DE678757C - Verfahren und Form zur Herstellung von Schleudergussstuecken - Google Patents

Verfahren und Form zur Herstellung von Schleudergussstuecken

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DE678757C
DE678757C DEP76278D DEP0076278D DE678757C DE 678757 C DE678757 C DE 678757C DE P76278 D DEP76278 D DE P76278D DE P0076278 D DEP0076278 D DE P0076278D DE 678757 C DE678757 C DE 678757C
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cast
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DEP76278D
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Heinrich Projahn
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D13/00Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force
    • B22D13/10Accessories for centrifugal casting apparatus, e.g. moulds, linings therefor, means for feeding molten metal, cleansing moulds, removing castings
    • B22D13/101Moulds
    • B22D13/102Linings for moulds

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

  • Verfahren und Form zur Herstellung von Schleudergußstücken leas vorliegende Verfahren betrifft die Herstellung von beliebig gestalteten Schleudergußstücken vorzugsweise aus Metallen aller Art, insbesondere auch die Erzeugung von Schleudergußrohren aus Eisen und Stahl.
  • Bisher . geschieht die Herstellung von Schleudergußrohren fast ausschließlich entweder nach dem Verfahren von de Lavaud oder nach dem Sandspun-Verfahren. Nach ersterem wird Gußeisen bestimmter Gattierung in wassergekühlte, umlaufende Kokillen mittels einer Gießrinne vergossen, die gegenüber der Kokille längs verschieblich ist, so daß das auf der Kokilleninnenfläche sich ablagernde Metallband das Rohr bildet. Erhebliche Schwierigkeiten bei diesem Verfahren liegen darin, daß die Kokille durch das unmittelbar auftreffende heiße Eisen sehr hoch beansprucht wird und daß das gebildete Rohr durch die starke Kühlwirkung der Kokille in seiner Außenzone weiß erstarrt, so daß es einer nachträglichen Glühbehandlung unterworfen werden muß.
  • Um die Abschreckwirkung der Kokille zu vermeiden, hat man vorgeschlagen, vor dem Einfließen des Metalls in die wassergekühlte Kokille Ausldeidungsstoffe in pulveriger, geflechtartiger oder auch plastischer, bandartiger Form in sehr .dünner Schichtstärke einzubringen. So sind beispielsweise Verfahren bekannt, bei denen auf der Innenwand der umlaufenden Kokille eine Auskleidungsschicht in Form eines in sich zusammenhängenden Gebildes abgelagert wird bzw. bei denen durch Wahl eines entsprechenden Auskleidunggsstoffes ein in sich zusammenhängender filz- oder geflechtartiger Überzug auf der Kokillenwandung gebildet wird, wobei dein Schleuderdruck die Aufgabe zukommt, die Auskleidungsstoffe an die Wandung der Schleuderform anzulegen. Die gleiche Wirkung übt der Schleuderdruck bei den bekannten pulverförmigen Auskleidungssto-ftten aus, welche auf der Innenwand der Kokille vorzugsweise als sehr feine Staubteilchen. in so dünner Schicht abgelagert werden, daß die Schichtdicke einige hundertstel Millimeter nicht überschreitet. Wenn man dabei auch zwecks Mitnahme und Beschleunigung des feinen Staubes durch die Kokille und zwecks Herabminderung der leichten Entzündbarkeit des feinen Staubes diesem schon gröbere Teilchen in einem kleinen Bruchteil der Gesamtmenge zugemischt hat, so ist es dabei doch notwendig, daß das Gießen des Metalls unmittelbar nach der .Bildung der Staubschicht erfolgt. Der Grund hierfür liegt vermutlich darin, daß nur während der kurzen bis zum Auftreffen des Gießstrahles verfließenden Zeitspanne die Staubteilchen nicht in der Lage sind, die an ihnen haftenden Gase abzugeben, so daß die eben abgelagerte Staubschicht auf einer dünnen, leicht verdrängbaren Luftschicht ruht, welche den Wärmeabfluß etwas verzögert. Hierdurch tritt wohl eine Verbesserung des Gefüges ein, und die Glühdauer wird herabgesetzt, jedoch ist im allgemeinen auch hierbei noch eine Glühbehandlung erforderlich.
