Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Abgabe
von schmelzflüssigem thermoplastischem Material. Ein
Gegenstand der Erfindung betrifft in derartigen Vorrichtungen
vorgesehene Mittel zum Verhindern eines Heraussickerns von
schmelzflüssigem thermoplastischem Material durch eine Düse
einer derartigen Vorrichtung, wenn sie sich nicht im
Gebrauch befindet.
Stand der Technik
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Für die Abgabe von schmelzflüssigem
thermoplastischem Material sind Vorrichtungen bekannt, in denen auf einem
Rahmen ein Lauf mit einer innen angeordneten Schmelzkammer
montiert ist, die durch eine Düse mit einer Austrittsöffnung
verbunden ist, an dem Lauf das eine Ende einer Hülse befestigt
ist, die eine zentrale Öffnung besitzt, die mit dem der
Austrittsende entgegengesetzten Ende der Schmelzkammer verbunden
und geeignet ist, eine aus festem thermoplastischem Material
bestehende Stange so aufzunehmen, daß sich ein Endteil der
Stange in der Schmelzkammer befindet und die Stange längs
einer vorherbestimmten Bahn durch die Hülse vorsteht. Ferner
ist eine Einrichtung vorgesehen, die geeignet ist, den Lauf
derart zu erhitzen, daß der darin befindliche Endteil der
Stange schmilzt, so daß bei in den Lauf gedrückter Stange
schmelzflüssiges thermoplastisches Material aus der Düse
gespritzt wird. Derartige Vorrichtungen sind in den US-PSen
4 552 287 und 4 457 457 beschrieben. Die in der US-PS 4 457 457
beschriebene Vorrichtung besitzt auch eine
Antriebseinrichtung in Form einer externen Druckluftquelle, die zwischen
einem eingeschalteten und einem ausgeschalteten Zustand
umschaltbar ist und im eingeschalteten Zustand die Stange aus festem
thermoplastischem Material in die Schmelzkammer vorschiebt,
so daß schmelzflüssiges thermoplastisches Material aus der
Düse gespritzt wird. Derartige Vorrichtungen sind zwar für
zahlreiche Zwecke geeignet, sind aber nicht geeignet,
schmelzflüssiges thermoplastisches Material mit der Präzision
abzugeben, die in automatisierten Systemen (z. B.
roboterbetätigten Systemen) erforderlich ist, weil es schwierig ist, die
Vorrichtung derart zu betätigen, daß die Vorrichtung
Material genau in einer vorherbestimmten Menge bzw. Menge pro
Zeiteinheit abgibt, und weil eine Tendenz besteht, daß etwas
schmelzflüssiges Material aus der Düse entweicht, wenn die
Vorrichtung nicht zur Abgabe von Material betätigt wird. Ein
derartiges Entweichen von Material ist aber für zahlreiche
Anwendungen bei automatischer Steuerung unerwünscht oder
unzulässig.
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In der US-A-4 032 046 ist für die Abgabe von
Heißschmelzleim eine Pistole mit zwei motorisch angetriebenen
Zahnrädern angegeben, die an einer Leimstange angreifen und
diese in eine Schmelzkammer vorschieben. Der
Vorschubmechanismus ist auf einem Gleitrahmen montiert, die infolge einer
Federbelastung die Leimstange aus der Schmelzkammer
teilweise zurückzieht, wenn die Motoren abgestellt sind. Die
Pistole nach dieser Vorveröffentlichung gibt Leim in einer
einzigen Menge pro Zeiteinheit ab, und die Motoren können nur
in einer Richtung laufen.
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Daher hat die Erfindung die Aufgabe, für die
Abgabe von schmelzflüssigem thermoplastischem Material in
verschiedenen vorherbestimmten Mengen pro Zeiteinheit mittels
eines Elektromotors eine Vorrichtung zu schaffen, in der bei
ausgeschaltetem Motor unabhängig von der
Abgabegeschwindigkeit die Stange aus festem thermoplastischem Material über
eine vorherbestimmte Strecke aus der Schmelzkammer bewegt
wird.
Darstellung der Erfindung
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Die Erfindung schafft für die Abgabe von
schmelzflüssigem thermoplastischem Material eine Vorrichtung, die
eine Abgabe von schmelzflüssigem thermoplastischem Material
mit der in automatisierten System erforderlichen Präzision
gestattet und die derart betätigbar ist, daß sie Material in
verschiedenen, genau vorherbestimmten Mengen oder Mengen pro
Zeiteinheit abgeben kann, und die bei nicht zur Abgabe von
Material im Gebrauch stehender Vorrichtung ein Entweichen von
gegebenenfalls fadenförmigen Material aus der Düse verhindert.
