DE687283C - Verfahren zum Herstellen naht- und faltenloser Formkoerper, Gebrauchsartikel usw., insbesondere Hohlkoerper - Google Patents

Verfahren zum Herstellen naht- und faltenloser Formkoerper, Gebrauchsartikel usw., insbesondere Hohlkoerper

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DE687283C
DE687283C DE1938R0101662 DER0101662D DE687283C DE 687283 C DE687283 C DE 687283C DE 1938R0101662 DE1938R0101662 DE 1938R0101662 DE R0101662 D DER0101662 D DE R0101662D DE 687283 C DE687283 C DE 687283C
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Ernst Romen
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21JFIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
    • D21J7/00Manufacture of hollow articles from fibre suspensions or papier-mâché by deposition of fibres in or on a wire-net mould

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen naht- und faltenloser Formkörper, Gebrauchsartikel usw., insbesondere Hohlkörper Bereits seit langer Zeit sind Werkstoffe aizs mineralischen Bindemitteln, vorzugsweise Magnesit und Magnesiumchlorid, in Verbindung mit organischen Füllstoffen, vorzugsweise Holzmehl und Cellulosefasern, bekannt. Man mischt hierbei den Faserstoff bzw. das Holzmehl mit einem Gemisch der genannten Magnesiumverbindungen und läßt dieses in Plattenform an der Luft erhärten, wobei das Ganze, ähnlich wie Zement, abbindet.
  • Die Erfindung bezweckt die Auswertung des an sich bekannten Gebrauches eines Gemisches von Faserstoffen in Verbindung mit abbindenden Salzen, z. B. Magnesiumsalzen, zum Herstellen naht- und faltenloser geformter Artikel nach einer neuen, pausenlosen Formungsmethode, wobei wesentlich ist, daß das langsame Trocknen, Erhärten und Ab= bindungen solcher Magnesiumverbindungen durch einen pausenlos und rasch verlaufenden technischen Fertigungsprozeß abgelöst wird, der die Herstellung beliebig geformter Körper, insbesondere Hohlkörper, auf direktem Wege gestattet. Denkt man hierbei im Zusammenhang mit den zu verarbeitenden Rohstoffen an das daraus hergestellte bekannte Steinholz, so ist zu bemerken, daß sich aus diesem keine Hohlkörper oder sonstige geformte Körper mehr herstellen lassen. Die Erfindung beschränkt sich aber keinesfalls etwa auf die restlose Übernahme der in der Steinholzfabrikation üblichen faserigen Füllstoffe. Hier wird fast ausschließlich mit Holz-bzw. Papierfaser, die beide ja als Cellulosefaser zu bewerten sind, gearbeitet. Für das Herstellen der neuen naht- und faltenlos geformten Erzeugnisse mit einem mineralischen Bindemittel, beispielsweise also Magnesit und Magnesiumchlorid, können wohl auch Cellulosefasern bzw. Cellulose enthaltende Fasern beliebiger Herkunft Verwendung finden. Es können aber auch andersartige organische Faserstoffe, beispielsweise eiweißhaltige Fasern, Fasern aus Celluloseäthern oder anderen Kunststoffen, Torffasern oder auch anorganische faserige Stoffe, beispielsweise Glasfasern, Schlackenwolle u. dgl., gebraucht werden. Ferner steht nichts im Wege, organische faserige Stoffe gemeinsam mit anorganischen faserigen Stoffen zu kombinieren. Werden als faserige Stoffe Cellulosefasern verwendet, so darf das Verfahren nicht identifiziert werden mit denjenigen, welche Cellulose zu Preßlingen verarbeiten und hierbei quellend oder lösend wirkende Salze für Cellulose, darunter Zinkchlorid oder auch Magnesiumchlorid, gebrauchen. Eine Quellung oder Anlösung der Faser ist für das Herstellen der neuen naht- und faltenlosen Gebrauchsartikel bzw. Formteile absolut unnötig; ja man muß sogar sagen schädlich, weil hierbei nämlich die Cellulose angegriffen und abgebaut wird, wodurch wiederum ihre mechanischen Eigenschaften leiden.
  • Um nun aus einem Gemisch von Faserstoff in Verbindung mit Magnesiumchlorid und Magnesit bzw. Magnesiumoxyd erfindungsgemäß im direkten pausenlosen Verfahren naht- und faltenlose Formkörper herzustellen, ist zuerst einmal eine Verformung mit Hilfe eines Unterdruckes notwendig. Hierzu werden die faserigen Stoffe in Wasser auf-e7.-schwemmt, mit entsprechenden Mengen des Bindemittels, beispielsweise Magnesit *und -Magnesiumchlorid, versetzt und dann unter Anwendung eines Druckunterschiedes auf eine aus durchlässigem Material bestehende Form, die später sowohl im fertigen Formkörper verbleibt als auch davon entfernt werden kann, niedergeschlagen. Die Technik bietet hier Mittel und Wege, das Niederschlagen der Füllstoffe sowohl nach einer als auch nach mehreren Seiten vorzunehmen und die Trocknung sowie endgültige Fertigstellung des Formkörpers mit Hilfe von Druck und/oder Hitze zu beschleunigen.
