DE687627C - Gleichstromgenerator mit fallender Stromspannungskennlinie, beispielsweise fuer Schiffsantriebe - Google Patents
Gleichstromgenerator mit fallender Stromspannungskennlinie, beispielsweise fuer SchiffsantriebeInfo
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
- H02K23/40—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors characterised by the arrangement of the magnet circuits
- H02K23/405—Machines with a special form of the pole shoes
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Gleichstromerzeuger, bei denen der erzeugte
Strom einen annähernd konstanten, hinsichtlich seiner Größe und Richtung jedoch durch
besondere Mittel einstellbaren Wert für alle Belastungswerte, also auch bei Kurzschluß
hat, während sich die Spannung selbsttätig entsprechend der Last verändert. Die Gleichstrommaschine
nach der Erfindung ist besonders geeignet für Schiffsantriebe u. dgl., bei welchen die niedrigeren Werte des konstanten
Stromes zum Kreuzen mit verringerter Geschwindigkeit notwendig sein können oder bei denen die Umkehr der Stromrichtung für
Manövrierzwecke erforderlich werden kann. Es soll, wenn die Last plötzlich weggenommen
oder plötzlich gesteigert wird, beispielsweise dadurch, daß die Schraube das Wasser
verläßt oder auf ein Hindernis trifft, in dem einen Fall der Strom sehr tief abfallen (ohne
Spannungsanstieg oder sogar mit Spannungsabfall) oder die Spannung sehr tief abfallen
(bei geringem oder ohne Stromanstieg). Die Besonderheiten der Strotnspannungskennlinie
eines Generators, der diesen Bedingungen genügt, werden im einzelnen unten an Hand
der Zeichnungen erörtert und mit den bekannten Vorschlägen verglichen werden.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Luftspalt zwischen dem, Anker und den Hauptpolen in der Umlaufrichtung des Ankers zunimmt und daß entweder die ganzen Hauptpole, mindestens aber die Polschäfte' aus vollem Material bestehen und so geformt sind, daß sie im wesentlichen in allen
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Luftspalt zwischen dem, Anker und den Hauptpolen in der Umlaufrichtung des Ankers zunimmt und daß entweder die ganzen Hauptpole, mindestens aber die Polschäfte' aus vollem Material bestehen und so geformt sind, daß sie im wesentlichen in allen
Teilen praktisch gleichen magnetischen Widerstand bzw. gleiche Sättigung besitzen.
Zur Erregung der Hauptpole sind hierbei Nebenschlußwicklungen in Zusammenwirkung
mit fremderregten Wicklungen vorgesehen; außerdem können noch Reihenschlußwicklungen
vorhanden sein, die unter Umständen die fremderregten Wicklungen vollständig ersetzen.
An Hand der Zeichnung soll näher erläutert werden, in welcher Weise durch die
Anordnung gemäß der Erfindung einfach mit Hilfe eines in der Umlaufrichtung des Ankers
zunehmenden Luftspalts eine abfallende Stromspannungskennlinie sowie eine Anzahl
weiterer Vorteile erreicht werden können.
Im einzelnen zeigt
Fig. ι in schematischer Form einen Pol eines elektrischen Generators gemäß der Erfindung
mit stetig sich änderndem Luftspalt,
Fig. 2 ein Diagramm der Verteilung der MMKe und des Kraftflusses des voll erregten
Pols der Fig. 1, ferner die Wirkung der Ankerrückwirkung auf die Kraftflußverteilung,
Fig. 3 den gleichen Pol wie Fig. 1, jedoch ohne Erregung.
Fig. 4 ist dasKraftflußverteilungsdiagramm
zu Fig. 3.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsmöglichkeit der Schaltung eines Generators gemäß der Erfindung,
Fig. 6 einen Vergleich zwischen der Charakteristik, die mit einem Generator gemäß
der Erfindung erzielt werden kann, und der Abfallcharakteristik des bekannten Dreiwicklungsgenerators
mit an allen Stellen des Ankerumfangs konstantem Luftspalt, Fig. 7 eine Gruppe von kennzeichnenden
Kurven, die mit einem Generator gemäß der Erfindung bei verschiedenen Erregerstromwerten
bzw. bei umgekehrtem Erregerstrom erzielbar sind,
Fig. 8 die Anwendung der Erfindung bei einer Schaltung für Schiffsantriebe.