  • Die mit der Benutzung wassergekühlter Kokillen verbundenen Schwierigkeiten werden zwar bei dem Sandspun-Verfahren vermieden. Dafür wird hierbei jedoch im allgemeinen mit Schleudergußformen gearbeitet, die, ebenso wie beim Röhrenstandguß, mit feuchtem Formsand z. B. aufgestampft, dann auf eine Schleudermaschine gebracht und unter bestimmten, zum Trocknen des feuchten Formsandes und zum gleichmäßigen Verteilen des Metalles in der Form einzuhaltenden Bedingungen abgegossen werden. Um dabei Auswaschungen des Formfutters durch das einfließende Gießmetall vorzubeugen, hat man auf dem Formmassefutter harte, schalenartige Zementschichten oder Kohlestoffschlichteschichten gebildet bzw. dem Gießmetall Flußmittel zugesetzt, welche die losgelösten, sich an der Innenfläche des Gußkörpers absetzenden Futterstoffteilchen aufnehmen. Auf diese Weise werden allerdings Rohre erhalten, die weich sind und keines Nachglühens bedürfen und die auch mit beliebigen Gußeisengattierungen abgegossen werden können. Dagegen bereitet gerade die Formsandauskleidung bei dieser Arbeitsweise erhebliche Schwierigkeiten. Durch das Aufstampfen und Trocknen des Sandfutters sowie ferner infolge der Wärmewirkung des Gießmetalls verfestigen sich die Sandmassen derart, daß die Rohre nicht ohne weiteres gezogen werden können, sondern das Sandfutter nach dem Guß mittels umständlicher Vorrichtungen zerstört werden muß. Abgesehen davon ist das Aufstampfen der Formen mittels Rohrmodells umständlich und kostspielig und verzögert die Fertigung. Um das Aufstampfen der Formen mittels eines Rohrmodells zu vermeiden, hat man auch schon vorgeschlagen, die einen zum Zusammenbacken ausreichenden Gehalt von Feuchtigkeit bzw. Bindemitteln enthaltende Formmasse durch Schleuderwirkung in der umlaufenden Form zu verteilen und sie dann durch besondere verfestigend, glättend und formgebend wirkende Werkzeuge, wie Schablonen oder Walzen, derart zu bearbeiten, daß, gegebenenfalls unter Trocknung der Masse, ein hinreichend festes Futter mit genügend glatter Innenfläche für das Eingießen des Gießwerkstoffes entsteht. Obwohl hierdurch ein so fest in sich zusammenhängendes Formfutter gebildet wird, daß die Drehung der so ausgefütterten Form vor dem Eingießen des Metalls zwecks Einsetzens der Muffenkerne bzw. zwecks Überführung in die eigentliche Gießvorrichtung völlig unterbrochen werden kann, hielt man hierbei es für erforderlich, dem Gießmetall bei der Zuführung eine Drehbewegung zu erteilen, um dessen auswaschender Wirkung auf das Formfutter vorzubeugen. Auch bei diesem Verfahren ergeben sich infolge, der in sich verfestigten Formmasse beim Ziehen der Rohre die vorstehend angeführten Schwierigkeiten.
  • Von diesen Verfahrensarten ist das vorliegende Verfahren grundsätzlich verschieden. Zu seiner Durchführung bedarf es weder genau auf Maß bearbeiteter Kokillen aus Stahl oder anderen hochwertigen Werkstoffen noch eines GuBeisens von ganz bestimmter, nur für gekühlte Kokillen brauchbaren Zusammensetzung, noch eines Ausglühens der erzielten Gußstücke. Andererseits wird aber nach dem neuen Verfahren das umständliche Aufstampfen der Formen mit Sand vor dem Guß bzw. das nach dem Einschleudern der Formsandmasse bisher erforderliche Schablonieren und Trocknen der Formen vor dem Guß und das mühsame Zerstören des Sandfutters nach dem Guß vermieden. Trotzdem werden Gußstücke erzielt, und zwar auch solche aus Eisen und sogar Stahl, die die gleichen Festigkeitseigenschaften wie die nach dem de Lavaud-Verfahren hergestellten aufweisen, ihnen aber in der Schlagfestigkeit überlegen sind.