  • Geradezu überraschend muß die Tatsache erscheinen, daß bei dieser Formung neben den wasserunlöslichen Fasern und dem Magnesit ein recht leicht wasserlösliches Salz, wie das Magnesiumchlorid, mit verarbeitet wird. Normalerweise müßte dieses in Lösung befindliche Salz beim Niederschlage der anderen Fettstoffe durch Unterdruck mit abgesaugt werden.
  • Die zu dieser Erfindung führenden Arbeiten haben aber ergeben, daß hierbei nur ein Teil des Wassers, in dem ja das Magnesiumchlorid gelöst ist, und das die übrigen Feststoffe, nämlich Fasern und Magnesit bzw. Magnesiumchlorid, enthält, abgesaugt wird, und daß noch genügende Mengen Magnesiumchlorid in dem so niedergeschlagenen und vorgeformten Körper verbleiben, die ein Abbinden- mit den wasserunlöslichen Magnesiumsalzen gewährleisten. Dabei ist mit ausschlaggebend, daß sich die Faserstoffe nämlich mit der Magnesiümchloridlösung vollsaugen. Gerade diese Lösungsmengen, die das Faserinnere ausfüllen, werden bei dem Niederschlag der wasserunlöslichen Feststoffe durch den Saugvorgang nicht entfernt. Das abgesaugte Wasser, in dem ja auch Magnesiumchlorid gelöst enthalten ist, kann natürlich für weitere Prozesse dieser Art wiederverwendet werden,.
  • Das Vorformen mittels Unterdr uckes hat für diese Erfindung aber noch einen besonderen Wert. Hierbei verfilzen sich nämlich die in der wäßrigen Magnesiumchloridlösung aufgeschlämmten Einzelfasern und bilden einen Formling mit verfilzter Faserstoffgrundlage, die wiederum besonders hohe Elastizität des Fertigkörpers bedingt. Dies ist deshalb wichtig,- weil Magnesit und Magnesiumchlorid anorganische Stoffwind, denen erfahrungsgemäß jede Elastizität fehlt, und die deshalb recht spröde und recht Bruch- sowie stoß- und schlagempfindlich sind. Der verfilzte Faserverband in den neuen Körpern dagegen gewährleistet durch die ihm innewohnende Elastizität hohe Bruch-, Stoß- und Schlaguieinptzndlichkeit.
  • Bis- hierhin ist jedoch nur eine Verformung erfolgt, und man hat nun auf ,der Unterlage (Aufsaugform) einen recht feuchten Formkörper. Diesen kann man nicht zum Trocknen beiseitestellen oder unter Heißluft oder in einem Trockenschrank trocknen, weil dies nämlich zu einem mehr oder weniger porösen und mehr oder weniger weitgehend deformierten Körper ohne glatte Innen- und Außenflächen führt und eine maßhaltige Körperform auf diesem Wege nicht herstellbar ist.
  • Deshalb werden die- vorgeformten Sauglinge mit ihrer Aufsaugeform in einer beheizbaren- Presse unter Druck vollständig entwässert und getrocknet, wobei auch die verschiedenen Magnesiumverbindungen sich gegenseitig abbinden. Dies geht durch die Druck- und Hitzewirkung ziemlich rasch vor sich, und die Maßhaltigkeit der Körper sowie ihre porenlose Beschaffenheit ist unbedingt gewährleistet, weil die Körper bis zum Abbinden der anorganischen Bestandteile unter Druck gesetzt bleiben. Die Zwischenform (Aufsaugeform) gestattet das Entweichen der sich hierbei bildenden Wasserdämpfe; denn der Vorgang findet in einer beheizten Presse statt und vermeidet so, daß sich diese Dämpfe im Körper selbst einen Ausweg suchen und in diesem Poren hinterlassen.
