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Werkzeugschlitten für schnell laufende Nutenstanzmaschinen Die bekannten,
mit einer'Hubzahl von Ooo bis 7oo je Minute arbeitenden \utenstanzinaschinen sind
hinsichtlich Kupplung, Hauptantrieb, Bremse, Teil- und Aufspannvorrichtung so durchgebildet,
daß diese Teile unverändert für eine schnell laufende Maschine mit etwa
950 Hüben in der Minute übernommen werden können. Lediglich Antrieb und Führung
des Werkzeugschlittens der bekannten Maschinen bedürfen einer Anpassung an den Schnellauf,
da diese bei rasch laufenden Maschinen ein Kanten des Werkzeugschlittens und des
Werkzeuges nicht ausschließen. Das Kanten des Werkzeuges und damit dessen Auflaufen
am Gegenwerkzeug tritt beispielsweise dann ein, wenn die Teilvorrichtung versagt,
so (laß das Werkstück nur so weit geschaltet wird, daß das Werkzeug anstatt auf
den vollen Werkstoff noch teilweise auf die vorhergehende Stanzung trifft. Das Werkstück
drängt dann das Werkzeug nach der Stanzung liin, so daß dieses am Gegenwerkzeug
aufläuft, wenn es nicht gar auf dieses aufstößt, was die -sofortige Zerstörung des
Werkzeuges zur Folge hätte. Eine andere Ursache für (las Schrägstellen des Werkzeuges
ist (las Ausschlagen der Keilnut des Werkstückes, mit der dieses an einem ini Zentriclteller
gehaltenen Keil anliegt. In diesem Falle wird das Werkstück insbesondere kurz vor
Vollendung des Umlaufs nicht mehr um eine volle Teilung, sondern nur noch so weit
geschaltet, daß das Werkzeug wie bei ungenauem Arbeiten der Teilvorrichtung teils
auf die vorhergehende Stanzung, teils auf den vollen Werkstoff trifft, so daß auch
hierdurch die vorstehend geschilderten Gefahrenquellen bestehen. Schließlich kann
das Schrägstellen des Werkzeuges auch dann eintreten, wenn wie bei den bekannten
Maschinen das den Werkzeugschlitten antreibende Gestänge außer einer geradlinig
hin und her gehenden auch eii:e schwingende Bewegung ausführt und wenn ferner der
Werkzeugschlitten nur kurz geführt ist.
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Im Gegensatz zu der bekannten Bauart ist der Werkzeugschlitten gemäß
der Erfindung-U-förmig gestaltet, so daß das `'Werkstück teilweise in die Kröpfung
hineinragt. In den einen Schenkel des Schlittens ist das Werkzeug eingespannt, und
an dem anderen Schenkel greift das Antriebsgestänge an. Dieses führt ausschließlich
oder im wesentlichen in Richtung des Stanzdruclws verlaufende hin und her gehende
Bewegungen aus, und sein .@nlenkungspunkt am Werkzeugschlitten fällt in die Richtung
des Stanzdruckes.
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Die Gestalt des Werkzeugschlittens
ermöglicht einen
großen Abstand der Lagerstellen für die Führung voneinander, so daß der Schlitten
über eine große Länge gerade geführt ist und schon aus diesem Grunde keine schädliche
Schräglage einnehmen kann. Die Anlenkung des Antriebsgestänges am Werkzeugschlitten
in Richtung des Stanzdruckes verhindert die Entstehung eines das Werkzeug aus der
Richtung des Stanzdruckes hinausdrängenden Biegemönientes. Bei genügender Starrheit
des Schlittens trifft demnach das .Werkzeug senkrecht auf das Werkstück auf und
federt somit unter der Wirkung des Stanzdruckes auch nicht auf, so daß das Werkzeug
auch während der eigentlichen Stanzung und dem darauffolgenden kurzzeitigen Eindringen
in das Gegenwerkzeug diese Richtung beibehält. Hierdurch wird die Schneidhaltigkeit
der Werkzeuge erhöht, und die Führungen des Schlittens «-erden entlastet. Führt
weiterhin das Antriebsgestänge gemäß der Erfindung im wesentlichen brw. sogar ausschließlich
nur in Richtung des Stanzdruckes verlaufende hin und her gehende Bewegungen aus,
so werden auf den Werkzeugschlitten keine nennenswerten, jedenfalls keine schädlichen
bz«-. überhaupt keine seitlichen Kräfte mehr übertragen. Hierdurch «-erden die SchlittC'nführungen
weiterhin entlastet, so daß diese nur noch dazu dienen, um ein durch die Bauform
des Schlittens bedingtes seitliches Kippen zu vermeiden, dagegen nicht mehr zur
Aufnahine seitlicher Drücke, weil solche durch die eigenartige Anlenkung und die
Bewegungen des Antriebsgestänges nicht mehr etitstehen können.
