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Schleudervorrichtung zum Auskleiden von Schleudergußformen Beim Metallschleuderguß
unter Verwendung von Kokillen versuchte man durch geeignete Auskleidung der Metallkokille
vor dem Guß die Abschreckung der Äußenseite des geschleuderten Gußkörpers zu vermeiden
oder zu mildern. Die verschiedensten Auskleidungsstoffe metallischer und nichtmetallischer
Art kamen zu diesem Zweck in Vorschlag, darunter auch Sandauskleidungen, welche
durch Schleuderwirkung der Form eine Verfestigung erfahren sollten. In ähnlicher
Weise wie bei dem sog. Sand-Spun-Verfahren, nach welchem eine im Sonderverfahren
gestampfte Sandform in die sich drehende Kokille eingesetzt wird, versuchte man
auch bei durch Schleuderwirkung der Form verfestigte Formaushleidungen eine weitere
Verfestigung und Glättung der Innenseite durch nachträgliches Aufbringen eines Bindemittels
und Aufstäuben von Flüssigkeiten, welche bei erwärmten Außenformen verdampften,
zu @erreichen.
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Die Gleichmäßigkeit der Forminnenschicht wird beim nachträglichen
Aufbringen des Bindemittels durch Materialstauungen und Anhäufungen beeinträchtigt,
außerdem kann eine wirksame Bindung und Erhärtung infolge getrennter Einführung
des Bindemittels und der Bindeflüssigkeit niemals genau vorausbestimmt werden. Ebenfalls
das Auftragen der äußeren Sandauskleidung bereitete bei Verwendung des hierfür ausschließlich
verwendeten Kipptroges große Schwierigkeiten, da insbesondere für Rohre mit dünnen
Wandungen die hierbei erforderliche Gleichmäßigkeit der Schicht sehr schwierig zu
erreichen ist. Man versuchte durch Abstreifer an dem mit Stützvorrichtungen versehenen
Gießtrog den Innenumfang der ausgekleideten Form zu glätten, konnte hierbei jedoch
eine zusätzliche Verdichtung nicht erreichen.
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Daneben wurde auch der Vorschlag gemacht, die Sandauskleidung mit
umlaufenden Blasdüsen aufzutragen. Selbst bei Aufwendung starker Drücke kann mit
diesen Einrichtungen eine wirksame und gleichmäßige Verdichtung des Sandfutters
nicht erreicht werden, da das körnige Material auf der Formwand seitlich ausweichen
kann und dabei nachteilige Materialanhäufungen verursacht.
Die Erfindung
bezweckt eine Beseitigung aller dieser Übelstände, und zwar erfolgt dies durch Verwendung
von um die Drehachse der Form umlaufenden Wurfschaufeln, denen die Auskleidungsmasse
durch je eine Zuführvorrichtung zugeleitet wird und von denen vorteilhaft eine Schaufel
als Abstreif- und Glättvorrichtung ausgebildet ist.
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Man erreicht mit dieser Vorrichtung eine gleichmäßige und sehr dichte
Sandauskleidung. Außerdem ist es möglich, vorher ausgemachten Bindesand in noch
feuchtem Zustande verwenden zu können, bei dem die Wirkung durch innige Mischung
geeigneter Bestandteile genau vorausbestimmt werden kann. Eine genaue Maßhaltung
des Innendurchmessers ergibt sich durch Verlängerung einer Wurfschaufel, deren Ende
als Abstreifer ausgebildet ist. In einem Durchgang der Vorrichtung durch die Form
läßt sich die Auskleidungsmasse in der erforderlichen Stärke bei genügend großer
Verfestigung gleichzeitig einbringen und maßhaltig glätten. Kann die Erhärtung der
Masse durch Erwärmung der Form nicht allein erzielt werden, so kann in an sich bekannter
Weise Heißluft o. dgl. eingeblasen werden. Nicht allein Sand in Verbindung mit Bindemitteln,
sondern auch jede beliebige andere körnige oder pulverförmige Masse ohne Bindemittel
läßt sich mit dieser Vorrichtung maßhaltig verdichten, ebenso können Rohre in dieser
Weise nachträglich mit einem Schutzüberzug geeigneter Zusammensetzung, z. B. aus
Zement oder sonstigen hydraulischen Massen, versehen werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Darstellung eine beispielsweise
Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, und zwar in einem Längsschnitt und in
einem Querschnitt.
