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Blankglühofen mit zur. Aufgabe des Glühgutes dienendem Flüssigkeitsabschlußbehälter
Die Erfindung bezieht sich auf einen Blankglühofen für Kleinteile, wie Näpfchen,
Hülsen u. dgl., bei dem zur Aufgabe des Glühgutes ein Flüssigkeitsbehälter dient,
von dem aus das Glühgut unter Luftabschluß in den Glühofen gefördert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen Glühofen so
auszubilden, daß die von dem Glühgut beim Durchgang durch den Flüssigkeitsbehälter
mitgenommene Flüssigkeit nicht in den Glühofen ;gelangt, sondern vorher restlos
entfernt wird.
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Es ist ein Blankglühofen für Bänder und Drähte bekannt, bei dem das
Glühgut nach Verlassen des Flüssigkeitsbehälters zunächst zwischen Gummirollen hindurchgeführt
und dadurch von der anhaftenden Flüssigkeit zum Teil befreit wird. Der restliche
Teil des mitgeführten Wassers wird in einem Vorwärmöfen verdampft und der Dampf
anschließend in einem feststehenden, senkrechten und im Innern mit Kühlschlangen
versehenen Kondensator, durch :den die Bänder bnv. Drähte hindurchgeführt werden,
wieder niedergeschlagen, von wo aus die Flüssigkeit in einen unter dem Kondensator
angeordneten Behälter gelangt.
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Eine solche Bauart mit feststehend angeordnetem Kondensator bringt
es mit sich, daß sich die aus dem Wasserdampf bildende Flüssigkeit größtenteils
in dem oberen, über dem Glühgut liegenden Teil des Kondensators absetzt und von
dort aus teilweise wieder auf das Glühgut abtropfen kann, so daß dieses trotz der
vorhergehenden Verdamp; fung naß in den Ofen gelangt und demgemäß nicht einwandfrei
blankgeglüht werden kann. .
Außerdem ist die bekannte Bauart für
die Behandlung von Kleinteilen ungeeignet, da keinerlei Mittel vorgesehen sind,
um derartige Gegenstände aus dem Flü.ssigkedtsbehälter in den Glühofen zu fördern.
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Im Gegensatz zu dieser bekannten Bauart besteht die Vorwärm- und Kondensationseinrichtung
gemäß der Erfindung aus einem zwischen der Aufgabevorrichtung und dem Glühofen drehbar
gelagerten, im Innern zweckmäßig mit Schneckenwindungen versehenen und auf einem
Teil seiner Länge beheizten Rohr, dessen Wandung vorzugsweise vor und hinter der
Heizzone gelocht und von einem zweckmäßig als Drehkörper ausgebildeten, gekühlten
Mantel luftdicht umgeben ist, der an. seiner äußersten Mantellinie Doppelhähne oder
ähnlich wirkende Abl.aßvorrichtungen. aufweist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
im Längsschnitt dargestellt.
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i ist ein zur Aufgabe des Glühgutes dienender Flüssigkeitsbehälter,
aus dem das Glühgut durch eine Schnecke 2, die von einer Haube 3 luftdicht umgeben
ist, in eine Trommel 4 befördert wird. Die Trommel 4., die mit der Schnecke 2 starr
verbunden ist, ragt durch die Seitenwand 5 der Haube 3 hindurch nach ,außen und
ist m einer an der Seitenwand 5 der Haube 3 luftdicht befestigten Stopfbüchse 6
geführt. An der Innenwand der drehbaren Trommel ¢ ist ein Schneckengewinde 7 fest
angebracht. Zwischen der Tromme14 der Aufgabevorrichtung und der in dem Glühofen
8 drehbar angeordneten Glühtrommel 9 sind hintereinander drei Trommeln i o, i i,
12 luftdicht angeordnet, die im Innern ebenfalls ineinander übergehende Schneckengewinde
13 aufweisen und auf Laufrollen 14 des Traggestelles 15 gelagert sind. Die mittlere
Trommel i i ist von außen mittels Reihengasbrennern 16 geheizt. Die Wandungen der
vor und hinter der Heiztrommel i i .angeordneten Trommeln i o und 12 sind siebartig
mit Löchern 17 versehen und von dachförmig ausgebildeten Mänteln 18, die an den
Trommelwandungen angeschweißt sind, luftdicht umgeben. An der Gratlinie i9 dieser
Außenmäntel 18 sind- Doppelhähne 20 angebracht, die mit .dem zwischen den Trommelwandungen
und den Mänteln 18 befindlichen Ringraum 21 in Verbindung stehen. Die Mäntel 18
sind von außen durch eine Wasserberieselungsvorrichtung 22 gekühlt. Unterhalb der
Trommeln io, _ i i, 12 ist ein Sammel. behälter 23 mit Ablaßleitung angeordnet.
