DE570245C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen feuerfester Gegenstaende, insbesondere von Schmelztiegeln - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen feuerfester Gegenstaende, insbesondere von Schmelztiegeln

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DE570245C
DE570245C DE1930570245D DE570245DD DE570245C DE 570245 C DE570245 C DE 570245C DE 1930570245 D DE1930570245 D DE 1930570245D DE 570245D D DE570245D D DE 570245DD DE 570245 C DE570245 C DE 570245C
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    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B14/00Crucible or pot furnaces
    • F27B14/08Details peculiar to crucible or pot furnaces
    • F27B14/10Crucibles

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  • Furnace Housings, Linings, Walls, And Ceilings (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtun- zum Herstellen feuerfester Gegenstände, insbesondere von Schmelztiegeln Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen feuerfester Gegenstände, insbesondere von Schmelztiegeln. Bei derartigen Gegenständen ist es erwünscht, eine möglichst große Dichtigkeit und auch eine große Wärmedurchlässigkeit zu erzielen. Insbesondere soll die Wärmeleitfähigkeit durch die Wandung hindurch die Wärmeleitfähigkeit in der senkrechten, axial zu dein Schmelztiegel gehenden Richtung übertreffen.
  • Bei der gewöhnlichen Herstellung solcher Gegenstände durch Drehen ordnen sich die flockenartigen Teilchen, aus denen die Herstellung erfolgt, durcheinander an. und es liegt sogar eine N7eigung vor, daß die Struktur in radialer Richtung -blättrig ist. Eine solche Struktur stört aber die Wärmeeigenschaften des Schmelztiegels, weil die Wärmeleit Fähigkeit in der Richtung durch die Wände hindurch verringert wird. Es ist liun bereits vorgeschlagen worden, Schmelztiegel aus eineng flockigeil Material durch Druck herzustellen. Hierbei erfolgt aber lediglich ein lZichten der flockigen Teile innerhalb einer verhältnismäßig sehr geringen Tiefe, weil die zur Herstellung dienenden Mischungen nicht genügend Plastizität haben, tun den Druck über den ganzen Inhalt der Forin zu überfragen.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung soll nun ein Parallelgichten .der einzelnen Masseschichten und damit die gewünschte Wärme-Leitfähigkeit und Dichtigkeit des herzustellenden Gegenstandes dadurch erreicht werden, daß die Teile von ausgesprochen flockiger Beschaffenheit enthaltende Mischung in einer Form so geschüttelt wird, daß die Wandungen des Gegenstandes in der Schüttelrichtung liegen und sich die flockigen Teile rechtwinklig zu der Wandungsoberfläche einstellen.
  • Vorzugsweise werden bei der Herstellung von Schmelztiegeln diedie zu schüttelnde Masse aufnehmenden Formen beim Schütteln finit dein Kopf nach unten gerichtet.