  • Das neue, eine durch Schleuderwirkung erzeugte Auskleidung aus sandartigen Stoffen benutzende Verfahren besteht darin, in der Form bzw. dem Formgehäuse ein Formfutter aus in lockerem Zustand eingebrachten körnigen Stoffen dadurch zu bilden, daß die körnigen Bestandteile des Futters lediglich durch Wahl einer so hohen Drehzahl in ihrer gegenseitigen Lage gesichert werden, daß gegenüber der fortschwemmenden Wirkung des auftreffenden bzw. einfließenden Metalls ein genügend fester und widerstandsfähiger Zusammenhalt des Futters gewährleistet ist, worauf der Gußkörper unter Aufrechterhaltung der hierfür erforderlichen Drehzahl gebildet wird.
  • Entgegen der allgemein verbreiteten Auffassung hat sich nämlich überraschenderweise ergeben, daß körnige Stoffe, insbesondere auch solche von wesentlich geringerem spezifischem Gewicht als das Gußmetall, zur Bildung einer ausgezeichneten Auflagefläche für das flüssige Schlendergußmetall geeignet sind, wenn die Stoffe, entsprechend der gewählten Schichtdicke, ihrer Korngröße lind ihrem spezifischen Gewicht einer so hohen Drehzahl unterworfen werden, daß ein eine gewisse Gasdurchlässigkeit besitzendes Futter entsteht, das dem auftreffenden Metall einen ausreichenden, durch .die Stärke der Schleuderkraftwirkung bedingten Widerstand entgegensetzt. Es bedarf also nicht des Zusatzes bestimmter Bindemittel oder eines besonderen mechanischen Festpressens der Stoffe in der Form oder einer Bearbeitung der Auskleidung mit glättenden und profilgebenden Werkzeugen sowie insbesondere nicht einer Verfestigung der Formmasse durch Trocknen, sondern das nach dem neuen Verfahren geschaffene Futter aus körnigen Stoffen bildet unmittelbar eine ideale Auflageschicht von völlig ausreichender Widerstandsfähigkeit für das einfließende Metall, sofern unter Berücksichtigung der Gießverhältnisse, wie z. B. Schleuderformdurchmesser, spezifisches Gewicht und Menge des Gießgutes, mindestens die durch die physikalischen Eigenschaften der körnigen Stoffe und ihre Schichtstärke bedingte kritische Drehzahl erreicht wird.
  • Ein älterer Vorschlag befaßt sich zwar bereits mit Schleuderformfuttern aus losen körnigen Stoffen, welche dort gleichwertig mit Futtern aus geschmolzenen spezifisch schwereren Metallen genannt-sind. In diesem ä 7 lteren Vorschlag fehlt jedoch jeglicher Hinweis auf die planmäßige Wahl und ausschlaggebende Bedeutung einer bestimmten kritischen Mindestdrehzahl gerade bei Futtern aus losen körnigen Stoffen, so daß die Entwicklungder Technik durch diesen unfertigen und in seiner Art noch gänzlich unbrauchbaren Vorschlag in keiner Weise beeinflußt worden ist.
  • Ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß beim Ziehen der Gußkörper kein Stauen der rieselfähigen,körnigen Futterstoffe eintritt und daß die Körner als lockere, nicht zusammenhängende oder bakkende Masse aus der Form herausrieseln können.
  • Sollen nach dem neuen Verfahren insbesondere solche Metalle und Metallegierungen vergossen werden, die beim Erstarren stark schwinden, wie z. B. Stahl oder Gußeisen, so empfiehlt es sich, bei beginnender Erstarrung des gegossenen Metalls die Drehzahl so zu vermindern, daß sich .die futterartige Schicht unter dem Nachlassen der Schleuderkraftwirkung in ihrem inneren Zusammenhang lockert und ein ungehindertes Schwinden des Gußstückes in axialer und radialer Richtung ermöglicht.
