DE684661C - Mineralschmieroel - Google Patents

Description

• Mineralschmieröl Es ist bereits bekannt, daß gewisse Kondensationsprodukte aus Kohlenwasserstoffen beim Zusatz zu Schmierölen diese verbessern und z. B. den Stockpunkt der Öle wesentlich herabsetzen. Kondensationsprodukte dieser Art erhält man z. B. dadurch, daß man in Kohlenwasserstoff-, wie Paraffin, zunächst austauschbare Substituenten, : wie Halogen oder Sauerstoff, einführt und dann, gegebenenfalls nach Abspaltung .der austauschbaren Substituenten, die -Kondensation durchführt, wobei auch cyclische Kohlenwasserstoff- mitverwendet werden können. Die erhaltenen Kondensationsprodukte sind frei - von den austauschbaren - Substituenten und - stellen Kohlenwässerstoffe dar.. -_ Es wurde nun gefunden; daß ganz beson= ders geeignete Stoffe für die Veredelung von Mineralschmierölen erhaltenw .erden, wenn man an Stelle von Kohl'enwässerstöffen von Alkoholen, Äthern und' Ketonen mit Kohlenstoffketten aus mindestens - r o Kohlenstoffatomen ausgeht und das Molekül dieser Verbindungen durch Kondensation oder Polymerisation vergrößert. Geht man von Olefinverbindungen aus, so kann die Polymerisation in bekannter Weise durch Erwärmen, -die Kondensation durch Lösung der mehrfachen Bindung erfolgen. Bei gesättigten Verbindungen arbeitet man zweckmäßig in bekannter Weise über austauschfähige Substituenten. Die Kondensation wird mit Hilfe von Kondensationsmitteln, wie Aluminiumchlorid, Zinkchlorid, Borfluorid, durchgeführt. Die Temperaturen können, je nach der Art der Ausgangsstoffe in beträchtlichen Grenzen geändert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei gewöhnlicher oderwenig erhöhter Temperatur, z. B. bei.2o bis q.0°. Temperaturen oberhalb 65° werden in der. Regel nicht angewandt. Etwa die gleichen Bedingungen werden auch für die Kondensation der Stoffe angewandt. .
• Die Kondensation kann auch in Gegenwart anderer Stoffe vorgenommen werden. Es können Lösungsmittel, z. B. weitgehend gesättigtes Schwerbenzin, 'zugegen sein, ferner kann man cyclische Verbindungen zusetzen, z. B. Benzol, Naphthalin, deren Alkylderivate,. wie Toluol, Xylol, Äthylnaphthalin oder ihre Hydrierungsprodukte, cyclische Terpene,#aromatische Nitroverbindungen, aromatische Amine, wie Anilin und Naphthylamin, oder aromatische Oxyverbindungen, .wie Phenol- und Naphthole.
• Die beschriebene Kondensation bzw. Polymerisation besteht nicht immer in einer Vereinigung von nur 2 Molekülen, denn. es werden auch sehr hochpolymere Stoffe gebildet; gerade diese sind besonders wertvolle Zusätze für Schmieröle. Das Molekulargewicht der zu verwendenden Kondensations-bzw. Polymerisationsprodukte liegt oberhalb 6oo, z. B. zwischen iooo und 2ooo oder noch höher. Dabei der Kondensation Stoffe mit verschiedenem Molekulargewicht nebeneiin- produkte ist nicht bekannt. Sie enfhälten außer Kohlenstoff und Wasserstoff noch: Sauerstoff. Die hochmolekularen Produkte lassen sich nicht oder nur sehr schwierig ohne Zersetzung verdampfen.
