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Drehschalter mit gasdicht abgeschlossenem Schaltraum Die Herstellung
gasdichter Drehschalter bereitet aus mehreren Gründen erhebliche Schwierigkeiten.
Der Nachteil fast aller bisher bekannten Drehschalter besteht darin, daß der gasdichte
Abschluß des Schaltraumes erst nach beendeter Installation erfolgt, also die Güte
des gasdichten Abschlusses von: der Geschicklichkeit und Achtsamkeit des Monteurs
abhängt, und meist nicht genügend überprüft werden kann.
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Bei gasdichter Ausführung ordnet man beispielsweise den Schaltereinsatz
in einem zweiteiligen Gehäuse an und sieht zwischen den Gehäuseteilen einen Gummidichtungsring
vor. Bei nicht einwandfreier Lage dieses Dichtungsringes ist der sichere Abschluß
des Schaltraumes nicht genügend gewährleistet. Die Durchtrittsstelle der Schalterachse
durch den einen Gehäuseteil hat man z. B. durch eine Kegeldichtung verschlossen,
doch hängt deren Wirksamkeit davon ab, daß nicht nur der Kegel sehr genau in die
Kegelbohrung eingeschliffen ist, sondern daß auch ein genügender Druck zwischen
beiden Teilen besteht. Auch hier kommt es bei der Erzielung eines wirksamen gasdichten
Abschlusses auf die Geschicklichkeit und Achtsamkeit des Monteurs an. Zum Abdichten
der in das Gehäuse eingeführten Leitungen bedient man sich besonderer Stopfbuchsen,
auch die durch diese herbeigeführte Dichtung ist nur bei genügender Sorgfalt gewährleistet.
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Bei einer weiteren bekannten Ausführung ist vorgesehen, die sämtlichen
stromführenden Teile durch eine elastische, bewegliche Hülle völlig abzudecken.
Dabei ist auch an die Möglichkeit gedacht, den Drehgriff des Schalters von der Hülle
mit zu umschließen. Ordnet man die Hülle im Inneren des Schaltergehäuses an, so
muß nicht nur für eine hinreichendeAbdichtung an der Gehäusetrennwand, sondern auch
an der Durchtrittsstelle der Schalterachse durch die Hülle für genügende Abdichtung
gesorgt werden. Die Hülle besteht dabei aber aus Gummi, der bekanntlich den Nachteil
hat, daß er mit der Zeit altert und brüchig wird, zumal es mit Rücksicht auf die
möglichen Abmessungen nur zulässig ist, die Hüllen dünnwandig auszuführen. Umschließt
die Hülle auch noch den Schaltgriff, so ist mit Rücksicht auf die bei jedem Schalten
unvermeidliche mechanische Beanspruchung der Hülle deren alsbaldige Beschädigung
zu befürchten.
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Bei einem Steckdosenschalter in gasdichtem Gehäuse ist es bekannt,
den Schalter in einem besonderen, in einen Apparatekasten einsetzbaren topfartigen
Gehäuse anzuordnen. Der Abschluß des topfartigen Gehäuses erfolgt durch einen Deckel,
der die Schalterbuchsen
und die Schaltkontaktfedern trägt: Die Abdichteng
des Deckels an dem topfartigen Gehäuse begegnet Schwierigkeiten, weil "die" Dichtungsflächen
bei der Schaltung aufeinan= dergleiten. Eine hinreichende Abdichtung ist bei dieser
Ausführung nur dann möglich, wenn genügend starke Federn den Deckel auf den Rand
des topfartigen Gehäuses pressen. Nach längerem Gebrauch besteht die Gefahr des
Erlahmens der Andruckfedern, so daß die Abdichtung des Schaltraumes eine ungenügende
wird.
