DE680488C - Verfahren zur Herstellung von Barium fuer elektrische Entladungsgefaesse - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Barium fuer elektrische Entladungsgefaesse

Info

Publication number
DE680488C
DE680488C DEA58826D DEA0058826D DE680488C DE 680488 C DE680488 C DE 680488C DE A58826 D DEA58826 D DE A58826D DE A0058826 D DEA0058826 D DE A0058826D DE 680488 C DE680488 C DE 680488C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
barium
metal
following
heat treatment
tubes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA58826D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Erich Wiegand
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
AEG AG
Original Assignee
AEG AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by AEG AG filed Critical AEG AG
Priority to DEA58826D priority Critical patent/DE680488C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE680488C publication Critical patent/DE680488C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01JELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
    • H01J9/00Apparatus or processes specially adapted for the manufacture, installation, removal, maintenance of electric discharge tubes, discharge lamps, or parts thereof; Recovery of material from discharge tubes or lamps
    • H01J9/38Exhausting, degassing, filling, or cleaning vessels
    • H01J9/395Filling vessels

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Lubricants (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Barium für elektrische Entladungsgefäße Bei der Herstellung elektrischer Entladungsgefäße wird vielfach Bariummetall verwendet, und zwar dient es in den Röhren sowohl als ein äußerst wirksames Mittel zur Verbesserung der Luftleere als auch in neuerer Zeit zur Erhöhung der Elektronenemission der Elektroden, insbesondere der Glühkathoden, indem in geeigneter Weise vorbereitete Trägerdrähte in Bariumdampf geglühtwerden.
  • Es ist vorgeschlagen, Barium an den Elektroden anzubringen, das -System in ein Entladungsgefäß einzusetzen und den Emissionsüberzug durch Aufdampfen und Oxydieren des Bariums zu erzeugen, aber selbst durch Anwendung von ' Überzügen, wie sie bei der Herstellung von Kathoden für Entladungsgefäße vielfach benutzt ## erden, ist kein hinreichender Schutz gegen die Angreifbarkeit des Bariums an der Luft; insbesondere durch Sauerstoff, Kohlendioxyd und Wasserdampf, zu erzielen. Man geht daher von bestimmten, an der Luft hinreichend beständigen Bariumverbindungen aus oder auch von Reduktionsmischüngen, die beim Erhitzen Bariummetall entwickeln. Als beständige Verbindung des Bariums, die beim Zersetzen das Metall ergibt, ist insbesondere das Bariumacid in ausgedehntem Maße verwendet worden. In geringerem Umfang wurden aluminothermische Mischungen zur Herstellung des Bariums angewendet. Beide Verfahren haben gewisse Mängel: das Bariumacid entwickelt bei der Zersetzung beträchtliche Mengen Stickstoff, die dauernd entfernt werden müssen, und bei aluminothermischen Mischungen ist die Ausbeute verhältnismäßig gering.
  • Es-hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, daß es doch möglich ist, das Bariummetall als solches in die Röhren einzubringen, ohne daß das Metall wesentlich dabei angegriffen wird, und zwar ohne kostspielige und umständliche Vorsichtsmaßregeln und ohne Beeinträchtigung der Verdampfbarkeit in der Röhre. Dieses Ergebnis scheint zunächst in Widerspruch zu allen bisher gemachten Beobachtungen zu stehen, läßt sich aber leicht folgendermaßen erklären, Das bisher für derartige Versuche verwendete Bariummetall ist seines geringen Reinheitsgrades wegen von vornherein für den gedachten Zweck unbrauchbar:. Es hat sich herausgestellt, daß schon eine Verunreinigung durch Bariumnitrid oder -carbid (die Hauptverunreinigungen) in Höhe von a bis 30:o die chemische Angreifbarkeit des Metalls ganz beträchtlich erhöht. Doch selbst das _ mit aller Vorsicht und Sorgfalt z. B. nach dem aNIatignonverfahren hergestellte Barium, in dem sich Verunreinigungen kaum noch nachweisen lassen, zeigt bekanntlich eine geringe Beständigkeit an der Luft. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Verunreinigungen nicht gleichmäßig rin Metall verteilt sind, sondern als Schichten und Adern in größerer Anzahl das Metall durchziehen. An diesen Schichten setzt nun die chemische Wirkung ein. und das Metall zerfällt in kurzer Zeit in kleine Lamellen, die dann ihrer groijen Oberfläche wegen sich sehr schnell umsetzen. Die Darstellung eines von Verunreinigungen völlig freien Metalls läßt sich kaum bewerkstelligen. Es erscheint auch zwecklos, durch kostspielige Verfahren zu versuchen, diese Verunreinigungen restlos zu entfernen.
  • Es hat sich gezeigt, daß es gelingt, durch geeignete Wärmebehandlung des Metalls nach seiner Darstellung die Verunreinigungen gleichmäßig im Metall zu verteilen und damit das Metall in einen gegen chemische Einwirkungen erheblich beständigeren Zustand zu überführen.
