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Nachteffektfreies Peilsystem Die zur Peilung benutzten Doppelrahmen-.
zeigen einen äußerst geringen Grad von Polarisationsabhängigkeit. Will man jedoch
damit große Peilempfindlichkeit erzielen, so erhält man große Ausmaße der Doppelrahmensysteme.
Die dadurch erhöhte Schwungmasse verhindert eine schnelle, sichere Peilung. Aus
diesem Grunde ist bereits vorgeschlagen worden, auf einem Kreis vier um go ° versetzte
Kreuzrahmen mit je einem Goniometer aufzustellen. Bei paarweiser Gegeneinanderschaltung
der gegenüberliegenden Goniometer erhält man dann unter der Voraussetzung, daß die
einzelnen Amplituden der Kreuzrahmenspannungen gleich sind, phasengleiche Spannungen,
die den Feldspulen eines Goniometers zugeführt werden und zur Peilung benutzt werden
können.
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Die Nachteile dieser Methode bestehen darin, daß die Empfangsspannungen
über zwei Goniometeranordnungen gegeben werden. Dadurch sinkt aber die Eingangsspannung
am Empfänger gegenüber der Benutzung nur eines Goniometers im Verhältnis i : a bis
i :3. Die an den Kreuzrahmen angebrachten Goniometer sollen nun je nach der Senderrichtung
und der Polarisation des Senders eingestellt werden. Bedingung für die einwandfreie
Arbeitsweise einer derartigen Anordnung ist aber, daß sowohl die Goniometer als
auch die Kreuzrahmen elektrisch vollkommen gleichwertig sind. Diese Bedingung ist
aber in der Praxis. nur sehr schwer zu erzielen.
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Die obengenannten Nachteile werden gemäß der vorliegenden Erfindung
dadurch beseitigt, daß die gesamte Anordnung in zwei Einzelsysteme zerlegt wird,
wobei jeweils die in parallelen Ebenen stehenden Rahmen zusammengefaßt werden.
Das
erfindungsgemäße nachteffektfreie Peilsystem ist also dadurch gekennzeichnet, daß
zwei aus mehreren, insbesondere je vier, auf dem Umfang eines Kreises angeordneten
Rahmen bestehende Peilsysteme mit je einem Goniometer vorgesehen sind, daß die Rahmen
jedes Systems in zueinander parallelen Ebenen liegen, und daß je zwei Rahmen eines
jeden Systems gegeneinandergeschaltet an die Erregerspulen der zugehörigen Goniometer
angeschlossen sind. Die Suchspulen der beiden Goniometer können dann auf einer gemeinsamen
Achse angeordnet sein. Die beiden Suchspulen werden auf einen gemeinsamen Empfänger
geschaltet, in dessen Ausgangskreis ein Anzeigeindikator, beispielsweise ein Kopfhörer,
liegt. Um nun Fehler in dem einen oder anderen System in bequemer Weise erkennen
zu können, wird empfohlen, die Suchspulen der beiden Goniometer nach Art eines Flimmerpeilers
wechselweise an einen gemeinsamen Empfänger anzuschließen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung ist an Hand eines Ausführungsbeispiels
in den -beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
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Gemäß Abb. i sind die Rahmen i bzw. i' gegeneinandergeschaltet und
an die Feldspulen eines Goniometers a angeschlossen. In gleicher Weise werden die
Rahmen :2 bzw. 2 gegeneinandergeschaltet und an die Feldspulen des Goniometers b
angeschlossen. Die Suchspulen der Goniometer a und b sind in Abb. i der Einfachheit
halber nicht dargestellt. Die Rahmen i, i' mit dem Goniometer a sowie die Rahmen
2, z' mit dem Goniometer b stellen dann je ein nachteffektfreies Peilsystem dar.
Diese beiden Systeme sind jedoch zur eindeutigen Peilung notwendig, denn wenn z.
B. der Sender in Richtung des Rahmens i einfällt, ist mit der Anlage 2 nicht zu
peilen, da die Rahmen 2, 2' in diesem Falle nicht erregt werden. Das gleiche gilt
für die Anlage i dann, wenn der Sender in Richtung der Rahmen 2 liegt.