Fig. 9 bis Ii zeigen andere Formen des
sich ändernden Luftspalts und Wege, durch die erwünschtenfalls der magnetische Widerstand
der Polhörner vergrößert werden kann. In Fig. ι ist W der eine Hauptpol der
Maschine gemäß der Erfindung, dessen Luftspalt von einer Mindestlänge C E an der Polspitze
C zur Maximallänge D1F an der Polspitze
D anwächst. X deutet den Anker an, der bei Generatorbetrieb in der durch den
Pfeil r gezeigten Richtung umläuft. A und B
sind die Bürsten der Maschine. Der Pfeil χ zeigt die Richtung der Haupt-MMK, welche
von der auf dem Pol W befindlichen Wicklung herrührt, und die Pfeile y und ζ veranschaulichen
die Richtung der durch den Ankerstrom an den Polkanten C und D erzeugten
MMKe.
Fig. 2 gibt ein Bild der MMKe längs der Polflächen und der sich daraus ergebenden
Kraftflußverteilung. Es veranschaulicht das RechteckNQRO die MMK aus der PoI-w-icklung,
die über die gesamte Pölfiäche hin einen Wert aufweist, der gleich der Höhe N Q
ist. GHJKL ist die Anker-MMK, herrührend von dem im Anker fließenden konstanten
Strom. Diese MMK hat den negativen Wert M G an der Bürste A und den
positiven Wert P L an der Bürste B. Die Werte der Anker-MMK an den Polkanten
C D sind entsprechend N H negativ und O Ä'
positiv. Die resultierende MMKüber die ganze Polfläche wird demnach wiedergegeben durch
die FigurNSTO, worin NS die resultierende
positive MMK an der Kante C und O T die resultierende positive MMK an der
Kante D ist. Ist der Luftspalt so abgestuft, daß das Verhältnis der Länge C E zur Länge
D F dem Verhältnis von NS zu OT entspricht,
dann wird der Kraftnuß im Spalt (unter Vernachlässigung etwaiger aus der
Sättigung der Eisenwege herrührenden Wirkungen) durch das rechteckig schraffierte
Feld NUVO mit der konstanten Höhe N U wiedergegeben. Dies ist der Belastungszustand,
bei welchem die Maximalspannung erzeugt wird; es wird dabei angenommen, daß der
Arikerstrom von konstantem Wert ist.
Wenn die Erreger-MMK, die durch N Q wiedergegeben war, hinsichtlich ihrer Größe
abnimmt, so werden die entsprechenden MMKe N S bzw. O T entsprechend reduziert,
und die resultierende MMK an der Kante C wird auf Null verringert und schließlich umgekehrt
werden, indem sie den durch Fig. 3 und 4 wiedergegebenen Grenzwert erreicht,
wenn die Erregung des Hauptpols auf Null gesunken ist.
In Fig. 3 ist Fig. 1 wiederholt, jedoch mit dem Unterschied, daß die MMK, die in Fig. 1
durch den Pfeil x wiedergegeben wurde, auf Null verringert ist und somit verschwindet.
In Fig. 4 zeigt wieder GHJK L die
Anker-MMK für konstanten Ankerstram; da keine Haupt-MMK am Pol vorhanden ist, stellt sie gleichzeitig die Gesamt-MMK dar,
die auf den Luftspalt wirkt. Sie hat den negativen Wert JV H an der Polkante C und den
positiven Wert O K an der Polkante D. Da nun der Luftspalt unter C kleiner ist als der
unter D, so wird der resultierende negative Fluß TV U bei C (unter Vernachlässigung der
Eisensättigung) viel größer sein als der resultierende positive Fluß O V bei D. Der Kraftfluß
wird tatsächlich, von der Sättigung abgesehen, der Kurve UJV folgen, und man
erkennt, daß die Fläche NUJ viel größer ist als die Fläche OVJ. Das bedeutet, daß unter
diesen Verhältnissen ein resultierender negativer Kraftfhiß im Pol W (Fig. 3) vorhanden
ist, der, wenn diese Verhältnisse vorliegen, eine EMK erzeugen würde, die bestrebt ist,
dem konstanten Ankerstrom entgegenzuarbeiten. Mit anderen Worten würde die Maschine
jetzt als Motor laufen statt als Generator. Es ist klar, daß eine Tendenz des Ankerstromes,
sich zu verändern, bei einer gegebenen MMK am Feld zum Ergebnis eine Veränderung des
Kraftflusses hat, die bestrebt ist, die Stromveränderung zu verhüten. Wenn also der
Strom in Fig. 2 verringert werden sollte, so würden auch die Werte der MMKe, nämlich
N H negativ und O K positiv, verringert werden mit dem Ergebnis, daß die Mäche
des Kraftfluß diagramms NUVO vergrößert würde, wodurch die Spannung der Maschine
zunimmt.