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Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zur
Abgabe von schmelzflüssigem thermoplastischem Material mit
einem Rahmen, einem auf dem Rahmen montierten Lauf, der innen
eine Schmelzkammer besitzt, die durch eine Düse mit einer
Austrittsöffnung verbunden ist, einer Hülse, die an ihrem
einen Ende an dem Lauf befestigt ist und die von einer Öffnung
durchsetzt ist, die mit dem der Austrittsöffnung
entgegengesetzten Ende der Schmelzkammer verbunden ist, wobei die
Hülse geeignet ist, eine aus festem thermoplastischem Material
bestehenden Stange so aufzunehmen, daß sich ein Endteil der
Stange in der Schmelzkammer befindet und die Stange längs
einer vorherbestimmten Bahn durch die Hülse vorsteht; mit einer
Einrichtung zum Heizen des Laufes derart, daß der darin
befindliche Endteil der Stange schmilzt; mit einer
Antriebseinrichtung, die zwischen einem ausgeschalteten Zustand und
einem im Vorschubsinn eingeschalteten Zustand umschaltbar ist
und in diesem die Stange aus festem thermoplastischem
Material in die Schmelzkammer vorschiebt, so daß
Schmelzförmiges thermoplastisches Material aus der Düse gespritzt wird,
wobei die Antriebseinrichtung mindestens eine Antriebswalze
aufweist, die eine Achse besitzt sowie einen Umfang, der an
der Stange aus festem thermoplastischem Material angreifen
kann, ferner eine Einrichtung zum drehbaren Lagern der
Antriebswalze in dem Rahmen im Bereich des der Kammer
entgegengesetzten Endes der Hülse derart, daß die genannte Achse
quer zu der genannten Bahn liegt und der genannte Umfang so
angeordnet ist, daß er an der längs der genannten Bahn durch
die Hülse vorstehenden Stange aus festem thermoplastischem
Material antreibend angreifen kann, ferner einen Motor, der
einen Rotor besitzt, mit einer Antriebseinrichtung zum
Kuppeln des Rotors mit der Antriebswalze, und mit einer
Steuerung zum Ausschalten des Motors und zum Einschalten des
Motors derart, daß die Welle des Rotors im Vorwärtssinn
gedreht wird und daher der Motor die Antriebswalze in einem
solchen Drehsinn dreht, daß die Stange aus festem
thermoplastischem Material in die Schmelzkammer vorgeschoben und
dadurch schmelzflüssiges thermoplastisches Material aus der
Düse gespritzt wird, und mit einer Rücksaugeinrichtung, die
nach dem Umschalten der Antriebseinrichtung aus dem im
Vorschubsinn eingeschalteten Zustand in den ausgeschalteten
Zustand derart betätigbar ist, daß sie die Stange aus festem
thermoplastischem Material über eine vorherbestimmte Strecke
aus der Schmelzkammer herausbewegt und dadurch in der Düse
befindliches thermoplastisches Material zum Fließen zu der
Schmelzkammer hin veranlaßt und eine Bewegung des
schmelzflüssigen thermoplastischen Materials aus der Düse heraus
erschwert, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor ein
drehrichtungsumschaltbarer Gleichstrommotor ist und daß die Steuerung
für den Motor geeignet ist, den Motor derart zu betreiben,
daß die Welle des Rotors im Vorwärtsdrehsinn mit
verschiedenen wählbaren Drehzahlen gedreht wird und daher der Motor die
Antriebswalze in einer solchen Richtung dreht, daß sie die
Stange aus festem thermoplastischem Material mit
verschiedenen wählbaren Geschwindigkeiten in die Schmelzkammer bewegt
und daher schmelzflüssiges thermoplastisches Material in
verschiedenen wählbaren Mengen pro Zeiteinheit aus der Düse
gespritzt wird, und
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daß die Rücksaugeinrichtung geeignet ist, nach
dem Umschalten der Antriebseinrichtung aus einem der Zustände,
in der die Antriebseinrichtung im Vorwärtsdrehsinn
eingeschaltet ist, in den ausgeschalteten Zustand derart
betätigbar ist, daß sie die Stange aus festem thermoplastischem
Material über eine vorherbestimmte Strecke aus der
Schmelzkammer heraus bewegt und dadurch in der Düse befindliches
schmelzflüssiges Material zum Fließen zu der Schmelzkammer
hin veranlaßt und eine Bewegung dieses schmelzflüssigen
thermoplastischen Materials aus der Düse heraus erschwert,
wobei die Rücksaugeinrichtung in der Steuerung für den Motor
vorgesehene Mittel zum Drehen des Rotors in dem Motor im
Gegendrehsinn um einen vorherbestimmten, der vorherbestimmten
Strecke entsprechenden Winkel aufweist.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert, in deren verschiedenen Figuren gleiche
Bezugsziffern gleiche Teile bezeichnen. Dabei zeigt
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Fig. 1 in einer Vorderansicht eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abgabe von schmelzflüssigem
thermoplastischem Material, wobei zur Darstellung von Einzelheiten
Teile weggebrochen sind,
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Fig. 2 in einer Seitenansicht die Vorrichtung
nach Fig. 1 mit zur Darstellung von Einzelheiten
weggebrochenen Teilen,
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Fig. 3 in größerem Maßstab einen Teil der
Vorrichtung im Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 1 und
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Fig. 4 in größerem Maßstab einen Teil der
Vorrichtung im Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 4.