  • Nach der Erfindung -wird nämlich dasmetallische Barium vor seiner Verwendung durch schnelles Abkühlen von einer Temperatur, die in der Nähe des Schmelzpunktes oder über dem Schmelzpunkt liegt, auf Raumtemperatur in einen gegen chemische Einflüsse, insbesondere gegen Oxydation beständigeren Zustand übergeführt. Der inaktive Zustand des Bariums -wird dadurch erzielt, daß das Barium mit den darin enthaltenen Verunreinigungen auf eine Temperatur, bei der die Atome oder Moleküle sich ungeordnet thermisch durcheinander bewegen, und sodann schnell auf eine niedrige Temperatur gebracht wird (abschrecken), so däß dieser Zustand der als Folge der thermischen Bewegung erzielten gleichmäßigen - Verteilung erhalten bleibt. Dies läßt sich z. B. vorteilhaft durch längeres Erhitzen bis nahe an den Schmelzpunkt und schnelles Abkühlen erreichen.-Auch durch Schmelzen des Metalls und plötzliches Äbkühlen werden gute Ergebnisse erzielt. Endlich läßt sich dies erreichen, -wenn das Metall im Hochvakuum oder in Edelgasatinosphäre einer Destillation bei-einer Temperatur oberhalb von i 15 o° unterworfen wird, wobei dafür gesorgt werden muß, daß das Metall durch starke Abkühlung schnell kondensiert und schnell erstarrt.
  • . Das so behandelte Bariummetall verhält sich nun in chemischer Beziehung ganz anders, als bisher an dem Metall beobachtet--wurde. Besonders wenn es einen Reinheitsgrad von mindestens 9S a.'o hat, ist dies der Fall. Es setzt sich beim längeren Stehen an der Luft an der Oberfläche langsam um, jedoch kommt die Einwirkung nach einiger Zeit zum Stehen und von einem Zerfallen der Metallstücke ist nichts mehr zu bemerken: Man kami das Metall nach der Wärmebehandlung auch ohne Schwierigkeiten ähnlich wie Blei zu Fäden und Bändern verpressen öder walzen, ohne däß es dabei rissig -wird. "Vor dem Einbringen in die Röhre und auch vor der Verformung überzieht man die Metallstücke vorteilhaft mit Paraffinöl oder einer ähnlichen höchviscosen Flüssigkeit, die das Metall nicht angreift und bei den Temperaturen, die beim Pumpen erreicht «erden, etwa i 5o bis ,loo°, genügend schnell und möglichst urizersetzt verdampft. Die überzogenen Bariumstücke können wochenlang an der Luft stehen; ohne daß eine merkliche Veränderung zu beobachten ist.
  • Die Herstellung der Röhren bzw. die Einbringung des nach dem neuen Verfahren behandelten Bariummetalls kann nun in folgender Weise vor sich gehen. Die Metallstücke werden, nachdem sie nach dem neuen Verfahren behandelt worden sind, mit Paraffinöl überzogen und durch Walzen u. d-1. und anschließendes Zerschneiden in die ge--wünschte Form gebracht. Die Metallstücke werden nun nochmals mit Paraffinöl überzogen und an geeigneter Stelle an den Elektroden oder besonderen Trägern angebracht. Die Träger werden darauf in der üblichen Weise in Glocken eingeschmolzen und die Röhren luftleer gepumpt, wobei man durch -Heizen der Röhren auf zoo bis 4.5ö- das dem Barium anhaftende öl zum Verdampfen bringt. Das Barium kann dann durch geeignete Erhitzung, z. B. im Hochfrequenzfeld, auf etwa 600 bis ;0ö' schnell verdampft werden.
  • Für manche Zwecke hat es sich als vorteilhaft erwiesen,.. das beschriebene Temper- oder Schmelzverfahren in kleinen Behältern oder in den mit entsprechenden Vertiefungen versehenen Elektroden, die z. B. aus Nickel oder Molybdän oder anderen höher schmelzenden Ketallen hergestellt sind, vorzunehmen und die mit dem behandelten Barium gefüllten kleinen Gefäße oder Elektroden in die Röhre einzubringen. -Auch kann man zwecks Verwendung des Bariums in den Röhren- so vorgehen, daß man das Metall nach der Wärmebehandlung zunächst mit Paraffinöl o. dgl. in einer Porzellänkugelmühle zu einerAufschlämmung vermahlt und diese auf die Anodenbleche aufpinselt. Das Paraffinöl verdampft beim Pumpen der Röhre und hinterläßt das Barium in Form eines feinen Überzugs. Man kann ferner auf diese Weise hergestelltes Bariummetallpulver auf der Pastillenpresse zu Preßlingen von bestimmter Gröle verarbeiten, wobei es auch in diesem I'111 zweckmäßig ist, etwas Paraffinöl o. dgl. zuzusetzen.
  • Die Vorteile des neuen Verfahrens sind kurz folgende: Durch die beschriebene Behandlung des Bariummetalls wird es möglich, das Bariummetall als solches in die Röhren einzuführen, und zwar in so einfacher Weise, daß sich auch eine Massenanfertigung ohne Schwierigkeiten bewerkstelligen läßt. Das für die Entwicklung einer hinreichenden Menge Bariumdampf in die Röhre einzuführende Metallstück ist so klein, daß es sich ohne Schwierigkeiten an den Elektroden oder besonderen Trägern anbringen läßt. Das Barium kann durch Erhitzen -auf 6oo bis 700' schnell verdampft werden, wodurch ein rasches Entlüften der Röhren auf selbsttätig arbeitenden Vorrichtungen ermöglicht wird.