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Insbesondere bei Paketschaltern hat man versucht, durch aneinandergelegte
Isolierkörper nach außen abgedichtete Schalträume zu schaffen. Die Abdichtung der
Trennfugen zwischen je zwei benachbarten Isolierkörpern ist umständlich, sie könnte
bei Verwendung keramischen Baustoffes für die Isolierkörper nur durch besondere
Dichtungen erzielt werden. Man wählt daher bei Paketschaltern Isolierpreßstoffe
als Baustoff für die Isolierkörper, weil diese dann zufolge der Art des Baustoffes
genau maßhaltig und mit ebenen Berührungsflächen ausgebildet werden können: Isolerpreßstoff
hat aber den Nachteil, daß er der Einwirkung des Schaltlichtbogens unterliegt und
sich schon nach kurzer Zeit Kriechwege bilden.
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Es ist ferner ein gas- und wasserdicht gekapselter Drehschalter bekannt
mit einem gasdicht abgeschlossenen Schaltraum. Die Schalterachse mit Rädchen, die
Schaltkontaktfedern mit Halteklötzchen und das Gesperre sind in einem an den Dürchtrittsstellen
für die Schalterachse und die Anschlüßschrauben abgedichteten haubenförmigen Gehäuse
befestigt, welches für vorderseitigen Leitungsans,chluß eingerichtet ist. Der Schaltraum,
in welchem sich die Schaltkontaktfedern mit den Halteklötzchen, das Schaltrad mit
dem Gesperre befinden, wird durch eine Aushöhlung auf der Rückseite des Schaltersockels
gebildet und durch eine eingesetzte und eingekittete Abschlußscheibe verschlossen.
Die Abdichtung der Schalterachse und der Anschlußschrauben an der Dürchtrittsstelle
durch das haubenförmige Gehäuse kann zwar mit ausreichender Sorgfalt bei der Herstellung
des Schalters durchgeführt werden, auf die Achtsamkeit des Monteurs kommt es nicht
mehr an, aber der Schaltraurri kann nicht mit genügender Sicherheit durch die eingekittete
Abschlußscheibe verschlossen werden, . denn Kittverbindungen besitzen den Nachteil,
daß sie auch bei bester Ausführung der Einwirkung von Hitze und Feuchtigkeit unterliegen
und nach mehr oder weniger langer Zeit sich lösen. ' Diese Gefahr liegt bei dem
bekannten Schalter um so mehr vor; als die Kittstelle der Ahschlußscheibe in unmittelbarer
Nähe der Auflagefläche des Schalters liegt; also jedwede "=Feuchtigkeit in der Wand
o. dgl. auf die Kittverbindung einwirken kann. Zu dem kommt, d` der bekannte Schalter
auch ohne jede Alischlußscheibe voll gebrauchsfertig ist und ohne abgedichteten
Schaltraum in gefährdeten Räumen benutzbar ist.
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Die Erfindung bezieht sich auf Drehschalschalter mit gasdicht abgeschlossenem
Schaltraum, bei dem die Schalterachse mit Rädchen, Schaltkontaktfedern mit Halteklötzchen
sowie das Gesperre in einem an den Durchtrittsstellen für die Schalterachse und
die Anschlußschrauben abgedichteten haubenförmigen Gehäuse befestigt sind, welches
für vorderseitigen Leitungsanschluß eingerichtet ist. Der gasdichte Abschluß des
Schaltraumes wird dadurch auch für lange Gebrauchszeit sichergestellt und der Aufbau
des Schalters vereinfacht, daß nach der Erfindung das, haubenförmige Gehäuse durch
einen mittels Verbindungsschrauben und einer Filzdichtung den Schaltraum gasdicht
abschließenden, mit Üsen für seine Befestigungsschrauben versehenen Sockel zu einem
Schaltereinsatz ergänzt wird. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der fertige Schalter
nicht nur völlig unabhängig von der Art und überhaupt dem Vorhandensein einer Abdeckung
(Kappe, Unterputz-Abdeckhlatte usw.) einen nach außen abgeschlossenen Schaltraum
besitzt, sondern daß ein fertiger und gebrauchsfähiger Schalter überhaupt erst dann
vorliegt, wenn der haubenförmige Gehäuseteil mit den an ihm befestigten Schalteteilen
mit dem Sockel fest verbunden ist. Die Benutzung des haubenförmigen Gehäuseteiles
als Schalter, wie dies bei der zuletzt erwähnten Ausführungsform möglich ist, ist
beim Erfindungsgegenstand ausgeschlossen Der weitere besondere Vorteil des Schalters
nach der Erfindung besteht darin, daß er in seinen Abmessungen und in seiner sonstigen
Gestaltung genau die gleichen Möglichkeiten bietet wie ein gewöhnlicher Installationsdrehschalter.