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Fig. 5A und 5B zeigen zusammengenommen
schematische eine Motorsteuerung für die Vorrichtung nach Fig. 1.
Ausführliche Beschreibung
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In der Zeichnung ist allgemein mit der
Bezugsziffer 10 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abgabe von
schmelzflüssigem thermoplastischem Material bezeichnet.
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Die Vorrichtung 10 besitzt allgemein einen
Rahmen 12, der mit einem Tragstück 13 auf einem bewegbaren
Träger, wie dem Arm eines Roboters, montiert ist, ferner einen
auf dem Rahmen 12 montierten Lauf 14, der innen eine
Schmelzkammer besitzt, die durch eine Düse 16 mit einer
Austrittsöffnung verbunden ist, ferner eine Hülse 18, die am einen
Ende an dem Lauf 14 befestigt ist und die von einer Öffnung
durchsetzt ist, die mit dem der Austrittsöffnung
entgegengesetzten Ende der Schmelzkammer verbunden ist. Die Hülse 18
ist geeignet, eine aus festem thermoplastischem Material
bestehende Stange 20 so aufzunehmen, daß sich ein Endteil der
Stange 20 in der Schmelzkammer befindet und die Stange 20
längs einer vorherbestimmten Bahn durch die Hülse 18 vorsteht.
Ferner ist eine Einrichtung vorgesehen, die dazu dient, den
Lauf 14 derart zu heizen, daß der darin befindliche Endteil
der Stange 20 schmilzt. Alle diese Teile sind allgemein
ebenso ausgebildet wie die entsprechenden Teile der Vorrichtung,
die in der US-PS 4 552 287 beschrieben ist (auf deren Inhalt
hier ausdrücklich Bezug genommen wird), die aber dadurch
modifiziert ist, daß sie auch die Temperatursteuereinrichtung
aufweist, die in meiner am 26. Juni 1987 eingereichten US-
Patentanmeldung 67 713 beschrieben ist, auf deren Inhalt hier
ebenfalls ausdrücklich Bezug genommen wird.
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Die Vorrichtung 10 besitzt ferner eine neue
Antriebseinrichtung 22, die zwischen einem ausgeschalteten
Zustand und verschiedenen eingeschalteten Zuständen zum Drehen
im Vorschubdrehsinn umschaltbar ist, in denen sie dazu dient,
die Stange 20 aus festem thermoplastischem Material in
verschiedenen vorherbestimmten Geschwindigkeiten in die
Schmelzkammer
vorzuschieben, so daß schmelzflüssiges
thermoplastisches Material aus der Düse 16 gespritzt wird, und eine
Rücksaugeinrichtung, die nach dem Umschalten der
Antriebseinrichtung von einem der eingeschalteten Zustände zum
Drehen im Vorschubdrehsinn in den ausgeschalteten Zustand
derart betätigbar ist, daß sie die Stange 20 aus festem
thermoplastischem Material über eine einzige vorherbestimmte
Strecke aus der Schmelzkammer heraus bewegt und dadurch in
der Düse 16 befindliches schmelzflüssiges Material zum
Fließen zu der Schmelzkammer 16 hin veranlaßt und eine
Bewegung dieses schmelzflüssigen thermoplastischen Materials
aus der Düse heraus erschwert.