Die vorangegangene Beschreibung, die die Wirkung der Sättigung an den Ankerzähnen
und Polkanten vernachlässigte, soll nun zeigen, auf welche Weise der Ankerstrom bei sich
änderndem Luftspalt den Kraftfluß, der in den Anker hineingelangt, und infolgedessen
die erzeugte Spannung regelt.
Eine abfallende Charakteristik besonderer Form kann dadurch erzielt werden, daß man
auf den Hauptpolen eine Erregerwicklung anordnet, welche aus einer Fremdstromquelle
konstanter Spannung gespeist wird und
außerdem eine Nebenschlußwicldung vorsieht,
welche an die Bürsten der mit konstantem Strom arbeitenden Maschine angeschlossen
ist. Die PoI-MMK N Q (Fig. 2) würde dem-. nach aus zwei Teilen zusammengesetzt sein,
nämlich aus einem Teil, der von der fremderregten, und einem anderen Teil, der von der
Nebenschlußwicklung herrührt. Mit anderen Worten, die Nebenschlußwicldung und die
fremderregte Wicklung wirken zusammen in der gleichen Richtung auf die Erzeugung der
MMKiV Q (Fig. 2). Die Maschine mit einer solchen Bewicklung verhält sich ähnlich wie
die bekannte Maschine mit abfallender Charakteristik, bei welcher die Pole mit drei
Spulen versehen sind, von denen die eine aus einer Fremdstromquelle konstanter Spannung
erregt wird, eine zweite im Nebenschluß an die eigenen Ankerbürsten angeschlossen ist
und die fremderregte Spule unterstützt, während eine dritte in Reihe mit dem Anker liegt
und den beiden ersten Spulen entgegenwirkt. Bei der in Fig. 5 dargestellten Maschine gemäß
der Erfindung werden die fremderregte Spule und die Nebenschlußspule beibehalten,
dagegen wird die Gegenreihenschlußspule des eben erwähnten Dreiwieklungsgenerators ersetzt
durch die Ankerrückwirkung, welche über dem veränderlichen Luftspalt in der oben
beschriebenen Weise wirkt. -
Hieraus ergeben sich sehr wesentliche Vorteile bei einer Maschine gemäß der Erfindung
gegenüber den 'bekannten Dreiwicklungsmaschinen oder sonstigen bekannten Konstant-Strommaschinen
nicht nur insofern, als Gewicht und Kosten der Reihenschlußwickluäig
entfallen, sondern auch dadurch, daß der gesparte Raum gestattet, für die gleiche Leistung
eine kleinere und 'billigere Maschine zu schaffen, und daß, wie später beschrieben
wird, die erzielbare Stromspannungskennlinie besser ist als die, welche sich mit den Dreiwicklungsmaschinen
erzielen läßt; denn die neue Maschine erfordert für die gleiche Arbeitssparmung
keine so hohe Ruhespannung, und das Material kann infolgedessen besser
ausgenutzt werden. Weiterhin ist die Charakteristik der Maschine nach der Erfindung
so, daß bei Schiffsantriebssystemen, die unten beschriebein werden, keine !Gefahr vorliegt, daß
die Schraube durchgeht, wenn sie das Wasser verläßt.
