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Verfahren und Gerät zur Ermittlung der auf die einzelnen Tarifstufen
entfallenden Verbrauchsmengen Die gebräuchlichen Doppeltarif- und Mehrfachtarifzähler
geben keinen Aufschluß über den Verlauf des Verbrauchs in den. einzelnen Tarifzeiten.
Außerdem ist es von Nachteil, daß man in der Zahl der Tarifstufen beschränkt ist,
weil die einzelnen Tarifzählwerke, die durch wechselweise Einkupplung fortlaufend
zu registrieren haben, und ihre Umschaltvorrichtungen im Zähler selbst untergebracht
werden müssen. .
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Es ist zwar durch langwierige Auswertung von Leistungskurven, die
durch registrierende Wattmeter oder unter Mittelwertbildung von schreibenden Höchstlastmessern
geliefert werden, möglich, eine Abrechnung nach vielstufigem Mehrfachtarif durchzuführen.
Praktisch wird aber dieses Verfahren wegen seiner Umständlichkeit nicht angewandt.
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Ein weiterer Nachteil der Vielfachtarifzähler der gebräuchlichen Bauart
ist es, daß bei einem Übergang vom Doppel- auf den Dreifachtarif oder vom Dreifach-
auf den Vierfachtarif der Zähler oder zum mindesten die ganze Tarifmechanik und
die Kappe (mit Rücksicht auf das Fenster) ausgewechselt werden müssen.
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Diese Schwierigkeiten werden gemäß der Erfindung mit einfachen Mitteln
behoben. Hierbei. werden in an sich bekannter Weise auf einem bewegten Registrierstreifen
jeweils für einen bestimmten gleichbleibenden Verbrauch Marken angebracht. Durch
diese Marken wird dann die Schaltung von den einzelnen Tarifstufen zugeordneten
Zählwerken veranlaßt, indem eine Umschaltung der Zählwerke an denjenigen Stellen
des Registrierstreifens erfolgt, welche den Tarifzeitpunkten entsprechen.
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Die Tarifierung läßt sich damit unter Verwendung eines gewöhnlichen
Einfachtarifzählers beim Konsumenten erzielen, der lediglich mit einem Kontakt versehen
wird, um jeweils nach Ablauf einer entsprechend dem Verbrauch klein gewählten Teilverbrauchsmenge
eine Stromunterbrechung oder Stromschließung herbeizuführen und so in lückenloser
Folge die Teilverbrauchsmengen nach einem Zusatzgerät hinzumelden: In dem Zusatzgerät
werden die jeweils durch den Stromimpuls oder die Stromunterbrechung als erfüllt
gemeldeten Teilverbrauchsmengen auf einem beispielsweise von einem Uhrwerk, einem
Synchronmotor oder durch Fernsteuerung bewegten Registrierstreifen durch einen Strich,
eine Lochung oder eine sonstige Markierung festgehalten. Der Streifen kann zweckmäßig
mit einer Tageszeiteinteilung versehen sein, die es ermöglicht, die zeitliche Zuordnung
der Verbrauchsinarkierungen
ohne ,vcitercs fest-r-ustellen.
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Für die tarifliche Erfassung iler registrierten Verbrauchsmengen läßt
sich die Auswertung des Registrierstreifens mittels eines Gerätes bewerkstelligen,
das imElektrizitätswerk lediglich in einem Exemplar vorhanden zu sein braucht. Die
Auswertung läuft darauf hinaus, ;(laß die -Markierungen auf dem Registrierstreifen
z. B. durch eine Zählmaschine nach dem Prinzip der Hollerithmaschinen ausgezählt
werden und die Zählung für die verschiedenen Tarifzeiten getrennt durch verschiedene
Zählwerke erfolgt. Die Tarifierung im Doppeltarif erfordert zwei, im Dreifachtarif
drei, im Vierfachtarif vier umschaltbare Zählwerke usw. Das Umschalten der Zähliverke
kann von Hand erfolgen, indem bei der Auswertung jeweils der Tarifzeitpunkt abgepaßt
und die Zählwerks-umschaltung vorgenommen wird. Man kann beim Ablauf des auszuwertenden
Streifens auch ein mechanisches Laufwerk mitlaufen lassen und dieses benutzen, um
den erforderlichen Rhythmus der Mehrfachtarifierung bei der Auswertung selbsttätig
zu erhalten. Der Registrierstreifen selbst kann aber auch neben der Verbrauchsmarkierung
eine besondere 11larkierung, beispielsweise Lochung erhalten, die den Tarifzeitpunkten
entspricht und die selbsttätige -Umschaltung der Zählwerke herbeizuführen gestattet.
