wesentlich größere plus Z-Kraft zwischen etwa 1.135 N und 4.036 N (250 lb und 900 lb) abgibt, um damit das Nachdrücken zu bewirken. Die zur Einwirkung gebrachte Nachdruckkraft beträgt typischerweise ca. 400 lb. Aufgabe des Nachdruckes ist es, am Boden der Schuheinheit zwischen der Brandsohle und den Überschiebern (Zwickscheren) bei dazwischenliegendem Zwickrand eine hohe Nachdruckkraft zur Einwirkung zu bringen, um damit das verbliebene oder restliche mechanische Formgedächtnis des Schaftes zu überwinden und das thermisch aktivierte Material an der Ferse des Schuhschaftes in eine neue Gestalt zu verformen, derart, daß sich eine scharfe Kante zwischen der Seite des Schaftes und dessen eingeschertem Zwickrand ergibt. Ein wesentlicher Gesichtspunkt der Erfindung ist, daß sie genügend Zeit läßt, um die Wärme aus dem Fersenbereich des Schaftes abzuleiten; zu dieser Zeit trägt der Zweistationenaufbau der Maschine 101 bei, der in jeder Station ausreichend Totzeit liefert, um Wärme aus dem Fersenbereich des Schaftes abzuleiten, derart, daß der Schaft in seinem Fersenbereich eine akzeptable Paßform erhält.
- Um das im Vorstehenden Erläuterte etwas zusammenzufassen:
- Der Fersenbereich des Schaftes wird erwärmt, um alle seine Teile, einschließlich eines darin vorgesehenen thermisch aktivierbaren Materials, zu aktivieren. Er wird in die Maschine 101 als Teil einer Schuheinheit eingesetzt. Anschließend läuft eine Folge von Verfahrensvorgängen ab, die sich etwas gegenseitig überlappen (vergleiche Fig. 2). Die Zangen 5B (5A) und 6B (6A) ergreifen mit geringer Druckkraft den vorderen Teil des schaftes und ziehen oder straffen den Schaft über den Fersenteil des Leisten. Sowie - oder während - der Schaft so gezogen oder gestrafft wird, wird das Kissen 10B (10A) an den Fersenbereich der Schuheinheit, dessen Formgestalt folgend - angepresst, wo es eine im wesentlichen gleichmäßige Druckkraft ausübt, um den Schaft mit dem darin angeordneten thermisch aktivierten Material dazu zu bringen, eine dem Fersenteil des Leistens entsprechende Gestalt anzunehmen, während das Kissen zum Formen des Fersenteiles des Schafts in dieser Weise anliegt.
- (Typischerweise wird an dieser Stelle des Bearbeitungsablaufes die von den Zangen ausgeübte Straffungskraft erhöht). Zu diesem Zeitpunkt - und während das Kissen noch mit dem Fersenbereich des Schaftes in Eingriff steht - scheren die Überschieber in dem Fersenteil und in dem Gelenkteil der Schuheinheit den überstehenden Zwickrand gegen die Brandsohle ein. Während diese Bearbeitungsvorgänge ablaufen und lediglich einige wenige Sekunden andauern, bewirkt der Kontakt des vorgeheizten Schuhschaftes mit dem Leisten und anderen Teilen der Maschine 101, daß das thermisch aktivierte Material und der Klebstoff in dem Fersenbereich des Schaftes - und sogar der Schaft selbst - soweit abgekühlt werden, daß sie die durch das Anschmiegen an die Gestalt des Leistens erzielte Formgestalt beibehalten.
