DE682022C - Verfahren zur Herstellung von Phenolcarbonsaeureabkoemmlingen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phenolcarbonsaeureabkoemmlingen

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DE682022C
DE682022C DEZ22949D DEZ0022949D DE682022C DE 682022 C DE682022 C DE 682022C DE Z22949 D DEZ22949 D DE Z22949D DE Z0022949 D DEZ0022949 D DE Z0022949D DE 682022 C DE682022 C DE 682022C
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acid
lignin
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wood
carbonic acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/16Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Phenolcarbonsäureabkömmlingen Die Gewinnung aromatischer Carbonsäuren bzw. von Abkömmlingen derselben aus Lignin ist schon seit längerer Zeit bekannt. So wußte man schon früher, daß Lignin bei der Kalischmelze Protocatechusäure liefert. Die Angaben über die Ausbeute schwanken sehr. Heuser und Klingstedt gaben bis zu 25 °/a an; diese Zahl kann jedoch nach den Angaben von F r e u :d e n b e r g als widerlegt angesehen werden, nachdem sich herausgestellt hat, daß diese hohen Ausbeuten auf Beimengungen, insbesondere von Oxalsäure, zurückzuführen sind.
  • K. Freudenberg selbst und seine Schüler konnten ungefähr io °/o Protocatechusäure erhalten. - Bei dem hierbei angewandten Verfahren handelt es sich um eine Kalischmelze des Lignins mit dem Ziele, das Ligningerüst, also den Zusammenhang der C-C-Bindungen zwischen den einzelnen Benzolkernen zu zertrümmern. Zu diesem Zwecke muß auf mehr als 26o° erhitzt werden. Hierbei setzt eine lebhafte Reaktion ein, die abgewartet wird, wobei zur völligen Zersetzung des Lignins die Temperatur 15 bis 45 Mi :wen bei 270° gehalten wird. Dabei bildet sich Protocatechusäure. Da diese sich schlecht als solche abtrennen läßt, wird sie methyliert und als Veratrumsäure gewogen.
  • Es hat sich gezeigt, daß man die Ausbeute an Protocatechusäure oder an Abkömmlingen derselben auf das Mehrfache steigern und noch andere Verbindungen erhalten kann, wenn man abweichend von der oben geschilderten Arbeitsweise zunächst nur eine teilweise, lediglich die Sauerstoffbrücken des Lignins (Äther- und Furanbindungen) lösende Alkalischmelze des Lignins vornimmt, die freigelegten phenolischen Hydroxylgruppen alsdann durch Methylierung, Äthylierung, Benzylierung usw. schützt und anschließend oxydiert. Um jene Stufe der Alkalischmelze festzuhalten, muß man die Schmelze unterhalb 26o° vornehmen, also bei einer Temperatur, bei welcher keine Protocatechusäur e entsteht (vgl. Ber. 61 [192ö] S. r763). Erst nach--dem die hierbei freigelegten Phenolgruppen durch Methylierung o. dgl. geschützt worden sind, kann der Angriff auf das Kohlenstoffgerüst durch Oxydation erfolgen,, ohne daß eine vollständige Verbrennung, besonders auch der Benzolkerne eintritt. Man erhält auf diese Weise Veratrumsäure in wesentlich größerer Menge als durch die gewöhnliche Kalischmelze bei höherer Temperatur und daneben z. B. Isohemipinsäure, Dehydrodiveratrumsäure, p-Äthoxy-m-methoxybenzoesäure und p-Äthoxy-m, m-dimethoxybenzoesäure, welche bei der bekannten Kalischmelze überhaupt nicht erhalten werden.
  • Es ist bei dem neuen Verfahren keineswegs nötig, von abgetrenntem Lignin auszugehen; es genügt vielmehr, .das Holz selbst dieser Behandlung zu unterwerfen, wodurch naturgemäß, vom Holz aus berechnet, nur ein Drittel der Ausbeute erreicht werden kann, da zwei Drittel des Holzes aus Kohlehydraten bestehen. Auch Ligninsulfonsäure ist verwendbar. Auch Ablaugen des alkalischen Holz- oder Strohaufschlusses lassen sich unmittelbar methylieren usw. und dann oxydieren. Ligninsulfonsäure kann (allerdings mit geringerer Ausbeute) eine gewisse Menge der Säuren auch schon ohne alkalische Vorbehandlung nach Abdecken der Phenole und anschließende Oxydation liefern.
  • Beispiel i In ide Schmelze von q.500;9 Kaliumhydroxyd in i 1. Wasser wird bei ioo ° i kg fein gemahlenes Fichtenholzlignin, das mit Wasser angeteigt und mit der Hand abgepreßt ist, eingetragen. Jetzt wird rasch auf 2i0° erhitzt und 2 Minuten bei dieser Temperatur gehalten; bei i60° beginnt eine Reaktion, bei 200° entmischt sich die Schmelze. Dieselbe wird ausgegossen, abgekühlt verdünnt und unter Turbinieren mit Dimethylsulfat methyliert, bis die Masse in Alkali unlöslich geworden ist und eine Probe der alkalischen Flüssigkeit beim Ansäuern keine Fällung mehr gibt. Diese Masse wird angesäuert, filtriert, mit Natriumcarbonatlösung ausgewaschen und darin verrieben, dann ausgewaschen und mit r l Wasser aufgerührt. Hierzu wird bei ioo° Kaliumpermanganat in Portionen von 2o g zugegeben in -dem Maße, wie das Oxydationsmittel verbraucht wird. Wenn die Permanganatfarbe 1/4 bis 1/, Stunde erhalten bleibt, so wird in der Kälte mit Schwefeldioxyd das überschüssige Permanganat entfärbt und das Mangandioxyd abfiltriert. Es wird mit verdünnter Natriumcarbonatlösung ausgewaschen. Die vereinigten Filtrate werden mit Schwefelsäure kongosauer gemacht und ausgeäthert. In Äther kristallisiert eine schwer lösliche Substanz (Dehydrodiveratrumsäure) in kleiner Menge (iog) aus.
