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Verfahren zur Herstellung eines gekrümmten Wurstdarmes Man hat bereits
vorgeschlagen, künstliche Wursthüllen größeren Durchmessers durch Vernähen einzelner
Darmbahnen herzustellen, und hat auch bereits verstärkte Wursthüllen durch Aufeinandertrocknen
einzelner Darmbahnen gewonnen. Auch hat man natürliche und künstliche Wursthüllen
auf einem gekrümmten Stab bogenförmig getrocknet.
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Demgegenüber betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines gekrümmten Wurstdarmes, mittels Vernähens o,cler Verklebens vorn mehreren
Darmbahnen, das sich dadurch auszeichnet, daß man Naturdarm, beispiels,,eise iEtteldarm
o. dgl., auf zwei oder mehr Formen trocknet, deren Mittelachse einten Kreis- oder
Ellipsenbogen darstellt, und daß die Krümmungsaußenseite der einen Form etwa der
Krümmungsinnenseite der anderen Form entspricht, daß man nach dem Trocknen die Darmbahnen
der kleineren Form an der Krümmungsaußenseite und .die der größeren Form an der
Krümmungsinnenseite in der -Längsrich= tung aufschlitzt und .die Kanten beider Darmbahnen
durch Vernähen und/oder Verkleben miteinander vereinigt.
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In Fig. i ist eine Darmbahn, auf einer Trockeneinrichtung aufgespannt,
im senkrechten Längsschnitt dargestellt.
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Fig. ia zeigt einen Schnitt in Richtung I-I nach Fig. i.
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In Fig.2 ist eine ähnliche Ausführungsform nach Fig. i, jedoch für
die Darmbahn dargestellt, die mit der Darmbahn Fig. i vereinigt werden soll.
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Fig.2a zeigt einen Schnitt in Richtung II-II nach Fig.2.
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Fig.3 zeigt einen Querschnitt durch die beiden Darmbahnen nach Fig.
i und 2 nach dem Aufeinanderlegen und Vernähen :der Seitenkanten im Schnitt III-III
nach Fig. q..
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In Fig. q. ist eine Seitenansicht in Richtung IV-IV nach Fig.3 dargestellt.
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Fig. 5 zeigt die Darmbahn nach Fig. q. nach dem Umstülpen in Seitenansicht.
Wie .aus der Zeichnung hervorgeht, werden die gekrümmten Wursthüllen nach der
Erfindung
hergestellt, indem man beispielsweise einen Mitteldarm, einen Rinderdarm, Blasen
o. dgl. nach Fig. i über eine Forni i zieht, die beispielsweise aus einem Metall-
draht oder anderem Werkstoff, aus H |
Kunststoff o. dgl. besteht, wobei die Kr m 4x |
mungsauäenwand 2 die Gestalt eines KreleA'' bogens,einer Ellipse o. dgl. aufweist
und' die Krümmungsinnenwand 3 oder Form etwa konzentrisch oder parallel zu der Krüanmungsaußenwand
2 verläuft. Die aufgezogene Darmhülle 4 trocknet dabei in dieser gekrümmten Lage
glatt und faltenlos auf.
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Ein. weiterer Mitteldarm 5 wird über eine ähnliche Form 6 gezogen,
deren Krümmungsinnenwand 7 etwa .die Biegung der Krüanmungsaußenwand der Form i
aufweist, während die Krümmungsaußenwand -der Form 6 zu der Krümmungsinnenwand 7
etwa konzentrisch oder parallel verläuft.
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Nachdem beide Darmhüllen auf diesen Formen getrocknet sind, wird die
Do.rmhüll.e 4 an der Krümmungsaußenwand bei A und die Darmhülle 5 an der Krümmungsinnenwand
bei B in der Längsrichtung aufgeschlitzt und die Darmbahnen 4 und 5 so aufeinandergelegt,
daß die Kante 9 der Darmbahn 4 auf die Kante io der Darmbahn 5 und die Kante i i
der Darmbahn 4 auf die Kante 12 der Darmbahn. 5 kommt, wie in Fig.3 dargestellt
ist. Nun werden die Kanten 9 und i o sowie die Kanten i i und 12 durch Vernähen
miteinander verbunden, und zwar vorzugsweise so, daß in die Naht in an sich bekannter
Weise ein Einlauffaden oder Verstärkungsfaden 13, 14 mit eingenäht wird, und zwar
zu beiden Seiten der entstehenden Nähte. Durch diesen doppelten Verstärkungsfaden
wird eine erhöhte Festigkeit und vor allem auch ein besseres Schließen der Stepplöcher
erzielt, so daß Wurstmasse aus der Hülle nicht heraustreten kann.
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Die vereinigten Hüllen 4, 5 nach Fig. 3 werden nun, wie in Fig.4 dargestellt
ist, an ihrem einen offenen Ende durch eine Naht 15 geschlossen.
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Wird die Hülle nun umgestülpt, so daß die Nähte nach innen kommen,
so hat sie das Aussehen einer natürlichen Ochsenbutte; also eines Ochsenblinddarmes,
wie in Fig. 5 dargestellt ist. Nach der Erfindung können natürlich auch mehr als
zwei Bahnen, beispielsweise drei; vier oder mehr, miteinander verbunden werden.
Die einzelnen Bahnen können auch, @(,@nn sie zu schwach sind, durch Aufeinander-'£1'eck11en.
mehrerer Bahnen verfestigt und derartig verstärkte Bahnen durch Vernähen und/oder
Verkleben an den Seitenkanten vereinigt werden. Für die Herstellung von Ochsenbutten
kann man, beispielsweise Mitteldärme von Rindern verwenden. Man geht zweckmäßig
von Mitteldärmen von etwa 6o bis 65 mm Durchmesser und 5o bis i oo cm Länge aus.
Die auf diese Weise hergestellten Ochsenbutten unterscheiden sich äußerlich und
auch hinsichtlich der Haltbarkeit, des Aussehens und der Festigkeit praktisch nicht
von den natürlichen Ochsenbutten, die bekanntlich häufig gar nicht im Handel zu
haben .sind.
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Die nach der Erfindung hergestellten Ochsenbutten sind den natürlichen
Ochsenbutten sogar noch überlegen, weil sich das Kaliber sehr gleichmäßig herstellen
läßt, so daß das Füllen mit der Wurstmasse erleichtert wird. Wie sich gezeigt trat,
isst die Haltbarkeit der in künstlichen Ochsenbutten nach der Erfindung beispielsweise
aufbewahrten Zungenwurst o. dgl. .der von natürlichen Ochsenbutten mindestens gleichwertig.