DE971337C - Stahllegierung mit guter Bearbeitungsfaehigkeit durch Schneidwerkzeuge und Verfahrenzu ihrer Herstellung - Google Patents

Stahllegierung mit guter Bearbeitungsfaehigkeit durch Schneidwerkzeuge und Verfahrenzu ihrer Herstellung

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DE971337C
DE971337C DEJ474D DEJ0000474D DE971337C DE 971337 C DE971337 C DE 971337C DE J474 D DEJ474 D DE J474D DE J0000474 D DEJ0000474 D DE J0000474D DE 971337 C DE971337 C DE 971337C
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DE
Germany
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steel
lead
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Expired
Application number
DEJ474D
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English (en)
Inventor
Oscar E Harder
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Inland Steel Co
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Inland Steel Co
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/60Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing lead, selenium, tellurium, or antimony, or more than 0.04% by weight of sulfur

Description

  • Stahllegierung mit guter Bearbeitungsfähigkeit durch Schneidwerkzeuge und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft Stahllegierungen zur Herstellung von Gegenständen, welche für mechanische Bearbeitung durch Schneidwerkzeuge bestimmt sind.
  • Bei bekannten Stählen ist bereits versucht worden, die Bearbeitungsfähigkeit durch Zusatz von Schwefel zu verbessern. Obgleich hierbei gewisse Vorteile erzielt werden konnten, war nachteilig, daß die sonstigen mechanischen Eigenschaften der Stähle, namentlich oberhalb einer gewissen Grenze des Schwefelzusatzes, nachteilig beeinflußt wurden. Auch ein weiterer Zusatz von Selen konnte nicht befriedigen und erforderte darüber hinaus einen hohen Kostenaufwand.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß ein Zusatz von Blei zu legierten Stählen in der Lage ist, die maschinelle spanabhebende Bearbeitbarkeit wesentlich zu verbessern, ohne daß die mechanischen Eigenschaften der Stähle beeinträchtigt werden, sofern der Bleizusatz in bestimmten Grenzen vorgenommen und in der Weise durchgeführt wird, daß Blei in der Stahllegierung gleichmäßig und submikroskopisch fein verteilt ist. Als Grenze für den Bleizusatz hat sich dabei ein Zusatz zu der Stahllegierung von 0,03 bis 0,q.90/, Blei in der fertigen Legierung erwiesen.
  • Im allgemeinen ist ein Bleizusatz zu Eisen bekannt. Die bekannten Vorschläge dieser Art richteten sich entweder auf Gußeisen oder Stahllegierungen für einen Sonderzweck, oder sie bezweckten eine Reinigung oder die Beseitigung von Mängeln in den Stahlblöcken. Bei einem Teil der bekannten Vorschläge zeigte die zu große Menge des vorgesehenen Bleizusatzes einen Mangel an der richtigen Erkenntnis über die Anforderungen an die Herstellung des Stahles.
  • Jedenfalls war es bisher nicht bekannt, Blei legiertem Stahl in der Weise zuzusetzen, daß er besser mechanisch spanabhebend bearbeitet werden konnte. Insbesondere ist auch noch nicht der Vorschlag gemacht worden, Blei in den richtigen Mengen und in der richtigen Art zuzusetzen, um einen gut schnittfähigen Stahl zu erzielen, sei es mit oder ohne einen Zusatz von Schwefel od. dgl.
