DE2838826C2 - - Google Patents
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- DE2838826C2 DE2838826C2 DE2838826A DE2838826A DE2838826C2 DE 2838826 C2 DE2838826 C2 DE 2838826C2 DE 2838826 A DE2838826 A DE 2838826A DE 2838826 A DE2838826 A DE 2838826A DE 2838826 C2 DE2838826 C2 DE 2838826C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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- C22C1/00—Making non-ferrous alloys
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- C22C1/1036—Alloys containing non-metals starting from a melt
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Dieses Verfahren ist aus der US-PS 40 24 902 bekannt und hat
den Zweck, ein Verbundmaterial aus Wolframkarbidteilchen in
einer Stahllegierung herzustellen, die einen Anteil aus Kohlen
stoff, Kobalt und Wolfram haben kann. Das Matrixmaterial wird
über seinen Schmelzpunkt hinaus erhitzt und dann in eine relativ
kalte Form gegossen, in der sich die Wolframkarbidteilchen be
finden. Dabei werden die Wolframkarbidteilchen in dem ge
schmolzenen Matrixmaterial angelöst und verringern ihre Größe.
Damit sie als Teilchen nicht völlig verschwinden, soll sich das
Matrixmaterial unmittelbar nach dem Eingießen in die Form ver
festigen. Als Parameter für den Grad des Anlösens der Wolfram
karbidteilchen können die Temperatur des Matrixmaterials beim
Eingießen in die Form, die Formtemperatur, die relativen Ei
genschaften des Matrixmaterials und der Karbidteilchen sowie
der Oberflächen dieser Teilchen verwendet werden.
Die Erfindung befaßt sich nun mit dem Problem, wie man ein
Verbundmaterial herstellen kann, das sich gegenüber dem vor
bekannten Material dadurch unterscheidet, daß eine vorgegebene
mittlere Teilchengröße im Endprodukt erhalten wird. Es soll
also ein Verbundmaterial hergestellt werden, dessen Eigen
schaften durch Erreichen der mittleren Teilchengröße vorgeb
bar sind.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das Verfahren nach der Erfindung arbeitet gleichfalls unter
Anwendung des Prinzips des teilweisen Lösens der Teilchen in
der sie umgebenden Matrix, verwirklicht dieses aber durch
andere Verfahrensschritte. Diese bestehen im wesentlichen
darin, daß das Matrixmaterial nicht gesondert erhitzt und
dann über die Hartstoffteilchen gegossen wird, sondern daß
diese mit dem Matrixmaterial gemischt werden und diese
Mischung auf eine Temperatur oberhalb der Sintertemperatur
der Hartstoffteilchen (und damit oberhalb der Schmelztempera
tur des Matrixmaterials) solange erhitzt wird, bis die Hart
stoffteilchen auf die vorgegebene mittlere Teilchengröße ver
kleinert sind, wonach dann eine Abkühlung erfolgt.
Das Verfahren nach der Erfindung kann allgemein bei der Her
stellung von Verbundmaterialien aus Hartstoffteilchen in einer
Legierung auf Eisengruppenbasis angewendet werden und ermög
licht das Erreichen einer vorgegebenen Teilchengröße in dem
Verbundmaterial auf viel genauere Weise als das vorbekannte
Verfahren, denn der Verkleinerungsvorgang der Hartstoffteil
chen wird nicht einfach sich selbst überlassen, wie es beim
Eingießen der geschmolzenen Legierung in eine die Teilchen
enthaltende Form beim bekannten Verfahren der Fall ist, son
dern die Zeit der Erhitzung der zuvor hergestellten Mischung
wird so bemessen, daß die Verkleinerung der Hartstoffteilchen
auf die vorgegebene mittlere Teilchengröße stattfinden kann,
und dann wird die Erhitzung beendet.
Die Wärme kann in die Masse eingeführt werden, indem sie durch
einen Ofen mit kontrollierter oder unkontrollierter Atmosphäre
geführt oder einer Induktionsheizung ausgesetzt wird. Die In
duktionsheizung kann auf die Teilchen einwirken, während diese
in einer nicht leitenden Form angeordnet sind, oder es kann
auch eine leitende Form erhitzt werden, die die Teilchen ent
hält.