Diese Markierung kann auf dem Registrierstreifen von vornherein angebracht sein
oder läßt sich bei der Verbrauchslochung durch das den Streifen bewegende Zeitwerk'
erzielen. Wenn die Tarifstufen I, 1I: I, 1I; I, II oder I, II, III; I, II, III;
I, II; III oder I, 1I, 11I, IV; I, II, III, IV; I, II, III, IV; regelmäßig aufeinanderfolgen,
so können die Markierungen für die Tarifzeitpunkte gleiche Formen haben. Ist die
Folge aber z. B. I, II, IV, III, II, I; I, II, IV, III, II, I oder ähnlich, so muß
die Formgebung für die einzelnen Tarifstufen verschieden gewählt werden, damit im
Auswertungsgerät die Zählwerksumschaltungen in beliebiger Reihenfolge aufeinanderfolgen
können.
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Bei Verwendung von Registrierstreifen, die schon im voraus mit Zeitmarkierungen
versehen sind, läßt sich leicht auch eine Berücksichtigung von auf Wochentage fallenden
Feiertagen durchführen, wie es beispielsweise aus dem Gesichtspunkt angebracht ist,
daß die Elektrizitätswerke an solchen Tagen iii der Lage sind, auf einen Hochtarif
zu verzichten, also die Lieferung unter dem niedrigen Tarif (Itircli-r_ufüliren.
Ebenso lassen sich Tarifzeitverschiei>un";en ohne weiteres erfassen, wie sie z.
B. von Monat zu Monat oder auch innerhalb eines iL\Ioiiats eintreten können. Die
Zeitpunkte für die 1'Iehrfaclitarifierung können einfach den jeweiligen Erfordernissen
entsprechend finit beliebigem Rliytlimus auf dein Registrierstreifen festgelegt
werden, ohne daß sich dadurch für die Registrierung beim Konsumenten sonst etwas
ändert. Auf .diese Weise ergibt sich mit dem neuen Verfahren die 2vIöglichkeit einer
1>cliebig weitgehenden Vielfachtarifierung finit einer bisher unerreichten Anpassungsfäliiglceit
an das Stromüberschußvorkommen.
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In der Zeichnung sind verschiedene Registrierstreifen in den Abb.
2 bis 4 und ihre Benutzung -in Verbindung mit einem Zähler in Abb. i dargestellt.
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Ein üblicher-Einfachtarifzähler i besitzt eine mit dem Zählwerk 2
in Verbindung stehende Kontaktvorrichtung 3, die einen Stromkreis 4. über einen
Elektromagneten schließt. Dieser betätigt eine Schreib-, Loch-oder sonstige Markierungsvorrichtung,
welche auf einen von einem Zeitlaufwerk angetriebenen Registrierstreifen einwirkt.
Es kann auch ein lichtempfindlicher Film verwendet werden, ,der durch eine an Stelle
des Magneten 5 eingeschaltete Lichtquelle belichtet wird.
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Abb.2 zeigt einen mit Markierungen versehenen Film- oder Papierstreifen.
Bei starr kein Leistungsverbrauch ist die Punktfolge dicht wie etwa im Abschnitt
A; bei geringem Verbrauch folgen die Markierungen sich wie im Abschnitt ß
in größeren Abständen. Aus der Dichte, mit der die Markierungen aufeinanderfolgen,
läßt sich danach ein Überblick über den Verlauf des Verbrauches gewinnen, auf Grund
dessen es beispielsweise möglich ist, die Leistungskurve über die Zeit aufzuzeichnen
oder auch tariflicheUnterscheidungen zu machen bzw. die -Verbrauchsregistrierung
irgendwie für statistische Zwecke auszunutzen.
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In Abb. 3 tritt zu der dem Verbrauch entsprechenden Punktreihe d noch
eine Zeitmarkierung z durch Eindrückungen, Aufdrucke o. dgl. Diese Markierung wird
zweckmäßig durch das dem Streifenantriel) dienende Zeitlaufwerk bewirkt. Zu verschiedenen
Tages-und 1@TTachtzeiten können dann verschiedene Tarife I und II berechnet werden.
Die Auswertung erfolgt mit Hilfe von Zählwerken für verschiedene Tarife, die selbsttätig
mittels der Zeitmarkierungen gesteuert und eingeschaltet werden, .um die durch die
Verbrauchsmarkierungen gegebenen Verbrauchsmengen zu zählen.
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Wie schon erwähnt wurde, ist es unter bestimmten Tarifl)edingungen
notwendig, die Zeitmarkierungen auf dem Registrierstreifen verschieden zu machen.
Ein derartiger Streifen ist in AI>b.4 veranschaulicht. Die Zeitinarken haben dort
je nach der Höhe des Tarifes verschiedene Längen. Sie können statt dessen auch in
der Farbgebung, Sch-ttierung,
Formung oder Breitenbeniessung verschieden
sein, uni so idie Unischaltun l; der verschiedenen Tarifzählwerke zu bewirken.