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Wie bereits gesagt, sollen die Suchspulen der beiden Goniometer auf
einer gemeinsamen Achse angeordnet und in gleicher Richtung orientiert sein. Die
Bedienung der beiden Goniometer erfolgt also zwangläufig gemeinsam.
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In Abb.2 sind die beiden Suchspulen c und d der Goniometer
a und b dargestellt. Diese beiden Suchspulen können entweder gemeinsam oder
aber, wie in Abb.2 dargestellt, wechselweise über den Umschalter e auf den Empfänger
f geschaltet werden. Im Ausgang des Empfängers befindet sich dann ein Anzeigeindikator,
beispielsweise ein Kopfhörer g.
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Die Enttrübungsspannung wird einem etwa in der Mitte der Peilsysteme
liegenden nicht dargestellten Kreuzrahmen über Variometer entnommen.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Peilsystems ist folgende:
Befindet sich ein Sender in Richtung der Rahmen 2', so wird in den Rahmen i und
i' und damit in dem Goniometer a keine Spannung induziert. Die in den beiden Rahmen
z bei der angenommenen Senderrichtung auftretende maximale Induktion hebt sich durch
die Gegeneinanderschaltung der Rahmen 2 wieder auf. Auf das Goniometer b wird also
nur die durch die Phasendifferenz bedingte Differenz der beiden in den Rahmen 2'
induzierten Spannungen zur Wirkung kommen. Befinden sich die beiden Suchspulen bei
der oben angenommenen Senderrichtung ebenfalls in Richtung der Rahmen 2', so wird
in der dem Goniometer b zugehörigen Suchspule eine von den Rahmen 2' herrührende
maximale Spannung induziert.
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Als zweiter Fall soll nun angenommen werden, daß sich der Sender in
Richtung der Rahmen i befindet. Jetzt wird in den Rahmen 2 und 2' und damit im Goniometer
b keine Spannung induziert. Die in den Rahmen i' induzierten Spannungen heben sich
infolge der Gegenschaltung dieser beiden Rahmen auf; so bleibt nur noch die in den
Rahmen i induzierte Spannung bzw. die aus der Phasendifferenz resultierende Spannungsdifferenz
übrig. Da nun aber die Suchspulen, wie im zuerst betrachteten Fall, in Richtung
der Rahmen 2' liegen sollen, wird auch die von den Rahmen i herrührende Spannung
in der dem Goniometer a zugehörigen Suchspule keine Spannung induzieren können.
Es ergibt sich also eine absolute Nullstelle. Eine zweite Nullstelle liegt in der
um i8o° verdrehten Richtung.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Peilsystems besteht also darin,
daß nur zwei Nullstellen im Gegensatz zu vier Nullstellen der bisher bekannten bzw.
vorgeschlagenennachteffektfreien Peilsysteme auftreten. Weiterhin besitzt das erfindungsgemäße
System eine weit größere Empfindlichkeit. Die Störspannungen machen nunmehr nur
wenig aus, da sie gegenüber den Empfangsspannungen sehr klein sind.
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In Abb. i ist das erfindungsgemäße Peilsystem so dargestellt, daß
die beiden jeweils gegeneinandergeschalteten Rahmen in einer Ebene liegen; eine
solche Anordnung ist nicht unbedingt notwendig. Es besteht nur die Bedingung, sämtliche
Rahmen eines Systems in zueinander parallelen Ebenen anzuordnen. Die Ebenen beider
Systeme sollen dann zweckmäßig wieder senkrecht äufeinanderstehen. Weiterhin sind
in Abb. i die Rahmenanschlüsse nur schematisch angedeutet, da es
aus
den Schaltungen von Adcock-undDoppelrahmenanlagen bekannt ist, wie zwei Rahmen gegeneinanderzuschalten
sind.
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Es ist weiterhin nicht notwendig, daß die beiden Systeme aus je vier
Rahmen bestehen. Es ist beispielsweise denkbar, je drei Rahmen auf einem Kreis räumlich
um i2o° versetzt anzuordnen. Es müßten dann Spezialgoniometer mit entsprechender
Feldspulenanordnung vorgesehen werden.