Der exakte Mechanismus der Benetzung und damit verbundenen
Veränderung der Teilchenoberflächen hängt von der Natur der
Hartstoffteilchen und von dem Matrixmetall ab. Typisch tritt
jedoch eine Auflösung einiger der Bestandteile der Hartstoff
teilchen in dem Matrixmetall auf, ferner eine Diffusion
einiger Bestandteile in das Matrixmetall und/oder die Frei
gabe unlöslicher Inseln der Teilchen in dem Matrixmetall und
die Abwanderung dieser Inseln von ihren zugehörigen Hartstoff
teilchen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Werkstücke mit
Wolframkarbidteilchen in einer Stahlmatrix hergestellt. Der
Stahl wird in Teilchenform eingeführt, also beispielsweise
als Kugeln, Klumpen, Schrot, Körner, Pulver oder als Kombi
nation dieser Teilchenarten. Das verwendete gesinterte Wolf
ramkarbid kann einige sehr feine Pulverteilchen aufweisen,
jedoch sind typisch und zusätzlich Schrot oder ganze Teile
einer wesentlich größeren Abmessung vorgesehen. Der Stahl
kann auf eine Temperatur von 37°C bis 93°C über seine Schmelz
temperatur auf ca. 1540°C erhitzt werden.
Wenn das Hartstoffmaterial ursprünglich bei ca. 1470°C
hergestellt wurde (die praktische oder "normale" Sinter
temperatur) beginnt es, sich zu entfestigen, wenn es
einer Matrix höherer Temperatur ausgesetzt wird. Bei
der Temperatur der geschmolzenen Matrix kann sich ein
Teil des Bindemittels des gesinterten Wolframkarbids in
dem geschmolzenen Stahl auflösen, und es tritt eine ge
wisse Diffusion des Kohlenstoffs und zu einem geringeren
Grade des Wolframs in die Matix hinein auf. Die Auflö
sung des gesinterten Bindemittels kann zur Freigabe fei
ner Wolframkarbidpulverteilchen in die Matrix führen. Die
erhaltene Materialzusammensetzung enthält gesinterte Wol
framkarbidteilchen kleinerer Größe als die ursprünglichen
Teilchen, umgeben von Stahlzonen hohen Kohlenstoff- und
hohen Wolframanteils, die nicht gesinterte Wolframkarbid
teilchen mit Microngröße enthalten. Diese "Diffusions
zonen" sind wesentlich härter als die Bereiche, die durch
Verfestigung des unverfälschten Stahls gebildet wurden,
und führen zu einer starken metallurgischen Bindung zwi
schen dem Stahl und den verbleibenden gesinterten Wolfram
karbidteilchen.
Das Verfahren kann durchgeführt werden, während die Matrix
und die Hochtemperaturteilchen unter Druckeinwirkung stehen,
wie es beispielsweise bei einem Heißpreßverfahren der
Fall ist. Dieses Verfahren führt zu einem Produkt höherer
Dichte.
Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich auch zur
Wiederformung gesinterter Abfall- oder Ausschußmaterialien
in größere Formen. Beispielsweise bei der Herstellung ge
sinterter Karbidteile, wie z. B. Schneidwerkzeuge u. ä.,
wird ein ziemlich hoher Anteil Abfallmaterial erzeugt.
Bisher war es erforderlich, diese Stoffe chemisch, mecha
nisch oder kombiniert zu behandeln, um sie auf feine Pulver
zurückzuführen, die dann wieder nach einem Verfahren ge
sintert werden können, das ähnlich wie mit dem jung
fräulichen ungesinterten Pulver durchzuführen ist. Ähn
lich kostspielige und zeitraubende Verfahren wurden an
gewendet, um abgenutzte gesinterte Wolframkarbidteile
wie Schneidwerkzeuge u. ä. zu erneuern.
Durch Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung ist es
möglich, gesinterte Abfall- und Ausschußstoffe wiederzu
gewinnen, indem sie einfach zu Schrot mit wesentlich
größerer Teilchengröße als die für die bisherigen Verfah
ren erforderlichen Pulver zerteilt werden und dieser
Schrot als Hartstoffteilchen in dem Verfahren ange
wendet wird. Das Matrixmaterial kann die Form von Teil
chen desselben Bindemittels wie für die gesinterten Teil
chen haben, d. h. mit einem Schrot aus gesintertem, an
Kobalt gebundenem Wolframkarbid kann Kobalt als Bindemit
tel verwendet werden. Die Masse aus gesintertem Schrot
und Kobalt wird über die Schmelztemperatur des Kobalts
erhitzt. Die Erwärmung kann beendet werden, sobald die
Kobaltmatrix und das Kobaltbindemittel des
Schots ineinander gelöst sind. Auch kann sie fortgesetzt
werden, um die Diffusion und die Auflösung des Kohlen
stoffs und des Wolframs in dem Kobalt zu verstärken und
somit den Grad der gehärteten Diffusionszone zu ver
größern.
Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich gut zur Bil
dung von Teilen, die widerstandsfähig gegen starke Ab
nutzungskräfte sowie gegen Stoßkräfte sein müssen. Bei
spielsweise kann es zur Herstellung von Hämmern für Ham
merwerke angewendet werden, die einer starken Abnutzung
unterliegen. Außerdem ist es gut geeignet für die Her
stellung von Steinmeißeln, Steinbohrern, Kratzwerkzeugen,
Schlitten für die Erzförderung u. ä. sowie für Zieh- und Spritz
werkzeuge. Es eignet sich auch zur Formung von Armierungen und
durchdringungsfesten Sicherheitsplatten, die widerstandsfähig
gegen Bohren, Schlagen und Brennen sind, sowie für durchschlag
kräftige Geschosse.
Die schnelle Teilchenverkleinerung erfordert, daß der Schmelz
zustand beendet wird, bevor alle gesinterten Teilchen voll
ständig zerfallen. Damit ist auch der Aufbau der Einrichtung
zur Wärmezuführung bestimmt. Im Gegensatz zu den bisherigen
Sinterverfahren, bei denen die Pulver langsam auf Sintertem
peratur gebracht und auf dieser Temperatur relativ langzeitig
gehalten und dann langsam abgekühlt werden, erfordert das Ver
fahren nach der Erfindung entweder eine schnelle Bewegung des
Materials in die Erwärmungszone und aus ihr heraus, beispiels
weise bei einem Ofen, oder im Falle der Anwendung von Induk
tionsheizung eine genaue Ein- und Ausschaltung zum jeweils ge
forderten Zeitpunkt.
Die so erhaltenen Materialzusammensetzungen unterscheiden sich
gegenüber gesinterten Materialien dadurch, daß die schnelle
Verkleinerung der Hartstoffteilchen während des Verfahrens
eine bestimmte dritte Phase in dem Endprodukt zusätzlich zu
den beiden Anfangsphasen erzeugt, die durch die Ausgangsstoffe
bestimmt sind. Zusätzlich zu der einfachen Bindung zweier
Komponenten wie bei einem
normalen Sinterverfahren erzeugt das Verfahren nach
der Erfindung eine dritte Diffusionszone, die eine Le
gierung von Bestandteilen der beiden Anfangsphasen auf
weist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand in den Figuren
dargestellter Beispiele von Verfahrensprodukten be
schrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische, teilweise gebrochene Dar
stellung eines Abschnitts einer Armierungsplatte,
Fig. 2 den Schnitt eines Steinmeißels, wobei gewisse Ab
schnitte schematisch hervorgehoben sind,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Kratzers
zur Reingung von Verrohrungen,
Fig. 4 die perspektivische Darstellung eines Schneidwerk
zeugeinsatzes,
Fig. 5 den Schnitt einer Turbinenschaufel, wobei
gewisse Abschnitte schematisch hervorgehoben sind,
und
Fig. 6 einen vergrößerten Abschnitt eines nach der Erfin
dung hergestellten Materials.
Das Verfahren nach der Erfindung kann mit verlorenen Formen
beispielsweise aus Sand, Keramik oder Kunstharz durchge
führt werden. Vorzugsweise wird es jedoch mit wiederverwend
baren Formen aus Graphit, Molybdän o. ä. angewendet.
Das verwendete Matrixmetall ist vorzugsweise Eisen, Nickel
oder Kobalt sowie deren Legierungen. Zusammensetzunen mit
Matrizen niedrigerer Schmelztemperatur wie beispielsweise
Legierungen auf Kupferbasis sind leichter unter Anwendung
üblicher Infiltrationsverfahren formbar. Die Matrixmate
rialien bei einem Verfahren nach der Erfindung sind Kohlen
stofflegierte Stähle, korrosionsbeständige Stähle, aus
scheidungsgehärtete Stähle, Manganstähle und andere
Legierungen auf Nickel- und Kobaltbasis zur
Anwendung bei höheren Temperaturen. Im folgenden wird
die Gruppe der Matrixmaterialien bestehend aus Legie
rungen auf Eisen-Nickel- und Kobaltbasis als "Legie
rungen auf Eisengruppenbasis" bezeichnet. Das gesinter
te Material kann aus gesinterten metallischen Karbiden,
Boriden, Siliziden oder Oxiden bestehen.