, Fig. 5 zeigt die Schaltung eines Generators gemäß der Erfindung, 'bei welcher A der in
Pfeilrichtung umlaufende Anker ist. P1 und P2
sind die Hauptpole mit veränderlichem Luftspalt, und zwar liegt der kleinere Luftspalt an
der Kante, der sich die Punkte der Ankeroberfläche zuerst nähern. B1 und B2 sind die
Bürsten, E1 und E2 die fremderregten Spulen,
die in der Richtung des Pfeiles -x wirken und von der konstante Spannung liefernden
StromquelleD gespeist werden. S1 und S2 sind
die Nebenschlußspulen, die an. die Bürsten B1 und B2 angeschlossen sind und magnetisch
in der gleichen Richtung χ wirken wie die Spulen E1 und E2. Ein Regel wider stand R1
liegt in dem Stromkreis, der die.Spulen JS1, Ji2
speist. Gegebenenfalls kann ein anderer Regelwiderstand R2 in den Nebenschlußkreis S1, S2 τ°
eingeschaltet sein und dazu benutzt werden, die Gestalt der zu erzielenden Kennlinie zu
verändern. Die Richtung der Anker-MMK wird durch die punktierten Pfeillinien yt
und y2 angedeutet; sie ist so, daß sie die Haupt-MMK der Feldpole an der Seite des
weiteren Luftspalts unterstützt, ihr dagegen an der engeren Spaltseite entgegenwirkt.
L1 und L2 sind die Leitungen für den konstanten
Strom. Wendepole J1 und J2 brauchen
nicht ausschließlich für die Verbesserung der Kommutierung vorgesehen zu sein, sondern
können auch zur Veränderung der Charakteristik der Maschine bei gleichzeitiger Verschiebung
der Bürsten innerhalb der durch die Breite der Wendepolflächen zugelassenen Bewegungsgrenzen dienen. Sie können auch
dazu benutzt werden, die Stabilität der Maschine zu verbessern, indem sie durch den
Ankerquerfluß verursachte Kurzschlußströme ausmerzen, die auf die kurzgeschlossene,
gerade kommutierende Spule wirken.
In Fig. 6 zeigt die ausgezogene Linie O2,
a2, da die übliche Kennlinienform, wie sie mit
der bekannten Dreiwicklungsmaschine erzielbar ist, und die punktierte Linie bv au dt die
Kurvenart, die aus einem Generator gemäß der Erfindung zu erwarten ist. Man sieht, daß
für eine gegebene Anfangsspannung b2 die Betriebsspannung
a2 der Dreiwicklungsdynamo sehr klein ist. Zwar kann die Form der Kennlinie
dieser Maschine auf verschiedene Weise verändert werden, aber immer leidet sie unter
dem Mangel, daß die Leerlaufspannung im Vergleich zur Arbeitsspannung sehr hoch ist.
Bei einer Maschine gemüß der Erfindung
liegt die Arbeitsspannung O1 sehr wenig unter
der Leerlauf spannung b1; sie kann sogar bei
geeigneter Bemessung höher gemacht werden als blt und dieses hat den wesentlichen Vorteil,
daß, wenn Vollast durch den Strom C1 und die Spannung at wiedergegeben wird,
dann das völlige Verschwinden der Last (wie beim Austauchen der Schiffsschraube aus dem
Wasser) veranlaßt, daß der Strom auf Null abfällt, während der unbelastete Motor mit
einer Geschwindigkeit weiterläuft, die der Spannung bt entspricht. Der Kurzschlußstrom
c (Punkt CU1 in Fig. 6) wird festgelegt
durch den Wert der MMK, die durch die fremderregten Spulen E1, E2 (Fig. 5) erzeugt
wird, zusammen naturgemäß mit den übrigen
Konstanten der Maschine; es soll die Fremderregung beim Kurzschluß die entgegengesetzte
MMK überwinden, die durch den Anker, wie an Hand der Fig. 4 beschrieben,
erzeugt wird, und zwar um einen Betrag, der gerade ausreicht, die Spannung zu erzeugen,
die notwendig ist, um den Kurzschluß strom entgegen den Widerständen des Ankers und
des äußeren Stromkreises aufrechtzuerhalten. Es sind bereits Generatoren mit einem stetig
sich ändernden Luftspalt bekanntgeworden, die einen praktisch konstanten Strom liefern.