  • Werden solche Metalle oder Metallegierungen vergossen, die durch beschleunigte Abkühlung bei .der Erstarrung eine Gefügeverbesserung erfahren, wie z. B. Gußeisen, so wird, wie es bei getrockneten und in sich fest zusammenhängenden Futtern an sich bekannt ist, für das Futter vorzugsweise eine Schicht von solcher Stärke gewählt, daß wohl eine Kühlwirkung, nicht aber ein abschreckender Einfluß von der Gußform auf das erstarrende Metall ausgeübt wird. Es verringert -sich dabei der Wärmeabfluß so weit, daß ein Nachglühen der Gußstücke nicht notwendig ist, selbst bei Anwendung stark gekühlter Formgehäuse.
  • Die Schichtstärke hängt jeweils von den physikalischen Eigenschaften der Futterstoffe, insbesondere von ihrer Korngröße und der Wandstärke der Rohre ab. Sie hält sich zweckmäßig in den Grenzen von etwa i bis 20 min, kann aber gegebenenfalls auch geringere und auch größere Stärken je nach den Gußbedingungen annehmen.
  • Damit eine gewisse Gasdurchlässigkeit der Schicht gewährleistet ist, liegt die Größe der benutzten Körner vorzugsweise nicht unter etwa o,i mm. Durch verschiedene Korngrößen läßt sich eine unter Umständen anzustrebende Rauhigkeit der Außenwand der Gußkörper erreichen.
  • Es kann in manchen Fällen zweckmäßig sein, als Futterstoff Gemische aus körnigen Stoffen verschiedenen spezifischen Gewichts und bzw. oder verschiedenen Wärineleitvermögens zu benutzen. Letzteres ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn in einem Formteil, dessen Querschnitt sich von den übrigen Formteilen unterscheidet, ein stärkerer Wärmeabfluß bewirkt werden soll, ohne die Schichtstärke zu ändern.
  • Sollen hochschmelzende Metalle und Metalllegierungen von verhältnismäßig engem Erstarrungsintervall, wie z. B. Stahl oder Gußeisen, vergossen werden, so empfiehlt es sich, den Wärmeabfluß nicht nur durch Wahl einer entsprechenden Schichtdicke des Futters zu .verzögern, sondern die körnige Futtermasse in vorgewärmtem oder heißem Zustand in die Form einzuführen.
  • Es ist nicht notwendig, für eine besondere Bindung der Körner durch ein Bindemittel zu sorgen, vielmehr ist die Schleuderkraftwirkung, wenn sie nur, wie oben angegeben, entsprechend - bemessen wird, ausreichend, um die Bestandteile der Schicht unter eine solche Druckspannung zu setzen, daß sie in völlig trockenem Zustand verwendet werden können und unter .der Wirkung der notwendigen Drehzahl wie ein starres, gasdurchlässiges Futter wirken. Es kann jedoch gegegebenenfalls der körnigen Futtermasse auch ein unter der Wirkung des einfließenden Metalls nicht gasendes Bindemittel zugesetzt werden, um, falls es die Bedingungen erfordern, mit geringeren Drehzahlen als beim Arbeiten ohne Bindemittel gießen zu können. Es soll aber in jedem Fall die Größe der Körner und die Schichtdicke so gewählt werden, daß sie, wenigstens zum größten Teil, einander nur punktförmig berühren und eine ausreichende Gasdurchlässigkeit gewährleistet ist. Es ist ferner darauf zu achten, daß die körnigen Stoffe beim Eingießen .des Metalls nicht Schichten bilden können, die zu einer Verstopfung oder Ausfüllung der Zwischenräume zwischen den einzelnen Körnern Anlaß geben, so daß eine gasundurchlässige Hülle entsteht. Aus diesem Grunde ist die Verwendung von Stoffen in einer der Kugelgestalt 'möglichst nahekommenden Form besonders vorteilhaft. Die Anwendung flacher, länglicher Teilchen, die sich miteinander verfilzen und einen in sich zusammenhängenden Körper bilden, ist ungünstiger, da dann ungleich größere Berührungsflächen vorliegen und die Gefahr des Zusammensinterns erhöht wird, wodurch naturgemäß die Gasdurchlässigkeit sinkt. Infolgedessen läßt sich bei der Benutzung flacher, länglicher Teilchen der den Wärmeabfluß hindernde Einfluß der Schicht nicht mit :der Sicherheit und Zuverlässigkeit regeln, als wenn die Stoffe eine annähernd kugelige Körnerform besitzen.