  • So ist beispielsweise vorgeschlagen worden, Blei oder Wismut in Mengen von 0,5 bis 20/, mit Antimon als Trägermetall zu Gußeisen oder Stahl zuzusetzen, um eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion zu erreichen. Wird hierbei schon Blei und Wismut als gleichwertig nebeneinander hingestellt - was für die Erhöhung des Korrosionswiderstandes zutreffen mag -, so konnte eine wesentliche Bearbeitungsfähigkeit durch Schneidwerkzeuge ohne Beeinträchtigung der sonstigen mechanischen Eigenschaften des Stahles schon durch die Anwendung von Antimon nicht erzielt werden, das eine erhöhte Sprödigkeit herbeiführt. Es bestand auch noch keine Klarheit darüber, daß es beim Bleizusatz auf die besondere Art und Verteilung von Blei und auf den Bleigehalt entscheidend ankommt, welcher unter Berücksichtigung der eintretenden Verluste in dem fertigen Erzeugnis vorhanden ist. Gleiches gilt im wesentlichen auch von dem weiterhin bekannten Vorschlag, 0,5 bis 20/, Blei zu einer hochprozentigen Chromeisenlegierung zuzusetzen, welche eine besondere Widerstandsfähigkeit gegen heiße Säuren besitzen soll, wobei dem Bleizusatz gewisse Wirkungen hinsichtlich der Vermeidung von Auskristallisationen und der Erleichterung der Warmverformung zugeschrieben wird.
  • Die Erfindung läßt sich beispielsweise bei Nickelstahl mit o,io bis 0,6o0/, Kohlenstoff, o,io bis i,oo0/, Mangan, Spuren bis 0,50% Silizium, Spuren bis 0,050/, Phosphor, Spuren bis o,060/, Schwefel und 0,4o bis 6,0o0/, Nickel anwenden. Ferner läßt sie sich anwenden bei Chrom-Nickel-Stahl mit o,io bis 0,6o0/0 Kohlenstoff, o,io bis i,oo0/0 Mangan, Spuren bis 0,50% Silizium, Spuren bis o,050/, Phosphor, Spuren bis o,060/, Schwefel, i,oo bis 4,0o0/, Nickel und o,qo bis 2,0o0/, Chrom. Ferner sind erfindungsgemäß geeignet Molybdänstähle mit o,io bis 0,6o0/, Kohlenstoff, o,io bis i,oo0/0 Mangan, Spuren bis 0,5o0/, Silizium, Spuren bis 0,05% Phosphor, Spuren bis 0,o60/0 Schwefel, Spuren bis 1,250/, Chrom, Spuren bis 4,00% Nickel und o,io bis 0,50% Molybdän.
  • Die Erfindung läßt sich auch bei Chromstählen mit o,io bis i,io0/0 Kohlenstoff, o,io bis i,00/, Mangan, Spuren bis 0,500/, Silizium, Spuren bis 0,o5 0/, Phosphor, Spuren bis 0,o6 0/, Schwefel und 0,25 bis 2,0o 0/0 Chrom anwenden. Ferner läßt sie sich anwenden bei Chrom-Vanadin-Stahl mit o,io bis i,oo0/0 Kohlenstoff, o,io bis i,oo0/0 Mangan, Spuren bis 0,50% Silizium, Spuren bis 0,50% Phosphor, Spuren bis o,o6% Schwefel, 0,5o bis 1,50% Chrom, und o,io bis 0,300/, Vanadin, ferner bei Manganstählen mit o,io bis 0,6o % Kohlenstoff, 1,25 bis 2,0o 0% Mangan, Spuren bis 0,50% Silizium, Spuren bis 0,o5 Phosphor und Spuren bis o,o6% Schwefel.
  • Blei kann dem Stahl in verschiedener Weise zugesetzt werden, jedoch ist es wichtig, daß Blei dem Stahl in feinverteilter Form und unter solchen Bedingungen zugesetzt wird, unter denen eine lebhafte Bewegung des flüssigen Stahls stattfindet. In besonders vorteilhafter Weise läßt sich Blei in der Weise im Stahl fein verteilen, daß es in einem Tiegel in einem Hochfrequenzinduktionsofen zugesetzt wird, in dem der Stahl in starker Bewegung ist. Ferner läßt es sich dadurch in Stahlblöcken verteilen, daß es während des Gießens, und zwar kurz nach Beginn des Eingießens des Stahles in die Gießform, flüssig zugesetzt wird. Ferner muß Blei in so großen Mengen zugesetzt werden, daß der Stahl die gewünschte Menge aufnimmt.