Der Schaltereinsatz kann je nach Wahl und Erfordernis in ein Schaltergehäuse, auf
einer Schalter- oder Verteilungstafel, einer Zählertafel ,angeordnet werden, es
ist möglich, den Schaltereinsatz ebenso in einer gewöhnlichen Unterpützdose zu verwenden,
wie in Verbindung mit @ein:er namentlich bei Hausinstallation üblichen Aufputzdeckkappe.
Diese vielseitige Verwendungsmöglichkeit vereinfacht die Herstellung und die Lagerhaltung.
Als weiterer Vorteil namentlich gegenübender zuletzt erwähnten bekannten Anordnung
ist zu nennen,. daß der Schaltersockel eine vollkommen geschlossene Bodenfläche
aufweisen kann, die von keinem spannungführenden
Teil durchsetzt
wird. Bekanntlich unterliegen spannungführende Teile, die den Schaltersockel durchdringen,
also nahe an der Wandfläche liegen, zufolge der möglichen Feuchtigkeitseinwirkungen
sehr rasch der Gefahr einer Korrosion. Hier unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand
im wesentlichen von einem weiteren bekannten Drehschalter, der sich aus einem die
Anschlußkontakte tragenden Schalterfuß und einem das Schaltrad und die Kontaktfahnen
aufweisenden Schalterkopf zusammensetzt. Die Verbindung der beiden Schalterteile
erfolgt durch Steckerstifte und Hülsen. Eine Abdichtung, die auch hier erst nach
beendeter Installation des Schalters erzielbar wäre, ist deshalb nicht möglich,
weil die Kontaktanschlüsse im Innern des Schaltraumes liegen, also nur besondere
Abdichtungsmittel die Einführungsstelle für die Leitungen abschließen könnten.
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Die Zeichnung läßt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
erkennen. Abb. r zeigt einen Längsschnitt durch den Drehschalter, der im Zuge der
Linie A-B der Abb.2 geführt ist, die eine Draufsicht unter Fortlassung der Kappe
und teilweisen Fortschnitt des Schaltergehäuses erkennen läßt. Abb.3 ist ein teilweiser
Schnitt nach Linie C-E der Abb. 2 und Abb. q. ein teilweiser Schnitt nach Linie
C-D der Abb. 2.
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An dem haubenartigen Gehäuseteil a sind die wesentlichen Schalterteile
befestigt. Diese bestehen aus der Schalterachse b, dem Schalträdchen c, dem beim
Ausführungsbeispiel als Exzentergesperre ausgebildeten Gesperre d und einem Führungs-
und Haltebügel e, in dem gleichzeitig auch die für das Gesperre erforderlichen Rastvorsprünge
vorgesehen sind. Der Führungsbügel e ist vermittels -der Schrau.bbolzen /,an dem
Gehäuseteil a befestigt. Die Schalterachse wird dadurch in ihrer Lage gesichert,
daß sie einerseits im Bügel e eine Abstützung erfährt und andererseits mittels einer
außen aufgeschraubten Mutter g gehalten wird. Die Achse b besitzt beim Ausführungsbeispiel
zwei Dichtungsflansche h,i, von denen der erstere einen kleineren, der zweite einen
größeren Durchmesser aufweist. Diese Flansche liegen innerhalb einer Ausnehmung
j, die mit einer abdichtenden Filzeinlage k angefüllt ist. Beim Anziehen der Mutter
g drükken die Flansche la, i die Filzeinlage k kräftig zusammen, so daß an
dieser Durchtr ittsstelle m für die Schalterachse b eine vollkommene Abdichtung
erzielt ist. Die Filzpackung, an deren Stelle beispielsweise auch eine Asbest- oder
sonstige Faserstoffpackung treten könnte, wird zweckmäßig mit Paraffin o. dgl. getränkt
und unterliegt nicht einer Alterungserscheinung wie Gummi.
