DE676536C - Vorrichtung zum Transport und zur Abfuehlung von Steuerkarten fuer Lochkartenmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
6. JUNI 1939

13 JtJL 1939

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 676536 KLASSE 43 a GRUPPE 41 os

I 61139

Eugene A. Ford in Scarsdale, New York, V. St. A., ist als Erfinder genannt worden.

Patentiert im Detitschen Reiche vom 23. April 103S ;ib Patenterteilung bekanntgemacht am 17. Mai 1 ⁽J3⁽J

ist in Anspruch genommen

Bei Lochkartenmaschinen, mit elektrischer Lochabfühlung der über Kontaktwalzen laufenden Steuerkarten leiden die Kontaktwalzen durch Funkenbildung, welche besonders darin ihre Ursache hat, daß die aus Drahtlitzen bestehenden Abfühlorgane beim Übierschleifen der lochfreien Abschnitte der Kartenspalten kleine Stoffteilchen von der KartenofaerfLächie ablösen, welche beim Kontaktschluß an der Lochstelle sich unter Lichtbogenbildung an der Walze festsetzen. Obwohl bei bekannten Maschinen durch Ankupplung der Kontaktwalzen an den Antrieb die Kontaktstelle der Bürste mit der Kontaktwalze dauernd verlagert wird, so daß die Festsetzung von Kartenabreibsel an der Kontaktwalze sich über den Walzenumfang auf die Stellen verteilt, welche mit den Zählpunktstellen der Karte in Berührung kommen, an denen die ver- · schiedenen Karten in unregelmäßigem Wechsel Löcher aufweisen, so tritt an diesen ^ Stellen doch im Laufe der Zeit eine merkliche Zerstörung der Kontaktwalze ein.

Gemäß vorliegender Erfindung wird dieser Mangel bekannter Transport- und Abfühlein· richtungen von Lochkartenmaschinen praktisch vollständig dadurch beseitigt, daß die Drehung der Kontaktwalze nicht durch feste Ankupplung an den Antrieb, sondern unter dem Einfluß einer losen Reibungskupplung in der

Weise herbeigeführt wird, daß die durch den Reibungsantrieb veranlaßte Drehung der Kontaktwalze durch ■ Reibung zwischen dem Abfühlorgan und der Karte in dem nicht gelochten Teil der abgefühlten Kartenspalten etwas verzögert wird. Diese Verzögerung ist mit einer Schleifbewcgung der Karte auf der Walze verbunden, welche die Spuren einer Funkenentladung so weit tilgt, daß bcispiclsweise nach dem Durchlaufen von 300000 Karten keinerlei Brennmarken auf einer polierten Stahlkontaktwalze sichtbar waren, während bei einer fest mit dem Antrieb gekuppelten Walze schon nach 24 000 Karten an elf den Zählpunktstellen entsprechenden Punkten des Walzcnumfanges sich deutliche Verbrennungsspuren zeigten.

Die Erfindung ist auf den beiliegenden Zeichnungen in Verbindung mit einer Kartentransport- und Abfühleinrichtung veranschaulicht, wie sie bei Sortiermaschinen bekannt ist, so daß die Erläuterung der Transport- und Abfühleinrichtung selbst auf Angaben allgemeiner Art beschränkt werden kann, zumal die Erfindung in ihrer Anwendung keineswegs auf diese besondere Transport- und Abfühleinrichtung beschränkt ist.

Fig. ι zeigt die Kartentransport- und Abfühleinrichtung in einem Schnitt in der Transportrichtung der Karte.

Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1 und zeigt die Anordung des neuen Kontaktwalzenantriebes.

Nach der Darstellung der Zeichnung bcfindet sich in einem Vorratsbehälter ein Kartenstapel 10, von dem die Karten einzeln von der Unterseite her durch ein Abgreifmesser 11 entnommeil werden. Das Abgreifmesser 11 wird durch einen Nocken 12 und durch Federn 13 hin und her bewegt. Der Nocken 12 erhält seinen Antrieb durch eine Hauptantriebswelle 14, welche sich in dauernder Umlaufbewegung befindet. Auf der Welle 14 befinden -sich Schnecken 15, welche in Eingriff mit Schneckenrädern 16 stehen, die auf quer zu den Schnecken 15 laufenden Wellen 17 sitzen, welche die Transportwalzen 18 für die Karte tragen.

Das Abgreifmesser 11 schiebt jedesmal eine Karte zum ersten Transportwalzenpaar 18, welches sie dem nächsten Paar zuführt, das sie seinerseits wiederum zu einem weiteren ■Walzenpaar usf. befördert. Zwischen den beiden ersten Transportwalzenpaaren erfolgt die Abfühlung der Karten durch eine Abfühlbürste 19,' welche mit einer Kontaktwalze 20 zusammenarbeitet, mit der sie beim Abfüllten eines Kartenloches Kontakt macht und dadurch einen elektrischen Stromkreis schließt, durch den ein bestimmtes Sortierfach für die Zuleitung der Karte ausgewählt wird. Die Lochungen der Karte befinden sich in üblicher Weise an festen Zählpunktstellen, die über die Kartenbreite in der Transportrichtung verteilt sind.

