-
Verfahren zum Herstellen von durchgehend gemusterten Gegenständen
Die Erfindung bezieht -sich auf eine weitere Ausbildung des Verfahrens nach Patent
682 556 zum Herstellen von durchgehend gemusterten Gegenständen aus verschiedenfarbigen,
pulverförmigen Stoffen, wie z. B. Harnstofformaldehydpreßpulver.
-
Einige Naturerzeugnisse, z. B. Horn, haben Musterungen, bei denen
die verschiedenen Schichten zwar einen gewissen Gleichlauf in Gestalt ,gleichachsiger
Ringe oder Ringstücke haben, aber nicht kreisrund angeordnet sind, sondern eine
längliche Ellipsenform haben. In weiterer Ausbildung des Verfahrens nach dem Hauptpatent
lassen sich diese. Musterungsformen durch das Verfahren gemäß der Erfindung in der
Weise erreichen, daß das in der Schleuderform erzeugte ringförmige Muster des Formstückes
nachträglich durch Pressen des Vorpreßlings verzerrt wird, wobei gegebenenfalls
der durch das Schleudern erhaltene dickwandige Hohlkörper zu einem Vollkörper umgeformt
wird. Beispielsweise erfolgt die Umwandlung der kreisförmigen Musterung in eine
ellipsenförmige durch seitlichen, d. h. quer zur Ringachse ausgeübten Druck auf
das Vorwerkstück. Das Vorwerkstück wird nach dem Hauptpatent zunächst in der Schleuderform
mit kreisrunden, gleichachsigen Schichten als Stange angefertigt, dann in eine ovale
oder ellipsige Preßform gebracht und in dieser unter Druck und gelinder Wärme in
die neue Form gepreßt. Zerteilt man diese Stange nun. in einzelne Tabletten, so
zeigt sich, daß die vordem
gleichachsige Ringanordnung fast vollkammen
erhalten blieb, nur mit dem Unterschied; daß die Ringe nicht mehr die Kreis-, sondern
eine Ellipsenform haben. Diese Umgestaltung der Musterungsringe ist aber nur dad:ur
eh-.: möglich, daß durch .das Schleuderverfahr.@p-@ die in die Schleuderform eingegebenen
Stoff-"`: einerseits fest aneinanderliegen, anderseits aber auch so elastisch sind,
daß bei seitlichem Druck die Ringe eine- parallele Verschiebung erfahren, ohne dabei
in ihrem Aufbau. zerstört zu werden. Zerteilt man-nun die Stange in Tabletten und
preßt aus einer solchen Tablette in einer entsprechenden Form einen runden Knopf,
so zeigt dieser nach seiner. Fertigstellung nicht mehr eine kreisrunde Musterung,
sondern eine solche mit ovaler Ringbildung;.so-daß- die-- Ähnlichkeit_ eines solchen
Knopfes mit einem aus Naturhorn hergestellten, z. B. Büffelhornknopf noch größer
ist.
-
Eine solche förmveränderte Stange ist aber nicht nur dazu verwendbar,
um aus ihr durch Zerteilen Tabletten für Knöpfe herzustellen. Sie kann vielmehr
durch Druck und Hitze in: ein -Fertigstück überführt-wer-lerr, - a-us- demdur ch
mechanische Bearbeitung die verschiedensten Gebrauchsgegenstände entstehen, die
dann mit durchgehender ellipsenförmiger Musterung versehen sind.
-
Bei diesem Verfahren ist es aber nicht zu vermeiden, daß bei der Knopfherstellung
durch Auspressen des runden Knopfes aus der ovalen Tablette ein `Verkstoffverlust
entsteht. Ist dieser auch bei dem -einzelnen Knopf sehr klein, so kann- er aber
bei der Massenanfertigung eine beachtliche .Größe erreichen, dessen Vermeidung im
Interesse der Wirtschaftlichkeit liegt: - Dieser- Nach=-teil kann erfindungsgemäß
dadurch vermieden werden, daß die nut kreisrunder Musterung versehene Tablette in
-eine Preßform eing elegt wird, die in der einen oder anderen Seitenrichtung größer
ist als die eingelegte Tablette. Beim axialen Preßdruck. fließt dann -der Preßling
hauptsächlich nach -derjenigen Seite der Formwand, welche am weitesten von der eingelegten
Tablette entfernt ist. Bei diesem Fließen fallen die Musterungen der Tabletten ebenfalls
nicht auseinander oder vermischm sich, solange die-Fließbewegung innerhalb bestimmter
Grenzen gehalten -wird. Vielmehr folgen die konzentrischen. Ringe einander in ihrer
Reihenfolge_bzw. Musterschichtung und erhalten nur eine entsprechend verzerrte Form.
