DE689070C

DE689070C - Durch Ausscheidungshaertung verguetbare Legierung

Info

Publication number: DE689070C
Application number: DE1933K0130629
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Heinz Meyer
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1933-06-30
Filing date: 1933-06-30
Publication date: 1940-03-09

Description

Durch Ausscheidungshärtung vergütbare Legierung Zusatz zum Patent 633 300 Den Gegenstand des Hauptpatents bilden durch Ausscheidungshärtung -vergütbare Legierungen, die neben Eisen etwa io bis 30'/, Wolfram und 2 bis i2 % Molybdän einzeln oder zusammen, 3 bis 50 %, vorzugsweise a5 bis 50 % Kobalt, o,1 bis 0,55 % Kohlenstoff und bis io % mindestens eines Elementes, wie Vanadium, Titan, Tantal, enthalten, das eine größere Verwandtschaft zum Kohlenstoff besitzt als Wolfram und Molybdän. Um eine möglichst vollständige Abbindung des Kohlenstoffs zu erreichen, ist es vorteilhaft, diesen Legierungen mindestens die vierfache Menge des Kohlenstoffs an Titan oder die sechsfache Menge des Kohlenstoffs an Vanadium oder die sechseinhalbfache Menge des Kohlenstoffs an Tantal oder eine entsprechende Menge mehrerer dieser Elemente; zuzusetzen. Zur Erzielung der Ausscheidungshärtung werden die Legierungen des Hauptpatents von hoher Temperatur (z. B. etwa 115o bis 1350° C) abgekühlt und dann (z. B. bei etwa q.oo bis 700° C) angelassen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Legierungen nach dem Hauptpatent, die mindestens 0,25 '/"Kohlenstoff enthalten und als kohlenstoffbindendes Element Titan oder Tantal enthalten und bei denen die Gehalte an Titan oder Tantal mindestens so groß sind, daß sie in den angegebenen Verhältnissen zum- Kohlenstoff stehen, so daß eine praktisch vollständige Abbindung der Kohlenstoffe erreicht ist.
Es hat sich gezeigt, daß man durch Änderung der Zusammensetzung dieser Legierungen des Hauptpatents die magnetischen Eigenschaften verbessern, insbesondere die Koerzitivkraft beträchtlich erhöhen kann. Dieses Ergebnis wird-erzielt, wenn man den Wolframgehalt bis auf 21/0 erniedrigt und den Molybdängehalt bis auf 30 % erhöht. So kann der Gehalt an Wolfram und Molybdän einzeln oder -zusammen 2 bis 30 % betragen. Insbesondere hat sich die Erhöhung des Molybdängehaltes über 12 % hinaus als vorteilhaft erwiesen. Der Kohlenstoffgehalt kann dabei ohne Beeinträchtigung der magnetischen Eigenschaften bis zu i % erhöht werden, wobei der Gehalt an den den Kohlenstoff bindenden Elementen gleichzeitig bis auf 15 0/0 gesteigert werden kann. Das Kobalt kann bis zur Hälfte durch Nickel ersetzt werden,. wobei sich der Gesamtgehalt an diesen beiden Elementen in den Grenzen von 3 bis 50 % hält. Die Legierungen nach der vorliegenden Erfindung sind außer als Schneidmetalle vor allem für Dauermagnete besonders geeignet, da sie auch bei verhältnismäßig hohem Kohlenstoffgehalt eine hohe Koerzitivkräft aufweisen, die sie auch beim Erwärmen. auf höhere Temperaturen beibehalten. So wurde z. B. bei einer Legierung mit 0,o5 °/o Kohlenstoff; 1a °% Kobalt und 18 °/o Molybdän eine Koerzitivkraft von a45 Oersted festgestellt. Durch Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes auf o,5 °/o sank die Koerzitivkraft auf 12o Oersted. Der Zusatz von 2 °/o Titan zu der Legierung mit 0,5 % Kohlenstoff bewirkte ein Wiederansteigen der Koerzitivkraft auf 25 i Oersted.
Die Wärmebehandlung der Legierungen nach der Erfindung besteht in einem Abschrecken von etwa iioo bis 1q.00° C und einem nachfolgenden Anlassen auf q.oo bis 80o° C.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Durch Ausscheidungshärtung vergütbare Legierung nach Patent 633 30o, deren Kohlenstoffgehalt 0,25 bis o,55 °/o beträgt und die mindestens die vierfache Menge des Kohlenstoffgehaltes an Titan oder mindestens die sechseinhalbfache Menge des Kohlenstoffgehaltes an Tantal oder eine entsprechende Menge beider Elemente enthält; dadurch gekennzeichnet, daß der Wolframgehalt auf 2 bis weniger als io °/o erniedrigt und der Molybdängehalt auf mehr als 12 bis 30 % erhöht ist.
2. Durch Ausscheidungshärtung vergütbare Legierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoffgehalt auf mehr als o,55 bis i °/a erhöht ist.
3. Durch Ausscheidungshärtung vergütbare Legierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an den Elementen, die eine größere Verwandtschaft zum Kohlenstoff besitzen als Wolfram und Molybdän, auf mehr als io bis 15 °/o erhöht ist. q.
Durch Ausscheidungshärtung vergütbare Legierungen nach Anspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kobalt bis zur Hälfte durch Nickel ersetzt ist.
5. Verwendung der Legierungen nach Anspruch I bis q. zur Herstellung von Gegenständen, die bei höherer Temperatur beansprucht werden oder sich durch die Beanspruchung erwärmen, wie z. B. Schneidwerkzeugen, Warmwerkzeugen, Federn, Magneten.