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Abtritt Die Erfindung betrifft einen Abtritt mit einem Sammelbehälter,
der nur in größeren Zeitabständen geleert zu werden braucht. Zur Geruchsbeseitigung
ist der Sammelbehälter mit einer chemischen Flüssigkeit gefüllt, die gleichzeitig
auch eine lösende Wirkung auf die festen Stoffe hat.
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Da die chemische Flüssigkeit die menschliche Haut angreift, muß ihr
Verspritzen auf jeden Fall verhindert werden. Zu diesem Zweck ist bei einem bekannten
Abtritt dieser Art eine besondere Auffangschale vorgesehen, die zur Benutzung des
Abtrittes aus der Flüssigkeit herausgehoben und nach Benutzung behutsam wieder in
die Flüssigkeit gesenkt wird. Um auch beim Herablassen der Schale ein Umherspritzen
der ätzenden Flüssigkeit, beispielsweise auf den Sitz, zu vermeiden, wird die Senkgeschwindigkeit
der Auffangschale durch besondere Mittel, beispielsweise durch Luftdämpfungszylinder,
begrenzt, die jedoch nicht dem Verwendungszweck entsprechend einfach und billig
sind.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Abtritt der geschilderten Art, bei
dem die Auffangschale nach Benutzung des Abtritts mittels eines gegebenenfalls mit
dem Abtrittdeckel durch einen Führungsarm verbundenen, eine Druckrolle tragenden
Handhebels in die Flüssigkeit gesenkt und bei dieser Abwärtsbewegung durch besondere
Mittel gedämpft wird. Die Dämpfung erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die Dämpfungsmittel
aus einer einseitig eingespannten Blattfeder und einer Geradführung bestehen, zwischen
denen die Druckrolle des Handhebels derart geführt ist, daß sie sich beim Senken
der Auffangschale und des Abtrittdeckels nach-dem freien Ende der Blattfeder hin
bewegt. Die Rolle kann, um eine noch weitere Hemmung der Senkgeschwin#digkeit zu
erreichen, mit absichtlich hoher Reibung an dem Handhebel gelagert
sein.
Dient der Handhebel gleichz e--it-ig- 'zum Schließen des Abtrittdeckels, so kann
der den Handhebel mit dem Abtrittdeckel verbindende Führungsarm zwei Rollen tragen,
zwischendenen der Handhebel gleitet.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und' zwar zeigen Fig. i eine Seitenansicht des Abtritts mit geschlossenem Deckel,
wobei der Behälter teilweise weggebrochen dargestellt ist, Fig. 2 eine der Fig.
i . entsprechende Draufsicht und Fig- 3 eine Seitenansicht wie Fig.
i, jedoch mit geöffnetem Deckel.
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Der Sammelbehälter 5 des Abtritts ist annähernd bis zu der
mit 6 bezeichneten Höhe mit einer chemischen Flüssigkeit gefüllt. Der vordere
Teil des Behälters ist oben offen und trägt einen Sitz 7, über dem ein Dec
- kel ' 8 angelenkt ist. Unterhalb des Sitzes ist in dem Sammelbehälter
5 eine trogähnlich ausgebildete Auf fangschale 9 vorgesehen, die an
ihrem hinteren Ende eine größere Tiefe aufweist als am vorderen Ende. Die -,#-,uffangschale
hat vorteilhaft einen halbkreisförinigen Querschnitt und ist nach hinten zu offen.
Sie ist an zwei rechtwinklig gebogenen_Tragarmen io befestigt, deren senkrecht stehende
Stangen i i durch Führungen 12 in der Decke des Sammelbehälters 5 hindurchgeführt
und durch eine Querstange 13 miteinander verbunden sind. Infolgedessen bilden die
Querstange 13,
die senkrechten Stangen ii und die Tragarme io ein die Auffangschale
9 tragendes, in senkrechter Richtung verschiebbares Gestell, mit dem die
Auffangschale ganz oder teilweise aus der Flüssigkeit herausgeho-ben #verden kann.
Mit der Querstange 13 ist über eine auf dieser drehbar befestigte Gleitbuchse
4 ein Handhebel 15 gelenkig verbunden, der mit dem Deckelg durch -einen als
öse ausgebildeten Führungsarm 16 gekuppelt ist, so daß der Decke18 durch den Ilandhebel
15 gehoben und gesenkt werden kann. Der Führungsarm 16 trägt Rollen 17,
18, zwischen denen der Handhebel 15 geführt ist. Das nach hinten gerichtete
Ende ig des Handhebels 15 ist nach unten gebogen und als Gabel zur Aufnahme einer
Druckrolle2o ausgebildet. Diese Druckrolle bewegt sich längs einer Bahn, wenn der
Handhebel 15 zum Heben oder Senken des Dekkels 8 bewegt wird. Die Bahn besteht
aus einer Geradführung 2,1 und einer einseitig eingespannten Blattfeder 2,:2. Letztere
preßt die Druckrolle 2o gegen die Geradführung 21, so daß die Druckrolle bei der
Abwärtsbewegung des Handhebels einen gewissen Widerstand überwinden muß, wodurch
die Abwärtsbewegung der Auffangschale 9 gebremst wird. Die Geradführung 21
ist mit ihrem einerl Ende23 an der Rückseite des Sammelbehälters 5 befestigt,
während. das andere Ende 24 zr.echtwinklig abgebogen ist und sich auf das -eingespannte
Ende der Blattfeder 2:2 legt, so ß beide Teile mit der Decke des Sammel-'1;#hälters
durch Bolzen verbunden werden -können.
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In Fig. 3 ist die Blattfeder 22 in derjenigen Lage dargestellt,
die sie einnimmt, wenn die Druckrolle 20 sich am vorderen Ende der Geradführung
21 befindet, d. h. wenn der Deckel 8 gehoben ist.
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Der vorstehend beschriebene Abtritt kann besonders einfach und leicht
ausgebildet werden, so daß er zur Entleerung oder zur Beförderung hinausgetragen
werden kann. Um das Anheben zu erleichtern, können Handgriffe25 vorgesehen werden.
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Vorteilhaft wird ein Abtritt der behandelten Art iiber einer Grube
angeordnet und enthält einen mit Überlauf versehenen Auslaß-Stöpsel 26. Der
Auslaßstöpsel greift in eine Gummibuchse ein, die besonders behandelt ist, um widerstandsfähig
gegen alkalische Stoffe der üblicherweise in Abtritten verwendeten chemischen Flüssigkeit
zu sein.
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Der Abtrittdeckel 8 ist zwar nicht unbedingt erforderlich jedoch
zweifellos erwünscht. Wenn er fehlt, kann man das Heben und Senken der Auffangschale
mit Hilfe eines dem Handhebel 15 entsprechenden Hebels herbeiführen, der
in diesem Fall kürzer ausgebildet und auch an einer anderen leicht zugänglichen
Stelle angeordnet sein kann.
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Um die erforderliche Reibung der Druckrolle 2o des Handhebels 15
zu erhalten, kann man auch andere Anordnungen treffen. Beispielsweise kann ein reibend
wirkendes Glied in der Nahe der Druckro-Ile angeordnet sein, die in diesem Fall
nicht von den Führungsgliedern geklemint zu werden braucht. Vielmehr genügt es dann
meistens, wenn nur der hintere Teil der Geradführung vorhanden ist, so daß die Druckrolle
nur am Ende ihrer Bewegung geführt wird.