DE19528512C2 - Verschleißteile und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Verschleißteile und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verschleißteile gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit einem aus
Eisenwerkstoff hergestellten Schlagkörper, welcher im
Bereich seiner Verschleißzone mindestens ein aus
Metalloxyd- und/oder Metallkarbid-Keramik gefertigtes und
durch Verbundguß mit dem Schlagkörper innig verbundenes
Inlay aufweist, und ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 4 zu deren Herstellung.
Verschleißteile dieser Art werden beispielsweise in
Shredder-Anlagen, Hammer- und Prallmühlen zur
Aufbereitung von Mineralstoffen, Baurestmassen, Schrott
und ähnlichen Materialien eingesetzt.
In der Aufbereitungstechnik sind Verschleißteile sowie
Werkzeuge aus Eisenwerkstoffen bekannt, die einen hohen
Widerstand gegen eine schlagende Beanspruchung aufweisen
und gleichzeitig über eine ausreichende Bruchsicherheit
verfügen. Diese Festigkeitseigenschaften, insbesondere
die Forderung nach ausreichender Duktilität, verringern
aber die Widerstandsfähigkeit dieser Verschleißteile
gegen abrasiven Verschleiß. Die bekannten Verschleißteile
müssen daher in relativ kurzen Zeitabständen
ausgewechselt werden, was jeweils zu unproduktiven
Stillstandzeiten der Aufbereitungsanlagen führt.
Aus der DE 36 18 195 A1 ist ein Verschleißteil der
eingangs genannten Art zum Zerkleinern von Beton, Gestein
und dergleichen bekannt, bei dem eine Schlagleiste
vorhanden ist, die aus einem harten Metall ausgebildet
ist. Die betreffende Schlagleiste ist jeweils als
monolithischer Block geformt. Die Verbindung zwischen dem
aus Eisenwerkstoff gebildeten Grundkörper des bekannten
Verschleißteiles und der aus Hartmetall bestehenden
Schlagleiste ist bei dem bekannten Verschleißteil durch
einen Verbundguß hergestellt. Auf diese Weise kann ein
Aufschweißen oder Aneinanderschweißen der einzelnen
Elemente des Verschleißteils vermieden werden. Ein
Nachteil einer derartigen Ausbildung eines
Verschleißteils besteht jedoch darin, daß es im Bereich
des Übergangs zwischen der harten Schlagleiste und dem
aus einem zähen, weichen Werkstoff bestehenden
Grundkörper zu einem erheblichen, stufenförmigen
Verschleiß durch auf die harte Schlagleiste prallendes zu
zerkleinerndes Material kommt, welches über den Rücken
der Schlagleiste abfließt und auf den dahinter
angeordneten zähen, weichen Werkstoff des Verbundkörpers
trifft. Aus diesem Grund wird in der DE 36 18 195 A1
zusätzlich vorgeschlagen, in Beanspruchungsrichtung auf
der Schlagleiste eine abriebfeste Zone aus Metall
auszubilden.
Aus der DE 33 15 125 C1 geht zudem hervor, daß zur
Ausbildung einer verschleißfesten Zone eines
Verschleißteiles Hartstoff- und Hartmetallteilchen in
einer Metallmatrix fest eingelagert werden können. Gemäß
diesem Verfahren werden sehr kleine Hartstoffteilchen
vollständig von Eisenwerkstoff umgeben, sodaß sie fest
in dem Eisenwerkstoff gehalten sind.
Aus dem Artikel Wahl, W.: "Werkstoffauswahl für abrasiv
beanspruchte Bauteile", Aufbereitungstechnik 1981, Nr. 10, S. 563-575,
sind eine Vielzahl von Werkstoffen und
Werkstoffalternativen bekannt, aus denen sich
gattungsgemäße Verschleißteile herstellen lassen. Am
Rande wird in diesem Artikel darüber hinaus erwähnt, daß
aus metallischem Sinterwerkstoff gewonnene,
verschleißfeste Hartmetallteile durch Schrauben oder
Klemmen an dem jeweiligen Bauteil der mit ihnen
auszurüstenden Vorrichtung befestigt werden können. Für
die Verbindung von harten und zähen Werkstoffen von
Verschleißteilen wird darüber hinaus vorgeschlagen, die
Verbindung zwischen diesen Bauelementen durch Auflöten,
Oberflächenbeschichten, Verschweißen oder Verbundgießen
herzustellen.