  • Die Ätherlösungen werden filtriert und abgedampft; sie hinterlassen ein Gemisch von Veratrumsäure und Isohemipinsäure. Es wird erst mit kaltem, dann mit heißem Benzol ausgezogen, wodurch Veratrumsäure in Lösung geht, die aus dem Benzol beim Erkalten auskristallisiert. Der - mit Benzol ausgekochte Rückstand besteht zur Hauptsache aus reiner Isohemipinsäure, die mit Äther oder Aceton von der in geringen Mengen beigemischten Dehydrodiveratrumsäure getrennt wird.
  • Nach Aufarbeitung auch der Mutterlaugen werden auf diese Weise erhalten: ioa bis i3yo g Veratrumsäure, 5a bis 70 g Isohemipinsäure und iog'Dehydrodiveratrumsäure. Beispiel 2 i kg fein gemahlenes Fichtenholz (Trocke:ngewicht) wird mit 2 1 Wasser angeteigt; hierzu werden q.5oog Kaliumhydroxyd gegeben. Zunächst wird auf dem Wasserbad erwärmt, bis alles Kaliumhydroxyd zerflossen ist, dann wird i Stunde unter Rückflu,B gekocht. Wenn das Holz vorher gut getrocknet war, beträgt der Siedepunkt der Flüssigkeit i70°. Die auf ioo bis i20° abgekühlte Schmelze wird in io 1 Wasser eingetragen und mit der für die -Alkalilauge benötigten Menge Dimethylsulfat unter Rühren bei 70° tropfenweise versetzt. Das Reaktionsprodukt wird abfiltriert, ausgewaschen, in 5 1 Wasser suspendiert und erst bei 50', später bei ioo°, mit Kaliumpermanganat in Portionen von 2ö9 versetzt, bis die PermanganatfaTbe i Viertelstunde bestehen bleibt. Die Ausbeute beträgt nach der Aufarbeitung wie im Beispiel i, bezogen auf i kg entwässertes Holz: 45 g Veratrumsäure, 1q. g Isohemipinsäure und 8 g der schwer löslichen Säure (Diehyd`ro@diveratrums.äure) .
  • Wenn man das Holz vor der Behandlung mit Alkali derart methyliert, daß es ungefähr 30% Methoxyl enthält, und es alsdann wei@erverarbeitet, wie oben angegeben (Alkalibehandlung, Methylierung, Oxydation), so werden erhalten: 61 g Veratrumsäure, i9 g Isohemipinsäure, 12 g der schwer löslichen Säure. Beispiel 3 ro 1 entgaste Sulfitablauge, entsprechend etwa 60o g Lignin, werden mit Alkali neutraUsiert und auf i 50o ccm eingedampft. Nunmehr wird mit q. kg Kaliumhydroxyd versetzt und so lange rasch abdestilliert, bis die Temperatur der kochenden Flüssigkeit r70° beträgt. Bei dieser Temperatur wird noch 1(2 Stunde unter Rückfluß weitergekocht. Alsdann wird wie oben methyliert und ohne Abtrennung des Methylierungsproduktes mit Permanganat oxydiert. Auch die Aufarbeitung der Oxydationsprodukte schließt sich dem Beispiel i an. Ausbeute: 6o bis ioo g Verätrumsäure und qo bis 6o g Isohemipinsäure.
  • Die Ausbeute schwankt stark je nach der Zusammensetzung der Lauge, von der man ausgeht. So. wurden bei Verwendung von io 1 Ablauge aus der Fabrikation von Natroncellulose aus Holz oder Stroh bei gleicher Arbeitsweise, wie sie im Beispiel 3 angegeben ist, erhalten: 8o g Veratrumsäure und q.o g Isohemipinsäure.
  • Wenn man vor der Methylierung nicht mit Alkali erhitzt, erhält man zwar dieselben Oxydationsprodukte, aber nur lflo bis 115 der Ausbeute.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCF3: Verfahren zur Herstellung von Phenolcarbonsäureabkömmlingen, dadurch gekennzeichnet, daß man Lignin im Holz oder im abgetrennten Zustand oder als Sulfonsäure einer Alkalischmelze unterhälb 26o° unterwirft, die dadurch freigelegten phenolischen Hydroxylgruppen veräthert und den so behandelten Ligninanteil oxydiert.
DEZ22949D 1935-12-24 1935-12-24 Verfahren zur Herstellung von Phenolcarbonsaeureabkoemmlingen Expired DE682022C (de)

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