  • Das Maß, in welchem die thermische Leitfähigkeit ihrer Richtung nach geregelt werden kann, hängt von den Eigenschaften der einzelnen Bestandteile der Mischung ab. Bei der Verwendung von natürlichem flockigem Graphit, welcher sowohl Flockigkeit und verhältnismäßig hohe Wärmeleitfähigkeit in sich vereinigt, kann die Wärine leichter in einer Richtung parallel zu den Ebenen der Flocken fließen als in anderen Richtungen. Messungen, welche mit Mischungen vorgenommen wurden, die im wesentlichen aus flockigem Graphit bestanden, haben eine thermische Wärmeleitfähigkeit rechtwinklig zu der Schüttelrichtung ergeben, die mehrfach die Wärmeleitfähigkeit parallel zur Schüttelrichtung übersteigt, und zwar ist sie etwa fünf- bis sechsanal so groß. Auch wenn der Betrag an flockigem Graphit in einem selchen Mali abnimmt. claß er einen kleineren, aber noch wesentlichen Teil der Mischung ausmacht, ist die Richtung der Wärmeleitfähigkeit noch ganz vorwiegend. Die Verwendung von flockigem Graphit vermehrt sehr die der Richtung nach eingestellte thermische Leitfähigkeit gegenüber derjenigen, «-elche man erzielen kann, wenn körnige oder nicht flockige Teile verwendet werden. Die Einstellung der flockigen Teilchen in einer etwa waagerechten Lage ergibt einen Schmelztiegel, welcher sich von dem gewöhnlichen, durch Drehen erzielten Produkt auch noch in anderem als der Wärmeleitfähigkeit unterscheidet. Die Einstellung der Flocken rechtwinklig zu der Wandfläche bewirkt, daß nur ihre Kanten an der Oberfläche liegen,- während bei umgekehrter Einstellung, die beim Drehprozeß erzielt wird, die ganze Oberfläche der Flocken der Tiegelfläche zugekehrt ist. Das Material, bei welchem die Flocken waagerecht angeordnet sind, schuppt oder bröckelt deshalb auch nicht so leicht beim Schleifen ab. In einem Schmelztiegel, bei welchem die Glasur beim Gebrauch beschädigt ist, wird das Maß der OXYdatiori auch in einem gewissen Grade von der Einstellung der Teilchen und davon abhängen, wie leicht sich die Schutzschicht abschuppt.
  • Die elektrischen Eigenschaften eines Gegenstandes, welcher aus einer Mischung hergestellt ist, die flockigen Graphit enthält, zeigen ausgesprochene, von der Richtung der Teilchen abhängige, Wirkungen, wenn die Mischung nach dem Verfahren gemägi der Erfindung festgemacht ist. Die Größe der Wirkung kann in weitem Maße dadurch geregelt werden, daß man den Betrag des verhältnismäßig nicht leitenden Materials, der in die Mischung eingefügt ist, regelt. So ist z. B. das Verhältnis der elektrischen Leitfähigkeit in einer Richtung senkrecht zu der Schüttelrichtung im Vergleich zu der Richtung parallel zur-Schüttelrichtung etwa ein Verhältnis von :2 : r, für den Fall einer Mischung, die aus flockigen Graphitteilchen und einem kohlenstoffhaltigen Bindemittel, z. B. Teer oder Pech, besteht, welches bei der Verkohlung ein hinreichend guter elektrischer Leiter wird. Bei einer Mischung, welche 70 °/o flockigen natürlichen Graphit und 30 °/o Ton enthält, bei welchen (las Bindematerial verhältnismäßig nicht leitfähig ist, wird (las angegebene Verhältnis etwa 6 : r. Wenn die Art der Mischung bekannt ist, so kann das Maß der elektrischen Leitfähigkeit des Gegenstandes in den verschiedenen Richtungen einen gewissen Anhaltspunkt für die relative therinische Leitfähigkeit in diesen -Richtungen geben.
  • Uni ein genügend hohes Ilaß der Einstellung der Teilchen zu erzielen und gleichzeitig eine möglichst dichte Härtung der Mischung, ist es vorzuziehen, die Mischung in Verbindung mit einem Kolben zu schütteln, welcher die Mischung auf (las geringste Volumen beschränkt, welches sie während des Schüttelprozesses erreicht. Dieses Volumen kann durch die Anwendung von hydraulischem Druck auf die Mischung in Verhindung mit einem plötzlich wirkenden Rückschlagventil erzielt werden, welches das Zurückweichen des Kolbens verhindert, oder durch andere plötzlich wirkende Mittel. Die vollständige Verhinderung des Zurückweichens des Kolbens und der Mischung während des Schüttelns verstärkt die durch die Einstellung der flockigen Teile durch das Schütteln erzielten Eigenschaften.
  • Die Zeichnung zeigt. eine beispielsweise Ausführungsform einer Vorrichtung. «-elche zum Schütteln eines Schmelztiegels verwendet werden kann.
  • Fig. r ist ein senkrechter Schnitt durch eine zum Formen eines Schmelztiegels dienende Form, welche in eine Schüttelmaschine eingebaut ist.