  • Legierte Stähle, die 0,03 bis 0,490/, Blei enthalten, besitzen eine verbesserte Bearbeitungsfähigkeit nach verschiedenen Wärmebehandlungen und nach dem Warmwalzen, d. h., daß legierte Stähle, die abgesehen vom Bleizusatz die gleiche chemische Zusammensetzung besitzen, durch eine Wärmebehandlung auf die gleiche Festigkeit und Härte gebracht sind, sich dann leichter und schneller maschinell bearbeiten lassen, wenn sie einen Bleigehalt von 0,03 bis 0,q.90% besitzen, als wenn sie kein Blei enthalten. Ferner hat sich ergeben, daß Stähle, die abgesehen vom Bleigehalt die gleiche chemische Zusammensetzung bei höherer Härte und Festigkeit besitzen, mit geringeren Kosten und wirtschaftlicher maschinell bearbeitet werden können, wenn sie Blei enthalten, als wenn sie dieses Metall nicht enthalten.
  • Die Erfahrung hat gezeigt, daß der Zusatz von Blei zu den legierten Stählen in den angegebenen Mengen die Schmiedbarkeit und Walzfähigkeit nicht nachteilig beeinflußt, daß die Stähle ferner in der üblichen Weise der Wärmebehandlung unterworfen werden können, daß die wärmebehandelten Stähle im wesentlichen die gleichen mechanischen Eigenschaften, insbesondere Festigkeit, Zugfestigkeit, Dehnung, Einschnürung, Schlagfestigkeit und Härte besitzen wie die gleichen Stähle, die kein Blei enthalten.
  • Die Verbesserung der maschinellen Bearbeitungsfähigkeit der legierten Stähle mit Bleizusatz ist in Tafel I enthalten, in der lediglich ein legierter Stahl mit Chrom, Nickel und Molybdän aufgeführt ist, der entweder frei von Blei oder bleihaltig ist.
  • Die Versuche über die Sägefähigkeit, die in dieser Tafel angegeben sind, wurden erhalten, nachdem die Proben zwei Wärmebehandlungen unterworfen waren, wie sie im Betriebe üblich sind. Bei der ersten Wärmebehandlung wurden die Proben auf 816° C erhitzt, in Öl abgeschreckt und dann bei 538° C angelassen, um eine Brinellhärte von 341 zu erzielen. Bei der zweiten Wärmebehandlung wurden Proben bei 8i6° C ausgeglüht und dann bei 677° C gehärtet oder angelassen, um eine Brinellhärte von 21o zu erhalten. Die Sägeversuche ergaben, daß die bleihaltigen Proben eine bessere maschinelle Bearbeitungsfähigkeit besaßen. Wenn diese Stähle beispielsweise bei einer Brinellhärte von 341 geprüft wurden, so war die zum Durchsägen der Stangen erforderliche Zeit etwa um 26 0/0 länger, sofern die Stähle kein Blei enthielten. Wenn die Stangen bei einer Härte von 21o Brinell geprüft wurden, so war die zum Durchschneiden der bleifreien Stangen erforderliche Zeit um 16 0/0 länger als bei bleihaltigen Stählen.
  • Abgesehen davon, daß die neuen Stähle eine bessere Bearbeitungsfähigkeit bei Sägeversuchen erweisen, können die Schneidgeschwindigkeit und der Vorschub bei der üblichen maschinellen Bearbeitung erhöht werden. Daraus ergibt sich eine weitere Ersparnis an der für eine bestimmte Leistung erforderlichen Zeit.
    Tafel I
    Wirkung von Blei auf die maschinelle Bearbeitungsfähigkeit von Cr-Ni-Mo-Stählen
    Stahl In %
    Nr. C I Mn I P I S I Si I Cr I Ni I Mo Pb
    35o2 0,48 o,74 0,022 0,017 0,i44 o,72 442 o,16 -
    3503 0,49 o,77 0024 0,015 0,150 0,75 1,84 0,17 0158
    3502 o,48 o,74 0,022 0,017 o,144 o,72 1,42 o,16 -
    3503 0,49 0,77 0024 0,015 0,150 o,75 1,84 0,17 0158
    Brinell- Index
    Wärmebehandlung härte der Säge-
    fähigkeit
    In 01 abgeschreckt von 816° C,
    angelassen bei 538° C ....... 341 0,73
    In Öl abgeschreckt von 816° C,
    angelassen bei 538° C ....... 341 0,58
    Geglüht bei 816° C,
    angelassen bei 677° C ....... 210 o,64
    Geglüht bei 816° C,
    angelassen bei 677° C ....... 210 0,55
    Bei der Herstellung des Stahls ist ein hoher Chromgehalt oder die Anwesenheit von Molybdän nicht notwendig, um Blei in Lösung zu bringen. Vielmehr erstreckt sich die Erfindung auch auf legierte Stähle, die kein Chrom und Molybdän enthalten.