Dabei kann die Musterung auch noch, in anderer Weise beeinflußt werden, z. B. indem
die Tablette an den Rand, der Form gelegt wird. Hierdurch ergibt sich ein Muster,
dessen Kern nahe dem Rande der Form, also außermittig zur Formmitte, liegt. Ferner
kann "in manchen Fällen vorteilhaft die runde Tablette beim Einlegen in die Preßform
zerteilt werden, so daß nur ein oder mehrere Bruchstücke des Ringes verformt werden,
-yädurch eigenartige neue Muster erhalten erden. In allen diesen Fällen kann die
-Verzerrung der ursprünglich kreisrunden Musterung durch den ohnehin erforderlichen
axialen Preßdruck erfolgen, so daß eine hesondere Arbeitsstufe hierfür nicht notwendig
ist.
-
Nun haben aber viele der hornartigen Naturerzeugnisse gleichachsige
Musterungen, die sich durch außerordentliche Feinheit der Schichtung auszeichnen.
Es lassen sich zwar nach ,dein Hauptpatent (Patentschrift 68z 556) Vorwerkstücke
mit sehr feiner Schichtung herstellen, doch bereitet :es durch den dann -notwendigen
häufst n-Wechsel der Farbschichten einen Yerheblichen Zeitaufwand, die Schicht ten
besonders im Kern des Stückes mit der er-'f orderlichen Feinheit herzustellen. Gemäß
der Erfindung lassen sich die Schwierigkeiten der feinen Schichten dadurch beseitigen,
daß das in der Schleuderform hergestellte stabsförmige Vorwerkstück mit kreisrunden
und mit durch--schnittlieher. Schichtdiche---a,ufeiDanderfolgenden gleichachsigen
Ringen als dickwandiger Hohlkörper erzeugt und dann in einer Preß-,.form durch seitlichen
Druck zu einem ovalen oder ellipsenförmigen Vollkörper verpreßt wird. -Bei -.dem
unter entsprechendem Druck und genügender Wärme erfolgenden Verpressen schließt
sich die Höhlung des Körpers, wobei sich die verschiedenfarbigen Schichten gleichmäßig
einander nähern und durch den Preßdruck in ihrer Schichtdicke verringert werden.
Der Ausfall der Schichtstärke, also die Feinheit der Schichtung, ist von der gewählten
Öffnung des Hohlkörpers, der Schichtdicke der eingefüllten Schichten und der -Höhe
-des Preßdruckes abhängig und -kann somit in verschiedener Weise beeinflußt werden.
-
Die nach dem gemäß der Erfindung abgeänderten Verfahren hergestellten
durchgehend gemusterten Werkstücke dienen nicht nur zur - Herstellung von Knöpfen,
sondern können sehr erfolgreich zur Anfertigung von Gebräuclisgegenständen aller
Art, Galanteriewaren, Schmuck usw. verwendet werden, um so mehr- als das neue Verfahren
eine weitgehende Änderung der Musterungen ermöglicht. Diese ist von der- Gestalt
der Preßform und der Einlage der Tabletten abhängig. Sollen größere dünnwandige
Gegenstände mit durchgehender Musterung versehen werden, bei der die eingelegte
Tablette ohne Zerstörung der jedem Farbring gegebenen Grenze den Raum nicht auszufüllen
vermag, so wird vorteilhaft der verbleibende Raum mit: Teilen von Tabletten oder
mö@glichst
artgleichem, plastischem Pulver ausgefüllt, die bei
dem nachfolgenden Verpressen einerseits die Fließbewegung der Tablette begrenzen,
andererseits sich mit ihr zu -einem Ganzen verbinden. Soll beispielsweise ekle Puderdose
hergestellt werden und diese an einzelnen Stellen erfindungsgemäß gemustert sein,
so wird die gemusterte Tablette in der Preßform im gewissen Abstand mit dem zur
Erzeugung des übrigen Dosenteiles notwendigen Grundwerkstoffe umgeben und die gesamten
Preßstoffe durch Druck und Hitze in ihre endgültige Gestalt überführt. In gleicher
Weise ist es natürlich auch möglich, den Dosenkörper teilweise oder ganz in gemustertem
Stoff herzustellen, wobei dann durch Lagerung oder Einbettung -der Tablette mit
kreisförmiger Musterung eine Musterung des Preßstückes mit ovalen Ringen erreicht
werden kann. Es ist leicht verständlich, daß durch diese Ausbildung des Verfahrens
die Musterungsmöglichkeit eine außerordentlich große ist und es in der Hand des
Erzeugers liegt, die verschiedenartigsten Zusammenstellungen zu erhalten, bei denen
immer das im Schleuderverfahren hergestellte Vorwerkstück mit kreisförmiger Ringanordnung
den Ausgangspunkt bildet.