DE679499C

DE679499C - Zuendverteiler

Info

Publication number: DE679499C
Application number: DEB180549D
Authority: DE
Inventors: Karl Schweizer
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1937-11-02
Filing date: 1937-11-02
Publication date: 1939-08-07
Also published as: CH204971A; FR845478A

Description

Zündverteiler Beim Betrieb von Brennkraftmaschinen hat es sich im Interesse der Brennstoffersparnis als zweckmäßig erwiesen, die Einstellung des Zündzeitpunktes von der Belastung der Maschinen abhängig zu machen. Man ist dabei von der Erkenntnis ausgegangen, daß ein brennsto:Ffarmes Gemisch langsamer verpufft als ein brennstoffreiches Gemisch und daß daher bei Teillast die Zündung früher erfolgen muß als bei voller Belastung der Maschine. Eine automatische Verstellung des Zündzeitpunktes an Brennkraftmaschinen wird unter Berücksichtigung dieser Umstände dadurch erreicht, daß man auf die Zündzeitpunktverstelleinrichtung den von der Belastung der Maschine abhängigen Unterdruck im Ansaugrohr beispielsweise über eine unterdruckgesteuerte Membran einwirken läßt.
Darüber hinaus ist es aber für den Betrieb der Brennkraftmaschinen vorteilhaft, wenn bei wechselnder Zusammensetzung der verwendeten Brennstoffe der ganze Zündzeitpunktverstellbereich verlegt werden kann. Manerreicht dies dadurch, daß man z. B. die Stellung des Zündverteilergehäuses,mit den den Zündzeitpunkt steuernden Organen zum Motor verändert. Diese Maßnahme stellt aber einen Eingriff dar, der bisher nur von Fachleuten vorgenommen werden konnte und dessen Auswirkungen daher der Mehrzahl der Kraftfahrer z. B. nicht zugute kam.
Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Zündverteiler mit einer in einem feststehenden Verteilergehäuse zum Zweck der Zündzeitpunktverstellung durch eine unterdruckgesteuerte Membran verdrehbaren Unterbrecherplatte so auszubilden, daß außer der selbsttätigen Änderung des Zündzeitpunktes in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Maschine auch eine bei wechselnder Brennstoffzusammensetzung zweckmäßige Verlegung des Zündzeitpunktverstellbereichs in einfacher Weise möglich ist. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Gehäuse für die durch den Unterdruck im Saugrohr der Maschine gesteuerte Membran am Verteilergehäuse verstellbar angeordnet ist.
In der Abbildung, in welcher ein Aüsf ührungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist, ist das am Motor befestigte Zündverteilergehäuse mit a bezeichnet. Im Innern des Gehäuses befindet sich die vierdrehbare Unterbrecherplatte b mit dem Primärstromunterbrecher c, der durch den Nocken d gesteuert wird. Die Verdrehung der Unterbrecherplatte b wird durch die Schubstange e bewirkt, welche an ihrem. einen Ende an der auf der Unterbrecherplatte b befestigten Schraubklemme f und an ihrem anderen Ende an einer im Gehäuse g untergebrachten, nicht sichtbaren Membran befestigt ist. An dem am Membrangehäuse g angebrachten Anschlußstutzen lt ist eine Leitung i angeschlossen, durch welche das Membrangehäuse j mit dem Saugrohr der Brennkraftmaschine zu verbinden ist, um eine Verdrehung der Unterbrecherplatte b -und damit eine Verstellung des Zündzeitpunkts in Abhängigkeit vom Unterdruck im Saugrohr herbeizuführen. Innerhalb des durch die Verdrehbarkeit der Unterbrecherplatte b zum Nocken d festgelegten Zündzeitpunktverstellbereichs erfolgt also durch diese Vorrichtung die Zündzeitpunktverstellung in Abhängigkeit von der Belastung der Maschine.
Um eine Verlegung des ganzen Zündzeitpunktverstellbereichs beispielsweise mit Rücksicht auf die Verwendung von Brennstoffen mit verschiedener Klopffestigkeit zu ermöglichen, ist in dem vorliegenden Fall das Membrangehäuse g mit dem Verteilergehäuse a an zwei einander diametral gegenüberliegenden Punkten, und zwar auf der einen Seite durch eine am Verteiler- und Membrangehäuse festgeschraubte Bandfeder k und auf der anderen Seite durch eine am Verteilergehäuse a angelenkte Schraubenspindel l und eine auf dieser verschraubbare, in einer Führung m am Membrangehäuse g vierdrehbare Mutter it, verbunden. Durch Drehen an der Mutter it wird je nach der. Drehrichtung das Membrangehäuse g dem Verteilergehäuse a genähert oder von ihm entfernt. Die starre Verbindung zwischen der Membran und der Unterbrecherplatte b durch die Schubstange e bringt es mit sich, daß bei Änderung der Stellung des Membrangehäuses g zum Verteilergehäuse a die Unterbrecherplatte b verdreht und die Stellung des Unterbrechers c zum Nocken d verändert wird. Dadurch wird aber der gesamte Zündzeitpunktverstellbereich in bezug auf die Stellung der Kolben in den Zylindern verlegt, ohne den Verstellbereich selbst oder die unterdruckgesteuerte Zündzeitpunktverstellung bei wechselnder Belastung des Motors zu beeinflussen.
Die Verlegung des Verstellbereichs wird, wie schon erwähnt, nur dann in Frage kommen, wenn bei einem Wechsel der der Maschine zugeführten Brennstoffe sich z. B. auch deren Klopffestigkeit-ändert. Da das Maß für die Klopffestigkeit der Brennstoffe durch die sog. Oktanzahl -festgelegt ist und diese für handelsübliche Brennstoffe sich in der Größenordnung von 7o bis 8o bewegt, kann ohne weiteres für jede Maschine eine Eichung auf Klopffestigkeit vorgenommen werden insofern, als jeder vorkommenden Oktanzahl eine bestimmte Verdrehung der Mutter it auf der Schraubenspindel l zugeordnet wird. Die Schraubenspindel l wird zu diesem Zweck vorteilhaft als Mikrometerschraube mit einer in Oktanzahlen geeichten Skala ausgebildet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Zündverteiler mit einer in einem feststehenden Verteilergehäuse zum Zweck der Zündzeitpunktverstellung durch eine unterdruckgesteuerte Membran vierdrehbaren Unterbrecherplatte, dadurch gekennzeichnet, daß das Membrangehäuse am Verteilergehäuse verstellbar angeordnet ist, um den ganzen Zündzeitpunktverstellbereich verlegen zu können.
2. Zündverteiler nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Membrangehäuse mit dem Verteilergehäuse an zwei einander diametral gegenüberliegenden Punkten verbunden ist, um deren einen das Membrangehäuse schwenkbar ist.
3. Zündverteiler nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Menmbrangehäuse mit dem Verteilergehäuse am Schwenkungspunkt durch eine Feder verbunden ist. q.. Zündverteiler nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkung des Membrangehäuses durch eine am Membrangehäuse vierdrehbare, auf einer mit dem Verteilergebäuse gelenkig verbundenen Schraubenspindel verschraubbare Mutter bewerkstelligt wird. ,5. Zündverteiler nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenspindel als Mikrometerschraube ausgebildet ist.