  • Bei der Durchführung der Erfindung werden zwei Gruppen von legierenden Stoffen verwendet, nämlich Stoffe, die Ferrit bilden, wie Nickel, Kupfer, Silizium und Kobalt, und Stoffe, die die Entstehung von Karbid zur Folge haben, nämlich Chrom, Molybdän, Wolfram und Vanadin. Auch Mangan ist ein wertvolles legierendes Element, und es gehört gewissermaßen zu diesen beiden Gruppen, da es einerseits die Wirkung hat, Ferrit und auch Karbid zu bilden. Als Karbidbildner ist es aber auch nicht so wirksam wie die übrigen Elemente. Phosphor, der innerhalb gewisser Grenzen zugesetzt wird, ist ebenfalls ein Ferritbildner und kann wegen dieser Eigenschaft dem Stahl zugesetzt werden. Da Phosphor aber sonstige nachteilige Wirkungen haben kann, ist sein Zusatz zum Stahl begrenzt. Die legierten Stähle, die durch den Zusatz von Blei erhöhte maschinelle Bearbeitungsfähigkeit gewonnen haben, enthalten als Legierungselemente Metalle, die aus der einen oder anderen oder aus beiden der genannten Gruppen ausgewählt sind. In der in Tafel I genannten Zusammensetzung finden als Zusätze ein ferritbildendes Metall und zwei karbidbildende Metalle Verwendung. Für viele Zwecke kann innerhalb gewisser Grenzen ein Ferritbildner und ebenso ein Karbidbildner durch einen anderen ersetzt werden, ohne daß dadurch die Brauchbarkeit des Stahls beeinträchtigt würde.
  • Die Auswahl eines Ferritbildners oder eines Karbidbildners oder von beiden Stoffen dieser Art hängt zum Teil von den Fabrikationsbedingungen und dem Verwendungszweck des legierten Stahls ab. Auch spielen die Kosten der Zusatzmetalle eine Rolle. Ferritbildner haben die Aufgabe, die Zähigkeit und die Bildsamkeit in kaltem Zustande zu verbessern, während Karbidbildner zu erhöhter Härte und Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung führen. Indessen gelten diese Beziehungen nicht für alle Prozentsätze der Zusätze. Der Grundgedanke bei der Auswahl der legierenden Zusätze ist der, eine Kombination von Ferritbildnern und Karbidbildnern zu verwenden, vermöge deren der legierte Stahl eine ausgeglichene Zusammensetzung und die gewünschten Eigenschaften besitzt.
  • Die Erfindung läßt sich auch bei anderen Eisenlegierungen anwenden. Beispielsweise wird ein Zusatz von 0,03 bis 0,49 % Blei in einer Legierung verwendet, die einen Kohlenstoffgehalt von 0,07 bis 0,250/" einen Mangangehalt von 0,3o bis 0,70%, einen Siliziumgehalt von Spuren bis o,300/0, einen Phosphorgehalt von 0,1o bis o,15 0/0, einen Schwefelgehalt von Spuren bis zu 0,05 0%, einen Kupfergehalt von 0,75 bis 1,25% und einen Nickelgehalt von 0,4o bis o,700% besitzt. Wenn auch Legierungen dieser Art häufig da verwendet werden, wo eine maschinelle Bearbeitung nicht in Betracht kommt, so kommt es doch vor, daß die maschinelle Bearbeitung erwünscht ist.