Ein Abschnitt einer Bewehrungsplatte der in Fig. 1 gezeig
ten Art kann durch das Verfahren nach der Erfindung her
gestellt werden. Das Element 10 kann eine Dicke von ca.
6,5 mm und jede geeignete Länge und Breite haben. Die
fertige Platte besteht aus Edelstahl oder Manganstahl
mit Teilchen oder Einlagerungen 12 aus an Kobalt ge
bundenem gesintertem Titankarbid, die an einer der Sei
tenflächen der Platte angeordnet sind. Die gesinterten
Teilchen sind von Diffusionszonen umgeben, die aus einer
Legierung von Stahl mit Kobalt und zu einem geringeren
Anteil Kohlenstoff und Titan bestehen.
Zur Bildung der Platte 10 kann eine Graphitform verwendet
werden, die mit einem fein pulverisierten, aufgesprühten
hitzebeständigen Material versehen ist. Eine der Flächen
der Form wird mit der gewünschten Menge Titankarbidteilchen
versehen. Vorzugsweise werden hierzu Teilchen mit einer
Dicke von 3,2 mm und mit unregelmäßiger Form verwendet,
die durch Mahlen von Titankarbid u. ä. in einer Käfigmühle
hergestellt sind. Kleinere Teilchen in der Größenordnung
von 1,6 mm Dicke können zusätzlich vorgesehen sein, um
die Konzentration gesinterter Teilchen an der mit ihnen
versehenen Fläche der Platte 10 zu erhöhen.
Das Matrixmaterial kann pulverisierter Edelstahl oder
Manganstahl etwa der Korngröße max. 100 µm sein. Die Form kann mit
diesem Pulver gefüllt werden. Alternativ können auch klei
ne Kugeln, Klumpen oder Schrot dieses Materials verwendet
werden.
Die Form wird schnell in einer Hochfrequenzheizvor
richtung auf ca. 1590°C erhitzt. Diese Erwärmung kann in
einer neutralen Atmosphäre erfolgen, um eine Oxidation
oder Sublimation des Graphits zu verhindern. Bei der in
diesem Beispiel beschriebenen Platte wurde die Erwärmung
95 Sekunden lang durchgeführt. Dann wurde sie beendet
und die Platte sofort auf Raumtemperatur abgekühlt.
Während der Erwärmung schmilzt das Pulver schnell und
füllt die Zwischenräume zwischen den gesinterten Teilchen.
Die Oberfläche der Teilchen wird in gewissem Grade
gelöst. Diese Auflösung setzt sich fort, bis sich
die Matrix kurz nach Ende der Induktionsheizung verfestigt.
Der Grad der Oberflächenänderung der gesinterten Teilchen,
die während dieser Erwärmungszeit auftritt, hängt von der
Größe der einzelnen Teilchen ab. Während der Erwärmung
können ca. 15% des Volumens eines Teilchens mit einer
Dicke von 3,2 mm, das von der Matrix vollständig umgeben
ist, entfernt werden.
Die erhaltene Platte kann zur Verbesserung ihrer Erschei
nungsform und ihrer Abmessungen weiter bearbeitet werden,
indem zusätzliches pulverisiertes Matrixmaterial auf der
gesinterten Fläche angeordnet und die Platte durch einen
Ofen so lange hindurchgeführt wird, daß das Pulver
schmilzt und eine gleichmäßige Schicht über der Platten
fläche entsteht, die das gesinterte Material enthält (An
griffsseite).
Die fertige Platte hat eine Härte und einen Widerstand
gegen Geschosse auf der Angriffsseite. Die Verformungs
fähigkeit der Angriffsseite ist höher als diejenige des
gesinterten Materials allein, und die Rißbildung und Wei
terleitung von Stoßwirkungen sind minimal.
Die sehr verformungsfähige Rückseite der Platte verformt
sich leicht bei Durchschlag eines Geschosses von der An
griffsseite her, wodurch eine Splitterbildung vermieden
wird.