Bei diesen Maschinen sind die Pole derart geteilt, daß der voreilende Teil geringen
magnetischen Widerstand und der nacheilende Teil hohen magnetischen Widerstand aufweist,
wodurch bei starken Strömen bzw. bei Kurzschluß dieser hochgesättigt ist, während
der voreilende Teil verhältnismäßig schwache Sättigung aufweist. Die hierbei erzielbare
Kennlinie ist aber ähnlich, der Kurve b2, a2, d2
in Fig. 6. Die Maschine hat also gegenüber der Erfindung ähnliche Mängel wie die obenerwähnte
Dreiwicklungsmaschine. Weiterhin ist es bei Lichtbogenmaschinen bekannt, eine abfallende Kennlinie dadurch zu
erhalten, daß man die Bürsten im Sinne der Ankerdrehrichtung vorwärts verschiebt, wodurch
ein Teil der Ankerwicklung dem Hauptfeld entgegenwirkt, während die Wicklungen der besonders breit auszuführenden Wendepole
als Gegenreihenschlußwicklungen wirken. Auch diese Maschine ergibt eine Kennlinie
ähnlich der Kurve b2, a2, d2 in Fig. 6 mit den
erwähnten Nachteilen.
Ferner sind Generatoren für Lichtbogenschweißung mit abfallender Kennlinie (Rosenbergmaschine)
bekannt, bei denen zwar die Leerlaufspannung geringer als die Maximalspannung,
aber höher als die Arbeitsspannung ist. Mit diesen bekannten Maschinen wird
aber nicht die in Fig. 6 gezeigte Kennlinie blt
U1, (I1 erzielt. Es haften ihnen vielmehr Eigenschaften
an, die auch bei den bekannten Dreiwicklungsmaschinen in größerem oder geringerem
Maße eintreten.
Wenn nun bei dem Generator nach der Erfindung die Fremderregung und die Nebenschluß
erregung durch die Regelwiderstände R1 und. R2 (Fig. 5) verringert werden, so kann
eine Schar von Kennlinien erzeugt werden, wie sie in der rechten Seite des Kurvenbildes
(Fig. 7) wiedergegeben, sind. Wenn weiter die Fremderregung umgekehrt wird, so kehrt sich
auch die Spannung an den Bürsten um und infolgedessen auch die Nebenschlußerregung
und der Ankerstrom mit dem Ergebnis, daß bei entsprechender Änderung der Regelwiderstände
R1 und R2 eine Schar ähnlicher Kurven
So erzielt wird, die jedoch bezüglich der Polarität bei gleicher Umlaufrichtung umgekehrt ist,
wie dies in der linken Hälfte der Fig. 7 gezeigt
ist.
In Fig. 7 sind Kurvenscharen in einer Gestalt dargestellt, wie sie für Maschinen nach
der Erfindung gewöhnlich erwünscht ist, doch läßt sich für Sonderzwecke die Kurvengestalt
in weitem Maße dadurch ändern, daß man Größe undRelatiwerhältnis von Nebenschluß-
und Fremderregerwicklung ändert oder daß man die Gestalt der Polfläche bzw. das Maß
der Veränderung der Luftspaltgröße verändert, daß man die Bürsten verstellt, insbesondere
wenn Wendepole vorhanden sind, oder daß man den zusätzlichen Regler i?2
(Fig. 5) im Nebenschlußkreis anwendet. Außerdem kann man Reihenschlußwicklungen
hinzufügen, die den ganzen oder einen Teil des konstanten Ankerstromes führen und zusammen
mit den Nebenschluß- oder mit den fremderregten Spulen, und zwar in der gleichen
Richtung wie diese, wirken. Im übrigen kann man alle diese Mittel in geeigneter Weise kombinieren, um die gewünschte Charakteristik
herbeizuführen.
