DE679305C

DE679305C - Verfahren zur Gewinnung von Aluminium durch Zersetzung von Aluminiumcarbid

Info

Publication number: DE679305C
Application number: DEG97261D
Authority: DE
Inventors: Dr Adolf Gaschler
Original assignee: ADOLF GASCHLER DR
Current assignee: ADOLF GASCHLER DR
Priority date: 1938-02-16
Filing date: 1938-02-16
Publication date: 1939-08-07

Description

Verfahren zur Gewinnung von Aluminium durch Zersetzung von Aluminiumcarbid Nach bekannten Verfahren kann metallisches Aluminium durch Erhitzen von Aluminiumcarbid mit Aluminiumoxyd oder in Legierung durch Erhitzen mit leicht reduzierbaren Metalloxyden erhalten werden. Infolge geringer Ausbeute haben sich alle diese Verfahren nicht be- währt, keines hat in die Praxis Eingang gefunden. Die thermische Reduktion von Aluminiumoxyd durch Alu:miniumcarbid erfordert .außerordentlich hohe Temperaturen, bei denen eine Rückoxydation des gebildeten Metalls infolge Gasdurchlässigkeit der Reaktionsbehälter kaum zu vermeiden ist. Beim Erhitzen von Aluminiuuncarbid mit leicht reduzierbaren Metalloxyden, wie Zinkoxyd oder Kupferoxyd, bildet sich in erster Linie Aluminiumoxyd und nur Spuren von metallischem Aluminium.
Es wurde nun gefunden, daß die Umsetzung des Alu@miniuimcarbids zu Metall rascher, bei viel niedrigerer Temperatur und mit großen Ausbeuten erfolgt, wenn nicht Aluminiumoxyd, sondern solche Elemente bzw. deren Verbindungen, die hochfeuerfeste Carbide bilden, dem Altiminitimcarbid beigemischt werden. Als solche eignen sich erfindungsgemäß besonders Bor, Magnesium und die Erdalkalimetalle bzw. deren Verbindungen. Am geeignetsten erscheint ein Zusatz von Bariumoxyd. Erhitzt man eine Mischung Aluminiumcarbid, Bariumoxyd mit oder ohne Zusatz von metallischem Aluminium auf i2oo bis 1500'C, so kommt es unter Auftreten von Kohlenoxydgas, das abgesaugt wird, zur Umsetzung des Aluininiumcarbids nach folgender Formel-A14 C;j+ßa0--4A1+BaC.,+CO.
Dias Bariumcarbid setzt sich als Schlacke am Boden des Schmelzgefäßes ab, während das metallische Aluminium in flüssigem Zustande abgelassen «erden kann. Auch bei dem beschriebenen Verfahren kommt es anscheinend nur in geringem Ausmaß zur Reduktion unter Bildung von Kohlenoxydgas. In der Hauptsache verläuft der Vorgang nach folgender Formel: 2 A1,C3 -f- 3 Ba0-A1,0" + 3 BaC., + 6 Al (metall.) Tatsächlich entsteht bei dem Reduktionsvorgang sowohl. Kohlenoxydgas als auch Ahiminiumoxyd. Die günstige Reduktionswirkung beruht auf dem verschiedenen Verhalten des Aluminiums und Bariums zum Kohlenstoff. Während das Aluminium denselben vierwertig, entsprechend der Methankonstitution, bindet, erfolgt die Bindung beim Barium entsprechend der Acethylenkons@titution (- C - C -). Diese Wirkung ist aber bis jetzt nirgends beobachtet oder beschrieben worden.
Das Verfahren hat auch den großen Vorteil, daß außer metallischem Aluminium wertvolles Carbid gewonnen wird, das- auf Acethylen weiterverarbeitet werden kann. Nach Zersetzung des Bariurncarbids mit Wasser erhält man Bariumhydroxyd, das wieder leicht in Bariumoxyd fibergeführt werden kann. Der Gewinn aus der Verwertung des kostbaren Acethylens allein deckt die Kosten der elektrothermischen Herstellung des Aluminiums.

Claims

PATLNTANSPRCICI-IE: i. Verfahren zur Gewinnung von Aluminium durch Zersetzung von Aluminiumcarbid in der Hitze, dadurch gekennzeichnet, daß die Zersetzung des Aluminiumcarbids mit solchen Elementen oder ihren Verbindungen erfolgt, die wie Bor, Magnesium oder Er dalkalimetalle mit Kohlenstoff hochfeuerfeste Carbide mit Acethylenkonstitution (- C _--_ C -) zu bilden vermögen.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch .gekennzeichnet, daß Aluminiumcarbid mit Bariumoxyd auf eine Temperatur von I2oo bis I5oo° C erhitzt wird, wobei in der Mischung zweckmäßig auf 2 Mol Aluminiumcarbid 3 Mol Bariumoxyd vorgesehen sind.