  • Fig. 2 ist ein waagerechter Schnitt in Richtung der Linie II-II in Fig. r.
  • Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung, bei welcher eine mechanische Kupplung zur Verhinderung des Zurückschlagens beim Schütteln vorgesehen ist: Bei der Herstellung eines Schmelztopfes wird eine geeignete Mischung, welche vorzugsweise aus flockigem Material besteht, durchmischt und in die Form gebracht, welche auf der Schüttelmaschine angeordnet ist. Man kann die übliche Graphitmischung- (Pluinbago) verwenden, welche aus flockigem Graphit und einem Tonbindemittel besteht, oder auch Mischungen, welche aus natürlichem flockigem Graphit, Siliciumcarbid, einem mineralischen Flußmittel und einem bituminösen Binder bestehen. Falls ein bituminöser Binder, z. B. Pech oder Teer, verwendet wird, wird die Mischung mit einem durch einen Dampfmantel geheizten Kessel oder einem sonstigen Heizapparat erhitzt auf eine Temperatur, bei welcher das Bindemittel hinreichend flüssig ist, urn der Mischung einverleibt zu werden und dabei alle Teilchen einzuhüllen.
  • Die Mischung, welche plastisch ist, wird vorzugslveise in die Gießform gebracht, während die letztere geschüttelt wird, weil hierdurch die aufeinanderfolgenden Lagen der Mischung der Gießformhülle entsprechen und das Dichtungsverfahren wirksamer ist, als wenn die ganze Masse vor dem Beginn des Schüttelprozesses eingefügt wird.
  • In den Zeichnungen bedeutet I allgemein die Forin des Schmelztiegels, welche vorzugsweise aus Metall hergestellt und aus einzelnen "feilen zusammengesetzt ist. Die Form ruht auf einer Bodenplatte 2, und Form und Bodenplatte werden von einer Grundplatte 3 getragen, die in eine Schüttelmaschine -,irrgebracht werden kann. Letztere führt als Ganzes die Bezeichnung q.. Die Schüttelinaschine d. bestellt aus einer Grundplatte 5 finit den Seitenwandungen 6 und dein Tisch 7. All letzterem sind nach abwärts gerichtete Führungen 8 vorgesehen, welche die oberen Enden der Seiten 6 teleskopartig umfassen. Die Grundplatte ist mit einem Zylinder g versehen, in dein sich ein Kolben io bewegt, der mit dem Tisch 7 verbunden ist. Zum Heben des Tisches wird Druckflüssigkeit in einem Rohr i i dein Zylinder zugeführt, und zum Senken und Schütteln der Form wird die Flüssigkeit aus dein Zylinder durch das Rohr 12 abgelassen. Man kann natürlich die Schüttelmaschine auch in anderer Weise ausbildet. Innerhalb der Form i liegt der Kern 13, welcher dem Innern des Gießtiegels Form und Größe gibt. Der Kern 13 ist auf der Grundplatte 2 befestigt. Alsdann werden die Teile i der Form an Ort und Stelle gebracht und durch herumgelegte Ringe 1:I gehalten.
  • Die Gießforinteile- i sind finit Hilfe von Bolzen 15 all der Grundplatte 2 angeklemmt, lind zwar gellen die Bolzen 15 durch Ohren 16 -in den Gießformteilen hindurch und sind mit Muttern 17 versehen.
  • ach dem Zusammenbau der Fornl wird die 'Mischung 18, aus der der Gießtiegel hergestellt werden soll, in die obere Öffnung der Form eingefüllt und diese während der Einführung der Mischung geschüttelt. Der obere Teil der Form bildet einen zylindrischen Rauen zur Aufnahme von loser, noch nicht zusammengedrückter Mischung, und sobald eine genügende Menge der Mischung eingefügt ist, wird ein Gewicht oder Kolben ig in den Zylinder eingeführt. Der Kolben dient dazu, die Mischung zu halten und bei der Verhärtung mitzuwirken.