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Eine ähnliche Filzabdichtung ist zwischen dem Haubengehäuse a und
dem Schaltersockel n in Form eines Filzringes o vorgesehen. Die beiden Gehäuseteile
a, n werden durch auf die Bolzen f aufgeschraubte Muttern p zusammengehalten, und
zwar derart aufeinandergedrückt, daß an der Trennstelle durch den Filzring o eine
vollkommene Abdichtung erzielt wird.
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Beim Ausführungsbeispiel ist eine zweipolige Kontaktunterbrechung
vorgesehen. Die Kontaktbrücke q besitzt demnach, wie bekannt, sowohl auf einer Stirnfläche
als auch auf der Mantelfläche des Rädchens c kontaktvermittelnde Beläge. Die Sockelkontakte
bestehen einerseits aus Federn r (vgl. Abb. 4.), die in einem Halteklotz s fest
eingespannt sind und an ihrem freien Ende in bekannter Weise von einer stromnichtführenden
Feder beeinflußt werden. Andererseits sind zur seitlichen Kontaktgebung Federn t
vorgesehen, die gleichfalls in Halteklötzchen u eingespannt sind. Die Halteklötzchen
s, ac werden von Befestigungsschrauben v gehalten, die gleichzeitig zum Befestigen
von Kontaktplättchen w dienen. Man kann als Abdichtung der Durchtrittsstellen für
die Schrauben v noch besondere Filzeinlagen vorsehen oder die miteinander verschraubten
Metallteile zusätzlich verlöten. An den Plättchen zw sind Kontaktanschlußschrauben
x vorgesehen. Der ganze Schalter ist beim Ausführungsbeispiel durch eine Kappe y
überdeckt, und am freien Ende der Schalterachse, b ist ein Grif, z vorgesehen.
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Wie das Ausführungsbeispiel erkennen läßt, ist der Schaltraum 2 durch
die fest aneinander -gedrückten Gehäuseteile a, n. nach außen vollkommen abgedichtet.
Diese Abdichtung erfolgt bereits bei der Herstellung des Schalters, und zwecks Installation
des Schalters ist es nicht erforderlich, den Anschlußraum 2 zu öffnen, da die Anschlußschrauben
x auf der Außenseite der Kappe a
liegen. Der Sockel n wird von keinerlei
stromführenden Teilen durchsetzt. Die Stellen, wo die Schraubköpfe bzw. die Muttern
p in Vertiefungen der Haube a bzw. des Sockels n liegen, können mit Dichtungsmaterial
ausgegossen werden. Der Schalter besitzt Ösen 3 1 zur Aufnahme von Sockelbefestigungsschrauben,
so daß er wie ein gewöhnlicher Installationsschalter auf der Wand, in einer Dose
o. dgl. befestigt werden kann. Die Art der Abdeckung y ist belanglos. Bei Unterputzinstallation
kann die hierbei übliche Abdeckplatte verwendet werden. Der Schalter eignet sich
auch zum Einbau in Schalttafeln, wobei die Schalterachse b die Tafel in einer entsprechenden
Öffnung durchsetzt. In jedem Falle ist der Schaltraum 2 völlig unabhängig von der
Abdeckung abgedichtet.