Für die Kontaktwalze 20 ist ein Reibungsantrieb vorgesehen; zu diesem Zweck ist auf der Hauptantriebswellc 14 der Maschine eine Schnecke 21 angeordnet, welche ein Schnekkcnrad 22 antreibt, das auf einer Weile 23 fest angeordnet ist. Mit der Welle 23 ist ein abgesetzter Ringkörper 24 versteift, welcher sich mit der Fläche 25 seines vorstehenden Flansches gegen das Ende der Kontaktwalze 20 nahe von deren Umfangsflächc legt. Der Ringkörper 24 tritt mit seinem Teil geringeren Durchmessers in das offene Ende der Kontaktwalze 20 ein und vermag sich in dem Walzenmantel frei zu drehen, so'daß.eine, nennenswerter Reibungscingriff zwischen beiden Teilen an dieser Stelle nicht besteht. Der für den Antrieb der Kontaktwalze maßgebliche Reibungsantrieb besteht vielmehr nur zwischen dem Stirnende des Walzenmantels und der Flanschflächc 25. Das gegenüberliegende Ende der Welle 23 ruht in einem Lagerstück 26, welches in die Gcstellplatte 27 eingesetzt ist. In den Walzenmantel ist an denn von der Triebwcllc abliegenden Ende ein Isolierring 28 fest eingesetzt. In diesen wiederum ist eine Metallhülse 29 fest eingesetzt, in deren zentraler Bohrung die Welle 23 frei umzulaufen vermag. Gegen das nach außen gekehrte Ende der Mctallhülse 29 legt sich eine frei auf der Welle 23 drehbare Scheibe 30, gegen welche sich das eine Ende einer Scheibenfeder 3.1 legt, deren anderes Ende sich in Anlage mit der Gestellplatte 27 befindet.

Die so gelagerte Kontaktwalze 20 wird nur durch den Reibungseingriff zwischen ihrem rechtsseitigen Ende und der Flanschfläche 25 des Teiles 24 angetrieben, wobei das Maß des Reibuhgsemgriffes durch die Spannung der Feder 31 bestimmt wird, Welche gegen das linksseitige Ende der Walze drückt.

Die Walze 20 besitzt einen etwas größeren Durchmesser als die Transportwalzen 17, so daß die Umfangsgeschwindigkeit etwas größer ist als diejenige der Transportwalzen. Wenn eine Lochkarte durch das erste Transportwalzenpaar 17 vorgeschoben wird, dann geht sie zwischen der Abfühlbürste 19 und der Kontaktwalze 20 hindurch. Die Büvste 19 drückt bei der Abfühlung der Karte diese gegen die Kontaktwalze und verursacht dadurch eine ,kleine Verzögerung in der Umlaufgeschwindigkeit der Kontaktwalze.20 gegenüber dem Reibungsantrieb in dem Sinne, daß die Kontaktwalze 20 beim Überschleifen des Kartenmaterials durch die Abfühlbürste sich praktisch mit der gleichen Geschwindigkeit dreht wie die Transportwalzen. Wenn die

Karte an der Abfülilbürste 19 vorbeigegangen ist, dann dreht sich die Walze 20 wieder mit. etwas größerer Geschwindigkeit. Die nächste Karte verursacht dann wieder eine kleine Verzögerung in der Umlaufgeschwindigkeit der Kontaktwalze usf. beim Durchlauf jeder weiteren Karte.

Bei jeder neuen Karte wandern die Zählpunktstellen der Karte mit einer kleinen Ver-Schiebung gegenüber der voraufgegangenen Karte über den Walzenmantel hinweg, und diese Verschiebung bewirkt, daß sowohl die Kontaktschlüsse zwischen den Abfühlorganen und der Kontaktwalze sich über den ganzen Umfang der Walze verteilen als auch daß durch die Schleif bewegung zwischen Karte und Walzenoberfläche Verbrcnnungsstellen immer wieder poliert werden, so daß die Verbrennungen infolge Funkenbildung bei der Kontaktgebung kein schädliches Ausmaß annehmen können.

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   i. Vorrichtung zum Transport und zur elektrischen Abführung von Steuerkarten für Lochkartenmaschinen mit umlaufender Kontaktwalze, dadurch gekennzeichnet, daß für die Kontaktwalze ein Reibungsantrieb vorgesehen ist, der durch die Anpressung der Karte gegen die Walze bei der Abfühlung eine geringfügige Verzögerung erfahren kann.

   Vorrichtung nach Anspruch 1, da-

   durch gekennzeichnet, daß die durch Reibung angetriebene Kontaktwalze einen etwas größeren Durchmesser besitzt als die Transportwalzcn.

   3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktwalze federnd in axialer Richtung gegen den angetriebenen umlaufenden Reibungskörper gepreßt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen