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Einrichtung zum Befördern von Kartuschhülsen Die Erfindung bezweckt,
bei der Beförderung von Kartuschhülsen, die nach dem Schuß aus dem Geschützrohr
ausgeworfen worden sind, die Belästigung der Bedienungsmannschaft durch aus den
Kartuschhülsen tretende Gase auf ein Mindestmaß herabzusetzen. Dies ist von besonderer
Bedeutung für Geschütztürme, deren Entlüftungseinrichtung die aus den Kartuschhülsen
tretenden Gasmengen vor allem bei größerer Feuergeschwindigkeit gewöhnlich nicht
in genügendem Maße abzuführen vermag. Die Erfindung besteht in erster Linie darin,
daß längs des Beförderungsweges der Kartuschhülse ein Deckel geführt ist, der die
offene Stirnseite der Hülse abzuschließen vermag. Gemäß einem weiteren Schritt der
Erfindung ist am Ende des Beförderungsweges eine Schleusenkammer angeordnet, die
für den Eintritt und den Austritt der Hülse verschließbare, in getrennte Räume mündende
5ffnungen hat. Auf der Zeichnung sind sechs Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Seitenansicht und Abb. z den Grundriß der Einrichtung
nach dem ersten Beispiel.
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Abb.3 stellt den Schnitt nach der Linie III-III und Abb. q. den Schnitt
nach der Linie IV-IV in Abb. i dar: Abb. 5 zeigt einen Längsschnitt durch die Sdhleusenkammer
des zweiten Beispiels und Abb. 6 einen Querschnitt durch die Schleusenkammer des
dritten Beispiels. Die Abb. ; bis y stellen eine Einzelheit nach dem vierten bis
sechsten Ausführungsbeispiel in je einem Schnitt dar, der dem Schnitt nach der Linie
III-III in Abb. i entspricht.
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Einander entsprechende Teile haben bei allen Ausführungsbeispielen
gleiche Bezugszeichen.
. Innerhalb eines Geschützturmes ist hinter
dem Bodenstück i des Geschützrohres eine Hülsenschwinge 2 (Abb. i bis 3) um eine
parallel zu dem Geschützrohr und tiefer als dieses liegende Achse schwenkbar gelagert.
Die zur Aufnahme der Kartuschhülse 3 dienende Mulde 4. der Hülsenschwinge 2 liegt
bei der in Abb.3 strichpunktiert gezeichneten Auffangestellung etwas .unterhalb
des Ladeloches 5 des Bodenstückes i. Bei der in Abb.3 finit ausgezogenen Linien
dargestellten Lage der Hülsenschwinge 2 befindet sich die Mulde 4. fluchtend vor
einer muldenförmigen, waagerecht liegenden Bahn 6, an die sich hinten eine Schleusenkammer
7 a.nschliel>t. Parallel zu der Bahn 6 ist eine Schiene 8 auf zwei Stützen 9, i
o befestigt, von denen die vordere, 9, seitlich neben der vor die Bahn 6 geschwenkten
Hülsenschwinge 2 steht, während die hintere Stütze i o etwas weiter hinten angeordnet
ist als die Schleusenkammer ; . Die Schiene 8 liegt etwa in derselben Höhe wie die
Achse der Kartuschhülse 3, wenn diese sich auf der Bahn 6 befindet. Auf der Schiene
8, die quadratischen Querschnitt hat, ist ein Schieber i i geführt, der einen Handgrill
12 und einen bajonettartig nach vorn weisenden Arm 13 trägt. Am Ende des Armes 13
ist uni eine lotrechte Achse schwenkbar ein Hebel 14 angelenkt, der in der in Abb.
i und 2 gezeichneten Stellung senkrecht zu der Schiene 8 liegt und durch einen Anschlag
15 an einer Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn (Abb.2) gehindert wird. An
dem Hebel 14 sitzt ein Teller 16, an dessen hinterer Fläche unter Vermittelung eines
Kugelgelenkes 17 und von Federn 18 ein Dekkel 19 in der Weise angelenkt ist, daß
er sich gegenüber dem Teller 16 allseitig um geringe Winkelbeträge bewegen kann.
Der Deckel i9 hat einen etwas größeren Durchmesser als die Kartuschhülse 3 und liegt
bei der in Abb. 2 gezeichneten Stellung nahe vor der. öffnung der Kartuschhülse
3, die auf der vor die Bahn 6 geschwenkten Mulde 4 ruht.