  • Bei der Entwicklung der Erfindung sind zahlreiche weitere Stahlproben geprüft worden. Einige dieser Proben sind in Tafel II aufgeführt.
    Tafel II
    Legierte Stähle mit Bleizusatz
    Stahl Chemische Zusammensetzung in 0%
    Nr. C I Mn I 5i I S I P I Ni Cr I Mo l Pb
    4225 0,48 0,93 0,32 0,023 0,015 3,45 - - 0,20
    4227 o,16 0,6o o,26 0,025 o,oio 1325 o,65 - 0,4
    4229 0,46 0,84 0,29 0,027 0,012 1,26 o,66 - o,18
    4231 0,31 0,76 o,ig 0,029 0,012 - o,64 0,i9 0,12
    4233 0,20 0,54 0,13 0,023 0,012 1,75 o,64 0,33 0,11
    4235 0,42 0,75 0,21 0,022 0,o=2 1,74 o,65 0,36 0,17
    4237 o,16 o,64 0,20 0,023 0,012 1,72 - 0,24 0,18
    4239 0,40 0,95 0,22 0,024 0,012 1:,76 - 0,24 o,18
    4247 0,20 0,57 0,21 0,023 o,oio - 0,75 - 0,12
    4253 0,53 0,87 0,22 0,030 0,012 - 0,95 - 0,17
    4245 0,15 0,59 0,22 o,026 0,011 - o,gi - V 0,i8 o,16
    4247 0,53 o,86 0,22 0,032 o,oog - 0,93 - V o,18 0,2i
    4249 0,31 1,78 0,24 0,030 0,o16 - - - 0,15
    4251 0,20 , 0,56 o,io 0,029 0,120 0,51 - - Cu 0,98 o,18
    Diese Proben wurden in einem Hochfrequenzinduktionsofen hergestellt. Danach wurde die Hälfte des Stahls zu einem Stahlblock vergossen, und danach wurde Blei in feiner Verteilung dem in dem Ofen verbleibenden geschmolzenen Stahl zugesetzt. Der Stahl wurde nun noch während einer kurzen Zeit durch den induzierten Strom in Bewegung versetzt und danach zu einem zweiten Stahlblock vergossen. Die beiden Stahlblöcke hatten ein Gewicht von 22 kg. Die Hälfte jedes Blockes wurde zu Rundeisen von 25 mm Durchmesser und die andere Hälfte zu Stangen von 2o mm Durchmesser ausgewalzt. Beim Schmieden und Walzen ergab sich kein wesentlicher Unterschied zwischen den bleihaltigen und bleifreien Stählen. Die Zusammensetzung der Stähle nach Tafel II war das Ergebnis der chemischen Analyse der Blöcke. Diese Stähle fallen auch unter die Erfindung.
  • Die Vorteile des Zusatzes von Blei zur Erhöhung der maschinellen Bearbeitungsfähigkeit legierter Stähle wurden weiterhin an einem Stahl mit i,oo 0/0 Kohlenstoff, o,go % Mangan, 0,30 % Silizium, 0,025 % Schwefel, 0,025% Phosphor, o,=20/0 Molybdän und 0,i8 % Blei nachgewiesen. Dieser Stahl wurde zu Drähten von il/, und 3/4 mm Durchmesser gezogen und auf Automaten zu kleinen Uhrteilen bearbeitet. Die Prüfung in der Werkstätte ergab, daß dieser Stahl sich besser maschinell bearbeiten läßt als jeder andere Stahl. Die mechanischen Eigenschaften dieses bleihaltigen Stahls waren gut. Der Draht von =l/2 mm Durchmesser besaß eine Zugfestigkeit von 26615 kg/cm' und eine Einschnürung von 25 0 J0. Während der Draht von 3/4 mm Durchmesser eine Zugfestigkeit von 296o8 kg/Cm2 und eine Einschnürung von 150/0 besaß. Dieser Stahl läßt sich gut maschinell bearbe=ten, und er ist in dieser Hinsicht ähnlichen Stählen, die kein Blei enthalten, überlegen.