  • Nachdem der Kolben ig eingefügt ist, wird ein hydraulischer Kopf 2o auf die Foren mit I-Iilfe von Bolzen :2i aufgekleinmt. Die Bolzen gellen voll der Grundplatte 3 aus und sind finit Kleinmuttern 22 versehen. Es wird dann ein Hydraulischer Druck auf die Oberfläche des Kolbens ausgeübt, indem Druckwasser, Druckül oder eine sonstige Druckflüssigkeit durch eile Rohr 23 zugeführt und die Luft durch ein Rohr 2.1. abgeführt wird. bis der lZauill des Zylinders oberhalb des Kolbens ig finit Flüssigkeit angefüllt ist. Das Ventil 26 wird darin geschlossen, und die Mischung wird his zum Festwerden geschüttelt.
  • Ein großer hydraulischer Druck ist nicht erforderlich, und der der üblichen städtischen Wasserleitungen, der etwa 3,5 bis 7 kg[cm= beträgt, ist ausreichend. Die Flüssigkeit, welche Wasser oder öl sein kann, wird unter hydraulischem Druck durch das Rohr 23 zugeführt, welches mit einem Rückschlagventil 2 7 ausgerüstet ist, welches zwar zuläßt, daß die Flüssigkeit nach dem Raum 25 hinfließt, aber nicht in umgekehrter Richtung. Ein Kugelrückschlagventil der in der Zeichnung dargestellten Art bat sich als zuverlässig erwiesen. Es wirkt praktisch plötzlich, ermöglicht also das Fließen in einer Richtung. schließt aber augenblicklich ab, sobald eine Neigung des Frießens in umgekehrter Richtung vorhanden ist.
  • Bei dem Schütteln bestellt die Hauptaufgabe in der Verhinderung des Zurückschlagens sowohl des Kolbens als auch der Mischung. Das Schütteln erfolgt mit großer Gewalt, und da die nach abwärts gerichtete Geschwindigkeit der Form der darin enthaltenen Mischung des Kolbens beim Schütteln plötzlich abgebremst wird, werden die Teilchen für einen Augenblick auf ein geringeres Volumen gebracht. Infolge des Bestrebens der Massen und der Mischung, zurückzuprallen, kann das erzielte geringste Volumen nur beibehalten werden, wenn plötzlich wirkende Mittel vorgesehen sind, die das Zurückschlagen des Kolbens und der Mischung verhindern. Die hydraulische Anordnung, wie sie in der Zeichnung dargestellt ist, hat sich als zufriedenstellend für diese Zwecke gezeigt. Die Druckflüssigkeit folgt der Abwärtsbewegung des Kolbens ig in dem Moment des Zusammenpressens; das Rückschlagventil27 verhindert aber sofort das Zurückfließen nach dem erfolgten Schüttelvorgang.
  • Das Zurückfedern des Kolbens würde nicht nur die Dichte des sich ergebenden Gegenstandes beeinflussen, sondern auch den Grad der Einstellung der flockigen Teilchen. Der Grad, bis zu welchem die Teilchen sich innerhalb einer gewissen Zeit einstellen, hängt sowohl von der Stärke des Schütteens als auch von der Freiheit der Bewegung der Teilchen in der Mischung ab. Wenn ein hydraulischer Druck in Verbindung mit dein plötzlich wirkenden Rückschlagventil verwendet wird, dann braucht der hydraulische Druck nicht hoch zu sein, und die Freiheit der Bewegung der Teilchen wird entsprechend größer als bei Anwendung eines außerordentlich hohen Preßdruckes. Gleichzeitig wird ja die Volumenabliahnie, die bei jeder Neuanordnung der Teilchen unter dein Druck erfolgt, durch das wirksame Rückschlagventil sichergestellt. Durch Verhinderung des Zurückschlagens oder Zurückfließens und durch die Frhaltung des jeweils geringsten Volumens, das die 'lischtilig bei jedem einzelnen Schlag erreicht, ergibt sich ein Produkt von außerordentlicher Dichtheit und ein-holier Grad der Einstellung der flockigen Teilchen.