Das Verfahren nach der Erfindung kann zur Herstellung
eines Steinmeißels oder Bohrkopfes 20 der in Fig. 2 ge
zeigten Art angewendet werden. Solche Werkzeuge werden
zum Bohren im Erdreich und in Felsen verwendet. Der Meißel
hat einen Gewindeschaft 22, der auf einer rotierenden
Welle befestigt werden kann. Eine der vier Schneidkanten
24 des Meißels 20 ist in Fig. 2 dargestellt. Die Graphit
form ist so ausgebildet, daß sie einen durchgehenden
Schaft erzeugt. Sie ist mit einem Schaftteil versehen,
der länger als der endgültige Schaft ist. Dieser Formteil
wird mit überschüssigem pulverisiertem Material gefüllt
und wirkt als Vorratsraum zur Kompensation der Füllung
von Zwischenräumen des Forminhalts während des Schmelzens
und zum Ausgleich der Schrumpfung, die bei der Verfesti
gung des geschmolzenen Materials auftritt.
Die Form ist vorzugsweise aus Graphit hergestellt und mit
einem fein pulverisierten Zirkon- oder Chromoxid be
schichtet.
Der Formabschnitt, der der Schneidekante des fertigen
Werkzeugs entspricht (in Fig. 2 bei 26 gezeigt), ist
mit Teilchen von 6,5 mm Dicke aus an Kobaltstahl ge
bundenem gesintertem Wolframkarbid ausgekleidet. Teil
chen mit einer Korngröße von 1,6 mm sind über den größe
ren Teilchen angeordnet. Die Form wird dann mit dem
Pulver eines Legierungsstahls der Korngröße 100 µm bis
1,6 mm gefüllt. Die Form wird dann in einen Hochfrequenz
ofen gebracht und auf ca. 1590°C erhitzt. Nach 35 Se
kunden wird die Erwärmung beendet und das geschmolzene
Teil auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Heizzeit hängt
von der exakten Konfiguration des Teils und der Packung
der Teilchen ab, kann jedoch fortgesetzt werden, bis
10 bis 20% der größeren gesinterten Teilchen verändert
sind.
Die gesteuerte Veränderung der größeren gesinterten
Teilchen sowie die Lösung der kleineren Teilchen in
den Stahl hinein ergibt eine glattere Schneidekante.
Die gesinterten Teilchen sind metallurgisch in der Zusam
mensetzung gebunden und trennen sich nicht unter Einwir
kung der Bohrkräfte. Nach geeigneter Wärmebehandlung
zur Erzielung einer Festigkeit von 140 bis 210 kN/cm2
hat die Schneidekante Abschnitte mit einer Härte im Be
reich von 70 bis 90 Rockwell C-Einheiten. Die regellose
Lage der größeren gesinterten Teilchen verhindert das
Auftreten eines regelmäßigen Abnutzungsmusters während
des Bohrens und trägt zur Verbesserung der Lebensdauer
des Werkzeugs bei.
Alternativ können auch anstelle der gesinterten Teil
chen zur Auskleidung der Form Teile aus gesintertem
Wolframkarbid verwendet werden. Diese Teile bilden dann
die Schneidkante in dem fertigen Werkzeug. Während des
Erwärmens werden nur die Oberflächen der Teile, die in
Kontakt mit der geschmolzenen Matrix sind, verändert,
während die anderen Oberflächen ihre ursprüngliche Kon
figuration behalten.
Ein Kratzer 30 zur Reinigung von Verrohrungen ist in
Fig. 3 dargestellt. Ein solcher Kratzer ist mit Feder
kraft in einem Gehäuse so angeordnet, daß seine Kratz
kanten 32 an die Inneneite des Gehäuses angedrückt wer
den. Der Kratzer 30 hat vier vollständige Kratzkanten
32 und eine schmale "Einführungskante" 34. Zur Positio
nierung der Federn sind Löcher 36 vorgesehen.
Die Kratzeranordnung wird mit einer Form aus einer Molybdänlegierung
hergestellt, um die Entfernung des Gußstücks ohne
Formschaden zu ermöglichen. Die Form ist in einem
Molybdänblock ausgebildet, und das fertige Werkzeug wird
mit einem komplexen Silizid beschichtet, um eine Oxidation
bei Betriebstemperatur zu vermeiden.
