-
Cylaserkitt Die Herstellung der üblichen Glas@erkitte geschieht durch
Verkneten von trocknenden Ölen, besonders Leinöl, mit Füllstoffen. Verwendet man
an Stelle der trocknenden Öle pflanzlicher oder tierischer Herkunft Verschnitte
aus solchen mit Mineraltölen, so zeigen die hieraus hergestellten Kitte oft den
Nachteil, nach dem Überstreichen mit Ölfarbe durchzuschlagen. Dies tritt namentlich
bei weißen Leinölfarbanstrichen deutlich dadurch in Erscheinung, daß diese :sich
nach kürzerer oder längerer Zeit verfärben.
-
Diese Nachteile zeigen Glaserkitte, die aus einem Füllstoff; einer
geringen Menge Wasser, die im fertigen Kitt etwa i bis z o/o ausmachen soll, einem
meinem Kohlenwasserstoffö.l gelösten Harz oder harzähnlichen Kondensationsprodukt,
insbesondere von der Art der Alkydharze, oder einem starkeingedickten Standöl bestehen
und vorteilhaft einen Gehalt an einem Netzmittel @aufweisen, nicht.
-
Als Alkydharz kann man am besten ein solches verwenden, das Reste
von Fettsäuren trocknender oder halbtrocknender Öle, wie z. B. der Säuren des Leinöls;
:des Sojaöls, des Sardinentrans oder auch des Tauöls, gebunden enthält. Verwendet
man ein saures Harz, so muß man dafür Sorge tragen, daß die Säurezahl der Lösung
so niedrig ist, daß. nicht durch die Reaktion mit den basischen Bestandteilen des
Füllmittels,die Lagerbeständigkeit des Kittes herabgesetzt wird.
-
Erfindungsgemäß kann das zu verwendende Harz sowohl für sich ,als
.auch in seinen 1V,Iischungen oder Verkochungen mit trocknenden Ölen zur Anwendung
gelangen. Derartige Mischungen liegen z. B. in den erwähnten stark eingedickten
Standölen vor, die einen polymerisierten; harzartigen Körper in einem niedrig molekularen
Olbestandteil gelöst enthalten.
-
Die Wahl der verwendeten Mineralöle ist nicht an eine bestimmte Stoffklasee
gebunden; es können vielmehr alle höher siedenden,
schwerflüchtigen
Kohlenwasserstofföle natürlicher oder synthetischer Herkunft, weiterhin auch deren
Substitutionsprodukte, sofern sie sich gegenüber den Harzen themsch., fi# different
verhalten und diese lösen, zuri, A-, Wendung gebracht werden.
-
Als geeignete Netzmittel kommen in e"tster Linie solche in Frage,
die sowohl in Wasser als auch in Öl löslich sind, wie z: B. Triäthänolämin, die
Arnmomumsalze der Leinölfettsäuren öder der CSlsäure und insbesondere die durch
Einwirkung von Äthylenoxyd auf Hydroxylderivate von Verbindungen mit längeren aliphatischen
Ketten, z. B. Rizinusöl oder Fettalkohole, erhältlichen Produkte.
-
Als Füllstoffe können alle bei den bekannter Glaserkitten verwendeten.
Füllstoffe, insbesondere Champagnerkreide, Rübenei Kreide oder gemahlener Kalkspät,
verwendet werden: Die Herstellung des Glaserkittes gemäß der Erfindung kann beispielsweise
in der Weise erfolgen, daß man z. B. die trocknende Komponente für sich öder in
dem K.ohlenwassersttiff,öl gelöst unter Zugabe des Netzmittels in Wasser emuigiert
und diese Emulsion, im ersteren Falle nach Zusatz des noch fehlenden Kohlenwasserstofföls,
mit dem Füllstoff verknetet; oder man verknetet den mit einer dem gewünschten Wassergehalt
des fertigen Kittes entsprechenden Menge Wasser argefeuchteten Füllstoff mit einer
Lösung des Harzes bzw. Standöles in dem Kohlenwasserstofföl, vorzugsweise unter
Verwendung eines Netzmittels, wobei das Netzmittel entweder zuerst der Harzlösung
oder dem zum Anfeuchten des. Füllmittels verwendeten Wasser zugefügt .werden kann.
Beispiel i -7o Gewichtsteile eines zähflüssigen Kondensationsproduktes aus 289 Gewichtsteilen
Leinöl, 224 Gewichtsteilen Sardinentran, 117 Gewichtsteilen Glycerin und 22q. Gewichtsteilen
Phthals,äure werden nach dem Auflösen in 8o Gewichtsteilen Spindelöl unter Zusatz
von 2 Gewichtsteilen eines durch Einwirkung von Äthylenoxyd auf Rizinusöl. erhältlichen
Netzmittels in 8 bis io Gewichtsteilen Wasser emulgiert. 15 Gewichtsteile dieser
Emulsion werden mit 85 Gewichtsteilexi Kittkreide in der üblichen Weise zu einem
Glaserkitt verarbeitet: Beispiele 65 Gewichtsteileeines Leinölstandöles werden nach
dem Auflösen in 85 Gewichtsteilen 'Spindelöl unter Zusatz von 2 Gewichtsteilen eines
durch Einwirkung von Äthylenoxyd auf Rizinusöl erhältlichen Netzmittels in i o Gewichtsteilen
Wasser en-tulgiert. Diese Emulsion wird mit 84o Gewichtsteilen Kittkreide in der
üblichen Weise zu einem Glaserkitt verarbeitet.
-
Beispiel 3 25 Gewichtsteile `Polyvinylisobutyläther und 25 Gewichtsteileeines
zähflüssigen Kondensationsproduktes.aus 513 Gewichtsteilen Leinöl, 1.17 Gewichtsteilen
Glycerin und 224 Gewichtsteilen Phthalsäüre werden nach dem Auflösen in 9o Gewichtsteilen
Spindelöl unter Zusatz von 2 Gewichtsteilen eines durch Einwirkung von Äthylenöxyd
auf Rizinusöl erhältlichen Netzmittels. in 8 bis ioTeilen Wasser emulgiert. 15
Gewichtsteile dieser Emulsion werden mit 85 Gewichtsteilen Kittkreide in der üblichen
Weise zu einem Glaserkitt verarbeitet.
-
Beispiel 4 5o Gewichtsteile Polyvinylisobutyläther und io bis 2o Gewichtsteile
Leinöd oder Tallöl werden nach dem Auflösen in 9o Gewichtsteilen-Spindelö:l unter
Zusatz von 2 Gewichtsteilen eines durch Einwirkung von Äthylenoxyd auf Rizinusöl
erhältlichen Netzmittels in i o Teilen Wasser emülgiert. Diese Emulsion wird mit
84o Gewichtsteilen IZttkreidle in der üblichen Weise zu einem Gläserkitt verarbeitet.
In den Beispielen i bis 4 kann den Emulsionen -zur Beschleunigung der Trocknung
der Kitte ein Trockenstoff, wie beispielsweise Bleimängannaphthenat, zugesetzt werden.