  • An Stelle des erwähnten Rückschlagventils und der hydraulischen Bewegung des Kolbens ig kann man auch mechanische Mittel anwenden, welche veranlassen, daß der Kolben der Mischung beim Festwerden folgt, aber sofort eine Rückwärtsbewegung verhindern. Solche mechanische Vorrichtung ist in Fig. 3 dargestellt. Hier sind Form und Schütteltisch in gleicher Weise ausgebildet wie in Fig. i; es ist aber eine mechanische Kupplung vorhanden, welche im ganzen das Bezugszeichen 30 trägt. Die Kupplung 30 wird von einem Kopf 31 getragen, der durch die Stange 32 an der Grundplatte 3 gehalten ,wird. Die Kupplung besteht aus einem Kopf 33, der an dein Kolben ig sitzt und eine Stange 34. umfaßt. Die Stange 34 erstreckt sich von dein Joch oder Kopf 31 aus nach abwärts. Die Stange 34. besteht aus gehärtetem Stahl und ist von quadratischem oder rechteckigem Ouerschnitt mit ebenen Seiten. Der Kopf 33 besteht aus einem Stück mit geneigten, gehärteten Keilflächen 35. Zwischen den Flächen der Stange 34. und den geneigten keilförmigen Flächen 35 sind gehärtete Stahlrollen 36 angeordnet, die durch ihr Ge"#icht nach unten fallen und außerdem noch durch Federn 37 zusätzlich nach abwärts gedrängt ,werden. Zum Halten der Rollen 36 in der ausgelösten Stellung können Finger 38 vorgesehen werden. Diese Kupplung, welche als Horton-Kupplung bekannt ist, wirkt in folgender Weise: Die mit den Keilflächen zusammenwirkenden Rollen gestatten dem Kopf 33, sich gegenüber der Stange-34 nach abwärts zu bewegen; sie verhindern aber gut eine Aufwärtsbewegung. Wenn die Abwärtsbewegung der Uorm und der mit ihr zusammenhängenden Teile plötzlich angehalten wird, so setzt die Mischung, ,welche dabei hartgemacht ,wird, und der Kolben ig eine Abwärtsbewegung infolge der Trägheit fort. Die Trägheit der Rollen 36 ,wird auch dazu beitragen, diese nach unten in dichten Eingriff mit den Keilflächen zu bringen, so daß sie. sofort den Kopf 33 verriegeln und jedes Aufwärtsschwingen verhindern.
  • Das Schütteln ,wird fortgesetzt, bis die gewünschte Festigkeit der Mischung erzielt ist. Alsdann ,wird der hydraulische Kolben oder die Horton-Kupplung ausgelöst und entfernt, die Form auseinandergenommen, der Schmelztiegel darüber entfernt und in der üblichen Weise gebrannt. Wenn eine thermoplastische Mischung verwendet wird, z. B. eine solche mit Teer oder Pech, kann die Form ,während des Schütteln-; geheizt ,werden und dann vorzugsweise, bevor die Foren entfernt wird, abgekühlt werden.
  • Der Gießtiegel wird vorzugsweise in umgekehrter Lage geschüttelt, wie in der Zeichnung dargestellt. Wenn er in solch umgekehrter Lage geformt wird, erhält der Rand, also der obere Teil des Tiegels, welcher bei der umgekehrten Lage in der Zeichnung zu unterst liegt, eine erhöhte Dichtigkeit und Festigkeit, die gerade für diesen Teil des Gießtiegels sehr erwünscht ist.