  • Für die Futterschicht kommen vorzugsweise sandartige Werkstoffe in Betracht wie die verschiedenen Gießereisande oder Ölsande; es sind mit Vorteil jedoch auch Metalle, sogar gepulverte Kohle, Schlacke und ähnliche Stoffe verwendbar, sofern sie nur in körniger Form vorliegen und ein gasdurchlässiges Futter bilden. Es ist auch möglich, auf das so ausgebildete Futter von ausgesprochen körnigem Charakter in an sich bekannter Weise solche Stoffe aufzubringen bzw. in das Futter einzulagern, die in die Oberfläche des einfließenden Metalls übergehen und auf die Außenhaut veredelnd oder die korrosionsfestigkeit erhöhend wirken, oder die als emailartiger Überzug auf das Gußstück aufschmelzen.
  • Um ein Weggleiten der körnigen Stoffe an äen Stellen der Form zu verhindern, an denen Wölbungen oder Vorsprünge sind, wie sie beim glockenförmigen Teil von Schleudergußrohren vorkommen, können hierfür, was jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, Vorsprünge, Stifte o. dgl. angebracht werden, die das Weggleiten hindern. An diesen Stellen kann aber auch ein muffenärtiger Teil aus wärmeschlechtleitendem Stoff, z. B. ein aus Olsand hergestellter und getrockneter Körper, wie er in ähnlicher Weise bei der Herstellung von Flanschenrohren, jedoch für einen anderen Zweck, nämlich zur Ermöglichung .des Schwindens der Rohre, schon vorgeschlagen worden ist, oder ein Schamottekörper o. dgl. eingesetzt werden, der vorzugsweise dieselbe Schichtdicke wie das körnige Futter hat und sich etwa ebenso wie dieses hinsichtlich seiner den Wärmeabfluß hindernden Wirkung verhält.
  • Das Einbringen der körnigen Futterstoffe in das Formgehäuse erfolgt zweckmäßig in an sich bekannter Weise mittels einer sich über .die Länge der Gußform erstreckenden, gestrichen gefüllten Kipprinne, um an allen Stellen der Form völlig gleiche Futterstärke zu erhalten. Der OOuerschnitt der Rinne wird vorteilhaft so bemessen, daß auch in Formen ungleichartigen Querschnitts ein polsterartiges Futter entsteht, welches in allen Teilen die gleiche Stärke besitzt, wie es z. B. bei kegelig verlaufenden oder mit Absätzen versehenen Formen .der Fall ist. Es werden dann also an die Formenteile größeren Querschnitts entsprechend größere Stoffmengen abgegeben, die dann unter der Wirkung der Schleuderkraft genau das Innenprofil der Schleuderform annehmen, ohne daß die Verwendung von Schablonen o. d-1. notwendig wird. Um trotz verschiedener Futterstoffmengen, bezogen auf die Längeneinheit der Form, mit nur einer Kipprinne auskommen zu können, werden im Grunde der Kipprinne auswechselbare Einlagen verschiedenen Querschnitts angeordnet, so daß in allen Fällen trotz jeweils anderer Futter stoffmengen die Kipprinne jeweils gestrichen voll gemacht werden kann.