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Mit z ist die Form einer Schleudergußmaschine oder ein Rohr bezeichnet,
auf deren Innenseite eine Auskleidung 2 aus körnigen, pulverförmigen Stoffen mit
oder ohne Bindemittel aufzubringen ist. Hierzu dient eine Schleudervorrichtung,
welche im wesentlichen aus nach außen gebogenen und an einer Dreachse 3 angesetzten
Wurfschaufeln q. bestehlt. Man wird mindestens zwei Wurfschaufeln, wie gezeichnet,
vorsehen, jedoch ist auch jede beliebige andere Zahl möglich:. Die Zuführung der
Auskleidungsmasse erfolgt durch eine Fördervorrichtung beliebiger Art, z. B. durch
ein. Zuführungsrohr 5 mit darin eingesetzter Förderschnecke. Bei fehlender Förderschnecke
kann die Masse auch mittels Druckluft den Schaufeln zugeführt werden. Die Fördereinrichtung
5 wird man zweckmäßigerweise unterhalb der Achse 3 anbringen, um beim Aufschleudern
der Auskleidungsmasse gleichzeitig die Fallgeschwindigkeit ausnutzen zu können.
Vor der Mündung der Fördereinrichtung sind die Wurfschaufeln durch eine Scheibe
6 abgedeckt, welche unmittelbar neben den Schaufeln öffnungen 7 etwa in Größe des
Zuführungsrohres besitzt. Diese Lochscheibe dient zum Abschluß des Zuführungsrohres.
Befindet sich bei untenliegendem Zuführungsrohr 5 jeweils eine öffnung 7 vor diesem,
so kann die nach vorn zu durch eine Scheibe 6n abgeschlossene Auskleidungsmasse
in die jeweils untere Kammer vor die Wurfschaufel gelangen. Die Masse wird sofort
von der Schaufel erfaßt und gegen die Innenwand der sich gegenläufig zwischen der
Wurfschaufel drehenden Form geschleudert. Bei der gezeichneten Darstellung wiederholt
sich dieser Vorgang zweimal bei einer Umdrehung. Kommt an Stelle des Zuführungsrohres
eine andere Fördereinrichtung, z. B. ein endloses Förderband, in Anwendung, so fällt
die Lochscheibe 6 weg und die Auskleidungsmasse wird den Schaufeln fortlaufend oder
absatzweise zugeführt, was durch eine geeignete Steuereinrichtung ermöglicht wird.
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Zur Erzieltmg einer gleichmäßigen und glatten Oberfläche der beim
Einschleudern bereits verdichteten Form- oder Rohrauskleidung ist eine Schaufel
an ihrem freien Ende dem gewünschten Innendurchmesser entspirechend umgebogen oder
sonstwie ausgestaltet, so daß mit diesem Teil 8 der innere Umfang gleichzeitig geglättet
wird.
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Um Schwingungen der Schleudervorrichtung zu vermeiden, ist diese entweder
am Form- oder Rohreingang durch einen Einsatz oder unmittelbar hinter den Wurfschaufeln
in. einer nach Möglichkeit elastischen Stütze 9 geführt. Die verschiedensten Ausführungsformen
sind denkbar. Dieses Lager 9 und die Wurfschaufeleinrichtung werden zweckmäßig auswechselbar
auf der Achse 3 aufgesetzt, um sie den verschiedensten Durchmessern der Form oder
des Rohres anpassen zu können.