  • Um eine ausgesprochen gerichtete Wärmeleitfähigkeit und sonstige Vorteile zu erzielen, z. B. die Verminderung des Abblätterns oder Abschälens, soll die Mischung für den Gießtiegel vorzugsweise einen erheblichen Anteil an Teilchen von ausgesprochen flockigem Charakter enthalten. Natürlicher Graphit ist ein solcher Stoff, da er aus Flocken oder Blättchen besteht. Ein Gießtiegel, welcher aus der üblichen Graphitinischung (Plumbago) hergestellt wird, bei ,welcher der flockige natürliche Graphit mit 25 bis 5o °J, Ton vermischt ist, zeigt diese wünschenswerten Eigenschaften in ausgesprochener Weise. Man kann indessen auch andere Schmelztopfmischungen verwenden, z. B. Mischungen, welche Graphit, einen körnigen feuerfesten Stoff, ein Flußmittel und einen plastischen, kohlenstoffhaltigen Binder enthalten. Als Beispiel einer solchen Mischung diene folgendes:
    21 % natürlicher flockiger Graphit,
    450/0 gestoßenes Siliciumcarbidkorn,
    I i % Flint,
    5% Borax als mineralisches Flußmittel,
    18 % Teer als plastisches, kohlenstoff-
    haltiges Bindemittel.
    Das Siliciuincarbid kann von der üblichen gestoßenen Art sein, ,welche sowohl Flocken als auch unregelmäßige Teile enthält, die durch das gewöhnliche Stoßen oder- Zerkleinern entstehen. Ein Siliciumcarbid jedoch, welches hauptsächlich aus flockigen oder plattenartigen Teilen besteht, kann inan dadurch erhalten, daß man gewöhnliches gestoßenes Siliciumcarbid einem Luftsicht-(Trenn-) Verfahren unterzieht, ,welches die tatsächlich flockigen Teile von dem übrigen Teil des Materials trennt. Durch die Einverleibung eines solchen durch die Luftsichtung gewonnenen, hauptsächlich aus flockigen oder plattenförmigen Teilen bestehenden Siliciumcarbids kann die gewünschte Wärmeleitfähigkeit des Töpfes noch ,weiter vergrößert werden.
  • Eine ,weitere geeignete Mischung besteht aus etwa 58 °/o Siliciumcarbid, gemahlen und durch ein Sieb von-40 Maschen pro 7_o11 gesiebt, etwa 21° /o natürlichem kristallinischem, flockigem Graphit, etwa 5 °/o mineralischem Fl.ußinittel, z. B. niedrig schmelzendem Ton, Borax oder Feldspat, etwa 16 % eines plastischen, kohlenstoffhaltigen oder bituminösen Binders, z. B. ein Gemenge, «-elches vorzugsweise eine Dichte von etwa 17'/_ 3e bei 15o" C besitzt. Wenn Mischungen mit solchen thermoplastischen Bindemitteln verwendet werden, so inula man sie innig durchmischen und erwärmen, z. B. in einer mit einem Dampfmantel versehenen Mischung bis zu einer Temperatur, bei welcher- das Bindemittel flüssig genug ist, um sich vollkommen zu durchmischen und alle Teilchen der Mischung zu umhüllen, bevor die Mischung in die Schüttelform gebracht wird.
  • Vorzugsweise wird auch die Form selbst während des Schüttelas erwärmt. Nach dem Schütteln wird die Gießform vorzugsweise gekühlt, bevor sie auseinandergenommen und der Schmelztiegel entfernt wird.
  • Die große Dichtigkeit der nach diesem Verfahren hergestellten Schmelztöpfe zeigt sich durch eine Bestimmung des Verhältnisses der scheinbaren Dichtigkeit zu dem tatsächlichen spezifischen Gewicht der Mischung, aus welchem sich der Prozentsatz an leeren Stellen oder Poren berechnen läßt. In der nachfolgenden Tafel wird d,ie Dichtigkeit von Schmelztöpfen, welche nach dein Verfahren g äß der Erfindung hergestellt sind, mit ern.
  • solchen Schmelztöpfen zusammengestellt. welche nach dein bisherigen Drehverfahren hergestellt wurden. Die nach dem Drehverfahren hergestellten Schmelztöpfe stammen aus zwei bekannten amerikanischen Fabriken und sind ein erstklassiges Produkt.