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ach einem weiteren Teil der- Erfindung ist der Werkzeugschlitten außer
in Gleitführungen in einer weiteren Führung in unmittelbarer Nähe der Einspannstelle
des \\`erkzeuges geführt. Diese Anordnung bietet den Vorteil, daß auch geringe,
init der Arbeitsrichturig nicht übereinstimmende Eigenbe«-e-#zungen des Werkzeuges
vermieden «erden, so daß dieses nur durch den Schnittdruck beansprucht wird.
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i'ei <lein \Verkzeugschlitten gemäß- der Erfindung tritt demnach
infolge des durch ein bestitnnites Mindestmaß -gegebenen Spieles zwischen Schlitten
und Führung nur noch ein gerin l;es unschädliches Kanten des Schlittens auf. 13e1
@@ersagen der Teilvorrichtung oder der Bremse kann daher das \Verkzeug nicht mehr
auf (las Ge,#eri@verl;zetig auflaufen; son-(lern dringt in dieses mir noch infolge
des auch hier an sich notwendigen Spieles ein, ohne atn Gegenwerkzeug aufzulaufen:
Die U-fiirniigc Gestalt des Schlittens und die 1.(>sotr(lere Anlenkung des
Antriebsgestanges (#rl;(ithen ferner (2111c \"erininderung der "Zahl der einzelnen
Antriebsteile und damit der hin und her gehenden Massen. Dadurch wird das gesamte
Lagerspiel zwischen Antriebswelle und Werkzeug vermindert und so ein genauer Lauf
des Werkzeugschlittens und des Werkzeuges selbst erzielt.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform. Die zum Verständnis der Erfindung nicht notwendigen Teile und die
vordere Seitenwand des 3laschinengestells sind weggelassen.
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In dem Maschinengestell a ist die Hauptwelle b gelagert, die
ihren Antrieb von einem nicht gezeichneten Motor über die Scheibe c erhält. Auf
den Kröpfungen d der Welle b sind zwei Pleuelstangen e gelagert, die mit ihrem anderen
Ende an dem Schlitten f angreifen. Dieser ist als ein starrer, U-förmig gestalteter
Körper ausgebildet und weist, wie angedeutet, doppel-T-förmiges Profil auf. An dein
einen Schenkel h greifen die Pleuelstangen e an, während in dem anderen Schenkel
h senkrecht über dem \#tilenkungsl)unkt der Pleuelstangen e das Werkzeug t: eingespannt
ist. Diesem liegt das auf dem Support h aufgespannte Gegenwerkzeug in gegenüber.
Das-Maschinengestell a trägt zwei Gleitführungen 11, o, in denen der Schlitten f
geführt ist. In unmittelbarer Nähe des Werkzeuges i ist ini Maschinengestell
a eine weitere Führung p angeordnet, in der sich der im Schlitten f befestigte
Bolzen q führt. Die U-förmige Gestalt und das doppel-T-förlnige Profil des Schlittens
f ergeben ein so großes Widerstandsinornent, däß eine Auffederung unter der Wirkung
es Stanzdruckes nicht stattfindet. Dadurch, däß der Anlenkungspunkt der Pleuelstangen
e senkrecht unter den Stänwerk- i zeugen i, in und damit in Richtung des
Stanzdruckes liegt, sind die Führungen it, o von jedem Seitendruck während des Stanzvor-Tanges
entlastet.
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Der Support k trägt in bekannter Weise die entsprechend dem Durchmesser
der Bleche verstellbare Teilvorrichtung, die ebenso wie deren Antrieb nicht dargestellt
ist. 1)1e -zu bearbeitenden Bleche r liegen auf der Platte s auf und werden durch
Zapfen mitgenoninien oder auf gleichfalls bekannte Art durch eine besondere Vorrichtung
aufgespannt.