Wird der Regelwiderstand i?2 im Stromkreis
der Nebenschlußwicklung über den Wert hinaus vergrößert, der notwendig ist, um die Kurve blt Ci1, (I1 (Fig. 6) zu erhalten,
so wird der gerade Teil der Kurve alt dt das go
Bestreben haben, in einem gewissen Grad eine einwärts gerichtete Neigung anzunehmen, derart,
daß der Laststrom C1 kleiner werden wird als der Kurzschlußstrome; wenn umgekehrt
R2 einen geringeren Widerstand hat, als er
notwendig ist, um den geraden Teil der Kurve O1, U1 zu erhalten, so wird dieser Teil
nach auswärts schräg verlaufen, d.h. es wird der Laststrom C1 größer sein als der Kurzschlußstrom
c. Diese Wirkungen werden um so ausgesprochener sein, je mehr die Fremderregung zwecks Einstellung eines kleinen
Kurzschlußstroms c verringert wird.
Wo Reihenschlußwicklungen in Verbindung mit den anderen Wicklungen in der oben angedeuteten
Weise verwendet werden, um die Kennlinien zu verändern, wird es allgemein
wünschenswert sein, eine gewisse Sättigungsgröße an den Polkanten zuzulassen, um die.
Maschine zu stabilisieren; die Sättigung kann man entweder an einer oder an beiden Polkanten
eintreten lassen.
Fig. 8 zeigt die Erfindung in Anwendung auf einen Schiffsantrieb. Dabei ist G der Konstantstramerzeuger
nach der Erfindung. Dieser wird durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Hauptkraftmaschine angetrieben,
z. B. durch eine Dampf- oder Dieselmaschine. D ist eine mit konstanter Spannung arbeitende
Erregermaschine, die unmittelbar von der Hauptmaschine oder von einer Hilfskraftmaschine
oder in sonst beliebiger Weise an-
getrieben werden kann. M ist der Hauptantriebsmotor, dessen Anker H mit der
Schraubenwelle mechanisch verbunden ist. Das Feld des Motors M wird von derErregermaschine
D gespeist. Der Anker H liegt an den beiden konstanten Strom führenden Leitungen
L1 und L2. Ein Regelwiderstand R1
kann gegebenenfalls im Feldstromkreis des Motors M vorhanden sein, und Regelwiderstände
R2 und R3 können im Nebenschlußkreis
des Generators und der Erregermaschine nach Bedarf vorgesehen sein. Die fremderregten Spulen E1 und E2 des Hauptgenerators
G werden durch die Erregermaschine D erregt. In ihrem Stromkreis liegt einPotentio.
meterregier R1, mit Hilfe dessen die Erregung der Spulen E1 hinsichtlich Größe und Richtung
verändert werden kann. Die Vorrichtung R1 kann auf der Kommandobrücke eines
Schiffes angeordnet sein, so daß die Gesamtregelung der Schiffsmanöver unmittelbar dem
diensttuenden Offizier in die Hand gegeben werden kann, wodurch alle Verzögerungen
und Gefahren eines Signalisiersystems vermieden werden. Der Motor M würde normal
bei Vollast an oder in der Nähe des Punktes CS1
der Generatorkennlinie (Fig. 6) arbeiten; wie schon erläutert, wird, falls die Schiffsschraube
das Wasser verläßt, der Strom annähernd auf Null fallen bei einer Spannung bv und bei
vollem Feld am Motor würde die Geschwindigkeit die sein, die der Spannung bt entspricht.
Wird die Schraube durch irgendein Hindernis stillgesetzt oder faßt sie ein Kabel oder ein
Tau, wodurch der Anker H des Motors M zum Stillstand kommen könnte, so fällt die
Spannung auf Null (Punkt (I1 in. der Kennlinie
der Fig. 6) bei einem Strom c, aber sie entwickelt nicht mehr als ihr volles Drehmoment,
wie es durch den Strom c und das normal erregte Feld F1, F2 des Motors bedingt
ist. Es kann kein Schaden an dem Generator oder dem Motor infolge dieser Abbremstmg
der Schraube entstehen. Wenn es notwendig ist, das die Abbremsung der Schraube herbeiführende
Tau loszuwinden, so kann der Motor ganz langsam in der entgegengesetzten Richtung
in Abhängigkeit der Einstellung des auf der Kommandobrücke befindlichen Potentib-
So meters R1 laufen.
