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Straßenwalze Soll eine Straßenwalze für das Bewalzen einer Straße
benutzt werden, die in einer Gegend liegt, in welcher Kohlen leicht, dagegen Petroleum,
Benzin, Rohöl, Holzgase und ähnliche Betriebsstoffe schwer erhältlich sind, so muß
die Straßenwalze mit einer Antriebsmaschine betrieben werden, welche mit Kohlen
gespeist werden kann. Soll die Straßenwalze aber in einer Gegend benutzt werden,
in welcher das umgekehrte Verhältnis in bezug auf Brennstoff herrscht, nämlich Kohlen
schwer, aber Benzin, Rohöl, Holzgase o. dgl. leicht zu erhalten sind, so muß die
Straßenwalze mit einer Maschine ausgerüstet sein, welche mit dem leicht erhältlichen
Brennstoff betrieben werden kann. Es ist also erforderlich, je nach den örtlichen
Bedingungen entweder eine Straßenwalze mit Dampfbetrieb oder eine solche mit Brennkraftantrieb
zu verwenden. Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine den verschiedenen
Ansprüchen genügende Straßenwalze zu schaffen.
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Gemäß der Erfindung soll diese Aufgabe dadurch gelöst Werden, daß
die Straßenwalze zum wahlweisen Antrieb mit einer Dampfmaschine und mit einer Brennkraftmaschine
ausgerüstet ist. Der Feuerraum des Dampfkessels ist ferner für die Aufnahme von
Brennstoffbehältern für die Brennkraftmaschine oder von Wasserbehältern für die
Beschwerung der Walze oder zum Besprengen der Straße eingerichtet.
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Die Straßenwalze nach der Erfindung ist also für kombinierten Betrieb
eingerichtet, so daß sie in kohlenreichen Gegenden mit Kohle und in kohlenwasserstoffreichen
Gegenden mit Benzin, Rohöl u. dgl. betrieben werden kann.
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Der Gedanke, einen kombinierten Betrieb für 0l_ und Dampf anzuwenden;
ist bereits bei Lokomotiven durchgeführt, aber hier liegen
die
Verhältnisse anders als bei einer Straßenwalze. Die Lokomotive ist hier als Dampflokomotive
gebaut, und die Brennkraftmaschine dient lediglich als Hilfsmaschine. Bei der Walze
nach der Erfindung dagegen erfolgt der Antrieb entweder nur durch die Dampfmaschine
oder nur durch die Brennkraftmaschine.
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Das Gestell derStraßenwalze ist zu diesem Zweck so eingerichtet, daß
in einem Falle eine Brennkraftmaschine, z. B. ein Dieselmotor, eingeschaltet werden
kann und im andern Falle eine Dampfmaschine. Das Gestell ist daher hohl ausgeführt,
so daß der Hohlraum einmal als Dampfkessel und das andere Mal als Aufbewahrungsbehälter
für den Brennstoff und das Kühlwasser sowie Wasser zum Bespritzen der Straße dienen
kann. Insbesondere der Feuerraum des Dampfkessels ist für die Aufbewahrung dieser
Stoffe geeignet.
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Nach der Erfindung kann aber die Einrichtung auch so getroffen sein,
daß die mit Räumen für einen Dampfkessel und Wasser eingerichtete Dampfwalze mit
einer kombinierten Maschine ausgerüstet ist, die sowohl mitWasserdampf als auch
mit Kohlenwasserstoff betrieben werden kann. Zu diesem Zwecke werden :die Expansionsperiode
und die Auspuffperiode einer Viertaktbrennkraftmaschine als Ein- und Auslaßperiode
für Dampf ausgebildet, und die Ansauge- und Kompressionsperiode der Viertaktbrennkraftmaschine
werden ebenfalls als Ein- und Auslaßperiode für Dampf angeordnet. Diese Ausbildung
bildet unter Zuhilfenahme eines Schiebers keine Schwierigkeiten.
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Wird die Straßenwalze mit einer Betriebsmaschine versehen, welche
mit Kohlenwasserstoff gespeist wird, so dienen die hohlen Kesselräume zur Aufspeicherung
von Stoffen, um in der Straßenwalze das nötige Gewicht, das zum Walzen der Straße
gebraucht wird, aufzuspeichern. Die Hohlräume sind so unterteilt, daß die Belastung
mehr oder weniger nahe an die Hinterräder kommt, so daß dieselben also mehr oder
weniger durch das Anfüllen des einen oder des anderen Raumes belastet werden. Der
eine oder andere Raum ist so eingerichtet, daß in ihm mit Stoffen gefüllte, passend
geformte Behälter eingeschoben werden können. Diese Stoffe können entweder zur Belastung
oder für Brennzwecke oder für Belastung und Brennzwecke zugleich dienen. Weiterhin
ist die Brennkraftmaschine mit dem Rädergetriebe auf einem Rahmen befestigt, der
verschiebbar vorgesehen ist. Es soll durch diese Ausbildung die verwickelte Anordnung
von verschiedenen Rädergetrieben für verschiedeneWalzengeschwindigkeiten vermieden
werden. Bei Geschwindigkeitsänderung ist bloß ein einziges Rad auf der Kupplungswelle
auszutauschen. Da das ausgewechselte Rad nun in Eingriff mit seinem entsprechenden
Rad gebracht werden muß, so muß der Motor samt seinen Kupplungseinrichtungen verschiebbar
angeordnet sein. Der Motor und seine Kupplungseinrichtungen sind auch so zusammengestellt,
daß sie auswechselt und auf einer anderen Walze befestigt werden können.