- Im folgenden werden noch einige bisher lediglich mehr allgemein und in Fig. 2 angesprochene Punkte behandelt. Eingaben "FT" in Fig. 2 bezeichnen Eingaben über das in Fig. 1 mit 12 bezeichnete Pedal. Knöpfe 19B (19A), 20 B (20A), 21B (21A) und 22B (22A) sind mit Gewindestangen verbunden - oder als Teile derselben ausgebildet - und dienen zur Einstellung der Zangenhöhe (19B, 19A bis 20B (20A)), zur Feineinstellung der Zangenweite (21B, (21A)) und zum Versatz der Spitzenauflage (64B, 64A) für linke und rechte Schuhe (22A). Die Bewegung der Zangen in der minus Y-Richtung, um zu erreichen, daß der Fersenteil (des Schaftes) um den Fersenteil des Leistens gestrafft oder gezogen wird, wird über geeignete mechanische Schwenkmechanismen durch einen Druckluftzylinder 24B, (24A) bewirkt. Es ist darauf hinzuweisen, daß FT 1 in Fig. 1 eine anfängliche Straffung mit niederem Druck und FT 2 eine schlußendliche Straffung mit hohem Druck ergeben, wie dies im Vorstehenden erläutert worden ist. Ein als Drehknopf ausgebildeter Überschiebereinstellknopf 13B (13A) stellt die Vorwärts-Rückwärtsstellung der Überschieber eine Druckluftzylinder 25B (25A) verschwenken über geeignete Hebelgestänge die Überschieber (Zwickscheren) während des Überschiebe- oder Einschervorgangs, wobei der Hub der Überschieberschwenkbewegung beim Einscheren durch einen Drehknopf 26B (26A) eingestellt werden kann. Druckluftzylinder 40B (40A) treiben über Verbindungsmechanismen 30B (30A) die Kissen 10B (10A) so an, daß diese die im Vorstehenden beschriebenen Funktionen ausführen. Ein Schuhgrößen-Einstellmotor 32B (der andere Motor ist nicht dargestellt) stellt die Maschinenteile auf Führungen 36B (36A) und 37B (37A) entsprechend den verschiedenen Schuhgrößen eine der Motor 32B ist ein Gleichstrommotor. Ein weiterer Gleichstrommotor 34B (34A) bewirkt wiederum über geeignete Kopplungsglieder die Einstellung entsprechend unterschiedlicher Fersenhöhen der Schuhe. Die Zangen 5B (5A) und 6B (6A) sind Teile der Zangen- und Spitzenauflageeinrichtung, die außerdem noch die Spitzenauflage 64B (64A) umfaßt und so aufgebaut ist, daß sie als Einheit von der Spindel 1B (1A) weg und auf diese zu verstellbar ist, um damit eine Einstellung entsprechend der Größe der Schuheinheit 102 vorzunehmen, wobei die Bewegung als Einheit dazu dient, den Boden der Schuheinheit in der Überschieb- oder Einscherebene zu halten.
- Einige weitere Bemerkungen sind noch angebracht. Das thermisch aktivierte Versteifungsmaterial im Fersenteil des Schuhschaftes ist auf jeder seiner Hauptseiten mit einem thermisch aktivierten Klebstoff versehen; der Klebstoff wird bei Erwärmung über eine Grenztemperatur (etwa 115 º C bis 137º C) (etwa 240º F bis 280º F; was an sich bekannt ist) klebrig und wird unterhalb dieser Grenztemperatur klebend (er ist bei Raumtemperatur klebend) . Die Ferse des Schuhschaftes, das thermisch aktivierte Material und das Futter des Schuhschaftes sind auf diese Weise nach der Abkühlung zu einem Laminat geformt, das seinen angeformten Umriß (d.h. durch die Maschine 110) bei Raumtemperatur beibehält. Die Erfinder haben gefunden, daß das Laminat in und mit der Maschine 101 hergestellt werden kann.
Claims (12)
1. Fersenformer (101) zur Aufnahme einer einen
Leisten (103) , einen über den Leisten (103) gezogenen
Schuhschaft (104) und eine am den Leistenboden befestigte
Brandsohle (105) aufweisenden Schuheinheit (102) , wobei
der Fersenformer (101) zum Formen des einen von der
Brandsohle (105) abstehenden Zwickrand (107) aufweisenden
Fersenteils (106) des Schaftes eingerichtet ist (und) der
Fersenformer aufweist:
einen Mechanismus (1A, 1B; 64A, 64B), um die
Schuheinheit aufzunehmen und eine mechanische Halterung des
Leisten in dem Fersenformer (101) zu erzielen;
Zangen (5A, 5B; 6A, 6B), die derart angeordnet sind,
daß sie den Schuhschaft (104) an seinem Zehen- oder
Vorderteil (102A) ergreifen und den Schuhschaft (104) in der
Zehenrichtung der Schuheinheit (102) ziehen können, um
damit den Fersenteil (106) des Schuhschaftes (104) um den
Fersenteil des Leistens (103) zu straffen;