• Die rohen Reaktionsprodukte können in üblicher Weise gereinigt werden, beispielsweise durch Waschen mit Wasser oder Alkali zwecks Entfernung von Spuren Aluminiumchlorid oder durch Behandeln mit Schwefelsäure, deren Konzentration indessen nicht so hoch sein darf, daß Verkohlung oder Sulfonierung eintritt. Die leichteren Fraktionen, die keine stockpunkterniedrigende Wirkung besitzen, können durch Destillation zweckmäßig im Vakuum entfernt werden. Hierbei erhitzt man vorteilhaft auf solche Temperaturen, daß diejenigen Stoffe, die im Vakuum (z mm) bei 25o bis 3oo" sieden, entfernt und. dadurch die wertvollen schweren Polymerisationsprodukte angereichert werden. Man kann die leichteren Fraktionen auch mit Wasserdampf abdestillieren. Die Destillation muß so ausgeführt werden,. daß keine Aufspaltung eintritt. -Die genannten Kondensations- bzw. Polymerisatiönsprodükte verbessern, . in geringen Mengen Schmierölen zugesetzt, .deren Schmiereigenschaften, sie erhöhen.die Beständigkeit der Schmierfilme und die Belastungsfähigkeit und vermindern die Reibung.. Die Öle--selbst werden dahin @beeinflußt, daß sie beim- normalen Stockpunkt nicht erstarren: Beispielsweise bleiben Öle, die normalerweise bei - i °, -f- 5°, + io° oder + 25° fest werden, bei Zusatz von Kondensationsprodukten der genannten Art bei Temperaturen bis zu -io°, -12°, -18° oder noch-tiefer flüssig.
• Man kann die beschriebenen Kondensations-bzw. Polymerisätionsprödukte paraffin- bzw. wachsfreien odei# -armen ölen, worunter auch solche zu verstehen sind; aus denen das Paraffin ganz oder teilweise entfernt worden ist; zusetzen. Mit besonderem Vorteil verwendet man die genannten Zusätze aber für paraffinhaltige Öle mit einem Stockpunkt. von etwa o° und mehr. Andererseits kann man: ölen, die von Natur einen tiefen Stockpunkt besitzen, . wesentliche Mengen Paraffin o. dgl. und außerdem Kondensationsprodukte der beschriebenen Art zusetzen; durch den Paraffinzusatz wird die Viscositätstemperaturabhängigkeit günstig beeinflußt, während :äurch den Zusatz an Kondensationsprodukteh der Stockpunkt niedrig gehalten wird.
• Im allgemeinen werden weniger als io °1o, `meist weniger als 5 °1fl an den genannten Kondensationsprodukten zugesetzt; die Menge richtet sich nach der Art des Kondensationsproduktes und des zu verbessernden Öles. Von einem Kondensations- bzw. Polymerisatiönsprodukt, das (nach ' dem Abdestillieren der niedriger siedenden Fraktionen) ein durchschnittliches Molekulargewicht von 6oo bis 7oo besitzt, genügt im allgemeinen ein Zusatz von z bis q. °4, um die Schmierfähigkeit des -Öles beträchtlich zu verbessern und seinen Stockpunkt um etwa 15 bis 3ö° zu erniedrigen. . Die Viscosität der Öle wird durch Zusatz solcher Mengen nicht wesentlich erhöht. Beispiel i Durch trockene Destillation von Cälciumstearat gewonnenes Stearon von der Formel -wurde in bekannter Weise durch Chlorieren und unter Verwendung von Aluminiumchlorid mit Naphthalin kondensiert. Das gereinigte Produkt wurde in einer Menge einmal von 1 % und dann von 3 010 einem Schmieröl zu= gesetzt. Bei beiden' Proben war der Stockpunkt auf -20,5' herabgesetzt.: :Bemerkenswert ist, daß dieser Erfolg bereits -bei z °/o Zusatz. -erreicht. wird und durch den Zusatz von 3 °/o nicht weiter gesteigeirt wird. Beispiel 2 Ein aus chloriertem Stearon.durch Erhitzen mit Bleicherde auf hoher Temperatur gewonnenes Polymerisat wurde zu einem W'aChshaltigen Schmieröl in einer Menge von 1 °1o zugesetzt. Der Stockpunkt des. Schmieröls von r;i° .wurde'-äuf -3q:° herabgesetzt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Mineralschmieröl; gekennzeichnet durch einen geringen Gehalt an sauerstoffhaltigen hochmolekularen Stoffen, die durch Polymerisation oder durch Kondensation gegebenenfalls in Gegenwart von cyclischen Verbindüngen:aüs Alkoholen, Athern oder Ketonen mit- i o und mehr Kohlenstoffatomen im Molekül gewonnen sind.