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Die Schleusenkammer 7 hat bei allen Ausführungsbeispielen ungefähr
die Gestalt eines Rechtkantes, auf dessen Oberseite sich eine über die ganze Länge
und Breite der Schleusenkammer ; erstreckende Eintrittsöffnung für die Kartuschhülse
3 befindet. Diese öffnung ist durch zwei Klappen 2o abschließbar, die an den oberen
Längskanten der Schleusenkammer 7 angelenkt sind. In der Schließstellung sind die
Klappen 2o schräg nach unten gerichtet und berühren sich in der lotrechten Längsmittelebene
der Schleusenkammer 7. Sie bilden hierbei eine zu der Bahn 6 fluchtende Mulde und
werden in dieser Stellung durch einen Riegel gehalten, der in nicht dargestellter
Weise entriegelt wird, wenn sich die Kartuschhülse 3 mit ihrer hinteren Stirnfläche
an zwei an den Klappen 2o sitzende Anschläge 21 legt. An den Klappen 2o, die aus
der Schließstellung nach unten schwenkbar sind, greifen Federn 22 an, welche die
Klappen 20 nach oben zu schwenken suchen.
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Die Schleusenkammer 7 hat außerdem eine ins Freie mündende Austrittsöfnung
für die Kartuschhülse 3. Beim Ausführungsbeispiel nach Abb.4 befindet sich diese
Austrittsöffnung auf der Unterseite der Schleusenkammer 7 in dem Turmboden 23, auf
dem die Schleusenkammer 7 steht. Die Austrittsöffnung, die sich über die ganze Länge
und Breite der Schleusenkammer erstreckt, ist durch zwei Klappen 24 abschließbar,
die an den unteren Längskanten der Schleusenkamrner 7 angelenkt sind. In der Schließstellung
liegen die beiden Klappen 24 waagerecht und berühren sich mit ihren freien Längskanten.
In dieser Stellung werden sie durch :ein nicht dargestelltes Gesperre ,gehalten.
Mit Hilfe eines ebenfalls nicht gezeichneten, außerhalb der Schleusenkammer 7 befindlichen
Hebels kann man das Gesperre lösen und die beiden Klappen 24 nach unten schwenken.
An den Klappen 24 greifen Federn 25 an, welche die Klappen in die Schließstellung
zu schwenken suchen. Die Klappen 24 sind mit den oberen Klappen 2o derart verblockt,
daß sie nur dann die Austrittsöffnung freigeben können, wenn sich die Klappen 2Q
in Schließstellung befinden.
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Bei dem Beispiel nach Abb. 5 ist die Austrittsöffnung an der hinteren
Stirnseite der Schleusenkammer 7 in einer lotrechten, das Turminnere nach außen
abschließenden Wand 26 angeordnet und durch eine Klappe 27 abschließbar, die um
eine oberhalb der Austrittsöffnung liegende Achse schwenkbar ist. Auch hier ist
ein nicht dargestelltes Gesperre vorgAehen, das die Klappe 27 in Schließstellung
hält, sowie ein nicht gezeichneter Hebel, mit dessen Hilfe die Klappe 27 entgegen
ihrem Eigengewicht hochgeschwenkt werden kann. Zwischen der Klappe 27 und den .oberen
Klappen 2o ist in gleicher Weise wie zwischen den Klappen 24 und 2o des vorhergehenden
Beispieles eine Verblockung vorgesehen. Der Boden 28 der Schleusenkammer 7 ist nach
der Austrittsöffnung hin abwärts geneigt.
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Bei dem Beispiel nach Abb. 6 befindet sich die Austrittsöffnung an
einer Längsseite der Schleusenkammer 7. Im übrigen ist die Ausbildung der Schleusenkammer
sinngemäß dieselbe wie bei dem Beispiel nach Abb. 5.
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Bei allen Ausführungsbeispielen geht von der Schleusenkammer 7 eine
Saugleitung 29 aus, die beispielsweise an die Saugseite eines Lüfters angeschlossen
ist.