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An Hand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Straßenwalze
nach der Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt der
Straßenwalze, Fig.2 den Grundriß hierzu, Fig. 3 Einzelheiten des Getriebes in größerem
Maßstab, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie a-b der Fig. i, Fig. 5 einen Schnitt nach
Linie c-d der Fig. z, Fig. 6 den Antrieb mittels Dampfmaschine. Der Rahmen der Straßenwalze
weist die Hohlräume io, ii auf, von denen der Raum io als Dampfkesselraum für Wasser
und Dampf benutzt wird im Falle, daß die Betriebsmaschine eine Dampfmaschine ist.
Der Raum i i dient in diesem Falle als Feuerraum, und die Dampfmaschine i2 ist,
wie Fig. 6 zeigt, so ausgebildet, daß die Kolbenstange 14 an der Kurbel 8 angreift.
Auf der Kurbelwelle 2o ist das Rad 15 angeordnet, das mit dem Rad 16, das auf der
Welle ig aufgekeilt ist, in Eingriff steht. Auf der Welle ig ist ferner das Rad
17 angebracht, das mit dem Rad 18 in Eingriff steht, mittels dessen dann die Laufräder
der Walze in Bewegung gesetzt werden. Von der Dampfmaschine 12, die aus dem Dampfraum
io gespeist wird und welche an der Kurbel 8 angreift, erhält also die Walze ihre
Bewegung.
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Für den Fall, daß die Walze durch eine Brennkraftmaschine, z. B. einen
Dieselmotor, angetrieben werden soll, ist auf der Kurbelwelle 2o das Zahnrad :2
angeordnet, in welches das Zahnrad i des Brennkraftgetriebes eingreift, das entsprechend
dem Vor- und Rückwärtsfahren der Walze einmal rechts und einmal links angetrieben
werden muß. Zu diesem Zwecke ist das Rad i auf der Welle 21 befestigt, welche in
den Lagern 22, 23 gelagert ist. Auf der Welle des Motors g ist das Kegelrad 4 verkeilt,
das in die lose auf der Welle 21 angebrachten Kegelräder 5, 6 eingreift. Diese Kegelräder
5, 6 sind je an eine Kupplung 3, 7 angeschlossen, durch welche einmal das Kegelrad
5 mit der Welle 21 gekuppelt werden kann, während das Kegelrad 6 leer läuft. Im
anderen Falle wird das Kegelrad 6 durch die Kupplung 7 mit der Welle 21 gekuppelt.
Indem nun einmal das
Kegelrad 5 durch die Kupplung 3 mit der Welle
2i gekuppelt wird und das andere Mal das Kegelrad 6 durch die Kupplung 7, so wird
durch dieses abwechslungsweise Kuppeln ein Vorwärts- und Rückwärtslaufen der Walze
erreicht. Der Motor 9 und die beiden Lager 22, 23 sind auf einem hin- und
herschiebbaren Rahmen 24 befestigt. In welcher Weise das Hin- und Herschieben des
Rahmens besorgt wird, ist nebensächlich, jedoch dient diese Verschiebbarkeit des
Rahmens dazu, der Walze lediglich mit einem einzigen Hilfsrad verschiedene Geschwindigkeiten
erteilen zu können. Zu diesem Zweck wird das Rad i von der Welle 21 abgezogen und
das Hilfsrad aufgesetzt. Der ganze Rahmen 24 mit dem Motorengetriebe wird so verschoben,
daß das Hilfsrad mit dem Rad 2 in richtigen Eingriff kommt. Da das Hilfsrad i auf
dem Motorengetriebe sitzt, ist es nötig, daß das Motorengetriebe verschiebbar angeordnet
ist. Selbstverständlich kann auch das Rad 2 noch auswechselbar sein. Beim Betrieb
der Walze durch eine Brennkraftmaschine, z. B. einen Dieselmotor, kann der Raum
i i zum Einführen eines Brennstoffbehälters 13, der in Fig. 4. punktiert
gezeichnet ist, dienen. Selbstverständlich kann auch der Raum 16 für die Brennstoffaufbewahrung
dienen. Die Räume io und ii können auch, wie eingangs erwähnt, zum Belasten der
Walze durch Einführen von Stoffen in diese Räume dienen. Ebenso kann, wie eingangs
erwähnt, als Betriebsmaschine ein kombinierte Dampf- und Brennkraftmaschine in Anwendung
kommen.