Schließlich ist aus der DE 41 07 416 A1 ein Verfahren zur
Herstellung von partiell verschleißgeschützten Gußstücken
auf Basis von Stahl- oder Grauguß bekannt, bei dem
Hartstoff- oder Hartmetallgranulat an der Oberfläche
eines in einer mehrteiligen Gießform erstarrten
Gießmetalls eingebunden ist. Die Besonderheit des
bekannten Verfahrens besteht dabei darin, daß die
Granulatteilchen, welche die Hartstoff- und/oder
Hartmetallschicht bilden, vor dem Gießen des Metalls in
Form von einem durch ein Bindemittel zusammengehaltenen
Trägerkern in die Gießform eingesetzt werden. Das
anschließend in die Form gegossene Gießmetall umfließt
während des Gießprozesses die Hartstoff- und/oder
Hartmetallteilchen vollständig, wobei das Bindemittel
rückstandslos vergast bzw. verbrannt wird. Dieses
Vorgehen führt zu einem Gießkörper, bei dem zwar eine
Hartmetallschicht vorhanden ist, bei dem diese
Hartmetallschicht jedoch aus einer Vielzahl einzelner
Teilchen besteht, die als solche unabhängig voneinander
in das Gießmetall eingebunden sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem
zugrunde, Verschleißteile der eingangs genannten Art
dahingehend zu verbessern, daß diese neben einer
ausreichenden Widerstandsfähigkeit gegen eine schlagende
Beanspruchung und einer ausreichenden Bruchsicherheit
auch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen abrasiven
Verschleiß aufweisen.
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer
Verschleißteile anzugeben.
Hinsichtlich des gattungsgemäßen Verschleißteiles besteht die
erfindungsgemäße Lösung des voranstehend genannten
Problems darin, daß das Inlay perforiert oder
schwammartig ausgebildet ist und die innige Verbindung
zwischen dem Schlagkörper und dem Inlay durch in die
Öffnungen und Poren des Inlays eingedrungenen
Eisenwerkstoff gebildet ist.
Die erfindungsgemäße ausgestalteten Verschleißteile bzw.
Werkzeuge weisen eine ausreichende Schlagfestigkeit und
Bruchsicherheit auf. Darüber hinaus besitzen sie im
Bereich des Inlays auch eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegen abrasiven Verschleiß. Auf diese Weise kann mit den
erfindungsgemäßen Verschleißteilen die Verfügbarkeit der
jeweiligen Aufbereitungsanlage erheblich gesteigert
werden.
Das aus Metalloxyd- und/oder Metallkarbid-Keramik
gefertigte Inlay kann innerhalb des Verschleißteiles
derart angeordnet sein, daß es dessen gesamten
Verschleißbereich umfaßt. Diese Ausgestaltung ist
besonders vorteilhaft, wenn das Verschleißteil einer
überwiegend abrasiven Beanspruchung ausgesetzt ist.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß
das Inlay im Verschleißteil partiell nur dort angeordnet
ist, wo bei der späteren Verwendung eine überwiegend
abrasive Verschleißbeanspruchung auftritt. Diese
Anordnung ist besonders bei rotierenden Schlagwerkzeuge
von Vorteil, die einerseits Bereiche mit fast
ausschließlich schlagender Beanspruchung und andererseits
Bereiche mit schlagend-abrasiver oder überwiegend
abrasiver Beanspruchung aufweisen. In den erstgenannten
Bereichen kann dann gezielt ein Eisenwerkstoff mit
ausreichender Widerstandsfähigkeit gegen schlagenden
Verschleiß sowie ausreichender Duktilität und damit guter
Bruchsicherheit vorgesehen werden, während die anderen
Bereiche durch den Metall-Keramik-Verbundguß eine hohe
Widerstandsfähigkeit gegen abrasiven Verschleiß aufweisen
und durch die metallische Verbindung zugleich eine
restliche Bruchsicherheit behalten.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die voranstehend
genannte Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 4 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer
Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a ein Werkzeug mit einem perforierten Inlay in
einer Seitenansicht;
Fig. 1b das Werkzeug nach Fig. 1a im Längsschnitt;
Fig. 2a ein Werkzeug mit einem schwammartig
ausgebildeten Inlay in einer Seitenansicht;
Fig. 2b das Werkzeug nach Fig. 2a im Längsschnitt;
Fig. 3 ein Verschleißteil, bei dem der metallisch-
keramische Verbund die gesamte Verschleißfläche
umfaßt, in perspektivischer Ansicht;
Fig. 4 ein Werkzeug, das nur partiell mit einem
metallisch-keramischen Verbund versehen ist, in
perspektivischer Ansich.