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Die Antriebseinrichtung besitzt mindestens eine
Antriebswalze und in der dargestellten Ausführungsform
mindestens zwei Antriebswalzen 24, von denen jede einen axial
gerippten, konkaven Umfang hat, der an einer Seite der Stange
20 aus festem thermoplastischem Material einkerbend
angreifen kann. Diese Antriebswalzen sind im Bereich des der Kammer
entgegengesetzten Endes der Hülse 18 im Abstand voneinander
auf dem Rahmen 12 mittels Achsen 26 derart gelagert, daß die
Drehachse quer zu der Bahn liegt und der Umfang jeder Walze
so angeordnet ist, daß er antreibend an einem Teil der Stange
20 aus festem thermoplastischem Material angreifen kann, die
längs der Bahn zwischen der Hülse 18 und einem Führungsrohr
27 aus der Hülse 18 vorsteht. Jede Antriebswalze 24 liegt
einer auf der entgegengesetzten Seite der Bahn angeordneten
Leerlaufwalze 28 gegenüber, die der Antriebswalze in der Größe
und Form ähnelt, aber eine glatte Außenfläche besitzt. Jede
Leerlaufwalze 28 ist drehbar auf einer Achse 30 gelagert,
deren Enden in Langlöcher des Rahmens 12 eingreifen. Zum
Gewährleisten eines Antriebsangriffs der Antriebswalzen 24 an
der Stange 20 sind die Leerlaufwalzen 28 zu den Antriebswalzen
24 hin von den Enden einer Feder 32 belastet, zu deren
Lagerung eine zentrale Windung der Feder 32 einen Zapfen 33 auf
dem Rahmen 12 umgibt.
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Die Antriebseinrichtung umfaßt ferner einen
umsteuerbaren Gleichstrommotor 34 mit einem Rotor 35 und ein
Untersetzungsgetriebe mit einem Stirnrad 36, das auf einer
Abtriebswelle montiert ist, die von dem Rotor 35 angetrieben
wird. (Beispielsweise kann der 6 Volt-Gleichstrommotor mit
der Handelsbezeichnung Escap 22C11-216-5 zusammen mit dem im
Verhältnis von 128 : 1 untersetzenden Getriebe mit der
Handelsbezeichnung Escap B24.0-128 verwendet werden, die beide von
Stock Drive Products Designatronics, Inc., New Hyde Park, N.Y.,
erhältlich sind). Zum Kuppeln des Rotors mit den
Antriebswalzen kämmt das Stirnrad 36 mit an Enden der Antriebswalzen 24
vorgesehenen Stirnrädern 38. Die Antriebseinrichtung umfaßt
ferner eine elektrische Motorsteuerschaltung (siehe Fig.
5A und 5B) zum Ausschalten des Motors 34 und zum Einschalten
des Motors 34 derart, daß der Rotor 35 im Vorschubdrehsinn
mit verschiedenen vorherbestimmten Drehzahlen gedreht wird und
daher der Motor die Antriebswalzen 24 in einer solchen
Richtung dreht, daß sie die Stange 20 aus festem
thermoplastischem Material mit verschiedenen vorherbestimmten
Geschwindigkeiten in die Schmelzkammer bewegen und dadurch
schmelzflüssiges thermoplastisches Material in verschiedenen
vorherbestimmten Mengen pro Zeiteinheit aus der Düse 16 gespritzt wird.
