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Fangvorrichtung für den Förderschlitten von Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen
mit im Kreislauf an Drähten geführten Matrizenstäben Die Erfindung betrifft eine
selbsttätig wirkende Sicherheitsvorrichtung, die den senkrecht aufsteigenden Förderschlitten,
der die im Kreislauf an Drähten hängend geführten Matr izenstäbe einer Matrizensetz-
und Zeilengießmaschine von der Gießstelle nach der darüber befindlichen Ablegestelle
anhebt, zunächst vorbeiläßt, dann sichernd einfällt und erst beim Herausschieben
der Matrizen auf ihre Ablegedrähte durch den Ablegeschieber am Ende seines Hubes
wieder ausgerückt wird. Der die abgegossenen Matrizen einer Zeile von der Gießstelle
nach der Ablegestelle bringende Förderschlitten wird bei diesen Maschinen von der
erwähnten Fangvorrichtung in seiner Höchststellung festgehalten, und danach schiebt
ein besonderer, maschinell betätigter Schieber dort die' Matrizen auf die Ablegedrähte
hinüber, worauf er bei seinem Rückwärtsgang die Fangvorrichtung auslöst, so daß
der Förderschlitten infolge seines Eigengewichts wieder zurGießstelle hinuntergleitet.
Eine Sicherheitsvorrichtung, etwa eine zwischen die Gestänge des Schiebers eingeschaltete
Feder, bewirkt, daß auch dann keine Störungen im Gang der Maschine oder etwa Beschädigungen
auftreten, wenn beispielsweise aus irgendwelchen Gründen die Matrizenstäbe im Förderschlitten
ecken sollten und sich infolgedessen nicht auf die Ablegedrähte hinüberschieben
lassen. In solchem Falle wird die Bewegung des Ablegeschiebers durch die zwischengeschaltete
Feder aufgefangen. Wenn dann der Schieber wieder in seine Ruhelage zurückkehrt,
gibt er den Förderschlitten, wie üblich, frei, so daß dieser ungeachtet der noch
in ihm hängenden, nicht abgelegten Matrizenstäbe mit erheblicherGeschwindigkeit
in seine untere Endstellung zurückfallen kann. Dabei treten dann unvermeidliche
Störungen und leicht wesentliche Beschädigungen der im Schlitten hängenden Matrizenstäbe
auf. Die
Schriftbildteile der Matrizenstäbe kommen nicht auf ihre
richtigen Führungslineale, und da sie außerdem Schwingbewegungen ausführen können,
so werden sie sich irgendwie verfangen und bei demAufprall des Förderschlittens,
dessen Bewegung sie ja sperren, verbogen bzw. beschädigt.
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Diese Gefahr wird gemäß der Erfindung durch das Einrücken weiterer
die bereits erwähnte vorhandene Fangvorrichtung ergänzender Fangnocken beseitigt,
die an einem vom vorbeigehenden Förderschlitten jeweils zwangsläufig in die fangbereite
Sperrlage eingeschwenkten Hebel angeordnet sind, und die sich demnach unbedingt
stets in ihrer fangbereiten Sperrstellung befinden, bevor der Förderschlitten seine
obere Lage, die Ablegestellung, erreicht. Das Ausschalten dieser neuen Sicherheitsfangvorrichtung
geschieht erfindungsgemäß durch den Matrizenablegeschieber, und zwar erst, wenn
dieser seine äußerste Endlage erreicht, also mit Sicherheit auch die letzte Matrize
aus dem Förderschlitten auf die Ablegedrähte bereits hinübergeschoben hat. Erreicht
der Matrizenschieber diese Endlage nicht völlig, d. h. kommt nicht auch die letzte
Matrize aus dem Förderschlitten heraus auf die Ablegedrähte, so bleibt die neue
Fangvorrichtung in ihrer fangbereiten Sperrlage und fängt daher den trotzdem bei
der Rückwärtsbewegung des Schiebers in bekannter Weise ausgelösten Schlitten unbedingt
sicher auf, noch ehe dieser ein größeres Stück seiner Abwärtsbahn zurückgelegt hat
bzw. noch ehe irgendeine in ihm befindliche Matrize die Gießstelle erreichen und
dort etwa auf ein Hindernis stoßen kann.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar zeigen: Fig. i die Schlittenführung, insbesondere ihr oberes Ende, während
der nur angedeutete Förderschlitten sich auf seinem Wege zurAblegestelle befindet,
Fig. 2 den Schlitten in seiner oberen Endlage an der Ablegestelle, nachdem der Matrizenschieber
die Matrizen aus dem Schlitten geschoben, auch seine Endlage erreicht und die Sicherheitsfangvorrichtung
aus ihrer Sperrlage gebracht hat, und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III
der Fig. i.
