DE68247C - Ofen zur Desinfection und Verbrennung von Excrementen - Google Patents
Ofen zur Desinfection und Verbrennung von ExcrementenInfo
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Classifications
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- C05F3/06—Apparatus for the manufacture
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMTS^
KLASSE 24: Feuerungsanlagen.
Der vorliegende Ofen zur Desinfection und Vernichtung von Abortexkrementen verbrennt
die Exkremente und absorbirt durch Wasser die nicht verbrannten Gase. Zu diesem
Zwecke sind zwei Heizräume zur Verbrennung der Exkremente und der Gase, ein Raum zum
Verdunsten derselben über dem oberen Heizraum und Luftbehälter, welche die schnelle
Verdunstung und Verbrennung der Exkremente befördern und zum Trocknen von Filterkohlen
dienen, vorgesehen. In einem Kühler und einer mit Wasser gefüllten Kammer werden
die nicht verbrannten Gase condensirt. Das mit Gasen gesättigte schmutzige Wasser und der
Urin werden in einem Behälter und in Filtern vollständig gereinigt.
Fig. ι und 2 der Zeichnung zeigen senkrechte Schnitte durch einen solchen Ofen;
Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht, Fig. 4 einen . waagrechten Schnitt nach Linie 1 -1 der Fig. 1,
Fig. 5 einen waagrechten Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. 1, Fig. 6 einen waagrechten Schnitt
nach Linie 3-3 der Fig. 1 und Fig. 7 eine äufsere Ansicht der Filter zum Reinigen des
mit Gas gesättigten Wassers, theilweise im Schnitt. Fig. 8 und 9 zeigen Einzelheiten.
Der Ofen besteht aus zwei Feuerräumen E und O, Fig. 1 bis 3, von denen der erstere E
zum Trocknen und Verbrennen der Exkremente und eines Theiles der Gase dient, während der
zweite O die zurückbleibenden Gase vollständig verzehrt. Um die Feuerräüme herum liegen
Kammern, in welchen die zur Verbrennung nöthige Luft erhitzt wird. Im unteren Theil
befindet sich ein Kühler, in welchem das aus dem Behälter Y kommende Wasser circulirt
Das Wasser gelangt aus dem Behälter Y durch die mit Hähnen versehene Röhre y und umspült
den im Kühler angeordneten Kanal X.
In dem Kühler kühlen sich die Feuergase ab, ehe sie in die Kammer eintreten, worin die
Gase vom Wasser absorbirt werden.
Der Ofen wird im Erdgeschofs des Wohnhauses untergebracht. Die Abortexkremente
werden durch eine Fallröhre αΛ in den Behälter
A1 geleitet, von welchem sie in die obere Äbtheilung des Ofens gelangen. Dieser
Vorgang geht derart vor sich, dafs die angehäuften Exkremente niemals die Röhre f verstopfen
können, durch welche ununterbrochen Luft strömen mufs.
In Fig. ι bezeichnen A die Aborte, B die
Sitze mit Deckeln B1 und a1 das gewöhnliche,
die Exkremente in den Behälter A1 führende Fallrohr. Der Behälter A1 besteht aus Holz,
ist innen mit Blei beschlagen und mit gufseisernem Boden c1 versehen, welcher eine
mittelst eines gufseisernen Stöpsels b1 dicht verschliefsbare
Oeffnung besitzt. Der Stöpsel wird von aufsen mittelst Kette h und Hebels h1 gehandhabt.
Der obere Theil des Behälters A1 steht durch das Rohr F mit der unteren Luft-'kammer
N in Verbindung. Die Gröfsenverhältnisse des Behälters Ax können so gewählt sein,
dafs derselbe während 24 Stunden für die Exkremente ausreicht. Oeffnet man den Stöpsel b \
so fallen die Exkremente aus Ai auf die über dem Feuerraum E liegende gufseiserne Platte b,
wo sie getrocknet werden. Etwa nach Verlauf der gleichen Zeit öffnet man mittelst Kette
oder dergleichen die in der Platte b angebrachte Klappe j und die getrockneten Exkremente
fallen dann in den Feuerraum E, während man weitere Exkremente von Αλ auf Platte b herabfallen
läfst.
Die Verbrennungsluft tritt in den Feuerraum E durch Kanal D und erwärmt sich,
indem sie die die Feuerräume umgebenden
Kammern N umstreicht. Die vollständige Verbrennung der Gase, welche sich bilden, und
der Exkremente wird dadurch herbeigeführt. Die obere und die untere Luftkammer N
stehen mittelst der Kanäle t, Fig. ι und 5, mit
einander in Verbindung. Die Feuerräume E und 0 sind mit luftdicht verschliefsbaren
Thüren versehen, so dafs der· Ofen niemals schlechten Geruch verbreiten kann. Die Feuergase
strömen vom Feuerraum E durch den Kanal ρ nach dem Heizkanal c, welcher sich
unmittelbar unter der Platte b befindet, von hier in den senkrechten Kanal j'1, Fig. 2, 4
und 6, welcher sie dem Kühler, d. h. dem Kanal X, zuführt, in welchem sie sich abkühlen.