Die Rücksaugeinrichtung umfaßt in der Motorsteuerschaltung
vorgesehene Mittel, die auf Grund des Ausschaltens des Motors
34 bewirken, daß in dem Motor 34 wirksame elektromotorische
Kräfte an Masse kurzgeschlossen werden und danach dem Motor
34 eine solche vorherbestimmte Energiemenge zugeführt wird,
daß der Rotor 35 des Motors 34 im Gegendrehsinn um einen
vorherbestimmten Winkel gedreht wird. Dieses Kurzschließen der
elektromotorischen Kräfte in dem Motor 34 an Masse ist wichtig,
weil sonst das Zuführen einer vorherbestimmten Energiemenge
derart, daß der Motor 34 im Gegendrehsinn läuft, zu einem
Drehen des Rotors 35 im Gegendrehsinn um verschiedene Winkel
führen würde, weil vor dem Beginn dieser Rückwärtsdrehung
verschiedene elektromotorische Kräfte überwunden werden müßten,
die in dem Motor 34 vorhanden sind, weil vor dem
Ausschalten des Motors 34 der Rotor 35 im Vorschubdrehsinn mit
verschiedenen Drehzahlen gedreht worden ist. Durch dieses
Anlegen an Masse wird gewährleistet, daß die Stange 20 aus
festem thermoplastischem Material über eine einzige
vorherbestimmte Strecke aus der Schmelzkammer heraus bewegt wird,
so daß in der Düse 16 vorhandenes schmelzflüssiges Material
zum Fließen zu der Schmelzkammer hin veranlaßt und eine
Bewegung oder ein Tropfen dieses schmelzflüssigen
thermoplastischen Materials aus der Düse 16 erschwert wird und die Stange
in der Schmelzkammer an einer bekannten Stelle angeordnet
wird, so daß beim erneuten Einschalten des Motors 34 für das
Drehen des Rotors 35 im Vorschubsinn der Winkel bekannt ist,
um den die Drehung erfolgen muß, ehe schmelzflüssiges
thermoplastisches Material aus der Düse 16 herausfließ:t. Dies ist
wichtig, damit schmelzflüssiges thermoplastisches Material
auf einem Substrat an eine vorherbestimmte Stelle gelangt.
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Die Fig. 5A und 5B zeigen eine elektrische
Schaltung, die mindestens einen Teil der Motorsteuerung
bildet. In dieser Schaltung wird dem Motor 34 Energie über
Leistungstransistoren 40 (im Vorschubdrehsinn) und 42 (im
Gegendrehsinn) zugeführt. Die Transistoren 40 und 42 sind
miteinander in einer komplementären Emitterfolgerschaltung
verbunden, und ihre Emitter sind mit Kontakten eines Relais 44 so
verbunden, daß jeder der Transistoren 40 und 42 allein über
das Relais 44 mit dem Motor 34 verbunden werden kann. Bei
ausgeschaltetem Relais 44 befinden sich seine Kontakte in
solchen Stellungen, daß der Transistor 42 für die Drehung im
Gegendrehsinn mit dem Motor 34 verbunden ist; dabei wird
jedoch ein Klemmtransistor 46 hart eingeschaltet, über den
Basisaussteuerstrom für den Transistor 42 an Masse abgeleitet
wird und daher der Transistor 42 "gesperrt" ist und dem Motor
34 keine Energie zugeführt wird. Zum Einschalten des Motors
34 für den Vorschub der Stange 20 in die Kammer wird das
Relais 44 eingeschaltet, entweder indem der
Klebstoffvorschubschalter 48 von Hand gedrückt wird oder indem durch
eine Fernbedienung (wie sie in einem Roboter eingebaut sein
kann) Kontakte geschlossen werden und damit eine Verbindung
über einen Stecker 50 hergestellt wird. Bei eingeschaltetem
Relais 44 ist der Transistor 40 für die Vorschubdrehung mit
dem Motor 34 verbunden. Die an den Motor 34 angelegte
Spannung und die entsprechende Drehzahl des Ankers in dem Motor
34 werden durch Einstellung eines Potentiometers 52 bestimmt,
das mit der Basis des Transistors 40 die Drehung im
Vorschubdrehsinn verbunden ist. Die höchste Spannung, die an
den Motor 34 angelegt werden kann, beträgt etwa 6 V und wird
durch eine Zenerdiode 54 begrenzt, die der
Basiseingangsschaltung des Transistors für die Drehung im Vorschubdrehsinn
parallelgeschaltet ist. Bei eingeschaltetem Relais 44 wird
der Motor 34 ständig mit Energie zum Drehen des Rotors 35 im
Vorschubdrehsinn gespeist (so daß durch die Düse 16
thermoplastisches Material abgegeben wird).