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Im Maschinenrahmen i bewegt sich der an einer Kette 2 o. dgl. hängende,
von einem nicht dargestellten Gegengewicht getragene und auf Rollen 3 geführte Förderschlitten
4, in dem die Matrizenführungsdrähte 5 befestigt sind. Sobald der Förderschlitten
4 seine obere in Fig.2 gezeichnete Endlage erreicht hat, wird er in dieser Ablegestellung
von einer unter der Wirkung einer Feder 6 stehenden Sperrklinke 7, die mit einem
am Schlitten 4 befestigten Zapfen 8 in Eingriff gelangt, festgehalten. Vom Getriebe
der- Maschine aus wird dann über ein Gestänge g, io der ebenfalls auf Rollen geführte
Matrizenschieber i i vorgeschoben, wodurch die auf den Drähten 5 des Schlittens
4 hängenden (nicht dargestellten) Matrizenstäbe auf die Ablegedrähte 12 hinübergeschoben
werden. Zwischen das die Schieberbewegung übertragende Gestänge und das Maschinengetriebe
ist in bekannter Weise eine Ausgleichsfeder 13 eingeschaltet, die die Übertragung
der Kräfte zuläßt, bei auftretenden, die Vorbewegung des Schiebers i i verhindernden
größeren Widerständen aber nachgibt und so Schädigungen verhindert. Sobald der Schieber
i i seine rückwärtige, in Fig. i gezeichnete Anfangslage verläßt, gibt er einen
unter Federwirkung stehenden, im Maschinenrahmen i angeordneten Sperrbolzen 14 frei,
der dann in eine entsprechende Ausnehmungdes Schlittens 4 eintritt und so diesen
ebenfalls in seiner oberen Endlage feststellt. Bei dem weiteren Vorgang des Schiebers
i i kommt ein an seinem Gestänge io befestigter Anschlag 15 in Eingriff mit einem
an der Sperrklinke 7 vorgesehenen Zapfen 16, wodurch die Sperrklinke 7 den Zapfen
8 des Schlittens 4 freigibt, so daß dann der Schlitten 4 nur noch von dem Indexbolzen
14 in seiner oberen Endlage festgehalten wird. Die Sperrklinke 7 wird in ihrer ausgeklinkten
Stellung in bekannter Weise durch einen nicht dargestellten, am Schlitten 4. vorgesehenen
Indexbolzen gehalten und erst freigegeben, wenn der Schlitten 4 sich wieder nach
unten bewegt. Wenn nun der Schieber i i, gleichgültig, ob er die auf den Drähten
5 des Schlittens 4 hängenden Matrizenstäbe völlig auf die Ablegedrähte 12 hinübergeschoben
hat oder infolge von irgendwelchen Widerständen etwa diese Endlage nicht erreicht
und damit seine Aufgabe nicht erfüllt hat, in seine in Fig. i gezeigte Anfangsruhelage
zurückkehrt, preßt er auch den den Schlitten q. noch sichernden Indexbolzen 14 zurück.
Der nunmehr völlig freigegebene Förderschlitten 4. kann dann in seine untere Lage,
die Gießstellung, zurückfallen. Diese Arbeitsweise ist bekannt.
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Um ein Abwärtsgleiten des etwa nicht völlig von den abzulegenden Matrizen
befreiten Förderschlittens 4 zu verhindern, ist an dem Maschinenrahmen i ein um
den Bolzen 17 begrenzt schwenkbarer langer Hebel i8 gelagert. Im dargestellten Beispiel
sind die beiden Endlagen dieses Hebels 18 einerseits durch seine Führung 19
und andererseits durch einen an dieser befestigten Anschlag 2o begrenzt. Das untere
Ende des Hebels 18 ragt mit einem zweckmäßigerweise als Rolle ausgebildeten
Anschlag
21 in die Bahn der auf dem zugehörigen Rahmen i laufenden Führungsrollen 3 des Schlittens
4 oder eines zu diesem Zwecke am Schlitten 4 vorgesehenen, hier jedoch nicht gezeichneten
besonderen Anschlags. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß durch entsprechende
Wahl der Armlängen des Hebels 18 bei einer nur geringfügigen Bewegung der Anschlagrolle
21 das obere Ende des Hebels 18 eine bedeutend größere Schwenkbewegung ausführen
muß. Wenn der Hebel 18 in seiner in Fig. 2 gezeichneten, den Schlitten 4 entsichernden
Lage ist, ragt daher die Anschlagrolle 21 auch nur um ein ganz kleines Maß in die
Bahn der Schlittenführungsrolle 3 bzw. des vorerwähnten besonderen Anschlags. Auf
dem oberen Hebelarm 18 sind um Zapfen 22 begrenzt schwenkbare und leicht bewegliche
Sperrnocken 23, beispielsweise an zwei Stellen des Hebels 18, vorgesehen. Die Endlagen
dieser Sperrnocken 23 können wiederum durch auf dem Hebel 18 feste Anschlagstifte
24 begrenzt sein. Die Nocken 23 sind so angeordnet, daß sie unter der Wirkung ihres
Eigengewichtes gegebenenfalls auch einer besonderen, hier nicht dargestellten Feder