Von hier strömen die Gase durch das Rohr H, Fig. i, und treten in den mit
Wasser gefüllten Behälter M, wo sie absorbirt werden. Die zurückbleibenden Gase treten in
den Feuerraum O. Dieser dient auch noch zur Verschärfung des Zuges. Der Rauch streicht
aus dem Feuerraum O in den Kamin r. Der Ofen hat cylindrische Form, wodurch die
schnelle Verdunstung der Exkremente befördert wird. Die vom Behälter A1 auf Platte b fallenden
Exkremente breiten sich nicht gleichmäfsig auf letzterer aus, sondern häufen sich
vorzugsweise in der Mitte an, während sie nach dem Rand der Platte hin eine dünnere
Schicht bilden.
Die Flamme des Feüerraumes E wirkt zuerst auf den mittleren Theil der Platte, d. h. auf
denjenigen Theil, welcher die stärkste Schicht trägt.
Die Verbrennungsluft -wird von A durch den Behälter A1 und die Röhre F in die Kammern
N geleitet, welche die beiden Feuerräume umgeben. Die genügend erwärmte Luft
strömt aus diesen Kammern durch Röhre f in den Raum über der Platte b über, von wo sie
durch die Kanäle D den Feuerraum E erreicht. Die angewärmte Luft streicht nach
dem Feuerraum E hin über die Platte b und befördert die Verdunstung der hier befindlichen
Exkremente. Die Verdunstung geht um so schneller vor sich, als die Erneuerung der
Luft in dem zur Verdunstung dienenden Raum gesteigert wird, und dies hängt unmittelbar von
der Temperatur der Luft ab. Das in der Kammer M enthaltene Wasser, welches mit
Gasen gesättigt ist, geht allmählich in die Filter M0 1M1 M2, Fig. 7, wo es gereinigt wird. In
diese Filter tritt auch der von den Becken P kommende Urin. Die Filter werden gewöhnlich
unter dem Desinfectionsofen derart angeordnet, dafs das schmutzige Wasser des Behälters
M, Fig. i, sich durch die Röhre k, Fig. 7, mit einem gewissen Druck in die Filter
ergiefst. Wenn jedoch der zur Verfügung stehende Raum dies unmöglich macht, so könnte man die Filter auch über dem Behälter
M anbringen; jedoch müfste man in diesem Falle, um das Wasser des Behälters bis
zu den Filtern zu treiben, sich einer Pumpe bedienen.
Die in Fig. 7 dargestellten Filter haben die Form von cylindrischen Gefäfsen mit Hohlboden
Q Q und Filterplatten S, deren Grundrifs Fig. 9 zeigt. Jede Filterplatte erhält einen
Filzbezug q, auf welchem eine Sandschicht V und über dieser eine Kohlenschicht W liegt.
Das schmutzige Wasser der Kammer M dringt durch Röhre k in den. untersten Theil des
ersten Filters Af0, geht allmählich durch die Filz-, Sand- und Kohlenschicht und tritt dann
in den unteren Theil des zweiten Filters M1 u.s.w. In der unteren Luftkammer N sind
in verschiedener Höhe Filterplatten R angeordnet, auf welchen die im Filter zur Verwendung
gelangte Kohle getrocknet wird. Fig. 8 zeigt die Filterplatten JR im Grundrifs.
Die getrocknete Kohle läfst sich auch im Feuerraum E als Brennmaterial verwenden. Die
Anordnung des zur Aufnahme der Exkremente dienenden Behälters A1 gestattet nur das einmalige
tägliche Anzünden des Ofens.
Es mufs noch bemerkt werden, dafs, da der Verschlufs der Ofenthüren luftdicht ist, die zur
Verbrennung nöthige Luft aus den Aborten A durch die Sitze B, den Behälter A1 und das
Rohr F kommt und in den Feuerraum eintritt, so dafs der Ofen an und .für sich einen
sehr guten Ventilationsapparat bildet, der nicht nur während der Heizung des Ofens, sondern
beständig in Wirkung ist, weil der Kamin nie verschlossen ist und sein oberer Theil über die
Häuser fortragt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Ofen zur Desinfection und Verbrennung von Exkrementen, bestehend aus zwei Heizräumen [E und O) zur Verbrennung der Exkremente und Gase, einem Raum zum Verdunsten der Exkremente über dem oberen Heizraum, ferner aus Luftkammern (N), welche die Verdunstung und Verbrennung der Exkremente befördern und zum Trocknen der Filterkohlen dienen, einem Kühler X und einer mit Wasser gefüllten Kammer, worin die nicht verbrannten Gase condensirt werden, während das mit Gasen gesättigte Wasser und der Urin in dem Behälter (Y) und in den Filtern (M0 M1 M2) gereinigt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE68247C true DE68247C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=341804
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT68247D Expired DE68247C (de) | Ofen zur Desinfection und Verbrennung von Excrementen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE68247C (de) |
-
0
- DE DENDAT68247D patent/DE68247C/de not_active Expired
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