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Die Rücksaugvorrichtung hat die Aufgabe, beim
ersten Einschalten des Relais 44 die Schließer 56 und 57 zu
schließen, so daß ein Flip-Flop 58 gesetzt wird und an dessen
Stift 56 ein Minuspotential erscheint und daher ein mit dem
Ausgang eines Inverters 62 verbundener Flip-Flop-Kondensator
60 von 0,01 Mikrofarad über einen Widerstand 63 von 330 Ohm
und einen Ausgang des Inverters 62 entladen wird. Solange das
Relais 44 eingeschaltet ist, bleibt das Flip-Flop 58 in
diesem Zustand. Wenn zum Ausschalten des Relais 44 der
Stromkreis in dem Handschalter 48 für den Klebstoffvorschub oder
in der durch den Stecker angeschlossenen Fernbedienung
unterbrochen wird, wird der Transistor 42 für die Drehung im
Rückwärtsdrehsinn wieder mit dem Motor 34 verbunden und wird
mittels der Öffner 56 und 66 das Flip-Flop 58 zurückgesetzt, so
daß an dem Stift 6 des Flip-Flops 58 eine Plusspannung
erscheint, die über den Inverter 62 bewirkt, daß durch den
Widerstand 63 von 330 Ohm ein Stromimpuls fließt, so daß der
Kondensator 60 von 0,01 Mikrofarad und der Widerstand 63 von
330 Ohm eine Differenzierschaltung bilden. Infolgedessen
erscheint an dem Eingangsstift 2 eines monostabilen
Multivibrators 72 ein positiver Impuls mit einer Breite von etwa 5
Mikrosekunden. An dem Ausgang Q NOT des monostabilen
Multivibrators 72 erscheint eine Minusspannung, die bewirkt, daß
der Ausgang eines Inverters 74 auf den oberen Pegel geht.
Infolgedessen steigt die Spannung am Eingang des
Klemmtransistors 46 auf etwa 0,6 V, so daß der Transistor 46 gesperrt
wird. Bei gesperrtem Transistor 46 fließt in dem Transistor
42 für die Drehung im Rückwärtsdrehsinn ein Basis/Emitter-
Strom, so daß an den Motor 34 eine Spannung zum Drehen im
Rückwärtsdrehsinn angelegt wird. An den Antriebsmotor 34 wird
die volle Spannung von 6 V angelegt. Der Rotor 35 des Motors
34 wird im Rückwärtsdrehsinn gedreht, so daß die
Klebstoffstange 20 in dem Lauf 14 zurückgezogen und ein an der Düse
16 vorgesehenes, nicht gezeigtes Rückschlagventil schnell
geschlössen wird. Infolgedessen wird ein Tropfen von der Düse
16 kurze Zeit verhindert und der Klebstoffaden unterbrochen,
der sich sonst normalerweise von der Düse 16 erstreckt.
Während der an dem monostabilen Multivibrator 72 eingestellten
Verzögerungszeit dreht sich der Rotor 35 im Gegendrehsinn
weiter. Diese Zeit wird an einem Potentiometer 76 von 500
Kiloohm eingestellt, das zwischen dem Stift 15 des monostabilen
Multivibrators 72 und einer Quelle einer Plusspannung von 5 V
geschaltet ist. Durch Einstellen des Potentiometers 76 kann
die Verzögerungszeit des monostabilen Multivibrators 72
zwischen etwa 25 Mikrosekunden und etwa 1,6 Sekunden verändert
werden. Nach dem Ablauf des monostabilen Multivibrators 72
kehrt das System in seinen Ruhezustand zurück. Die Stange 20
wird nicht zurückgesaugt, wenn der Motor 34 nur so kurz
eingeschaltet wird, daß die Gegen-EMK im Motor 34 nicht
stabilisiert und weder der Rotor 35 noch die Stange 20 bewegt wird.
Damit die Stange 20 nicht rückwärts aus dem Lauf 14 bewegt
werden kann, muß vor dem Zurücksaugen die Stange 20
mindestens über eine sehr kurze Strecke vorgeschoben werden.
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In der in den Fig. 5A und 5B dargestellten
Schaltung sind die vorstehend beschriebenen Mittel nicht
gezeigt, die dazu dienen, vor dem Zuführen einer
vorherbestimmten Energiemenge zu dem Motor 34 zum Drehen des Rotors
35 in dem Motor 34 im Gegendrehsinn und somit zum Zurücksaugen
der Stange in dem Motor 34 vorhandene elektromotorische Kräfte
an Masse kurzzuschließen. Derartige Kurzschließmittel können
vorgesehen werden, indem zur Steuerung eines den Wicklungen
des Motors 34 parallelgeschalteten pnp-Transistors ein
weiterer monostabilen Multivibrator vorgesehen wird, der bei
geeigneter Diodensteuerung eine derartige Verbindung mit Masse
während einer vorherbestimmten Zeit bewirkt.