DE67724C - Luftdesinfector. für Einathmungs-; zwecke - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Luftdesinfector für Einathmungszwecke.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Apparat, der auf dem Grundgedanken beruht, auf einem kleinen Raum eine möglichst grofse Verdunstfläche, welche mit der betreffenden Desinfectionsflüssigkeit ununterbrochen und gleichmäfsig befeuchtet wird, zu erzielen und so durch das natürliche Verdunsten die Desinfectionsflüssigkeit in genügender Menge in die einzuathmend.e Luft zu übertragen.

In beiliegender Zeichnung ist der Apparat dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. i. einen senkrechten Längsschnitt des Gehäuses und eines Theiles der Schraube,

Fig. 2 ■ einen senkrechten Querschnitt x-x aus Fig. i, und . ■ .

Fig. 3 eine Oberansicht mit abgenommenem halben Deckel und theilweisem, waagrechtem Schnitt der Schraube.

Der Apparat besteht aus einer Schraube S, die von einem Gehäuse G umschlossen ist und von einem Antriebswerk W in eine langsame Drehbewegung gebracht wird.

Die Schraube 5 ist aus Glas, Metall oder irgend einem entsprechenden Stoff ausgeführt und hat nun eine gröfstmögliche Verdunstfläche zu erzielen, sehr tiefe Gewindegänge und eine geringe Ganghöhe. Die mit den Luftlöchern 00... versehene und hohle Schraubenspindel α ist am rechten Ende mit einem schwachen Zapfen %, der in dem Metallstück m gelagert ist, ausgestattet, während am linken Ende die Spindel α durch eine Kupplung mit der Antriebswelle ν verbunden wird. Die Kupplung wird in der Art bewerkstelligt, dafs in dem Hohlraum der Spindel λ ein Kreuzstück Ar mit einer quadratischen Aushöhlung i befestigt und in die letztere das Vierkant der Antriebswelle ν eingesteckt wird. Durch diese Anordnung kann die Schraube bei Reinigung derselben und des Gehäuses sehr leicht herausgenommen und wieder eingesetzt werden.

Die ganze Schraube ist von einem blechernen, cylindrischen, auf der Holzplatte H befestigten Gehäuse G, dessen obere Hälfte aufklappbar und mit einem gelochten Mantel Cl₁ versehen ist, umschlossen. Ueber dem Deckel d, ist noch ein zweiter, ebenfalls aufklappbarer Deckel d.₂ angebracht, dessen Mantel mit kleineren Oeffnungen cc als der Deckel d\, und zwar zu dem Zwecke versehen ist, um das Verdunsten beim Oeffnen des einen oder der beiden Deckel zu beschleunigen. Eine Luftströmung im Gehäuse selbst wird durch die beiderseits im Gehäuse angeordneten Luftkanäle M₁ M₂ und aufserdem durch den Ventilator r bewirkt, welcher das Antriebswerk regelt. Wie aus der Zeichnung Fig. 1 und 3 ersichtlich, ist der Windflügel f von einer Trommel t umgeben, deren Windkanal e in die Höhlung der Spindel u führt. Der in die letztere eingeblasene Luftstrom saugt noch aus dem Kanal M₁ Luft ein und strömt durch die Oeffnungen 00 . . . heraus, wodurch die aus der Flüssigkeit emportauchenden und befeuchteten Gewindegänge mit diesem Luftstrom in Berührung gelangen, dieser mit den kleinsten Theilchen der Flüssigkeit gesättigt wird,und

durch die Deckel ^₁ d₂ entweicht. Die Flüssigkeit wird in fortwährendem Kreislauf erhalten, indem dieselbe gegen" die eine Querwand gedrängt wird und an der Längswand des Gehäuses zurückfliefsen mufs. Die Schraubengewinde können auch an einzelnen Stellen mit kleinen hohlen Löffeln / ausgestattet werden, welche die Luft unmittelbar in die Flüssigkeit bringen und die letztere zwischen den einzelnen Gewinden aufmischen. Das Antriebswerk W mufs genügend stark sein, durch einmaliges Aufziehen wenigstens 12 Stunden im Gange bleiben und einen genügenden Luftstrom entwickeln.

Der Apparat geht ganz geräuschlos, bedarf keiner öfteren Bedienung, da es nur nothwendig ist, das Antriebswerk W täglich einmal aufzuziehen und die Flüssigkeit nachzugiefsen. Da dieser Apparat aufser den angeführten Eigenschaften und Vortheilen noch eine ansprechende Form besitzt und wenig Raum einnimmt, wird er wohl dem längst gefühlten Bedarf eines guten und billigen Apparates zur Desinficirung, Verbesserung und Erfrischung von Luft in Wohnräumen, öffentlichen Localen, Schulen, Krankenhäusern u. s. w. abhelfen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Luftdesinfector für Einatbmungszwecke, bestehend aus einer vom Antriebswerk W in langsame Rotation versetzten, vom Gehäuse G, das mit Luftkanälen M₁ W₂ und durchlöcherten Deckeln ^₁ d₂ versehen ist, eingeschlossenen Schraube S, welche letztere die Desinfectionsflüssigkeit in Circulation bringt, durch Löffel I aufmischt und in deren hohle Spindel α vom Ventilator r Luft eingeblasen wird, welche die aus dem Kanal w, eingesaugte Luft mitnehmend durch die Oeffnungen 00... ausströmt und zum Verdunsten der die Schraubengänge benetzenden Desinfectionsflüssigkeit beiträgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen