DE68590C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Glaskugeln, Glasflaschen, Glasröhren u. dergl - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Glaskugeln, Glasflaschen, Glasröhren u. derglInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
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- C03B15/00—Drawing glass upwardly from the melt
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Um Kugeln, Flaschen, Röhren u. dergl. aus Glas herzustellen, wird nach vorliegender Erfindung
ein Kolben von unten her in senkrechter Richtung durch eine flüssige Glasmasse
bewegt, so dafs sich der Kolben auf seinem Umfange mit einer Glasschicht überzieht, dieselbe
mit sich zieht und so die Bildung des Glaskörpers bewirkt.
Diese Einrichtung ist dadurch noch weiter vervollkommnet, dafs ein und derselbe Gegenstand
mit verschieden grofsem Durchmesser hergestellt werden kann, und zwar wird dies erreicht durch die Anordnung eines zweitheiligen
Kolbens, welcher aus einem inneren und äufseren, dem kleinsten bezw. gröfsten Durchmesser
des herzustellenden Gegenstandes entsprechenden Kolben besteht, welche unabhängig
von einander verschoben werden können.
Fig. ι der Zeichnungen zeigt die schaubildliche Darstellung eines Theiles der Vorrichtung,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt derselben für Glaskugeln eingerichtet,
Fig. 3 eine ähnliche Ansicht für Flaschen,
Fig. 4 eine Ansicht der Behälterdeckel mit Schneidvorrichtung.
Fig. 5 und 6 zeigen die Herstellung des Flaschenhalses.
Die Gröfse des Behälters A, welcher zur Aufnahme der Schmelze bestimmt ist, hängt
von der Art des herzustellenden Gegenstandes ab, wird jedoch zweckmäfsig so klein gemacht,
dafs er nur eine verhältnifsmäfsig geringe Menge der Glasmasse aufnehmen kann.
Die Speisung dieses Behälters erfolgt entweder durch Häfen B oder durch Gefäfse der
Schmelzofen oder Kammern C.
Um die Hitze im Behälter zurückzuhalten und das zu schnelle Abkühlen des Inhalts zu
verhindern, sind am Behälter A die Deckel D vorgesehen, welche in Scharnieren auf- und
niederbewegt werden können.
In dem Kolben E beliebiger, aber meist cylindrischer Form ist ein zweiter Kolben F
so angeordnet, dafs, wenn derselbe oben. mit dem Hauptkolben bündig ist, sich ein einziger
Kolben darstellt.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen solchen Kolben von einer den Birnen, wie sie für elektrische
Bogenlampen benutzt werden, entsprechenden Form, während der innere Kolben einen dem
Hals der Birne entsprechenden Durchmesser besitzt und zur Herstellung dieses Halses dient.
Nachdem die beiden Kolben oben mit einander bündig gemacht sind (Fig. 1), wird der
zweitheilige Kolben von unten durch die geschmolzene Glasmasse des Behälters A auf-,
wärts bewegt, wobei er eine sich oben und aufsen ansetzende Glasschicht, welche genau
dem Umrifs des Kolbens entspricht, mit sich zieht, und zwar in gleichmäfsiger Dicke der
Wandung, aufser am oberen Ende, wo dieselbe gewöhnlich etwas stärker wird.
Hat der Kolben die richtige Höhe erreicht, so wird der Hauptkolben E zum Stillstand
gebracht und nur der Kolben F geht etwas höher (Fig. 2). Durch diese unabhängige Bewegung
wird der Hals der Birne gebildet. Nun werden die Deckel D geschlossen, während
die auf den Deckeln angeordneten verschiebbaren Schneidplatten G mittelst der Handhebel H, Fig. 4, nach einwärts ver-
schoben werden, wodurch das Glas oben am Kolben von der unteren Glasmasse getrennt
wird. Der getrennte Gegenstand wird dann vom Kolben abgenommen, ehe er sich abkühlen
und zusammenziehen kann, worauf er in den Kühlofen gebracht wird. Der Hals wird
auf die Weise abgeschnitten, dafs man um denselben einen Glasfaden zieht oder die Trennung
nach einem der bekannten Verfahren vornimmt.