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Im Betrieb wird das Glühgut in den an dem Flüssigkeitsbehälter i schräg
angebrachten Trichter 24 eingeschüttet, der unterhalb des Flüssigkeitsspiegels in
.die nach Art einer logarithmischen Spirale ausgebildete Förderschnecke 2 einmündet.
Diese führt das Glühgut in die Schneckenwindungen 7 der Trommel4 über. Von hier
aus wandert das Glühgut durch die Trommel i o hindurch, in der es dauernd umgewälzt
und dadurch entleert wird, bevor es in die Heizzone gelangt. Die abgeschiedene Flüssigkeit
verläßt die Trommel io sofort durch die öffnungen 17 der Trommehvandung, fließt
in den umgebenden Mantel 18 und von dort durch die Doppelhähne 2o in den Behälter
23. Unter der Einwirkung der in der folgenden Trommel i i entwickelten Hitze wird
außerdem ein Teil der von dem Glühgut mitgeführten Flüssigkeit schon jetzt verdampft,
d. h. solange das Glühgut sich noch in der vor der Heizzone liegenden Trommel io
befindet. Der dort entwickelte Dampf verläßt die Trommel i o ebenfalls durch die
öffnungen 17 der Trommelwandung und wird am Innenumfang des gekühlten Mantels 18
niedergeschlagen. Da sich dieser Mantel 18 zusammen mit der Trommel io ständig dreht,
so sammelt sich die an ihm niedergeschlagene Flüssigkeit stets an der untersten
Stelle des Mantels an und wird dort sofort in den Behälter 23 entleert. Ein Wiederabtropfen
der Flüssigkeit auf das Glühgut, wie bei der bekannten Bauart, findet hier ,also
nicht .statt.
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Auf seinem weiteren Weg gelangt das Glühgut in die eigentliche Heizzone.
Dort werden die letzten, an oder in dem Glühgut noch vorhandenen Flüssigkeitsreste
vollends verdampft. Dieser Dampf entweicht zu beiden Seiten der Heizzone i i durch
die öffnungen 17 der Trommeln i o, 12 in die Räume 21 und schlägt sich an den von
außen durch die Berieselungsvorrichtung 22 gekühlten Ummantelungen 18 dieser Räume
wieder als Flüssigkeit nieder. Infolge der Drehbewegung der Mäntel 18 sammelt sich
die niedergeschlagene Flüssigkeit wieder an der tiefsten Stelle der Mäntel i8 an
und verläßt dort die Vorrichtung sofort wieder durch die Hähne 2o, ohne noch einmal
mit dem Glühgut in Berührung zu kommen. Auf diese Weise wird, im Gegensatz zu der
bekannten Ofenanlage, erreicht, daß das Glühgut vollkommen trocken in den Glühraum
8 gelangt, wo es in üblicher Weise unter Zufuhr eines Schutzgases geglüht wird.
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Statt der drei Trommeln i o, i i, 12 kann gegebenenfalls auch nur
ein einziges durchgehendes Rohr zwischen der Aufgabev orrichtung -und :der Glühtrommel
angeordnet sein, das entsprechend -der dargestellten und beschriebenen Bauart ausgebildet
ist.
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An Stelle der Gasheizung kann auch eine elektrische Heizung Verwendung
finden. Die an der Gratlinie der Mäntel 18 vorgesehenen Doppelhähne können .auch
durch
andere Vorrichtungen, beispielsweise durch Doppelventile,
ersetzt werden; maßgebend ist nur, d.aß die Flüssigkeit aus den Räumen 21 abgelassen
werden kann, ohne daß dabei Luft in dieselben eintritt.