    Anschei- Tatsäch- Porosi-
    liches
    nende Spezi- tät in
    Dichti- hsches Prozen-
    keit Gewicht ten
    Durch Schütteln her-
    gestellter Schmelz-
    topf .. .. .. .. . ... . 1199 2,67 25.3
    Durch Drehen her-
    gestellter Schmelz-
    topf NTr. 1 ....... 1,53 2,69 31,9
    Durch Drehen her-
    gestellter Schmelz-
    topf 1`Ir.... ....... 1,;1 2,65 35,5
    Die obigen Ergebnisse wurden mit gewöhnlichen Schmelztopfmischungen erzielt, damit 111a11 die Werte auch mit Schmelztöpfen, die nach anderen Verfahren hergestellt sind, vergleichen konnte. Wenn eine sorgfältige Auswahl der Teilchengrößen getroffen wird und die verschiedenen Verhältnisse von feinen, mittleren und größeren Teilchen so geregelt werden, daß das feste Material den größtmöglichsten Teil des vorhandenen Raumes' ausfüllt, kann die Porosität bis auf io und 15 °i, herabgesetzt werden, wenn man den Schüttelprozeß gemäß der Erfindung anwendet.
  • Die ausgesprochen gerichtete thermische Leitfähigkeit durch die Wandungen des Schmelztopfes im Vergleich zu derjenigen in senkrechter Richtung ist durch folgende Messungen mit einem Schmelztiegel festgestellt worden, der aus gewöhnlicher Graphitmischung (Plumbago) angefertigt wurde, die 70 °/o natürlichen flockigen Graphit mit Ton gebunden enthielt.
  • Es betrug die thermische Leitfähigkeit in cal/cnlIi°CISek. durch die Wandung, also senkrecht zu der Schüttelrichtung, o.o46:I, dagegen parallel zu der Wandung, also parallel zu der Schüttelrichtung, 0,0107.
  • Die thermische Leitfähigkeit durch die Wandung ist etwa vier- bis fünfmal so hoch wie die in senkrechter Richtung.
  • Obwohl das vorliegende Verfahren besonders für Mischung-In geeignet ist, welche flockigen Graphit enthalten, kann man auch andere Teile von ausgesprochen flockiger. Form an Stelle von Graphit anwenden, und man kann eine gerichtete thermische Leitfähigkeit auch durch den Gebrauch von derartigen Teilchen erreichen, wenn sie nicht Graphit sind. Als Beispiel von flockigen Teilen. «-elche in feuerfesten Mischungen gebraucht werden können, sei flockige Tonerde, flockiger Anthrazit, flockiges Siliciumcarbid oder flockiges Material genannt, welches in der Natur vorkommt, so wie Glimmer, gewisse Arten von Gips. Talk, Schiefer usw. Unter einem flockigen Material ist ein Material zu verstehen, dessen Teilchen zwei Dimensionen haben, die erheblich größer sind als die dritte. und aus diesem Grunde ist flockig oder plattenförmig ein Gegensatz zu unregelmäßig geformten Teilchen, welche bei der gewöhnlichen Zerkleinerung-einer Substanz, wie Koks oder eines nicht flockigen lliiierals, hervorgebracht werden.
  • Es ist möglich, die flockigen Bestandteile von Materialien, deren Teile ini allgemeinen unregelmäßig, also nicht alle von flockiger Form sind, zu sichten. X\'enn z. 13. Tonerde einem Luftstrom ausgesetzt wird, so entfernt der Luftstrom die dünneren oder plattenförmigen Teile von denjenigen, welche eine im allgemeinen unregelmäßige Form haben. aber nicht flockig sind. In ähnlicher Weise kann man flockiges Siliciumcarbid durch Luftsichtung erhalten. Solch flockige Tonerde oder flockiges Siliciumcarbid unterscheidet sich von der iiblichen gestoßenen Tonerde oder Siliciumcarbid dadurch, daß die Teilchen nahezu alle flockig oder plattenförmig sind. also eine Stärke haben, die erheblich geringer ist als die Länge oder Breite der einzelnen Flocken.