Kissenmittel (10A, 10B), die zur Ausübung einer
Druckkraft eingerichtet sind, um den Schuhschaft (104) um
den Fersenteil des Leistens (103) sowie den Gelenkteil des
Leistens zu formen oder in die Paßform zu bringen;
Überschieber (8A, 8B; 9A, 9B), um den Zwickrand (107)
gegen die Brandsohle (105) einzuscheren, während die
Kissenmittel (10A, 10B) in Eingriff stehen und den
Fersenteil (106), sowie den Gelenkteil des Schuhschaftes (104)
gegen den Leisten (103) anpressen;
Preßmittel (8A, 8B; 9A, 9B; 16A, 16B; 17A, 17B) , um
eine hohe Nachdruckkraft zwischen dem eingescherten
Zwickrand (107) und den Überschiebern zur Wirkung zu bringen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schuhschaft
vorgeheizt ist;
der Fersenteil (106) des Schuhschaftes (104) ein
thermisch aktiviertes Material aufweist, das bei Erwärmung
über eine Grenztemperatur verformbar und unterhalb der
Grenztemperatur verhältnismäßig unverformbar ist, wobei
dieses thermisch aktivierte Material einen thermisch
aktivierten Klebstoff aufweist, der etwa bei der
Temperatur klebrig wird, bei der das thermisch aktivierte
Material verformbar wird, und der etwa bei Zimmertemperatur an
jeder seiner Hauptflächen klebend ist, und
daß die hohe Nachdruckkraft ausreicht, um das von
Natur aus vorhandene mechanische Formgedächtnis des
Schuhschaftes zu überwinden und eine scharfe Formgrenze
zwischen der Seite des Schuhschaftes (104) und dessen
eingeschertem Zwickrand (107) zu erzielen, wobei die Maschine
das thermisch aktivierte Material soweit abkühlen läßt,
daß es unverformbar wird, derart, daß der Schuhschaft, das
thermisch aktivierte Material und das Futter ein in seiner
Form dem Leisten entsprechendes, dauerhaft vorgeformtes
Laminat bilden.
2. Fersenformer nach Anspruch 1, bei dem zwischen der
Brandsohle und dem Zwickrand ein koaktivierter Klebstoff
vorhanden ist, derart, daß das Formen und das Aufzwicken
gleichzeitig erreicht werden.
3. Fersenformer nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die
Nachdruckkraft zwischen etwa (1135 N und 4036 N) (250 und
900 pounds) liegt, wodurch eine scharfe Kante ausgeformt
wird.
4. Fersenformer nach Anspruch 1, 2 oder 3, der
Oberschlitten (17A, 17B; 18A, 18B) aufweist, die die
Überschieber (8A, 8B; 9A, 9B) mit dem Gestell (108) des
Fersenformers (101) derart verbinden, daß die Nachdruckkräfte
zwischen den Überschiebern und der Schuheinheit (102) im
Verlaufe des Niederdrückens überwiegend etwa 1:1 auf das
Gestell (108) übertragen werden.
5. Fersenformer nach Anspruch 4, der einen ersten
Einstellmechanismus (13A, 13B) für
Vorwärts-Rückwärtseinstellung der Überschieber und einen zweiten
Einstellmechanismus (19A, 19B; 20A, 20B; 21A, 21B) aufweist, um die
Höhe der Zangen (5A, 5B; 6A; 6B) einzustellen.
6. Fersenformer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei
dem die beiden Überschieber (8A, 8B; 9A, 9B) schwenkbar
miteinander so verbunden sind, daß ihre freien Enden für
das Überschieben aufeinander zu drehbar sind, daß die
Niederdrückmittel einen pneumatischen Zylinder (16A, 16B)
aufweisen, der derart angekoppelt ist, daß er den
Leistenboden der Schuheinheit (102) auf die Überschieber (8A, 8B;
9A, 9B) aufpreßt, um damit den eingescherten
Fersenzwickrand (107) des Schuhschaftes (104) einschließlich des
thermisch aktivierten Materials auf den Leisten (103) zu
und auf diesen sowie zwischen dem Leistenboden und den
beiden Überschiebern zu pressen, wobei die beiden
Überschieber (8A, 8B; 9A, 9B) in dem Fersenformer (101) derart
funktionell angeordnet sind, daß auf die beiden
Überschieber ausgeübte Nachdruckkräfte unmittelbar auf das Gestell
(108) des Fersenformers übertragen werden.
7. Fersenformer nach Anspruch 6, bei dem das den
beiden Überschiebern ihre Drehbeweglichkeit verleihende
Schwenklagerteil einer translatorischen Baugruppe (30B;
36A, 36B; 37A, 37B) ist, die unabhängig von der
Drehbewegung der beiden Überschieber zum Zwicken eine
translatorische
Bewegung der beiden Überschieber (8A, 8B; 9A, 9B) auf
die Schuheinheit (102) zu und von dieser weg gestattet.