Die Form wird mit gesinterten Teilchen aus an Kobalt ge
bundenem Wolframkarbid von 6,5 bis 3,2 mm Größe an der
Fläche gefüllt, wo die Segmente 32 zu bilden sind. 2,4 mm
große gesinterte Teilchen werden zusammen mit Teilchen
der Korngröße 40 an der Stelle der Einführungskante 34
vorgesehen. Die Form wird mit Pulver aus SAE 4340
einer Korngröße zwischen 0,15 und 0,3 mm gefüllt.
Die Form wird in einem Durchlaufofen mit gesteuerter
Atmosphäre und einer Hochtemperaturzone von 1530 bis
1620°C für eine Zeit von 1 bis 5 Minuten erhitzt. Die
Zeit kann experimentell zur Erzielung optimaler Eigen
schaften des Produkts ermittelt werden. Die Abkühlung er
folgt in Luft oder in einer Kühlzone des Ofens mit ge
steuerter Atmosphäre.
Das fertige Werkzeug wird aus der Form entnommen und
einer Wärmebehandlung mit Ölabschreckung und Temperung
ausgesetzt, um geforderte Eigenschaften zu verwirklichen.
Die gesteuerte Veränderung der gesinterten Teilchen der
vier großen Kratzkanten 32 führt zu einem guten Abrieb
widerstand. Diese Fläche verläuft bis zu den Kanten der
Schneidefläche und verlängert die Lebensdauer des Werk
zeugs. Die Veränderung der gesinterten Teilchen an dem
schmalen Abschnitt 32 erzeugt eine relativ verformungs
fähige, abnutzungsfeste Fläche, die durch übliche Stoffe
oder Materialzusammensetzungen nicht angreifbar ist.
Das Verfahren nach der Erfindung kann auch zur Herstellung
von Schneidwerkzeugeinsätzen der in Fig. 4 gezeigten Art
angewendet werden. Ein solcher Einsatz 40 kann bei
spielsweise bei Drehstählen, Walzmaschinen u. ä. verwen
det werden. Der fertige Einsatz 40 hat eine Rechteckform
mit einer Schneidekante 42 und zeichnet sich durch Ab
schnitte aus gesintertem Wolframkarbid aus, die in einer
Stahlmatrix 44 angeordnet sind.
Die Einsätze 40 werden entweder mit kleinen Einzelformen
oder mit Mehrfachformen aus Graphit hergestellt. Gesinterte
Wolframkarbidteilchen mit einer Größe von 3,2 mm werden zu
sammen mit gesinterten Karbidteilchen der Korngröße von max. 0,15 mm an
der Schneidefläche angeordnet. Der übrige Teil der Form
wird mit Pulver des Materials SAE 4340 der Korngröße von max. 0,15 mm
oder einer Stahllegierung mit 5% Chrom gefüllt.
Die Form wird durch Induktionsheizung auf ca. 1560°C ge
bracht und auf dieser Temperatur ca. 3 Minuten lang oder
bis zur Veränderung von ca. 20% der größeren gesinterten
Teilchen in dem geschmolzenen Stahl gehalten. Diese Größen
verringerung des fertigen Formteils kann durch radio
graphische metallographische Überprüfung bestätigt werden.
Der fertige Einsatz hat ausgezeichnete Bearbeitungseigen
schaften und zeigt keine Span- oder Bruchbildung bei Stoß
beanspruchung oder während intermittierenden Maschinen
einsatzes. Dies ist auf das vergleichsweise verformungs
fähige Grenzmaterial zwischen den gesinterten Teilchen
zurückzuführen, welches sich aus deren gesteuerter Verände
rung und Lösung in den Stahl hinein ergibt. Die ursprüng
liche Härte der übrigen größeren gesinterten Teilchen
wird durch das Verfahren nicht verringert.
In Fig. 5 ist ein Schnitt einer Turbinenschaufel
50 dargestellt. Diese ist aus einer gemäß der Erfindung
hergestellten Matrialzusammensetzung gebildet und hin
ter den Brennkammern der Maschine angeordnet. Die Tempe
ratur kann an dieser Stelle 1100°C überschreiten. Die
Lebensdauer der Schaufeln wird durch Wärmeschockrisse,
Erosion, Oxidation und Sulfidation (bei bestimmten Brenn
stoffen) sowie durch Salz (in Seewasseratmosphäre) be
grenzt. Bisherige Materialien für diese Schaufeln stell
ten einen Kompromiß hinsichtlich Materialeigenschaften,
Herstellungsverfahren und Lebensdauer dar. Komplizierte
Kühlsysteme wurden zur Verwirklichung vorgegebener Kon
struktions- oder Leistungsdaten eingesetzt.