  • Bisher hat man bei der Verarbeitung von faserigen Stoffen zu naht- und faltenlosen Formgebilden gewiß auch schon von gewissen Zusätzen Gebrauch gemacht. Man bediente sich jedoch bisher ausschließlich der Verwendung organischer Zusatzstoffe, z. B. Kunstharze, Eiweißstoffe, Wachse u. dgl. Gegenüber solchen Formkörpern weisen die neuen Erzeugnisse in Anbetracht des zur Verwendt'ng gelangten mineralischen Bindemittels wesentliche Vorteile auf. Sie sind beispielsweise von besonderer Härte, ferner von einer mehr oder minder weitgehenden Unbrennbarkeit, die lediglich davon abhängig ist, welche Mengen an sich brennbarer Fasern zum Herstellen des Artikels Verwendung fänden. Durch den Gebrauch nur geringer Mengen an sich brennbarer, faseriger Stoffe sowie durch überwiegende oder alleinige Anwendung anorganischer faseriger Stoffe bzw. durch entsprechende Anteile des mineralischen Bindemittels hat man es in der Hand, naht- und faltenlose Faserstoffkörper, die absolut untrennbar sind, herzustellen. Wesentlich ist, um für die technische Verwendung genügend hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schlag, Stoß u. dgl. zu erzielen, daß die zur Verarbeitung gelangenden faserigen Stoffe während des Arbeitsprozesses verfilzt werden und in diesem Zustand im Fertigerzeugnis erscheinen. Dies wird durch die beschriebene Anwendung eines Druckunterschiedes bei der Formung des zu bildenden Körpers gegeben. Man erreicht auf diese Weise gleichzeitig auch naht- und faltenlose Körper. Weiter ist, wie erläutert,. wesentlich, daß mindestens zwei Arten von Zuschlagstoffen beigemengt werden, die gegenseitig abbinden. Das Abbinden erfolgt, wie beschrieben, beim Pressen und Trocknen, das sich an das den Körper verformende Saugen anschließt. Überraschend für den Saugvorgang ist, daß auch an sich wasserlösliche Stoffe, wie Magnesiumchlorid, bei diesem Saugverfahren verarbeitet werden können, weil diese Lösung nämlich das Faserinnere ausfüllt und beim Saugvorgang noch nicht entfernt wird, sondern erst beim Preßvorgang unter Verdampfung des Wassers austritt und die Magnesiumsalze mit den übrigen Stoffen abbinden.
  • Es würde ferner nichts im Wege stehen, dem Gemisch aus anorganischen und/oder organischen Fasern mit dem mineralischen Bindemittel, vorzugsweise Magnesiumsalze, Farbkörper organischer oder anorganischer Art beizugeben. Desgleichen bestehen keine Bedenken, außer den genannten Komponenten auch andersartige Zusatzstoffe, sei es organischer oder anorganischer Art, für den Erhalt bestimmter Effektwirkungen mitzuverwenden. Unabhängig hiervon stehen einer nachträglichen Ausgestaltung der hergestellten neuen Körper durch Tauchen, Spritzen, Streichen oder Imprägnieren mit beliebigen Mitteln keine Bedenken entgegen. Vorzugsweise werden, wie erwähnt, als mineralische Bindemittel Magnesiumchlorid und Magnesit gebraucht. Diese Mineralkörper können aber auch durch andersartige anorganische Produkte, beispielsweise Zement, Ton u. dgl. sowie organische oder anorganische Kieselsäureverbindungen, ganz oder teilweise ausgetauscht werden, wobei natürlich immer wesentlich ist, daß zwei Zuschlagsstoffe verwendet werden, die gegenseitig abbinden. Die Art und Menge der zu verwendenden mineralischen Bindemittel sowie die Art und Menge der zu verarbeitenden faserigen Stoffe ergibt sich aus dem Anwendungszweck und den speziellen Eigenschaften, denen der fertige naht- und faltenlose Formkörper gerecht werden soll. Solche neuen naht- und faltenlosen Körper aus Faserstoffen beliebiger Art in Verbindung mit mineralischen Bindemitteln, vorzugsweise Magnesiumsalzen, sind z. B. Verkleidungen für Heißwasserbehälter, Schmutzfangschalen, Gefäße, Dosen, Behälter, Eimer, flaschenartige Gebilde, Ascher, Gehäuse sowie Bau- und Konstruktionsteile jeglicher Art u. dgl. m.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von naht-und faltenlosen Formkörpern, insbesondere Hohlkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß einem wäßrigen Faserstoffbrei zwei Zuschlagsstoffe beigegeben werden, die sich gegenseitig abbinden, diese Mischung auf eine der Form des herzustellenden Körpers entsprechende durchlässige Unterlage aufgesaugt und diese Unterlage mit dem nunmehr vorgeformten, verfilzten Saugling in eine geheizte Presse überführt wird, in der gleichzeitig mit dem weiteren Entwässern, der endgültigen Formgebung durch Pressen und dem völligen Trocknen die beigemischten Zuschlagsstoffe gegenseitig abbinden. a. Verfahren zum Herstellen von naht-und faltenlosen Formkörpern, insbesondere Hohlkörpern, nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als abbindende Stoffe vorzugsweise Magnesiumchlorid und Magnesiumoxyd bzw. Magnesit verwendet werden.
DE1938R0101662 1938-02-25 1938-02-25 Verfahren zum Herstellen naht- und faltenloser Formkoerper, Gebrauchsartikel usw., insbesondere Hohlkoerper Expired DE687283C (de)

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