In den Fig. 1a, 1b, 2a, 2b sind Verschleißteile 12 und 13
in Form von Werkzeugen dargestellt, die einen aus einem
Eisenwerkstoff hergestellten Schlagkörper 3, der einen
hohen Widerstand gegen schlagende Beanspruchung sowie
eine gute Bruchsicherheit aufweist, und unterschiedlich
ausgebildete Inlays 22 und 23 aus Metalloxyd- oder
Metallkarbid-Keramik umfassen.
Die Werkzeuge sind jeweils mit einer Bohrung 4 versehen,
in die ein Bolzen oder dergleichen eingefügt werden kann,
um das Werkzeug an einem nicht gezeigten Rotor einer
Zerkleinerungsanlage, wie beispielsweise einer Shredder-
Anlage zu befestigen.
Die Herstellung der Werkzeuge erfolgt, indem die Inlays
22 und 23 in eine geeignete Gußform eingebracht und mit
einem Gießmetall aus Eisenwerkstoff derart abgegossen
werden, daß sie eine innige Verbindung mit dem Gießmetall
bilden. Ein derartiger Verbund läßt sich beispielsweise
mit perforierten (Fig. 1a, 1b) oder schwammartig (Fig.
2a, 2b) ausgebildeten Inlays 22 bzw. 23 erzielen.
Bei diesen perforiert oder schwammartig ausgebildeten
Inlays 22 bzw. 23 wird der innige Verbund durch die
Öffnungen bzw. Poren gewährleistet, in die das Gießmetall
beim Abgießen eindringt.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Verschleißteil 14 umfaßt
der metallisch-keramische Verbund den gesamten
Verschleißbereich. Das betreffende Inlay 24 ist dazu
zwischen zwei Führungsleisten 31 angeordnet. Diese
Ausführung ist bevorzugt dort einzusetzen, wo im
wesentlichen ausschließlich abrasiver Verschleiß
auftritt.
Fig. 4 zeigt ein spiegelsymmetrisch ausgebildetes
Werkzeug 15, das in einem nicht gezeigten rotierenden
Werkzeughalter einer ebenfalls nicht gezeigten
Zerkleinerungsvorrichtung formschlüssig montierbar ist.
Der in Dreh- bzw. Arbeitsrichtung D weisende
Werkzeugbereich 16 des Schlagkörpers 3 ist im
wesentlichen einer schlagenden Beanspruchung ausgesetzt
und ist daher aus einem Eisenwerkstoff mit relativ hoher
Widerstandsfähigkeit gegen schlagenden Verschleiß und
ausreichender Bruchsicherheit hergestellt. An der der
Dreh- bzw. Arbeitsrichtung D des Werkzeuges abgewandten
Rückseite 17 tritt dagegen eine überwiegend abrasive
Verschleißbeanspruchung auf. Dort ist ein schwammartig
ausgebildetes Inlay 25 aus Metalloxyd- oder Metallkarbid-
Keramik angeordnet, welches einen hohen Widerstand gegen
die abrasive Beanspruchung aufweist.
Claims (4)
1. Verschleißteil, insbesondere für die Aufbereitung von
Mineralstoffen, Baurestmassen und Metallabfällen, mit
einem aus Eisenwerkstoff hergestellten Schlagkörper,
welcher im Bereich seiner Verschleißzone mindestens
ein aus Metalloxyd- und/oder Metallkarbid-Keramik
gefertigtes und durch Verbundguß mit dem Schlagkörper
(3) innig verbundenes Inlay (22-25) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Inlay (22-25) perforiert oder schwammartig
ausgebildet ist und die innige Verbindung zwischen
dem Schlagkörper (3) und dem Inlay (22-25) durch in
die Öffnungen und Poren des Inlays (22-25)
eingedrungenen Eisenwerkstoff gebildet ist.
2. Verschleißteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Inlay (24) die gesamte Verschleißzone des
Verschleißteiles (14) umfaßt.
3. Verschleißteil nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Inlay (25) im wesentlichen nur dort angeordnet
ist, wo bei der späteren Verwendung eine überwiegend
abrasive Verschleißbeanspruchung auftritt.
4. Verfahren zur Herstellung von Verschleißteilen,
insbesondere für die Aufbereitung von Mineralstoffen,
Baurestmassen und Metallabfällen, mit einem
Schlagkörper (3) aus Eisenwerkstoffen und mit
mindestens einem Inlay (22-25) aus Metalloxyd-
und/oder Metallkarbid-Keramik, welches durch
Verbundguß mit dem Schlagkörper (3) innig verbunden
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein perforiert oder schwammartig ausgebildetes Inlay
(22-25) in eine Gußform eingebracht und mit einem
eisenhaltigen Gießmittel abgegossen wird und daß das
Gießmetall beim Abgießen in die Öffnungen und Poren
des Inlays (22-25) eindringt.
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