  • Sollen rohrartige Körper hergestellt werden, so empfiehlt es sich, die mit körnigen Stoffen ausgefütterte Schleuderform in an sich bekannter Weise unter zweckmäßiger Neigung von dem höher gelegenen Ende her vorzugsweise mittels einer kurzen Einlaufrinne mit Metall zu beschicken, so daß sich dieses unter der Wirkung der Schleuderkraft an der Innenfläche des Formfutters spiralförmig von innen her nachfließend ablagert und so bis zum unteren Ende der umlaufenden Form gelangt, wo etwaige beim Gießen sich abscheidende Unreinlichkeiten herausgespült und von einem Schlackenfang aufgenommen' werden können. Bei dieser Herstellungsweise ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, an dem Eingußende der Form einen Einsatzring, beispielsweise aus Schamotte oder getrocknetem Ölsand oder auch aus Metall, anzubringen, auf den das Gießmetall geleitet wird und von wo es sich spiralförmig nach dem unteren Ende hin verbreitet. Diese Verfahrensweise hat den großen Vorteil, daß ein innen absolut glattes Rohr entsteht, welches keinerlei Nacharbeit bedarf. Die Neigung der Form muß so bemessen sein, daß sie genügt, um den Reibungswiderstand der Innenfläche der Futterschicht zu überwinden, sie darf aber nicht so hoch sein, daß das Metall über die Futterschicht unter Bildung eines ungleichförmigen Hohlkörpers hinwegschießt.
  • Lediglich beispielsweise sei folgende Arbeitsweise für die Durchführung des Verfahrens angegeben: Ein Bußeisernes Schleuderformgehäuse, welches auch aus mehreren sowohl in axialer als auch in radialer Richtung geteilten und miteinander verbundenen Teilen bestehen und dessen Innenfläche unbearbeitet sein kann und welches gegebenenfalls in weiterer Aushildung der Erfindung zum Abführen der Gase durchgehende Längsriefen bzw. -rippen oder ähnliche Unebenheiten besitzt, die gleichzeitig in an sich bekannter Weise die Futterstoffe halten, wird über ein längsgeschlitztes Rohr geschoben, welches den zum Auskleiden erforderlichen körnigen Stoff, z. B. Silbersand, enthält, .dessen Körnung zwischen etwa o,i und a mm liegt. Das Schleuderformgehäuse' wird in solche Umdrehung versetzt, daß sich der Sand unter Kippen des geschlitzten Rohres über die Forminnenfläche gleichmäßig in einer Schichtstärke von etwa 3 bis 5 mm verteilt. Darauf wird die Form zurückgefahren und nun die Drehzahl so bemessen, daß sie mindestens die einerseits durch die physikalischen Eigenschaften des körnigen Futterstoffes und durch den Schleuderformdurchmesser sowie durch die Futterstärke und andererseits durch den Zentrifugaldruck der einfließenden Metallmasse bedingte kritische Drehzahl erreicht, bei welcher die körnige Futterschicht der Wirkung des einfließenden Gießmetalls den nötigen Widerstand entgegensetzt. Nun wird ein Gießkübel mit kurzer Auslaufrinne vor das Eingußende der entsprechend geneigten Form gebracht. Das Metall trifft beim Eingießen in die mit gleichbleibender Drehzahl umlaufende Kokille zunächst auf einen z. B. aus Ölsand oder Schamotte o. dgl. bestehenden Einsatzring und wird von diesem ausgehend in spiralförmig aneinanderschließenden Windungen über die Innenfläche der Futterschicht gleichmäßig verteilt. Beim Eintreffen des Gießmetalls am unteren Formende werden die Unreinigkeiten abgeschieden und dann gegegebenenfalls, sobald die Erstarrung hinreichend vorgeschritten ist, die Drehzahl so verringert, daß der Gußkörper ungehindert in axialer und radialer Richtung schwinden kann.