Claims (1)

  1. PATl:hTANSP12ÜCIIr: i. Verfahren zur Herstellung von Barium für elektrische Entladungsgefäße, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Barium vor seiner Verwendung durch schnelles Abkühlen von einer Temperatur, die in der Nähe des Schmelzpunktes oder über dem Schmelzpunkt liegt, auf Raumtemperatur in einen gegen chemische Einflüsse, insbesondere gegen Oxydation, beständigeren Zustand übergeführt wird. z. Verfahren nach Anspruch i oder a, dadurch gekennzeichnet, daß metallisches Barium durch Destillieren bei Temperaturen über i t 5o' im Hochvakuum oder in Edelgas in einen weniger angreifbaren Zustand übergeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß Bariummetall mit einem Metallgehalt von mindestens 9S o:'o verwendet wird. 4. Verfahren nach Anspruch i oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Bariummetall nach der Wärmebehandlung mit einer hochviscosen, bei Temperaturen von I 5o bis 400' möglichst unzersetzt verdampfenden, das Metall nicht merklich angreifenden Flüssigkeit überzogen wird. 5. Verfahren nach Anspruch i oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Bariummetall nach der Wärmebehandlung zu Fäden, Bändern o. dgl. v erpreßt oder gewalzt wird, zweckmäßig mit Schutzüberzügen von Paraffinöl o. dgl. 6. Verfahren nach Anspruch i oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß Bariummetall nach der Wärmebehandlung gegebenenfalls unter Zusatz von hochvis-'cosen ölen, wie Paraffinöl,. zu genügend feinem Pulver vermahlen, dieses z. B. auf der Pastillenpresse zu Preßlingen von bestimmter Größe verarbeitet und diese in die Entladungsröhren eingebracht werden. 7. Verfahren nach Anspruch a oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung des Bariummetalls in kleinen Gefäßen (Röhrchen) aus Nickel oder Molybdän oder anderen höher schmelzenden Metallen vorgenommen wird, worauf die mit dem metallischen Barium gefüllten Gefäße in die Röhren eingebracht werden können. B. Verfahren nach Anspruch i oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung in gefäßartigen Erweiterungen der Elektroden vorgenommen wird. 9. Verfahren nach Anspruch i oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß Bariummetall nach der Wärmebehandlung mit einer hochviscosen, nicht angreifenden Flüssigkeit, wie z. B. Paraffinöl, durch Mahlen in Kugelmühlen oder durch ähnliche Bearbeitung in die Form einer Aufschlämmung übergeführt und so in .die Entladungsröhren gebracht, z: B. auf die Anodenbleche aufgepinselt wird.
DEA58826D 1929-08-21 1929-08-21 Verfahren zur Herstellung von Barium fuer elektrische Entladungsgefaesse Expired DE680488C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA58826D DE680488C (de) 1929-08-21 1929-08-21 Verfahren zur Herstellung von Barium fuer elektrische Entladungsgefaesse

