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Trethebelantrieb Die bisher bekanntgewordenen Trethebelantriebe für
Fahrräder mit den beiden Trethebeln und zugehöriger zwangsläufiger Umkehrsteuereinrichtung,
den beiden Freilaufkupplungen, der Kraftübertragungs- und Geschwindigkeitsübersetzungseinrichtung
usw. besitzen entweder nur feste Begrenzungsanschläge für die Trethebelbewegung
oder mit Dämpfungsfedern ausgerüstete Anschläge für die untere Trethebelstellung,
die wohl die Massen- und Restmuskelkräfte aufnehmen, nicht aber verlustfrei zur
Vorwärtsbewegung des Fahrrades abgeben können. Dieses Versagen tritt infolge Verpuffens
von Speicherenergie in Totlaufwege der zwangsweisen Umkehrsteuereinrichtung auf
und ist z. B. durch den Wechsel .der Zahnflanken bedingt. Dies ist für den betriebsmäßigen
Zustand unzulässig, zumal sich die Umkehrzahnräder bei wachsender Betriebszeit immer
weiter abarbeiten, ihren Totlaufweg also hierdurch vergrößern und so diesen Zustand
noch unhaltbarer machen. Die Erfindung vermeidet diesen Nachteil dadurch, daß die
Speicherfeder durch den hochgehenden Trethebel oder durch einen starr mit ihm verbundenen
Anschlag gespannt wird. Infolgedessen werden die am unteren Pedal zur Wirkung kommenden
Antriebs- und Massenkräfte und Gewichte über die Umkehrsteuereinrichtung auf den
oberen Trethebel und von da auf die Speicherfeder geleitet. Dadurch kommen also
die Zähne der Umkehrzahnräder überhaupt nicht in die Lage, die Berührungsflanken
zu wechseln, auch dann nicht, wenn nun die Federspeicherkraft auf den oberen Trethebel
zurück- und ihn nach abwärts drückt. Der daraus folgende Gewinn liegt in der vollständigen
Ausnutzung der Speicherkraft und vor allem auch darin, daß der abwärts gebende Fuß
infolge der damit verbundenen Verhinderung von Federrückstößen keine Erschütterung
seiner Standfestigkeit mehr erleidet.
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Diese Federeingliederung kann so in verschiedener Weise durchgeführt
werden und wird an Hand der Zeichnung in zwei Beispielen gezeigt.
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Die Abb. r zeigt die beiden Trethebel a und b, die bei der Tretlagerbuchse
c drehbar gelagert sind und innerhalb eines bestimmten Winkels auf und ab- schwingen.
Durch biekannte, in der Zeichnung nicht angedeutete Mittel, wie z. B. Kegelräder,
werden die Trethebel zwangsweise und gegenläufig zueinander geführt, und zwar trägt
jeder Trethebel z. B. ein mit ihm fest verbundenes Kegelrad so, daß es mit seinen
Zähnen nach denen des anderen hinzeigt. Dazwischen befindet sich ein drittes Kegelrad,
dessen Zähne in die der beiden anderen der Trethebel eingreifen. Dieses dritte Kegelrad
ist am Fahrradrahmen drehbar gelagert. Wenn der Trethebel a nun nach abwärts getreten
wird, steigt der Trethebel b infolge dieser Kegelrädereinrichtung
nach
oben und trifft im oberen Teil seiner Kreisbewegung auf die Dämpfungsfeder d, die
am Rahmen c irgendwie befestigt. ist. Beim Aufwärtssteigen lastet nun auf da;e::ä
Pedal dieses Trethebels-.b das zu hebende B1.` gewicht und bewirkt die innige Berührü#ii#.'.
der Kegelräderzahnflanken. Sobald der Tret='° Nebel auf die Dämpfungsfeder d trifft,
drückt auch diese in der gleichen Drehrichtung wie das Beingewicht nach abwärts.
Sie hebt also den Druck auf diese gleichen Zahnflanken nicht auf, sondern verstärkt
ihn noch. Da ferner Beingewicht, Federndruck und Muskelspannung auch beim anschließenden
Abwärtsgehen des Trethebels ihre Wirkungsrichtung nicht ändern, bleiben ebenfalls
wieder diese gleichen Zahnflanken in Berührung. Das gesamte Trethebelarbeitsspiel
erleidet also somit keinerlei Unterbrechung, und alle Kräftebewegungen fließen organisch
ineinander.
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Die gleichen Verhältnisse treffen auch auf Abb. a zu. Hier sind lediglich
die Aufbauglieder zur Kräfteübertragung teilweise andere und an andere Stellen verlegt.
Die beiden kleinen Kettenräder f mit Kupplungen befinden sich bei der Hinterradnabe
g und sind je mit einer Kette i oder Seil mit zwei vorderen Kettenrädern oder -segmenten
fa verbunden, die selbst fest mit den Trethebeln a und bin Verbindung stehen. Diese
bekannte zwangsweise Umkehrsteuerung geschieht mittels eines um das Hinterrad geführten
und durch das Kettenrädchen l umgelenkten Ketten- oder Seilstückesk. Die Dämpfungsfedern
d, die erfindungsgemäß jeweils .durch den aufwärts gehenden Trethebel zu spannen
sind, befinden sich nun bei .den beiden oberen Kettenzügen i so, daß ihr fest mit
dem Fahrradrahmen e in Verbindung stehendes Ende sich hinten, nächst der Nabe b
befindet und ihr vorderes Ende gegen das Kettenrad h zu. An der Kette i ist dann
noch je ein Anschlag m zwischen Feder d und Kettenrad k befestigt, der die
Feder d bei seiner Bewe-:,`ung in Richtung auf die Kettenräder f hin @=:nsammenpreßt.
Wenn der Trethebel a nun x@Yi@ch abwärts getreten wird, legt sich die kette i immer
weiter auf das zugehörige Kettenrad fa auf, wodurch auch die Kettenstücke k und
i des anderen Trethebels b über -die Räder f und
L von .der Kette i des Trethebels a nachgezogen werden, der Trethebel
b in die Höhe geht und im letzten Teil seiner Bewegung sein zugehöriger Kettenanschlag
nz auf die Feder d trifft und diese zusammenpreßt. Die gleichen Gründe, die in Abb.
i den Totweg der Zahnräder verhindern, bewirken hier die fortwährende, in keinem
Augenblick unterbrochene Zugspannung der Kettenstücke i und k, d. h. die Feder d
kann also ihre Kraft durch Anziehen .des unteren Trethebels a jetzt wieder abgeben.
Selbstverständlich könnten in Abb. z die Federnd auch in der Weise nach Abb. i angewendet
werden.