DE633300C

DE633300C - Durch Ausscheidungshaertung verguetbare Legierungen

Info

Publication number: DE633300C
Application number: DEK127332D
Authority: DE
Inventors: Dr Eduard Houdremont
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1932-10-14
Filing date: 1932-10-14
Publication date: 1936-07-24

Description

Durch Ausscheidungshärtung vergütbare Legierungen -Es sind im wesentlichen aus Wolfram bestehende Schneidlegierungen bekannt, die als weitere Legierungselemente Molybdän, Tantal und Eisen enthalten können und deren Kohlenstoffgehalt etwa o,8 bis 5% betzagen soll. Diese Legierungen werden nicht durch Ausscheidungshärtung gehärtet, sie .verdanken vielmehr ihre Schneidfähigkeit der Anwesenheit harter Carbide. Ferner sind ausscheidungshärtende Eisenlegierungen bekannt, die 2 bis 4o% Wolfram und 2 bis 40% Kobalt enthalten, in denen das Wolfram durch Molybdän ersetzt werden kann. Diese bekannten Legierungen sollen aber arm an Kohlenstoff oder praktisch frei von Kohlenstoff sein.
Den Gegenstand der Erfindung bilden nun durch Ausscheidungshärtung vergiitbare L6= gierungen, die neben Eisen etwa i o bis 300/0 Wolfram oder 2 bis 120/0 Molybdän oder beide Metalle gemeinsam, 3 bis 5o%, vorzugsweise 2 5 bis 50% Kobalt, o, i bis 0,550/0 Kohlenstoff und bis io% mindestens eines Elements, wie Vanadium, Titan oder Tantal, enthalten, das eine größere Verwandtschaft zum Kohlenstoff besitzt als Wolfram und Molybdän. Außerdem können die Legierungen noch weitere Ausscheidungshärtung bewirkende Elemente, wie z. B. Kupfer; Beryllium; Bor, Silicium und Aluminium, enthalten, deren Ge. halt jedoch, einschließlich des Gehalts an Titan, Vanadium oder Tantal, 150/6 nicht übersteigen soll.
Bisher glaubte man, den Kohlenstoffgehalt der ausscheidungshärtenden Wolfram- und Molybdänlegierungen möglichst gering halten zu müssen, weil bei höherem Kohlenstoffgehalt Wolfram und Molybdän an Kohlenstoff gebunden werden und sich daher nicht als Eisenverbindungen ausscheiden können. Es hat sich jedoch-gezeigt, daß man die Wirkung der Ausscheidungshärtung bei Wolfram- und Molybdänlegierungen auch bei Kohlenstoffgehalten bis etwa o; 5 5 % noch in vollem Maße erhält bzw. sogar noch verbessert, wenn den Legierungen ein Element zugegeben wird, das eine größere Verwandtschaft zum Kohlenstoff besitzt als Wolfram und Molybdän. Solche Elemente sind z. B. Vanadium, Titan und Tantal. Die Abbindung des Kohlenstoffs ist erreicht, wenn z. B. der Vanadiumgehalt mindestens etwa das Sechsfache, der. Titangehalt mindestens etwa das Vierfache und der Tantalgehalt mindestens etwa das 6, 5fache des Kohlenstoffgehalts beträgt. Die Legierungen nach, der Erfindung mit einem. Kohlenstoffgehalt von etwa o, i bis o, 55 % haben vor den Legierungen mit niedrigerem Kohlenstoffgehalt den Vorteil, dß bei ihrer Herstellung die normalen Eisen-Wolfrain- bzw. Eisen-Molybdänlegierungen mit höherem C-Gehalt verwendet werden können. Außerdem hat sich überraschenderweise gezeigt, daß sie den Legierungew mit niedrigerem C-Gehalt auch hinsichtlich ihrer Schnittleistungen wesenth überlegen sind.
w~ Als Beispiel einer Legierung nach der Ed" findung wird folZende Legierung angeggebeh..' 30 % Kobalt, i 8 % Wolfram, 3 % Molybdäii,' 3 0,lo Titan, i % Vanadium, .0,3 % Kohlenstoff, Rest Eisen.
Die Wärmebehandlung dieser Legierung besteht zweckmäßig in einem Abschrecken von etwa i i 5o bis 1350'C mit nachfolgendem Anlassen auf etwa q.oo bis 8oo° C, z. B. auf etwa 65o° C. Das Abschrecken und Anlassen kann auch durch eine langsame Abkühlung ersetzt werden. Diese Legierung hat in besonders hohem Maße die Fähigkeit, ihre Eigenschaften, z. B. Härte, Schneidfähigkeit und magnetische Eigenschaften, auch bei höheren Temperaturen beizubehalten. Sie ist daher hervorragend geeignet zur Herstellung von Gegenständen, die bei höheren Temperaturen beansprucht werden oder-sich durch die Beanspruchung erwärmen, wie z. B. Schneidwerkzeugen,Warmwerkzeugen, Federn, Magneten.

Claims

PATCNTANSPRÜCHE:. i. Durch Ausscheidungshärtung vergütbare Legierung, gekennzeichnet durch nachstehende Zusammensetzung: io bis 3o% Wolfram oder 2 bis 12% Molybdän oder beides, 3 bis 5o, vorzugsweise 25 bis 5o % Kobalt, o, r bis o, 5 5 % Kohlenstoff, bis io% mindestens eines Elements, wie 'jVanadium, Titan oder Tantal, das eine :,, -.grbßere Verwandtschaft zum Kohlenstoff besitzt als Wolfram und Molybdän, Rest v:EÜ'sen. " -
2. Legierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie- noch weitere Aus-Scheidungshärtung bewirkende Elemente, wie z. B. Kupfer; Beryllium, Bor, Silicium und Aluminium, enthält, deren Gehalt einschließlich des Gehalts an Titan, Vanadium oder Tantal i 5 % nicht übersteigt.
3. Legierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens die vierfache Menge des Kohlenstoffs an Titan oder mindestens die sechsfache Menge des Kohlenstoffs an Vanadium oder mindestens die 6,5fache Menge des Kohlenstoffgehalts an Tantal oder entsprechende Mengen mehrerer dieser Elemente enthält. q..
Verfahren zur Wärmebehandlung der Legierung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung von etwa i i 5o bis 1350'C schnell abgekühlt und bei etwa q.oo bis 700'C angelassen wird.
5. Anwendung der Legierung nach den Ansprüchen i bis 3 zur Herstellung von Gegenständen, die bei höheren Temperaturen beansprucht werden oder sich durch die Beanspruchung erwärmen, wie z. B. Schneidwerkzeugen, Warmarbeitswerkzeugen, Federn oder Magneten.