in ihre unteren, in den Fig. i und 2 gezeichneten Sperrstellungen gelangen. Sobald
nun der Förderschlitten 4, sei es beim Abwärtsgang oder beim Aufwärtsgang, mit einer
seiner Führungsrollen 3 oder etwa, wie oben erwähnt, diesen Zwecken dienenden besonderen
Anschlägen gegen die Anschlagrolle 21 des Hebels 18 stößt und damit dieses Hebelende
aus der Schlittenbahn bewegt, werden das obere Ende des Hebels 18 bzw. die an diesem
befestigten Sperrnocken 23 in die Bahn des Schlittens 4 bzw. seiner Führungsrollen
3 oder der besonderen nicht dargestellten Anschläge eingeschwenkt. Es ist also auf
diese Weise mit Sicherheit erreicht, daß die Schlittenfangvorrichtung immer in Sperrlage
ist, sobald der Schlitten 4 in seine untere Lage gelangt, bzw. bevor er seine obere
Endlage, die Ablegestellung, erreicht. Denn selbst wenn, nachdem der Schlitten in
seiner unteren Stellung ist, auf irgendeine Weise die Fangvorrichtung 18, 23 in
ihre Freigabestellung, z. B. durch Unachtsamkeit, gebracht wurde, wird sie beim
Hochgehen des Förderschlittens 4 wieder in ihre Sperrstellung geschwenkt. Die Abmessungen
des Hebels 18 sind natürlich so gewählt, daß die Anschlagrolle 21 erst dann von
dem unteren Schlittenende getroffen wird, wenn dessen oberes Ende sich bereits unterhalb
des tiefst gelegenen Sperrnockens 23 befindet. Die Sperrnocken 23 haben an ihrer
dem Schlitten 4 zugewandten Seite eine Abschrägung, so daß die Anschläge oder Rollen
3 des Schlittens 4 bei dessen Aufwärtsbewegung an den Sperrnocken 23 vorübergehen
bzw. diese aus ihrer Bahn schwenken können, ohne daß damit die Fangvorrichtung aus
ihrer Sperrlage gebracht wird. Sobald die Rollen 3 an den Nocken 23 vorüber sind,
gelangen diese, wie erwähnt, wieder in ihre gezeichnete untere fangbereite Sperrstellung.
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Am oberen Ende des Sperrhebels 18 ist ein Anschlag 25 befestigt, gegen
den ein am Schiebergestänge io fester Bolzen 26 stößt, wenn der Schieber i i, nachdem
er sämtliche Matrizen aus dem Schlitten 4 auf die Ablegedrähte 12 geschoben hat,
den Schlitten 4 verläßt und seine äußerste in Fig. 2 gezeichnete Arbeitslage gerade
erreicht. Dabei wird also über den Stift 26 und Anschlag 25 der Hebel 18 in seine
in Fig. 2 gezeichnete Freigabestellung geschwenkt, so daß die Sperrnocken 23 die
Bahn des Schlittens .4 bzw. der Rollen 3 verlassen, während die Anschlagrolle 21
des Hebels 18 gleichzeitig in die Schlittenbahn eingeschwenkt wird, um bei Berührung
mit dem heruntergleitenden Schlitten 4 die Sicherungsvorrichtung wieder in ihre
in Fig. i gezeichnete fangbereite Sperrlage zu bringen.
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Auf diese Weise ist es erreicht, daß in jedem Falle die Sicherheitsfangvorrichtung
18, 23 erst dann von dem Matrizenschieber i i ausgeschaltet wird, wenn dieser seine
Endlage erreicht hat, also bestimmt auch die letzte vor ihm befindliche Matrize
aus dem Förderschlitten 4 auf die Ablegedrähte 12 hinübergeschoben hat. Wenn also
einmal der Schieber ii infolge des Widerstandes eckender Matrizen o. dgl. nicht
alle Matrizen aus dem Schlitten 4 herausschieben kann und infolgedessen nicht seine
in Fig. 2 gezeichnete Arbeitsendlage erreichen kann, wobei dieAusgleichsfeder 13
inTätigkeit tritt, so wird zwar der Schlitten 4 sowohl von der Sperrklinke 7 als
auch von dem Indexbolzen 14 freigegeben, kann also mit den noch in ihm hängenden,
nicht abgelegten Matrizenstäben nach abwärts gleiten. Da aber in diesem Falle die
Sicherheitsfangvorrichtung 18, 23 nicht von dem Schieber i i bzw. Stift 26 aus der
Schlittenbahn geschwenkt wurde, so kann der Schlitten 4 nur ein ganz kurzes Stück
nach abwärts gleiten, wo er schon etwa an seiner oberen Führungsrolle 3 von der
oberen Sperrnocke 23 festgehalten wird; und sollte einmal aus irgendwelchen Gründen
die obere Sperrnocke 23 nicht sichern, so wird bestimmt die nächste Sperrnocke 23
den Schlitten auffangen, noch ehe die in ihm hängenden Matrizen am unteren Ende
der Schlittenbahn angelangt sind bzw. dort auftreffen können. Es ist selbstverständlich
auch möglich, mehr als zwei solcher Sperrnocken 23 auf dem Hebel 18 vorzusehen,
ohne damit den Rahmen der Erfindung zu verlassen.