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA58826D DE680488C (de) 1929-08-21 1929-08-21 Verfahren zur Herstellung von Barium fuer elektrische Entladungsgefaesse

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE680488C true DE680488C (de) 1939-08-29

Family

ID=6941757

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA58826D Expired DE680488C (de) 1929-08-21 1929-08-21 Verfahren zur Herstellung von Barium fuer elektrische Entladungsgefaesse

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE680488C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3513014C2 (de) Verfahren zur Behandlung der Oberfläche von Werkstücken
DE3235670C2 (de) Verfahren zum Glimmnitrieren von Werkstoffen
DE518499C (de) Verfahren zum Schmelzen schwerschmelzbarer Metalle, insbesondere von Tantal, Wolfram, Thorium oder Legierungen dieser Metalle in einem wassergekuehlten Behaelter
DE680488C (de) Verfahren zur Herstellung von Barium fuer elektrische Entladungsgefaesse
DE1521346B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines metallischen Überzuges
DE668639C (de) Verfahren zum Vergueten von Metallgegenstaenden
DE69706623T2 (de) Kraftstoffbehälter und verfahren zur herstellung des behälters
AT136250B (de) Verfahren zur Metallisierung durch Kathodenzerstäubung.
CH150113A (de) Verfahren zur Behandlung von Barium in Metallform zwecks Einbringens desselben in elektrische Entladungsgefässe.
DE1758775B1 (de) Verwendung von kaltgezogenem stahldraht fuer die tauchalumi nierung
AT127569B (de) Verfahren zur Einbringung von Barium in elektrische Entladungsgefäße.
DE971615C (de) Verfahren zur Herstellung von Selen-Trockengleichrichtern
DE1558787B2 (de) Verfahren zur Waermebehandlung von Wolframlegierungen
DE541712C (de) Mit elektronenemittierenden Verbindungen ueberzogene Gluehkathode
DE1558787C (de) Verfahren zur Wärmebehandlung von Wolfram legierungen
DE817526C (de) Verfahren zum Reinigen geschmolzener Metalle und Legierungen
AT137787B (de) Verfahren zur Herstellung von Glühkathoden für elektrische Entladungsgefäße.
DE492461C (de) Herstellung von Gegenstaenden, die starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind
AT206652B (de) Verfahren zur Herstellung von thoriumdioxydhältigen Metallkörpern
AT142827B (de) Großflächen-Oxydglühkathode in Gasentladungsgefäßen.
AT243592B (de) Verfahren zum Überziehen eines Eisengegenstandes durch Diffusion
DE1281465B (de) Verfahren zur Entfernung unerwuenschter Begleitelemente aus Metallen und Legierungen
DE633922C (de) Verwendung und Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden von auf dem Wege der Diffusion mit Arsen angereicherten Eisen und Eisenlegierungen
DE523892C (de) Gluehkathode aus schwer schmelzbarem Metall, insbesondere Wolfram
DE649360C (de) Verfahren zur Metallisierung durch Kathodenzerstaeubung