DE687486C

DE687486C - Verfahren zur Herstellung von splittersicherem Verbundglas

Info

Publication number: DE687486C
Application number: DE1934K0135912
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-11-14
Filing date: 1934-11-14
Publication date: 1940-01-31
Also published as: NL41585C

Description

Verfahren zur Herstellung von splittersicherem Verbundglas Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von splittersicherem Verbundglas und bezweckt die Herstellung einer kältebeständigen nicht splitternden Zwischenschicht. Es ist zwar bereits bekannt, solche Zwischenschichten in der Weise herzustellen, daß Schnitzel aus polymerisiertem Vinylacetat mit etwa 2o' Weichmachern bei erhöhter Temperatur, z. B. 8o bis 85', jedoch nicht über 145' unter Druck verpreßt und aus dem entstandenen Block Folien geschnitten wurden, welche gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Klebmitteln bei 8o bis 105' zwischen Glasscheiben verpreßt werden.
Vom Block geschnittene Folien aus dem gesamten Polymerisat können aber auf Grund ihrer großen Elastizität niemals durch Pressen die glatte und plane Oberfläche erhalten, welche für die Herstellung von Verbundglas notwendig ist. Außerdem besitzen diese Folien, wenn der Block schneidbar ist, eine zu geringe Dehnungselastizität.
Marx hat ferner auch bereits Folien aus Cellulosederivaten durch Auspressen einer Lösung aus Schlitzen hergestellt. Notwendigerweise muß dann aber das Lösungsmittel verdampft werden. Dieses Verfahren ist ebenfalls nicht für Folien aus polymerisiertem Vinylacetat zur Herstellung von Sicherheitsglas verwendbar, da hier durch die Blasenbildung beim Verdampfen unbrauchbare Folien erhalten werden. Die Erfindung-bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen und ein Zwischenschichtenprodukt zu schaffen, das seine erforderlichen physikalischen Eigenschaften auch beibehält, wenn beispielsweise die Außentemperatur bis zu -15 oder -2o' sinkt.
Nach der Erfindung wird das etwa bis zur Endstufe fertig polymerisierte Vinylacetät zerkleinert. Dieser zerkleinerten Masse werden dann im Verhältnis von 30 : 7o Teilen Polymerisat hochsiedende Phthalsäureester einverleibt, indem man das Polymerisat und die Ester beispielsweise in einen mit Rührwerk ausgestatteten Autoklaven während eines Zeitraumes von 2¢ Stunden langsam auf etwa -( 7o' erwärmt. Bei dem Durchrühren entsteht eine völlig homogene Masse, die aber so zähflüssig ist, daß sie nur unter hohen Drücken durch verhältnismäßig große Querschnitte bewegt werden kann.
Um nun aber aus dieser Masse Platten mit planparallelen Oberflächen herstellen zu können, ist es notwendig, diese zähflüssige Masse fließfähiger zu machen. Erfindungsgemäß wird das dadurch erzielt, daß man die Masse im Anschluß an die Vermischung mit hochsiedenden Estern beschleunigt auf 12o bis 1q.0.°_ erwärmt und sie dann sofort vermittels dafür bekannter Auftragsvorrichtungen und unter Anwendung genügend hohen Preßluftdruckes zu Platten in der gewünschten Stärke ausspritzt. Es ist dabei darauf zu achten, daß auch die Auftragsvorrichtung und deren Ausspritzdüsen auf der gleich hohen Wärmestufe ,gehalten werden, wie sie die unter Druckluft in Bewegung gesetzte Masse besitzt.
Als weichhaltende Zusätze eignen sich aille'-hochsiedenden Ester mit entsprechender Affinität zu dem Polymerisat. Es ist lediglich durch sie die Bedingung zu erfüllen, daß sie lichtbeständig sind und sich bei den bei * dem Gebrauch des Verbundes in Frage kommenden Wärmegraden nicht verändern. Es ist bekannt, daß fast alle Phthalsäureester diese Eigenschaften besitzen.
Die - auf diese Weise hergestellten außero: dentlich zähflüssigen Platten sind völlig glatt und planparallel. Sie ve ändern ihre physikaliscben Eigenschaften nicht, auch wenn sie beispielsweise Außentemperaturen bis zu -x5 bis -2o' ausgesetzt werden. Sie haben aber keinerlei Klebkraft, da in ihnen keine -als klebende Mittler wirkenden Monomeren oder andere Lösungsmittel enthalten sind. Es müssen also für das Verbinden dieser Zwischenschichten mit den Glasscheiben Klebemittel in Anwendung kommen, wozu die bekannten Klebemittel ungeeignet sind, da sie durchweg keine genügende Affinität zu der Zwischenschicht besitzen: Nach der Erfindung wird zum Verkleben der erfindungsgemäß gewonnenen plattenförmigen Zwischenschichten mit den sie einschließenden Glasscheiben ein Klebmittel verwendet, das aus einem hochsiedenden Ester der Plithalsäure besteht, dem2obis35 Hundertteileeines bis zur Mittelstufe polyme.isierten Vinylacetats zugesetzt werden; und in das die Zwischenschicht vorübergehend zwecks Erzielung einer gewissen Anquellung ihrer Oberflächen eingetaucht wird, bevor diese Zwischenschicht mit den Glasscheiben in einer Wärme von 7o bis go° unter Preßdruck zu einem Verbunde vereinigt wird. -Diese Eigenschaft, daß sie nicht kleben, macht sie transportfähig, so daß sie unabhängig von der Herstellungsstätte des splittersicheren Verbundglases für sich hergestellt und transportiert werden können. Zwecks Aufbewahrung und Transports kann man sie in beliebiger Zahl übereinanderschichten. Sollten sie dabei unter dem erheblichen Eigengewicht der übereinandergeschichtetenPlatten und Unterlagen aneinanderhaften, so braucht man sie vor der Verwendung nur auf kurze Zeit auf -i5 oder -2o' oder etwas darunter abzukühlen, um sie dann unter dem Einfluß dieser Tieftemperatur mühelos von ihren Unterlagblechen trennen zu können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von splittersicherem Verbundglas mit nicht splitternder Zwischenschicht aus Polyvinylacetat und zugesetzten Weichhaltern, wobei das etwa bis zur Endstufe polymerisierte Vinylacetat zerkleinert ufid bei höherer Temperatur mit dem Weichmacher vermischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß - ein Gemisch aus polymerem Vinylacetat und etwa 3o01, Weichhaltern auf igo bis 140 ' erhitzt und dann unter hohem Preßdruck in die endgültige Plattenforrn ausgespritztwird,worauf die so gewonnenen Zwischenschichten mit den Glasplatten vereinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung aus einem hochsiedenden Ester der Phthalsäure mit etwa 2o bis 35 Hi.ndertteilen eines bis zur Mittelstufe polymerisierten Vinylacetats auf die zu verklebenden Oberflächen der Zwischenschicht zwecks Anquellung derselben vorübergehend zur Einwirkung gebracht wird, worauf die Zwischenschicht mit den zu verbindenden Glasscheiben bei einer Temperatur von 7o bis go ° unter Preßdruck zu einem Verbunde vereinigt wird