  • Es gibt auch eine Anzahl von Stoffen, welche eine stangen- oder nadelförmige Struktur haben und welche man ebenfalls in der oben beschriebenen Weise richten kann, so daß sich die Teile in einer bestimmten Richtung einstellen und, wenn sie durch den Schüttelvorgang in dieser Weise gerichtet sind, eine ausgesprochen gerichtete Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Die Richtung der flockigen Teilchen und besonders des flockigen Graphits durch das beschriebene Verfahren hat sich auch für andere Gegenstände als für Schmelztiegel zweckmäßig erwiesen. z. l3. für Muffeln. wenn es erwünscht ist, eine möglichst große Wärmeleitfähigkeit durch die Wandung zu haben.
  • Das Verfahren hat sich 'auch besonders zweckmäßig bei der Herstellung von Elektroden erwiesen, bei denen es erwünscht ist, den ZVärmeverlust durch den Elektrodenhalter zu verringern. Die bei Elektroden durch das Verfahren gemäß der Erfindung erzielte hohe Dichtigkeit ergibt nachfolgende Zusammenstellung
    Scheinbare
    Dichtigkeit
    Durch Schütteln hergestellte Elek-
    troden, welche natürlichen Gra-
    phit enthalten............... 1,83
    Gewöhnliche Kohlenelektroden .. 1356
    Graphitierte Elektroden .. . . ... . 1,54
    Wenn Graphit von ausgesprochen flockiger Art bei dem vorliegenden Verfahren verwendet wird, ist es möglich. eine Elektrode zu erzeugen. bei welcher die thermische Leitfähigkeit in der Längsrichtung nur etwa derjenigen in der Querrichtung beträgt. Eine solche gerichtete Leitfähigkeit hat die größte Wirkung in der Verringerung des Zuschärfens der Elektrode, die sich aus der Oxydation während des Gebrauchs ergibt. Auch vermindert sie zum großen Teil die Wärmeverluste, welche sich aus der Leitung der Wärme nach dem oberen Teil der Elektrode und zu dem als Träger gebrauchten Metallteil ergeben. -Natürlich läßt sich die Erfindung auch noch für eine große Anzahl weiterer Zwecke anwenden.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜcIiE: i. Verfahren zum Herstellen feuerfester Gegenstände, insbesondere von Schmelztiegeln, mit parallel zueinander liegenden Masseschichten, dadurch gekennzeichnet, daß die. Teile von ausgesprochen flockiger Beschaffenheit enthaltende Mischung in einer Form so geschüttelt wird, daß die Wandungen des Gegenstandes in der Schüttelrichtung liegen und sich die flockigen Teile rechtwinklig zu der Wandungsoberfläche einstellen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß die zum Herstellen von Schmelztiegeln dienende. die zu schüttelnde Masse aufnehmende Form beim Schütteln mit dem Kopf nach unten steht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schüttelvorgang derart erfolgt, daß ein Rückfließen der Mischung verhindert wird. .
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung in der Form während des Schüttelvorganges hydraulisch gepreßt wird.
  5. 5. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch i und 4, dadurch gekennzeichnet, daß in das hydraulische System ein Rückschlagventil zum Verhindern des Rückfließens der Masse eingesetzt ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, claß der die iL\Zischung während des Schüttelns pressende Kolben gegen Rückwärtsbewegung gesperrt ist.
DE1930570245D 1930-06-13 1930-06-13 Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen feuerfester Gegenstaende, insbesondere von Schmelztiegeln Expired DE570245C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1110073B (de) * 1958-12-05 1961-06-29 Ilseder Huette Feuerfeste Erzeugnisse
DE1151352B (de) * 1955-04-12 1963-07-11 Oglebay Norton Co Vorrichtung zum Aufbringen einer UEberzugsschicht aus feuerfestem Material auf die Innenwandung eines Blockformaufsatzes

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