Es kann vorkommen, dafs man den Kolben, im Falle die Glasmasse im Behälter A übermäfsig
abgeschreckt wird, manchmal blofslegen mufs, weshalb der Boden A1 des Behälters aus
zwei unabhängigen Ausschnitten hergestellt wird, deren Oeffnung genau dem äufseren Durchmesser
des Kolbens E entspricht. Diese Bodentheile sind mit Gegengewichten versehen, welche
die Theile gegen einander drücken, so dafs dieselben sich an den Kolben während des
Vorganges genau anpassen. Die Bewegung der in beliebiger Anzahl angeordneten Kolben
E und F kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Fig. ι zeigt in senkrechter Richtung verschiebbare
Kolben E und F, welche mit Hebeln / und J versehen sind und durch dieselben unabhängig von einander bethätigt werden,
während der Stift K dazu dient, die Kolben zwecks gemeinsamer Wirkung zusammenzuhalten.
Der eine oder beide Kolben können nach Erfordernifs erhitzt oder abgekühlt werden, zu welchem Zwecke beide
Kolben hohl ausgeführt sind, was aufserdem noch eine bedeutende Gewichtsverminderung
zur Folge hat.
Fig. 3 zeigt im wesentlichen dieselbe Anordnung·, jedoch mit einem zur Herstellung
einer Flasche geeigneten Kolben, während der Vorgang nur wenig vom vorhergehenden ab-,
weicht. Oben sind die Kolben eingedrückt, so dafs die Einstülpung des Flaschenbodens
gebildet werden kann. Der zweitheilige Kolben wird von der Oberfläche der Glasmasse aus
genügend hochgehoben, wobei derselbe eine Glasschicht mitzieht und den Flaschenkörper
'bildet. Die äufsere Oberfläche der Glasschicht
wird durch die umgebende Atmosphäre und die innere durch den Kolben selbst so weit
abgekühlt, dafs der Gegenstand seine Form innen behalten kann, während der Hauptkolben
E niedergeht und den Flaschenkörper verläfst.
Der Durchmesser 'des inneren Kolbens F richtet sich nach der Weite des Flaschenhalses.
Wenn der Hauptkolben unter den Spiegel der Glasmasse tritt, wird der innere Kolben F gehoben,
wobei eine weitere Glasschicht mitgenommen wird. Der Durchmesser nimmt nun immer mehr ab, bis die Glasschicht sich an
den Kolben F anlegt (Fig. 5 und 6). Auf diese Weise erhält man schnell einen genau
gearbeiteten Flaschenhals von stets gleicher Form, gleichen Flüssigkeitsgrad der Schmelze
und gleiche Bewegung vorausgesetzt.
Wenn der Flaschenhals in gleicher Linie mit den Deckeln D steht, werden letztere in waagrechte
Stellung gebracht, worauf die Schneidoder Formplatten G durch die Hebel H nach
einwärts gerückt werden. Die Kanten der Platten G sind so gestaltet, dafs an der Mündung
ein Bund entsteht, wie bei der gewöhnlichen Flaschenform (Fig. 6).
Wenn der Kolben, wie in Fig. 3, oben mit einer Einstülpung versehen ist, erhält der Boden
die entsprechende Form mittelst des Ballons L, welcher mit Hand oder mechanisch auf- und
niederbewegt werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Glasflaschen, -Kugeln u. dergl., darin bestehend, dafs
man einen aus einem äufseren (E) und einem inneren (F) Theil bestehenden Kolben
von unten durch die Schmelze gehen läfst, um den Haupttheil des Glaskörpers zu
bilden, worauf man den inneren Kolben (F) auf geeignete Weise im äufseren (E) derart
vorschiebt, dafs der Hals bezw. der schwächere Theil des Glaskörpers gebildet wird.
2. Zur Ausführung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens zur Herstellung von Glasflaschen,
-Kugeln u. dergl. eine Vorrichtung, bestehend aus einem mit Kammern (C) ausgestatteten Behälter (A), welcher mit
Deckeln (D) versehen ist und durch welchen ein zweitheiliger Kolben (EF) in
senkrechter Richtung sich auf- und abbewegen kann.
3. An der unter 2. gekennzeichneten Vorrichtung :
a) die Anordnung von durch. Gegengewichte belasteten, den Boden der
Behälter (A) bildenden Klappen (A1)-,
b) die Verbindung der beiden Kolben (EF) mit Hebeln (I und J) und
einem Stift (K), wodurch ermöglicht wird, beide Kolben gemeinschaftlich oder für sich zu bewegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT68590D Expired - Lifetime DE68590C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Glaskugeln, Glasflaschen, Glasröhren u. dergl |
Country Status (1)
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