8. Fersenformer nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis
7, soweit abhängig von Anspruch 1, bei dem die Zangen (5A,
5B; 6A, 6B) Teile einer Zangen- und Spitzenauflagegruppe
(5A, 5B; 6A, 6B; 64A, 64B; 24A, 24B) sind, die derart
aufgebaut ist, daß sie als Einheit zur Einstellung auf die
in Größe einer Schuheinheit (102) auf die Stütze (1A, 1B)
zu und von dieser weg bewegbar ist, wobei diese als
Einheit erfolgende Bewegung dazu dient, den Boden der
Schuheinheit in der Einscherebene zu halten.
9. Fersenformer nach Anspruch 8, der einen
Niederhaltermechanismus (3A, 3B; 4A, 4B; 7A, 7B; 11A, 11B)
aufweist, um die Lage der genannten Ebene festzulegen, wobei
der Niederhalter aus einer Ruhestellung in eine Stellung
in geringem Abstand von der Brandsohle durch Verschwenken
oder Verdrehen aus der Ruhestellung in eine von der
Brandsohle geringfügig beabstandete Stellung bewegbar ist, um
den Bewegungsweg zu verringern und dadurch eine schnellere
Bewegung von seiner einen in seine andere Stellung zu
erzielen.
10. Fersenformer nach Anspruch 9, der
elektromotorische Antriebseinrichtungen (32B; 34A, 34B) aufweist, die
über elektromotorische Antriebe gekoppelt sind, welche in
dem Fersenformer durch mechanische Kupplungseinrichtungen
funktionell zusammenwirken, um die beiden Zangen seitlich
und vertikal zur Anpassung an verschiedene Längen der
Schuhgruppen, sowie verschiedene Macharten derselben zu
verstellen.
11. Verfahren zum Fersenformen einer einen Leisten,
einen über den Leisten gezogenen vorgeheizten Schuhschaft
und eine auf dem Leistenboden angeordnete Brandsohle
aufweisenden Schuheinheit zwecks Formgebung des einen von
der Brandsohle abstehenden Zwickrand aufweisenden
Fersenteiles
des Schaftes, welcher ein thermisch aktiviertes
Material aufweist, das bei Erwärmung über eine
Grenztemperatur verformbar und unterhalb der Grenztemperatur
verhältnismäßig unverformbar ist, wobei das thermisch
aktivierte Material auf jeder seiner Hauptflächen einen
thermisch aktivierten Klebstoff trägt (und) das Verfahren die
aufeinander folgenden und sich etwas überlappenden
Verfahrensschritte aufweist:
Aufnehmen der Schuheinheit mit vorbeheiztem
Schuhschaft auf einer Stütze;
festes Aufpressen des Leisten mit dem darauf
befindlichen vorgeheizten Schuhschaft auf die Stütze;
Ergreifen des Schuhschaftes an seinem Zehen- oder
Vorderbereich und Ziehen des vorgeheizten Schuhschaftes in
der Zehenrichtung der Schuheinheit, um den Fersenteil des
erwärmten Schuhschaftes um den Fersenteil des Leistens zu
straffen;
bei in dieser Weise um den Fersenteil des Leistens
gestrafftem Fersenteil des Schuhschaftes ein Kissen zur
Einwirkung bringen, das eine im wesentlichen gleichmäßig
verteilte Druckkraft ausüben kann, um den Schuhschaft um
den Fersenteil des Leisten und den Gelenkteil des Leisten
zu formen oder in die Paßform zu bringen;
Einscheren des Fersenteiles des erwärmten
Schuhschaftes während das Kissen in Eingriff steht und den
Fersenteil des Schuhschaftes gegen den Leisten andrückt, um den
Zwickrand auf die Brandsohle aufzupressen;
einen Nachdruck zur Einwirkung bringen, um eine hohe
Nachdruckkraft zwischen dem eingescherten Zwickrand und
den Überschiebern wirksam werden zu lassen und die groß
genug ist, um das von Natur aus vorhandene mechanische
Formgedächtnis des Schuhschaftes zu überwinden und eine
scharfe Formgrenze zwischen der Seite des Schuhschaftes
und dessen eingescherten Zwickrand zu erzielen; und
das thermisch aktivierte Material soweit auskühlen
lassen, daß es unverformbar wird, derart, daß der
Schuhschaft, das thermisch aktivierte Material und das Futter
ein in seiner Formgebung dem Leisten entsprechendes
dauerhaft vorgeformtes Laminat bilden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem ein
koaktivierter Klebstoff zwischen der Brandsohle und dem
eingescherten Zwickrand vorgesehen wird, derart, daß der
Nachdruck das Aufzwicken bewirkt.
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