Das beschriebene System ist auch anwendbar auf Doppelschraubenschiffe, bei welchen
zwei Kraftmaschinen zwei Generatoren G entweder mit zwei Erregern oder einem gemeinsamen
Erreger D und zwei Motoren M treiben werden. Im Falle des Versagens eines Generators
oder seiner entsprechenden Kraftmaschine können, wie dies bei elektrischen Schiffsantrieben vielfach üblich ist, die Motoren
M bei verringerter Geschwindigkeit von einem Generator aus betrieben werden, und
zwar je nach Bedarf entweder in Reihenschaltung, indem die Spannung auf sie verteilt
wird, oder in Parallelschaltung, wobei der konstante Strom auf sie verteilt wird.
Wenn hier der Generator nach der Erfindung als besonders für Schiffsantrieb geeignet
geschildert wurde, so soll doch die Erfindung nicht auf diesen Verwendungszweck beschränkt sein; auch für andere Zwecke kann
er Nutzen bringen, z. B. zum Antrieb von Gleisfahrzeugen.
Bei der praktischen Ausführung können sich Abänderungen noch ergeben; beispielsweise
kann der Erreger D (Fig. 8) eine Verbundwicklung tragen und groß genug ausgeführt
werden, um die Schiffsbeleuchtungsanlage, Ventilatoren, Hilfsmotoren usw. zu speisen, neben seiner Aufgabe, als Erregermaschine
für Hauptgenerator und Motor zu dienen. Steht eine getrennte Stromquelle mit konstanter Spannung zur Verfügung, z. B. ein
Kraftnetz, so kann der Erreger D in Wegfall kommen, und die Wicklungen E1 und E2 können
dann von diesem Kraftnetz aus gespeist werden.
Die Abstufung des Luftspalts braucht nicht gleichförmig gemäß Fig. 1 zu erfolgen, sondern
sie kann, um besondere Wirkungen zu erzielen, auch nach einem beliebigen anderen
Gesetz erfolgen, z. B. in der in Fig. 9 bis 11 angedeuteten Weise.
Wenn an Hand der Beschreibung mit Bezug auf die Fig. 1 bis 4 angenommen war,
daß eine magnetische Sättigung fehlte, so spielt diese doch praktisch eine wichtige Rolle
bei der Ausgestaltung der Form der Kennlinien, insbesondere bezüglich der höchst erreichbaren
Spannungen, und es kann von dieser Erscheinung Gebrauch gemacht werden, indem man die Gestalt der Kennlinien durch
Vergrößerung des magnetischen Widerstandes der Polhörner verändert, etwa indem ,man
Löcher bohrt, wie bei A in Fig. 9 angedeutet, oder indem man das Polhorn in der bei B
(Fig. 10) gezeichneten Weise einkerbt oder indem man den Querschnitt wie bei C (Fig. 11)
verringert, und zwar können diese Maßnahmen an einem Polhorn oder an beiden Polhörnern
eines Hauptpols vorgenommen werden.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Gleichstromgenerator mit fallender Stromspannungskennlinie, beispielsweisefür Schiffsantriebe, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer steil abfallenden Kennlinie sowie einer Leerlaufspannung, die nicht wesentlich über die Vollastspannung hinausgeht, jedoch auch darunterliegen kann, der Luftspalt zwischen demLäufer und den Hauptpolen in der Umlaufrichtung zunimmt 'und daß mindestens die Polschäfte aus vollem Material bestehen und so geformt sind, daß sie im wesentlichen in allen Teilen praktisch gleichen magnetischen Widerstand bzw. gleiche Sättigung besitzen, und daß zur Erregung der Hauptpole Nebenschlußwicklungen und fremd erregte Wicklungen, gegebenenfalls auch Reihenschlußwicklungen vorgesehen sind, wobei alle Wicklungen im gleichen magnetischen Sinn wirken.
- 2. Generator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Anker zügekehrten Polflächen derart gekrümmt sind, daß die Luftspalte ungleichförmig zunehmen (Fig. 9 bis n).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB687627X | 1930-02-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE687627C true DE687627C (de) | 1940-02-03 |
Family
ID=10492925
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1931A0060275 Expired DE687627C (de) | 1930-02-18 | 1931-01-11 | Gleichstromgenerator mit fallender Stromspannungskennlinie, beispielsweise fuer Schiffsantriebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE687627C (de) |
-
1931
- 1931-01-11 DE DE1931A0060275 patent/DE687627C/de not_active Expired
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