  • Die Erfindung betrifft ferner solche Legierungen, mittels derer die Korngröße von Stahl geregelt wird. Demgemäß fällt unter die 'Erfindung eine Stahl-Legierung, die bis zu i,70 % Kohlenstoff mit ferritbildenden und karbidbildenden Stoffen oder einen dieser Stoffe, ein ein feines Korn bildendes Element, wie Aluminium oder Titan, in einer Menge von 0,225 bis 2,7 g/kg und außerdem 0,03 bis 0,49 % Blei enthält.
  • Der Zusatz von Blei zu legierten Stählen zwecks Verbesserung der maschinellen Bearbeitungsfähigkeit erfordert keine Steigerung des Schwefelgehaltes über die üblichen Werte. Indessen kann die Bearbeitungsfähigkeit unter Umständen durch geringfügige Steigerung des Schwefelgehaltes verbessert werden. Das ist nur in einzelnen Fällen möglich, wo der erhöhte Schwefelgehalt die mechanischen Eigenschaften nicht beeinträchtigt, oder in denen die gewünschten mechanischen Eigenschaften durch eine besondere Wärmebehandlung erreicht werden können.
  • Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Erfindung zu gewissen wichtigen Verbesserungen der Eigenschaften legierter Stähle führt. In erster Linie führt sie zu einer erheblichen Verbesserung der maschinellen Bearbeitungsfähigkeit legierter Stähle. Ferner wird ihr Korngefüge verbessert. Die bleihaltigen Stähle haben einen niedrigeren Reibungskoeffizienten als andere Stähle ähnlicher Zusammensetzung, die kein Blei enthalten.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Stahllegierung mit guter Bearbeitungsfähigkeit durch Schneidwerkzeuge, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung: Spuren bis =,7o0/0 Kohlenstoff, o,io bis i,go% Mangan, Spuren bis 0;50% Silizium, Spuren bis 0,050/, Phosphor, Spuren bis o,06 0% Schwefel, 0,5 bis 6,o0/, mindestens eines der Elemente Nickel, Chrom, Kupfer, Molybdän, Kobalt, Wolfram und Vanadin, wobei der Gesamtanteil dieser Elemente. 60/, nicht überschreitet, 0,03 bis 0,49 0/, Blei in submikroskopisch feinverteilter Form, Rest Eisen.
  2. 2. Stahllegierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB sie o,i bis o,60/, Kohlenstoff, 0,4 bis 6,o 0/, Nickel enthält.
  3. 3. Stahllegierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB sie o, i bis o,60/, Kohlenstoff, i,oo bis 4,000/0 Nickel, 0,4o bis 2,o0/, Chrom enthält. q..
  4. Stahllegierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB sie o,i bis o,60/, Kohlenstoff, o,i bis 0,5% Molybdän, Spuren bis q.,o% Nickel, Spuren bis i,25 % Chrom enthält.
  5. 5. Stahllegierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB sie o,i bis i,i % Kohlenstoff, 0,25 bis 2,o 0/, Chrom enthält.
  6. 6. Stahllegierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB sie o,i bis i,o% Kohlenstoff, 0,5 bis 1,5 % Chrom, o,i bis 0,3 % Vanadin enthält.
  7. 7. Stahllegierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB sie maximal 2,o0/, Mangan, i,00/, Silizium, 0,2o0/, Phosphor, 0,30% Schwefel enthält. B. Verfahren zur Herstellung von Stahllegierungen nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daB das Blei dem in lebhafter Bewegung befindlichen SchmelzfluB des Stahls im Induktionshochfrequenzofen zugesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. gio Sog.
DEJ474D 1937-11-30 1938-11-24 Stahllegierung mit guter Bearbeitungsfaehigkeit durch Schneidwerkzeuge und Verfahrenzu ihrer Herstellung Expired DE971337C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE910309C (de) * 1937-11-30 1954-04-29 Inland Steel Co Eisen- und Stahllegierungen mit guter Bearbeitbarkeit durch Schneidwerkzeuge

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DE910309C (de) * 1937-11-30 1954-04-29 Inland Steel Co Eisen- und Stahllegierungen mit guter Bearbeitbarkeit durch Schneidwerkzeuge

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