Die Schaufel 50 wird in einer Molybdänform hergestellt.
Kleine Löcher werden in die obere Hälfte der Form gebohrt,
um eine Luftabführung und eine Einstellung der Atmosphäre,
wie bei der Verarbeitung erforderlich, zu ermöglichen. Die
Form ist mit einem Silizid beschichtet, um einen Oxidations
widerstand zu erzielen.
Die Formbereiche, die der Vorderkante der Schaufel ent
sprechen, werden mit gesinterten Wolframkarbidteilchen
der Korngröße 0,15 bis 4,8 mm gefüllt. Der Rest
der Form wird mit einer Hochtemperaturlegierung, vorzugs
weise mit einer Legierung auf Kobaltbasis, gefüllt. Der
Stahl wird in den Befestigungsabschnitt 52 sowie in den
Profilabschnitt 54 gefüllt. Die Formtemperatur wird ca.
38°C über die Schmelztemperatur des Stahls in einem
Induktionsofen erhöht. Die Erwärmung wird fortgesetzt,
bis ca. 15% der größeren gesinterten Teilchen verändert
sind, und dann abrupt beendet, so daß die Masse unmittel
bar auf Raumtempratur abkühlen kann. Während der Verar
beitung wird ein Druck auf die Molybdänform im Bereich
von 14 bis 2100 N/cm2 ausgeübt. Dies gewährleistet die
vollständige Ausfüllung der Zwischenräume zwischen den
Phasen und eine hohe Abmessungsgenauigkeit. Der Druck
wird nach 1 bis 30 Minuten nach Ende der Erwärmung ver
ringert.
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Schnitts
der nach der Erfindung hergestellten Materialzusammen
setzung. Der Schnitt zeigt eine Zusammensetzung mit einem
Bereich, der gesinterte Teilchen mit einer ausreichenden
gegenseitigen Nähe enthält, so daß die erhaltenen
Diffusionszonen eine kontinuierliche Matrix für die Teil
chen bilden. Ferner ist ein anderer Bereich mit einem
ausreichenden Mangel gesinterter Teilchen gezeigt, in
dem dann die Eigenschaften im wesentlichen des Matrix
metalls vorliegen.
Die in der fertigen Zusammensetzung verbleibenden
Teilchen haben eine Härte von 78 Rockwell C-Einheiten.
Die Matrix, die die Teilchen umgibt, hat drei Bereiche,
mit 70, 60 und 40 Rockwell C-Härteeinheiten. Diese Be
reiche gehen ineinander über und bilden eine kontinuier
liche Diffusionszone. Das eigentliche Matrixmetall ist
an der unteren linken Seite der Darstellung angedeutet
und hat eine Härte von 30 Rockwell B-Einheiten.
Claims (8)
1. Verfahren zur Bildung eines Verbundmaterials aus Hartstoff
teilchen in einer metallischen Matrix aus einer Legierung
auf Eisengruppenbasis, bei dem die Legierung geschmolzen
wird und die Hartstoffteilchen in der geschmolzenen Legie
rung teilweise gelöst werden und dann eine Abkühlung unter
die Erstarrungstemperatur der Legierung erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Mischung aus den
Hartstoffteilchen und dem in Teilchenform vorliegenden Ma
trixmaterial angefertigt wird, daß diese Mischung auf ei
ne Temperatur oberhalb der Sintertemperatur der Hartstoff
teilchen so lange erhitzt wird, bis die Hartstoffteilchen
auf eine vorgegebene mittlere Teilchengröße verkleinert
sind, und daß die Mischung dann abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß Metallkarbidteilchen verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß Wolframkarbidteilchen verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Erhitzung durch Hoch
frequenzinduktion erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erhitzung beendet wird,
wenn 1 bis 70% der Hartstoffteilchen in der geschmolzenen
Matrix verkleinert sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erhitzung in einem
Durchlaufofen vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Matrixmaterial Stahl
verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Erhitzung auf eine Temperatur zwischen
1450°C und 1760°C erfolgt.
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