  • Als Werkstoff kann dabei Gußeisen von ganz beliebiger Zusammensetzung, ferner auch Stahl und andere Metalle und Metalllegierungen sowie gegebenenfalls auch andere gießfähige Stoffe nichtmetallischen Charakters mit gleichem Vorteil verwendet werden. Jede Gußeisenart z. B. erstarrt dabei durchgehend gleichmäßig grau.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von' Schl.eudergußstücken, wie insbesondere von Schleudergußrohren, in Formen mit einer durch Schleuderwirkung verteilten Auskleidung aus sandartigen, in lockerem Zustand in die Form eingebrachten Stoffen, dadurch gekennzeichnet, -daß die körnigen Bestandteile des Futters lediglich durch Wahl einer so hohen Drehzahl in ihrer gegenseitigen Lage gesichert werden, daß sie den fortschwemmend wirkenden Kräften des einfließenden Metalls gegenüber den erforderlichen Widerstand bieten und der Gußkörper unter Aufrechterhaltung der für den festen Zusammenhalt der körnigen Stoffe erforderlichen Drehzahl gebildet wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß besonders beim Vergießen von Metallen und Metallegierungen, die beim Erstarren stark schwinden, wie z. B. Stahl, mit Beginn der Erstarrung die Drehzahl so verringert wird, daß die dann einsetzende Lockerung im Zusammenhalt der körnigen Futterschicht ein ungehindertes Schwinden des Gußstückes in axialer und radialer Richtung ermöglicht. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vergießen von Metallen und Metallegierungen, deren Gefüge durch Beschleunigung der Abkühlung während des Erstarrens verbessert wird, wie z. B. Gußeisen, die Stärke der eine gewisse Gasdurchlässigkeit besitzenden Futterschicht so gering gewählt wird, daß nur die Kühlwirkung ,des Schleuderformgehäuses, nicht aber ein abschreckender Einfluß auf" das Gießmetall ausgeübt wird. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch# gekennzeichnet, daß ;beim Vergießen von hochschmelzenden Metallen und Metall-Legierungen mit verhältnismäßig engem Erstarrungsintervall, wie z. B. Stahl, der körnige Futterstoff vorgewärmt oder heiß in die Formen eingeführt wird. Verfahren ' nach den Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß als Futterstoff Gemische aus Stoffen von guter und schlechter Wärmeleitfähigkeit und/oder verschiedenem spezifischem Gewicht benutzt werden. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Futterschicht aus einem Stoff besteht bzw. einen Stoff enthält, der die Oberfläche des Gußkörpers hinsichtlich seiner Korrosionsfestigkeit oder sonstiger Eigenschaften verbessert bzw. auf ihm einen emailleartigen Überzug bildet. ;. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Futterschicht solche Stoffe aufgebracht werden, die die Oberfläche des Gußkörpers hinsichtlich seiner Korrosionsfestigkeit oder sonstiger Eigenschaften verbessern oder auf ihm einen emailleartigen Überzug bilden. '8. Verfahren nach Anspruch - i bis i, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stellen der Form, an denen Querschnittsänderungen des Gußstückes, wie z. B. der Glockenteil von Rohren, eine stärkere Wärmeableitung bedingen, Stoffe oder Stoffgemische von höherer Wärmeleitfähigkeit unter ,Beibehaltung einer gleichmäßigen Schichtstärke eingeführt werden. g. Verfahren nach. Anspruch i bis 8 unter Benutzung einer zum Einbringen der Futterstoffe dienenden gestrichen gefüllten Kipprinne, gekennzeichnet durch Verwendung einer Kipprinne mit auswechselbaren Einlagen gleichen oder verschiedenen Querschnitts. io. Verfahren nach Anspruch i bis 9 zur Herstellung rohrartiger Körper durch Eingießen des Metalls von dem höher gelegenen Ende der geneigten Form mittels einer während des Eingießens unverschieblichen vorzugsweise kurzen Eingußrinne, gekennzeichnet durch Verwendung eines Einsatzringes aus gebranntem Ölsand, Schamotte, Metall o. dgl. zur Aufnahme und Weiterleitung des einfließenden Metalls am Eingußende der Form, dessen Lichtweite der der übrigen Futterschicht entspricht. ii. Schleudergußform zur Durchführung der Verfahren nach Anspruch i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schleuderformgehäuse zwecks Abführung der Gase durchgehende Längsriefen bzw. -rippen o. dgl. Unebenheiten vorhanden sind.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2811116A1 (de) * 1977-03-17 1978-09-28 Noble Corp Verfahren und vorrichtung zum schleudergiessen
FR2447765A1 (fr) * 1979-01-30 1980-08-29 N Proizv Ob Tulatschermet Procede d'application d'une couche calorifuge sur la surface interne d'un moule tournant

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2811116A1 (de) * 1977-03-17 1978-09-28 Noble Corp Verfahren und vorrichtung zum schleudergiessen
FR2447765A1 (fr) * 1979-01-30 1980-08-29 N Proizv Ob Tulatschermet Procede d'application d'une couche calorifuge sur la surface interne d'un moule tournant

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