Die nach dem Schuß aus dem Geschützrohr ausgeworfene Kartuschhülse
3 wird von der Mulde q. der Hülsenschwinge 2 aufgefangen, die dabei die in Abb.3
durch strichpunktierte Linien dargestellte Lage einnimmt. Die Hülsenschwinge 2 wird
sofort in die Lage herübergeschwenkt, in der die Öffnung der Kartuschhülse 3 hinter
dem Deckel i9 liegt. Alsdann bewegt man, an dem Griff i2 angreifend, den Schieber
i i nach hinten. Hierbei legt sich der Deckel i9 dicht an die Kartuschhülse 3 an,
so daß aus ihr kein Gas in den Turm entweichen kann. Durch die allseitig bewegliche
Abstützung 17, 18 des Deckels i g wird ein genügend dichter Abschluß der Kartuschhülse
3 erzielt, auch wenn diese auf der Mulde 4. nicht genau parallel zu der Bahn 6 liegt.
Bei der weiteren Bewegung des Schiebers i i nach hinten wird die Kartuschhülse durch
den Deckel i g mitgenommen und über die Bahn 6 auf die Klappen 2o der Schleusenkammer
7 geschoben (vgl. die strichpunktierten Linien in Abb.2). Wenn sich die Kartuschhülse
3 mit ihrer hinteren Stirnfläche an die Anschläge,->i legt, werden die Klappen 2o
entriegelt und unter dem Gewicht der Kartuschhülse 3 gegen die Wirkung der Federn
22 nach unten geschwenkt, so daß die Kartuschhülse 3 in die Schleusenkammer 7 fällt.
Darauf werden die Klappen 2o durch die Federn 22 wieder in die Schließstellung ,geschwenkt,
in der sie selbsttätig verriegelt werden. Alsdann ist die Verblockung der die Austrittsöffnung
abschließenden Klappen 2¢ bzw. 27 aufgehoben, so daß diese Klappen in die Öffnungsstellung
geschwenkt werden können und die Kartuschhülse 3 ins Freie fällt. Nach dem Austritt
der Kartuscbhülse 3 gehen die Klappen 24. und 27 selbsttätig unter der Wirkung der
Federn 25 oder des Eigengewichtes in die Schließstellung über. Die Gase, die aus
der -Kartuschhülse 3 während ihres Aufenthaltes in der Schleusenkammer 7 in diese
entweichen, und diejenigen, die beim öffnen der Austrittsöffnung von außen in die
Schleusenkammer 7 eindringen, werden durch die Saugleitung 29 entfernt. Die Schleusenkammer
7 verhindert somit das Eindringen von Gasen aus den ins Freie beförderten Kartuschhülsen
in das Turminnere.
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Der Umstand, daß der den Deckel i9 tragende Hebel 1 4. um eine lotrechte
Achse gegenüber dem Arm 13 schwenkbar ist, ermöglicht es, den Deckel i g auch dann
noch in seine vordere Endlage zu bringen, wenn die Hülsenschwinge 2 bereits mit
der Kartuschhülse 3 in die in Abb. 2 dargestellte Lage geschwenkt ist. Der Deckel
i9 wird nämlich in diesem Fall an den Arm 13 herangeklappt, so daß er ungehindert
an der Mulde q. und der Kartuschhülse 3 vorbeigleiten kann. Er wird dann näch vorn
hin so weit über die Mulde 4 hinaus bewegt, daß er 'in die zur Schiene 8 senkrechte
Lage geklappt werden kann.
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Die Verschiebung des Deckels i g und damit der Kartuschhülse 3 kann
statt durch unmittelbaren Angriff von Hand auch auf irgendeine andere Weise erfolgen,
z. B. mit Hilfe einer Spindel, eines Ketten- oder Seilzuges usw., wobei sowohl Handantrieb
als auch mechanischer Antrieb vorgesehen sein kann. Die Bahn 6 kann auch geneigt
sein oder gekrümmt verlaufen.
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Die Schiene 8 kann statt eines quadratischen auch irgendeinen anderen
Querschnitt haben. Man kann z. B. eine runde, mit einer Keilnut versehene Schiene
verwenden. Als weitere Beispiele zeigen die Abb.7 und 8 Schienen mit doppel-T-förmigem
Profil, deren Fuß das eine Mal auf der Oberseite und das andere Mal seitlich an
den Stützen 9, 1o befestigt ist, während den Schienenkopf der entsprechend ausgebildete
Schieber i i umgreift. Die in Abb.9 dargestellte Schiene schließlich hat einen Kopf,
dessen Querschnitt ein liegendes T bildet, und einen Fuß von winkelförmigem
Profil, der auf der Oberseite der Stützen 9, 1 o befestigt ist. Die Schienen nach
den Abb.7 bis 9 bringen den Vorteil mit sich, daß beliebig viele Stützen verwendet
werden können, was bei langen Förderwegen von besonderer Bedeutung ist.